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Mit mehr Gelassenheit den Alltag bewältigen - Die Last der unsichtbaren Planungs- und Koordinierungsaufgaben Mental Load betrifft uns alle, unabhängig von Geschlecht, Familienstand, Alter oder Lebenssituation. Es ist ein unsichtbarer Begleiter in unserem hektischen Alltag, der uns alle begleitet und dennoch oft unterschätzt wird. Doch die Belastung unserer geistigen Ressourcen ist keine Einbahnstraße. Wir haben die Macht, sie zu beeinflussen und zu kontrollieren. Der Ausweg aus der Mental-Load-Falle besteht darin, Erholung in unseren Alltag zu integrieren, zu lernen, im eigenen Sinne Grenzen zu setzen, und anderen zuzutrauen, dass sie auch ohne unser Zutun ihre Themen lösen können. Dieses 30-Minuten-Buch unterstützt dabei, den Mental Load zu erkennen, zu steuern und schließlich zu meistern. Es stellt Werkzeuge und Strategien vor, mit deren Hilfe wir unseren Alltag mit mehr Leichtigkeit bewältigen können. Denn es ist an der Zeit, ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben zu führen, in dem der Mental Load nicht länger die Kontrolle übernimmt.
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Seitenzahl: 81
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Dr. Maria Bergler
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-96740-432-6
Umschlaggestaltung: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)
Umschlagkonzept: Buddelschiff, Stuttgart | www.buddelschiff.de
Lektorat: Silke Martin, Kriftel
Autorinnenfoto: Anija Schlichenmaier
Satz und Layout: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)
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Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.
Ein
Fast Reader
am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.
Vorwort
1.
Was ist Mental
(Over-)Load
?
Was ist
Mental Load
, was nicht?
Wie äußert sich
Mental Overload
?
Wen betrifft
Mental Load
mehr, wen weniger?
2.
Step out
: Der erste Schritt raus aus der Mental-Load-Falle
Grundprinzipien des Energiemanagements
Voller Fokus auf
Recovery
Deine
Recovery
-Ideen-Liste
3.
Step in
: Wie du nicht wieder in die Mental-Load-Falle tappst
Mit Eigensinn Grenzen setzen
Eigensinn versus Egoismus
Gewusst wie: Mehr Eigensinn entwickeln
4.
Step aside
: Wie du noch mehr Gelassenheit entwickelst
Hilfreiche Überzeugungen für mehr innere Gelassenheit
Mehr Zutrauen macht’s möglich
Hilfe zur Selbsthilfe: Ein Gesprächsleitfaden
Fazit:
Mental Load
ist keine
Mission Impossible
Fast Reader
Die Autorin
Weiterführende Literatur
„Wenn nur die Welt für einen Moment stillstünde, dann hätte ich endlich mal die Zeit, alles abzuarbeiten, was noch zu erledigen ist. Einmal vor statt hinter der Welle zu sein, wäre das nicht schön?“ Wie oft habe ich diesen Gedanken schon gedacht – vor allem in den letzten Monaten, während ich dieses Buch geschrieben habe. Kennst du diesen Gedanken auch? Hast du auch schon öfter das Gefühl gehabt, dass dir alles einfach zu viel wird, der Kopf raucht und du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst?
Ich kann dir eines sagen: Mit diesen Gedanken bist du nicht allein. Dieses Gefühl der permanenten Denkarbeit, die einen nicht mehr abschalten lässt, hält nicht nur dich und mich ständig in Aktivität, sondern jede und jeden von uns – mal mehr, mal weniger.
Ja, du hast richtig gelesen: Jede und jeder von uns kennt sie: die schier endlose To-do-Liste, die uns den Atem raubt. „Ich habe einfach zu viel auf der Platte“, höre ich immer wieder, wenn ich mit Führungskräften und Manager:innen im Coaching über ihre Situation spreche. Der Arbeitsaufwand ist hoch, doch auch der Stress außerhalb des Jobs ist überwältigend. Eltern und Alleinerziehende stehen vor der Herausforderung, Familie, Freunde, Arbeit und Haushalt unter einen Hut zu bringen, ohne sich selbst oder die Partnerschaft zu vernachlässigen. Was gern übersehen wird: Auch junge Erwachsene, die am Beginn ihrer Karriere stehen, erleben oft enormen Stress. Der Druck, von Anfang an die richtigen Weichen zu stellen, während sie die Arbeitswelt noch kennenlernen, verunsichert sie zutiefst. In ihrer Unsicherheit geben sie oft Vollgas und überschreiten dabei häufig ihre eigenen Grenzen.
Wenn aber jede und jeder von uns mit Mental Load zu kämpfen hat, ist es dann überhaupt denkbar, aus dieser Belastung oder sogar Überlastung jemals in eine Entlastung zu kommen? Hier eine ermutigende Nachricht: Mental Load ist keine unvermeidliche Einbahnstraße, die unaufhaltsam in Richtung Burn-out führt. Tatsächlich ist Mental Load etwas, das du aktiv steuern und beeinflussen kannst.
In diesem Buch werde ich dir zeigen, wie dir das gelingen kann. Du wirst die Gelegenheit haben, dein Verständnis für deinen Mental Load zu vertiefen, und wertvolle Werkzeuge und Strategien erlernen, um deinen Mental Load aktiv zu managen.
Denn ich hege einen Wunsch für dich: Ich wünsche dir, dass du Schritt für Schritt ein ausgeglicheneres und erfülltes Leben führen kannst, so wie du es für dich willst.
In diesem Sinne: Viel Freude beim Lesen!
Dr. Maria Bergler
„To-do-Listen können das Leben erleichtern. Nicht aber, wenn sie sich in unserem Kopf befinden und scheinbar nie enden wollen.“
Unser Gehirn ist ein wahres Multitalent, das täglich eine beeindruckende Menge an Denkaufgaben jongliert. Dieses Sammelsurium an geistigen Herausforderungen wird häufig als Mental Load bezeichnet. Der Begriff begegnet uns aktuell zwar gehäuft im Kontext der mentalen Belastung von Müttern, die sich zwischen Familienleben und Berufstätigkeit einer schier endlosen Liste von zu bewältigenden Aufgaben gegenübersehen. Er ist aber keineswegs exklusiv auf Mütter beschränkt. Jede:r von uns steht im Rahmen seines beruflichen und privaten Lebens vor einer Menge an mentalen Belastungen. Unsere To-do-Liste wird stetig länger und hält uns ständig in Aktivität. Wenn die überwältigende Aufgabenliste noch von übermäßigem Grübeln und innerem Druck begleitet wird, verwandelt sich Mental Load mit der Zeit in einen Mental Overload.
Doch hier gibt es gute Neuigkeiten: Mit den richtigen Strategien können wir eine beträchtliche Menge an mentaler Belastung bewältigen, ohne dass dies negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit hat.
Der Begriff Mental Load hat seinen Ursprung in der Stressforschung der 1970er-Jahre. Damals wurden im Kontext dieses Begriffs Belastungserscheinungen wie z. B. Nervosität, Schlafprobleme, Reizbarkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten auf ihre Wirkung auf Körper und Psyche hin in unterschiedlichen Berufsgruppen untersucht.
Der Terminus findet seinen Ursprung jedoch nicht nur in der wissenschaftlichen Debatte, sondern erst kürzlich, im Jahr 2017, in einem feministischen Comic von Emma, einer französischen Zeichnerin, der durch die Berichterstattung der renommierten britischen Tageszeitung „The Guardian“ weite Verbreitung erfuhr. Sie prägte die heutige Wahrnehmung des Begriffs Mental Load, der nun überwiegend im Zusammenhang mit unbezahlter und meist unsichtbarer Sorgearbeit für Familie, Angehörige und Haushalt diskutiert wird und allen voran Frauen und Mütter betrifft.
In Deutschland trug Patricia Cammarata mit ihrem Buch „Raus aus der Mental Load Falle. Wie gerechte Arbeitsteilung in der Familie gelingt“ (2020) maßgeblich zur Verbreitung dieser Wahrnehmung bei.
Auch wenn dieser Begriff gerade in den letzten Jahren im Kontext der mentalen Belastung von Frauen, vor allem Müttern, genutzt wird, so war er ursprünglich kein Synonym für Care-Work (Sorgearbeit) oder unterschätzten Aufwand, sondern eher für die ständige kognitive und emotionale Denkleistung, die jede:r von uns, ganz neutral betrachtet, ständig erbringt. Mal mehr, mal weniger. Eltern und Alleinerziehende müssen an Kinderbetreuung, Haushaltsführung und beruflichen Erfolg denken. Berufstätige müssen sich sowohl um ihre Arbeit als auch um ihre persönlichen Angelegenheiten kümmern. Junge Erwachsene im Berufseinstieg stehen vor der Herausforderung, sich an die Arbeitswelt anzupassen und ihre berufliche Entwicklung zu planen.
Bei genauer Betrachtung der Forschungsergebnisse wird klar, dass nicht eine bestimmte Menge oder Komplexität von Aufgaben das Fass zum Überlaufen bringt. Mental Load wird (erst) dann zum Mental Overload, wenn die verfügbaren Energieressourcen nicht ausreichen, um die individuellen Herausforderungen effektiv zu bewältigen. Wenn die Balance aus verfügbarer und notwendiger Energie dauerhaft nicht gewährleistet ist, können sich negative Auswirkungen auf die seelische und körperliche Gesundheit manifestieren.
Die ständige Präsenz von Mental Load kann emotional sehr belasten und auch körperlich ihre Spuren hinterlassen. Der Druck, alles organisieren und managen zu müssen, kann zu Stress, Ängsten und sogar körperlicher Erschöpfung führen.
Ein gewisses Maß an Mental Load haben wir immer. Es ist die Liste der Dinge, die wir aus Verantwortung für viele Aspekte unseres Lebens erledigen wollen. Wenn wir nicht aufpassen und die Energie dafür nicht mehr reicht, entsteht auf Dauer ein Mental Overload, der sich häufig nicht von alleine wieder auflöst – auch wenn wir es uns noch so sehr wünschen.
Mental Load ist ein Synonym für die ständige kognitive und emotionale Denkleistung, die jede und jeder von uns ständig erbringt. Mental Load wird zum Mental Overload, wenn die individuellen Herausforderungen nicht effektiv mit den verfügbaren Energieressourcen bewältigt werden können. Mental Load haben wir alle – der eine mehr, die andere weniger.
Es ist meist schwierig zu erkennen, ob der Mental Load bereits in einen Mental Overload übergegangen ist. Diese Entwicklung verläuft oft schleichend und man bemerkt erst spät, dass die Belastung zu groß geworden ist. Die Beeinträchtigung der mentalen Gesundheit ist uns häufig nicht bewusst, obwohl sich Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme, gesteigerte Vergesslichkeit und ein unaufhörliches Gedankenkarussell einstellen. Wenn dein Wunsch nach mentaler Entlastung und Abschalten zunimmt, könnte dies ein Hinweis auf einen hohen Mental Load sein.
Wenn das aber so ist, wie kann ich dann verhindern, nicht geradezu ins Burn-out zu geraten? Wenn ich von Burn-out (engl. to burn out: „ausbrennen“) spreche, gehe ich von der Definition aus, die Burn-out als Resultat von chronischem Stress definiert, der nicht erfolgreich bewältigt wurde. Burnout entwickelt sich schrittweise über eine längere Zeit hinweg und tritt nicht von heute auf morgen auf.
Seit Herbert Freudenberger diesen Begriff 1974 als erster Autor in den wissenschaftlichen Diskurs gebracht hat, findet er erhöhte gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Gemeinsam mit Gail North hat er 1992 zwölf Phasen auf dem Weg ins Burn-out-Syndrom beschrieben, die dir helfen können, deine aktuelle Situation zu reflektieren:
1.
Der Zwang, sich zu beweisen: