Your Passion!  Deine Bestimmung - Ewald Schober - E-Book

Your Passion! Deine Bestimmung E-Book

Ewald Schober

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Beschreibung

In diesem Buch beschäftigt sich Ewald Schober mit einem Thema, das uns alle betrifft und unser Leben bestimmt: Finde und lebe Deine Berufung. Die meisten von uns leben ein Leben, das weder ihrem wahren Wunsch noch ihrer wahren Bestimmung entspricht! Jeder Mensch wurde mit Gaben, mit Talenten und Fähigkeiten geboren, die ihn und sein Tun einzigartig machen. Und sobald er sie lebt, macht er sein Leben zu genau dem Paradies, als das es vor seiner Geburt bestimmt war. Und noch mehr, denn mittels dieser Gaben verhilft er auch den Menschen, die ihn umgeben zu einem glücklicheren und erfolgreicheren Leben. Dazu bedarf es nur einer klaren Entscheidung, der Entscheidung für ein selbstbestimmtes Leben. Wie diese Entscheidung möglich wird, das beschreibt Ewald Schober sehr anschaulich in seinem neuen Buch und beschränkt sich dabei nicht nur auf Theorien, sondern bietet praktische Übungen und Techniken an, die mehrere hundert Menschen bereits erfolgreich angewendet haben und anwenden und die auch der Leser sofort umsetzen kann. Damit eröffnen sich neue Sichtweisen, neue Perspektiven, und der Weg in ein Leben in Harmonie und Fülle kann beginnen. Lebe deine Bestimmung!

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Seitenzahl: 154

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Ewald Schober

Your Passion

Das Buch Deiner Berufung

Impressum:

1. Auflage/2020

© 2020 Ewald Schober

Transkription/Inhaltliche Überarbeitung: Britta Wisniewski

www.lcc-seminare.de

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Abdruck und Vervielfältigung, auch teilweise, nur mit Genehmigung des Verfassers erlaubt!

In diesem Buch beschäftigt sich Ewald Schober mit einem Thema, das uns alle betrifft und unser Leben bestimmt: Finde und lebe Deine Berufung. Die meisten von uns leben ein Leben, das weder ihrem wahren Wunsch noch ihrer wahren Bestimmung entspricht!

Jeder Mensch wurde mit Gaben, mit Talenten und Fähigkeiten geboren, die ihn und sein Tun einzigartig machen. Und sobald er sie lebt, macht er sein Leben zu genau dem Paradies, als das es vor seiner Geburt bestimmt war. Und noch mehr, denn mittels dieser Gaben verhilft er auch den Menschen, die ihn umgeben zu einem glücklicheren und erfolgreicheren Leben. Dazu bedarf es nur einer klaren Entscheidung, der Entscheidung für ein selbstbestimmtes Leben.

Wie diese Entscheidung möglich wird, das beschreibt Ewald Schober sehr anschaulich in seinem neuen Buch und beschränkt sich dabei nicht nur auf Theorien, sondern bietet praktische Übungen und Techniken an, die mehrere hundert Menschen bereits erfolgreich angewendet haben und anwenden und die auch der Leser sofort umsetzen kann.

Damit eröffnen sich neue Sichtweisen, neue Perspektiven, und der Weg in ein Leben in Harmonie und Fülle kann beginnen.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort:

Einleitung:

1. Kapitel – Die Berufung aus spiritueller Sicht

2. Kapitel – Die Berufung aus weltlicher Sicht/logischer Betrachtung

3. Kapitel – Das Glück des Bauern

4. Kapitel – Wie ist es, seine Berufung zu leben?

5. Kapitel – Die entscheidende Technik für die Findung und die erfolgreiche Umsetzung: Die ERZ - Technik (Energie, Raum, Zeit)

6. Kapitel – Warum funktioniert es meistens nicht?

7. Kapitel – Was passiert mit den nicht förderlichen Gedanken?

Der Change Booster

8. Kapitel – Die Entscheidung

Möglichkeit 1:

Möglichkeit 2:

Möglichkeit 3:

9. Kapitel – Die Berufung im Detail – werde der Beste der Welt

10. Kapitel – Die nächste wichtige Erkenntnis/Technik: Keine Momentaufnahmen

11.Kapitel – Der Plan

13. Kapitel – Die Geschichte des Fischers

14. Kapitel – LPC, das 3-Stufen-Modell

15. Kapitel – Der Life Passion Coach

16. Kapitel – Das Life Coaching Center

17. Kapitel – Es ist Zeit, aufzuwachen!

Vorwort:

von Britta Wisniewski

Als ich Ewald Schober im Frühjahr 2018 kennenlernte, steckte ich gerade in einer der miesesten Phasen meines Lebens! „Einer der …“ deswegen, weil mein komplettes bisheriges Leben immer nur allenfalls gutes Mittelmaß war. Guter Durchschnitt eben. Ich war eine durchschnittliche Schülerin, eine ambitionierte Angestellte ohne besonderen Erfolg, ich war eine mittelmäßige Hausfrau und auch ansonsten hatte ich nicht viel vorzuweisen.

Von meinen bisherigen Partnerschaften und Beziehungen schweige ich an dieser Stelle, manche von ihnen erreichten nicht einmal das Mittelmaß, sondern blieben gleichmäßig schlecht, bis ich sie irgendwann wieder beendete.

Und ich war mit Sicherheit nicht stolz darauf!

Doch etwas gab es, eine Kleinigkeit, eine Winzigkeit, die in dieser grauen Mittelmäßigkeit hervorstach, die leuchtete, wie ein Feuerzeug in dunkler Nacht und das war mein Schreiben. Seit ich denken kann, schrieb ich – erst Gedichte, später dann Geschichten und ganze Romane und wenn ich nicht gerade schrieb, dachte ich mir etwas aus. Lebte ich in einer Traumwelt? Mitnichten, denn inzwischen hatte mein Leben es geschafft, selbst die Zeit, die diese Gabe gebraucht hätte, für sich zu beanspruchen und mir teilweise die Lust daran zu nehmen …

Durch eine glückliche Fügung erkannte Ewald Schober im April 2018 mein diesbezügliches Talent und setzte alles daran, dieses nach besten Kräften zu fördern. Anfangs aus dem Wunsch heraus, zu gefallen, begann ich, meiner Kreativität wieder mehr Raum, Zeit, Aufmerksamkeit und Konzentration in meinem Leben einzuräumen. Ich ahnte nicht, was daraus erwachsen sollte!

Heute, fast drei Jahre später, hat sich mein komplettes Leben verändert. Neben einer Fortbildung, die ich besuche (und von der ich noch letztes Jahr bestenfalls hätte träumen können), lebe ich für das Schreiben. Neben meinen eigenen Texten schreibe ich inzwischen Blog- und Presseartikel, korrigiere und lektoriere Sachtexte, betätige mich als Copywriter und schreibe Transkriptionen. Und das ist erst der Anfang, denn mein Sach- und Fachgebiet erweitert sich gefühlt jeden Tag um ein weiteres Stück.

Und damit nicht genug! Denn auch mein restliches Leben hat sich um 180 Grad gedreht. Finanziell, privat und beruflich! Mittels der – und hier sage ich ganz bewusst – UNABSICHTLICHEN - Anwendung von Ewald Schobers Techniken, fand ich nicht nur meine Berufung, sondern ich fand mich. Ich erfand mich neu, wurde und werde jeden Tag mehr zu dem Menschen, der ich wirklich war und bin.

Was im Jahr 2018 für mich seinen Anfang nahm, hat inzwischen eine eigene Abteilung im Life Coaching Center und heute darf ich nahezu jeden Tag sehen, wie Menschen in ihre Stärke, ihre Berufung geführt und begleitet werden, ihren Weg in ein Leben finden, das ebenso glücklich wie wunder-voll ist.

Und ich wünsche mir, dass jeder, der jetzt dieses Buch in den Händen hält, erfahren darf, was ich erfahren durfte: Wie sein eigenes Leben zu dem Paradies wird, als das es mit seiner Geburt schon hätte beginnen sollen!

Denn wir alle sind Schöpfer!

Einleitung:

Ich stamme aus einem ursprünglich normalen Elternhaus, bestehend aus Vater, Mutter und sechs Kindern. Doch noch bevor ich eingeschult wurde, ließen sich meine Eltern scheiden. Meine Mutter putzte sich in den darauffolgenden Jahren im wahrsten Sinne die Finger wund, denn sie hatte die Aufgabe, als Haushälterin/Reinigungskraft das Haus zu erhalten und uns sechs Kinder zu versorgen und mit dem Einkommen daraus durchzubringen. Somit wuchs ich mit wenig Geld auf, im Gegensatz zu meinen Freunden in der Schule. Ich hatte immer wieder Probleme, wenn es darum ging, wirtschaftlich mit ihnen mitzuhalten. Waren Ausflüge geplant, konnte ich meist nicht daran teilnehmen, weil das Geld dafür einfach fehlte.

Ich war das Nesthäkchen, das letzte dieser sechs Kinder. Nach und nach verließen meine Geschwister den Haushalt und starteten in ihr Berufsleben. Einzig ich blieb bei meiner Mutter, die ich abgöttisch liebte. Was nichts daran änderte, dass ich in mir den Drang danach verspürte, etwas Besonderes zu sein, etwas Besonderes aus meinem Leben zu machen. War dieser Drang dem schlechten wirtschaftlichen Hintergrund meiner Familie geschuldet? Ich hatte damals keine Ahnung, doch die Tatsache, dass wir aus dem tiefsten Niederbayern, aus einer ländlichen, ja dörflichen Gegend stammten, machte mir die Verwirklichung meines Traums sicher nicht leichter.

Ich war ein passabler Sportler und ein recht guter Schüler, der es bis aufs Gymnasium schaffte, dann jedoch mehr Zeit auf dem Fußballplatz als in der Schule verbrachte. Nach zwei Jahren Gymnasium sorgte dies dafür, dass ich auf die Wirtschaftsschule wechseln musste. Doch auch dort fand ich keinen Spaß an Büchern oder gar dem Lernen, was schlussendlich dafür sorgte, dass ich meinen Hauptschulabschluss in der Volksschule erwarb und die Schule nach der neunten Klasse verließ. Eine umgedrehte schulische Karriere, die es dennoch nicht schaffte, meinen festen Glauben an das Besondere in mir zu erschüttern.

Damals hatte ich noch keine Ahnung von der „Magie im Leben jedes Menschen“. Von eben dem, was auch jeder von Euch Lesern kennt. Denn ich bin mir sicher, jeder von Euch hat sie, wie auch ich, schon erhalten, die „Fingerzeige des Lebens“, die einen eigentlich deutlichen Hinweis darauf geben, wohin das Leben gehen soll!

Aber lasst mich weitererzählen!

Ich war noch keine fünfzehn Jahre alt, als ich mich der hiesigen Dorflandjugendbewegung anschloss. Diese Jugendgruppe hatte damals höchstens vierzehn Mitglieder. Dennoch verfügte sie über einen Vorstand, einen zweiten Vorstand, einen Schriftführer, einen Kassenführer und eben knapp zehn „normale Mitglieder“. Überdies hatte sie ein wunderbares Jugendheim – und dazu das schlechteste Image, das man sich überhaupt vorstellen kann! Wir bekamen keinen Nachwuchs, die Eltern hielten ihre Kinder von uns fern, weil es hieß, es würden nur Säufer, Asoziale und Verruchte bei uns rumhängen. Wir waren die Außenseiter – der Schandfleck dieses verträumten niederbayrischen Dorfes. Wäre es nicht die katholische Jugendgruppe gewesen und wäre dieses Dorf nicht erzkatholisch gewesen, ich denke, man hätte die Gruppe aufgelöst – so ergaben sich die Verantwortlichen der Hoffnung, dass aus diesem Haufen nichtsnutziger Jugendlicher doch irgendwann einmal etwas Vernünftiges wird.

Der schlechte Ruf, die Außenseiterposition, alles das waren für mich mit 15 besten Voraussetzungen, mich dieser Gruppe anzuschließen, und so tat ich es.

Knapp zwei Wochen nach meinem Beitritt fand die Neuwahl des Vorstandsvorsitzenden statt. Doch obwohl die Gruppe fast vollständig zur Versammlung angetreten war, wollte niemand diesem Posten auch nur in die Nähe kommen. Niemand hatte ein Interesse daran, sich als Kandidat für diese Wahl aufstellen zu lassen! Das wiederum hätte jedoch die sofortige Auflösung dieser Gruppe zur Folge gehabt. Dies galt es von meiner Seite aus zu verhindern, also bot ich mich an, diesen Posten zu übernehmen. Ein unmögliches Unterfangen, da ich noch nicht volljährig war! So einigten wir uns darauf, dass der bisherige Vorstandsvorsitzende auf seinem Posten blieb und als mein Strohmann agierte, ich jedoch die tatsächliche Leitung der Gruppe übernahm, da dies die letzte Möglichkeit war, die Auflösung der Gruppe zu verhindern.

Ich nahm meine Aufgabe sehr ernst, denn mein Ziel war es, aus diesem zusammengewürfelten Haufen wieder eine anerkannte, gesellschaftsfähige Jugendgruppe zu machen. Zuallererst galt es aber, das Image der Gruppe zu verbessern. So wandte ich mich mit Flugblättern an die Dorfgemeinschaft und lud zu einem Diskussionsabend ein, mit dem Ziel, einmal den Ruf der Gruppe zur Diskussion zu stellen und zu klären. Für diesen Abend mietete ich das Hinterzimmer eines Dorfgasthofes. Was ich nicht ahnen konnte, war, dass etwa 500 Menschen diesem Aufruf folgen würden – inklusive des Oberbürgermeisters der Stadt und der lokalen Presse. Ebenfalls erschienen an diesem Abend sämtliche Vereinsvorstände und alle, die wichtig waren in dieser Gesellschaft.

Heute denke ich, alle diese Menschen kamen nur, um zu sehen, wie ein 15-Jähriger sich vor vielen Menschen blamiert … Ich glaube nicht, dass es ein anderes Motiv gegeben hat!

Als ich an diesem Abend am Ort des Geschehens eintraf, begrüßte mich eine aufgelöste Wirtin. Sie hatte der Menschenmenge den großen Saal statt des angemieteten Hinterzimmers zur Verfügung gestellt und begrüßte mich mit dem Vorwurf, nicht über den Umfang der Veranstaltung informiert worden zu sein. Als mir klar wurde, dass ich in den nächsten Minuten vor all diesen Menschen sprechen und die Veranstaltung leiten würde, machte ich mir buchstäblich „in die Hosen“.

Hunderte von Menschen warteten auf meinen Untergang. Ich erntete böse Blicke von Nachbarn und „der Opposition“, die mich alle am liebsten schon vor meinem Auftritt zerfleischt hätten. Ich sah Menschen, die sich auf meine Kosten einen Spaß machen wollten. Und ich hatte ein Image und eine Gruppe im Rücken, mit denen ich keinen Blumentopf gewinnen konnte!

Ich weiß heute nicht mehr, wie ich diesen Abend überstanden habe. Weder erinnere ich mich an meine Worte noch an irgendetwas außer dem, was ich am nächsten Morgen selbst in der lokalen Presse lesen durfte. Ich bekam Lob und Anerkennung von allen Seiten. „15-Jähriger setzt sich durch!“, „Wie ein Jugendlicher ein Dorf zum Umdenken bringt!“ und viele ähnliche Schlagzeilen machten mir deutlich klar, ich hatte etwas Bahnbrechendes geschafft! Ab diesem Zeitpunkt ging meine Karriere in der Jugendarbeit steil nach oben. Hauptberuflich machte ich meine Ausbildung als Tapeten- und Teppichbodenverkäufer und meine gesamte Freizeit steckte ich in meinen Plan, die Jugendgruppe nach vorne zu bringen. Das Nachwuchsproblem löste ich in unzähligen Einzelgesprächen mit den Eltern der Jugendlichen, die ihren Kindern bislang den Eintritt in unsere Gruppe verwehrt hatten. Die Gruppe wuchs, die Menschen vertrauten mir und endlich konnten wir auch das tun, was eine Jugendgruppe auszeichnete: Ich konnte Unternehmungen starten. Es gab Gartenfeste, Discos und Partys, wir ließen es uns gut gehen und genossen unsere gemeinsame Freizeit in vollen Zügen. Unter dem Mantel der katholischen Jugendgruppe und dem neuen Image erstreckte sich das Wachstum unserer Gemeinschaft bis weit über unser Dorf hinaus. Es dauerte nicht lange, bis aus dem „Haufen Wegelagerer“ die größte Jugendgruppe Bayerns geworden war. Dabei war es nie unsere Absicht gewesen, den Anforderungen einer katholischen Jugendgruppe gerecht zu werden! Wir hatten unsere Flausen im Kopf und genossen unser Leben, doch der Zulauf und unsere daraus resultierende Größe machten uns bald unangreifbar und somit konnten wir mehr oder weniger tun und lassen, was wir wollten.

Gibt es eine Berufung? Gibt es etwas Mystisches? Gibt es einen Fingerzeig? Ich denke, hätte ich damals nicht erkannt, dass ich sehr schnell Verantwortung übernehmen kann, dass ich vor nichts Angst haben muss und dass ich durchaus imstande bin, unvorbereitet selbst vor hunderten fremder Menschen eine Veranstaltung zu leiten, hätte ich niemals mein Faible für den Weg des Sprechers und Trainers entdeckt! Mehr und mehr fand ich Spaß daran, vor Menschen zu sprechen, Gruppenstunden und Workshops abzuhalten, Kindergruppen zu organisieren, alles Mögliche lag in meiner Hand. Ich wurde sogar in den Kirchenbeirat gewählt, wo man auf meine Meinung viel Wert legte. Letztendlich wurde sogar die Politik auf mich aufmerksam und man bemühte sich um meine Gunst. Mit meinem Einfluss auf die jungen Menschen wäre ich für die Jugendpolitik dieser Zeit die ideale Besetzung gewesen. Das wiederum erleichterte mir meine Arbeit mit den Jugendlichen, denn Vergünstigungen und Zuschüsse erweiterten meinen Handlungsradius immens. Ja, mir wurde ein kompletter beruflicher Weg geebnet – die Pläne waren fertig, meine Mutter informiert und einverstanden. Mit gerade einmal 17 Jahren stand mir der Sprung in eine große politische Karriere bevor …

Doch mein Leben hatte noch viel mehr für mich vorbereitet!

Meine Mittagspausen verbrachte ich regelmäßig in einem Café und beobachtete häufiger drei Männer, die ebenfalls dort saßen. Irgendwann begannen sie zu tuscheln und immer wieder zu mir herüberzusehen, bis schlussendlich einer von ihnen aufstand und zu mir herüberkam. Er fragte mich, ob er mich kurz stören dürfe und ob ich Interesse hätte, nebenbei – also neben meiner Ausbildung – Geld zu verdienen. Im Glauben, gerade ein unmoralisches homosexuelles Angebot zu bekommen, lehnte ich dankend ab, doch mein Gegenüber ließ sich nicht erschüttern und bat mich, mir doch die Zeit zu nehmen, mir ihr Angebot anzuhören. Ich entschied, dass eine Einladung zu einem Kaffee ein gutes Bestechungsgeld für eine halbe Stunde meiner Zeit war, setzte mich zu den Dreien an den Tisch und hörte mir an, was sie mir zu sagen hatten.

Kurz gefasst eröffneten sie mir eine Möglichkeit, als Versicherungsvertreter bzw. Verkäufer von Lebensversicherungen erfolgreich zu sein. Ohne eine weitere schulische oder berufliche Ausbildung zu machen, ergab sich hier die Möglichkeit, eine Karriere zu starten. Wieder ging es darum, Menschen zu führen, Menschen zur Höchstleistung im geschäftlichen Bereich zu bringen. Was sie mir sagten, klang plausibel – selbst die Aussicht, bei tatsächlicher Eignung und Neigung mittel- bis langfristig die Chance auf ein fünfstelliges Einkommen zu haben. Das war mein Ding! So sagte ich zu und nahm am nächstmöglichen Startseminar teil. Dieses kostete zu diesem Zeitpunkt 100 DM – ein Betrag für den ich einen Großteil meines Monats als Lehrling arbeiten musste.

Zum ersten Mal in meinem Leben besuchte ich ein Seminar und der Referent begeisterte mich absolut! Er sprach von Erfolg, von geistiger Einstellung, dass man seine Gedanken ausrichten und dementsprechend im Leben viel erreichen kann. Er sprach davon, dass es kein Problem sei, von unten aufzustehen und nach ganz oben zu kommen. Motivation, Musik und Diavorträge ergänzten sich zur Perfektion und ich fühlte mich, als sei ich endlich in meiner Welt angekommen. Da ich noch nicht volljährig war, musste meine Mutter das Gewerbe für mich anmelden – und dann legte ich los. Schon nach sechs Monaten hatte ich meine eigene starke Vertriebsstruktur aufgebaut, erzielte hervorragende Verkaufsergebnisse und fiel die Karriereleiter regelrecht nach oben. Niemand vor mir hatte es je in dieser kurzen Zeit geschafft, eine solche Position zu erreichen, aber ich hatte den Vorteil meines Einflusses auf die Mitglieder der Landjugendgruppe, den ich für diese Zwecke nutzte. Ich selbst fuhr mit dem Mofa und meinem Aktenkoffer von Haus zu Haus und verkaufte Lebensversicherungspolicen.

Ziemlich zeitgleich beendete ich auch meine Ausbildung als Verkäufer und trotz des Angebots, nach bestandener Prüfung weiterhin im Unternehmen zu arbeiten und ein sehr gutes Gehalt zu bekommen, entschied ich mich dafür, komplett in die Selbstständigkeit zu wechseln, in der ich ja zu diesem Zeitpunkt bereits fünfstellig verdiente.

Wieder Fügung? Wieder Berufung? Die Politiker saßen bei meiner Mutter im Wohnzimmer und baten sie, mich zur Umkehr zu bewegen, aber sie konnten weder sie noch mich überzeugen. Denn mir war klar geworden, was meine Welt war, wofür ich brannte, was ich aus ganzem Herzen wollte und bereits lebte. Der Bereich des positiven Denkens, Management, Menschenführung, die Gesetze des Universums, alles das war meine Welt und irgendwie griff immer ein Rad ins andere.

Meine Jugend machte mich zu einer Ausnahmeerscheinung in diesem Business, umso mehr, da ich in meinen Vorträgen brillierte. Ich gab selbst Seminare, ich hielt Vorträge, ich wurde als Referent gebucht und sprach über das Thema Erfolg und darüber, dass Gedanken die Welt formen.

Wenn es eine Berufung gibt, dann denke ich, dass hier schon sehr früh deutlich wurde, wo meine Berufung liegt. Ich folgte dem Ruf meines Herzens – und wurde dafür belohnt. Gerade frische 18 Jahre alt, hatte ich ein hohes fünfstelliges Einkommen, mein Traumauto, eine Wohnung wie aus dem Bilderbuch – also alles, wovon ein Mensch träumen konnte.

Doch dann schlug das Schicksal erbarmungslos zu! Mein Arzt eröffnete mir die Diagnose Diabetes, Typ 1. Zum damaligen Stand der Medizin kam diese Diagnose einem Todesurteil gleich – jedenfalls für alles, was mit meiner bisherigen Karriere zusammenhing. Eine strenge Diät, die damals noch völlig in den Kinderschuhen steckende Spritztechnik und alle Rahmenbedingungen des Überlebens dieser Diagnose sowie die strikte Vermeidung von Stress, Alkohol und einem ungeregelten Leben würden mir eine Fortsetzung unmöglich machen. Selbst eine Angestelltentätigkeit wäre unter diesen Aspekten beinahe unmöglich auszuüben, sodass mein Arzt mir riet, mich schnellstmöglich verrenten zu lassen.

Das war nicht, was ich mir für den Rest meines Lebens vorgestellt hatte! Somit begann ich, selbst zu forschen. Zum damaligen Zeitpunkt war es alles andere als einfach, Informationen zu alternativen Therapien, medizinischen Fortschritten oder sonstigen Anhaltspunkten zu bekommen, die mir hätten weiterhelfen können. Ohne die Hilfe des Internets hangelte ich mich von Empfehlung zu Empfehlung, von Wunderheiler zu Heilpraktiker, auch Lebenslehrer und sonstige Ratgeber blieben von meinem neu erwachten Wissensdurst nicht verschont. Doch obwohl ich im In- und Ausland suchte und forschte, eine Menge Geld ausgab und Kurse besuchte, ja selbst vor Sekten und zwielichtigen Angeboten keinen Halt machte – nichts konnte mir wirklich helfen.

Begründet auf bisherige Erfahrungen konzentrierte ich die Forschung nunmehr auf mich selbst. Wenn ich dies und das dachte, sagte, fühlte oder tat, müsste doch dieses oder jenes eintreten?! Der Weg war steinig und schwer, doch mehr noch unwahrscheinlich faszinierend und interessant, denn er traf genau „meine Herzensangelegenheit“ – den Menschen. Immer schon wollte ich wissen, was ein Mensch wirklich kann, wozu er wirklich in der Lage ist, unabhängig von den ihm schon früh aufgenötigten Einschränkungen und Begrenzungen.