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Gedichte und Verse sind das eine, das andere ist die Geschichte, die dazu führte. Das Jahr 2020 war für alle ein besonderes, ein schwieriges Jahr. Aber es entschleunigte in gewisser Weise auch unser Leben und das war ein guter Nebeneffekt. Jeder nutzte die Zeit auf seine Art und ich, ja, ich begann Gedichte zu schreiben. Mit dem Gedicht über das Virus und seiner Vernichtung durch meinen Helden fing alles an. Im Verlauf des Jahres entstanden so eine ganze Reihe humorvoller und auch nachdenklicher Gedichte und deren Geschichte, eben Gedichte mit Geschichte.
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Seitenzahl: 42
Vielleicht wundert sich der ein oder andere über die seltsame Überschrift 2020 verdichtet. Damit wollte ich nur ausdrücken, dass sich der Inhalt des Gedichtbandes mit dem außergewöhnlichen Pandemiejahr 2020 beschäftigt. Bedingt durch die damit einhergegangenen und immer noch einhergehenden Beschränkungen hatte ich Muse, in diesem Jahr eine ganze Menge Gedichte zu schreiben. Das erste Gedicht „Das Virus“ fungierte dabei als Auslöser. Es machte einfach Spaß, Gedanken in Versen zu artikulieren. Also ließ ich meinen Gedanken freien Lauf. Heraus kamen Gedichte, die sich mit den alltäglichen Dingen des Lebens befassen, die lustig und manchmal nachdenklich daherkommen. Zusammen mit ein paar wenigen Gedichten und Liedertexten aus früheren Jahren, kam ich auf eine stolze Anzahl.
Wie wäre es, dachte ich, wenn ich diese chronologisch sortieren würde, so wie sie im Grunde in diesem speziellen Jahr auch entstanden sind? Gesagt, getan. Damit war 2020 „verdichtet“. Ein lustiges Wort, dazu mit mehrfacher Bedeutung. Hinzu kam mir noch die Idee die Geschichte ihrer Entstehung zu schreiben. So, liebe Leserin, lieber Leser, nun wissen Sie, warum der Untertitel „Gedichte mit Geschichte“ heißt.
Einige der handgezeichneten Bilder haben meine elfjährige Enkelin Amelie und meine Frau Susanne beigesteuert. Beiden danke ich sehr dafür.
Ich wünsche Ihnen nun viel Vergnügen beim Lesen.
Herzlichst, Ihr Franz Xaver Daut
Das Virus
Märzenschnee
Der Specht
April, April
Das Gewitter
Familiendrama
Entspannt
Das war’s
Der große Meister
Der Mai
Vier Gin
Der Wein
Mit dem Wind
Mit Lotte in der Grotte
Der Regen
Diät
Susannes Lächeln
Gut oder böse
Der Regenkuss
Der Hase
Gedanken
Warum ist es so?
Sauer
Aufbruch
Morgenstern
Erkenntnis
Haare
Der neue Schrank
Die Moritat von der Kunikunde
Angst
Ich halte dich fest
Einkehr
Amelies Verwunderung
Nagold
Am Strand
Gedankenlos
Herbstzeit
Laptop
Das ist mir ganz egal (scheißegal)
Das letzte Kalenderblatt
Was tun?
Gelangweilt starre ich gerade aus dem Fenster meines Arbeitszimmers. Vor mir die Straße, dahinter die Parkplätze, begrenzt durch eine dichte Reihe von kahlen Büschen und blattlosen Bäumen. Dahinter der immergrüne Sportplatz, den ich aber nicht sehen kann. Es ist Winterzeit, nasskalt und ungemütlich. Immer noch kein Schnee. Wenigstens ein wenig weiße Pracht würde mich über die Trostlosigkeit meines Ausblickes hinweg trösten. Na ja, wenigstens ist der Himmel ein wenig blau eingefärbt.
Was tun?
Seit Wochen hört man nichts anderes mehr, als die nicht enden wollenden Nachrichten über das Virus und den damit verbundenen stetig ansteigenden Neuinfektionen. Ich denke, was soll‘s, ist doch nur eine Grippe! Aber die verstörenden Bilder aus dem Ausland passen gar nicht zu der Vorstellung einer gewöhnlichen Grippewelle und nun diese Kontakt- und Ausgangssperre. Seltsam und beängstigend. Das ich das in meinem Alter erleben muss, geht mir durch den Kopf. Kopfschütteln, ich kann‘s nicht glauben.
Was tun?
Nachdenken ist angesagt. Habe ich Lust, ins Fitnessstudio zu gehen? Hallo, das geht doch gar nicht mehr. Hm, vielleicht ein wenig auf meiner Gitarre klimpern? Kann mich einfach nicht dazu aufraffen. Ich starre auf mein Notebook, das vor mir auf dem Tisch liegt. Na, liebes Notebook, sage ich laut, hast du vielleicht Lust auf etwas? Ohne eine Antwort abzuwarten, klappe ich es auf und bearbeite die in meinem Postkorb aufgelaufene Post.
Letztendlich geht es darin aber meistens um das Thema Corona und endet am Schluss mit dem Wunsch, doch gesund zu bleiben. Ja, natürlich, das möchte ich gerne und das wünsche ich auch dir, lieber Schreiber. Ansonsten die übliche Werbung, WhatsApp-Filmchen, Sprüche etc.
Es ist so ruhig hier. Ich schaue mich um und vermisse meine Frau. Susanne ist wie meistens montags bei unserer Tochter Nicola und den Enkelkindern. Ich gehe in die Küche und schenke mir Glas Sprudel ein, obwohl ich doch eigentlich Appetit auf einen Kaffee habe. Nein Franz, den nächsten Kaffee gönnst du dir erst nach dem Mittagessen, ermahne ich mich pflichtbewusst.
Während ich mich wieder in mein Arbeitszimmer schleppe denke ich: Vielleicht sollte ich an meinem Manuskript für mein neues Buch weiterschreiben. Irgendwie kriege ich aber heute die Kurve nicht. Ich werde doch nicht schon das Virus in mir haben, geht es mir plötzlich durch den Kopf. Hallo, ich fühle mich doch topfit. Nein, ich bin einfach nur unmotiviert und auf der Suche nach etwas Neuem, etwas das meine grauen Gehirnzellen auf Vordermann bringt. Im Laptop durchstöbere ich meine Dateien, auf der Suche nach irgendeiner Inspiration und lande schließlich bei den Texten, die ich in grauer Vorzeit für Lieder geschrieben habe. Plötzlich die Erleuchtung. Halleluja, ich hab’s. Ich verspüre große Lust, nein, eine immense Lust, neue Texte zu schreiben. Ich fange an zu denken.
Die erste Verszeile taucht wie aus dem Nichts vor meinem geistigen Auge auf: „Ein Virus wandert übers Land.“ Donnerwetter, denke ich, dass passt perfekt zur vorherrschenden Situation rund um die Pandemie, die unsere Welt im Würgegriff hält.