Zwischen Punk und Melancholie - Dirk Juschkat - E-Book

Zwischen Punk und Melancholie E-Book

Dirk Juschkat

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Beschreibung

1979: Der Punk hatte den Hardrock abgelöst und wieder strebte eine neue Jugend nach ihrer Freiheit, um erwachsen zu werden. Doch alles verlief ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Denn mit dem Punk kam auch die Melancholie. In seinem ersten eBook geht der Autor Dirk Juschkat bis zu den Wurzeln seiner Lyrik zurück. Die ausgewählten Gedichte wurden daher so weit wie möglich in ihrer ursprünglichen Form belassen, Korrekturen nur dann vorgenommen, wenn sie unbedingt notwendig schienen (einschließlich der damals gültigen Rechtschreibung sowie aller Fehler).

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Dirk Juschkat

Zwischen Punk und Melancholie

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Gibt es einen Anfang? – 08.11.1979

 

Gibt es einen Anfang? Von wo kommt alles her? Ich sitz auf einer Sandbank im großen, weiten Meer.

 

Ich seh das Universum, die Milchstraße, die Welt, weiß nicht weshalb und warum mich diese Frage quält.

 

Die Menschheit mir so nichtig, es ruft die Existenz. Wer nimmt die Antwort wichtig?: Muß ich sie denn dann wissen?

 

Nebel – 30.11.1979

 

Die Schlieren greifen nach den Bäumen, die weißen Schleier in der Luft, sie wirken wie aus fernen Träumen und tragen einen fremden Duft.

 

Wie Geistgestalten aus der Zeit erscheinen sie in diesem Land, bedecken unser aller Leid mit einer großen weißen Wand.

 

Und keiner weiß sie zu ergreifen, vermag ihr Schweben je zu störn; sie bloß mit Sinnen nur zu streifen, zu fühlen, riechen oder hörn.

 

Ich liebe diesen Nebel, wenn er durch Städte zieht, und kenne keinen Säbel, der bricht des Nebels Lied.

 

Ein sehr langer Moment – 12.12.1979

 

Verschmierte Fenster einer Fahrt, am Horizont die Wipfel zart, der Bäume weinendes Geäst, der Seen Oberfläche fest.

 

Meine Gedanken suchen nicht nach dieser Zeit, nach dem Gedicht, wo alles noch so anders war, denn bald kommt schon ein neues Jahr.

 

Ein neues Jahr mit neuen Sorgen, und jeder Tag mit einem Morgen, der dir zum x-ten Male zeigt, daß dein Gehirn oft nur noch schweigt.

 

Dann möchtest du die Welt verfluchen und dir ein neues Leben suchen; doch hat dein Dasein einen Preis, und manchmal ist er schön, der Scheiß.

 

Und so sitzt du auf diesem Stuhl, hängst schweigsam den Gedanken nach, und sagst dir selbst: Ich bleib ganz cool, auch wenn etwas in mir zerbrach.

 

Doch dieser Bruch, schon lange her, den du "ganz cool" zur Seite schiebst, macht dir bis heut' dein Leben schwer; es ist verrückt, daß du noch liebst.