Zu nahe am Revisor - Marina Peters - E-Book

Zu nahe am Revisor E-Book

Marina Peters

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Beschreibung

Martin Muller arbeitet als Audit Manager bei einer der grossen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Bei einem neu zugewiesenen Revisionsauftrag ist er gefordert, sowohl die Anforderungen seines Chefs zu erfüllen als auch die Fristen einzuhalten. Und dann ist da noch die attraktive Mittvierzigerin, die CEO der kleinen Regionalbank, die er diese Woche prüft. Als sich die Tür des Tresorraums im Keller der Bank unerwartet schliesst und beide zusammen eingeschlossen sind, wird es dort unten heiss...

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Seitenzahl: 80

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Es handelt sich hier um ein Werk der Belletristik, das vollständig der Phantasie der Autorin entspringt. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig.

ZU NAHE AM REVISOR

Da ist sie. Die E-Mail, die mein Wochenende ruinieren wird. Woher ich das weiß? Sie ist von Dick. Er schickt mir nie etwas, schon gar nicht eine Besprechungsanfrage am Freitag um 15 Uhr für 16:30 Uhr. Ich dachte sogar kurz darüber nach, die Anfrage einfach zu ignorieren. Allerdings würde ich ihn bis Montag nur dafür hassen. Könnte es das wert sein? Er gab mir jedoch keine Chance weiter zu überlegen. Er stand nämlich bereits an meiner Tür.

„Hey, Martin. Ich muss um 16:30 Uhr etwas mit meiner Frau erledigen.“

„Wollen wir den Termin verlegen, Dick?“, fragte ich ihn und sah, wie er sein Gesicht verdrehte. Er heißt Richard und er mag es nicht, wenn ich ihn Dick nenne. Könnte aber auch an meiner Betonung liegen.

„Ok. Nun, ich brauche dich für eine Prüfung. Aber Pronto“, sagte er mit seinem kleinen beschissenen Lächeln.

„Pronto?“

„Ja, du musst am Montag dort sein und anfangen.“

„Scheiße. Montag schon?“

„Bank of Herrin, in Carterville. Haben da eine kleine Niederlassung, die wir übersehen haben.“

Das war Donalds Revision gewesen. Er hatte sogar zwei dafür zuständige Teams gehabt. Die Bank hatte ein paar Niederlassungen, deren Aufzeichnungen nur teilweise computerisiert waren.

„Ich kann sonst niemanden dahin schicken. Außerdem brauche ich jemanden, der effizient und schnell ist.“

„Geht nicht, Dick. Es müssten noch IT-Entscheidungen und andere Vorkehrungen getroffen sowie Unterkünfte bereitgemacht werden“, sagte ich ihm.

„Deshalb begleitet dich Jen. Ich habe auch schon Operations angerufen, sie arbeiten daran. Eine angenehme Woche noch“, sagte er. Kein Wunder, dass er lächelte; er hat mich gerade hart ohne Gleitmittel drangenommen.

„Woche?“

„In einer Woche müssen wir mit Donalds Teil des Audits zusammen abschließen. Es ist eine kleine Niederlassung, aber wir brauchen eine Ein-Mann-Crew und das bist du. Außer...“

„Nein. Scheiß drauf. Ich gehe.“

„Alles klar, bis in einer Woche.“

Das ist der größte Mist und das weiß er. Ich denke hier geht es vielmehr um das New Yorker Senior Partnertreffen. Ich kann dort nicht erscheinen, mich nicht präsentieren und müsste dann ein weiteres Jahr auf die Beförderung zum Senior Manager warten.

Sie hätten genauso gut auch eine Verlängerung beantragen können. Aber so wie ich Donald kenne, hat er das sicher schon getan und die Zeit ist einfach nur knapp. Na dann, ab zur Podunk Audit Ltd., meiner geliebten Arbeitgeberin ins Büro, schätze ich. Ich muss noch ein paar Telefonate erledigen und den heißen Frauen absagen, die ich eigentlich kennenlernen wollte. Das muss jetzt wohl warten.

+ Jen und Martin

Ich war noch dabei meine letzten Telefonate zu machen als Jen hereinkam und sich hinsetzte. Sie war echt eine hinreißende Frau. Etwas aus Cup Stick Girl und Goth. Sie hatte eine Menge Stammeskrieger-Tattoos und ein paar blutrote Rosen und Totenköpfe tätowiert. So wie die mexikanische Calavera. Sie würde rote Haare haben, hätte sie sie nicht schwarz gefärbt. Sie trug schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit schwarzen Kampfstiefeln. Man kann sich vorstellen, was ich meine. Sie war schnell und clever im Umgang mit Computern. Sie war sozusagen die Ein-Frau-Brechstange-Crew.

„Jen, wie kann ich dir helfen?“

„Hallo, Chef. Wir müssen anscheinend in den Süden.“

„Ja. Ich kann die Banjos schon spielen hören.“

„Nicht so weit in den Süden.“

„Na ja, bist du bereit für die persönlichen Sicherheitschecks? Ich glaube nicht, dass IT ihre Stärke ist.“

„Bank of Herrin? Das Meiste der letzten fünf Jahre haben die auf dem System. Sie scannen den Rest und sind dabei Gigabit-Glasfaserleitungen zu legen. Aber ja, ich habe auch meine Kamera und meine alte Schreibmaschine dabei“, sagte sie.

Ich musste schmunzeln. Sie war auch bei der Prüfung der Bank of Florida eher unruhig gewesen. Sie liebte Zahlen genauso wie ich und ist immer bereit für eine Herausforderung. Manche Leute denken, Auditing sei nicht sexy, nicht das Gelbe vom Ei, aber sie haben einfach keine Ahnung. Jen aber, ja, sie weiß Bescheid.

„Also, Carterville?“ fragte sie.

„Nein, noch schlimmer. Cambria, sogar noch kleiner. Weißt du, wie man ein Wohnmobil fährt?“ „Was?“

„Du weißt doch. Diese großen sexy Motorhäuser?“ Fragte ich. Ich hatte nur Spaß gemacht aber bei der Auswahl an Zwei- und Drei-Sterne Hotels war das eine gute Option.

„Na ja, schon,“ sagte sie. „Mein Vater und ich sind früher jedes Jahr an Weihnachten zu meiner Tante in Pennsylvania gefahren und bei ihr gab es nie genug Platz, also ja. Er hat mir gezeigt, wie man so ein Ding fährt.“ – Mist, jetzt muss ich irgendwie ein Wohnmobil besorgen.

„Verarschst du mich? Warum überrascht mich das nicht?“ sagte ich.

„Okay. Heißt das, du willst mit mir fahren?

„Ich frage Ops. Ich schicke dir dann unseren Treffpunkt. Wir fahren am Morgen los. So kann ich immerhin noch eine Nacht mit Inga verbringen", sagte ich. Jen lächelte und es kann gut sein, dass sie etwas rot im Gesicht wurde.

+ Ops und Martin

Ich schrieb Heather aus der Operations eine E-Mail und fragte sie, ob sie ein Wohnmobil besorgen könne. Danach suchte ich ein nettes Restaurant für Inga und mich. Die Zeit bleibt nicht stehen. Sollte es also heute Nacht zu irgendwas kommen, muss ich sie schnell beeindrucken. Heather stand an meiner Tür.

„Was meinst du mit Wohnmobil? Warum kein Hotel?" Fragte sie. „Wie zur Hölle soll ich ein Wohnmobil besorgen?“

„Hotel? Das wäre ein Traum. Eher Motel und Bettwanzen. Hast du die Motels mal gesehen? Dort unten kann man nur in den Wolken ein Fünf-Sterne-Hotel finden. Ich könnte ein Zimmer besorgen aber dann würde ich es in Brand setzen,“ sagte ich leicht scherzend.

Ich packte meine Aktentasche ein und wartete noch auf meinen USB-Stick, den ich für den Ausflug an meinem Desktop am Laden war.

„Gut. Aber du schuldest mir was. Ich möchte den 1976er Pinot. Für den Geburtstag meines Vaters.“

„Was? Das ist kein Gefallen, sondern dein Job.“

„Und du willst, dass ich ein scheiß Wohnmobil für dich an einem Freitag um 4 Uhr suche? Nein, ich kann auch ein Motel für dich buchen und dich mit irgendeinem unerfahrenen Assistenten dahinschicken.“

„Okay, okay. Was soll‘s. Danke, Heather.“

„Eine angenehme Woche noch, Martin.“

„Natürlich. Jeder sagt das, aber stimmen tut es trotzdem nicht.“

Ich zog den USB-Stick aus meinem Computer, steckte ihn in meine Tasche und schnappte mir meine Aktentasche. „Schick mir die Details zu.“

+++

Ich kam mir vor wie ein Sträfling auf dem Weg zum elektrischen Stuhl. Wenigstens bekomme ich für meine letzte Mahlzeit ein Model und einen Hummer. Ich war in Gedanken versunken und fast am Fahrstuhl angelangt und da sah ich sie. 1.75 Meter an Unruhe. Frau Dick. Wir haben so eine Art Hassliebe-Ding zwischen uns. Herr Richard Franklin, ihr Ehemann, hasst mich, und Frau Eloise Franklin mag mich sehr. Deswegen hasst mich Dick wahrscheinlich.

Jetzt, wo ich darüber nachdenke, ist das der Grund dafür, weshalb er nicht will, dass ich nach New York fahre. Es wird sie in seiner Nähe haben, statt dass sie mit mir rummacht.

„Na Martin, wie geht es dir? Ich habe etwas für uns in New York geplant,“ sagte sie in einem leisen Ton.

„Eloise. Welch ein Anblick. Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber dein Ehemann hat mir gerade einen Notfallaudit zugeschickt.“ Ich drückte auf den Fahrstuhlknopf.

„Ernsthaft? Gibt es sowas überhaupt?“

„Sogar der Teufel hat eine gute Stelle.“

Ich sah Dick auf uns zukommen, als sich der Aufzug öffnete und Eloise meinen Arm packte und mich hineinzog. Sie drückte sehr fest und oft auf den Knopf, damit sich die Tür schließt. Ich drückte dabei auf den Lobbyknopf. Dick eilte gerade noch rechtzeitig herüber, um zu sehen, wie sie ihn anlächelte und die Tür sich schloss.

„Willst du, dass ich gefeuert werde, Eloise?“

„Nein, ich will nur flachgelegt werden,“ raunte sie und drückte sich an mich. Oh Gott! Sie hatte einen tollen Körper und sie wusste es. Aber mein Wille und Fleisch waren stark und ich musste mich an meinen Zeitplan halten.

„Geht nicht.“

„Nicht du, Dummkopf,“ sie klopfte mir spielerisch auf die Seite meines Gesichts und lachte. „Richard.“

„Okay. Wovon redest du?“

„Er wird sich Sorgen machen und sich wundern, wo ich hingegangen bin. Was ich mache und mit wem ich es tue. Ich werde für ein paar Stunden ins Spa und dann nach einer heißen Dusche voller Dampf nach Hause gehen. Er kann das an mir riechen.“

„Du bist ein Monster, weißt du das?“

„Vielleicht. Ich nahm deinen Rat nach der Weihnachtsfeier zu Herzen, als er dachte, wir würden etwas miteinander haben. Er wurde wortwörtlich zum Tier.

„Sehr schön.“

„Er wird mich hart ficken und mich überall hin mitnehmen wollen, egal wohin ich zum Abendessen gehen möchte.“

Unser Aufzug kam in der Lobby an. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange, verließ den Fahrstuhl und ging hinaus. Dick war ein glücklicher Mann aber noch glücklicher, dass sie in der Lage war, sich mit seinem Arsch abzufinden. Ich machte mich auf zum Parkhaus. Heiße Models warten nicht gerne lange.

+ Heather

Heather sollte ein Wohnmobil finden und fragte sich, wo man so etwas überhaupt herbekommt. Auf einmal ging Jen an mir vorbei und lümmelte mit ihrem tiefen, nachdenklichen Blick in einem Ordner herum.

„Na. Ich hörte du fährst mit Martin in den Süden?“ Sie zwinkerte Jen zu.

„Ach, nichts Besonderes. Eine Woche vor Ort sein, die Dinge anschauen. Routine.“

„Routine?“

„Ja, was denn sonst?“

„Du wirst rot und na ja, du und Martin zusammen unterwegs?“ Heather hob ein wenig die Augenbrauen.

„Also bitte, ich habe einen Freund. Mir ist das gerade unangenehm“, sagte Jen.