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Akupressur – der sanfte und unkomplizierte Weg zu ganzheitlichem Wohlbefinden und umfassender Gesundheit Sie sind nicht wirklich krank, aber so richtig gut fühlen Sie sich auch schon länger nicht mehr? Oder haben Sie konkrete Beschwerden, die Sie aber trotz Arztbesuchen und Medikamenten einfach nicht in den Griff bekommen? Reift in Ihnen langsam die Erkenntnis heran, dass es da vielleicht einen größeren Zusammenhang geben könnte, und jetzt wollen Sie endlich selbst für Ihre Genesung aktiv werden? Dann sind Sie bei der Akupressur genau richtig und dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie die uralte Heilmethode kinderleicht selbst anwenden können! TCM, also die Traditionelle Chinesische Medizin, erfreut sich im Westen zunehmender Beliebtheit und vor allem Akupressur oder -punktur überzeugen auch zahlreiche Zweifler. Kein Wunder, denn gerade die Akupressur punktet mit unschlagbaren Vorteilen: Einfach durchzuführen, weder Equipment noch professionelle Ausbildung nötig, in jeder Lebens- und Gesundheitslage anwendbar und auch wenn Sie gar nicht so der spirituelle Typ sind – die Sache wirkt trotzdem! Mit Druck und Massage an den richtigen Körperstellen können Sie von Kopfschmerzen über Verdauungsbeschwerden bis hin zu Erschöpfungszuständen oder Bluthochdruck bei so ziemlich jedem Leiden sanft und nebenwirkungsfrei Linderung oder Heilung herbeiführen. Der Wirkmechanismus lässt sich kurz zusammenfassen: Durch Beeinflussen der lebenswichtigen Energieströme, der Meridiane, lassen sich Blockaden aufheben und der Körper wird in die Lage versetzt, sich selbst zu heilen. Ist das aber für Laien nicht kompliziert? Keineswegs! Denn die präzisen und ausführlichen Anleitungen in diesem Buch zeigen auch Anfängern ganz genau, was sie zu tun haben, und dank leicht verständlichem Grundlagenwissen werden Sie in kürzester Zeit zum Experten für Yin und Yang, Triggerpunkte, Qi & Co. Ganzheitliche Gesundheit: Was bedeutet "gesund sein" eigentlich, wie entstehen Krankheiten durch energetische Blockaden und wie kann der Körper wieder in Balance gebracht werden? Grundkurs TCM: Erfahren Sie die wichtigsten Grundlagen über die alte Heilkunst, Theorien und Konzepte und machen Sie sich mit den Akupressurpunkten vertraut. Praktische Heilanwendungen: Mit den Grundtechniken sowie genauen Anleitungen für einzelne Anwendungsgebiete können Sie Beschwerden mit Herz-Kreislauf-System, Verdauung, Atemwegen und vielem mehr effektiv den Kampf ansagen. Prävention & Wohlgefühl: Entdecken Sie, wie Sie beispielsweise mit Massagen, Dehnung, Stressreduktion oder Gelenkmobilisation zu neuer Vitalität und Ausgeglichenheit gelangen. Mit diesem Ratgeber können Sie Ihre persönliche Gesundheitsfürsorge endlich selbst in die Hand nehmen und einen großen Beitrag zu ganzheitlichem Wohlbefinden leisten. Frauen profitieren zusätzlich vom Bonusteil über Belange wie Fruchtbarkeit oder das hormonelle System und bringen sanft ihren ganzen Organismus in ein heilsames Gleichgewicht. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und freuen Sie sich auf das unschlagbar gute Gefühl, endlich (wieder) wirklich mit Ihrem Körper im Reinen zu sein!
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Akupressur für zuhause – Das Praxisbuch –
Wie Sie über Akupressurpunkte Schritt für Schritt vielfältige psychische und körperliche Leiden sanft heilen und Ihre Selbstheilungskräfte aktivieren
Maria von Seenberg
Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.
Akupressur für zuhause – Das PraxisbuchCopyright © 2022 Maria von Seenbergwww.inselliebe-verlag.de
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Für Fragen und Anregungen:[email protected] 2022
Inhalt
Vorwort
Krankheit als Anzeichen eines Ungleichgewichts
Akupressur – Eine vielseitige Heilmethode
Anwendungsbereiche
Akupressurpunkte und Meridiane
Triggerpunkte
Wirkungsweise
Der Körper als energiezentriertes System
Balance auf der Körperebene
Es ist nicht normal, sich nicht gut zu fühlen
Verbindung zur TCM
Ansatz
Das Qi
Alles kommt in den Fluss
Wirksamkeit
Exkurs: Die Lehre der Chakren
Akupressurpunkte finden – Der Guide zum Einstieg
Akupressur – Praktische Anwendung
Durchführung der Akupressur
Vorbereitung
Grundtechniken
Grundregeln der Selbst- und Partnerbehandlung
Exkurs: Die Moxibustion
Spezielle Gebiete der Heilung
Erkrankungen des Bewegungsapparats
Erkrankungen im Kopfbereich
Atemwegserkrankungen
Herz-Kreislauf
Verdauungssystem
Urogenitalsystem
Psychische Beschwerden
Erschöpfung
Menstruationsbeschwerden
Gesundheitsprävention mit Akupressur Körper und Geist in Balance bringen
Körper und Geist als untrennbare Einheit
Stress reduzieren
Lebensenergie ankurbeln
Entspannung
Gelenkmobilisation Durch Druckpunktmassage
Mit Dehnung und Flexibilität Energie freisetzen
Akupressur-Massagen
Ganzkörpermassage
Kopf- und Nackenentspannung
Fußmassage
Bonus: Frauengesundheit und Akupressur
Der weibliche Reifezyklus
Hormonelles Gleichgewicht
Fruchtbarkeit
Libido
Schluss
Vorwort
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Verständnis der Bevölkerung zum Thema Gesundheit und Heilung stark gewandelt. Mittlerweile genügt vielen Menschen die Herangehensweise der westlichen Medizin an die Krankheiten und deren Behandlungen mit Medikamenten und Therapien nicht mehr. Sie verspüren zunehmend den Wunsch, selbst aktiv zu werden und gegen ihre Beschwerden vorzugehen. Statt nur auf den Rat der Ärzte zu vertrauen und ihren Anweisungen blind Folge zu leisten, wollen viele Menschen den Prozess der Gesundung selbst bestimmen. Wenn auch die Schulmedizin in gewissen Bereichen nicht ersetzt werden kann, so kann sie zumindest ergänzt werden.
Außerhalb des westlichen Verständnisses bezüglich der Gesundheit und Medizin, mit dem die meisten Menschen im deutschsprachigen Raum aufgewachsen sind, gibt es eine ganze Welt voller alternativer Heilmethoden. Die Völker des gesamten Planeten haben im Laufe der Evolution ganz eigene Gesundheitslehren und Herangehensweisen an körperliche Beschwerden entwickelt, die sich innerhalb ihres Kreises bewährt haben. Die schiere Menge an Behandlungsformen würde den Horizont sprengen – so gewaltig ist das Ausmaß.
So langsam sickern auch bei uns die Heillehren der restlichen Welt durch. Bereits in vielen Familien, unabhängig ihres Standes innerhalb der Gesellschaft, werden östliche Traditionen besprochen und deren Lehren im eigenen Alltag integriert. Das Ziel, das damit verfolgt wird, ist ein unbeschwerteres und glücklicheres Leben, welches von Gesundheit und Vitalität erfüllt wird. Diese Menschen nehmen ihr Glück und ihr Wohlergehen in die eigenen Hände, indem sie sich aktiv informieren und um ihre Gesundheit kümmern.
Die Traditionelle Chinesische Medizin mit ihrer Akupressur erfreut sich, neben unzähligen weiteren alternativen Lehren und Heilmethoden, großer Beliebtheit dank dieses Wandels im Bewusstsein der Menschheit. Ein ganzheitlicher Ansatz, positive Erfahrungsberichte und das größtenteils nebenwirkungsfreie Behandeln weckt das Interesse vieler Gesundheitsbewusster in den Ländern der Welt, auch wenn sie noch so weit vom Ursprungsgebiet in Asien entfernt liegen mögen.
Krankheit als Anzeichen eines Ungleichgewichts
Ausnahmslos niemand auf dieser Welt kennt Sie, Ihren Körper und Ihren Geist besser als Sie selbst. Sicher, Ärzte mögen etwas von dem Aufbau und der Funktionsweise des Organismus verstehen, doch sie können weder in Ihren Kopf schauen noch Ihre Gefühle fühlen. Doch genau diese Empfindungen – Ihre Emotionen und Wahrnehmungen – sind es, die Ihnen Anzeichen und Warnsignale für potenziell gesundheitsschädliche Blockaden aufzeigen. Kein Gedanke, kein Gefühl und keine Reaktion des Körpers geschehen ohne einen Grund. Was Sie persönlich empfinden, könnten Sie als eine Art Diagnose ansehen, denn Ihre physische Form versucht, Ihnen darüber mitzuteilen, wie es um Ihren gesundheitlichen Zustand steht.
Ihr Körper will Ihnen nichts Böses. Wenn Sie krank sind, dann sind Sie dies nicht, weil Ihr Körper Sie ärgern oder Ihnen willkürlich eine Lektion erteilen will. Die Krankheit ist lediglich ein Weckruf, dass in Ihrem Leben etwas nicht stimmt und Sie es ändern sollten, bevor noch Schlimmeres passiert.
In einem harmonischen Körper-Geist-Seelen-Komplex, der sich in seiner Balance befindet, wird keine Krankheit entstehen können. Das Milieu erlaubt es nicht, dass sich Beschwerden einnisten können, die für ein Unwohlsein sorgen, denn die Organsysteme funktionieren perfekt und im Einklang miteinander.
Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn ein Mensch ein unnatürliches Leben führt, in dem ein ungesunder Lebensstil und ständiger Stress dominieren. Wenig Bewegung, eine falsche Ernährung, belastende Gedankenmuster und Vergiftungen fördern Störungen und Blockaden innerhalb des Organismus, sodass das von der Natur perfekt konstruierte System nach und nach aus den Fugen gerät. Dies nehmen wir als Schmerzen und Krankheiten wahr. Doch wie kann der Körper zu einhundert Prozent gesund sein, wenn wir ihn unnatürlichen Bedingungen aussetzen und ihm nicht einmal die Chance geben, sich richtig zu regenerieren? Was bedeutet es eigentlich, zu heilen? Was können wir selbst tun, damit wir wieder gesund werden?
Was wir selbst für unsere Gesundheit tun können
In erster Linie ist der Patient derjenige, der die Auswirkungen der Beschwerden und Krankheiten am eigenen Leib erfährt und mit den auftretenden Konsequenzen leben muss. Demnach ist es vor allem in seinem Interesse, den derzeitigen Zustand zu verbessern, sodass er sich wieder des Lebens erfreuen kann. Wenn auch Sie gesundheitliche Beschwerden beklagen, dann erhalten Sie damit die Chance, Ihre Lebensweise zu reflektieren und selbst etwas für die Heilung zu tun.
Werden Sie sich bewusst, dass es nicht Ärzte oder sonstige Heiler sind, die Sie wieder gesund machen. Es ist auch kein Medikament, keine Therapie und auch keine Diät, die Sie kurieren. Allein Ihr Körper heilt sich selbst. Niemand anderes kann diese Funktion übernehmen – so hat es die Natur eingerichtet. Doch all die genannten Faktoren haben dennoch einen Einfluss auf Ihr Leben: Was Sie zu sich nehmen, was Sie auf Ihre Haut geben, mit welchen Menschen Sie sich umgeben, was sie denken und was Sie fühlen, Ihre Sichtweise auf das Leben und Ihr Glaube wirken auf Ihr allgemeines Wohlergehen ein. Diese Aspekte fördern entweder Ihre Gesundheit oder die Krankheit. Womit Sie sich umgeben und was Sie sich einverleiben, kann Sie entweder nähren oder Sie belasten. Wofür entscheiden Sie sich? Wo liegt Ihre Priorität?
Akupressur als eine Methode zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes
Wenn Sie sich für Ihre Gesundheit entscheiden, sind Sie auf dem Weg, die Balance in Ihrem Körper wiederherzustellen. Ihr vorheriger Lebensstil führte dazu, dass Sie sich nicht mehr wohlfühlten und sogar unangenehme Beschwerden feststellten, sodass nun die Zeit gekommen ist, die Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen. Die Akupressur als ein Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin bietet Ihnen die Möglichkeit, dieses Vorhaben sogar wortwörtlich umzusetzen: Gesundheit erlangen durch die eigenen Hände.
Die Akupressur der klassischen Heillehre der Chinesen basiert auf einem unglaublich komplexen, vielschichtigen und umfassenden Wissen und dennoch ist sie so konzipiert, dass sie auch von einem Laien im Rahmen einer Selbstbehandlung durchgeführt werden kann. Mit einem gewissen Hintergrundwissen und den richtigen Techniken können auch Sie die Tipps und Tricks erlernen, mit denen die Chinesen schon seit Jahrtausenden Krankheiten aller Art beseitigen.
Was Sie in diesem Buch erwartet
Freuen Sie sich auf ein umfangreiches Hintergrundwissen zum Thema der Traditionellen Chinesischen Medizin und Akupressur. Im theoretischen Teil dieses Buches erfahren Sie alles Nötige über die Ursprünge der Gesundheitslehre sowie die Ansätze, auf denen die Heilmethode der Akupressur beruht. Lesen Sie darüber, welche Organsysteme zusammenhängen und wie diese eng verwoben sind mit unseren Gedanken und Gefühlen. Sie werden erfahren, wie der Körper als energiezentriertes System funktioniert, ebenso werden Sie schnell erkennen, welche Auswirkungen Ihre Lebensentscheidungen und Lebensweise auf Ihre persönliche Gesundheit haben.
Ist die Basis gefestigt, geht das Buch in den praktischen Teil über, in dem Sie nicht nur erfahren, welche wichtigen Regeln Sie bei der Selbst- und Partnerbehandlung zu beachten haben, sondern auch, welche Vorbereitungen für die Akupressur vor der Durchführung zu treffen sind. Zudem warten detaillierte Beschreibungen einzelner Techniken auf Sie, von denen Sie die angenehmste und praktischste wählen können, um sich erfolgreich selbst zu massieren. Lindern Sie Ihre Beschwerden mit den hier vorgestellten Methoden und profitieren Sie von der Wirkungsweise der Akupressur. Es wurden für Sie über vierzig Erkrankungen gemäß der Traditionellen Chinesischen Medizin analysiert und anschließend dazu passende, ganzheitliche Heilmethoden entwickelt. Zudem liegt jeder einzelnen dieser Beschwerden eine Liste geeigneter Akupressurpunkte bei, welche die Linderung der Störungen herbeiführen und Blockaden lösen. Mithilfe des Guides sind Sie zudem in der Lage, ebendiese Punkte genau zu lokalisieren.
Als Bonus erwartet Sie zum Schluss ein Kapitel zum Thema Frauengesundheit. Lesen Sie darüber, wie die Traditionelle Chinesische Medizin dieses Thema betrachtet und welche Therapien sie zur Gesunderhaltung des weiblichen Organismus empfiehlt.
Akupressur – Eine vielseitige Heilmethode
Die Akupressur ist eine sehr alte Methode zur Heilung von körperlichen Beschwerden und als ein Teil der klassischen chinesischen Gesundheitslehre wird sie der sogenannten Traditionellen Chinesischen Medizin zugeschrieben. Betrachten wir das Wort genauer, können wir das aus dem Latein stammende „Akupressur“ in zwei Wortstämme zerteilen:
„acus“ steht für „Nadel“, während „pressus“ mit „Druck“ übersetzt werden kann.
In diesem Zusammenhang steht auch eine weitere Heilmethode, nämlich die sogenannte Akupunktur. Obwohl diese eng mit der Akupressur verwandt ist, wird bei der Akupunktur genadelt, das heißt, dass diese spitzen und feinen Werkzeuge an bestimmten Stellen in die Haut gestochen werden. Das lateinische Wort „pungere“ steht für „stechen“.
Die Akupressur hingegen geht deutlich weniger invasiv vor: Diese Therapieform basiert auf den gleichen Annahmen über die speziellen Punkte auf dem Körper und die Energiekanäle, allerdings werden diese Bereiche nur gedrückt oder massiert. Dadurch eignet sich die Akupressur auch hervorragend für die Selbstanwendung oder die Durchführung bei einem Partner, denn es werden keine weiteren Hilfsmittel außer die eigenen Hände benötigt. Das macht die Linderung von spontan auftretenden Beschwerden möglich, denn es sind keine speziellen Gegenstände oder Instrumente vonnöten. Hier liegt unverkennbar eine Stärke der Akupressur, denn sie kann unmittelbar und ohne intensive Vorbereitung durchgeführt werden.
Bei diesem Heilverfahren wird der Blick auf die energetische Ebene des Körpers gerichtet. In einem gesunden Körper kann die Lebensenergie frei durch die Bahnen im gesamten Körper fließen, während sich blockierte Kanäle auf der körperlichen Ebene in Form von diversen Leiden und Krankheiten manifestieren. Der Akupressur wird nachgesagt, dass das Ausüben von Druck auf die Punkte dieser Energiebahnen das Gleichgewicht wieder herstellen kann, sodass die Störungen ausgehoben werden und die Lebensenergie wieder alle Teile des Körpers mit Heilkraft versorgen kann. Bei diesem Vorgang werden konkrete Methoden der Massage und Druckausübung mit den Händen und Fingern angewendet, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Dabei gibt es einige Grundregeln zu beachten und auch ein Hintergrundwissen bezüglich der Funktionsweise des Körpers, der einzelnen Punkte und deren Verhältnis zueinander ist erforderlich, damit die Akupressur auch korrekt angewendet werden kann und der Erfolg garantiert ist.
Auch wenn das Wissen rund um diesen Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (kurz: TCM) zunächst übersichtlich und leicht verständlich scheint, ist es dennoch überaus empfehlenswert, dass Sie sich erst einmal intensiv mit dem Thema, den Hintergründen und der korrekten Anwendung in der Theorie auseinandersetzen, bevor Sie sich an die Durchführung wagen. Dieses Buch ist ein hervorragender und umfassender Einstieg mit einem praxisnahen Inhalt, wodurch Sie umfassend in die Welt der Akupressur eingeführt werden. Weiterführend können Sie zudem auf die Kenntnisse und Erfahrungen von ausgebildeten Therapeuten zurückgreifen, sodass Ihre ersten Versuche der Selbstbehandlung gegebenenfalls durch ein geschultes Auge unterstützt und verbessert werden.
Anwendungsbereiche
Das Anwendungsgebiet der Akupressur ist unglaublich vielseitig. Da die Ursache aller Krankheiten laut der Traditionellen Chinesischen Medizin auf eine mehr oder weniger ausgeprägte Blockade der Energiebahnen und somit auf die aus der Balance geratene Lebensenergie zurückzuführen ist, kann die Behandlung dieser Grundstörung diverse Krankheiten von leichtem Unwohlsein bis hin zu schweren Schmerzen im ganzen Körper lindern und beseitigen. Ob diese Leiden nun im Rücken, im Nacken, im Zahn- oder Kopfbereich oder auch während der Menstruation auftreten, ist für die Akupressur zweitrangig, denn sie findet ihren Anwendungsbereich in all diesen Gebieten. Auch Muskelverspannungen, Übelkeit, Übergewicht oder Verdauungsprobleme, wie Durchfall oder Verstopfungen, erhalten Linderung durch die vorgestellte Heilmethode. Die Liste der Beschwerden, die durch die Akupressur behandelt werden können, endet hier noch nicht, denn auch Ohrprobleme, wozu unter anderem Tinnitus oder Entzündungen in diesem Bereich gezählt werden, sowie ein unregelmäßiger weiblicher Zyklus ergänzen die Aufzählung. Von Nervosität und Ruhelosigkeit bis hin zu Müdigkeit, Erschöpfung, erhöhtem Blutdruck und Atemwegserkrankungen wie Asthma erstreckt sich das Anwendungsgebiet der Akupressur.
Ebenso zeigte die Anwendung der chinesischen Heilmethode Erfolg bei der Entwöhnung des Rauchens, da sie die Anzeichen des Entzuges einer Droge lindert. Auch an Krebs erkrankte Patienten konnten sich durch die Akupressur schneller von den Nebenwirkungen der schädlichen Chemotherapie erholen, darüber hinaus konnte die Atemnot bei an Lungenkrebs leidenden Menschen erfolgreich behandelt werden. Zahlreiche weitere Fälle unterschiedlichster Art und Ausprägung dokumentieren genauso den vielseitigen Anwendungsbereich der Akupressur durch eine gelungene Heilung oder zumindest durch eine spürbare Linderung der Beschwerden.
Akupressurpunkte und Meridiane
Die bereits erwähnten speziellen Stellen auf dem Körper, die bei der Therapieform gedrückt werden, werden Akupressurpunkte genannt. Diese befinden sich auf den zahlreichen Kanälen und Bahnen des Körpers, durch die die Lebensenergie fließt. Diese Energieleitbahnen werden Meridiane genannt und sie geben Aufschluss über die Verfassung des Menschen in physischer sowie psychischer Hinsicht.
Meridiane – die Kanäle der Lebensenergie
Da wir uns auf der Ebene der Energie befinden, können wir Meridiane weder anfassen noch sehen. Diese Bahnen sind nicht materiell, wodurch sie nicht mit wissenschaftlichen Geräten gemessen werden können – und doch beweisen die erfolgreichen Anwendungen der zahlreichen Heilmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin, die auf dem Wissen rund um die Meridiane aufbauen, dass die Energiekanäle sowie die Lebensenergie existieren müssen.
Die Traditionelle Chinesische Medizin lehrt, dass in dem Körper eines jeden Menschen zwölf Hauptmeridiane und weitere Nebenmeridiane zu finden sind. Auf diesen liegen in etwa vierhundert Akupressurpunkte, die bei der Behandlung von Blockaden näher betrachtet werden.
Die einzelnen Hauptmeridiane stehen in Verbindung mit den Organen, wie zum Beispiel Dünndarm, Milz oder Lunge, denn jedem einzelnen Energiekanal werden eines der inneren Körperteile sowie unterschiedliche Funktionen zugeteilt. Daraus erschließt sich auch die Annahme, dass ein blockierter Meridian negative Folgen auf die ihm zugeordnete Organgruppe hat, sodass der Betroffene in diesem Bereich Beschwerden verspürt. Einen Meridian können wir uns wie eine Art Linie vorstellen, die an einer Stelle des Körpers anfängt, sich durch den Körper zieht und an einem anderen Punkt endet. Auf seinem Weg berührt er die ihm zugeordneten Organe, sodass auch das Drücken eines Akupressurpunkts an einer spezifischen Stelle Auswirkungen auf einen ganz anderen Bereich des Körpers haben kann. Das Ziel der Akupressur ist es also, durch das Anregen der Punkte die Lebensenergie wieder zum Fließen zu bringen, sodass sich die Krankheit auflöst und auch mögliche zukünftige Leiden verhindert werden.
Wenn wir die Meridiane mit einem Fluss vergleichen, so stellt die Lebensenergie das Wasser dar. Mit ihm werden auch Nährstoffe und andere überlebenswichtige Substanzen in alle Bereiche des Körpers transportiert, wo sie benötigt werden. Sie können sich vorstellen, was passieren würde, wenn einer dieser Flussarme durch eine Blockade gestaut wird und ein weiterer vielleicht versiegt oder sogar überschwemmt wird. Geschieht an einer Stelle ein Ungleichgewicht, zum Beispiel durch eine Blockade des Flusses, wird der Lebensenergie nicht nur der Bereich hinter der Stauung verwehrt, sondern sie gerät zudem in Dysbalance, wodurch sie einen Überschuss in einem anderen Körperbereich auslöst. Was geschieht also mit uns, wenn sich der strömende Fluss in einen stinkenden, modrigen Sumpf verwandelt? Wie wirkt es sich auf unseren Körper aus, wenn dieses Lebenswasser durch Sedimente, wie Schlacken und Schleim, getrübt und zähflüssig wird? Egal, welche Art von Blockade sich ereignet, die Auswirkungen hat unweigerlich der gesamte Körper zu tragen. Wir müssen unsere körperliche, geistige und energetische Ebene als Eins betrachten, um zu einer holistischen, also einer ganzheitlichen Gesundheit zu finden. Wenn wir wirklich gesund sein wollen, also auf eine holistische Weise, bedeutet es, dass wir alle Aspekte, die physischen wie die psychischen, betrachten: Wir nehmen uns ganzheitlich wahr, erkennen die Verbindungen zwischen den Symptomen und beziehen demnach bei der Heilung den Körper ebenso ein, wie den Geist, unsere Emotionen und die Energien, die durch uns fließen. Nichts davon wird ausgelassen, denn alles ist miteinander verbunden.
Bei der Behandlung im Sinne der uralten chinesischen Gesundheitslehre dreht sich alles um das Gleichgewicht und um die Wiederherstellung der Harmonie. Hier vereint sich auch das Prinzip des Yin und Yang mit der Akupressur, denn die zwölf Hauptmeridiane werden in sechs Yin- und sechs Yang-Meridiane geteilt. Zu den Ersteren zählen die Energiekanäle, die an der Vorderseite und den Innenseiten des Körpers liegen. Hier verläuft die Yin-Energie von unten nach oben. Genauer betrachtet strömt dieser Fluss ausgehend von den Füßen zu den Innen- und Vorderseiten der Beine, weiter hinaus zum Bauch, über die Brust in den vorderen und innenliegenden Armbereich bis hin in die Handflächen und Fingerspitzen. Da die Energiebahnen ein komplexes Netz ergeben und durch den dauerhaften Austausch der Lebenskraft miteinander verbunden sind, werden jeweils ein kurzer und ein langer Meridian, dessen Begriff nachfolgend durch eine in Klammern stehende Abkürzung ergänzt wird, zu einer Einheit zusammengefasst.
Diese Verbindung wird Meridianachse genannt. So ergeben zum Beispiel der Nieren- (Ni) und Herz-Meridian (He) ein Yin-Meridian-Paar oder auch eine Yin-Meridianachse, die als Shao Yin bezeichnet wird. Ebenso weisen der Leber- (Le) und Herz-Kreislauf-Meridian (KS) eine Verbindung auf, die durch die Meridianachse Jue Yin bezeichnet wird. Die Meridianachse Tai Yin hingegen setzt sich aus dem Milz-Pankreas- (MP) und dem Lungen-Meridian (Lu) zusammen.
Im Gegensatz dazu liegen die Yang-Meridiane auf den anderen Körperbereichen, nämlich auf der Rückseite und den äußeren Stellen. Die Yang-Energie fließt, anders als die Yin-Energie, von oben nach unten, das heißt, sie beginnt in den Fingerspitzen und Handrücken und fließt von dort über die Außenseiten der Arme in den Kopfbereich. Von dort verläuft der Fluss den Rücken hinab, entlang der Außen- und Rückseiten der Beine in die Fußsohlen und Zehenspitzen. Die Anfangs- und Endpunkte der Yin- und Yang-Meridiane, also die Fuß- und Fingerspitzen, sind übrigens die Stellen, an denen sich beide Energien treffen und sich austauschen.
Die folgenden Paare stellen die Yang-Meridianachsen dar: der Dünndarm- (Dü) und Blasen-Meridian (Bl) ergeben Tai Yang, der Drei-Erwärmer- (3E) und Gallenblasen-Meridian (Gb) vereinigen sich zu Shao Yang, außerdem wird der Yang Ming durch den Dickdarm- (Di) und den Magen-Meridian (Ma) repräsentiert. Um Verwirrungen vorzubeugen, soll gesagt sein, dass der Magen-Meridian, obwohl er auf der Vorderseite des Körpers liegt, dennoch zu Yang gezählt wird. Auch der Dickdarm-Meridian wird stetig von der Yang-Energie durchflossen, obwohl er im Bereich des Gesichtes die Körperseite wechselt. Das sind die einzigen Ausnahmen, denn alle weiteren Meridiane bleiben ihrer Yin- und Yang-Zugehörigkeit treu.
Yin-Meridianachsen
Yang-Meridianachsen
Jue Yin
Leber und Herz-Kreislauf
Shao Yang
Drei-Erwärmer und Gallenblase
Shao Yin
Niere und Herz
Tai Yang
Dünndarm und Blase
Tai Yin
Milz-Pankreas und Lunge
Yang Ming
Dickdarm und Magen
Neben dieser Paarigkeit innerhalb des Yin und Yang bilden die Meridiane weitere Paare, die die Energien beider Gegensätze vereinen und jeweils einem der fünf Elemente zugeordnet sind. Diese Elemente werden Wandlungsphasen genannt und sie werden im Rahmen des Kapitels über die Traditionelle Chinesische Medizin näher erläutert.
Lunge (Lu – Yin) und Dickdarm (Di – Yang) beispielsweise sind dem Metall zugeordnet, während Milz-Pankreas (MP – Yin) und Magen (Ma – Yang) zur Erde gehören. Das Element Feuer wird durch das Herz (He – Yin) und den Dünndarm (Dü – Yang) sowie den Herz-Kreislauf (KS – Yin) und Drei-Erwärmer (3E – Yang) repräsentiert, Niere (Ni – Yin) und Blase (Bl – Yang) sind dem Wasser zugehörig, ebenso wie Leber (Le – Yin) und Gallenblase (Gb – Yang) für Holz stehen.
Die Liste der Hauptmeridiane wird durch die Nebenmeridiane ergänzt. Die Traditionelle Chinesische Medizin spricht hier von den sogenannten außerordentlichen Meridianen, welche acht Stück an der Zahl sind. Diese Energiebahnen ergänzen das Meridiansystem des menschlichen Körpers, indem sie an die Hauptmeridiane anknüpfen und die in ihnen fließende Lebensenergie im restlichen Körper transportieren und weiter verteilen. Die außerordentlichen Meridiane unterscheiden sich dahingehend von den Hauptmeridianen, weil sie größtenteils keine eigenen Akupressurpunkte besitzen, wodurch sie nur über die ihnen nahe liegenden Punkte erreicht werden können.
Zu den außerordentlichen Meridianen gehören der Chong Mai, Dai Mai, Yang Qiao, Yin Qiao, Yang Wie und Yin Wie. Doch nur auf dem Ren Mai und Du Mai können Akupressurpunkte lokalisiert werden, wodurch diese beiden Nebenmeridiane für die Selbstbehandlung noch eine Rolle spielen werden. Grundsätzlich sind die außerordentlichen Energiekanäle lediglich als Verbindungsstücke gedacht, welche als eine Art Reservespeicher der Essenz dienen und keine eigenen Akupressurpunkte benötigen. Die Essenz ist die uns angeborene Energie, welche wir geerbt haben. Anschließend folgt noch einmal eine Übersicht zu den wichtigsten Meridianen mit ihren Eigenschaften.
Wandlungsphase
Organe
Funktion
Metall
Lunge und Dickdarm
• Beeinflussung der Atmung
• Regulieren die Ausbreitung des Qi
• Beeinflussung des Wasserhaushaltes, der Schweißsekretion, der Flüssigkeitsresorption und der Ausscheidung von Endprodukten der Verdauung
• Zeigen sich an der Oberfläche des Körpers, der Haut und durch die Nase (riechen)
Erde
Milz-Pankreas und Magen
• Beeinflussen Transport und Umwandlung der Nahrung
• Beeinflussung der Muskulatur (besonders die der Extremitäten)
• Verantwortlich für den Fluss des Blutes in die Gefäße
• Gewinnung des Qi aus der Nahrung
• Liefern die Grundlage für das Blut und das Qi
• Zeigen sich im Mund durch die Geschmackswahrnehmungen
Feuer
Herz und Dünndarm
• Beeinflussen Blut und Blutgefäße
• Herrscherorgane
• Beherbergen die Geisteskraft
• Beeinflussen das Denken und das Gedächtnis (Herz)
• Zeigen sich in der Zunge (gute Beredsamkeit)
Herz-Kreislauf und Drei-Erwärmer (kein direkter Bezug zu den Organen)
• Regulation des Wasserhaushaltes
• Verteilung des Qi
• Schutz des Herzens vor Schädigungen
• Funktionale Ähnlichkeit mit dem Herzen
Wasser
Niere und Blase
• Beeinflussung der Fortpflanzung (Reproduktion und Sexualität) und des Wachstums
• Speicherung der Essenz
• Aufnahme von Wasser und Qi
• Beeinflussung der Knochen, des Knochenmarks und der Zähne
• Reinigung der Körpersäfte
• Harmonisierung von Yin und Yang
• Beeinflussung der psychischen Aktivität und des Willens
• Zeigen sich durch die Ohren (hören)
Holz
Leber und Gallenblase
• Regulierung des freien, harmonischen Flusses des Qi
• Speicherung von Blut
• Beeinflussung der Sehnen, des Wachstums und der Bewegung
• Zeigen sich durch die Augen (sehen)
Meridian
Chinesische Bezeichnung
Verlauf
Indikation
Herz-Meridian (He)
Shou Shao Yin Xin Jing
Mitte der Achselhöhle – Innenseite des Oberarms – Handinnenfläche – Nagel des kleinen Fingers
• Beschwerden des Kreislaufsystems
• Herzfunktion
• psychische und psychosomatische Störungen
• Schlaf-, Konzentrations-, Bewusstseins- und Sprachstörungen
• Depression
• Verwirrung
• Unruhe
Herz-
Kreislauf-
Meridian (KS)
(auch Perikard-Meridian)
Shou Jue Yin Xin Bao Jing
Brustwarze – Achselhöhle – Oberarminnenseite – Ellenbeuge – Unterarminnenseite – Handinnenfläche - Mittelfingerspitze
• Übelkeit
• Erbrechen
• Kreislaufbeschwerden
• Unruhe
• psychosomatische Störungen
Leber-
Meridian (Le)
Zu Jue Yin Gan Jing
Nagel des großen Zehs – Fußrücken – Innenknöchelvorderseite – Knieinnenseite – Oberschenkelinnenseite – Leiste – Schambereich – Bauch – Rippen - Brustwarze
• Verdauungsstörungen
• Spasmen
• Erkrankungen der Gallenblase
• Schwindel
• Sehbeschwerden
• Reizbarkeit
• innere Anspannung
• Frustration
• schlechte Stimmung
• Depression
• Launenhaftigkeit
Lungen-
Meridian (Lu)
Shou Tai Yin Fei Jing
Mittlerer Erwärmer – Dickdarm – Magen – Lunge – Hals – äußere Schulter – Oberarm – Ellenbeuge – Unterarm – Handgelenk – Nagel des Daumens
• Erkrankungen der Lunge und Atemwege (Asthma, Infekte)
• Schulter-Arm-Syndrom
• Tennisellenbogen
• Hauterkrankungen
Milz-Pankreas-Meridian (MP)
Zu Tai Yin Pi Jing
Großer Zeh – Fußinnenrand – Innenknöchel – Unterschenkel – Oberschenkel – Abdomen – Thorax
• Störungen der Verdauungsorgane und des Urogenitaltrakts
• Bindegewebsschwächen
• Ödeme
• Menstruationsbeschwerden
• emotionale Störungen, Trägheit
• Grübeln
• schlechte Stimmung
• Denkbeschwerden
Nieren-
Meridian (Ni)
Zu Shao Yin Shen Jing
Unterseite des kleinen Zehs – Fußsohle – Innenknöchel – Kniekehle – Unterschenkel – Oberschenkel – Leiste – Unterbauch – Oberbauch – Thorax – Brustbein-Schlüsselgelenk
• Erschöpfung
• emotional-psychische Erkrankungen
• Knochenstoffwechselstörung
• Störungen des Urogenitalbereichs und der Sexualität
Blasen-
Meridian (Bl)
Zu Tai Yang Pang Guang Jing
Innerer Augenwinkel – Augenbraue – Nacken – Rücken (Aufspaltung in zwei Hauptäste) – Beinrückseite – Wade – Ferse – kleiner Zeh
• Schmerzen von Wirbelsäule, Kopf, Knie und Fuß
Dickdarm-
Meridian (Di)
Shou Yang Ming Da Chang Jing
Zeigefinger – Außenseite des Unterarms – Ellenbeuge – Oberarm – Schulter – Hals – Gesicht – Nasenflügel
• Erkrankungen der Lunge und Haut
• Schwaches Immunsystem (Allergien, Fieber)
• Beschwerden im Ellenbogen
• Schulter und Gesicht
Drei-Erwärmer-Meridian (3E)
Shou Shao Yang San Jiao Jing
Ringfinger – Handrücken – Handgelenk – Unterarm – Oberarm – Hals – Ohr – Augenbraue
• Fieber
• Rheuma
• Störungen der Thorakal-, Abdominal- und Urogenitalregion
Dünndarm-Meridian (Dü)
Shou Tai Yang Xiao Chang Jing
Nagel des kleinen Fingers – Handkante – Unterarm – Oberarm – Schulterblatt – siebter Halswirbel – Unterkiefer – Wangenknochen - Ohr
• Schulterschmerzen
• Nackenschmerzen
• Erkrankung des äußeren Auges
Gallenblasen-Meridian (Gb)
Zu Shao Yang Dan Jing
Augenwinkel – Ohr – Schläfe – Stirn – Schädel (Aufspaltung in mehrere Äste) – Nacken – siebter Halswirbel – Schulter – Schlüsselbeingrube – Brustkorb – Hüfte – Oberschenkelaußenseite – Knie – Unterschenkelaußenseite – Fußaußenseite – Nagel des vierten Zehs
• Hexenschuss
• Migräne
• Verdauungsstörungen
• Bewegungseinschränkungen der Muskeln und Sehnen
• Mangel an Initiative
• Entscheidungsfähigkeit und Mut
Magen-
Meridian (Ma)
Zu Yang Ming Wei Jing
Gesicht – Schläfe – Hals – Thorax – Abdomen – Vorderseite des Oberschenkels – Knie – Fußrücken – Nagel des zweiten Zehs
• Störungen des gastrointestinalen Trakts
• Erkrankungen im Gesicht (Kopfschmerzen, Migräne, Zahnschmerzen)
• energetische Schwäche
• Adipositas
Gouverneur/ Lenkergefäß
Du Mai
Mittellinie der Rückseite
Konzeptionsgefäß
Ren Mai
Mittellinie der Vorderseite
Akupressurpunkte – der Schlüssel zur Heilung
Während die Meridiane des Körpers die strömende Lebenskraft beinhalten und somit sämtliche Funktionen regulieren, ob diese nun geistiger, körperlicher oder psychischer Natur sind, sind die Akupressurpunkte unser Zugang zu dieser überlebenswichtigen Energie. Durch die gezielte Einwirkung auf diese besonderen Stellen des Körpers, die auf den Energiebahnen zu lokalisieren sind, erreichen wir die mit den Meridianen verbundenen Organe, wodurch wir deren zugewiesene Aufgaben und Funktionen beeinflussen und von Störungen befreien können.
Auf den vierzehn Meridianen, also den zwölf Hauptmeridianen zuzüglich der zwei außerordentlichen Meridiane Ren Mai und Du Mai, befinden sich die 361 klassischen Akupunkturpunkte. Der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, dass es zudem allerdings noch Extrapunkte gibt, die nicht auf den Meridianen zu finden sind, sondern außerhalb dieser Energiebahnen lokalisiert werden.
Egal, welchen Akupressurpunkt wir wählen – wir können grundsätzlich davon ausgehen, dass sich jeder der Punkte positiv auf den ausgewählten Meridian sowie auf die mit ihm verbundenen Organe, Gewebe und Sinnesorgane auswirkt. Somit mindert er auch die Störungen in diesen Bereichen. Außerdem erreicht die Reizung eines Akupressurpunkts auch den Meridian, der mit dem Energiekanal, auf dem der Punkt lokalisiert wurde, in Verbindung steht.
Akupressurpunkte könnten allgemein betrachtet in sogenannte Lokal- und Fernpunkte gegliedert werden. Erstere sind die Stellen, die im Bereich des Problems oder in dessen näherer Umgebung liegen, während Letztere die Punkte beinhaltet, die weiter entfernt von der Krankheit liegen.
Wenn Sie möchten, können Sie nach dem Einstieg in das Thema gern tiefer in die Materie der zahlreichen Akupressurpunkte durch das Heranziehen von detaillierten Fachbüchern eindringen. Für das Erlernen aller Akupunkturpunkte mit ihrer Lage, den Wirkungsweisen und deren Zusammenspiel mit dem Körper sowie den restlichen Meridianen ist das Absolvieren eines umfassenden Studiums vonnöten. Deshalb darf eine Akupunktursitzung nur von einem ausgebildeten Experten durchgeführt werden. Dennoch ist die Selbstbehandlung mithilfe der in diesem Buch vorgestellten Punkte möglich, denn die Akupressur greift im Gegensatz zu der Akupunktur nicht so drastisch in die Funktionsweise des Körpers ein, wodurch bereits die reduzierte Auswahl an vorgestellten Akupunkturpunkten eine erfolgreiche Therapieanwendungermöglicht.
Triggerpunkte
Kaum jemand kann heute noch von sich behaupten, dass er komplett schmerzfrei durch das Leben geht. Irgendwo haben wir doch alle unsere kleinen Wehwehchen und manchmal haben wir uns sogar abgewöhnt, bestimmte Bewegungen auszuführen, die besonders viel Unwohlsein in uns auslösen. Doch ist es wirklich die Lösung, die Symptome zu ignorieren und zu hoffen, dass das Problem schon irgendwann von allein verschwinden wird? Das muss es nicht sein, denn der Schlüssel zu einem schmerzfreien Leben liegt bereits vor Ihnen, Sie müssen ihn nur noch anwenden.
In etwa achtzig bis neunzig Prozent der Schmerzen, die wir in unserem Alltag verspüren, uns belasten und häufig sogar die Ausübung unsere Tätigkeiten erschweren, können ihren Ursprung in den sogenannten Triggerpunkten finden. Wenn wir von den am häufigsten auftretenden Schmerzpunkten sprechen, dann sind die myofaszialen Triggerpunkte gemeint. Der Name verrät bereits, wo sich die Punkte befinden: „myo“ steht für Muskel, sodass wir dieses Phänomen im Muskelgewebe auffinden.
Ein Triggerpunkt ist eine Verhärtung in den Muskeln, welcher aufgrund seiner Eigenschaft der Hyperirritabilität sehr schmerzhaft ist. Das Drücken dieser speziellen Stelle kann, ebenso wie die Belastung und die Kontraktion des Muskels, das körperliche Unwohlsein auslösen. Wenn sich ein Bündel von angespannten Muskelfasern bildet, welche auch als Hartspannstrang bezeichnet werden, liegen dort direkt im Zentrum Verhärtungen, oder auch der Kontraktionspunkt. Er markiert die Zone der maximalen Schmerzhaftigkeit, welche von geschulten Therapeuten durch das Tasten lokalisiert werden kann. Diese Triggerpunkte werden als Knubbel oder spürbare Knoten erspürt, die, wenn man mehr oder weniger stark drückt, für den Betroffenen sehr schmerzhaft sind. Die ertastbaren Verhärtungen des Muskels entstehen durch die dauerhafte Kontraktion der Sakromere innerhalb der gebündelten Muskelfasern. Sakromere bilden, wenn wir uns den Aufbau der Muskeln genauer anschauen, die kleinste Muskeleinheit, welche sich zusammenziehen und ausdehnen kann. Wenn diese also ständig verkürzt sind, sich demnach zusammenziehen, ist die Funktionsweise des Muskels negativ beeinflusst und wir nehmen das als Schmerz wahr. Die Energien können nicht mehr durch die Bahnen fließen, sodass eine Blockade entsteht. Wie es dazu kommen kann, ist noch nicht vollständig geklärt, doch eine Fehl- und Überbelastung der Muskeln kann sehr wahrscheinlich die Bildung dieser Stellen begünstigen.
Die latenten Triggerpunkte verursachen nur bei der Berührung und der Anwendung von Druck Unwohlsein, während die aktiven bei normaler Bewegung und sogar bei einem ruhenden Körper zu spontanen schmerzhaften Reaktionen führen. Die Problemzone muss dabei nicht immer auch exakt mit der reizenden Stelle übereinstimmen, so kann es zum Beispiel auch zu Kopfschmerzen kommen, obwohl sich der Triggerpunkt in einem ganz anderen Körperbereich befindet. Hier sprechen wir von der Schmerzübertragung, welche uns wieder einmal verdeutlicht, wie sehr alles zusammenhängt, außerdem erinnert es uns daran, den Körper als ein Ganzes zu betrachten. Das zentrale Nervensystem ist für die Übertragung von Schmerzen verantwortlich, denn so kann die Reizung eines Triggerpunktes in andere Körperregionen geleitet werden, wo Nerven stimuliert werden und der Patient eine Reaktion verspürt. Diese kann sich in Form von Muskelschwäche, Einschränkungen in der Bewegungsfähigkeit, unkontrollierten und plötzlich auftretenden Bewegungen sowie natürlich in Form von Schmerzen zeigen.
In dieser Hinsicht sind sich die Triggerpunkte und die Akupressurpunkte gar nicht so unähnlich, denn in beiden Fällen verbindet ein Netzwerk aus energetischen Bahnen die Bereiche des Körpers miteinander. Diese Herangehensweise, welche den ganzen Körper betrachtet, ermöglicht es uns, Probleme auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Statt also nur eine lokale Stelle zu behandeln, erweitern wir unser Sichtfeld auf den ganzen Körper aus, welcher in verschiedenen Zonen das Problem aufzeigt, indem er Symptome anzeigt. Die Triggerpunkte sind demnach ähnlich der Akupressurpunkte unser Zugang zur Energieblockade. Durch die Behandlung der Punkte erreichen wir das Zentrum des Problems, ohne dass wir uns dabei zwangsläufig in der Nähe von diesem befinden. Wirken wir auf die Stellen ein, machen wir uns das Netzwerk der Energie zunutze, welches sich über den gesamten Körper zieht, indem wir die Energien durch die Bahnen an die jeweilige benötigte Region senden, um dort eine Entspannung, Loslösung und Auslösung zu erwirken.
Herkömmlicherweise werden Triggerpunkte durch unterschiedliche Massagetechniken behandelt, bei denen unter anderem der Therapeut lange Zeit auf die Schmerzstelle drückt. Auch auf eine Art der Akupunktur, das sogenannte Dry Needling, wird gern zurückgegriffen, wobei die in die Muskelfaser eingeführte Nadel die Problemzone auflösen soll.
Die Akupressur im Zusammenhang mit der Behandlung von Schmerzen durch die Triggerpunkte ist eine weitere Methode, welche das Problem beheben kann. Auch in der Selbstbehandlung können diese Stellen ausfindig gemacht werden, wodurch sie mit den noch vorgestellten Techniken bearbeitet werden können.
Triggerpunkte am eigenen Körper verorten