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Über die Herausforderungen, Familie zu sein Ella hat genug von Sam. Das Leben scheint sich um seine Krankenhaustermine, seine Medikamente und sein Bedürfnis nach Ruhe zu drehen. Wenn Ella Krach macht, gibt es Ärger. Wenn Ella von Mama in die Schule gebracht wird, hat die keine Zeit. Manchmal stampft Ella vor Wut auf. Niemand denkt daran, was sie will oder braucht, niemanden interessiert es. Sie wissen nicht einmal, an welchem Wochentag sie geboren wurde. Am Ende beschließt Ella, dass es ihr egal ist, ob Sam kränker wird. Aber als er tatsächlich wieder ins Krankenhaus muss, tut es ihr weh. Denn mit Sam kann man auch lachen und er verrät ihr den Tag ihrer Geburt: Alle haben sich auf sie gefreut, denn alle haben Ella unendlich lieb.
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Seitenzahl: 19
Jetzt kommt Ella zu Wort
Ella hat genug von Sam. Das Leben scheint sich nur um seine Krankenhaustermine und sein Bedürfnis nach Ruhe zu drehen. Wenn Ella zu Hause Krach macht, gibt es Ärger. Wenn sie von Mama in die Schule gebracht wird, hat die keine Zeit. Manchmal stampft Ella vor Wut auf. Dabei hat sie ihren Bruder ja gern. Nur ein bisschen im Mittelpunkt stehen, das möchte Ella auch. Und als Mama, Papa und Sam ihr vom Tag ihrer Geburt erzählen, weiß sie, wie unendlich lieb alle sie haben.
Ellas Großer Bruder Sam erzählt seine Geschichte in »Wie man Unsterblich wird« (dtv 62455)
Sally Nicholls
Alles über MICHund Mama, Papa, Oma und Sam
Aus dem Englischen von Beate Schäfer
Mit Bildern von Christiane Pieper
Für alle, die das Buch Wie man unsterblich wirdlieben
Montagskind ist lieblich und schön.
Dienstagskind ist mit Anmut versehn.
Mittwochskind hat Leid alle Zeit.
Donnerstagskind geht Wege so weit.
Freitagskind schenkt und will Gutes tun.
Samstagskind kann vor Arbeit nie ruhn.
Und das Kind, das am Sonntag geboren ward?
Heiter, lustig und brav, so ist seine Art.
Montagmorgen. Wir sind auf dem Weg zur Schule und spät dran. Mama hat es eilig. Sie hat ihren Pulli verkehrt herum an. Ihre Haare sind strubbelig. Mein großer Bruder ist krank, Mama will schnell zu ihm zurück. Sie zerrt an meiner Hand.
»Komm schon, Ella«, sagt sie. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
Sie hört mir nicht zu.
»Mama«, sage ich und dann gleich noch mal: »Mama!« Dann frage ich: »An welchem Wochentag bin ich geboren?«
Wir sind jetzt am Schultor. Der Spielplatz ist leer, die anderen sind alle schon drin. Mama bleibt stehen und sieht mich an.
»Ach, Ella, keine Ahnung«, sagt sie. »Was ist denn das für eine dumme Frage?«
»Das ist überhaupt keine dumme Frage«, widerspreche ich. »Da gibt es ein Gedicht. Mister Holly hat es uns vorgelesen. Montagskinder sind lieblich und schön. Dienstagskinder sind – sind …« Wie es weitergeht, habe ich vergessen. Der Wochentag, an dem du geboren bist, der ist jedenfalls wichtig. Wenn du ihn weißt, erklärt das Gedicht, wie du bist.
Ich bin jetzt richtig wütend auf Mama.
»Du weißt nicht mal, wann ich auf die Welt gekommen bin!«