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Das Kultbuch – vom Autor selbst überarbeitet
Wie sieht ein Rausch von innen aus? Wie funktioniert eine Entgiftung? Bin ich Alkoholiker? Stürze ich jetzt völlig ab? Und wenn ja: Muss ich jetzt in die Gosse? ALK ist das Buch für alle, die schon mal einen heben. Und für alle, die schon einen zu viel gehoben haben. Und für alle, die sich damit rumärgern müssen. Kurz: Das vom Autor selbst überarbeitete Kultbuch für Genusstrinker, Profi-Trinker, Ärzte, Therapeuten, Winzer, Angehörige, Minderjährige, Getränkelieferanten und Hirnforscher. »Und damit wir uns richtig verstehen: Jeder Mensch sollte das verbriefte Recht auf Ekstase, Entrückung und Verzückung haben. Aber er sollte auch über die möglichen Nebenwirkungen informiert sein« (Simon Borowiak).
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Seitenzahl: 252
SIMON BOROWIAK, geboren 1964, war sieben Jahre Redakteur bei dem Satireblatt »Titanic« und ist Autor des Bestsellers »Frau Rettich, die Czerni und ich« (verfilmt mit Iris Berben). »ALK – fast ein medizinisches Sachbuch« erschien erstmals 2007. Simon Borowiak lebt und arbeitet in Hamburg und veröffentlichte zuletzt den Roman »Sucht«, laut NDR ein beeindruckender Roman »mit einer unaufgeregt alles umfassenden Menschenliebe«.
Außerdem von Simon Borowiak lieferbar:
Sucht
Schade um den schönen Sex
Du sollst eventuell nicht töten. Eine rabenschwarze Komödie
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SIMON BOROWIAK
ALK
Fast ein medizinisches Sachbuch –jetzt aktualisiert!
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PENGUIN und das Penguin Logo sind Markenzeichenvon Penguin Books Limited und werdenhier unter Lizenz benutzt.Copyright © der Originalausgabe 2006 by Eichborn AG, Frankfurt am MainCopyright © dieser Ausgabe 2019 by Penguin Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München
Covergestaltung: www.buerosued.de
Covermotiv: Getty Images/Sam Diephuis
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN 978-3-641-22985-6V004www.penguin-verlag.de
Dr. Wilhelm F. Preuss in enormer Dankbarkeit
Fragen über Fragen, die in diesem Buch beantwortet werden.
Im Zuge einer Entwöhnungstherapie hörte ich fünf Monate lang Vorträge, ließ mich von Therapeuten auseinandernehmen, diskutierte mit Mitpatienten und las mich durch einige Regalbretter Alkoholismus-Literatur. Und wurde zunehmend unwillig: Die Fachbücher waren mir zu fachlich, die Bücher von Betroffenen zu betroffen und die Ratgeber von Nichtbetroffenen zu anmaßend. Also beschloss ich anmaßend, das ultimative Alk-Buch zu schreiben:
Fachlich fundiert, aber verständlich; geschrieben von einem Betroffenen ohne Betroffenheit. Und das alles im Dienste von Aufklärung, Verständnis, Naturwissenschaft und Komik …
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Ratgebern bietet »ALK«
harte Fakten, weich erklärtlustige Skizzensowie
Freude am ThemaErfahrungen aus erster Hand.»ALK« ist das Buch für alle, die schon mal einen heben. Und für alle, die schon einen zu viel gehoben haben. Und für alle, die sich mit dem Thema Alkohol beschäftigen müssen. Kurz: das Buch für Genusstrinker, Profi-Trinker, Ärzte, Therapeuten, Winzer, Angehörige, Minderjährige, Getränkelieferanten, Hirnforscher und Penner. Und damit wir uns richtig verstehen: Die Welt ist ein Jammertal, und es steht nirgendwo geschrieben, dass der Mensch den ganzen Rotz ohne kleine Hilfsmittel ertragen müsse. Ich käme auch nicht im Traum auf den Gedanken, jemandem das Recht auf Rausch abzusprechen. Sollten dergleichen Vorwürfe laut werden, weise ich sie schon jetzt zurück. Jeder Mensch sollte das verbriefte Recht auf Ekstase, Entrückung und Verzückung haben. Aber er sollte auch über die möglichen Nebenwirkungen informiert sein.
Im Übrigen wünsche ich mir, dass dieses Buch der Völkerverständigung zwischen Trinkern und Nichttrinkern dienen möge. Soweit das Vorwort von 2005.
Was seither geschah auf dem großen, weiten Suchtsektor: Die Medikamentenabhängigkeit befindet sich nach wie vor im Aufwärtstrend. Cannabis & Co. verzeichnen ebenfalls Wachstumsraten, dito die Spielsucht. Vor Habsucht hat sich der Kapitalismus 2008 fast selbst zerlegt, wurde dann aber mit Steuergeldern (»auf Kasse«) gerettet und wurschtelt einstweilen untherapiert weiter. Die Nikotinsüchtigen wurden mit Pechfackeln und Mistgabeln vor die Stadttore beziehungsweise Restaurants gejagt. Die Zahl der Alkoholtoten pro Jahr wurde etwas nach oben korrigiert; seit dem erstmaligen Erscheinen von »ALK« sind uns ca. 900000 Mitbürger/Mitpatienten unter den Händen weggestorben. Davon allein sechs in meinem kleinen Dunstkreis; drei an körperlichen Schäden, drei haben sich mit der Begründung, das Alkoholikerleben nicht länger ertragen zu können, suizidiert. Wir überlebenden Kollegen konnten zwischenzeitlich einen wirtschaftlichen Schaden von 780 Milliarden Euro anrichten, dabei aber bloß 39 Milliarden Alksteuer einspielen. Die Dauer einer Langzeit-/Entwöhnungstherapie wurde von fünf bis sechs auf zwei bis drei Monate verkürzt. Inzwischen sind vier Präparate/Tabletten gegen den Alkoholismus am Start, wovon ich drei ausprobiert habe. Ich selbst bin inzwischen geheilt, bekehrt und leite jetzt den »Arbeitskreis bibelscheuer Christen«. Quatsch! Schön wär’s! Nochmal: Ich selbst dachte 2005, endlich genug auf dem Gebiet des Alkoholismus gesehen zu haben, musste aber miterleben, dass es immer noch schlimmer krachen kann.
Eine Sache hat sich gar nicht geändert: Was Prognostik und/oder Zeitleisten angeht, darf man bei der Alkoholismustherapie nicht mit großen Sprüngen rechnen; es handelt sich um zähe Millimeterarbeit. Zu Trost & Ansporn stelle ich mir gerne irgendeinen klugen Galileo vor, der von oben die schlechten Stunden der Stagnation und der Rückfälle betrachtet und dann ruft: »Und es bewegt sich doch!«
In diesem Sinne!
HH, d. 8. 8. 2018