Zur Beweisbarkeit der Offenbarung - Marko Tomasini - E-Book

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Marko Tomasini

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,3, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Thomas von Aquin-Gregor Palamas, Scholastik und Hesychasmus, Sprache: Deutsch, Abstract: Philosophie und Theologie sind im Grunde zwei Wissenschaften für sich und dennoch überschneiden sie sich des Öfteren in den Themen bzw. Fragen, die sie behandeln. Das war auch im Islam nicht anders. Besonders bis in das 12. Jahrhundert gab es regen Austausch zwischen diesen Wissenschaften, aber auch große Streitigkeiten. Zum Ersten kann man sagen, dass sich die Theologen immer wieder gern des philosophischen Werkzeuges bedienten, um ihre theologischen Standpunkte verteidigen zu können. So war zum Beispiel in der theologischen Schule der Mu´tazila die Demonstration und die Dialektik beliebt, wenn es darum ging ihre „Gegner“ innerhalb der eigenen Reihen und auch außerhalb derer zu widerlegen.7 Aber dennoch waren sie Theologen, also Wissenschaftler die in erster Linie die offenbarten Texte als Grundlage nahmen, um zu tieferen Wahrheiten vorzudringen. Die Wahrnehmbare Welt galt ihnen nur als Mittel der Beweisführung. Anders bei den Philosophen dieser Zeit. Für sie galt die Philosophie selbst als die Wissenschaft, mit deren Hilfe man die absolute Wahrheit würde finden können, auch wenn sie sich als gläubige Muslime sahen. Die Religion war ihnen für das einfache Volk mit weniger Bildung gedacht und hatte auch da ihre Berechtigung. Es zeichnet sich also an dieser Stelle bereits ab, dass das Verhältnis zwischen diesen beiden Wissenschaften nicht immer das Beste war. Um diesen Umstand soll es in dieser Arbeit gehen. Dazu werden drei Gelehrte aus dem Islam vorgestellt, die als führende Vertreter ihrer Zeit hauptsächlich in diesem Streit verwickelt waren bzw. diesen stellvertretend für andere führten. Dies sind Ibn Sīnā (Avicenna), al-Ġazālī und der schon erwähnte Ibn Ruschd (Averroes). Die unterschiedlichen Stellungen hinsichtlich der Wissenschaften hatten logischer Weise auch zur Folge, dass die verschiedensten Theorien hinsichtlich theologischer und philosophischer Fragen entwickelt wurden. Eine solche Frage war zum Beispiel auch diejenige nach der Beweisbarkeit Gottes, welche neben den Divergenzen hinsichtlich der Wissenschaft im Allgemeinen in dieser Arbeit vorgestellt werden soll. Man kann sich denken, dass diese Beweise höchst unterschiedlich ausgefallen sind.

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Ibn Sīnā
2.1 Philosophie und Theologie.
2.2 Der Gottesbeweis des Ibn Sīnā.
3. Al-Ġazālī
3.1 Theologie und Philosophie.
3.2 Al-Ġazālīs Gottesbeweis und ein Schritt zurück.
4. Ibn Rušd
4.1 Harmonien zwischen Philosophie und Theologie.
4.2 Der Gottesbeweis des Ibn Rušd
5. Resümee

Page 1

Fachrichtung Religionswissenschaft; 8. Fachsemester/2. Semester Magisterstudiengang Veranstaltungsbegleitende Hausarbeit

Vorlesung: Thomas von Aquin-Gregor Palamas, Scholastik und Hesychasmus

Zur Beweisbarkeit der Offenbarung

Page 2

1. Einleitung

Unter den Theologen der Katholischen Kirche scheint seit dem 13. Jh. ein Gespenst umzugehen, von dem eigentlich niemand weiss, woher es kommt. Aber zumindest hatte es von Beginn an einen Namen:Der Averroismus.Diese Art Irrlehre, welche den katholischen Glauben mit häretischem Gedankengut vermischte, war im 13. Jh. scheinbar so bedeutend geworden, dass sich selbst Thomas von Aquin dazu bewegt sah, eine Schrift gegen diesen Averroismus zu verfassen.„De unitate intellectus contra Averroistas“ -„Überdie Einheit des Geistes gegen die Averroisten“, geschrieben 1279, hatte zum Ziel, diese Irrlehren aufzudecken und zu widerlegen, deren Ursprung in dem islamischen Philosophen Averroes vermutet wurde.1Vor allem an der Pariser Artistenfakultät, so meint Thomas, seien viele Gelehrte, bei denen man diesen Irrtum feststellen müsse. Sieben Jahre später, am 7. März 1277, sah sich der Pariser Bischof Stefan Tempier veranlasst, nochmals gegen diese eigenartige Lehrmeinung vorgehen zu müssen. So verurteilte er 200 an der Universität vertretende Thesen, von denen wiederum die häretischsten Averroes zugeschrieben wurden.2Dabei ging es im Wesentlichen um zwei Thesen, an denen sich die Gemüter erhitzten: 1.) Der Geist in den Menschen sei nur einer, überindividuell und damit individuell eben nicht unsterblich und 2.) es gibt zwei widersprüchliche Wahrheiten, die religiösen und die philosophischen. Was philosophisch als richtig anerkannt werden muss, kann religiös falsch sein und umgekehrt. Gerade diese letzte These rief den Unmut der Geister innerhalb der katholischen Kirche hervor. Und der Spuk hatte noch kein Ende. Im Zuge der Kirchenspaltung wurde die Meinung geäußert, dass es theologisch richtig ist, wenn man zum Beispiel sagt, dass „das Wort zu Fleisch werde“. Philosophisch gesehen stellt diese Aussage allerdings eine Unmöglichkeit dar. Und beides ist miteinander vereinbar. Diese Aussage stammt von keinem geringeren als von Luther selbst.3

1Vgl. Niewöhner, Friedrich S. 25

2Vgl. Lerch, Wolfgang G. S. 131

3Vgl. Niewöhner, Friedrich S. 23f.