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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik für das Fach Französisch - Literatur, Werke, Note: 2, Universität Wien (Romanistik, Französisch), Veranstaltung: SE Literaturwissenschaftliches Seminar: Französische Romane , Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Arbeit werde ich auf die Problematik im Umgang mit Sade und seinem Werk eingehen, dessen Widersprüchlichkeit schon in den gehaltenen Referaten im Seminar im Sommersemester offensichtlich wurde. Vor allem wurde es sehr klar, wie leicht man den wissenschaftlichen Rahmen verlassen kann und dass dies nicht offensichtlich auffällt durch die zarte Komplexität des Themas. Ich werde mit den gedanklichen Anregungen von Georges Batailles Analyse von Sades Philosophie wie auch eigenen kritischen Einwänden Sades Philosophie erklären. Meine Referatskollegin ist zwar in ihrer Arbeit schon auf die Genderproblematik bei Philosophie im Boudoir eingegangen, trotzdem wünsche ich einige kritische Einwände zu präsentieren, die eine Weiterführung des Argumentationsstranges von meiner Chatterton- Seminararbeit aus dem letzten Wintersemester sind. 6. Konklusion Ich will anmerken, dass Sade in der Zeit der Französischen Revolution und vor allem danach beobachten konnte, wie Menschen tonnenweise hingerichtet worden sind, nicht aus Leidenschaft, sondern aus Ordnung -schaffender bzw. –erhaltender Funktion heraus. Das Streben nach souveräner Freiheit ist im gesellschaftlichen Kontext unerfüllbar, da ein eben einer Gesellschaft ein System, ein System eine Ordnung braucht. Die Souveränität ist nur in der Übergangsphase des Modellwechsels lebbar. Die Sadsche Libertinwelt scheint die Souveränität lebbar zu machen. Dies ist nur möglich, weil es eine geordnete Parallelwelt gibt, in dessen Anhängigkeit die Libertinwelt besteht. Ohne die Modelle davor und danach gäbe es keinen erregten unterwegs- Zustand der Anarchie dazwischen. Wenn alle souveräne Libertins wären, gäbe es ab einem Zeitpunkt kein Essen, kein Trinken, keinen Nachschub an Jünglingen für die Orgien. Sades Werk ist als Gesellschaftskritik zu sehen, als die Verarbeitung der biographischen Gegebenheiten, wie Gefängnisaufenthalte und Guillotinewahrnehmung, der Versuch die Rang- und Ordnungsstrukturen zu ergründen, wie auch Sex zu definieren. Das Bemerkenswerteste an Sade ist der klare Stil, wie auch das Loslösen von der emotionalen Bindung an Gedanken, das zeigt was für einer spielerische Kapazität ein Mensch an Gedanken haben kann, wenn er will. Wie lange er damit konkret praktisch leben kann, ist dann die Frage.
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