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1980: Die Melancholie hatte den Punk besiegt, doch trotz aller Traurigkeit ging das Leben einfach weiter und musste 'irgendwie' bewältigt werden. Aber es ist nicht leicht, sich aus negativen Gedankenprozessen zu befreien. Und so befinden wir uns in einem ständigen Kampf mit dieser Welt und unserem Ich. Dass irgendwann tatsächlich Ruhe in unser Schlachtfeld eingekehrt ist, erkennen wir oft erst viel später. Doch der Rückblick in unsere Vergangenheit führt uns auch 'Zu einer Zeit von Wert'. Mit diesem Gedichtband beschließt der Autor Dirk Juschkat den Ausflug zum Ursprung seiner Lyrik. Wie schon 'Zwischen Punk und Melancholie' wurden die ausgewählten Gedichte so weit wie möglich in ihrer ursprünglichen Form belassen und Korrekturen nur dann vorgenommen, wenn sie unbedingt notwendig schienen (einschließlich der damals gültigen Rechtschreibung sowie aller Fehler).
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Und nun daheim und all das ganze Alltag bricht in mich hinein.
Und nun daheim, die Zeit spielt auf zum Tanze. Wie sollt es anders sein!
Ein abgerissnes Stück von mir treibt einsam in der Leere. Ein abgerissnes Stück von mir, als ob ich es nicht wäre. Doch war ich es für lange Zeit und nur zu schlecht und nur gemein. Ein abgerissnes Stück von mir: ich werde anders sein!
Ich werde nie mehr „niemals“ sagen und nie mehr Wolken lenken wagen, die Zeit, sie spielt ihr großes Spiel; wer etwas wagt, wagt meist zu viel.
Und dennoch stehle ich der Zeit ein kleines Stück, allein, zu zweit? Am Ende ist es, wie man’s nimmt, doch nur die Zeit, die hier gewinnt.
Du schwimmst durch dein Leben, der Eindrücke Flut; mal geht was daneben, dann packt dich die Wut; du siehst keinen Sinn mehr, gibst dich einfach auf –
sehr oft ist dein Kreis zu klein für die Welt.
Und morgen wird die Sonne scheinen, und wieder werden Kinder weinen: das laute Schweigen setzt sich fort, an jedem Ort! zu jeder Zeit?
Einsamkeit, woher kommst du, wo ist deine Quelle? Läßt die Menschen nie in Ruh‘, gehst an jede Stelle. Einsamkeit, wie siehst du aus, was ist dein Gesicht? Du verschonst auch eine Maus oder Ratte nicht. Einsamkeit, was willst du hier, hast du wen vermisst? Oder suchst du ein Quartier, weil du e i n s a m bist?
Wieso kann ich nicht einfach leben? Wieso muß es da etwas geben, das wie ein Labyrinth verwirrt und alles ist so kompliziert!
Ich brauche euch, ob bös oder recht, ich brauche euch, denn mir geht es schlecht.
Und ich brauche dich, und diese Person, und ihn und auch sie, ihr wisst es ja schon; denn oftmals saht ihr durch grauen Rauch, dass mir ganz schön mies war: jetzt brauch ich euch auch.
Und ich brauche Dich, nur Dich ganz allein, kannst mir immer helfen, doch wer soll das sein?
Ich brauche den Menschen, der mich ganz versteht, der mit mir und ich mit ihm alles erlebt.
Und vorher bekomm‘ ich bestimmt keine Ruh: ich brauche die Welt und die bist nur Du.
Bist du einsam und allein brauchst du das doch gar nicht sein, denn die trübe Einsamkeit heilt man ganz allein zu zweit.
Bist du krank und nicht mehr froh sieh das Ganze doch nicht so, denke über Schönes nach, dann wird die Gesundheit wach.
Bist du voll von Schwierigkeiten löse sie zu rechten Zeiten, ohne Ärger kannst du eben immer noch am besten leben.