Abenteuer Island Textedition - Guido Lange - E-Book

Abenteuer Island Textedition E-Book

Guido Lange

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Um Island zu spüren, bereiste Guido Lange die Insel auf seine eigene Weise: Mit dem Gravelrad fuhr er auf sich gestellt 1800 km rund herum und im Nordosten auch weit bis in die Fjorde hinein. Er freundete sich mit den Einheimischen an und erlebte asketische und genußvolle Momente. Denn wenn man Hunger hat und schlafen möchte, kommt man selbst in den entlegensten Regionen den Menschen näher. Alle fünf Jahre bricht in Island ein Vulkan aus. Die Insel im Nordatlantik an der Naht zwischen Europa und Amerika ist eine aktivsten der Erde. Seit über 1000 Jahren leben Menschen dort und passen sich dem an mit einer ganz besonderen Haltung und der Wachsamkeit gegenüber den plötzlichen Wechseln der Umstände, des Wetters und der Vulkane. Unter den Radreisenden in Island gibt es eine grosse Verbundenheit, denn allein das Vorhaben, bei Wind und Wetter einmal rund herum zu fahren, haben sie gemeinsam. "Abenteuer Island" ist eine spannende Reiseerzählung mit unterhaltsamen Geschichten, die Island in der Nahaufnahme zeigen. Dieses Buch ist für alle Islandfans und alle, die selbst hinaus gehen, sich zu Abenteuern aufmachen und gern nacherleben, was unsere Erde so einzigartig macht. Die erbauliche Landschaft, die zarte Natur in rauem Wetter und die Tierwelt boten unerschöpfliche Motive für Guidos Fotografie. Man kann sie im gedruckten Buch auf großen Doppelseiten nachempfinden - in Ihrer Buchhandlung. Viel Spaß beim lesen wünscht Guido Lange! (ACHTUNG - reine Textedition ohne die 150 Bilder im Buch.)

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Auf nach Island!

Der wilde Südosten

Der belebte Südwesten

Der kalte Nordwesten

Der einsame Nordosten

Was bleibt vom Abenteuer Island

Nachwort zu Guidos Radabenteuer von Carmen Rohrbach

Ausrüstung im Abenteuer Island

Routenliste Abenteuer Island

Quellen

Danke

Mehr Abenteuer von Guido Lange

Spannung garantiert mit diesem Krimi:

Guido Lange: Abenteuer Island – Auf zwei Rädern um die Insel aus Feuer und Eis

„In Island machen wir uns nicht so viel Stress wegen jeder Kleinigkeit.

Bei uns sagt man: ‚Þetta reddast.‘

Das bedeutet: Es wird schon irgendwie gut gehen. Vielleicht liegt das

auch am Wetter, das in Island verrückt ist. Regen, Schnee, Sturm,

ein Vulkanausbruch …

Wir wissen, dass sich ständig alles ändern kann, damit können wir

umgehen. Auch im Sport denken wir uns: Was soll groß passieren?

Und wenn uns mal ein Fehler unterläuft, sagen wir:

Passiert, weiter geht’s!“

Glódís Perla Viggósdóttir

Fußballspielerin aus Island [1]

Alle Schilderungen in diesem Buch basieren auf subjektiven Erinnerungen.

Die Dialoge geben nicht wörtlich, sondern sinngemäß vergangene Gespräche wieder.

"Abenteuer Island" gibt es als Buch und vollständiges eBook (mit 150 farbigenBildern)

direkt beim Verlag unter http://ampelpublishing.de

Dieses ist die reine Textedition eBook für tolino, Pocketbook,nook und andere Geräte

Das Buch ist natürlich erhältlich in jeder Buchhandlung und in allen einschlägigen Webshops.

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

über http://dnd.d-nb.de abrufbar.

Impressum

1. Auflage 2024

© Ampel Publishing, Guido Lange, Am Kapellchen 18, 56283 Nörtershausen

http://ampelpublishing.de

Alle Rechte vorbehalten

Text: Guido Lange, Fotos: Guido Lange

Titelbild: Anna-Maria Bickel

Korrektorat: Annika Schneider

Lektorat: Hermann Troll

Bildbearbeitung: Viktoria Svyatnenko

Einbandgestaltung: Guido Lange

Nachwort: Dr. Carmen Rohrbach

ISBN des gedruckten Originalwerkes: 978-3-9825732-1-2

ISBN des eBook (Edition mit allen Bildern): 978-3-9825732-3-6

Auf nach Island!

„Was willst Du in Island?“ Das fragten mich alle und auch ich fragte mich das. Ich wollte die Antwort auf die Frage nach dem Zauber, nach der Einmaligkeit der Insel aus Feuer und Eis bekommen. Und das geht nur, wenn man dort hin fährt und sich dieses Stück der Welt selbst ansieht.

Schon kurz nach dem Mauerfall war mir Island als etwas ganz Besonderes aufgefallen. Unter Freunden, in den Medien und eigentlich überall wandelte sich der Ton, in dem die Menschen, die Natur und die Landschaft dort beschrieben wurden. Vulkane, Gletscher, der Geysir, die Pferde, aber auch die Musik, Kunst und Design – einfach alles rief nach genauerer Betrachtung. Die ersten Ostdeutschen brachen nach Skandinavien auf, um nicht nur von Ikea zu erfahren, wie es im Norden ist. Ich fuhr mit dem Rad immerhin nach Prag oder Masuren, das waren meine ersten Abenteuerreisen.

Als der Island-Pavillion auf der Expo 2000 in Hannover mit Design, Innovation und einem künstlichen Geysir warb, schwappte das Fass mit der Aufschrift ‚Fernweh‘ endgültig über, und ganz oben auf der Liste stand weiter Island. Filme, in denen wabbeliger, gekochter Fisch gegessen wurde, die Fenster der feuchten Häuser beschlugen und draußen Stürme und Unwetter tobten, bevor der Winter alles in Eis und Schnee hüllte, bremsten mich jedoch. Mein Island-Bild wurde geprägt von Kriminalfilmen aus einem Land, das kaum Kriminalität kennt.

Freunde und Bekannte sagten, es sei sicher magisch und geheimnisvoll, aber eben auch weit weg, kalt und einsam. Ich sagte mir das selbst, sich sagte es mir noch vier Wochen vor dem Aufbruch, als schon alle Messen gesungen und alle Vorbereitungen getroffen waren. Das neue Poison Gravelbike stand schon im Hausflur, ich hatte Probefahrten mit und ohne Gepäck gemacht und häufte im Wohnzimmer immer mehr Dinge auf, die ich mitnehmen wollte. Und doch zweifelte ich daran, ob es wirklich eine gute Idee war, auf mich gestellt den Bedingungen zu trotzen, um das Unbekannte zu entdecken. Ich war durchs Baltikum bis zum Marathon nach Helsinki gelaufen, hatte mich hungrigen, wilden Hunden in Transkaukasien erfolgreich entzogen und war in langen, schnellen Etappen die ganze Atlantikküste abgeradelt. Aber diesmal hatte ich einen noch höheren Respekt vor der Herausforderung.

Für mich, dem vieles im Leben schon gelungen ist, sind Respekt und zumindest Anflüge von Demut eine gute Sache. Es muss nicht alles klappen, aber es kann. Das weiß ich aber erst hinterher.

Erstmal stand ich nach einer ewig langen Autofahrt und fünf unbequemen Nachtstunden auf dem Sitz des alten Peugeot am Hafen von Hirtshals im Norden Dänemarks. Die ‚Narröna‘ lag am Kai und ich wurde mit meinem Rad ganz nach vorn zur Lane 1 beordert, um als einer der ersten für volle zwei Tage im Bauch der Fähre einzutauchen. Dieser Moment des Beginns ergriff mich und ein paar Tränen brachten die Linsen zum Schwimmen. Ich brauchte die Frage „Warum?“ nicht zu beantworten. Ich musste mich nicht länger mit Zweifeln und Gedankenspielen über Sinn und Unsinn dieses Abenteuers herumschlagen. Ich machte das jetzt einfach!

Island hatte mich fasziniert, wegen der Mythen und der Abgeschlossenheit im Nordatlantik. Es mussten unglaublich verwegene Menschen gewesen sein, die sich vor hunderten von Jahren auf der Flucht vor Strafen des norwegischen Königs auf der unbewohnten Insel nieder gelassen hatten. Und dann hatten sie irgendwie überlebt. Sie fällten Bäume, bauten sich Häuser und heizten ein. Das waren die Gründe für meine Sehnsucht und mein Abenteuer Island, zu denen wahrscheinlich unzählige weitere hinzu kamen, wenn ich erstmal alles mit eigenen Augen sah. Das Ergebnis all meiner Überlegungen ist diese Reise, die Schluss macht mit Mutmaßungen, mit Hörensagen und mit allem, was man so über Island erzählt. Diese Reise offenbart einfach, wie Island wirklich ist.

Am ersten Abend fuhren wir dicht an Norwegen vorbei und ich fing mit allen anderen Passagieren an zu fotografieren. Die Küste von Kristiansand bot einen Leuchtturm im Dunst, also eigentlich nichts Besonderes. Aber so sind wir Menschen: Ein paar Stunden ohne Handy und es genügen kleinste andere Reize, um uns zu zerstreuen. Gefangen in der Langsamkeit und Eintönigkeit der Fährfahrt wandelten die Menschen durch die Gänge und draußen auf dem Oberdeck. Die Orkneys, zugehörig zu den Shetland Inseln, streiften wir ebenfalls, aber nur im Morgengrauen.

Im Bordrestaurant entdeckte ich Jaap, der in sich ruhend auf das Heck der Fähre und den Wellenschlag sah. Es genügte beinahe ein Wort und er wendete sich mir zu und wir plauderten. Er kam von einer Skandinavientour mit seinem Offroadcamper und wollte nach Hause nach Reykjavik. Solche Touren machte er jetzt im Ruhestand, nachdem er schon mehr als die halbe Welt in seinem Berufsleben gesehen hatte.

Zusammen kommentierten wir den Zwischenstopp in Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer. Schade, dass wir nicht an Land durften, um uns die Beine zu vertreten, einen Kaffee zu trinken, eine Postkarte zu schreiben und ein weiteres Häkchen auf der Reiseroute des Lebens zu machen. Früher hielt man sich dort einige Stunden auf, aber die Abläufe des Ladens und Löschens sind stark optimiert. Es werden sogar Frachten für Island ausgeladen, um tiefer liegende Trailer herauszuziehen und sie dann wieder rückwärts reinzuschieben. Ein menschengemachter Ameisenhaufen aus Trailerfahrzeugen, den Anhängern und den Arbeitern, die dazwischen stehen oder auf den Fahrzeugen sitzen. Es genügt ein kleiner Wink, um tonnenschwere Lasten zu korrigieren. Diese reibungslose, nonverbale Kommunikation und vor allem deren Ergebnis nötigte uns Respekt ab. Es musste nichts noch einmal korrigiert, keine Rangierfahrt ein zweites Mal begonnen werden. Alles saß auf Anhieb.

Bis auf ein paar Orcas und den drei Mahlzeiten im Restaurant bestand die Vorbereitung auf Island eher in den inneren Tagträumen und Gedanken. Die frohe Erwartung auf Unbekanntes teilte ich mit praktisch allen anderen und konnte die Ankunft kaum erwarten. Und dann war es soweit: Nach 48 Stunden Fahrt liefen wir in Seyðisfjörður ein, der westlichsten Hafenstadt Islands. Schon früh wurden wir mit der Ansage geweckt, dass es bald soweit sei, und wir die Kabinen räumen mögen.

So packten Eric, Stephan, ich und der „vierte Mann“ unsere sieben Sachen. Mit dem Unbekannten hatten wir drei uns nicht anfreunden können, weil es ein gewisses Versteckspiel mit ihm gab. Er hätte dafür kommunizieren müssen, aber das wollte er so nicht. Deshalb nannten wir ihn „the fourth man“ und kicherten uns eins.

Draußen an Deck sammelten sich alle und blickten auf die erste Felsformation, die noch mit Schnee gekrönt war. Zuhause bahnte sich gerade die erste fette Junihitze an und wir hatten uns nach und nach alles übergezogen, das wir so bei uns trugen. Wir bogen in den Fjord ein und alle machten ihre Speicherkarten voll mit immer dem gleichen Motiv: Island!

Der wilde Südosten

Wir sieben Radfahrer, die über die Landungsbrücke aus der Fähre rollten, wurden mit beifälligem Kopfnicken und anerkennendem Blick wie verwegene Recken begrüßt. Ich kannte die anderen vorher nicht und wir tauschten jetzt noch schnell die Namen aus, denn wir brauchten gegenseitigen Beistand, außer vielleicht Nico aus Argentinien. Der war schon seit Jahren in der Welt unterwegs und so sah er auch aus. Sein zusammengestückeltes Equipment hatte schon einiges gesehen und später wickelte er um das hintere Gepäck noch seine hellblaue Nationalflagge mit Sonne. Statt zusammen loszufahren, setzte ich mich direkt nach vorne ab, während die anderen erstmal berieten und dann gemütlicher antraten.

Es waren nur 30 km bis Egilsstaðir, meiner ersten Station, aber dabei war der mit über 600 m höchste Pass zu bewältigen. Warum nicht erstmal losstrampeln und später pausieren? Schließlich hatten wir lange genug herumgefaulenzt. Nach nur einem Kilometer hatte ich schon meinen ersten Wasserfall von nahem zu fotografieren. Es ging nicht anders. Ich fand sogar einen netten Wohnmobilisten, der sich mit der Kamera befreundete und mich fachgerecht fotografierte. Die anderen überholten mich dann zwar, aber auch die zum zweiten Mal aufkommende Idee, mit ihnen zusammenzubleiben, verwarf ich schnell. So sah ich sie dann von weiter oben den Anstieg hochkommen.

Die Stimmung in 600 m fühlte sich trotz Sonnenschein und wenig Wind an, wie ein Dreitausender in den Alpen. Klare, kalte Luft und meterhoher Schnee, der in türkisfarbene Seen abschmolz. Meine Radbrille färbte sich schwarz, aber war fast immer noch zu schwach, um das Licht erträglich zu machen. Es war der erste echte magische Moment. Überhaupt war es unfassbar, hier zu stehen, jeden kleinen Gipfel zu fotografieren, die Luft einzusaugen und zu begreifen: „Ja, ich bin in Island, mein Abenteuer hat unter besten Bedingungen begonnen!“

Bevor ich fror, fuhr ich weiter und hielt aber doch noch oft an. Rechts gab es eine Säule aus Stein und vor mir lag das Tal von Egilsstaðir, eingerahmt von etwa tausend Meter hohen Gebirgsketten. Meine Euphorie ließ nicht nach, denn nun stürzte ich mich runter ins Tal zu meinem ersten Etappenziel. Die Hänge waren gesäumt mit Milliarden von violetten Lupinen, ich hatte mit der frühen Saison eine gute Wahl getroffen!

Das Hostel erwartete mich zwar, aber im Café hatte ich noch viel Zeit, bis ich in das 10-Bett-Zimmer konnte. Sie hatten Kaffee, leckere Plätzchen und ein durch und durch cooles Ambiente. So fiel ich also sehr weich, an diesem ersten Reisetag. Alle Unterkünfte musste ich schon im Januar buchen, weil es wohl sonst nichts mehr gäbe, außer einer Wiese, auf der man ein Zelt errichten könnte.

Ich hatte Geburtstag und vertrieb mir die Zeit mit Spazierengehen in der Hauptstadt des Ostens. Sie hat etwa 2500 Einwohner, zwei Supermärkte, eine Tankstelle, natürlich einen Flughafen und einen Vínbúðin.

---ENDE DER LESEPROBE---