Albanisch - Wort für Wort - Axel Jaenicke - E-Book

Albanisch - Wort für Wort E-Book

Axel Jaenicke

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Beschreibung

Der Kauderwelsch Sprachführer Albanisch bietet einen niederschwelligen Einstieg zum Erlernen der Sprache und hilft so, sich in kurzer Zeit im Alltag oder auf Reisen verständigen zu können. Wer Albanien in seiner Gänze kennenlernen möchte, der kann bereits mit wenigen einfachen Sätzen in der Landessprache Herzen und Türen der einheimischen Bevölkerung öffnen. Nach dem bewährten Kauderwelsch-Prinzip werden gängige Redewendungen neben einer sinngemäßen Übersetzung Wort für Wort übersetzt. So erwerben Anfänger und Einsteiger ein natürliches Sprachverständnis, einzelne Wörter lassen sich unkompliziert austauschen und Phrasen situationsbezogen anpassen. Am Ende des Buches steht hierzu ein Grundwortschatz mit wichtigen Vokabeln bereit. Selbstverständlich wird auch die Grammatik kurz und verständlich erklärt, soweit es für das alltägliche Sprechen notwendig ist.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 245

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Inhalt

Vorwort

Hinweise zur Benutzung

Albanien

Karte von Albanien

Die Albaner

Über die Sprache

Alphabet, Aussprache & Betonung

Albanisch jenseits der Grenzen

Wörter, die weiterhelfen

Grammatik

Die Satzbildung

Hauptwörter

Hinweisende Fürwörter

Eigenschaftswörter

Der vorangestellte Artikel

Fürwörter

Tätigkeitswörter

Umstandswörter

Verhältniswörter

Fälle

Fragen

Ja & Nein

Bindewörter

Zahlen

Zeitangaben

Mengenangaben

Konversation

Kurz-Knigge

Höflichkeiten & Anrede

Das erste Gespräch

Eingeladen bei einer Familie

Essen & Trinken

Toilette

Unterwegs

Sehenswürdigkeiten & Kultur

Strand & Sport

Post, Telefon & Bank

Beim Arzt

Nichts verstanden?

Hilferufe auf Albanisch

Anhang

Bücher zum Weiterlernen

Wörterliste Deutsch – Albanisch

Wörterliste Albanisch – Deutsch

Die Autoren

Impressum

Das Wichtigste im Überblick

Die wichtigsten Floskeln & Redewendungen

Aussprache

Abkürzungen

Die Zahlen

Der Kalender

Die wichtigsten Fragewörter

Die wichtigsten Richtungsangaben

Die wichtigsten Zeitangaben

Die wichtigsten Fragen

Nichts verstanden? – Weiterlernen!

Vorwort

Seit der Befreiung von der italienischen und deutschen Okkupation (1944) lebte Albanien unter einer feudal-bürokratischen Diktatur, die sich zwar sozialistisch nannte, aber doch eher eine bittere und traurige Karikatur auf den Sozialismus abgab.

Der politische und wirtschaftliche Umbruch 1989/90 in Mittel- und Osteuropa erfasste dann auch Albanien. Ein endgültiger Schlussstrich unter das alte System wurde gezogen, als im Februar 1991 Demonstranten das Denkmal des 1985 verstorbenen Diktators Enver Hoxha, der den kleinen Balkanstaat rund vier Jahrzehnte mit eiserner Faust regiert hatte, vom Sockel stürzten.

Lange Zeit als „orthodox kommunistischer“ Staat bezeichnet, der sich von der Außenwelt nahezu perfekt abgeschottet hatte, begann eine zunächst allmähliche Öffnung des Landes. Diese ermöglichte es immer mehr Albanern, Europa und die Welt kennenzulernen, allerdings waren es weniger albanische Touristen und Geschäftsleute, die international von sich reden machten, als vielmehr gewaltige Flüchtlingsströme nach Italien und Westeuropa, die Anfang der 1990er Jahre und dann wieder 1997 auf die katastrophale wirtschaftliche und soziale Lage im Lande aufmerksam machten und Abwehrreaktionen bei den Zufluchtsstaaten auslösten. Zugleich gab es zunehmend mehr Möglichkeiten für Ausländer, endlich auch Albanien zu bereisen. Viele Besucher wollen aber nicht nur „mal eben“ einen Blick auf das Land werfen, sondern sich auch mit seinen Menschen verständigen können.

Um diesem Wunsch entgegenzukommen, haben wir dieses Büchlein geschrieben. Es soll allen Interessierten das Albanische näherbringen, dem Leser helfen, sich mit seiner Struktur vertraut zu machen, sich Grundlagen der Grammatik und einen Grundwortschatz anzueignen, um sich mit Albanern unterhalten zu können.

Wer sich die Mühe macht, die Sprache dieses kleinen Volkes kennenzulernen, wird doppelt belohnt: Er wird rasch die Sympathie der Menschen in Albanien gewinnen, und außerdem verfügt er über ein Verständigungsmittel, das ihm auch im Kosovo, in Mazedonien und Montenegro weiterhilft, wo mehr als 2,5 Millionen Albaner leben.

Wir wünschen viel Vergnügen beim Lernen und interessante Erlebnisse in Albanien!

Hinweise zur Benutzung

Was strebt dieses Bändchen an, und was kann es nicht leisten? Es kann den Benutzer selbstverständlich nicht zu einem Albanologen machen und ihn auch nicht hinreichend für eine Übersetzerprüfung befähigen. Wer das möchte, kann im Abschnitt „Bücher zum Weiterlernen“ nachschlagen. Die dort aufgeführten deutschen Autoren sind international anerkannte Albanologen, und sie könnten ernsthaft Interessierten Unterricht auf hohem Niveau geben. Reguläre Albanisch-Kurse sind in Deutschland allerdings bislang leider noch eine Seltenheit.

Das Bändchen vermag aber, dem Leser einen kurzen Überblick über die albanische Sprache zu verschaffen und – wie schon gesagt – ihm zu helfen, die albanischen Menschen kennenzulernen und einfache Gespräche mit ihnen zu führen.

Das Buch gliedert sich in die drei wichtigen Hauptabschnitte „Grammatik“, „Konversation“ und „Wörterliste“.

Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht alle Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Wer nach der Lektüre dieses Büchleins tiefer in die Grammatik des Albanischen eindringen möchte, findet im Anhang Hinweise auf weiterführende Literatur.

Im Konversationsteil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie Albanisch „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in Albanien hören werden. Benutzen Sie die Beispielsätze auch als Satzschablonen und -muster, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen.

Damit Sie die Wortfolge in den Beispielsätzen nachvollziehen können, ist eine Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift ergänzt. Wird ein Wort im Albanischen im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, sind diese in der Wort-für-Wort-Übersetzung durch einen Bindestrich verbunden, z. B.:

Ju lutem, unë dua një bukë.

euch (ich-)bitte ich (ich-)will ein Brot

Ich möchte gern ein Brot.

Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich.

Suksese në punë / në jetën familjare!

Erfolge in Arbeit / in Leben-4 familiär

Ich wünsche Erfolg in der Arbeit / im persönlichen Leben!

Die Zahlen in der Wort-für-Wort-Zeile geben die Nummer des Falles an (hier: 4. Fall); diese Angabe steht aber nur dann, wenn sich der entsprechende Fall in der Form vom 1. Fall unterscheidet.

Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie die Beispielsätze leicht Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen, auch wenn das Ergebnis nicht immer perfekt ist.

Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz „Deutsch–Albanisch“ und „Albanisch– Deutsch“ von je ca. 1000 Wörtern, mit denen man schon eine Menge anfangen kann.

Die Umschlagklappe hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich schnell die wichtigsten Angaben zur Aussprache und eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Aufgeklappt ist der Umschlag eine wesentliche Erleichterung, da nun die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombiniert werden kann. Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich ebenfalls im Umschlag, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich habe leider nicht verstanden.“ oder „Wie bitte?“ auszuhelfen.

Albanien

Albanien (Republika e Shqipërisë) ist der Außenwelt meist nur als eines der tumultgeplagten Länder des Balkans bekannt. Das hat historische wie gegenwärtige Ursachen. Die Albaner mussten sich ständig fremdem Vormachtstreben und nationaler Unterjochung widersetzen, und das hat sie wehrhaft und auch misstrauisch gegenüber dem Ausland werden lassen. Die stalinistische Politik der albanischen Führer über vier Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg und das raue internationale Klima in der Zeit des „Kalten Krieges“ taten ein Übriges und führten zu einer anachronistischen Isolation Albaniens.

Seit 1991 öffnet sich das Land allmählich und entwickelt sich zu einer Demokratie. Damit erhielt auch der bislang schwach entwickelte Tourismus eine Chance, der während des Kosovo-Krieges allerdings wieder Einbußen verzeichnete. Dennoch lohnt es sich für den Besucher, die vielfältigen Schönheiten eines reizvollen Fleckchens von Europa zu erschließen, das bisher nur wenige Ausländer bereisen konnten. Es lohnt also, sich auf eine Entdeckungsfahrt in das „Land der Adlersöhne“ vorzubereiten.

„Adlersöhne“ nennt man die Albaner oft in Anlehnung an Karl May und spielt damit auf den Stolz, die Stärke, den Freiheitswillen und die Kühnheit des Volkes wie auch dieser Vögel an, die in den rauhen Bergen Albaniens beheimatet sind und seit Jahrhunderten das Wappen der albanischen Stämme, Fürstentümer und später des albanischen Staates zieren: der Adler (als Wappentier doppelköpfig).

Albanien, dessen Volk zu den ältesten in Europa gehört, ist ein ziemlich junger Staat. Nachdem der albanische Nationalheld Skanderbeg (Skënderbeu, Geburtsname Gjergj Kastrioti) im 15. Jh. die albanischen Fürstentümer geeint und den Osmanen fast 25 Jahre erfolgreich Widerstand geleistet hatte, fiel das Land nach seinem Tod (1468) unter türkische Herrschaft. Diese dauerte länger als ein halbes Jahrtausend und hat vielen Lebensbereichen ihren Stempel aufgedrückt. Erst als das Osmanische Reich infolge der Balkankriege zerfiel, wurde Albanien am 28. November (Nationalfeiertag) 1912 unabhängig.

Albaniens Geschichte blieb weiterhin wechselvoll. Es wurde de facto zu einer Halbkolonie Italiens, das das kleine Land dann im April 1939 okkupierte. Ab September 1943 von der deutschen Wehrmacht besetzt, konnte sich Albanien – gleichzeitig mit dem Vormarsch der Roten Armee auf dem Balkan – durch den Kampf zahlreicher Partisanenverbände am 29. November 1944 selbst befreien. Das damals wohl ärmste und rückständigste Land Europas mit 90 % Analphabeten wurde in den vergangenen Jahrzehnten industrialisiert und machte auf allen Gebieten einen beachtlichen Sprung nach vorn. Doch die Kluft zum übrigen Europa, besonders dem westlichen, wurde kaum geringer.

Entscheidend bei der Wahl eines Verbündeten war für Albanien stets dessen Haltung zu Jugoslawien, von dem es sich bedroht fühlte.

In den 1940er Jahren lehnte man sich zwar zunächst an Jugoslawien an, aber nachdem Stalin 1948 mit Tito gebrochen hatte, erkannte Enver Hoxha seine Chance, leitete einen prosowjetischen Kurs ein und schaltete seine projugoslawischen Widersacher aus.

Als sich dann die Sowjetunion und Jugoslawien wieder einander näherten, kam es schließlich 1961 zum Bruch zwischen Hoxha und Chruschtschow. Danach gab es fast 30 Jahre keinerlei Kontakte zwischen beiden Staaten. Die anderen Ostblockstaaten mit Ausnahme Rumäniens folgten damals „einsichtig“ dem sowjetischen Beispiel, hielten aber eingeschränkte diplomatische Beziehungen aufrecht und entwickelten, allerdings in bescheidenem Umfang, den Warenaustausch weiter. Albanien suchte und fand einen neuen Verbündeten: das China Maos. Der Flirt mit Peking, das seinen kleinen „roten Leuchtturm“ in Europa über zehntausend Kilometer hinweg nach Kräften unterstützte, dauerte gerade so lange, bis China seine außenpolitische Isolierung zu überwinden begann und sich dabei auch mit dem albanischen „Erzfeind“ Jugoslawien versöhnte. Somit hatte Albanien seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre erstmals keinen Hauptverbündeten mehr.

Ein äußerst widerspruchsvoller, von dramatischen Rückschlägen begleiteter Prozess, der die Demokratisierung und die Schaffung marktwirtschaftlicher Verhältnisse zum Ziel hat, setzte 1991/92 ein. Fehlende demokratische Traditionen, die katastrophalen ökonomischen Startbedingungen, Korruption, Vetternwirtschaft, die enorme Entwicklung des organisierten Verbrechens, unhaltbare Vorstellungen über die Bereitschaft und das Vermögen Westeuropas und der USA zu helfen und privat zu investieren, und die Schere zwischen Arm und Reich hatten besonders in der ersten Hälfte der 1990er Jahre zu Resignation und Apathie eines großen Teils der Bevölkerung geführt. Nach dem Zerfall der Pyramidensysteme, in die wohl die meisten Albaner ihr gesamtes Geld investiert hatten, der Plünderung der Waffenarsenale der Armee und bürgerkriegsähnlichen Unruhen kam es im Sommer 1997 zu Wahlen unter dem Schutz einer internationalen Truppe und OSZE-Beobachtung, bei der die Demokratische Partei die Parlamentsmehrheit an die Sozialisten verlor. Das Leben begann sich zwar langsam zu normalisieren, aber fortdauernde innere Auseinandersetzungen und die Ereignisse um das Kosovo 1998/99 führten erneut zu enormen Belastungen und Rückschlägen.

Seit der Jahrtausendwende hat sich die wirtschaftliche und politische Lage in Albanien spürbar stabilisiert. Es herrscht Wirtschaftswachstum, dies aber auch dank der Überweisungen der Auslandsalbaner. Die Infrastruktur des Landes wird massiv ausgebaut. Auch wurden die ersten Schritte zur europäischen Integration Albaniens auf den Weg gebracht. Seit 2009 ist Albanien nun auch Mitglied der NATO – eine fast unglaubliche Entwicklung angesichts des früheren Isolationismus.

Karte von Albanien

Die Albaner

Die Albaner betrachten sich als Nachfahren der Illyrer und damit als autochthones Balkanvolk. Sie gelten als stolz, mutig und kämpferisch. Diese Eigenschaften haben sie in ihrer langen Geschichte oftmals unter Beweis gestellt. Auch sind sie, wie kleine Völker im allgemeinen, leicht zu verletzen. Andererseits sind die meisten Albaner – im Vergleich zu manchem von den „Segnungen“ der Industriegesellschaft verwöhnten Europäer – sehr natürlich, aufgeschlossen und warmherzig. Mit Freunden wie Gästen teilen sie notfalls ihr letztes Stückchen Brot. Im schwer zugänglichen, gebirgigen Norden, wo fremde Okkupanten – ob osmanische, österreich-ungarische, italienische oder deutsche – besondere Mühe hatten, überhaupt irgendeine Kontrolle auszuüben, bestanden manche Relikte der alten Stammesstrukturen und Bräuche lange fort und machen sich teilweise noch heute bemerkbar. Hier hat sich auch die Blutrache länger als anderswo gehalten.

Während der Türkenherrschaft traten etwa 70 % der Albaner zum Islam über, 20 % waren Orthodoxe und knapp 10 % Katholiken. Seit 1967 war per Verfassung jede Religionsausübung verboten, Kirchen und Moscheen wurden zu Lagerhallen oder Sportstätten umfunktioniert, manche dienten als Museen. Dies ist inzwischen alles wieder rückgängig gemacht worden.

Was die ethnische Zusammensetzung anbelangt, so sind rund 97 % der Bevölkerung Albaner, die übrigen 3 % setzen sich aus Griechen, Mazedoniern, Montenegrinern und Roma zusammen. Das Land, das vor dem Krieg nur eine Million Einwohner zählte, hat jetzt durch einen zwischenzeitlich sehr hohen Geburtenzuwachs über 3,2 Millionen Einwohner und eine von 38 auf 70 Jahre angestiegene Lebenserwartung. Die Geburtenrate ist allerdings in der Nachwendezeit auf ein europäisches Durchschnittsmaß zurückgegangen. Auch hierin zeigt sich also die fortschreitende „Normalisierung“ des Landes in der jüngsten Vergangenheit.

Mehr als drei Millionen Albaner leben außerhalb Albaniens, die Mehrheit davon (über 2 Millionen) im Kosovo, aber auch in Mazedonien (500.000), Montenegro und im südlichen Serbien. Aus spätbyzantinischer und osmanischer Zeit gibt es Ansiedlungen von Albanern in Italien (Arbereshen genannt) und Griechenland (die sog. Arvaniten) sowie in einzelnen Orten Dalmatiens, Bulgariens und der Ukraine. In den vergangenen hundert Jahren, und in jüngster Zeit wieder verstärkt, emigrierten Hunderttausende aus eher wirtschaftlichen Gründen. So leben größere Gruppen von Albanern in der Türkei, in einigen arabischen Ländern, in Australien, den USA und in den westeuropäischen Ländern.

Über die Sprache

Das Albanische vertritt, ohne lebende engere Verwandte, selbstständig einen Zweig der indoeuropäischen Sprachfamilie. Es ist jedoch durch andere Sprachen, besonders die benachbarten, spürbar beeinflusst worden. Das albanische Sprachgebiet besteht aus zwei Dialektzonen (mit jeweils mehreren Unterdialekten), der gegischen nördlich vom Fluss Shkumbini und der toskischen südlich davon. Für uns ist es wichtig, dass das Toskische die Grundlage der modernen albanischen Literatursprache bildet, die natürlich von allen Albanern verstanden wird.

Das Albanische ist zwar eine sehr alte Sprache, aber erst recht spät überliefert: das älteste Schriftdokument datiert von 1462. Das heute gültige Alphabet wurde im Jahre 1908 geschaffen; wir erläutern es im Kapitel „Alphabet, Aussprache und Betonung“ näher. 1972 fand der Prozess der Normierung der albanischen Schriftsprache mit dem Kongress zur Rechtschreibung seinen (vorläufigen) Abschluss.

Albanisch ist jedoch nicht ganz einfach oder gar primitiv. Wie jede andere Sprache hält es für den Lernenden etliche Hürden bereit, vor allem in der Grammatik, und es ist reich an Redewendungen und Metaphern, die für das Kennenlernen von Literatur und Mythologie eine wichtige Voraussetzung sind. Aber die Verständigung im täglichen Leben ist schon mit relativ einfachen Mitteln möglich. Und die wollen wir in diesem Bändchen vermitteln.

Die Struktur des Albanischen erschließt sich dem Leser vielleicht relativ leicht, weil er bestimmte Ähnlichkeiten mit dem Deutschen feststellen kann. So gibt es im Albanischen auch den bestimmten und einen unbestimmten Artikel, und das Perfekt kann, wie im Deutschen, mit dem Hilfsverb „haben“ gebildet werden, und genau auf diese Vergangenheitsform wollen wir uns beschränken. Im Aufbau des Satzes weist das Albanische gegenüber dem Deutschen einige Unterschiede auf. So fehlt z. B. der „verbale Rahmen“, da Hilfsverb und Vollverb stets zusammen erscheinen, und die Eigenschaftswörter stehen normalerweise nach dem Hauptwort, das sie näher beschreiben.

Alphabet, Aussprache & Betonung

Wer sich mit dem albanischen Alphabet vertraut gemacht hat, der wird mit der Aussprache schnell zurechtkommen. Hier nun die 36 Buchstaben des auf dem Lateinischen basierenden albanischen Alphabets. Die Aussprache wird nur dann erläutert, wenn sie vom Deutschen abweicht, sowie bei Schriftzeichen, die im deutschen Alphabet nicht vorkommen. Letzteres betrifft die Buchstaben ë und ç sowie die Buchstabenverbindungen dh, gj, ll, nj, rr, sh, th, xh und zh, die fest zusammengehören und nicht getrennt werden dürfen.

a, b

 

c

wie „

z

“ in „

Z

unge“

ç

wie „

tsch

“ in „Pei

tsch

e“

d

 

dh

„gelispelt“ wie stimmhaftes englisches „

th

“ in „

th

at“

e

wie offenes „

e

“ in „f

e

tt“

ë

wenn betont: ähnlich dem offenen „

ö

“ in „

ö

ffnen“;

 

wenn unbetont: wie gemurmeltes „

e

“ in „Gab

e

“,

 

oder es wird gar nicht gesprochen; das gilt besonders für unbetontes

am Wortende.

f, g

 

gj

Gaumenlaut „

d

“ fast wie „

dj

h, i, j, k, l

 

ll

hartes „

l

“ wie englisches „

ll

“ in „we

ll

“,

 

(vergleichbar auch mit dem sog. „dicken

l

“ der Kölner)

m

 

n

wie „

n

“ in „

n

ein“;

 

vor g und k wie „

n

“ in „Za

ng

e“ bzw. „Schra

nk

e“

nj

weicher Gaumenlaut ähnlich „

nj

“ in „

Nj

emen“ (oder wie in „Co

gn

ac“)

o

offenes „

o

“ wie in „

o

ffen“

p

 

q

Gaumenlaut „

t

“; ähnlich „

tj

“ in „

tj

a!“, von einigen aber auch wie weiches „

kj

“ gesprochen

r

kurzes Zungenspitzen-

r

rr

stark gerolltes Zungenspitzen-

r

s

immer stimmloses „

s

“ wie „

ß

“ in „Fu

ß

sh

wie stimmloses „

sch

“ in „

Sch

ule“

t

 

th

„gelispelt“ wie stimmloses englisches „

th

“ in „

th

irty“

u

 

v

wie „

w

“ in „

W

asser“

x

stimmhaftes „

ds

“ wie in „Run

ds

aal“

xh

stimmhaftes „

dsch

“ wie in „

Dsch

ungel“

y

wie „

ü

“ in „T

ü

r“

z

wie stimmhaftes „

s

“ in „Ra

s

en“

zh

stimmhaftes Gegenstück zum

sh,

wie französisches „

j

“ in „

J

ournal“

Hinweis zur Aussprache: Die Mitlautkombinationenmb, nd, ngundngj(wobeigjein Laut ist) kommen im Albanischen auch am Wortanfang vor (und dies sogar ausgesprochen häufig).

Im übrigen empfiehlt es sich, alle Wörter und Wortverbindungen immer laut zu lesen, um sich an den fremdartigen Klang zu gewöhnen.

Betonung

Grundsätzlich weist das Albanische eine freie Betonung auf. Für unsere Zwecke ist der Hinweis wichtig, dass in den meisten Fällen die vorletzte Silbe betont wird, häufig allerdings auch die Endbetonung anzutreffen ist. Natürlich gibt es dazu mehrere Ausnahmen. Deshalb wurde in diesem Buch jeweils der Vokal der betonten Silbe unterstichen.

Albanisch jenseits der Grenzen

Die albanische Literatursprache nützt dem Reisenden, wie bereits erwähnt, auch in den Nachbarstaaten Albaniens. Bei der Aufteilung der osmanischen Eroberungen nach den Balkankriegen 1912/13 und dem 1. Weltkrieg gingen das legendäre Amselfeld (Kosovo polje) und die Metohija an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen über. Um das vorwiegend von Albanern (inzwischen zu über 90 %), aber auch von Serben, Montenegrinern, Türken, Roma u. a. bewohnte Gebiet kam es häufig zu Spannungen. Obwohl die brutale Unterdrückung der Albaner durch das Vorkriegsserbien in der jugoslawischen Föderation so keine Fortsetzung fand, mussten sich die Kosovaren immer wieder gegen Beschränkungen der dem Kosovo verfassungsmäßig gewährten Autonomierechte wehren.

In den seit Anfang der 1980er Jahre verschärften Auseinandersetzungen kam es häufig auch zu überzogenem Nationalismus sowohl auf serbischer als auch albanischer Seite. Auf die Forderungen nach einer „Republik Kosovo“ reagierten die serbischen und jugoslawischen Behörden mit einer drastischen Beschneidung der Autonomierechte, Schikanen und Unterdrückung. 1998/99 kam es zu einer Zuspitzung der militärischen und paramilitärischen Auseinandersetzungen, zu Mord, Vertreibung und Flüchtlingselend, deren Ausmaß in der Zeit der NATO-Luftangriffe noch zunahm. Nach dem Krieg rückten die NATO-Truppen der KFOR ein und sicherten ein autonomes Protektorat der Vereinten Nationen (UNMIK) unter Beteiligung der EU. Im Februar 2008 verkündete das kosovarische Parlament die Unabhängigkeit des Landes; diese wurde von zahlreichen Staaten, darunter Deutschland, aber bislang nicht von der UNO diplomatisch anerkannt.

Wörter, die weiterhelfen

Wo immer man einen noch unbekannten Albaner anspricht, empfiehlt sich als Einleitung

Më falni …

mir (ihr-)verzeiht

Entschuldigung / Verzeihung …

zu verwenden. Das ist höflich, man selbst kann sich sammeln, um dann sein Anliegen vorzubringen mit

Ju lutem …

euch (ich-)bitte

Bitte … / Ich bitte Sie …

Nach dieser Einleitung schließt man sein eigentliches Anliegen an. Anstelle der hier gebrauchten Ergänzungen (Hotel, Zigaretten, Brot) kann man die gewünschten Begriffe aus dem Wörterverzeichnis im Anhang einsetzen.

Më falni, ku është hoteli „Tirana“?

mir (ihr-)verzeiht wo ist Hotel(-das) Tirana

Verzeihung, wo ist das Hotel „Tirana“?

Ju lutem, keni cigare me filtër?

euch (ich-)bitte (ihr-)habt Zigaretten mit Filter

Haben Sie bitte Filterzigaretten?

Ju lutem, unë dua një bukë.

euch (ich-)bitte ich (ich-)will ein Brot

Ich möchte gern ein Brot.

Ein kleiner Zungenbrecher vielleicht, aber sehr wichtig ist der Ausdruck des Dankens:

Faleminderit!

Danke!

Faleminderit shumë!

danke viel

Vielen Dank!

Noch ein paar hilfreiche Wendungen, die so kurz, wie sie hier stehen, verwendet werden können. Besser ist es natürlich, stets noch „bitte“ (ju lutem) anzufügen:

Më tregoni këtë gazetë / këtë libër.

mir (ihr-)zeigt diese-4 Zeitung / dieses-4 Buch

Zeigen Sie mir diese Zeitung / dieses Buch.

Më thoni sa është ora.

mir (ihr-)sagt wie-viel ist Uhr(-die)

Sagen Sie mir, wie spät es ist.

Më lejoni t'ju ftoj.

mir (ihr-)erlaubt dass euch (ich-)einlade

Gestatten Sie mir, dass ich Sie einlade.

Më jepni një biletë për në Durrës.

mir (ihr-)gebt eine Fahrkarte für in Durrës

Geben Sie mir eine Fahrkarte nach Durrës.

Ein auf dem ganzen Balkan, so auch in Albanien, gern gebrauchtes Aufforderungswort, das in der Regel in Verbindung mit einem konkreten Anliegen steht, lautet hajde, was soviel wie „also, na los, nur zu“ heißt.

H

a

jde me m

u

a!

Komm mit mir (mit)!

H

a

jde, të shk

o

jmë!

Also / Na los, gehen wir!

Die Satzbildung

Die albanische Grammatik hat viele Gesetzmäßigkeiten. Bei den meisten Grundregeln sind allerdings Besonderheiten und Ausnahmen zu beachten. Das gilt für alle veränderlichen Wortarten und zeigt sich insbesondere bei der Beugung (Deklination) der Haupt-, Eigenschafts-, Zahlund Fürwörter sowie der vor- oder nachgestellten Artikel, wie auch bei der Beugung (Konjugation) der Tätigkeitswörter, eingeschlossen die Zeitenbildung.

Zunächst ein paar Bemerkungen zum Aufbau des Satzes, um das Verständnis der in den einzelnen Teilen erscheinenden Beispielwendungen und -sätze zu erleichtern. Grundsätzlich gilt für die einfache Satzgliedstellung: Satzgegenstand (Subjekt) – Satzaussage (Prädikat) – Satzergänzungen (Objekt / Umstandsbestimmung o. ä.). Häufig steht eine Ergänzung, z. B. die Zeitangabe, auch am Satzanfang.

Natürlich hängen die unterschiedlichen Stellungen der Satzglieder von zahlreichen Bedingungen ab. Aber: Ein „Zerpflücken“ der Satzaussage wie im Deutschen, wo der Hörer bei einem langen Satz oft erst auf das am Schluss erscheinende Tätigkeitswort warten muss, gibt es zum Glück nicht. Ein Beispiel:

Në mëngjes vajzat bëjnë shëtitje në pyll.

in Morgen Mädchen(-die) (sie-)machen

Spaziergang in Wald

Am Morgen gehen die Mädchen im Wald spazieren.

Hauptwörter

Im Albanischen gibt es, wie im Deutschen, männliche, weibliche und sächliche Hauptwörter. Die sächlichen können aber vernachlässigt werden, da es davon nur sehr wenige gibt.

Geschlecht

Als Faustregel für die Geschlechtsbestimmung (in der Einzahl) gilt:

Endet das Wort in der

und in der

… so ist es

unbestimmten Form:

bestimmten Form:

(meistens):

auf Mitlaut

auf die Selbstlaute

männlich

-i

oder

-u

(m)

auf die Selbstlaute

auf den Selbstlaut

-a

weiblich

-ë, -e

oder

-i

oder auf

-ja

(w)

Manches Hauptwort hat in der Mehrzahl ein anderes Geschlecht als in der Einzahl. Zum Beispiel ist das männliche Hauptwort mal „Berg“ im Plural (male) weiblich. Deshalb geben wir im Vokabelteil bei jedem Hauptwort die Mehrzahlendung mit an. Im Albanischen gibt es nämlich, alle Ausnahmen mitgezählt, mehr als 100 Typen der Mehrzahlbildung! Nach Geschlecht und Zahl der Hauptwörter richten sich auch die sich darauf beziehenden Eigenschafts-, Zahl-, Fürwörter und Artikel.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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