An der Trennung wachsen - Melanie Kowalewski - E-Book

An der Trennung wachsen E-Book

Melanie Kowalewski

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Beschreibung

Die Reise zu sich selbst ist das größte Geschenk, das in der Trennung verborgen liegt.   Du durchlebst gerade eine Trennung und hast das Gefühl, an deinen schmerzhaften Emotionen zu zerbrechen? Haben ungewohnte Ängste und Unsicherheiten die Kontrolle über deinen Alltag übernommen? Liebeskummer ist nicht das richtige Wort, weil es nicht wirklich ausreicht, um deinen Schmerz zu beschreiben? Eine Trennung und das Ende einer Beziehung ist eine emotionale Stresssituation, die langanhaltende Folgen haben kann, wenn sie unverarbeitet bleibt. Umso wichtiger ist es, den Trennungsprozess bewusst zu erleben und zu verarbeiten, um voller Stärke und mit neuem Selbstbewusstsein aus dieser Phase hervorzugehen.   Vielleicht nagen Fragen an dir, wie: - Wurde ich geliebt? - Bin ich gut genug? - Habe ich geliebt? - Kann ich überhaupt lieben? - Was ist Liebe? - Welche Erfahrungen aus der Vergangenheit beeinflussen mich noch heute?  Dieses Hinterfragen der eigenen Persönlichkeit sowie der äußeren Faktoren ist ein vollkommen normaler Prozess der Schmerzbewältigung und kann dein erster Ansatz zur Selbsttherapie sein. Sieh deine Trennung als Chance, alte Muster zu durchbrechen und mit neuem Selbstvertrauen zu deinem neuen Ich zu finden.   Das bietet dir das Buch:   - Übungen, die dir neue Sichtweisen auf deine Situation eröffnen - Viele anregende Zitate - Anleitungen, die dich durch die verschiedenen Phasen der Trennung begleiten - Hilfreiche und gut umsetzbare Tipps  Entgegen der bekannten Aussage "Die Zeit wird die Wunden schon heilen" reicht eben genau das nicht aus, um das Erlebte hinter dir zu lassen. Mit ihrem Buch "An der Trennung wachsen" hilft dir Melanie Kowalewski zu verstehen, was in deinem Körper vor sich geht und was deine Seele dir sagen möchte. Finde Antworten auf tief sitzende Fragen und verfolge den roten Faden bis hin zur Transformation deiner Selbst.   Habe keine Angst und starte deine Transformation jetzt! "An der Trennung wachsen" begleitet dich auf dem Weg, deinen eigenen Wert zu erkennen und das Bewusstsein für deinen Selbstwert zu steigern.

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Bibliografische lnformationen der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im lnternet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

1. Auflage 2024

© 2024 by Remote Verlag, ein lmprint der Remote Life LLC, Powerline Rd., Suite 301-C, 33309 Fort Lauderdale, Fl., USA

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Projektmanagement: Remote Verlag

Lektorat und Korrektorat: Remote Verlag

Umschlaggestaltung: Verena Klöpper

Satz und Layout: Verena Klöpper

Grafiken Cover: alexkich auf depositphotos.com

Abbildungen im lnnenteil: © Melanie Kowaleski

lSBN Print: 978-1-960004-25-3

lSBN E-Book: 978-1-960004-26-0

www.remote-verlag.de

Inhalt

Vorwort

Was passiert bei einer Trennung?

Trennungsschmerzen

Trennung in Liebe

Fehlende Trennungskompetenz

Getrennt oder getrennt worden, ein Unterschied?

Die Trennungsphasen im Überblick

Wie verarbeiten wir Erfahrungen?

Trennungsphase 1 Verdrängung

Glaubst du noch, was du denkst? Deine Gedanken

Trennungsphase 2 Emotionen

Gefühle

Deine innere Haltung zu Gefühlen

Und jetzt, alles gefühlt und dann?

Innere Leere | Unzufriedenheit

Den Raum schaffen für »gute« Gefühle

Körperempfindungen

Beruhigung der panischen Angst/Übererregung

Bewegung der lähmenden Angst/Untererregung

Erinnerungen

Phase 3 Neuausrichtung

Entwicklungsaufgaben der Trennung

Das innere Kind

Glaubenssätze über dich

Beziehungserfahrungen unter der Lupe

Ungestillte Bedürfnisse oder auch die Phase des Vermissens

Das Drama der Reinszenierung

Ein NEIN zu anderen ist ein JA zu dir

Ungesundes Beziehungsverhalten

Ein Wort zum Thema Narzissmus und Co.

Dein Selbstwert

Exkurs: Täterintrojektion oder der innere Kritiker

Was sind deine Werte?

Ängste

Die Angst vor Kritik

Die Angst vor Ablehnung

Die Angst vor dem Alleinsein

Die Verlustangst

Ghosting oder ein ganz besonderer Trigger

Trigger

Dein Bindungsstil

Glaubenssätze über die Liebe und die Männer

Phase 4 Neubeginn

Was benötigt ein gelungener Neubeginn?

Verbundenheit

Das Gefühl der fehlenden Hälfte

Das Gefühl von Ankommen

Deine männliche und weibliche Polarität

Stress und die Neurotransmitter

Dein Potenzial

Dein Selbstvertrauen

Deine Vision

Wann bin ich durch mit der Verarbeitung?

Wethoden und Techniken aus der Praxis

Kraft- und Energiespender

Techniken zum Umgang mit schwierigen Gefühlen

EFT »Emotional-Freedom-Technik«

EMDR: Eye Movement Desensitization and Reprocessing

Achtsamkeit

Ins Hier und Jetzt kommen, fokussieren

Achtsames Gehen

Achtsames Atmen

Atemtechnik 1: In den Bauch atmen

Atemtechnik 2: Ausgleichende Atmung

Atemtechnik 3: Die 4-7-8 Atmung

Atemtechnik 4: Doppelt so lang ausatmen

Embodiment

Die Selbstumarmung

Die Yoga-Kindhaltung (Balasana)

Beruhigung durch Berührung

Belebung durch sanfte Bewegung

Yoga-Position »Der Krieger 1«

Yoga

Meditation

Binaurale Beats

Mantras

Dein Plan zum Umsetzen

Literaturempfehlungen

Quellenverzeichnis

Eine Trennung erschüttert dein tiefstes Inneres.

Nichts ist mehr so, wie es war.

Das Buch »An der Trennung wachsen« ist dein Wegweiser auf dem Pfad der Verarbeitung!

Mit diesem Buch möchte ich dich mit einer ganzheitlichen Betrachtungsweise begleiten, um nicht unnötig viel Zeit in überflutenden Gedanken- und Gefühlszuständen zu verbringen.

Die aus der Trennung resultierenden Ängste, Gefühle der Ohnmacht, der Hilflosigkeit, der Überforderung, innerer Unruhezustände, schlaflosen Nächte, zunehmenden Sorgen, depressiven Gefühlen oder auch eine völlige Antriebslosigkeit und Erschöpfung nehmen deutlich mehr Raum ein als notwendig.

Das beeinträchtigt in relativ kurzer Zeit das körperliche und seelische Wohlbefinden.

Gleichzeitig ist die Trennung eine so wunderbare Gelegenheit, aus alten Mustern zu wachsen und neue Aspekte der Persönlichkeit zu entdecken. Diese Potenziale bleiben in den Trennungsphasen zur persönlichen Weiterentwicklung häufig ungenutzt.

Die Zeit des Leidens nach einer Trennung beansprucht so viel Platz, dass die kostbaren Erkenntnisse, die sie birgt, oft unbeachtet bleiben und ungenutzt verstreichen.

Das ist so schade, wenn wir tolle Chancen zur persönlichen Entfaltung, zu einem stärkeren Selbstbewusstsein und viel mehr Selbstliebe und damit die Basis für einen wirklich glücklichen und erfüllenden Neubeginn verstreichen lassen.

Nutze gezielte Übungen, um deine innere Reise zu unterstützen.

Trennungen zählen zu den einschneidendsten Erfahrungen, die wir durchleben können. Den Prozess, um diese zu verarbeiten, können wir jedoch bewusst gestalten. Wir sind den Trennungsphasen und den dabei auftretenden Herausforderungen sowie Belastungen nicht hilflos ausgeliefert.

Damit es gelingt, zukünftig Schmerz zu vermeiden und aus den Erfahrungen zu lernen, nutzen wir ganz gezielt deine Trennung als Lernmöglichkeit, um persönlich zu wachsen und zu reflektieren, was du daraus transformieren kannst, um in Zukunft seelischen Schmerz zu vermeiden.

Dies ist deine Einladung zur Selbstreflexion; zu verstehen, welche Muster und Dynamiken zu seelischem Schmerz geführt haben.

Auch um zu lernen, welche Muster und Dynamiken in Beziehungen entstehen und welche traumatischen Erfahrungen aus vergangenen Beziehungen noch heute nachwirken und sich in deinen Glaubenssätzen, deinem Bindungsstil, deinen Emotionen, Ängsten und deinem Selbstwert widerspiegeln.

Ich zeige dir auf, wie wir uns von den Verletzungen aus vergangenen Beziehungen befreien können, um nicht den gleichen Mustern zu folgen.

Denn nur so können wir den seelischen Ballast abwerfen und Platz schaffen für einen erfüllten, befreiten Neubeginn.

Unbewusst verarbeiten wir eine Trennung, indem wir Schutzstrategien suchen, um zukünftig Schmerz in Beziehungen zu vermeiden oder zu mindern.

Mithilfe dieser Vorgehensweise wird jedoch nicht in der Tiefe verarbeitet, sondern die Erfahrung nur ins Unterbewusstsein verschoben.

Das alleinige Sprechen über die Erfahrung und die allgemeingültige Aussage »Die Zeit wird die Wunden schon heilen«, ist nicht ausreichend, um eine Trennungserfahrung in der Tiefe zu transformieren. Wir lassen wertvolle Chancen für die persönliche Entwicklung vorbeiziehen.

Trennungsphasen bieten ein starkes Potenzial für persönliches Wachstum – das Potenzial eine neue Dimension an Bewusstsein über dich, deine Beziehungen und die Liebe zu erreichen sowie die Möglichkeit, dich wirklich neu auszurichten, jenseits deiner Trigger, Muster, Reaktionen, bisherigen Erfahrungen und deiner bisherigen Konzepte der Liebe.

Dieses Buch möchte dich begleiten, schnellere Wege aus dem Schmerz zu finden und die Chancen zu ergreifen.

Durch meine Praxis, in der ich nur Frauen nach einer Trennung in ihren neuen Lebensabschnitt begleite, schreibe ich das Buch aus der Sicht einer Frau. Männer bitte dann einmal umdenken, die geschilderten Folgen und Beispiele sind genauso andersherum erlebbar und sollen in keiner Form Diskriminierung der männlichen Personen darstellen.

In der Praxis bin ich nach einer Trennung mit den Ängsten, überflutenden Gefühlszuständen und dem Wunsch nach Veränderung konfrontiert.

Bevor wir jetzt gemeinsam in die Trennungsphasen einsteigen, habe ich noch eine Bitte. Ich möchte ja, dass du an der Trennung wächst und dich weiterentwickelst. Dazu werde ich dir einige Reflektionsfragen anbieten, um dich selbst deutlich besser kennenzulernen und zu verstehen. Dieses bessere Verständnis beinhaltet natürlich auch, dir selbst viel mehr Liebe entgegenzubringen. Also möchte ich dich bitten, die Kapitel mit einer neugierigen, offenen inneren Haltung zu lesen und dabei den Fokus auf das zu legen, was du hier über dich erfahren kannst, und bewusst darauf zu achten, wenn sich vielleicht eine andere Stimme in dir ausbreiten möchte, die dich eventuell abwerten oder gar verurteilen möchte. Versuche, sie leise zu stellen und die Perspektive beizubehalten, dich neugierig zu erforschen. Einverstanden?

Eine Trennung kann eine der herausforderndsten Erfahrungen im Leben sein und wird oftmals unterschätzt.

Laut Psychologen ist sie die zweitbelastendste Erfahrung, die man durchleben kann – direkt gefolgt vom Tod eines geliebten Menschen.

Eine Trennung ist wie ein kleiner Tod: Eine geliebte Person »stirbt« für uns und damit auch häufig das Gefühl von Stabilität und Sicherheit.

Der Verlust eines Partners ist oftmals gleichbedeutend mit dem Verlust der eigenen Identität, des eigenen Lebensentwurfes, der Vision einer gemeinsamen Zukunft. Damit wird uns das bestehende Fundament unter den Füßen »weggezogen« und wir wackeln, fallen aus unserer Mitte und erleben mitunter ein völlig inneres Chaos, intensive Gefühlsausbrüche, einen absoluten Gehirnnebel und die Möglichkeiten, einen klaren Gedanken zu fassen und gute Entscheidungen zu treffen, sind komplett ausgebremst. Dazu ungefiltert immer wieder der Gang in die Vergangenheit: Was hätte ich/er anders machen können, an welcher Stelle fing die Trennung an, was ist wirklich passiert, weshalb konnten wir nicht mehr zueinander finden …

Dann geht es weiter: Selbstabwertung, Ängste, Trauer … – eine Abwärtsspirale und kein Licht am Ende des Tunnels.

Dabei ist es völlig irrelevant, wie lange die Beziehung bereits bestanden hat. Trennungsschmerz können wir auch erleben, wenn wir über jemanden hinwegkommen müssen, mit dem wir nur kurz zusammen waren, oder uns in die Idee einer gemeinsamen Beziehung verliebt haben, die sogenannte »Fast-Beziehung«.

Das Potenzial, die gemeinsame Zukunft, die wir in unseren Gedanken kreiert haben und die ein solches Gefühl der Erfüllung und des Ankommens ausgelöst hat, stürzt uns nach dem Ende genauso in diesen Trennungsstrudel.

Was gilt es denn zu betrauern? Den Verlust

der Gemeinschaft, der Beziehung

der damit einhergehenden Gefühle von Zugehörigkeit, Verbundenheit, Geborgenheit, Stabilität und Sicherheit

der gemeinsamen Lebenspläne

des gemeinsamen Konstrukts der Familie oder

der gemeinsamen Idee einer zukünftigen Familie

der unerfüllten Sehnsüchte und Bedürfnisse

des vergeblichen Wunsches nach gemeinsamer Entwicklung oder aber vielleicht auch nur den Verlust der Illusion

Der Verlust des gemeinsamen Weges möchte betrauert und dadurch verarbeitet werden.

Die Trauer drückt sich dabei nicht nur durch Traurigkeit, sondern eine Vielzahl anderer Emotionen wie Wut, Schuldgefühle, Scham, Eifersucht, Einsamkeit, Ohnmachtsgefühle, Enttäuschung, Sehnsucht, Vermissen und Zerrissenheit aus.

Auch vermehren sich Ängste und Sorgen und entwickeln sich aus:

der Angst vor dem Alleinsein

dem Wegfall der Stabilität und Sicherheit

der Angst vor der unbekannten Zukunft

der Sehnsucht nach Verbundenheit

dem Vermissen des Vertrauten

dem Vermissen der schönen Gefühle, die die Beziehung ausgelöst hat, heraus.

Viele Frauen erleben schwierige Trennungen:

Trennung mit Kindern, Streit um das Betreuungsmodell, Rechtsstreit, Gütertrennung, finanzielle Unsicherheit, mangelnde Verantwortungsbereitschaft, Lügen, Betrug und eine unsichere Zukunft.

All das erschwert natürlich den Freiraum und die zeitliche Kapazität, sich bewusst mit den Trennungsphasen auseinanderzusetzen.

Aber gerade in dieser Zeit ist eine Unterstützung für die aufkommenden Emotionen besonders wichtig, um nicht in der Negativspirale der Gedanken und Gefühle hängen zu bleiben, sondern auch dann und gerade dann gute Tools und Methoden zur Unterstützung der Selbstwirksamkeit an der Hand zu haben.

Trennungsfolgen wirken sich auch sehr stark körperlich aus. Unsere Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Schlaflosigkeit, Alpträume, unkontrolliertes Zittern, Panikattacken oder ein inneres Gefühl der Apathie sind absolut keine Seltenheit.

Liebes-/Trennungskummer geht mit regelrechten Schmerzen einher. Kaum ein Ereignis verändert das Leben so sehr wie eine Trennung.

Aber was genau sind seelische Schmerzen und seelische Wunden?

Da ist der Schmerz der Ablehnung

Der Schmerz des Verlassenwerdens

Der Schmerz der Demütigung

Der Schmerz des verletzten Selbstwerts

Der Schmerz des Vertrauensbruchs

Der Schmerz der Ungerechtigkeit

Der Schmerz des Scheiterns

Mit diesen Schmerzen umzugehen, ist ein Prozess, der sich in den Trennungsphasen widerspiegelt.

Ein natürlicher Lernprozess setzt ein. Wir versuchen, den Schmerz zu verstehen, und vor allem möchten wir lernen, wie wir diesen Schmerz zukünftig vermeiden können.

Unbewusst verarbeiten wir eine Trennung, indem wir Schutzstrategien suchen, um zukünftig schmerzhafte Erfahrungen in Beziehungen zu vermeiden. Das ist dann sinnbildlich »ein Pflästerchen auf die Wunden« kleben.

Damit wird aber nicht in der Tiefe verarbeitet, sondern die Erfahrung nur ins Unterbewusstsein verschoben und spätestens in den nächsten Beziehungen (und das muss nicht nur die klassische Partnerschaft sein – auch deinem Chef, den Geschwistern, den Nachbarn, der Freundin gegenüber) fallen uns die unverarbeiteten Schmerzen wieder auf die Füße.

Lernen durch Schmerz: Wenn ich auf eine heiße Herdplatte fasse, weiß ich zukünftig, ich verbrenne mich und wiederhole diese Handlung nicht mehr. Ich lerne einen Umgang mit dem Herd. Eine Vermeidungsstrategie wäre hier, nie mehr zu kochen und den Herd aus der Küche zu entfernen. Zu lernen bedeutet, ich nehme das nächste Mal einen Topflappen und berühre die Herdplatte nicht mehr.

Bei seelischen Schmerzen versuchen wir, die gleiche Strategie anzuwenden. Wenn ich eine Trennung erfahre, versuche ich das nächste Mal, Schmerz in Beziehungen zu vermeiden.

Damit es gelingt, zukünftig Schmerz zu vermeiden und aus den Erfahrungen zu lernen, nutzen wir ganz gezielt deine Trennung als Lernmöglichkeit, um persönlich zu wachsen und zu reflektieren, was du daraus transformieren kannst, um in Zukunft seelischen Schmerz zu vermeiden.

Dies ist die Einladung zur Selbstreflexion, zu verstehen, welche Muster und Dynamiken zu seelischem Schmerz geführt haben, welche Muster und Dynamiken in Beziehungen entstehen und welche traumatischen Erfahrungen aus vergangenen Beziehungen noch heute nachwirken und sich in deinen Glaubenssätzen, deinem Bindungsstil, deinen Emotionen, Ängsten und deinem Selbstwert widerspiegeln.

Ich zeige dir auf, wie wir uns von den Verletzungen aus vergangenen Beziehungen befreien können, um nicht den gleichen Mustern zu folgen.

Denn nur so können wir den seelischen Ballast abwerfen und Platz schaffen für einen erfüllten, befreiten Neubeginn.

Seelischen Schmerz empfinden wir, wenn wir verletzt werden.

Das Wort Verletzung kommt aus dem Griechischen und ist ein Synonym für den Begriff Trauma oder Wunde.

Die Verarbeitung von Traumata ist ein sehr komplexer Prozess: der Prozess der Trennungsphasen.

Um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten, benötigt es deine Fähigkeit, mit den Herausforderungen der Trennung erfolgreich umgehen zu können.

Wie eine körperliche Verletzung Zeit braucht, um zu verheilen, benötigt die Seele ebenso Zeit, um den Verlust zu verarbeiten.

Bei dem Griff auf die Herdplatte versorge ich meine Wunde mit einem Verband, mit Salben und schone die Hand. Bestenfalls heilt die Wunde so vollständig aus und meine Hand ist wieder komplett einsatzfähig.

Seelische Wunden äußern sich durch vier Ebenen, in denen sie sich ausdrücken:

Deine Gedanken (Fixierung auf Probleme)

Deine Gefühle (Vermeidung oder Überflutung von Gefühlen)

Deine Körperempfindungen (Selbstregulation von Anspannung und Entspannung)

Deine Erinnerungen (mentales Wiedererleben früherer Erlebnisse und Erfahrungen)

Jede dieser Ebenen benötigt andere maßgeschneiderte Methoden, Tools und Techniken, um die Fähigkeiten zur Verarbeitung deutlich zu steigern.

Es zeigt vor allem, dass das alleinige Sprechen über die Erfahrung und das Konzept »Die Zeit wird die Wunden schon heilen« nicht ausreichend sind, um deine Trennungserfahrung in der Tiefe zu transformieren.

Diese Fähigkeiten können wir erwerben durch praktische Übungen, die dich auf deiner Reise begleiten.

Wie sich die Folgeerscheinungen der Trennung auf diesen vier Ebenen äußern, sind dabei auf der Ebene der Gedanken das 24/7-Gedankenkarussell, sehr ausgeprägt durch die Überanalyse des Expartners, dazu das immer wiederkehrende Gedankenkreisen um Situationen wie »Wenn ich damals …« oder »Wenn er damals …«.

Immer wieder werden Gespräche und im Raum stehende Vorwürfe zerkaut, zerdacht und halten uns in Gedankenspiralen gefangen, aus denen es scheinbar keinen Ausgang mehr gibt.

Einige der häufigsten typischen Gedanken, die mir dabei in der Praxis begegnen, sind:

Was habe ich falsch gemacht?

Was stimmt nicht mit mir?

Warum bin ich so austausch- und ersetzbar?

Ich bin beziehungsunfähig.

Was stimmt nicht mit mir, dass ich eine so toxische Beziehung gelebt habe?

Was stimmt noch weniger mit mir, dass ich so lange geblieben bin?

Ist er toxisch, narzisstisch …?

Wenn er sich doch nur verändert hätte, dann ...

War das überhaupt Liebe?

Wo war der Punkt, der alles verändert hat?

Warum ist er jetzt so anders?

Wo ist der Ex-Partner, den ich mal kannte?

Habe ich mich so vertan?

Was ist überhaupt noch wahr?

Daraus resultieren Sorgen und Zweifel bis hin zu Selbstmordgedanken.

Auf der Ebene der Gefühle sind dabei die Gefühle von großer Traurigkeit, Wut, Schamgefühlen, Schuldgefühlen, eine zerreißende Sehnsucht bis hin zu Gefühlen der Ohnmacht, Verzweiflung und Hilflosigkeit sehr prägnant. Ängste bis hin zu Panikattacken können sich zuspitzen.

Da überflutet uns dann die Traurigkeit in den unpassendsten Momenten und wir brechen bei Kleinigkeiten in Tränen aus.

Die Wut, die sich aufgestaut hat, explodiert bei kleinsten Anlässen.

Die Hilflosigkeit lässt uns erstarren und jede tägliche Verrichtung wird zu einem immensen Kraftakt.

Das Schamgefühl, welches uns uns nicht mehr vor die Haustüre bewegen lässt, weil wir gefühlt nur noch angestarrt werden.

Die Schuldgefühle, die uns wütend werden lassen oder uns die alten Situationen zum x-ten Mal durchkauen lassen und damit wieder ins Gedankenkarussell zurückziehen.

Die Verzweiflung, die uns sprichwörtlich die Luft zum Atmen nimmt, und die Sehnsucht, die uns innerlich zerreißt.

Massive Angstgefühle, die uns in völlige Sorgen- und Panikgedanken bis hin zu auftretenden Selbstmordgedanken hineinsteigern, oder die Angst, die uns so lähmt, dass sie die Bewältigung des Alltags fast schon unmöglich macht.

Auf der körperlichen Ebene wird die Trennungsverarbeitung sehr häufig begleitet von Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, übermäßiger Schreckhaftigkeit und zunehmenden Muskelverspannungen.

Die häufigsten körperlichen Symptome, von denen meine Kundinnen berichten, sind:

Schwindel

Herzstolpern, Herzrasen

Übelkeit, Bauchschmerzen

Druck auf der Brust, Gefühl, zu ersticken

Kopf- und Nackenschmerzen

Innere Unruhe

Benommenheit (brain fog)

Kloß im Hals, Schluckbeschwerden

Hohe innere Unruhe ohne Möglichkeit zur Entspannung

Zittern

Aus dieser Mischung ergibt sich dann eine völlige Überlastung unserer Verarbeitungskapazitäten. Die ganze Situation überfordert und stresst uns.

In der Praxis lauten die Beschreibungen der Überforderung folgendermaßen:

Ich habe das Gefühl, komplett neben mir zu stehen.

Kleine Alltagserledigungen fallen mir zunehmend schwerer.

Ich fühle mich immer unsicherer im Kontakt mit Menschen.

An sozialen Aktivitäten nehme ich nur noch teil, um mich abzulenken.

Ich finde keine Ruhe.

Ängste und Sorgen rauben mir meinen Schlaf.

Die Kontrolle über mein Leben entgleitet mir immer mehr.

Ich erkenne mich nicht mehr wieder.

Ich kann mich selbst nicht mehr leiden.

Ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst.

Ich spiele die inneren Zustände herunter, keiner weiß, wie es mir wirklich geht.

Die Trennung ist jetzt über drei Jahre her und ich habe immer noch nicht in mein Leben gefunden. Ich hänge immer noch an der Beziehung.

Ich fühle mich wie eine Versagerin.

Ich mache Dinge, für die ich mich zutiefst verurteile und schäme.

Ich bin völlig überfordert, die Trennung hat mich komplett aus der Bahn geworfen.

Ich kompensiere vieles mit Essen und Shoppen.

Ich kann mich selbst kaum mehr wahrnehmen. Ich fühle mich wie betäubt, das betrifft auch das Empfinden von glücklichen Zuständen. Ich kann nichts mehr genießen.

Selbst kleinste Entscheidungen fallen mir zunehmend schwerer. Ich habe das Gefühl, komplett die Kontrolle zu verlieren.

Ich fühle mich immer mehr bedroht und erstarre. Ich kann mich keinen Schritt vorwärtsbewegen, weder gedanklich noch in Handlungen.

Die vierte Ebene der Erinnerungen: Erinnerungen, die noch völlig überflutende Gefühlszustände im Gepäck haben.

Erinnerungen an gemeinsame Orte

Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse

Erinnerungen an gemeinsame Urlaube

Der Streit hier, die Situation da, der Umgang miteinander dort

Verletzungen aus der Beziehung kommen ungefiltert nach oben, um dann wieder und wieder in das Gedankenkarussell einzuladen und die Spirale auslösen, »Was hätte ich …, wenn ich ...?« oder »Was hätte er …, wenn er an der Stelle …?«.

Das ist absolut wichtig, da wir ja an der Erfahrung wachsen möchten und uns in unseren Anteilen, die zum »Nichtgelingen« der Beziehung beigetragen haben, weiterentwickeln möchten. Wir lernen aus der Erfahrung, um eine Wiederholung zu vermeiden. Solange allerdings die Emotionen noch so intensiv mit den inneren Bildern verknüpft sind, ist unsere Sichtweise völlig eingefärbt durch die noch damit verbundenen Emotionen und eine höhere Perspektive, die mir Erkenntnisse ermöglicht, noch sehr eingeschränkt.

Situationen mit alten Beziehungen werden noch mal herangezogen; die gleiche Dynamik, das gleiche Muster, das gleiche Ende. Was wiederholt sich hier?

Dazu kommen noch die Erinnerungen an die schönen gemeinsamen Momente, sehr häufig noch verbunden mit einem tiefen Vermissen und einer Sehnsucht, die einfach nur schmerzhaft ist.

Dazu kommen dann noch, ausgelöst durch die jetzige Trennung, alte Erinnerungen, die aktiviert werden, und frühere Erlebnisse und Erfahrungen klopfen auf einmal an.

Da wird auf einmal vermehrt von Ex-Beziehungen geträumt, alte Personen tauchen in deinem Bewusstsein auf, Erinnerungen an vergleichbare Situationen aus der Vergangenheit, die genau die gleichen Gefühle ausgelöst haben, können vom Unterbewusstsein ans Tageslicht drängen.

Jede Erinnerung, die jetzt ans Tageslicht kommt, ist eine Einladung zur Selbstreflexion und Heilung.

Bei jedem Kapitel in diesem Buch lade ich dich ein, in die Tiefen deiner Psyche zu tauchen und alte Fragmente ans Tageslicht zu holen und dich damit von deinem seelischen Ballast endgültig zu verabschieden.

Die jetzige Trennung kann die Einladung beinhalten, wirklich auf tiefster Ebene auszumisten.

Was gute Freunde oft raten, um Trennungen besser zu überwinden, ist der Klassiker: »Gut zu sich sein«, schöne Unternehmungen, Sport, gutes Essen, Freunde treffen, Dinge tun, die man mit dem Partner nicht machen konnte …

Aber all das funktioniert bei dir irgendwie gerade nicht oder zumindest nur temporär?

Es kann auch nicht funktionieren, weil jede Phase der Trennung notwendig ist, um dein Herz zu heilen und die Trennung zu verarbeiten.

Gemeinsam tauchen wir in das Mysterium der Trennungsverarbeitung ein und beobachten, wie jede Phase deine Heilung unterstützt und die Gelegenheit bietet, auszumisten.

Mit maßgeschneiderten Methoden, Tools und Techniken für jede Ebene:

Deine Gedanken (kognitive Verarbeitung),

Deine Gefühle (emotionale Verarbeitung),

Deine Körperempfindungen (neurobiologische Verarbeitung),

Deine Erinnerungen.

Hiermit wird bereits deutlicher, dass das alleinige Sprechen über die Erfahrung und das Konzept »die Zeit wird die Wunden schon heilen«, meist nicht ausreichend sind, um deine Trennungserfahrung(-en) in der Tiefe zu transformieren.

Eine Trennung wird durch die Trennungsphasen verarbeitet. Es ist ein Prozess, bei dem die Trennung erst einmal unverarbeitet im Gehirn abgelegt und dann in dem Prozess der Trennungsphasen Stück für Stück verarbeitet wird.

Mit maßgeschneiderten Methoden, Tools und Techniken werde ich dich unterstützen, dem 24/7-Gedankenkarussell, den überwältigenden Gefühlen, den unangenehmen körperlichen Empfindungen und den belastenden Erinnerungen entgegenzuwirken.

Neben den Auswirkungen auf deine Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen wirkt sich eine Trennung auf so viele Bereiche deines Lebens aus – von deiner Bindungsfähigkeit über deine Ängste bis hin zu deinem Selbstwertgefühl und deinem Glaubenssystem. Aber hier ist die gute Nachricht: Wir werden genau hier ansetzen und aktiv werden! Ich lade dich ein, aus der Vergangenheit zu lernen, um alte Muster zu durchbrechen und Platz für positive Veränderungen zu schaffen – Schritt für Schritt!

Dann lass uns ganz kurz einen Überblick verschaffen, wo du stehst und was dich gerade am meisten belastet.

Welche Gedanken wärst du am liebsten los?

Welche Gefühle wärst du am liebsten los?

Welche Körperempfindungen wärst du am liebsten los?

Welche Erinnerungen wärst du am liebsten los?

Mach gern meinen kostenlosen SOS-Stresstest. Damit findest du noch leichter heraus, was dich gerade am meisten belastet:

https://www.beep-coaching.de/test/

Damit wären wir auch bereits mitten in Phase eins der Trennungsphasen, der Phase der Verdrängung. Diese Phase lädt ein, uns mit unseren bisherigen Bewältigungsstrategien und auch möglichen Kompensationsmechanismen zu beschäftigen. Das machen wir auch ganz ausführlich. Aber bevor wir hier tiefer einsteigen, möchte ich dir noch einen Überblick über die Trennungsphasen verschaffen und die Auswirkungen einer fehlenden bewussten Gestaltung der Trennung, einer fehlenden Trennungskompetenz, erläutern.

Was uns grundsätzlich fehlt, ist eine gewisse Trennungskompetenz. In der Theorie würden wir mit deutlich weniger Verletzungen und Trennungsschmerz konfrontiert sein, wenn wir eine Trennungskompetenz in uns entwickelt hätten. Leider, oder auch zum Glück, sind wir mit einer Trennung nicht so häufig konfrontiert, sodass es wenig Referenzerfahrungen gibt, auf die wir zurückgreifen können. Damit ist eine Trennung und auch der Trennungsvorgang überfordernd und sehr häufig nicht verletzungsarm gestaltet.

Ein Musterbeispiel für eine sicherlich sehr seltene, aber sehr schonend gestaltete Trennung bietet das Konzept des Bewussten Entkoppelns.

Bewusstes Entkoppeln | Conscious Uncoupling: Dieser Begriff wurde erstmals durch die Trennung des Paares Gwyneth Paltrow und Chris Martin weltbekannt. Das Konzept dahinter ist von Katherine Woodward Thomas, der Begründerin von Conscious Uncoupling.1

2009 führte Katherine Woodward Thomas das «bewusste Entkoppeln« als fünfstufiges Programm ein. Schritt für Schritt führt die Beziehungstherapeutin Betroffene behutsam durch die schmerzhafte Auflösung einer Partnerschaft. Indem beide Partner ihre Verantwortung annehmen und den Trennungsprozess bewusst gestalten, wird es möglich, negative Gefühle loszulassen und mit geheiltem Herzen positiv in die Zukunft zu blicken.

Die Motive, welche sie antrieben, den Weg des Conscious Uncoupling zu gehen, und die Gwyneth Paltrow der Zeitschrift Gala verriet, waren in erster Linie das Wohlbefinden ihrer Kinder, um diese vor unnötigen Schmerzen zu bewahren.2

»Als ich wusste, dass ich mich scheiden lassen wollte, habe ich eine Datenerhebung durchgeführt und mit Erwachsenen gesprochen, die aus einem zerrütteten Elternhaus stammten.« Dabei gewann sie eine erstaunliche und doch nachvollziehbare Erkenntnis. »Jeder einzelne von ihnen sagte: »Es war mir egal, dass meine Eltern sich scheiden ließen. Aber die Tatsache, dass sie nicht miteinander sprachen, dass sie an meinem Geburtstag nicht beide an einem Tisch sitzen konnten ...«. Sie sagten, »das sei das Schrecklichste.«. Eine Augen öffnende Erfahrung für den »Shakespeare in Love«-Star. »Man konnte sehen, dass sie so viel Schmerz und Wut in sich hatten.« Ich dachte: »So etwas werde ich nie tun. Und das haben wir auch wirklich nicht.«

Gwyneth und Chris sind trotz der Scheidung weiter freundschaftlich verbunden, verbringen Feiertage und Geburtstage gemeinsam. Anfang des Jahres begleiteten die 43-Jährige und die beiden Kinder Apple und Moses den Sänger und seine Band auf der Tournee durch Peru und Argentinien.

Sicherlich eine so wunderbare Erfahrung, die ein bedeutendes Maß an Trennungskompetenz benötigt und die Bereitschaft, die Verantwortung für aufkommende Gefühle und Verletzungen zu 100 Prozent zu übernehmen. Dazu benötigt es ein großes gemeinsames Wohlwollen, Respekt und Wertschätzung, die gemeinsame Vergangenheit zu würdigen, und die Akzeptanz dessen, dass ein gemeinsamer Weg zu Ende ist und die Bereitschaft, die Entscheidung des Partners, der den Weg nicht mehr gemeinsam fortsetzen möchte, zu respektieren – schwierig, wenn bereits in der Partnerschaft keine Kommunikationsbereitschaft und kein Wohlwollen mehr erlebbar waren. Diese Qualitäten in der Trennung zu leben, erscheint dann fast unmöglich. Umso wundervoller, wenn Paare beschließen, gemeinsam den Weg in Würde, Respekt und Wohlwollen zu beenden.

Aber selbst wenn nur ein Partner bereit ist, die Vergangenheit zu würdigen und den Respekt beizubehalten, wird der Nährboden für weiteren Kampf ausgedünnt. Das wiederum kann auch bedeuten, die Tür für ein wohlwollendes Verhältnis in der Zukunft offen zu lassen, den Kontakt aber auf ein Minimum zu reduzieren, bis der andere Partner vielleicht eines Tages die Verantwortung für seinen Beitrag übernehmen möchte.

Was ich in der Praxis deutlich häufiger erlebe, ist die

Fehlende Trennungskompetenz

Ich nutze hier die Beschreibung der fehlenden Trennungskompetenz, die sich in der Trennung durch viele ungesunde Verhaltensweisen auszeichnet. Man erkennt den Ex-Partner nicht mehr wieder. Die Fragezeichen nehmen zu und eine völlige Verwirrung tritt ein:

Mit wem war ich da eigentlich so lange zusammen? Mit wem habe ich da Kinder? Wer ist dieser Mann? War das überhaupt Liebe? Wo sind Respekt und Wertschätzung hin? Wieso befinde ich mich jetzt in einem solch erbitterten Kampf? Der Kampf ums Sorgerecht, um die Gütergemeinschaft, um Eigentum, um Hausrat, um …

Hier noch mal zur Erinnerung: Ich schreibe das Buch aus der Sicht einer Frau, also bitte einmal umdenken – fehlende Trennungskompetenz ist nicht genderspezifisch, findet sich in allen Paarkonstellationen und ist unabhängig vom Geschlecht.

Wenn es so weit ausartet, dass man sich mit der »Nachfolgerin« an der Tür über den gemeinsamen Hausrat austauschen muss, vergeblich um einen Anteil an 35 Euro Schulgeld gebeten werden muss (und es keine Frage der finanziellen Möglichkeiten ist), dass den Kindern Unwahrheiten aufgetischt werden, gemeinsame Werte und Regeln auf einmal nicht mehr gültig sind, ein völliger Kontaktabbruch eintritt und damit klärende Gespräche nicht mehr stattfinden, dass Klärung nur noch heißt »Mein Weg oder keiner!«, dann ist die Kompromissbereitschaft, eine gemeinsame liebevolle Lösungskultur für alle Herausforderungen zu finden, gleich null. Die Liste der Beispiele lässt sich unendlich fortführen. Wenn ein Partner keine Möglichkeit mehr findet, zum Wohle aller Lösungen herbeizuführen, und der Weg zum Anwalt die letzte, nicht gewünschte Lösung ist, treten massiv Schuldgefühle auf und man fühlt sich zu Schritten »gezwungen«, die so niemals gewünscht und gewollt waren.

Das verletzt tief. Verletzungen, die sowieso bereits durch eine Trennung entstehen, vervielfachen sich durch die Art und Weise, wie der Umgang miteinander in der Trennungszeit gestaltet wird.

Das prägt – häufig nicht nur die betroffenen beiden Beteiligten, sondern auch beteiligte Kinder und zieht Kreise bis in die Familie und den ganzen Freundeskreis. Anschuldigungen, Einmischungen, Spaltung und Parteiergreifung sind die Folge. Häufig verliert man dann mit der Trennung nicht nur den Partner, sondern es splitten sich zuweilen ganze Freundeskreise und Familiensysteme auseinander.

Damit muss dann nicht nur die eigentliche Trennung verarbeitet werden, sondern weitere Trennungen, die in der Folge auftreten.

Auch kann sich eine fehlende Trennungskompetenz so weit zuspitzen, dass Selbstmord angedroht oder sogar körperliche Gewalt angewandt wird.

Jedes Jahr sterben mehr als 100 Frauen, weil sie sich von ihrem Partner getrennt haben oder trennen wollten. Dieses Phänomen hat einen Namen: Femizid. Dies ist jetzt nicht genderneutral.

Das Macht- und Dominanzverhalten, die Frau und die Beziehung als Besitz verstanden zu haben, kann so weit gehen, dass Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet werden.

In einigen Bundesländern gibt es bereits sogenannte Hochrisikomanagement-Programme. Dabei wird ein Fragebogen zugrunde gelegt, anhand dessen ermittelt wird, ob der (Ex-)Partner als Hochrisikotäter gilt.

Wenn häusliche Gewalt, Selbstmorddrohungen oder aber auch körperliche Bedrohung im Spiel sind, ebenso wie emotionale Gewalt, die zum Ziel hat, Macht- und Dominanzverhalten zu demonstrieren – überwiegend aus Wut, Rache, Macht- bzw. Besitzanspruch – gibt es Hilfe. Das Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen«: Unter der Nummer 0800 011 6016 wird anonym kostenlos Hilfe angeboten.

Eine Trennung bleibt dann häufig nicht nur auf die Trennung von zwei Personen beschränkt, sondern zieht weitere Verlusterfahrungen und massive weitere Verletzungen nach sich. Die Folgeerscheinungen sind dabei völlig unabhängig davon, ob ich mich getrennt habe oder ob mein Partner mich verlassen hat.

Getrennt oder getrennt worden, ein Unterschied?

Gibt es einen Unterschied in der Verarbeitung und Intensität des Schmerzes und einen Zusammenhang mit der Dauer der geführten Beziehung oder spielt es dabei eine Rolle, wer sich von wem getrennt hat?

Die Antwort ist ein klares Nein. Der Schmerz richtet sich nicht nach der Dauer der Beziehung, sondern nur nach der Wahrnehmung der Intensität des Schmerzes, die diese Trennung hinterlässt, und welche Folgen die eigentliche Trennung im Familien- und Freundeskreis auslöst.

Es gibt Trennungen nach 18 Jahren Ehe, mit Kindern, Eigentum etc., die kaum Trennungsschmerzen hinterlassen, da der Trennungsprozess sich schon schleichend in den letzten Jahren der Ehe entwickelt hat, sodass die Parteien bereits das Stadium der Akzeptanz und des Loslassens erreicht haben.

Es gibt Kurzzeitbeziehungen, die einen völlig aus der Bahn werfen. Hier hat diese kurze Beziehung so tiefe Sehnsüchte geweckt und erfüllt mit dem neuen Partner, der das ganze Leben auf den Kopf gestellt hat. Erst im positiven Sinne, wenn die Sehnsucht nach Leidenschaft, Lebendigkeit, Abenteuer und Unabhängigkeit erfüllt wird und dann wieder verschwindet; dann wird mit der Trennung das ganze Leben wieder auf den Kopf gestellt – diesmal im negativen Sinne.

Es gibt die Trennung, die völlig unvorbereitet trifft. Da liegt morgens der Abschiedsbrief auf dem Tisch oder aus dem »Ich bin nur mal eben einen Kaffee trinken« wird ein endgültiges Verschwinden. Das sind zumeist Trennungen, die einen Schock auslösen und daher in der Intensität mit Sicherheit eine Extremsituation auslösen. Die aufkommenden Emotionen, Ängste, Panikattacken und alle körperlichen Folgesymptome werfen mit Sicherheit am schnellsten und intensivsten aus der Bahn. Die Frage, ob ich mich begleiten lasse, stellt sich hier häufig gar nicht, weil es gar nicht anders geht. Das allerdings hat den Vorteil, dass die Trennung zwar heftig, aber dann auch durch die sofortige Unterstützung häufig schneller und vollständig verarbeitet werden kann.

Dazu konträr sind die Trennungen, die eigentlich »normal« verlaufen, aber nach zehn Monaten oder zum Teil auch noch nach zwei bis drei Jahren wird man immer noch von der Sehnsucht oder den Schuld- und Schamgefühlen sowie auftretenden Ängsten gesteuert. Da gab es dann nicht den einen Schockmoment, der mich zum Handeln gezwungen hat, sondern da ist der Trennungsprozess eher wie ein schleichendes Gift, welches sich langsam in jeder Körperzelle ausbreitet.

Daher hat die Frage, ob die Dauer der Beziehung Einfluss auf die Trennungsphasen hat, ein klares Nein verdient.

Wenn ich (ungewollt) getrennt wurde, löst die Trennung sicherlich deutlich mehr Schockmomente aus, gerade dann, wenn die Trennung mich, wie oben bereits erwähnt, völlig unvorbereitet trifft oder diese Beziehung sich für mich einfach noch sehr erfüllend angefühlt hat. Ebenso hinterlässt es Schmerzen und deutliche Spuren, wenn ich völlig unvorbereitet vermeintlich ausgetauscht und ersetzt wurde.

Aber daraus abzuleiten, dass eine Trennung, die ich selbst eingeleitet habe, weniger schmerzhaft ist, passt nicht zu den Erfahrungen, die ich in der Praxis gemacht habe. In der Betreuung treffe ich ebenso viele Frauen, die von sich aus die Beziehung beendet haben und einen ebenso tiefen Schmerz spüren.

Worunter leiden Frauen, wenn sie sich getrennt haben?

Oftmals gehen sie, weil sie an einem Punkt angekommen sind, an welchem keine Bereitschaft mehr vorhanden war, gemeinsam über die alten Beziehungsstrukturen hinauszuwachsen. Insbesondere der Partner, der sich sehr mit seiner persönlichen Entwicklung beschäftigt hat und Veränderung in der Beziehung erreichen möchte sowie vor allem das Potenzial sieht, mit diesem Partner ein neues Level an Beziehung zu erreichen, ist irgendwann zermürbt – weil Veränderung nur noch Kampf um Besitzstandswahrung bedeutet, aber kein Interesse an gemeinsamer Weiterentwicklung.

Viele Menschen gehen oder werden verlassen, weil es »anstrengend« wird. Die Beziehung ist an einem Punkt, an dem es keine Perspektive mehr für gemeinsames Wachstum und Veränderung gibt. Ein Stehenbleiben, um die Entwicklungschancen zurückzunehmen, funktioniert nicht. Es ist ein menschliches Urbedürfnis, sich zu entwickeln.

Was dann schmerzt, ist, wie sehr sie diese Person geliebt und gewollt haben und bereit waren, sich mit ihr weiterzuentwickeln. Sie müssen nun akzeptieren, dass die gemeinsame Zeit zu Ende ist, obwohl noch so viel Liebe und (aus ihrer Sicht) Potenzial da ist.

Der Punkt, an dem sie sich oftmals Unterstützung holen, ist die Phase, wenn sie an ihrer Liebe und dem Schmerz, diese Liebe nicht mehr teilen zu können, drohen zu ertrinken. Gründet dann der Ex-Partner im Anschluss die Familie, die man sich zuvor zusammen erträumt hatte oder lebt mit einer neuen Partnerin die Veränderungen, ist das der Punkt, an dem es vielen den Boden unter den Füßen wegreißt. Die Ablehnung der eigenen Person, die tiefe Verletzung des Selbstwerts und die geplatzten Träume prasseln geballt auf einen ein.

Zusammen mit diesem Schmerz dann auch noch die stabile Basis aus Freundes- und Familienkreis zu verlieren und damit eine der ganz wichtigen Stützen zu verlieren, ist traumatisierend und zutiefst destabilisierend.

Spätestens dann benötigt es eine unterstützende Begleitung, um überhaupt wieder ins Leben zurückzufinden.

Mit diesem Ratgeber möchte ich dir einiges an die Hand geben, um durch gezielte Übungen deine innere Stabilität und Sicherheit wiederzufinden.

Lass uns jetzt gerne gemeinsam einen Blick auf die Trennungsphasen richten, um dich zu orientieren, welche Phasen gemeistert werden möchten.

Elisabeth Kübler-Ross, Psychiaterin und Sterbeforscherin, hat die fünf Phasen des Trauerns erforscht, die auch für den Trennungsprozess gültig sind.3 Ursprünglich beschrieb das Modell den Bewältigungsmechanismus, den Sterbende vor dem eigenen Tod durchlaufen. Doch auch der Prozess der Trauer in Folge einer Trennung wird durch diese Phasen erklärt. Dabei gibt es folgende Phasen, die von ihr beschrieben sind:

Verdrängung

Zorn

Verhandeln

Depression

Zustimmung/Akzeptanz

Die Phasen zwei bis vier, Zorn, Verhandeln und Depression, sind in diesem Buch in die Phase der Emotionen zusammengefasst.

Anders als bei einem Todesfall geht unser Leben nach der Zustimmung und Akzeptanz weiter, daher benötigt es nach der Trennung, anders als bei einem Todesfall, zusätzlich die Phase der Neuausrichtung und die Phase des Neubeginns.

Die Phasen der Verarbeitung verlaufen nicht linear und auch die Intensität wird unterschiedlich wahrgenommen. In der einen Woche bin ich voller Zuversicht und in der nächsten hänge ich wieder im Tal der Tränen, Sehnsucht oder Hoffnungslosigkeit. All das ist völlig normal, Prozesse haben ihren eigenen Ablauf und ihr eigenes Tempo. Wenn wir aber den Umgang damit erlernen, können wir die Phasen des Wohlbefindens immer weiter ausbauen und das Tal der Tränen schneller verlassen.

Es gibt aber auch Menschen, die den Tod eines geliebten Menschen schneller verarbeiten als eine Trennung. Eine Klientin erzählte mir zu ihrem Trennungsprozess: »Ich kenne es leider nur zu gut, wie schmerzhaft es ist, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Aber ich musste es akzeptieren, weil ich daran nichts ändern konnte. Aber mit der Trennung, da quälen mich ständige Gedankenkarusselle, dass ich vielleicht irgendetwas machen kann, damit er wieder zurückkommt. Ich denke, dass deswegen die Trauerphase bei der Trennung bei mir viel länger ist.«

Trennungsprozesse sind nicht nur für Partnerschaften relevant, sondern auch bei Konstellationen aus Affären, Seelenpartnerprozessen oder unerwiderter Liebe.

Auch hier haben wir ein innerliches »Wir« kreiert, welches sich aber nicht als lebbar in Form einer Beziehung materialisiert hat.

Je intensiver sich dieser Wunsch als Erfüllung angefühlt hat, umso mehr kann auch hier das Ende der Illusion genau einen solch schmerzhaften Trennungsprozess einleiten.

Die Intensität der Trennung ist folglich nicht abhängig und linear zu der Dauer der gemeinsamen Zeit.

Laut Elisabeth Bock, Psychoanalytikerin nach C.G. Jung, sind Trennungen DAS universelle, traumatische Thema im Leben.4

»Psychische Gesundheit bedeutet Trennungsfähigkeit«, so Bock.

Trauerarbeit, um die Trennung zu verarbeiten, bedeutet in erster Linie, Abschied zu nehmen. Trauer bedeutet, zu realisieren, dass der Partner wirklich weg ist. Trauer bedeutet, Abschied zu nehmen von der Beziehung, vom Partner, vom Wir, von gemeinsamen Wünschen, gemeinsamen Zielen.

Wir müssen Dinge lernen, die wir uns eigentlich nicht gewünscht bzw. anders vorgestellt haben, aber nun erforderlich sind:

Die Fähigkeit, allein zu sein

Die Fähigkeit, loszulassen und zu akzeptieren

Die Fähigkeit, unsere Gefühle zu managen

Die Fähigkeit, unsere Gedanken zu beeinflussen

Die Fähigkeit, neue Visionen zu entwickeln

Die Fähigkeit, wieder Freude und Leichtigkeit zu spüren

Die Fähigkeit, wieder zu vertrauen

Die Fähigkeit, wieder zu lieben

All das benötigt Zeit – Zeit, die wir völlig unterschätzen, genau wie den Fakt, dass uns die Folgen der Trennung doch so sehr zusetzen.

Bevor wir uns den Herausforderungen der Trennungsphasen stellen, möchte ich dir hier noch ein grundsätzliches Verständnis mitgeben, wie Erfahrungen in unserem Körpersystem verarbeitet werden.

Wie verarbeiten wir Erfahrungen?

Maßgeblich beteiligt an der Verarbeitung der Trennung sind verschiedene Ebenen unseres Gehirns.

Hier lassen sich wunderbar vereinfacht die Prozesse der Trennung beschreiben.

Das dreieinige Gehirn von Paul D. MacLean5 unterscheidet drei Gehirnareale:

1. »Kognitive Ebene«