Anklänge neuer Denkbarkeiten - Rolf Kadgien - E-Book

Anklänge neuer Denkbarkeiten E-Book

Rolf Kadgien

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Beschreibung

Alle Sinne sind erwacht: Man sieht, hört... fühlt und denkt anders wenn man von Liebe betört ist, selbst wenn sie nicht erhört wird. So ist jede Beschäftigung neu. Der Autor bleibt sich da treu. Schreibt "Anklänge neuer Denkbarkeiten", doch alles ist von Liebe durchdrungen. Lassen Sie sich herzlich einladen und überraschen, vielleicht zu etwas bewegen, was Sie bisher kaum wähnten!

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Inhalt

Heimatlich

Natürlich

Geschichtlich

Kunstbewegt

Lieblich

Zeitnah

Lebendig

Nachdenklich

Altersweise

Kapitel I

Heimatlich

Wanderfreuden

Wenn ich nutze meine Glieder,

find` ich Heimat immer wieder,

wie ich sie als Kind erlebt`,

zwischen Zeiten hab` geschwebt.

Wirklich phantastisch

Zwischen flammenden Wolkenbergen

am Himmel, blauend ein See.

Über dem Haus, als könnt` es verbergen,

dass dahinter wirklich ist, was ich seh`.

Mecklenburger

Für uns sind die Berge erhaben,

Gebirge ist nicht zu haben.

Wir sind sparsam wie die Schwaben,

können uns an Kleinem laben.

Heimathafen

Schlaflos im Hafen

hat nichts von Bestrafen.

Man schaukelt dahin,

oft mit genialem Gewinn.

Neuwort auf Platt

Brägenplietschmaschin

kommt als Neuwort ins Plattdeutsche rin.

Es bezeichnet Künstliche Intelligenz,

verweist plietsch auf deren Potenz.

Altentreptower Stein

Einst warfen Riesen einen gewaltigen Stein

aus purer Lust nach Altentreptow.

Er bohrte sich halb in die Erde ein,

nun soll diese Hälfte retour.

Das kostet Arbeit, die was wert,

an Euro `ne halbe Million,

damit dem Auge wird beschert

ein mächtiger Stein; ohne eigene Illustration.

Schwarze Engel

Schwarze Engel sah ich bisher nie

in einer Kirche auf dem Altar.

In Annenwalde stehen sie, lieblich,

mit goldenen Flügeln,

Christus am Kreuze nah.

Wohl als Todesengel ihn begleiten

und in seine Auferstehung leiten.

In evangelischen Kirchen weilen sonst nicht.

Doch hier nun schwarz von Angesicht.

Balliner Seeblick

Den Feldweg lang und hinter Uferhecken

kann man den See recht gut entdecken.

Oft sieht man alte Boote liegen,

von wo der Blick noch mehr Vergnügen.

Besenreepsee (bei Düsterförde)

Im Blaubeergrund, tief grün drum rum

der Besenreepsee.

Wie verzaubert, ein Kranich fliegt rum,

als wenn er zum Wort steh`.

Boltenhagen

Spazieren über Dünen,

wann war das je erlaubt?

Wie kilometerlange Bühnen,

in Boltenhagen dafür jetzt erbaut.

Man sieht von dort nun Strand und Meer,

kann sitzen auch auf langen Bänken.

Selbst für Durst, so von der Sonne her,

stehen Kioske, dutzendweis`,

man muss sich nicht einschränken.

Buchsee (bei Wustrow)

Ein ausgebauter Weg führt hin,

am baumverzierten Ufer lang.

Baden scheint hier nicht mehr drin,

doch Lesen bei viel Vogelsang.

Camminer See

Schloss und Park sind wieder privat,

doch die Badestelle gleich daneben.

Vieles verschlossen auf gleiche Art,

dennoch, der Blick auf den See bleibt

meist gegeben.

Und er ist mehrfach sehr ursprünglich,

das Schilf bisweilen mannshoch gewachsen.

Bäume und andere Uferseiten künden

rühmlich von alten Zeiten,

aus denen sie erwachsen.

Cantnitzer See

Der See, versteckt zwischen Hügeln gelegen,

man kommt hierher,

eher der Landschaft wegen.

Sein Wasser sehr trübe, er selbst zu erreichen

nur von den Stirnseiten,

am besten vom Badebereiche.

Zurück von diesem, den Hügel hinauf,

geht `s zum Wacholderberg rauf.

Hundert Jahre alte Bäume dort steh`n ,

archaisch wirkend, einfach schön.

Dolgener Seeblick

Sehr klar, umgeben von Laubwald

in sattestem Grün

erstreckt sich der See über vier Kilometer hin.

Stille von Urzeit überkommt einen dort.

An drei gepflegten Badestellen

setzt sich das fort.

Kleiner Drewensee (bei Düsterförde)

Ein Holzweg führt in die Irre,

selbst den Holzsee erreicht er nicht.

Wir ließen uns machen nicht kirre,

tief im Tal erstrahlt er im Licht.

Freischulzensee in Thurow

Nur am Haus des Freischulzen vorbei

führt ein Weg ins Tal.

Der Blick auf ihn ganz so frei,

doch träumerisch ist`s allemal.

Bei Fürstensee

Der Große Kulowsee

mit abschüssigem Ufer, nahe der Chaussee.

Ein paar hundert Meter weiter der Plasterin,

sehr viel klarer, nicht so heiter.

Godendorfer See

Ein guter Weg führt dort entlang,

ganz dicht und schön am Ufer.

Leitet uns die Hügel lang;

von fern der Kuckucksrufer.

Gramelower See (bei Riepke)

Vom Dorf aus durch den Erlenbruch,

am Weg, das Schilf zum Lande hin.

Kommst auf die Badestelle zu,

ganz schmal, mit sehr viel Laub darin.

Gramelower See

Von Gramelow hinab zur Badestelle,

zwei Seen leuchten fern schon blassblau helle.

Doch erst am Uferweg,

ganz urig stehen Weiden,

lassen ihn als einmalig von anderen

unterscheiden.

Der Haussee bei Himmelpfort

Bei Burgen, Schlössern, Klöstern in der Näh`

stößt man oft auf einen Haussee.

So auch in Himmelpfort,

wo ortsseitig das Schilf schon lange fort.

Vögel hatten die Mönche gestört,

sie wurden von Maria erhört.

Ansonsten um den See herum

abwechslungsreiche Natur drum rum.

Der Moddersee bei Himmelpfort

Der Weg dorthin, er ist recht lang,

durch Wälder und am Fluss entlang.

Man kann das Ufer nicht erreichen,

dass Moor zu feucht, der Blick muss reichen.

Pian-See bei Himmelpfort

Pian heißt betrunken,

sein Namensgeber längst verschwunden.

Vielleicht im Moor am stillen See,

auf dem ich weiße Schwäne seh`.

Der Moderfitzsee

Der Moderfitzsee, nach einer Insel benannt,

schon als Eigentum von Kloster Himmelpfort

bekannt,

lässt sich größtenteils umwandern.

Abwechslungsreich der Weg,

wie kaum bei einem andern.

Sidowsee

Am Sidowsee bei Himmelpfort,

das Ufer lang, dann durch den Ort.

Im Schatten hoher Bäume

manch Anblick voller Träume.

Ungewöhnlich vertraulich

Schilf wie mit weißen Schwingen fächelnd,

hatt` ich bisher nie gesehen.

Es stand in einem Garten, lächelnd,

sah es in der Nähe des Stolpsees stehen.

Stolpsee bei Himmelpfort

Auf breitem Weg zur Badestelle,

mit Bänken überall,

durch`s Schilf scheint er bisweilen helle,

bis es sich öffnet, Knall auf Fall.

Kastavensee

Johanniter in Mirow und Kloster Himmelpfort,

setzten um den See lange den Streit fort.

Heute teichähnlich blühend,

mit sterbenden Bäumen.

Brandenburger Sieger besser die Erwähnung

versäumen.

Höckerschwäne

Höckerschwäne haben die Gene

im Norden Deutschlands von hier.

Im Süden dagegen holte man Schwäne

im 19. Jahrhundert für Parks ins Revier.

Kleiner See (bei Wustrow)

Man kann ihn gut umrunden

im trocknen Uferwald,

durch Zeiten, wie entschwunden,

ganz nah der Ruf des Kranichs schallt.

Park am Hullerbusch

Am Hullerbusch `ne Pyramideneiche,

vom dicken Stamm die Äste steil nach oben,

wirkend wie aus einem Fabelreiche,

als hätt` ein Moor sich in die Luft verschoben.

Beängstigend

Selbst hier kann man es sehen,

im Land der Tausend Seen.

Lebend Wasser geht zurück,

mehr des Todes Staubs im Lebensglück.

Krickower Seen

Dass Krickow galt als Dorf des Schreis,

begreift man gut, es ist so leis´.

Zwei Seen gehören zu dem Ort.

Dort setzt sich auch die Stille fort.

Zum Großen ist der Zugang rar,

am Kleinen halbseitig ein Pfad sogar.

Man begegnet der Urwüchsigkeit von Natur.

Baden kann man im Großen nur.

Kleiner Keetzsee (bei Drewin)

Dichtes Schilf bis an den Rand,

nirgends etwas wie ein Strand.

Will man nah ans Wasser ran,

Nessel-Schmerz stoppt das Voran.

Naturschutz-Eule in Prälank

Das Ewig-Seiende

greifbar wohl nur im Steine.

Mit einer Eule aus Steinen

sich hier Natur und Mensch

auf lange einen.

Krumme Wege (bei Düsterförde)

Zum Großen Krummsee ging`s auf krummen

Wegen,

durch Blaubeeren,

Unterholz und trockenes Moor.

Wir mussten mächtig uns bewegen,

dann plötzlich,

unerwartet standen wir davor.

Der Kleine Krummsee (bei Düsterförde)

Der Kleine Krummsee ist gar rund,

auch Moor hier sonderbar gesund.

Zahlreiche Wasserlöcher unter Bäumen

laden ein, hier märchenhaft zu träumen.

Großer Schwaberow-See (bei Düsterförde)

Vom Krumm-See nur am Gaben lang,

bald schon das Schilf, das ihn umrankt.

Hier ist es grün und ellenlang,

Morast versperrt den Ufergang.

Der Große Lanz (bei Fürstensee)

Der große Schilfsee, der Lanz,

lässt sich umwandern ganz.

Auf Pfaden, wo einstmals der See,

bist Teil der Landschaft per se.

Kulturvoll?

Wer lässt heute eine Villa bauen,

um drei Gemälde drum rum?

Solch` Adelsprunk ist anzuschauen,

in Liebenberg zum See herum.

Im gleichen Hause ein Zimmer,

als Schutz gegen Blitz.

Bauen kann man so was immer,

doch mir ist beides eher Witz.

Prachtstraße in Ludwigslust

Wein am Haus,

strahlt Leben aus.

Für`s Amt ein Graus,

muss ganz schnell raus.

Lutowsee

Lutowsee heißt wild und grimmig,

nach dem Mann, nach dem auch

Grammertin benannt.

Der Uferweg sehr still und innig.

Durch den Namen wie verkannt.

Möllenbecker Haussee

Das Ufer ortsseitig stark vermüllt;

den Möllenbeckern ihr See

wohl gar nichts gilt.

Doch dann kommen Pfade,

leicht zu begehen,

unerwartet schön, dort Natur zu besehen.

Gleich, doch sehr verschieden

Feininger malte Musik zu

Neubrandenburgs gotischen Toren,

in den Zwanzigern,

als ich längst noch nicht geboren.

Seine Bilder verstand ich einfach nicht,

obwohl schon als Kind

in mir klang eine ähnliche Sicht.

Geheimnisumwitterte Winkel bei Neubrandenburg

Als Kind zog`s mich zum Möderberg,

nahe der Krappmühle

- im Mittelalter drauf ein Grenzturmwerk -

zu erleben das Dunkel der Gefühle.

Nur gut hundert Meter weiter,

ein großer Stein – größer konnte er

für mich nicht sein -

mit Schälchen oben, wie Feuerreiter,

kaum einer kannte das.

War alles mein.

Osterbotschaft

Im Hebetempel heut` Paare tanzen

die Osterbotschaft, die wahre.

Mit Jazzmusik aus dem Recorder,

ohne fremde Order.

Zeitnahes Freiheitsdenkmal

Üblicher Weise steht der Altar

einer Kirche im Osten,

in Neustrelitz wegen der strahlenförmigen

Straßen nicht.

Untertanen konnte so was den Kopf kosten,

doch nicht, wenn`s der Mächtigen Sicht.

Neustrelitzer Buttel-Bank

Der Strelitzer Baumeister Buttel hat endlich

seinen Platz,

vor der Schloßkirche, seinem größten Schatz.

Du findest auf der Bank

neben der Bronzefigur Platz,

mit ihm, zu ausgiebigem Schwatz.

Neustrelitzer Ausstellung

Auf einem Foto unter vielen zur Peene

alte Uferpfähle, darauf armhoch Grün.

Bildend so eine nie gesehene Szene,

ließ sie selbst archaisch umblüh`n.

Gut für alle in Neustrelitz

Natursteine von Hofeinfahrten will man heben,

um sie oben glatt zu sägen.

Dann werden sie wieder eingebaut,

dass ein jeder sich darüber traut.

Märchenländlich bei Neu Drosedow

Nach dem Sturm ein grüner Teppich gelegt

für die, die über umgefallene Bäume steigen,

die der Blick auf den Peetschsee gleich uns

erregt,

als wollte die Märchenwelt sich überall zeigen.

Schön verkündet

In Penzlin, da steht ein Obelisk,

auf dem schönsten Hügel dort.

Kündet, dass 1816 keiner leibeigen hier ist,

doch das Elend setzt` sich mehr als hundert

Jahre fort.

Drei Seen kaum gesehen (bei Penzlin)

Von Lapitz aus ein schöner Weg

durch Wiesengrund,

am Wassergraben schließlich der Befund:

Malliner-, Krucks- und Lapitzsee,

uns unerreichbar, aber in der Näh`.

Geveziner See (nördlich von Penzlin)

Strudel gaben ihm den Namen,

die in fünfzig Jahren so verkamen,

dass wohl nur noch Tümpel übrig blieben,

die jetzt unsichtbar im Bruchwald liegen.

Isern Purt 1 (bei Penzlin)

Isern Purt, die eiserne Pforte,

ein geheimnisvoller Ort,

kennen wir bisher nur vom Namen.

Die Slawen aus Rhetra flohen von dort;

ihren Gott Radegast bis zum Sumpf

mitnahmen.

Isern Purt 2 (bei Penzlin)

Vom slawischen Grenzwerk noch Gräben

und Wälle,

mehrere kleine Seen an dieser Stelle.

Landschaft, wie man sie kaum noch sieht,

mit grünenden Hügeln selbst bis ans Ufer

sich zieht.

Klein Lukower See (bei Penzlin)

Durch Dornenbüsche schmale Pfade führen,

wie für Zwerge, daher mächtig irritieren.

Man sieht den See im Tale liegen,

kaum erreichbar,

aber nicht verschwiegen.

Lübkower See (bei Penzlin)

Ein See fast ohne Bäume,

in den Wiesen gut zu sehen,

bringt mir ganz andere Träume,

wenn über ihm die Wolken stehen.

Schmortensee (bei Penzlin)

Den Schmortensee wir gar nicht fanden,

wahrscheinlich kam er längst abhanden.

Außer Schilfbewuchs war nichts zu sehen,

nur, dass dort jetzt Bäume stehen.

Aver See (bei Penzlin)

Man sieht ihn noch im Bruchwald liegen,

wie kleine Tümpel überall.

Ein Seeblick ist nicht mehr zu kriegen,

wird bald verschwinden, Knall auf Fall.

Tempelberg (bei Werder, OT von Penzlin)

Man läuft über lehmigen Acker,

um das Geheimnis des Tempelbergs

zu erfahren.

Der Herr Maltzahn, der dort liegt,

schien sehr wacker,

hat mit seiner Kutsche, als Mumie,

wegen Cholera,

Preußens Grenze durchfahren.

Wokuhlsee (in Puchow bei Penzlin)

Der Name rührt von Barschen her,

da gab`s sicher früher mehr.

Als der See noch richtig klar,

man sie wohl auch schwimmen sah.

Doch rundherum, da führt ein Pfad,

für Angler, so in dieser Art.

Dort verwachsene Bäume stehen,

der See wirkt immer anders schön.

Zahrener See oder Hofsee (bei Penzlin)

Vom Schloss ein Pfad am Ufer lang,

mit Gesträuch und umgestürzten Bäumen.

Auf der Gegenseite ist man mittenmang

in Eiszeitwelt, mit Steinen und Wurzelwerk,

ganz zum Träumen.

Zieskensee (bei Penzlin)

Eingebettet in eine Hügelkette,

die mal sanft, mal mächtig steil,

mit Wasser, wie man`s überall gern hätte,

sagt der See Dir: Nun verweil!

Plather See

Von der Badestelle am See entlang

ein Weg, beiderseits umwachsen

von Gesträuch.

Alles lebendig, kaum was krank,

begleitet, von Vogelsang, erfreut.

Röthsee (bei Godendorf)

Verträumt der Weg am Röthsee,

gibt manchen Blick auf`s Wasser frei.