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»Der Glaube atmet den Sauerstoff der Gnade Gottes ein und gibt meinem ursprünglich toten Herzen Leben.« PAUL DAVID TRIPPWie der Atem für den Körper, so ist der Glaube für das Leben des Christen. In 40 täglichen Andachten aus seinem Bestseller »Jeden Morgen neue Gnade« erforscht der Autor und Prediger Paul David Tripp, wie tiefgreifendes Vertrauen auf Gott und Sein Wort nicht nur unser Denken, sondern auch unser Leben völlig verändert. Tripp fordert uns auf, uns nicht auf unsere eigene Weisheit, Erfahrung und Stärke zu verlassen, sondern Gott zu bitten, uns in Menschen zu verwandeln, die aus dem Glauben heraus mit einer alles umfassend auf Gott ausgerichteten Sichtweise leben.
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Seitenzahl: 105
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Originaltitel: 40 Days of Faith © 2020 by Paul David Tripp Veröffentlicht von Crossway einem Verlagsdienst von Good News PublishersWheaton, Illinois 60187, U.S.A. Diese Ausgabe wurde in Absprache mit Crossway veröffentlicht.Alle Rechte vorbehalten.© der deutschen Ausgabe 2022 by Verlag Voice of HopeEckenhagener Str. 4351580 Reichshof-Mittelaggerwww.voh-shop.deÜbersetzung, Lektorat und Design: Voice of HopeISBN 978-3-947978-43-4 – E-BookISBN 978-3-947978-42-7 – Kunstleder-BuchSoweit nicht anders vermerkt, wurden die Bibelzitate der Schlachter-Bibel 2000 entnommen.
»GLAUBE« IST EIN SEHR WICHTIGES und zugleich sehr verwirrendes Wort. Ich habe einmal versucht, in einer kleinen Gruppe von Menschen, vor denen ich sprach, eine Definition des Begriffs Glaube zu ermitteln. Wir gingen eine Reihe von Synonymen durch – Überzeugung, Vertrauen, … und sahen uns schließlich zu dem ursprünglichen Wort zurückgeführt, bei dem wir angefangen hatten: Glaube. Dabei wurde mir klar, dass diese Menschen dieses Wort ständig hörten und benutzten, es aber nicht verstanden. Das Wort Glaube ist in der Bibel zu finden, die wir lesen, in den Liedern, die wir singen, und in den Predigten, die wir hören, aber es ist uns trotzdem nicht klar. Und doch misst Gott ihm in Seinem Wort eine extrem hohe Bedeutung bei.
In Habakuk 2,4 heißt es: »… der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.« So wie man körperlich nicht leben kann, ohne Sauerstoff zu atmen, kann man auch geistlich nicht leben, ohne Glauben zu haben. Der Glaube atmet den Sauerstoff der Gnade Gottes ein und gibt meinem ursprünglich toten Herzen Leben. Was könnte wichtiger sein als das? In Hebräer 11,6 steht: »Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Ihm [Gott] wohlzugefallen.« Ohne Glauben werden du und ich niemals das sein, wozu wir bestimmt sind, und so leben, wie wir zu leben berufen sind. Es ist der Glaube, der uns dazu antreibt, so zu leben, dass wir dem Herrn wohlgefallen. Was könnte wichtiger sein als dies?
Das ist der Grund, warum der Glaube in Gottes Erlösungsplan so wichtig ist. Die Sünde hat uns unfähig gemacht, Gott von uns selbst aus zu gefallen. An unseren besten Tagen, mit unseren besten Absichten und unter Aufbietung unserer besten Kräfte bleiben wir furchtbar weit hinter Gottes heiligem und weisem Maßstab zurück. Wir können nicht einmal unsere eigenen Gesetze einhalten, geschweige denn die Seinen. Deshalb hat Gott Seinen Sohn gesandt. Jesus entsprach Gottes Maßstab in alledem, worin wir es nicht vermögen, und Er bezahlte unsere Strafe mit Seinem eigenen Leben. Gott verlangt also nicht von uns, dass wir Sein Gesetz perfekt befolgen, um Ihm zu gefallen. Nein, was Gott von uns verlangt, ist diese eine einfache Sache: der Glaube.
Glaube ist mehr als die intellektuelle Bestätigung der Existenz Gottes. Er ist mehr als die Verpflichtung, sich einer Glaubensgemeinschaft und regelmäßigen religiösen Gewohnheiten anzuschließen. Glaube ist mehr als die Aneignung von Bibelkenntnis und Wissen über die Lehre. Glaube bedeutet nicht, dass man sagt: »Ich glaube das«, auch wenn es kaum einen Unterschied macht in der Art und Weise, wie man über sich selbst denkt, wie man sich zu Gott verhält und wie man sein Leben führt. Der Glaube ist etwas, das dich zerbricht und wieder aufbaut. Der Glaube ist eine Transaktion deines Herzens, die die Art und Weise, wie du dein Leben führst, radikal verändern wird.
Glaube bedeutet, dass du deine eigene Gerechtigkeit aufgibst und die Hoffnung deiner Seele für dieses und das kommende Leben der Gerechtigkeit eines anderen anvertraust. Glaube ist die Bereitschaft, Sünden, die man früher geleugnet oder verheimlicht hat, ohne Entschuldigung oder Schuldzuweisung zu bekennen. Glaube bedeutet, dass du deine eigene Weisheit aufgibst und dein Herz von der Weisheit Gottes nährst. Glaube bedeutet, die Illusion der eigenen Kontrolle aufzugeben und sich auf Gottes souveräne Autorität zu verlassen. Glaube bedeutet, seine Schwäche zuzugeben und um die Kraft zu flehen, die nur Gott geben kann. Glaube bedeutet, sich zu weigern, länger ein Dieb Seines Ruhmes zu sein, und für die größere Herrlichkeit Gottes zu leben. Glaube bedeutet, sein Kreuz auf sich zu nehmen, sich selbst zu sterben und sich zu verpflichten, als Jünger Jesu zu leben. Glaube bedeutet, dass das Kreuz Jesu Christi und Sein leeres Grab deine Identität und deine Hoffnung bestimmen. Glaube ist viel mehr als eine einmalige Entscheidung; er ist ein Lebensstil, der mit der Gegenwart Gottes, Seinen Verheißungen und Seinem Ruf gelebt wird und diese immer im Blick hat.
Ich werde jetzt etwas schreiben, das dich überraschen wird: Glaube ist für uns unmöglich. Er ist unnatürlich und für uns alle kontraintuitiv. Selbstvertrauen ist natürlich. Furcht ist natürlich. Besorgnis ist natürlich. Selbstgerechtigkeit ist natürlich. Autonomie und Selbstgenügsamkeit sind natürlich, aber Glaube ist nicht natürlich. Der Ruf zum Glauben führt dich also immer dorthin. Der Glaube, richtig verstanden, führt immer dazu, dass man nach Gottes Gnade schreit. Es braucht Gnade, um den Glauben zu erlangen, sich selbst und alles, was man ist und hat, Gott und Seiner Gnade anzuvertrauen. Der Glaube ist wichtig, weil er der einzige Weg ist, um Gottes größtes Geschenk zu finden und zu empfangen: Seine Gnade in der Person Seines Sohnes Jesus.
Deshalb lade ich dich ein, mit mir auf eine vierzigtägige Glaubensreise zu gehen. Wenn du mitkommst, wirst du Jesus besser kennenlernen, du wirst Seine Gnade umfassender preisen, und die Dinge in deinem Herzen und Leben werden Ihm mehr gefallen. Denk daran, dass es ohne Glauben für niemanden möglich ist, Ihm wohlzugefallen.
Glaube an Christus bedeutet nicht nur, die Wahrheiten des Evangeliums zu kennen, sondern auch, sie auszuleben.
Es ist grundlegend zu wissen, dass der Glaube nicht nur eine Aktion deines Verstandes, sondern ein Einsatz deines Lebens ist. Der Glaube ist nicht nur etwas, das man denkt; er ist etwas, das man lebt. Lies die folgenden Worte aus Hebräer 11:
»Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen,die man nicht sieht. Durch diesen haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten. Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, sodass die Dinge, die man sieht, nicht aus Sichtbarem entstanden sind.Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht sei, indem Gott über seine Gaben Zeugnis ablegte, und durch ihn redet er noch, obwohl er gestorben ist.
Durch Glauben wurde Henoch entrückt, sodass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung wurde ihm das Zeugnis gegeben, dass er Gott wohlgefallen hatte.
Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass Er ist und dass Er die belohnen wird, welche Ihn suchen.
Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung empfangen hatte über die Dinge, die man noch nicht sah, von Gottesfurcht bewegt eine Arche zur Rettung seines Hauses; durch ihn verurteilte er die Welt und wurde ein Erbe der Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens.« (V. 1-7)
Was ist Glaube? Vers 6 ist hier sehr hilfreich. Biblischer Glaube hat diese Grundlage: Du musst glauben, dass Gott existiert. Das ist die Wasserscheide, die große Kluft. Auf dieser Welt gibt es nur zwei Arten von Menschen: jene, die glauben, dass die wichtigste Tatsache, die ein Mensch jemals wahrnehmen und anerkennen kann, die Existenz Gottes ist, und solche, die leichtfertig oder aus philosophischen Gründen Seine Existenz leugnen. Aber ein intellektuelles Bekenntnis zur Existenz Gottes ist nicht alles, worum es im Glauben geht. Glauben heißt, dass dein Leben es beweist, dass du an Gottes Existenz glaubst, oder dass du das glaubst, was im Hebräerbrief steht, »dass Er die belohnen wird, welche Ihn suchen.«
Der Glaube ist ein tief verwurzeltes Vertrauen auf die Existenz Gottes, das die Art und Weise der Lebensführung radikal verändert. Doch jetzt kommt die Schwierigkeit: Der Glaube ist nichts Natürliches für uns. Biblischer Glaube richtet sich gegen unser natürliches Empfinden und gegen unsere kulturellen Vorstellungen. Also brauchen wir sogar Gottes Gnade, um an die Existenz des Einen glauben zu können, dessen Gnade wir so verzweifelt nötig haben. Bitte Gott, Er möge dir in Seiner Gnade den wahren Glauben geben, sodass dein Leben ein Zeugnis der verändernden Kraft Gottes sei.
FÜR WEITERE STUDIEN: Jakobus 2,14-26
Wenn Gott dich zum Glauben berufen hat, dann arbeitet Er mit Eifer daran, aus dir einen Menschen zu machen, der wirklich im Glauben lebt.
Ich weiß nicht, wie viel du darüber nachgedacht hast; aber der göttliche Glaube ist für dich und mich nichts Natürliches. Zweifel ist natürlich. Furcht ist natürlich. Ein Leben auf der Grundlage gesammelter Erfahrungen ist natürlich. Dass du dir die persönlichen »Was-wäre-wenn«-Fragen durch den Kopf gehen lässt, bevor du schlafen gehst oder wenn du am Morgen erwachst, ist natürlich. Auf dem Fundament deiner Gefühle und deines Verstands zu leben, ist natürlich. Dass du das Leben anderer beneidest und dich fragst, warum es dir nicht genauso gut geht, ist natürlich. Dir zu wünschen, dass du souveräner gegenüber anderen Menschen, Situationen und Örtlichkeiten wärst, als du es jemals sein wirst, ist natürlich. Andere Menschen zu manipulieren, um das zu bekommen, was du glaubst zu benötigen, ist natürlich. Dass du auf der horizontalen Ebene nach Frieden Ausschau hältst, der einzig und allein in der vertikalen Ebene zu finden ist, ist natürlich. Der ungeduldige Wunsch nach Veränderung der Dinge, die du nicht verändern kannst, ist natürlich. Der Niedergeschlagenheit, Entmutigung, Depression oder Verzweiflung Raum zu geben, ist natürlich. Sich selbst mit Geschäftigkeit, materiellen Dingen, Medien, Nahrung oder anderen Sachen zu betäuben, ist natürlich. Deine Ansprüche zu senken, um mit deiner Enttäuschung fertig zu werden, ist natürlich. Aber der göttliche Glaube ist einfach nicht natürlich für uns.
Gott erlaubt uns also in Seiner Gnade, an Ihn zu glauben. Wie Paulus in Epheser 2,8 sagt, ist der Glaube tatsächlich eine göttliche Gabe. Es gibt für den durchschnittlichen, von der Sünde ruinierten Menschen keine dem natürlichen Streben entgegengesetztere Funktion als den Glauben an Gott. Ganz sicher wollen wir auf eine Menge von Dingen unser Vertrauen setzen; aber nicht in einen Gott, den wir weder sehen noch hören können, der dazu noch so großartige Versprechungen macht, dass es unmöglich scheint, dass sie erfüllt werden können. Gott gibt uns die Gnade zu anfänglichem Glauben; aber damit hört Er nicht auf. Durch Seine Gnade wirkt Er in den Situationen, Orten und Beziehungen unseres Alltags, um uns zu gestalten, an uns zu hämmern, zu biegen und zu formen, damit wir Leute werden, die ihr Leben auf den göttlichen Glauben bauen, dass Er diejenigen, welche Ihn aufrichtig suchen, wirklich belohnen wird (Hebr. 11,6).
Wenn du das nächste Mal mit dem Unerwarteten konfrontiert wirst, einem Moment der Schwierigkeit, den du ganz sicher nicht erleben möchtest, dann erinnere dich daran, dass solch ein Moment Gott nicht so darstellt, als hätte Er dich vergessen, sondern als Einen, der dir nahe ist und in dir ein sehr gutes Werk verrichtet. Dann ist Er nämlich dabei, dich von dem Gedanken zu erretten, du könntest ein Leben führen, bei dem du dich auf unbrauchbare Hilfsquellen verlassen könnest, wie deine Weisheit, Erfahrung, Gerechtigkeit und Stärke. Stattdessen verwandelt Er dich in eine Person, die ein Leben führt, das von einem auf Gott ausgerichteten Glauben geprägt wurde. Er ist der ultimative Töpfer, und wir sind Sein Ton. Er wird uns nicht von der Drehscheibe nehmen, bevor Seine Finger uns nicht zu solchen Leuten geformt haben, die wirklich glauben und nicht zweifeln.
FÜR WEITERE STUDIEN: Markus 6,30-52
Lebe als Kind Gottes mit Gewissheit, Hoffnung und Mut, die aus dem Bewusstsein entstehen, dass deine Stellung vor Gott sicher ist.
Du möchtest sicher sein. Du möchtest geschützt sein. Du möchtest Hoffnung haben. Du möchtest mit Mut leben. Du willst nicht von Furcht geschwächt, vom Zweifel gelähmt oder von der Angst erfüllt sein, dass du dich fragst, was als Nächstes kommt. Du möchtest Gewissheit haben, dass dein Leben einem höheren Zweck dient. Du möchtest wissen, dass deine Arbeit lohnenswert ist. Du möchtest wissen, dass du nicht allein bist. Du möchtest wissen, dass du die Ressourcen hast, um dich dem zu stellen, was auch immer als Nächstes kommt. Du möchtest inneren Frieden haben. Du möchtest Motivation haben, um weiterzumachen. Du möchtest dich nicht unvorbereitet, schwach oder unfähig fühlen. Du möchtest niemals denken, dass alles umsonst gewesen sei. Ja, du möchtest auf dem festen Fundament der Sicherheit stehen, und du wirst nach etwas Ausschau halten, das es dir gibt.