Anfangsgründe - Ernst H. Liebhart - E-Book

Anfangsgründe E-Book

Ernst H. Liebhart

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Beschreibung

»Wir sind nicht, was wir denken, was wir reden. Unsere Augen wissen da ja.« Die Gedichte des Autors erinnern das Wunder der Begegnung, die Entdeckung der Sprache, die Kommunikation gleichsam als Erschaffung aus dem Nichts. Sie vergegenwärtigen das Lernen von Liebe und unerwiderter Liebe als deren höchste Form und ermutigen Trauer, Anerkennung von Schuld, Lebenkönnen und Sterbenlernen. Davon hier die Anfangsgründe.

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Seitenzahl: 28

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel I

FINISTÈRE

BLÜHEND

ANDERNTAGS

Kapitel II

DE GRATIA

WILLST DU DEIN HERZ MIR SCHENKEN

GLÜCK

LETZTE DINGE

MAX-WEBER-PLATZ

Kapitel III

GEDICHTE

EINFACH SEIN

CONTINENTAL DIVIDE

UNTERSCHIED

SPRACHE

GEDICHTE

MITTEILUNG ANS FERNMELDEAMT

Kapitel IV

JAHRE ZUVOR

JAHRE SPÄTER

VATER

GAMPO ABBEY

FAHNDUNGSPLAKAT

URTEIL

ACHBERG

Kapitel V

ARBEITEN

AN SICH SELBST

PERSPEKTIVEN-WECHSEL

MAITRI

WARNUNG

Kapitel VI

SHUE USAMI ROSHI

NAIKAN

SENKOBO-JI

ONE DAY

GEDICHTE

AN NANDA, MEIN PFERD

GAMPO ABBEY

CTR

SCHLUSS-TERZETT

I

Lachen des Anfangs

Jubel des Seins:

Eh wir noch wurden

waren wir Eins.

(Ernst H. Liebhart)

Pensa che questo dì

mai non raggiorna.

(Sonnenuhr,

Jugendherberge Florenz)

Liegend im Kahn.

Der Bug zeichnet eine Linie an den Berghang,

die schnell vergeht.

Leerer Himmel.

Der Kahn weiß, wohin.

*

Die Wüstenregenblüte

verdorrt.

Samen im Sand, unverwüstlich

erinnern

Zukunft.

Da gibt es Quellen, Garten, Wald

Kinder, Lachen und Weinen

uralte, neue Musik

sehr lange

nach unserer Zeit

Kann denn ir-

gend-

was

unmöglich sein auf dieser ganzen Erde,

wenn sogar ich

möglich bin?

*

Wenn die Vogelbeeren rot sind

(lernen die Kinder),

beginnt es Herbst zu werden.

Vor meinem Fenster sind sie gelb.

Es ist vom Werden jetzt

der Beginn des Beginns.

Herzvogel

dem Brustkorb entflogen, hoch

in der sonnigen Luft –

komm mit

ruft er

komm –

*

Im Traum Getreidefelder

Wiesen im

Gehn.

Du warst da.

Zwei Tage danach

das Getreide gemäht.

Nebel.

Ich atme ihn ein.

*

Einmal schweigt

erschöpft und ratlos

der Mund.

Unbeirrt, liebevoll, leise

redet dann noch

das Herz.

Vielleicht zählt Lächeln

erst im Augenblick

des Abschieds. Der

kommt bestimmt.

Wir werden lächeln.

Beide.

*

Nichts hat sich geändert. Sprache, von selber.

Bunte Vögel fliegen zu dir, funkelnd vor Lust und

Leben

Gewissheit und Mut, mit verhaltenem

Triumphgeschrei –

Unbesiegbar sind wir.

Dann Vorfrühling. Birkenwald.

Der Schnee schmilzt.

Jemand berührt leise

sehr kühn

den Ursprung. Innen. Der funkelt.

Sprachlos. Erkennend.

Jemand, die einzige Stimme

sagt wieder

du

*

Du: die Worte

auch alle die Tatsachen

sind falsch. Es gibt sie gar nicht.

Es gibt nicht einmal etwas

wie Tod.

Schon als Kinder wussten wir das

und nannten es

unsre Magie.

Sommeranfang. Welch ein Versprechen. Von da an

die Tageszeit schwindend, ein Hauch von Abschied

über den Farben des Walds

Nebel

und beklommen fragt sich das Herz.

Es ruht aber fraglos

das Herz im Herzen

alterslos. unverzweifelt. heiter

verweilt’s.

*

Himmelsdreieck

in der Öffnung des Zelts

Hummeln im dürren Gras

der Geruch von Meerwind

und die Frage

was du zum Frühstück willst.

Gern wäre

ich mit dir

auf einem Floß –

das ruhte im Mittagslicht der Buchten

das triebe im reißenden Stromstrich

zu neuvertrauten Küsten

Unendlichem Weg

*

Ein versiegelter Brief.

Mach ihn nicht auf.

Auf den Blättern steht

nichts.

Leg ihn unter’s Ohr

und horch.

Hinter den Bergen

in den Wolken

auf fremdem Bärenfell

aber in unserer Zeit.

*

Du fragst so viel

was ich nicht weiß.

Ich werde dir eine Meermuschel

suchen in der du

die Antworten hörst.

Neuerdings

wohne ich öfter heimlich bei mir.

Sei still

es soll kein Gerede geben

darum.

Aber du

wenn du mich noch einmal suchst

jetzt kennt du dich aus.

*

Ich geh dir einfach ein bisschen voraus