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Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. "Alice im Wunderland" ist ein klassischer Roman von Lewis Carroll, erstmals veröffentlicht im Jahr 1865. Diese phantastische Erzählung erzählt die Abenteuer des jungen Mädchens Alice, das einem weißen Kaninchen in ein magisches Untergrundreich folgt. In dieser wundersamen Welt trifft Alice auf eine Vielzahl von unvergesslichen Figuren wie die Grinsekatze, die verrückte Hutmacher, die Märzhase und die tyrannische Herzkönigin. Jede Begegnung stellt Alice vor neue Herausforderungen und Rätsel, die sie mit Witz und oft mit einer Prise gesundem Menschenverstand löst. Eines der markantesten Merkmale des Buches ist seine spielerische Manipulation der Logik, was es zu einem der ersten Beispiele in der literarischen Nonsens-Tradition macht. Die Welt, in die Alice stolpert, ist bizarr und die Regeln der Realität gelten hier nicht. Stattdessen wird Alice mit absurden Gedichten, paradoxen Rätseln und merkwürdigen Gesetzen konfrontiert, die sie und den Leser gleichermaßen amüsieren und verwirren. Das Buch bleibt ein zeitloser Klassiker, der für seine kreativen Wortspiele, seine humorvolle Erzählung und seine Fähigkeit, die Realität auf den Kopf zu stellen, geliebt wird.
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Inhaltsverzeichnis
Hinunter in den Kaninchenbau
Der Thränenpfuhl
Caucus-Rennen und was daraus wird
Die Wohnung des Kaninchens
Guter Rat von einer Raupe
Ferkel und Pfeffer
Die tolle Teegesellschaft
Das Krocketfeld der Königin
Die Geschichte der Falschen Schildkröte
Das Hummer-Ballett
Wer hat die Kuchen gestohlen?
Alice ist die Klügste
Impressum
Alice langweilt sich. Sie sitzt mit ihrer Schwester am Ufer des Baches und hat nichts zu tun. Das Buch ihrer Schwester gefällt ihr nicht, es hat keine Bilder. „Was nützen Bücher ohne Bilder?“, denkt Alice.
Sie überlegt, ob sie Gänseblümchen pflücken soll. Plötzlich sieht sie ein weißes Kaninchen mit roten Augen vorbeilaufen.
Das ist nicht besonders merkwürdig. Alice findet es auch nicht seltsam, dass das Kaninchen sagt: „Oh weh, oh weh! Ich werde zu spät kommen!“ In diesem Moment scheint ihr dies normal zu sein. Als das Kaninchen jedoch seine Uhr aus der Westentasche zieht und nach der Zeit sieht, wird Alice neugierig. Sie springt auf, weil sie noch nie ein Kaninchen mit einer Westentasche und einer Uhr gesehen hat. Sie rennt ihm nach und sieht es in ein großes Loch unter der Hecke schlüpfen.
Ohne nachzudenken, springt Alice ihm ins Loch nach.
Der Eingang des Kaninchenbaus verläuft zuerst geradeaus wie ein Tunnel und geht dann plötzlich abwärts. Bevor Alice sich festhalten kann, fällt sie in einen tiefen Brunnen. Sie fällt sehr langsam. Sie hat genug Zeit, sich beim Fallen umzusehen. Zuerst versucht sie hinunterzusehen, aber es ist zu dunkel. Dann bemerkt sie, dass die Wände des Brunnens mit Küchen-Schränken und Bücher-Brettern bedeckt sind. Hier und da hängen Landkarten und Bilder an Haken. Im Vorbeifallen nimmt sie ein Töpfchen mit der Aufschrift „Eingemachte Apfelsinen“ aus einem Schrank, aber es ist leer. Sie lässt es nicht fallen. Sie hat Angst, jemanden damit zu treffen. Es gelingt ihr, das Töpfchen in einen anderen Schrank zu schieben.
Hinunter, hinunter, immer weiter hinunter! Hört der Fall nie auf? „Wie weit ich wohl gefallen bin!“ sagt sie laut. „Ich muss ungefähr am Mittelpunkt der Erde sein. Alice hat so etwas in der Schule gelernt.
Sie spricht weiter. „Ob ich wohl ganz durch die Erde falle? Wie komisch das wäre, bei den Leuten herauszukommen, die auf dem Kopf gehen! Aber natürlich werde ich fragen müssen, wie das Land heißt. 'Bitte, liebe Dame, ist dies Neuseeland oder Australien?' Aber sie werden mich für ein dummes kleines Mädchen halten, wenn ich frage! Nein, ich darf nicht fragen. Vielleicht sehe ich es irgendwo angeschrieben.“
Hinunter, hinunter, hinunter! Alice kann nichts tun und beginnt wieder zu sprechen. „Dinah wird mich heute Abend suchen!“ Dinah ist ihre Katze. „Ich hoffe, sie bekommt ihren Napf Milch.“
Alice wird schläfrig und redet halb im Traum weiter. „Fressen Katzen Spatzen? Fressen Spatzen Katzen?“ Niemand antwortet. Sie schläft fast ein. Plötzlich landet sie auf einem Haufen trockener Blätter und Zweige und der Fall endet.
Alice tut sich nicht weh. Sie springt auf und sieht nach oben, aber es ist dunkel. Vor ihr liegt ein langer Gang und sie sieht das weiße Kaninchen laufen. Ohne zu zögern, rennt Alice ihm hinterher und hört es sagen: „Oh, wie spät es ist!“ Sie biegt um die Ecke, aber das Kaninchen ist verschwunden. Sie ist in einem langen Korridor mit Lampen an der Decke.
An den Seiten des Korridors sind Türen, aber alle sind verschlossen. Alice versucht jede Türe, aber keine öffnet sich. Traurig geht sie weiter und überlegt, wie sie wieder herauskommen kann.
Plötzlich sieht sie einen kleinen Glastisch. Darauf liegt ein winziger, goldener Schlüssel. Alice denkt, dass er zu einer der Türen gehört. Aber die Schlösser sind zu groß oder der Schlüssel zu klein. Er passt zu keiner Türe. Beim zweiten Rundgang entdeckt sie einen kleinen Vorhang und dahinter eine kleine Türe. Sie steckt das Schlüsselchen ins Schlüsselloch und es passt.
Alice öffnet die Türe und sieht einen kleinen Gang, der wie ein Mäuseloch aussieht. Sie kniet nieder und sieht einen wunderschönen Garten. Sie möchte unbedingt dort hin, kann aber nur ihren Kopf durchstecken. „Selbst wenn mein Kopf durchpasst,“ denkt Alice, „nützt es nichts ohne die Schultern.“
Sie geht zurück zum Tisch. Sie hofft, einen weiteren Schlüssel oder ein Buch mit Anweisungen zu finden. Diesmal sieht sie ein Fläschchen darauf, das vorher nicht da gewesen ist. Am Fläschchen hängt ein Zettel mit den Worten „Trinke mich!“ in großen Buchstaben.
Alice ist vorsichtig. „Ich werde erst nachsehen, ob ein Totenkopf darauf ist.“ Sie hat traurige Geschichten von Kindern gelesen, die Warnungen nicht beachtet haben.
Diese Flasche hat keinen Totenkopf. Also probiert Alice. Es schmeckt gut, wie eine Mischung aus Kirschkuchen, Sahnesauce und Ananas. Sie trinkt die Flasche aus.
„Was für ein komisches Gefühl!“ sagt Alice. „Ich glaube, ich werde kleiner.“
Alice ist jetzt winzig klein. Sie freut sich, weil sie jetzt durch die kleine Türe in den schönen Garten passt. Sie wartet ein paar Minuten, um zu sehen, ob sie noch mehr schrumpft. Alice hat ein wenig Angst. Sie fragt sich, ob sie ganz verschwindet, wie eine Kerzenflamme. Aber sie kann sich nicht erinnern, je so etwas gesehen zu haben.
Als nichts weiter passiert, beschließt Alice, in den Garten zu gehen. Aber sie hat das goldene Schlüsselchen auf dem Tisch vergessen. Sie geht zurück, um es zu holen, aber es ist zu hoch für sie. Sie kann das Schlüsselchen durch das Glas des Tisches sehen, aber sie kann es nicht erreichen. Sie versucht, den Tisch hochzuklettern, aber es gelingt ihr nicht. Schließlich setzt sie sich hin und fängt an zu weinen.
„Still jetzt! Weinen hilft nicht“, sagt Alice zu sich selbst. „Ich rate dir aufzuhören!“ Manchmal gibt sie sich selbst gute Ratschläge, auch wenn sie ihnen selten folgt.
Dann sieht sie eine kleine Glasbüchse unter dem Tisch. Sie öffnet sie und findet einen kleinen Kuchen darin, auf dem „Iss mich!“ geschrieben steht.
„Gut, ich werde ihn essen“, sagt Alice. „Wenn ich davon größer werde, kann ich den Schlüssel erreichen. Wenn ich kleiner werde, kann ich unter der Türe durchkriechen. So oder so, ich komme in den Garten.“
Alice isst ein Stück vom Kuchen und fragt sich neugierig: „Werde ich größer oder kleiner?“ Sie legt die Hand auf ihren Kopf, um zu prüfen, ob sie sich verändert. Zu ihrem Erstaunen bleibt sie gleich groß. Normalerweise passiert nichts Besonderes, wenn man Kuchen isst, aber Alice ist schon so an seltsame Dinge gewöhnt, dass es ihr seltsam erscheint, wenn nichts Ungewöhnliches geschieht.
Da nichts passiert, beschließt sie, den ganzen Kuchen zu essen.
„Seltsamer und seltsamer!“, ruft Alice. „Jetzt werde ich lang und länger! Auf Wiedersehen, Füße!“
Als sie auf ihre Füße hinuntersieht, kann sie sie kaum mehr erkennen. „Oh, meine armen Füßchen! Wer wird euch jetzt Schuhe anziehen? Ich bin viel zu weit weg! Ihr müsst selbst klarkommen. Ich werde euch zu Weihnachten neue Stiefel schenken.“
Sie denkt darüber nach, wie sie das machen kann. „Ich werde sie per Post schicken,“ überlegt sie. „Wie komisch es sein wird, seinen eigenen Füßen ein Geschenk zu schicken!“
An: Alices rechten Fuß,
Fußteppich,
nicht weit vom Kamin,
(mit Grüßen von Alice).
„Oh, was für Unsinn ich rede!“
In diesem Moment stößt sie mit dem Kopf an die Decke. Sie nimmt den kleinen goldenen Schlüssel und geht zur Gartentüre.
Arme Alice! Das Beste, was sie tun kann, ist, seitlich liegend mit einem Auge in den Garten zu sehen. Durch die Türe zu gehen, ist unmöglich. Sie setzt sich hin und fängt wieder an zu weinen.
„Du solltest dich schämen“, sagt Alice zu sich selbst. „So ein großes Mädchen sollte nicht weinen! Hör sofort auf!“ Aber sie weint weiter, bis ein großer Teich um sie entsteht.
Nach einer Weile hört Alice Schritte in der Ferne. Sie trocknet schnell ihre Tränen, um zu sehen, wer es ist. Es ist das weiße Kaninchen, das gut gekleidet zurückkommt. Es hat ein Paar weiße Handschuhe in einer Hand und einen Fächer in der anderen. Es murmelt: „Oh! Die Herzogin, die Herzogin! Sie wird sehr wütend sein, wenn ich sie warten lasse!