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Leidest du an Panikattacken und wirst sie einfach nicht los? Kennst du Symptome wie Reizdarm, unspezifische Allergien oder Bauchkrämpfe? Und trotz aller Behandlungen wird es nicht besser? Dieses Buch zeigt dir einen anderen Weg zur Gesundheit. Es ist mehr als ein Ratgeber - es ist die eindrucksvolle Lebensbeschreibung von Sara Müller, die nach jahrelangen Panikattacken ihren Weg zur Heilung fand. In einem bewegenden Buch schildert sie ihre Erfolgsgeschichte, ergänzt von ihrem gesammelten Wissen und praktischen Tipps. Denn diese Beschwerden beruhen nicht ausschliesslich auf psychischen Ursachen. Auch Histaminintoleranz und Glutensensitivität spielen eine entscheidende Rolle. Unverträglichkeiten können die Lebensqualität stark einschränken. Plötzlich darf man nicht mehr alles essen, Frust ist vorprogrammiert. Besonders schwer ist die Umstellung auf glutenfrei und histaminarm. Dieses Buch bietet Unterstützung bei der beschwerlichen Ernährungsumstellung, vermittelt Wissen und praktische Tipps für Rezepte, Lebensmittelliste und einen Wochenmenüplan. «Ein praxisnaher Ratgeber, der die Verbindung zwischen Panikattacken, Histaminintoleranz und Glutensensitivität einfühlsam beleuchtet, ein Must-read für alle, die ihre psychische Gesundheit durch bewusste Ernährung stärken wollen.» Kathrin Seidel, Dipl. Psychologin SBAP
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Seitenzahl: 122
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Liebe Leserin, lieber Leser,
Ich begrüsse dich herzlich und möchte dir in diesem Buch erzählen, wie ich jahrelang unter Panikattacken gelitten habe und nicht einmal wusste, dass dieses Angstgefühl einen Namen hat. Selten spricht man darüber, eher versteckt man sich und lebt mit Notlösungen.
Mein Leidensweg und das Finden einer Lösung hat fünfzehn Jahre gedauert. Einen solch langen Weg möchte ich dir ersparen und anhand meiner eigenen Biografie aufzeigen: Welche Vorzeichen gibt es? Welche «Fallen» entstehen durch einseitige Diagnosen? Wie äussern sich Panikattacken als «letztes Stadium» einer nicht erkannten Histaminintoleranz und Glutensensitivität? Schlussendlich möchte ich verdeutlichen, dass bei mir eine rein psychische Behandlung der Panikattacken nicht zu ihrem Verschwinden führte.
Das Gute an Panikattacken ist, dass sie als Wegweiser fungieren, also wie eine letzte «Warnung», bevor du in eine Sackgasse gerätst. Sie sind keineswegs «böse», sondern ein Zeichen deines Körpers, dass du dein Leben ändern solltest, da offenbar Vorzeichen nicht gesehen, übersehen oder gar bewusst ausgeblendet wurden. Der Körper zieht dann mit Panikattacken die Notbremse. Deine Psyche oder Seele zeigen dir, dass etwas falsch läuft. Weder dein Gehirn noch sonst etwas in dir hat also einen Schaden, Panikattacken sind einfach ein Warnsystem deines Körpers.
Das Schicksal hat dich zu diesem Buch geführt, und vielleicht findest du hier Antworten oder auch Möglichkeiten, dein Leben in eine neue Richtung zu lenken.
Ich habe Hilfe gesucht und sie bekommen und möchte dies gern weitergeben.
Sara Müllerwww.higlutrigger.ch
Vorwort
MEIN WEG
Kindheit und Teenagerjahre
Junges Erwachsenenalter
1. Alkohol tabu und Medikamente mit Vorsicht
2. Unerklärliche Bauchkrämpfe
3. Das erste Mal
Hochzeit und Flitterwochen
1. Die Situation verschlechtert sich
2. Ohnmacht durch Cocktail
3. Das Ding hat einen Namen
4. Ein Teufelskreis
5. Der Weg zurück
Schwangerschaft und Mamisein
1. Babyfreuden mit Problemen
2. Weiter geht’s
Von der Stadt aufs Land
1. Umstellung der Lebensumstände
2. Die Erleuchtung
3. Eines beachtet, das andere weniger
4. Ein herber Rückschlag
Lebensmitte
1. Die Neuausrichtung
2. Ein unerwarteter Dämpfer
3. Zu früh gefreut
4. Von vorne beginnen mit zwei neuen Begriffen
5. Was histaminarm und glutenfrei bedeutet
6. Ernährungsumstellung – Verwirrung, Ratlosigkeit, Erschöpfung
7. Frei von Panikattacken nach 15 Jahren
Kein Histamin und Gluten – keine Panikattacken
1. Die Suche nach einer Nahrungsmittelliste
2. Die Supermarkt-Odyssee
3. Neues Vorgehen bei der Ernährungsumstellung
4. Stolpersteine
5. Zwölf Wochen frei von Panikattacken!
6. Auf dem Weg zu einer histaminarmen und glutenfreien Ernährung
7. Was ich im Rückblick sagen kann
8. Mein Wunsch
INFORMATION & WISSEN
Der Zusammenhang von Darm, Gehirn und Psyche
Nerven, Mikrobiom und Psyche
1. Das Nervensystem
2. Das Mikrobiom
3. Zusammenhang zwischen Krankheiten und Nervensystem
Panikattacken
1. Angststörungen
2. Symptome einer Panikattacke
3. Verlauf einer Panikattacke
4. Massnahmen bei Panikattacken
5. Die Angst vor der Angst
6. Was hilft gegen Panikattacken?
Unverträglichkeit, Allergie und Intoleranz
1. Allergie und Intoleranz
2. Weltweite Zunahme
3. Was steckt hinter dem Anstieg
4. Histaminintoleranz und Glutensensitivität als Trigger für Panikattacken
Histaminintoleranz
1. Grundlagen
2. Die Rolle von Histamin im Körper
3. Histaminabbau im Körper (DAO und HNMT)
4. Histaminliberatoren
5. Symptome bei Histaminintoleranz
6. Diagnose von Histaminintoleranz
7. Behandlung von Histaminintoleranz
8. Sofortmassnahmen bei einem Histamin-Anfall
9. Histaminarme Nahrungsmittel
10. Histaminreiche Nahrungsmittel
11. Weitere Faktoren, die zur Erhöhung des Histaminspiegels führen
Glutensensitivität
1. Grundlagen
2. Der Unterschied zwischen Zöliakie, Weizenallergie und Glutensensitivität
3. Diagnose Glutensensitivität
4. Sofortmassnahmen bei einer Glutenattacke
5. Behandlung von Glutensensitivität – glutenhaltige Getreide
6. Lebensmittel, die glutenhaltiges Getreide enthalten
7. Lebensmittel, die unerwartet Gluten enthalten
TIPPS, LEBENSMITTELLISTE, WOCHENPLAN UND REZEPTE
Tipps
1. Die Tücken liegen im Detail
2. Thema Brot
3. Thema Marmelade
4. Thema Pasta
5. Thema Tomatensauce
6. Thema Salatsauce
Lebensmittelliste
1. Vorbemerkung
2. Meine histaminarme und glutenfreie Lebensmittelliste
Der Wochenmenüplan
Rezepte
Sticky Rice (Klebreis) mit Mango
Haferbrei mit Heidelbeeren
Haferbrötchen
Gurken-Hüttenkäse-Knäckebrot
Haferbrei mit Persimone
Pasta mit «falscher» Tomatensauce
Kartoffeln mit Crème-fraîche-Dip und grünem Salat
Asiatische Pouletpfanne mit Reis
Omelette mit Sauerkirschfüllung
Forellenfilet mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und Blumenkohl
Pasta mit Pesto
Rindsplätzli à la minute mit Kräuterbutter, Reis und Brokkoli
Gebackene Süsskartoffel- und Zucchinischeiben mit Quarkdip
Pouletbrust mit Pasta, Romanesco und Rahmsauce
Mais-Couscous-Gemüse-Pfanne
Gebackener Apfel mit knuspriger Füllung
Glutenfreier Quarkkuchen (Käsekuchen) ohne Boden
Anmerkungen
Schlusswort
Dank
Autorenvita
Literaturverzeichnis
Irgendwann Ende 2019 waren mein Mann und ich auf ein Geburtstagsfest eingeladen. Auf der Einladungskarte konnte man ankreuzen, ob man ein vegetarisches, veganes oder laktosefreies Menü haben wollte. Es schien mir damals ein enormer Modetrend zu sein, diese vielen Varianten brachten mich zum Lächeln.
Hätte ich mich nur vorher etwas besser mit der Ernährung befasst, wären mir einige Panikattacken erspart geblieben, so viel weiss ich heute.
Aber eines nach dem anderen, denn schliesslich komme ich aus Bern, und wir Berner sind ja bekannt für unser eher langsames Tempo.
Aufgewachsen bin ich zusammen mit meinen Eltern, meiner jüngeren Schwester und sieben im Garten lebenden griechischen Landschildkröten, vor denen ich grossen Respekt hatte. Jedes Mal, wenn ich in ihre Nähe kam, fühlte ich etwas, konnte es aber nicht einordnen und nannte es daher «Angst». Von klein auf hatte ich einfach Angst vor Schildkröten und ging, wenn möglich, auf Distanz. Ich war auch sehr sensibel und meine Umgebung nannte mich auch so. Im Gegensatz zum Rest meiner Familie war ich eher schüchtern und zurückhaltend. Ich wünschte mir immer, eines Tages viel mutiger sein zu können, der Welt einmal zu zeigen, dass ich nicht so «ein Weichei» sei.
Meine Gesundheit spielte da aber nicht mit. Bereits mit fünf Jahren hatte ich meine erste Lungenentzündung, gefolgt von drei weiteren bis zum Ende der Schulzeit. Auch hatte ich seit dem Babyalter viele Allergien, welche mal mehr und mal weniger akut waren. Diverse Allergietests lieferten jedoch keinerlei Ergebnisse.
Bis zum Schulende überstand ich sehr viele Asthmaanfälle, den Grund für das Asthma konnten die Ärzte trotz häufiger Untersuchungen nie entdecken. Es handelte sich weder um ein allergisches noch um ein Belastungsasthma. Wie damals üblich erhielt ich einen Asthmaspray, der die Anfälle lindern sollte. Viele Wochen konnte ich nicht einmal den Nachhauseweg zurücklegen, ohne direkt nach Ankunft an mein Inhalationsgerät gehen zu müssen. Die Schule, die Lehrer, meine Eltern … der gesamte Leistungsdruck war zu viel für mich.
Einen schönen Ausgleich fand ich im Malen und beim Musizieren, vor allem auf dem Keyboard. Irgendwie spielte ich Lieder nach, ohne Noten lesen können. Ich erklärte meiner Umwelt, dass ich meine Umgebung und die Musik in besonderen Formen und Farbe sähe. Das glaubte mir aber niemand.
Glücklicherweise half mir das Volleyballtraining meinen Körper fit zu halten. Ich spielte sogar in der U-20-Gruppe und trainierte bis zu viermal in der Woche. An den Wochenenden fanden häufig Matches statt. Während der Pubertät zeigten sich auf einmal ganz neue Kräfte, durch die ich mich stark und mutig fühlte. Das langanhaltende Klischee, zu sensibel zu sein, begann sich langsam zu verändern, als mein Streben nach Leistung einsetzte. Gleichzeitig begann ich zu Modeln.
Während meiner Lehre zur Hochbauzeichnerin verliebte ich mich in einen Sänger, der in seinem Heimatland Italien sehr bekannt war. Nach Erhalt der Berufsmatur entschied ich mich, direkt nach Mailand zu ziehen, sehr zum Kummer meiner Eltern. Mit zwei Koffern und viel Mut machte ich mich auf den Weg.
Die folgenden zwei Jahre waren eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Es war faszinierend, die herzliche, italienische Kultur zu entdecken und diesen Lebensstil, der so anders als der der Schweiz war. Mit meinem Freund reiste ich quer durch Italien, da er alle zwei Tage ein Konzert gab. In den Tourneepausen absolvierte ich Praktika in Architekturbüros in Mailand oder arbeitete als Model für Modeschauen und Fotoshootings. Dabei bekam ich Einblicke in die Welt der Paparazzi, Bodyguards und Castings, der Aufträge und Partys. Zudem lernte ich schnell die mir bis dahin unbekannte italienische Sprache.
Als ich anfing, Alkohol zu konsumieren, bemerkte ich schnell, dass mein Körper nicht gut darauf reagierte. Es war ein merkwürdiges Gefühl, das mich überkam: Schwindel, Herzrasen und ich musste mich festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Selbst schon ein kleines «Kirschstängeli» löste diese Symptome aus. Kurz gesagt, es war kaum auszuhalten, Alkohol zu mir zu nehmen. Ähnliches galt auch für Medikamente – fast jedes Medikament schien zu stark für mich zu sein. Selbst gegen Kopfschmerzen nahm ich nur eine halbe Tablette, um nicht von den Nebenwirkungen überwältigt zu werden. Es war eine Herausforderung, die richtige Balance zwischen wirksamer Behandlung und unangenehmen Nebenwirkungen zu finden, und ich musste stets vorsichtig sein, um keine unerwünschten Reaktionen auszulösen.
Ich beachtete diese Symptome kaum, denn sie waren ja nicht «lebenseinschränkend». Wenn Leute mir ein Glas Wein anboten, antwortete ich stets, dass ich keinen Alkohol tränke. Manchmal erhielt ich als Reaktion: «Wow, wie kannst du dann Spass haben und lustig sein?» Es gab nur eine Entgegnung: «Auch ohne Alkohol geniesse ich den Abend.» Ehrlich gesagt verstehe ich bis heute nicht, warum man einen Wein braucht, um lustig zu sein.
Rückblickend waren die Unverträglichkeit von Alkohol und die begrenzte Verträglichkeit von Medikamenten die ersten Anzeichen dafür, dass der Histaminabbau nicht so funktionierte, wie er sollte.
Meine Liebe zur Malerei aber blieb. In der Freizeit malte ich, so oft ich konnte. In Florenz wurde sogar ein Bild von mir in einer Ausstellung gezeigt. Gesundheitlich ging es mir da sensationell. Auf einmal verschwanden alle Allergien mitsamt dem Asthma wie von Zauberhand. Nur Bauchschmerzen plagten mich hin und wieder. Rückblickend kam das wohl von der vielen Pasta und einer beginnenden Glutensensitivität.
Irgendwann merkte ich jedoch, dass mich diese Lebensweise nicht erfüllte. Sicher wäre das für viele ein Traumleben gewesen. Meine innere Stimme sagte mir aber, dass ich neue Wege gehen müsse. So entschied ich mich, Architektur zu studieren. In die Schweiz zurückgekehrt, begann ich eine Ausbildung am Technikum in Winterthur. Der schnelle Wechsel vom Mailänder Jetset direkt ins Studentenleben war sehr anspruchsvoll, aber ich meisterte ihn mit der Zeit. Im Gegensatz zur eher kühlen Schweiz fehlte mir die warmherzige, südländische Kultur. Darum unternahm ich, wenn die Zeit es zuliess, Reisen durch ganz Europa und Amerika. In Paris lernte ich eine Band kennen, mit der ich sogar mein Glück als Sängerin versuchte. So entstand für mich ein Gleichgewicht zwischen Herz und Verstand.
Während des Architekturstudiums hielt die Digitalisierung ihren Einzug. Unser Zeichentisch, auf dem die schönsten, kreativsten, mit Tusche gezeichneten Pläne entstanden waren, wurde durch einen Laptop mit Zeichenprogrammen ersetzt. Da ich kein besonders grosser IT-Fan war, war damit für mich damit der kreative Teil des Architekturstudiums vorbei. Zwar arbeitete ich nach dem Abschluss einige Zeit in einem Architekturbüro, merkte aber bald, dass es mir einfach nicht entsprach, «nur» auf einem Computer, mit 3D-Programmen, zu planen, statt von Hand zeichnen. Die persönliche Kommunikation mit Kunden und Spezialisten reduzierte sich vielfach nur noch auf E-Mails. Der Beruf des Architekten hatte sich seit Beginn meines Studiums stark verändert. Wieder musste ich eine Lösung finden.
Durch ein Carrier-Start-Programm bei einer Grossbank wurde es mir möglich, wieder vermehrt in persönlichen Kontakt zu Menschen zu treten. Dort versuchte ich Wirtschaft, Gesellschaft und deren Machtgefälle besser zu verstehen. Durch das Programm arbeitete ich in verschiedenen Abteilungen, dazu zählten Liegenschaften, Verkauf, Beratung und Schatzung von Immobilien. Danach wechselte ich zur «internen Polizei», dem sogenannten Business Risk Management. Mein Rucksack mit Erlebnissen füllte sich schnell und ich begegnete auch immer neuen Herausforderungen.
Gleichzeitig meldeten sich meine Allergien wieder, zuerst vor allem durch Darmprobleme. Ich musste sogar zweimal wegen stechender, nicht aushaltbarer Bauchkrämpfe in die Notaufnahme. Ein CT, Ultraschalluntersuchungen und verschiedene Blutentnahmen wurden gemacht. Aber es konnte keine Ursache festgestellt werden und man schickte mich wieder nach Hause.
Aus heutiger Sicht, mit dem jetzigen Wissen, hatte ich damals wohl die Balance zwischen Herz und Verstand verloren. Aufgrund von Zeitmangel konzentrierte ich mich während meiner Arbeit in der Schweiz hauptsächlich auf meinen Verstand. Das psychische Ungleichgewicht und die falsche Ernährung schädigten allmählich meinen Darm. Dies scheint die Ursache für die Bauchkrämpfe gewesen zu sein.
Ab und zu konnte ich meine kreative Ader durch Ausstellungen meiner gemalten Werke im In- und Ausland etwas ausleben. Ich stellte auf der Art International in Zürich, der Art Berlin oder Artexpo in New York aus.
Und dort, in New York, ereignete sich für mich etwas Schlimmes. Meine Eltern, die auch mitgekommen waren, machte eine Sightseeingtour, ich sass auf einem Stuhl neben meinen Werken. Hunderte von Personen schwirrten an mir vorbei. Plötzlich raste mein Herz. Mir wurde schwindlig und ich hatte Angst, wirkliche Todesangst, wie aus dem Nichts. Dann fiel ich in Ohnmacht.
Sanitäter brachten mich in einen Nebenraum. Sofort kehrten meine Eltern zu mir zurück. Mein Anfall war unerklärlich. Man nahm an, ich sei wohl etwas dehydriert. Die Tage danach waren der absolute Horror. Ich bekam Angst, wenn ich wieder zu den vielen Menschen in der Ausstellungsbox gehen sollte, und das Gefühl wurde immer stärker. Meine Familie übernahm die Ausstellungsaufgaben für mich, während ich im Hotel im Bett lag. Niemand wusste genau, was ich hatte, ich selbst eingeschlossen. Das schreckliche Angstgefühl tauchte einfach auf und brachte mein Herz zum Rasen.
Rückblickend war dies meine erste, unerkannte Panikattacke. Zurück in der Schweiz unterzog ich mich einem umfassenden Gesundheitscheck, inklusive EKG und Allergietest. Alle Untersuchungen bestätigten, dass mein Körper in bester Verfassung war. Also setzte ich meine Arbeit fort, zusätzlich übernahm ich die Leitung eines Teams und wurde zur Referentin an der Business School ernannt.
Heute weiss ich, dass Panikattacken als Warnzeichen des Körpers betrachtet werden sollten. Er zeigte mir, dass ich meinen Weg sofort hätte ändern müssen. Die Attacken waren sozusagen die Notbremse meines Körpers. Alle diese Vorzeichen hatte ich übergangen, indem ich einfach weiterarbeitete und lebte wie gewohnt.