99 x Sauerland und Bergisches Land für Motorradfahrer - Sabine Welte - E-Book

99 x Sauerland und Bergisches Land für Motorradfahrer E-Book

Sabine Welte

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Beschreibung

Wer das nicht kennt, verpasst das Beste: 99 Lieblingsstrecken, besondere Erlebnisse, Geschichten und jede Menge Insidertipps garantiert Ihnen dieses Motorradinspirationsbuch mit über 100 anregenden Bildern. Die absolute Lieblingsstrecke, ein Minipass auf nur einem Kilometer - aber mit 15 megagenialen Kurven, der Stammtisch in der urigen Szenekneipe "Cafe Hubraum" oder mehr als 10 Arten von Biker-Schnitzeln bei Helmut an der Bigge. Kurven, Erlebnisse, Highlights - das ist das Motto für diesen Inspirationsband für Motorradfahrer. Lassen Sie sich von Sabine Welte in ihr Sauerland und Bergisches Land entführen, schwelgen Sie in Erinnerungen und erleben Sie all die wunderbaren Strecken, Orte und Treffpunkte.

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Sabine Welte

99x

BERGISCHES LANDUND SAUERLAND

für Motorradfahrer

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

INHALT

Vorwort

Sauerland

01Die Isle of Man im Sauerland

02Zwischenstopp an der Glör-Talsperre

03Kaffee-Kurverei

04Zur Heesfelder Mühle – mit »Soundbäckerei«

05Kurvenspringen nach Haus Wippekühl

06Hengsteysee und Hohensyburg: Lieblingskurven

07Tills Pause – Privatbrauerei Vormann in Hagen-Dahl

08Carsten Bender, Garagenschrauber aus Hagen

09Katrin und Thomas mit Hund Perla

10M. N. und seine Iserlohner Insider-Kurven

11Die Letzner-Brüder und ihre Katanas

12Mopped-Suse mit glücklichem Grinsgesicht

13Voxan-Maik driftet in Drolshagen

14Aprilia-Thomas und die Serpentinen nach Burg Altena

15Christians Fotokurven ab Nachrodt-Wiblingwerde

16Vom Schlossherrn zum Kurvenritter

17Kurzanbindung Altena–Werdohl

18Alternative: Allendorf und Amecke

19Querfeldein-Run von Plettenberg aus

20Slalom um die Sorpe

21Kurvenkoller gen Arnsberg I

22Kurvenkoller gen Arnsberg II

23Nach der Sorpe ist vor der Möhne

24Quereinsteiger ab Lüdenscheid-Süd

25Kurven-Furore Richtung Fürwigge

26Parallelwelten zur L561

27Traumfinder-Pfad

28Für Kurven-Lover: Lengelscheid

29Zwischenspurt Berkenbaum mit »Tremola«

30Achterbahn Richtung Kierspe

31Die Motoballer von Kierspe

32Höhenflug von Kierspe nach Meinerzhagen

Bergisches Land

33Aggertalsperre

34Lieberhausen mit mehr Kurvenpracht

35Kurvenschmankerl in Unnenberg

36Kurvenschmankerl Dannenberg

37Noch eine kleine Talsperren-Exkursion

38Nächster Kurven-Run: Brucher Talsperre

39Sand und Steine statt Wasser gefällig?

40Foto-Location: Traumkurven zwischen Kierspe und Rönsahl

41Kurvenschwärmerei Kiersper Kreisstraße Nr. 3

42Historische Brennerei Rönsahl

43Tiefste Kurven im tiefsten Hinterland

44Geadelte Kurven gen Schloss Gimborn

45Qual der Kurven-Wahl

46Alternativen ab Dohrgaul

47Kürten und seine Kurven

48Zwischenspurt zum Landhaus Fuchs

49Quickie-Kurs mit Seitensprung

50Kurvenquickie II ab Lamsfuß

51Wipperfürth: Hotspot für Biker-Tourer

52In Wipperfürths historischem Stadtkern

53Bayer-Michi: »Big an der Bever«

54Von Wipperfürth Richtung Bever

55Von Halver Richtung Bevertalsperre

56Kurven-Frohlocken auf luftiger Höhe

57Tochter mit Mama auf dem Roller

58Das legendäre Café Hubraum

59Mike Ölfuß, der Racer-Stammtisch – und rasante Kurven

60Höhenflug zu Schloss Burg

61Fließende Kurven zur Eschbachtalsperre

62Schlangenlinienfahren durchs Morsbachtal

63Durchs ländliche Solingen

64Kleine Rundtour beim Oldtimertreff Burscheid

65Wir wollen wieder Wasser sehen!

66Ausruhen bis zum Altenberger Dom

67Kurvenparadies Pfengstbachtal

68Radrennen »Rund um Köln« und das Bergische Land

69Wer will wilden Wald?

70Im Zickzackkurs nach Untereschbach

71Querverbindung Jörgensmühle

72Pferdefreunde voraus – Hufenstuhl in Lindlar

Und zurück ins Sauerland

73Höhlenforscher unterwegs

74Kluterthöhle in Ennepetal

75Atta-Höhle I

76Atta-Höhle II

77Burg Schnellenberg und mehr

78Zwischenspurt zur Wildewiese

79Zickzackparadies bei Leinschede

80… noch mehr Höhlen: Die Dechenhöhle

81… noch größere Höhlen: Balver Höhle

82Adelige Kurven zum Wasserschloss Wocklum in Balve

83Auf Nebenstrecken von Wocklum Richtung Hemer

84Die Reckenhöhle im Hönnetal

85Wilder Kurventanz ab Neuenrade

86Kurveneldorado Arnsberger Wald

87Überirdisches Kurvenglück

88Kurvenglühen zur Bilsteinhöhle

89Von der Warsteiner Welt zur Burgruine Eversberg

90Sprint I – Zum Besucherbergwerk Ramsbeck

91Sprint II – Zum Freizeitpark Fort Fun

92Kurvenparadies Naturpark Sauerland-Rothaargebirge

93Eslohe und sein Essel-Bräu

94Esloher Dampferei

95Perle im Verborgenen: der Esmecker Stausee

96Von Kruberg nach Neuenkleusheim

97Aprilia-Testtouren um den Hennesee

98Jens Kuck in der Bobbahn von Winterberg

99Die Hochsauerland-Höhenstraße

Register

Impressum

VORWORT

99 x Insider-Kurvenparadies inklusive Schräglagen und Gipfelstürme. Das Sauerland gilt als viel zitiertes »Land der tausend Berge«. Für Motorradfahrer ist es zudem das Land der »tausend Kurven«. Dazwischen malerisch garniert mit silbrig schimmernden Wasserflächen der zahlreich vorhandenen Talsperren und Seen. Die können auch fast immer mit urigen Bikertreffpunkten aufwarten – mal ohne, mal mit leckeren Kalorien kredenzt – aber immer mit der Möglichkeit für Benzingespräche mit den Artgenossen. Gleichwohl lockt auch das Bergische Land – die westliche Motorrad-Hemisphäre zum Sauerland – mit paradiesischer und nahezu unendlicher Kurvenvielfalt.

Wer zudem das Ganze noch mit Kunst und Kultur ergänzen mag, der wird oftmals genauso fündig wie in den großen Metropolen. Nur heimeliger, lauschiger und kleiner zwar – aber oft feiner präsentiert. Vom Dampfmaschinenmuseum im idyllischen Eslohe zur altehrwürdigen Bierbraukunst im Familienbetrieb, romantisch gelegen in Hagen-Dahl: Mit Herz, Hand und Seele widmet man sich hier dem Tagwerk. Eine Tugend, der sich auch einige zünftige Garagenschrauber in der Region verschrieben haben, wenn sie so manch schrottreifem Krad mit ganz viel Eigensinn und Geschick wieder neues Leben einhauchen. So manch einer lässt sich dabei auch über die Schulter schauen.

Sollte das Wetter in beiden Stausee-Regionen für flüssigen Nachschub vom Himmel sorgen, so bleiben dem Motorradfahrer auch immer noch die zahlreichen kleinen und großen Höhlen wie die in Ennepetal, Attendorn oder in Balve für einen sehenswerten wie abenteuerlichen Zwischenstopp im Trockenen. Bevor es wieder raus geht zu all den Kurven mit ihren Geschichten, die sich dazwischen und auf ihnen abspielen.

Kurvenhunger bekommen? Wohlan, spritzig und genussvoll ran an all die verlockenden Appetithäppchen dieser kurvenreichen Regionen Sauerland und Bergisches Land!

SAUERLAND

Prächtiges Motorradparadies – das malerische Sauerland und seine brillanten Seen

01

DIE ISLE OF MAN IM SAUERLAND

Der erste richtige Run führt banal über die Talstrecke der B54, von Schalksmühle bis nach Meinerzhagen. Und der Bergkurs geht über die Höhenstraße und zurück ins Tal bei Dahlerbrück. Rauf und runter, inklusive anspruchsvoller Kurven – ein bisschen wie auf der Isle of Man, der gefährlichsten Rennstrecke der Welt.

Die ersten Eindrücke vom wirklich schnellen Motorradfahren gruben sich schon ein, bevor der Führerschein überhaupt erworben war: Ein Video aus der Fahrerperspektive beim weltweit gefährlichsten Straßenrennen der berühmtberüchtigten TT (Tourist Trophy) auf der Isle of Man – alles auf öffentlichen Straßen … Schon bei der ersten Ausfahrt mit den schnellen Katana-Jungs aus Lüdenscheid über die damals ultra-huckelige Talstrecke der B54, dem Teilstück zwischen Schalksmühle bis rauf nach Meinerzhagen, drängte sich mir der Vergleich auf: So extrem gefährlich wäre dieser Kurs, würde man ihn ebenfalls für ein öffentliches Straßenrennen nutzen. Eine Bergpassage wie auf der Insel in der Irischen See – die gäbe es hier tatsächlich ebenso. Bestimmt nicht ganz so brisant, weil man auf dem hoch gelegenen Bergstück zwischen Kierspe und Breckerfeld nicht unbedingt mit frei laufenden Schafen rechnen muss. Doch mit Nebel, wie er auf der Insel oft in den Bergen entsteht, hätte man eventuell auch hier in der Gegend des Sauerlandes zu kämpfen, je nach Jahreszeit.

Die Gefährlichkeit auf der Straße durch das Tal der Volme liegt in den engen Kurven, die sich oft durch den Verlauf der Zugstrecke nebenan ergeben: Die uralten Eisenbahnbrücken, die sich in wuchtigen Bögen über die B54 spannen, erscheinen oft unvermittelt hinter einer Kurve im Straßenverlauf. Die Brückenpfeiler wurden schon oft Auto- wie auch Kradfahrern zum Verhängnis, bei hoher Geschwindigkeit findet man sich ganz plötzlich auf der Gegenfahrbahn oder am Pfeiler wieder. Deshalb: Diese kurvenreiche Strecke macht richtig Spaß, aber man sollte sich tatsächlich keinerlei Renntempo hingeben! Lieber die rasanten Kurven und all die romantischen Berg- und Tallandschaften bei kommoder Fahrweise genießen!

Start/Ziel: Schalksmühle/Dahlerbrück · Streckenlänge: 43 km · Schwierigkeit: mittel · Dauer: ca. 2 Std. · Beste Tourenzeit: Mai bis Oktober

Das Sauerland ist Kurvenland – und ein Paradies für Freunde fantastischer Asphaltkringel. Auf geht’s!

02

ZWISCHENSTOPP AN DER GLÖR-TALSPERRE

Klar geht es hier ums Fahren möglichst vieler Kurven. Unterschätzen sollte man aber auch nicht, wie wichtig die Pausen dazwischen sind, um wieder Kraft für die Konzentration zu schöpfen. Was liegt da näher, als solche schöpferischen Ruhezeiten mit den Gleichgesinnten anzugehen?

Gerade noch von der TT des Sauerlandes zurück, lässt es sich noch vor Wiedererreichen der B54 prächtig am jahrzehntealten Bikertreff an der Glörtalsperre rasten, ruhen und genüsslich schlemmen. Einfach die Gefällestrecke von der L528 aus nehmen – kurz hinter Breckerfeld in südlicher Richtung – und auf die Dahlerbrücker Straße einbiegen, talwärts rauschen und dann nach ein paar Hundert Metern nach rechts abbiegen zur Glörtalsperre, wenn linker Hand die riesige Autoparkfläche erscheint. Die liegt genau gegenüber der Einfahrt. Nun über die schmale Huckelpiste hüpfen und straight geradeaus auf dem Mopedparkplatz vis-à-vis der Staumauer parken. Ein eigens für das Motorrad oder Roller fahrende Volk eingerichteter Biker-Kiosk mit großzügiger Terrasse oberhalb des Parkplatzes lädt zum gemütlichen Schmausen und »Benzinreden« mit Gleichgesinnten ein. Genial ist auch, dass man das ständige Ankommen und Abfahren von hier aus in aller Ruhe betrachten und bereden kann. Was das Bikerdasein – geben wir es mal an dieser Stelle unumwunden zu – sogar im Stillstand erheblich versüßen kann. Übrigens: Das noch etwas höher und im Blickfeld gelegene Restaurant lädt zu kompletten Mahlzeiten im größeren Umfang ein. Bei schlechtem Wetter bietet es die Möglichkeit, sich im Trockenen auch etwas länger und gut versorgt niederzulassen.

Ort/Region: Restaurant und Bikertreff Haus Glörtal, Glörtalsperre 1, 58339 Breckerfeld, Tel. 02338/87 49 17, www.restaurant-haus-gloertal.de · Attraktion: traditioneller Bikertreff an der Glörtalsperre · Parken: Parkplatz für Motorradfahrer · Öffnungszeiten/Besucherfrequenz: im Sommer und an Wochenenden gut besucht; Restaurant ganzjährig geöffnet

Bewährter Biker-Treff seit Jahrzehnten: die Glörtalsperre

03

KAFFEE-KURVEREI

Man muss nicht unbedingt eines der Trendsetter-Kräder, also einen »Café Racer« bewegen, wenn einem nach einer Kaffee- und Kuchenschlacht nach all der Kurverei gelüstet. In Breckerfeld, nicht weit von der Glörtalsperre entfernt, lassen sich auf luftiger Höhenlage mehr als nur Kuchengebirge bewältigen und auskosten.

Der Mühlenhof am Ortsausgang von Breckerfeld in Richtung Hagen ist bereits seit Dekaden ein touristischer Anlaufpunkt auch für Biker, die sich sogar aus dem Ruhrgebiet und von noch weiter her bis hierhin auf dem Weg machen. Schon von Ferne sind die Flügel der mächtigen Bockwindmühle zu sehen. Sie entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem der Wahrzeichen der Stadt Breckerfeld. Das wie ein Freilichtmuseum aufgebaute Dorf am Südhang und mit Blick auf Breckerfeld ist überregional in ganz NRW bekannt wegen seiner historischen Atmosphäre und der tollen, so heimelig anmutenden Bewirtung. Das Dörfchen entstand in den 1990er-Jahren, als ein ortsansässiger Bäckereibetrieb dieses Gebäudeensemble aus mehreren hutzeligen Fachwerkhäusern aus dem Umland aufkaufte, abbauen und hier wieder errichten ließ. Seitdem lässt sich in den urigen Häuschen lecker schlemmen und im Sommer zünftig draußen auch eine deftige Brotzeit auf den lauschigen Terrassen einnehmen. Platz für Motorradbummler gibt es reichlich. Im romantisch gestalteten kleinen Verkaufsraum locken regionale Köstlichkeiten, für die es sich lohnt, mit Packtaschen anzureisen.

Ein weiteres tolles Café lockt seit Mitte der 2010er-Jahre nur ein Örtchen weiter: In Zurstraße, dem wohl nördlichsten Ortsteil von Breckerfeld, wartet die Konditorei Hoyer mit einem prächtigen Kuchenbuffet auf. Aber auch Herzhaftes lässt sich hier reichlich abgreifen. Danach lockt ein amüsantes Kurvenballett zum Tanz mit dem Krad: Raus aus dem kleinen Dorf in Richtung Hagen fordert die L 528 mit einer Reihe unterschiedlichster Kurvenradien zum Breakdance auf, bis ins Tal runter nach Hagen-Selbecke. Hier könnte man das große LWL-Freilichtmuseum der Stadt Hagen als weiteres Ziel ins Roadbook eintragen. Dieser Streckenabschnitt durch die malerische Waldlandschaft alleine ist den Weg wert. Und wer nach Kuchenschlacht und Kradfahren auch noch Lust hat auf alternative Fortbewegung mit hohem Spaßfaktor, der checkt auf der Outdoor-Kartrennbahn Motodrom Hagen kurz vor Erreichen von Selbecke ein. Hier lassen sich Kurvenkräfte mal auf ganz andere, spielerische Art spüren.

Breckerfeld: Konditorei Hoyer, Hauptstraße 12, 58339 Breckerfeld, Tel. 02338/874 93 00, www.konditorei-hoyer.de · Hagen-Selbecke: Motodrom-Hagen, Am Damm 1, 58091 Hagen, Tel. 02331/771 34, www.motodrom-hagen.de · Parken: jeweils eigene Parkplätze · Öffnungszeiten/Besucherfrequenz: Konditorei: ganzjährig geöffnet; Motodrom: abhängig von Wetter und Jahreszeit, im Sommer und an den Wochenenden stark besucht

Historisch geprägt – der urige Mühlenhof Breckerfeld

04

ZUR HEESFELDER MÜHLE – MIT »SOUNDBÄCKEREI«

Neue Heimat Schalksmühle – früher war dies das erste tolle Auslaufgebiet bei Fahrstunden für den Motorradführerschein: lustig und lehrreich, dieser Kurventrail über die Hälver Straße. Inklusive alternativer Einkehrmöglichkeit.

Das Kurvenband der L868 ist so viel mehr als nur einfach die Hälver Straße, die sich auf dem Weg bergauf dann In der Hälver heißt, um dann als Landstraße auf der B229 zu münden. Aber von Anfang an: Wählt man von der Glörtalsperre nach rechts hinunter den Weg zum Tal, geht es beim Bahnübergang Dahlerbrück noch mal nach rechts in Richtung Schalksmühle. An der nächsten Ampel wieder rechts, dann kradeln wir aus dem Kreisverkehr bei zwölf Uhr raus auf diese Strecke mit den wunderbar weichen Kurven – die geradewegs für meine ersten Fahrstunden auf dem Moped in einen genialen Fahrrhythmus führten. Dem Fahrlehrer auf seiner uralten Harley fuhr ich an der Tête voran mit dem »Schweineeimer«, einer verbeulten Kawasaki EL 250. So toll erfühl- und erfahrbar ist der Kurvenswing auf dieser Strecke, da fühlt sich alles wie losgelöst von Fahrmaschinen an, egal, wie schwer oder gar hässlich sie sind.

Damals noch unbekannt ist heute aber die auf halber Strecke liegende Heesfelder Mühle. Sie lässt sich erreichen, wenn man im kleinen Ortsteil Steinbach nach links abbiegt und den Hinweisschildern folgt. Das hübsche Gebäudeensemble am kleinen Bachlauf der Hälver – das Wasser treibt auch heute noch das uralte hölzerne Mühlenrad an – lädt zum Verweilen in seinem schmucken Café ein. Oder zum Einkauf gleich nebenan im Bioladen. Oder man kehrt ein zu Festivals, die zumeist vom Sohn des Mühlenhofes musikalisch geprägt sind, der mit seiner »Soundbäckerei« häufig zum Gastgeber für diverse Livekonzerte avanciert. Mittlerweile gibt es ganzjährig Programm: Bis in den tiefsten Winter hinein finden amüsante Festivals statt, für alle Generationen und von Jung und Alt sehr geschätzt.

Ort/Region: Heesfelder Mühle 1, 58579 Schalksmühle, Tel. 02353/664 82 18, www.heesfeldermuehle.de · Attraktionen: Kaffee-/Tee-Bistro, Bioladen · Parken: viele Parkplätze Öffnungszeiten/Besucherfrequenz: im Sommer und an den Wochenenden gut besucht; Restaurant ganzjährig geöffnet, Bioladen-Öffnungszeiten siehe Website

Die Heesfelder Mühle ist bekannt für leutselige Treffen und saisonal typische Events, zum Beispiel das Music Fever im Sommer.

05

KURVENSPRINGEN NACH HAUS WIPPEKÜHL

Im Zusammenhang mit lohnenden Trips zu historischen Orten und Stätten per Krad sollte man sich unbedingt auch noch das mittelalterliche Haus Wippekühl von Schalksmühle gönnen. Die Anfahrt dorthin ist steil und sehr anspruchsvoll.

Einen kleinen Abstecher von Schalksmühle aus ist das historische Gebäude auf jeden Fall wert. Es wurde aufopfernd von einem ortsansässigen Verein mit großem finanziellen Aufwand und kräftigem Arbeitseinsatz in den letzten zwei Jahrzehnten vor dem Abbruch gerettet und wieder aufgebaut. Das über 400 Jahre alte Gebäude steht natürlich mittlerweile unter Denkmalschutz und hat es nur der Initiative einiger wackerer Schalksmühler zu verdanken, dass es heutzutage wieder besichtigt werden kann. Eine Sammlung alter Handwerkszeuge in dem früher auch als Schmiede genutzten Gebäude gewährt Einblick in das karge, zumeist bäuerliche geprägte Leben seiner früheren Bewohner. In dem massiven Backsteinhaus mit seinem Fußboden aus buckeligem Kopfsteinpflaster finden auch kleine, regional geprägte Aufführungen und Livekonzerte statt.

Für Kradfahrer bedeutet die Anfahrt zum Haus Wippekühl über die von einigen haarigen Spitzkehren gespickte schmale Straße einen hohen Anspruch an das fahrerische Können: Innerorts führt die Worthstraße zunächst steil bergauf und dann, nach der schärfsten Spitzkehre, kurvenreich am Friedhof Wippekühl vorbei, bis es auf den letzten Metern nur noch über Schotter bis zum Vorplatz des Anwesens geht. Aber dann lässt sich ganz geruhsam etwas Geschichte atmen und gepflegt ausruhen – mit tollem Blick von dieser Anhöhe über das romantische Volmetal. Da stellt sich nur noch die Frage: Soll es zurück im Tal westwärts oder gen Osten gehen?

Ort/Region: Haus Wippekühl, Wippekühl 4, 58579 Schalksmühle, Gemeinde Schalksmühle, Tel. 02355/842 99, www.schalksmuehle.deAttraktion: Heimatmuseum mit Festen · Parken: viele Parkmöglichkeiten Öffnungszeiten/Besucherfrequenz: Öffnungszeiten siehe Website, keine Verpflegung außerhalb der Feste

Historie des Mittelalters nacherleben – Haus Wippekühl macht‘s möglich.

06

HENGSTEYSEE UND HOHENSYBURG: LIEBLINGSKURVEN

Alle, die im Großraum Hagen aufgewachsen sind, kennen sie noch: die 80er-Jahre »Tremola« am sogenannten »Tor zum Sauerland« und den bei Automobilisten und Kradfahrern hoch geschätzten Serpentinenkurs hinauf zum Spielcasino Hohensyburg, im Norden der Stadt und zur Grenze nach Dortmund gelegen.

Nicht nur das Karl-Ernst-Osthaus Museum und seit einigen Jahren auch die moderne Emil-Schumacher-Sammlung im Zentrum sind weit über Hagens Grenzen bekannt – ebenso der hoch über dem südlichen Teil der Stadt gelegene Hohenhof mit den Jugendstilbauten des Henry van de Velde. Die Stadtgeschichte und Kultur prägte auf musikalischer Ebene seit den 1980er-Jahren die Neue Deutsche Welle, kurz NDW genannt: Nena, Extrabreit und im weiteren Sinne auch die Gruppe Grobschnitt machten die Stadt an der Volme, Lenne und Ruhr weltberühmt. Noch heute lebt die Szene nachhaltig vom Ruhm ihrer Künstler.

Unabhängig von Kunst und Kultur ist es der Platz am Hengsteysee im Norden Hagens, der rund um seine Imbissbude »Picknick am See« seit Jahrzehnten einen beliebten Treff für Biker und andere Durchreisende bildet. Er liegt verkehrsgünstig zwischen Hagen und Dortmund und ist auch mal schnell über die A1, Abfahrt Hagen-Nord, zu erreichen.

Hoch oben auf dem Syberg thronen die Burgruine Hohensyburg und in Sichtweite das mächtige Reiterdenkmal von Kaiser Wilhelm I. Der Hagener Profi-Lackierer Georg reist auf seinen diversen Oldtimer-Krädern am liebsten zum traditionellen Weihnachtstreffen an, wenn am Morgen des 24. Dezember die Biker zuhauf zum Treffpunkt Hohensyburg kradeln, egal, bei welchem Wetter. Dann kreisen bei ganz viel »Ho, ho, ho« mitgebrachter Glühwein, frisch gebackene Christstollen und Plätzchen. Georg kennt sie noch aus seinen jungen Jahren, die steile und kurvenreiche Auffahrt zum Reiterdenkmal, als die Spielbank Hohensyburg noch nicht erbaut war. In den 1980er-Jahren war das hier eine beliebte Rennstrecke und Flaniermeile: Unzählige Motorräder und Roller säumten die Serpentinen. Sogar ganze Familien verbanden ihren Sonntagsausflug mit einem Spaziergang entlang der hier zur Schau gestellten Fahrzeuge, während die anderen sich in den engen Kurven der Serpentinen gegenseitig überholten.