Angst und Freude in schulspezifischen Kontexten - Sonja Schneider - E-Book

Angst und Freude in schulspezifischen Kontexten E-Book

Sonja Schneider

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,0, Pädagogische Hochschule Weingarten, Sprache: Deutsch, Abstract: „Freude und Angst sind Vergrößerungsgläser“ (Jeremias Gotthelf, 1797-1854). Dieses Zitat des Schweizer Schriftstellers Jeremias Gotthelf umschreibt metaphorisch die Relevanz der Emotionen Freude und Angst. Es steht für die Möglichkeiten und Auswirkungen dieser Emotionen: sie können jeglichen Begebenheiten des Lebens eine mehr oder weniger große Bedeutung zuschreiben und bringen auch Kleinigkeiten zu Geltung, welche zunächst nicht entscheidend erscheinen (vgl. Mast 2008, 415). Jene beiden Emotionen begleiten Menschen durch ihren Lebensalltag und können dabei u.a. über Verhaltensweisen, Handlungen oder weitere Gefühle bestimmen. Auch Schülern sind diese Empfindungen sicherlich nicht fremd, da im alltäglichen Schulbetrieb automatisch verschiedenste Emotionen angesprochen und ausgedrückt werden. Doch welche Rolle spielen dabei speziell Freude und Angst? Welche Aspekte werden im Bereich Schule durch sie „vergrößert“? Diesen und weiteren Fragen soll die vorliegende Examensarbeit nachgehen. Zunächst wird eine theoretische Einführung gegeben, welche sich mit Emotionen im Allgemeinen befasst, um daraufhin auf Emotionen im schulischen Kontext einzugehen. Anschließend wird das auf die Thematik der Schulnoten näher eingegangen. Den Abschluss bilden bisherige empirische Studien zum Thema Emotionen und Leistung.

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Gegenstandsbeschreibung von Emotionen

2.1 Emotionen

2.1.1 Begriffsklärung

2.1.2 Entstehung

2.1.3 Funktionen und Wirkungen

2.2 Angst

2.2.1 Begriffsklärung

2.2.2 Besorgnis und Aufgeregtheit

2.2.3 Bereiche der Angst

2.2.4 Ausdrucksweisen

2.2.5 Unterschiede bezüglich Geschlecht

2.3 Freude

2.3.1 Begriffsklärung

2.3.2 Ausdrucksweisen, Auslöser und Hindernisse des Freudeerlebens

3. Emotionen im schulischen Kontext

3.1 Allgemeine Lern- und Leistungsemotionen

3.1.1 Begriffsklärung

3.1.2 Entstehung

3.1.3 Entwicklung

3.2 Angst

3.3 Freude

3.4 Wirkung von Emotionen auf Leistung

4. Schulnoten

4.1 Begriffsklärung

4.2 Funktionen von Schulnoten

4.3 Schwierigkeiten der Notengebung

5. Empirische Befunde

5.1 Emotionen im Bereich Schule

5.2 Zusammenhänge zwischen Emotionen und Schulleistung

5.3 Unterschiede bezüglich Geschlecht und Schulstufe

6. Implikationen für die Schulpraxis

6.1 Schule als Lebensraum

6.2 Lehrperson als Vorbild

6.3 Gestaltung des Unterrichts

6.4 Leistungsbewertung

6.5 Koedukation

6.6 Intervention

7. Zusammenfassung

8. Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung

„Freude und Angst sind Vergrößerungsgläser.“

Jeremias Gotthelf (1797-1854)

Dieses Zitat des Schweizer Schriftstellers Jeremias Gotthelf umschreibt metaphorisch die Relevanz der Emotionen Freude und Angst. Es steht für die Möglichkeiten und Auswirkungen dieser Emotionen: sie können jeglichen Begebenheiten des Lebens eine mehr oder weniger große Bedeutung zuschreiben und bringen auch Kleinigkeiten zu Geltung, welche zunächst nicht entscheidend erscheinen (vgl. Mast 2008, 415). Jene beiden Emotionen begleiten Menschen durch ihren Lebensalltag und können dabei u.a. über Verhaltensweisen, Handlungen oder weitere Gefühle bestimmen. Auch Schülern sind diese Empfindungen sicherlich nicht fremd, da im alltäglichen Schulbetrieb automatisch verschiedenste Emotionen angesprochen und ausgedrückt werden. Doch welche Rolle spielen dabei speziell Freude und Angst? Welche Aspekte werden im Bereich Schule durch sie „vergrößert“? Diesen und weiteren Fragen soll die vorliegende Examensarbeit nachgehen.

2. Gegenstandsbeschreibung von Emotionen

 

Zunächst wird der theoretische Hintergrund hinsichtlich Emotionen im Allgemeinen näher beschrieben, um daraufhin auf die für die vorliegende Arbeit relevanten Emotionen Angst und Freude einzugehen. Neben Definitionsmöglichkeiten und Eigenarten wird auch die Entstehung und Funktion betrachtet. Da es in der Literatur zu einer häufigeren und detaillierteren Thematisierung von Angst als von Freude kommt, fallen die Abschnitte dementsprechend ausführlich aus.

 

2.1 Emotionen

 

2.1.1 Begriffsklärung

 

Der Begriff Emotion geht zurück auf das lateinische Verb emovere und kann mit in Bewegung setzen, heraus bewegen, erschüttern übersetzt werden (vgl. Georges 2003, 2411[1]). In der Literatur wurde vielfach versucht, dem Wort Emotion eine Definition zuzuschreiben, was bisher aber noch nicht eindeutig gelang (vgl. Scherer 1997, 3; Schmidt-Atzert 1996, 18). Izard (1994) stellt fest, dass „eine Emotion keine einfache Erscheinung ist“ (20), beschreibt aber die für ihn wichtigen Elemente des Begriffs: „(a) das Erleben oder das bewusste Empfinden des Gefühls, (b) die Prozesse, die sich im Gehirn und im Nervensystem abspielen und (c) das beobachtbare Ausdrucksgebaren, besonders das im Gesicht“ (ebda). Diese Eigenschaften kommen in folgender Arbeitsdefintion ähnlich vor: „Eine Emotion ist ein qualitativ näher beschreibbarer Zustand, der mit Veränderungen auf einer oder mehreren der folgenden Ebenen einhergeht: Gefühl, körperlicher Zustand und Ausdruck“ (Schmidt-Atzert 1996, 21). Daraus lässt sich schließen, dass Emotionen vergänglich und qualitativ festzulegen sind (vgl. ebda). Der Rahmen der Emotion ist folglich sehr weit gespannt und kann kaum genau benannt, sondern höchstens präzisiert werden. Dennoch herrscht in der Literatur relativer Konsens darüber, dass Emotionen mehrdimensional sind (vgl. Rothermund/Eder 2011, 167). Die verschiedenen Komponenten dieses Konstrukts werden u.a. in der häufig vorzufindenden Arbeitsdefinition von Kleinginna und Kleinginna (1981) aufgeführt:

 

„Emotion ist ein komplexes Interaktionsgefüge subjektiver und objektiver Faktoren, das von neuronal/hormonalen Systemen vermittelt wird, die (a) affektive Erfahrungen, wie Gefühle der Erregung oder Lust/Unlust, bewirken können; (b) kognitive Prozesse, wie emotional relevante Wahrnehmungseffekte, Bewertungen, Klassifikationsprozesse, hervorrufen können; (c) ausgedehnte physiologische Anpassungen an die erregungsauslösenden Bedingungen in Gang setzen können; (d) zu Verhalten führen können, welches oft expressiv, zielgerichtet und adaptiv ist“ (zit. n. Otto/Euler/Mandl 2000, 15).

 

Demzufolge bestehen Emotionen aus einer affektiven Komponente, da sie subjektiv unterschiedlich wahrgenommen werden können (vgl. Götz/Kleine 2006, 4) und „mit Veränderungen des subjektiven Erlebens“ (Rothermund/Eder 2011, 168) einhergehen. Die kognitive Komponente schließt außerdem Gedanken, die unweigerlich mit der Emotion auftreten, mit ein (vgl. Frenzel/Stephens 2011, 20f.). Hierbei sind insbesondere die „Wahrnehmung, Erinnerung, Vorhersage oder Bewertung von Situationen, Beziehungen, Tatsachen, Ereignissen oder Handlungen“ (Scherer 1997, 5) zu nennen. Desweiteren ist die physiologische Komponente von Bedeutung, da körperliche Vorgänge mit Emotionen im Zusammenhang stehen (vgl. Frenzel/Stephens 2011, 20): es kommt zu „ emotionsgesteuerten Anpassung an bedeutende Lebensereignisse“ (Rothermund/Eder 2011, 170). Die letzte Komponente im Zitat von Kleinginna und Kleinginna (1981) ist die expressive. Diese beinhaltet den Ausdruck von Emotionen beispielsweise in Form von Mimik oder Gestik (vgl. Frenzel/Stephens 2011, 21) und wird somit zur „Kommunikation von Reaktion und Interaktion“ (Scherer 1997, 5) verwendet. Zu den genannten Elementen der Emotion wird häufig die motivationale Komponente hinzugefügt. Diese beinhaltet, „dass nahezu alle Emotionszustände starke motivationale Auswirkungen haben und differenzierte Verhaltenstendenzen hervorrufen“ (Scherer 1997, 13).