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1978. Siegfried Poltschik aus Gelsenkirchen macht Urlaub in den Alpen. In einem abgelegenen Tal trifft er den Außerirdischen Romm, dessen Raumschiff gerade eine Panne hat. Das ist der Anfang von kosmisch-komischen Verwicklungen, die als die "wohl schrägste Erzählung des ohnehin schrägen Erzählers Uwe Post" in dessen Werksgeschichte eingegangen ist.
Ursprünglich verfasst und publiziert 2010 in der Novellensammlung "space rocks", steht das Werk jetzt auch allein und besonders günstig zur Verfügung.
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Abgekürzt Mehkaterrnok
Erzählung
© 2010 Uwe Post
Durchgesehene Originalfassung und eigenständige E-Book-Neuveröffentlichung © 2021 Uwe Post
Cover: Ausschnitt aus einem Gemälde von Christian Ischebeck (https://ischebeck-art.de) mit freundlicher Genehmigung des Künstlers
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In der Nähe von Zell am See, Republik Österreich
21.3.1979
Siegfried Poltschik dachte an die Alpensinfonie, als das Morgenlicht scharfe Zacken aus der Dämmerung biss. Die Luft roch nach letztem Schnee, und Siegfried brauchte jetzt eine Zigarette. Er widerstand dem Drang, sich eine anzuzünden. Sein Körper war saubere Luft nicht gewohnt, er zog Schmutz vor. Siegfrieds Heimat war das Ruhrgebiet: Grauer Himmel, Donnern von Stahl in der Nacht, Duft von Öl, Koks und Kohle in der Nase, in der Wäsche auf der Leine, überall.
Er war die halbe Nacht gewandert, mit Taschenlampe, im Mondlicht. Die anderen Touristen stiegen vormittags auf den Berg, um zum See hinunter zu starren. Siegfried wollte eine andere Perspektive. Eine eigene. Dieser Anblick sollte nur ihm gehören, sollte sein Hirn reinigen, den Schmutz des Alltags wegspülen, die Angst um die Zukunft, den Ärger mit Christine, die zuhause vielleicht gerade Wäsche aufhängte.
Enttäuscht merkte Siegfried, dass er eine qualmende Zigarette in der Linken hielt. Er hatte sie unbewusst angesteckt, vermutlich in einem schwachen Moment. Er warf die halb gerauchte Kippe in den Kies und trat die Glut energisch aus.
Langsam stieg die Sonne höher, tasteten Lichtfinger in die menschenleeren Täler. Selten verirrten sich Wanderer hierher, denn der Weg war steinig, und es gab weit und breit keine Bushaltestelle, keine Gaststätte, keinen Parkplatz. Wer hierher kam, wollte einsam sein, vorübergehend wenigstens.
Während Siegfried seinen Blick durch die grünen, dunstigen Täler schweifen ließ, spürte er das Gewicht der Welt, aber es lastete nicht auf ihm. Es war umgekehrt: Er, der Mensch, lastete auf der Welt.