XXL-Leseprobe: Warum Ziele Quatsch sind – und wie wir sie trotzdem erreichen - Stefan Frädrich - kostenlos E-Book

XXL-Leseprobe: Warum Ziele Quatsch sind – und wie wir sie trotzdem erreichen E-Book

Stefan Frädrich

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Beschreibung

Wie wir Ziele finden, die uns zutiefst erfüllen – vom Top-Coach und Bestsellerautor Wir definieren Glück und Erfolg oft über das Erreichen persönlicher und beruflicher Ziele. Das Problem ist, dass diese meist von anderen stammen – wir leben dann von außen nach innen. Dies entlarvt der Top-Coach und BestsellerautorDr. Stefan Frädrich als eine der mächtigsten Glücksfallen überhaupt: Sie verbiegt uns menschlich, hält uns künstlich klein, lässt uns ein unrundes Leben voller Stress und eingebildeter Pflichten führen. In diesem Buch lernen wir Schritt für Schritt, von innen nach außen zu leben – und so die schönsten Momente und größten Chancen auch wirklich wahrnehmen zu können. Damit wir das schaffen, gibt uns Dr. Frädrich einzigartige, in seinen Coachings tausendfach bewährte Tools an die Hand, etwa den "Ziele-Kompass": Er hat die drei Nadeln Sinn (das, was uns in unserem innersten wirklich befriedigt), Ziel (das sich klar aus dem Sinn ergeben sollte) und Weg (die konkreten Schritte, die uns Ziel und Sinn näherbringen). Der Clou: Immer dann, wenn alle drei Kompassnadeln in die gleiche Richtung weisen, leben wir unsere ganz eigene Bestimmung. Wir befinden uns im Flow und erleben unbändige Kraft, Begeisterung und Lebensfreude. Starten Sie noch heute damit! Jetzt XXL-Leseprobe herunterladen und sofort lesen!

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Seitenzahl: 74

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Impressum

© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

Gräfe und Unzer ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Reinhard Brendli

Lektorat: Daniela Weise

Layout: ki36/Daniela Hofner, München

Covergestaltung: Sandhya Lenk, Köln

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-8338-8582-2

1. Auflage 2022

Bildnachweis

Syndication: www.seasons.agency

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Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

Table of Contents
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Garantie
Leseanleitung und ein »Warnhinweis«
Teil 1: Ziele im Weg
Warum Ziele Quatsch sind
Schiefe Meme
Korrelationen, Brüche und Alibis
Planungsfehler, Persönlichkeiten und Zufälle
Chancenblindheit und Opportunitätskosten
Glücksfallen, Sackgassen und falscher Optimismus
Der Ziele-Kompass: Sinn, Weg, Ziel
Chaos, Krise, Ablenkung und Flow
Teil 2: Finde dich selbst
Avatar in der Matrix
Persönlichkeitstypen: Verhalten, Stärken, Schwächen
Emotionale Motoren: Glück, Werte, Energie
Wunden, Knoten, Süchte
Erweitere dein Bewusstsein
Wollen, können, sollen: Wofür bist du gemeint?
Teil 3: Geh deinen Weg
Innere Programme: Gedanken, Rezepte, Reflexe
Spuren im Schnee: Routinen und Abenteuer
Komfortzonen, Ängste und Bonsaibäume
Das Lebensrad
Follow the Flow: Annehmen, vertrauen, loslassen
Achtsamkeit: Chillen, reflektieren, entscheiden
Teil 4: Erreiche deine Ziele
Ziele und Produktivität: Schaffen und erschaffen
Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!
Die richtige Richtung
Energie: Wie du richtig Gas gibst
Nutze deine Zeit – oder auch nicht
Kein Gedöns!
Das Leben wachsen lassen
Literatur- und Videohinweise sowie Quellen zum Kapitel »Erweitere dein Bewusstsein«
Über den Autor

WARUM ZIELE QUATSCH SIND

Dieses System ist schief. Irgendwie geht es nie ganz auf, denn wir landen zu leicht irgendwo da draußen statt bei uns drinnen.

Hast du schon mal Ziele erreicht? Und welche verfehlt? Willkommen im Club. Kaum etwas ist in unserem Kulturkreis so normal wie die Ausrichtung an Zielvorgaben. Schulnoten, Einkommen, Body-Mass-Index. Dahinter stehen Wünsche: Erfolg, Freiheit, Attraktivität. Und hinter denen Bedürfnisse: Anerkennung, Autonomie, Geliebt-werden-Wollen. Also definieren wir, wo wir konkret hinwollen. Schaffen wir, was wir uns vornehmen, ist alles okay. Wenn nicht, fehlt uns etwas, und wir reagieren darauf mit neuen Zielen: bessere Noten, mehr Einkommen, ein strafferer Bauch. Mehr Wollen geht immer. Im Job sowieso: Umsatz, Qualitätskriterien, Arbeitsstunden. Überall Kennzahlen, die erreicht werden müssen, weil sie das Unternehmen koordinieren und ausrichten. Wie auch sonst? Und wenn von Zeit zu Zeit die Seele zwickt, brauchen wir seelische Ziele: mehr Achtsamkeit, mehr Nähe, mehr Abenteuer. Also buchen wir Yogakurse, vereinbaren Termine mit dem Partner und fliegen in den Urlaub. Passt schon noch rein ins volle Leben.

Doch statt Glück und Zufriedenheit erreichen wir oft das Gegenteil: Wir landen im Hamsterrad eingebildeter Pflichten, ohne wirklich anzukommen, wo wir hinwollen. Wir spüren den Wunsch nach Substanz und Ruhe, haben aber keine Zeit dafür. Der Kalender ist zu voll. Also Augen zu und durch. Was muss, das muss.

Die einen schaffen es, so jahrzehntelang zu funktionieren. Die anderen schlittern in Krisen, aus denen sie sich Auswege suchen: Antidepressiva, Astrologie, dramatische Lebensumbrüche. Irgendwann soll alles einen Sinn ergeben. Wieder andere flüchten nach vorne: Sie besuchen Motivationskurse, spüren ihre Atmung, werden spirituell. Das Ziel: die Persönlichkeit weiterentwickeln. Irgendwie müssen wir noch besser werden, uns unseren Zielen anpassen. So wie wir sind, sind wir nicht genug. Also müssen wir an uns arbeiten. Haben wir schließlich einen neuen Sinn gefunden, gießen wir ihn rasch wieder in konkrete Formen und visualisieren unsere Wünsche: Traumhaus, Traumpartner, Traumkörper, Millionen auf dem Konto. Der Teufelskreis schließt sich und alles fängt von vorne an.

Dieses System ist offensichtlich schief. Irgendwie geht es nie ganz auf, denn wir landen zu leicht irgendwo da draußen statt bei uns drinnen. Je jünger wir sind, desto leichter fällt es uns mitzuspielen. Kein Wunder bei der langen To-do-Liste: Partnerschaft, Kinder, Karriere, Selbstverwirklichung. Doch je älter wir werden, desto mehr differenzieren wir uns aus. Wir spüren, wer wir sind und wer nicht oder nicht mehr. Aus jahrelanger Erfahrung. Also warum noch weiterhecheln? Der Partner sitzt auf dem Sofa oder ist bereits Geschichte, den Kindern geht es gut, der Job ist erledigt, wir haben es geschafft. Und jetzt? Ist da noch mehr? Oder vielleicht weniger und dafür Tieferes? Statt Zielen rückt der Sinn in den Mittelpunkt. Obwohl er da von Anfang an hätte sein sollen.

WENN ZIELE VORBEIZIELEN

Also beginnen wir dieses Buch mit Konstruktionsfehlern von Zielen. Denn wie wir sie erreichen, wissen wir sowieso: Setz dir ein Ziel, plane deinen Weg, verpflichte dich dem Ziel, handle fokussiert, arbeite hart und halte durch! Fünf Kilo abnehmen? Kein Problem: Ernährungsumstellung. Weniger Zucker, weniger Alkohol, mehr Grünzeug. Sport natürlich auch. Und schon startet das Projekt: minus ein Kilo, minus zwei, minus drei. Freilich nicht ganz so einfach. Die Pizza ruft: »Iss mich!« Auch ein Glas Wein wäre fein. Und manchmal würden wir Kindern ihr Eis klauen. Egal, wir halten durch. Minus vier Kilo, minus fünf, geschafft. Und was kommt dann? Die Pizza ruft immer noch: »Iss mich!« Und wir folgen dem Ruf. Immerhin sind wir am Ziel. Leider dauert es nicht lange, bis aus minus fünf Kilo plus sechs geworden sind.

Was zum Teufel passiert da? Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg, heißt es doch. Stimmt das etwa nicht? Die Wahrheit ist komplexer. Denn wichtiger als das Ziel ist das Verhalten, welches dorthin führt. In dem Fall also die Ernährung. Und wer dreißig Jahre lang gerne Pizza und Eis gegessen hat, kann das zwar eine Weile unterdrücken, aber nicht dauerhaft. Die Gewohnheit ist stärker. Demnach muss die Veränderung auf einer anderen Ebene erfolgen. Sich ein paar Tage lang zusammenreißen reicht nicht, wenn wir unser neues Verhalten auch beibehalten wollen. Dann aber geht es nicht um das Ziel, fünf Kilo abzunehmen, sondern darum, wer wir sein wollen. Das Ziel lenkt von dieser Frage nur ab.

Hallo, Jo-Jo-Effekt! Ziel erreicht und doch wieder gescheitert.

Also: Wer wollen wir sein? Oder sollten es zumindest sein? Jemand, der es nicht mag, wenn der Gürtel spannt. Jemand, der isst, wenn er Hunger spürt, und aufhört, wenn er satt ist – und nicht erst, wenn der Teller leer ist. Jemand, der gerne regelmäßig in der richtigen Dosis Sport macht, ohne Fitness-App, weil der Körper sowieso signalisiert, dass ihm Bewegung guttut und wie viel davon. Werden wir zu so einem Menschen, stimmt unser Gewicht von selbst. Es ist das logische Ergebnis des richtigen inneren Programms – unabhängig von Zahlen. Das Ziel ist dann irrelevant, der Weg wird zum Ziel.

Warum tun wir dann nicht einfach das offensichtlich Richtige? Weil Essen auch andere Funktionen erfüllt: Es tröstet oder lenkt ab. Was die Fragen aufwirft, wobei und wovon. Frust? Stress? Langeweile? Außerdem schmeckt es. Nur: Muss man sich wegen ein paar Sekunden Genuss wirklich eine Diät antun? Oder später chronische Krankheiten? Welche anderen Glücksspender fehlen da? Wobei auch viele Schlanke ständig Diäten machen. Irgendetwas fehlt immer zur Traumfigur, wenngleich nur im eigenen Kopf. Vielleicht weil es gar nicht um die Figur geht, sondern um das Gefühl, nicht zu genügen. Oder um den Wunsch zu kontrollieren. Jetzt ist nicht mehr der Weg das Ziel, sondern das Ziel nur noch im Weg.

WORUM ES WIRKLICH GEHT

Dieses plakative und doch sehr verbreitete Beispiel zeigt, was dahintersteckt: irgendwelche Stacheln oder Motoren, die tiefer sitzen. Selbst wenn wir sie vor lauter Ablenkung gar nicht mehr wahrnehmen, treiben sie uns an. Der Unternehmer skaliert sein Geschäft, um es immer noch seinem Vater zu zeigen, obwohl der schon seit Jahren tot ist. Die zweifache Mutter flüchtet in geschlechtslose Biederkeit, um sexuelle und berufliche Konkurrenz zu vermeiden. Der liebeskranke Verlassene klammert sich an seine Ex, weil er zu schüchtern ist für neue Frauen. Doch statt die zugrunde liegenden Knoten zu lösen, wird der Vorgarten bepflanzt, werden Wachstumsziele definiert oder strikt nach Plan die Muskeln trainiert, um wenigstens äußerlich stark zu wirken. So werden Ziele zu Krücken kreativer Vermeidung. Wir laufen vor uns weg statt zu uns hin.