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Für die, die wachsen möchten. Manchmal muss man zurückblicken, um den Faden, der einen in der Vergangenheit hält zu erkennen. Oft braucht es Zeit, eine Schere zu finden, doch wenn es einem gelingt, dann ist es der größte Beweis von Mut, diesen Faden zu durchtrennen. Eine philosophische und poetische Auseinandersetzung mit mir und dem Leben.
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Seitenzahl: 79
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Einleitung
1) Faszinierend, bezaubernd, umwerfend
-Nostalgie
-Zeitreise
-Romantisiert
-Gegenteile
- Steinweich
-Urbanisierte Natur
-Steter Tropfen höhlt den Stein
-Sorglos besorgt
-Die Unbekannte
-Die Wolken in meinem Kopf
2) Menschen ändern sich, doch manche waren niemals gut
-Drehung der Dinge: Gestohlener Reichtum
-Festhalten
-Die Ruhe vor dem Sturm
-Ich wünschte, ich wäre in den Zug gestiegen
-Rebellion
-16/10/2027
-Floskeln
3) L steht für Liebe
-Elemente der Liebe
-Holzpüppchen dreh dich
-Meeresphilosophie
-Ein Brief
-Denkst du noch, oder fühlst du schon?
-Verflucht
4) eloquent
-Verstehe ich das jetzt richtig?
-Optimistische Philanthropie, aber…
-Die Blindheit, sehen zu können
-Butterfly-Effekt
-Sprache ist der Spielplatz der Reichen
-Substanz
-Gedachte, unbedachte Gedanken
- Komplex
5) Beneidenswerter Fluch
-Schöne Steine
-Gefangen zwischen zwei Welten
6) Die Kunst, zwischen den Zeilen zu lesen
-Gestohlener Reichtum
-Rosen haben Dornen
-Ich weiß es nicht…
-Den Himmel färben
-Überleben und Tod
-Arrogant
7) Worte, viele davon, mein Herz, meine Seele
-Gleichbedeutende Antithesen
-Worte
-Von mir für dich
8) Was ich zurückließ
-Was einst war
-Verdurstet
-Liebe ich dich
-Prisma der Fairness
- Die Monster unter meinem Bett und die Schatten in meiner Matratze
Danksagung
Über die Autorin
Für die,
die wachsen möchten.
Manchmal muss man zurückblicken,
um den Faden,
der einen in der Vergangenheit hält zu erkennen.
Oft braucht es Zeit,
eine Schere zu finden,
doch wenn es einem gelingt,
dann ist es der größte Beweis von Mut,
diesen Faden zu durchtrennen.
Für die,
die ich lieb habe.
Auf eine wundervolle, gemeinsame Zukunft.
Ich tue mir schwer, über mich selbst zu schreiben. Ich meine klare Worte, unpoetische, eindeutige, klare Worte, keine kryptischen Andeutungen. Die Poesie gibt mir einen Schutzschild, hinter dessen Vieldeutigkeit und Individualität ich mich verstecken, zusammenkauern kann, denn jeder einzelne Mensch interpretiert meine Werke auf eine andere Art, anhand seiner oder ihrer eigenen, individuellen Erfahrungswerte und Ansichten. Ich kehre in meiner Poesie oft mein Innerstes zu äußerst, jedoch auf eine Art, die viel Raum zur Interpretation lässt. Am Ende meiner Texte liegen meine tiefsten Gefühle häufig ungeschützt offen, doch ist das meist einzig für mich erkennbar.
Ich bin ehrlich, brutal ehrlich. Wer meine Texte liest, hat freien Ausblick auf die Landschaften meiner Seele, doch manche werden ein Meer sehen, andere eine Hügellandschaft, wieder andere eine Großstadt.
Es fällt mir schwer klare Worte über mich selbst auf Papier niederzuschreiben, und dabei weiß ich nicht, ob es daran liegt, dass ich mich selbst kaum kenne, oder dass ich mich zu gut kenne. Manchmal schreit alles in mir danach, mich zu zeigen, wie ich wirklich bin, doch dann überlege ich, wäge Folgen ab und entscheide mich für die Poesie.
Manchmal schreit alles in mir danach, mich zu zeigen, wie ich wirklich bin, doch dann merke ich, dass ich nicht nur Eine wirklich bin, dass ich eine Person bin, dass ich viele Personen bin, dass es für Menschen keine Blaupause gibt, weil wir so fassettenreich sind, dass es nicht nur die eine Wirklichkeit unserer Persönlichkeit gibt.
Ich denke, ich lerne mich an jedem Tag auf eine ganz neue Art und Weise kennen.
An jedem Tag bin ich Ich, was aber nicht zwingend heißen muss, dass ich es auf dieselbe Art bin, wie tags zuvor.
Ich denke, mit jedem Tag um den wir altern erlangen wir neue Ansichten und neue Fassetten. Wir lernen uns selbst und die Welt auf eine neue Art kennen und lernen, alles aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Heute bin ich die Lilli, die ich heute bin; aber auch die, die ich gestern war und die, die ich vor drei Jahren war sind weiterhin ein Teil von mir.
Diese Teile sind Ansichten, die meine Persönlichkeit beeinflussen, bilden und stärken, es sind Erlebnisse, Gefühle und Blickwinkel, die meine Sicht auf die Welt, meine Meinungen und mein Dasein prägen.
Ich halte mich für eine äußerst reflektierte Person, die sich gut zu kennen vermag; gehöre ich doch zu den wenigen Menschen, die sich die Zeit nehmen, mich zu verstehen.
Nur weil ich Ich bin, heißt das nicht, dass ich meine Gefühle und Handlungen immer auf Anhieb verstehen kann. Ich fühle sie, ich führe sie aus, dennoch sind sie für mich teilweise gleichermaßen überraschend wie für den Rest der Zivilisation.
Ich habe gelernt, mir die Zeit zu nehmen, um mich zu verstehen, meine Gefühle zu fühlen und zu validieren, und den Umgang mit ihnen darauf abzustimmen, wie ich ihn als gesund und gut empfinde. Ich nehme jedes meiner Gefühle an, werfe einen Blick darauf und halte es nicht fest. Ich lasse es los, lasse es fliegen, wie einen Vogel. Bleibt es, empfange ich es mit offenen Armen, verlässt es mich, lasse ich es ziehen.
Realisationen über mich in meinem Kopf zu haben ist nicht immerzu ein schönes Gefühl, aber durchweg ein positives, denn es bedeutet, dass ich durch mein Selbstverständnis meine Emotionen validieren kann, und lernen kann, mit ihnen umzugehen.
Die Realisation außerhalb meines Kopfes fällt mir deutlich schwerer, ist sie doch an Faktoren außerhalb meiner Selbst geknüpft, an Faktoren, die ich nicht beeinflussen kann.
Auch wenn ich mich selbst auf meiner gesamten emotionalen Bandbreite akzeptiere, so ist es gleichzeitig in meinem Kopf tiefgehend verankert, dass andere Menschen dies nicht tun, mich verurteilen.
Ich bin seit jeher daran gewöhnt, weshalb es mir immerzu schwer fällt, diese Sorge abzustreifen. Bevor ich eine Wahrheit über mich selbst ausspreche, die nicht lapidar ist, mich potenziell verletzlich macht, brodelt eine Angst von unbeschreiblicher Stärke in mir auf, derer Herrin zu werden schwierig ist, und derer zu überwinden ich nicht immer im Stande bin.
Dennoch, wenn ich mich letztendlich dazu durchringe, mein Innerstes nach außen zu tragen, wenn ich die Worte ausgesprochen höre, die sich einst in meinem Kopf formten, ist dies gleichermaßen ein unglaublich fesselndes und ein unglaublich befreiendes Gefühl für mich, es ist der Ausdruck grenzenloser Schönheit, denn es bedeutet Vertrauen.
Wenn ich mit einer Person über Dinge rede, die mich ausmachen, über meine Gefühle, über meine nicht offenliegenden Eigenschaften, über meine Ideen, Wünsche und Träume, dann ist das wohl der größte Beweis meiner Liebe und meines Vertrauens, welchen ich bringen kann.
Jene Zugeständnisse bekommen von mir nur die Menschen, bei denen mein Herz sagt, dass es sich richtig anfühlt. Dabei kommt es nicht darauf an, wie lange, oder wie gut ich besagte Person bereits kenne, sondern wie sicher ich mir mit ihr bin. An alle, die bereits meine Tränen sahen, an alle vor denen ich offen geträumt habe, an alle, vor deren Augen ich auch über unrealistisches gesprochen habe, an alle die ich mich habe umarmen lassen; Ich habe euch lieb! Ihr bedeutet mir die Welt und nun wisst ihr, wie wichtig ihr mir seid.
Wenn ich meine Gedanken und Gefühle in Form von Worten ausspreche, ist dies gleichermaßen ein unglaublich fesselndes und ein unglaublich befreiendes Gefühl für mich.
Einerseits wurden meine Worte von der Sekunde ab derer sie meinen Mund verließen, die Schwelle meiner Lippen übertraten, zu irreversiblen Realität, andererseits wurden sie nun endlich zu einer irreversiblen, gehörten Realität.
Nicht nur ich höre sie, sondern auch andere Menschen. Niemals wieder werden diese Worte, diese Erkenntnisse über mich selbst einzig mir gehören. Das empfinde ich gleichzeitig als unglaublich angsteinflößend und befreiend.
Es ist nicht nur der Fakt, dass ich meine Aussage erstmals laut ausgesprochen höre, sondern auch der, dass andere das Gleiche tun. Ich kann ihr Hören nicht rückgängig machen und ich kann ihre Reaktion nicht beeinflussen, jedoch was ich kann, ist vertrauen.
Ich kann darauf vertrauen, dass ich auf Verständnis und Güte stoße, dass ich verstanden werde, und vielleicht mit meinem Ich andere inspirieren kann.
Ich kann andere Perspektiven hören und ich kann sie gut finden, oder ihrer abgeneigt sein, jedoch meine Perspektive erweitere ich immer, in jeglicher Hinsicht. Ich kann nicht dafür sorgen, dass sich die Sicht anderer auf mich nicht ändert, aber wer sagt, dass Veränderungen schlichtweg negativ sein müssen? Nicht kann ich kontrollieren, wie sich ihre Gedanken über mein Gesagtes anfangen zu formen.
Des Weiteren, bin ich ehrlich mit mir selbst, weiß ich, dass dies sowieso konstant der Fall ist.
Tag täglich sind wir alle unterschiedlichen Personen, und nehmen uns auf unterschiedlichste Arten und Weisen gegenseitig wahr. Ein Satz, den ich sage, der mir vollkommen unwichtig vorkommen mag, kann die Sicht einer anderen Person auf mich vollkommend verändern, und die Welt dreht sich weiter.
Was ich sagen möchte; wir haben keinen Einfluss darauf, wie Personen uns sehen, oder nicht sehen, egal wie sehr wir uns öffnen oder verschließen, deshalb dürfen wir uns ruhig die Chance geben gesund und offen mit uns selbst umzugehen, und uns nicht hinter einer Wand aus lapidarem zu verstecken. Lasst uns einfach einmal damit anfangen, wir selbst zu sein, und uns selbst zu verwirklichen.
Ich denke die stärkste Form meiner Auseinandersetzung mit mir selbst ist mein Schreiben.
Darin gründet vermutlich auch meine Angst, mein Innerstes auf Papier zu bringen, denn durch meine Tinte auf dem Papier meines Notizbuches wird es nicht nur real, sondern auch ewig.