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Es heißt: Wer A sagt, muss auch B sagen. Ergo: Wenn da einer einen Gedichtband mit dem Titel "Neugeboren im Feuer der Sehnsucht" vorlegte, muss er die Lebensfäden frisch verspinnen, muss er neue Denkbarkeiten anklingen lassen. Mit diesem Band präsentiert unser Autor gewissermaßen sein gereiftes B. Manches ist so bisher kaum zusammen gedacht worden. Lassen Sie die Texte auf sich wirken, sich anregen und bereichern!
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Seitenzahl: 74
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Natürlich
Lieblich
Kunstbewegt
Märchenhaft
Nachdenklich
Zeitnah
Vergnüglich
Altersweise
Wie ein Traum aus schwarzer Nacht
sind sie anmutsvoll erblüht.
Entfalten ganz der Schönheit Pracht;
zu kurz man sie hier weilend sieht.
Heute noch so klein und zart,
morgen schon so ganz apart,
übermorgen aufgeblüht,
und das war `s dann, aber wie!
Wie ein einstudierter Reigen,
doch so absichts- und wie schwerelos,
sich bei erster Sonn`
am blauen Himmel zeigen,
die Vögel; könnten wir das bloß!
Du gehst am Meer allein entlang.
Die Wellen verwischen jede Spur.
Du bist noch von der Liebe krank,
und nur ein Teil gewaltiger Natur.
Gehst zum Leuchtturm, quälst Dich hinauf,
um zu sehen, wie die Möwen von oben.
Fühlst Dich danach wieder obenauf,
schreist hinaus, wie das Leben zu loben.
Nimmst mit die Weite der polnischen Landschaft als Du nach Hause fährst.
Hast geschlossen neue Bekanntschaft,
wie sich Schwieriges auch einfach klärt.
Ich höre des Baches Rauschen,
hier an der Mühle im Wald.
Wie oft könnte ich brauchen,
solch` sprudelnden Lebensgehalt.
Tau liegt auf den Blättern,
die, wie von Zärtlichkeit verführt,
glänzen, strahlen, zittern,
lässt mich so nicht unberührt.
Im weißen Brautkleid, himmelstrunken,
die Glieder anmutig gestreckt,
wie zum Fest ganz Liebesfunken,
steht der Baum, doch noch versteckt.
Selbst das Gras hör` ich wachsen,
wie ein Jubelschrei der Liebe.
Macht nicht weiter diese Faxen,
und kürzt verbissen dessen Triebe!
Die Wege gepflegt. Mal Wald, mal Hügel.
Der See gegliedert, eng, doch meist weit,
als wärst Du hier, verleitest mir Flügel,
war wieder zum Fliegen bereit.
Nach dem Regen selbst die Linde
reißend wie ein Fluss
und am Wehre übersprudelnd,
weil sie schließlich leben muss;
hinein und hinaus als ein Guss,
mir für uns beide ein liebender Gruß.
Pünktlich heut` zur Sommerzeit ,
meldet sich die Sonne.
Gestern war sie nicht bereit.
Unfug ganz in Wonne.
Hagebutten rot wie Blut,
buntes Laub in den Bäumen,
am Ufer ein Stein, das Einmalige betonend.
Im alten Kloster ein Kaffee, sich lohnend,
vom Dorf gegenüber der Blick zum Träumen.
Die Hummel mit Gesumme,
der Hahn mit Kräherei.
Dazu ich mit Gebrumme.
Juchej, jetzt sind wir drei.
Im Sommer ein Käfer am Meer,
für Menschen kaum noch Platz.
Ihm erscheint der Strand so leer,
bis es ihn trifft, ratzbatz.
Wenn ich höre von Föhren,
kann `s mich betören.
Wenn ich dann nur Kiefern seh`,
tut es auch weh.
Wie hat die Sonne ihn geformt,
den Baum, der lebenslang ihr hörig!
Ständig, kurzweg,
auf andere Richtungen genormt,
auch in Zeiten, wo das ungehörig.
Nebelhaft umschleiert steht er vor mir,
seine Vergangenheit nur schlecht versteckend.
Von der Spontanität ist er vergleichbar Dir,
in mir ständig neues Leben erweckend.
Tief im Walde liegt ein See,
klar bis hin zum Grunde.
Hochzeitsbirken weiß wie Schnee,
umspiegeln badend meine Runden.
Zweige sich vor dem Bach verneigen.
Wenn ich das nur so anmutsvoll könnte!
Unser Leben wäre der Reigen,
den ich uns beiden so gönnte.
Ein Baum schreibt seine Jahresringe.
Er vergisst nichts wie der Mensch.
Sieht dennoch viel mehr Dinge,
.dass wir seine Fans ,wir verschusseln gar
Trotz tiefer Wurzeln fiel er um,
grünend noch die Krone.
Die Fische schwimmen stumm drum rum.
Der Baum ein „Denk mal!“, was sich lohne.
Nur ein Stumpf vom Baum am Wegesrand
von einstiger Herrlichkeit ist geblieben.
Noch greifen tief die Wurzeln in den Sand,
ist aus unserem Leben nicht ganz vertrieben.
Ja, die Weide trauert richtig.
Sattes Grün, das ist ihr wichtig.
Winkt weg mit ihren Ranken,
all das Trübe an Gedanken.
Ein Strauch wird nie ein Baum.
Da sind sie zu verschieden.
Doch himmelwärts geht beider Traum.
Sie haben Nähe nie gemieden.
Feuerrot und flammend,
dort vor dem grünen Strauch,
steht Mohn in schönster Blüte,
in Sommerwind getaucht.
Steh` staunend da und schaue,
das ist doch wahrlich Kunst.
Natur ist doch die Schlaue,
so unverstellt, die Lebensgunst.
Das Espenlaub muss zittern,
sein ganzes Leben lang.
Mich kann nichts so leicht erschüttern
außer: Liebe macht Dich krank.
Eine Pflanze kann nicht von der Stelle,
doch wird sie bedrängt,
schickt sie Signale in Blitzesschnelle,
dass ihre Art nicht wird verdrängt.
Der Mensch kann von der Stelle,
doch bewegt er sich oft nicht.
Signale machen ihn kaum helle,
Verstand ohne Einfühlung macht dicht.
Immer auf der anderen Seite,
wo ich gerade nicht bin,
quaken die Frösche in aller Breite,
als sei es der Neubeginn.
Das Ahornblatt schwebt flammend nieder,
hinunter in die Ewigkeit,
als spräche zu mir wieder
meiner Liebe Einmaligkeit.
Die Rose träumt nicht, sie besticht,
strahlt mich gar lieblich an.
Müdigkeit spüre ich plötzlich nicht,
seh` muntre Bilder, bin gut dran.
Meine Rose schaut auch himmelwärts,
wird sich öffnen nach dem Regen.
Fühlt sie doch den Erdenschmerz,
ist heiß, sich ganz zu regen.
Die Blume lächelt ohne Grund,
so wie sonst nur die Jugend.
Da ist Freude so richtig gesund.
Würd`s nur so auch zu Tugend.
Fische können schwimmen,
selbst bei Sturm im Ozean,
Vögel manchmal singen,
wenn da ein Orkan.
Wer sollte das Leben preisen,
besser als die Tiere selbst?
Brauchen nicht auf Ursprung zu verweisen,
nur durch Dasein sagen:
Schönheit bleib, weil Du gefällst!
Der Himmel schickt uns seinen Odem,
kündend von Unendlichkeit,
fein zu Schneekristallen verwoben,
spendet Stille weit und breit.
Nun hat es heute stark getaut.
Ein Hund, einst Wolf, hat sich getraut
ganz laut zu bellen;
nicht tief die Töne, so mehr im Hellen.
Natürlich menschlich
Im Wald sind nun Zecken oft Plagen.
Die Wölfe brauchen noch ihre Zeit.
Doch es sind die gleichen Fragen,
warum lassen wir `s kommen so weit?
Stört man eine Spinne nicht,
schwebt bald ihr Faden vorm Gesicht.
Drum hindere sie zwecks klarer Sicht,
sonst siehst Du bald das Liebste nicht.
Jetzt nach all der Kälte,
kam der Frühling schon im Winter.
Und die Sonn` erhellte,
gegen `s Vorurteil nicht minder.
Dort, wo vor Tagen,
auf blanker, schwarzer Erde nur,
Schlitten war`n gefahren,
grünte Gras, so ganz Natur.
Die Ente taucht im Sonnenlicht,
den Baum im Wasser zu begrüßen.
Was sonst sie bindet, sieht man nicht,
lässt die Phantasie gleich sprießen.
Da sonnt sich eine Ente
auf kaum sichtbar-dünnem Eis.
Schickt den Winter in die Jahresrente,
sinkt ins Wasser, schwimmt zum Beweis.
Zwei Enten kreuzen meinen Weg,
er geht dahin, wohin sie geht.
Selbst kein leiser Misston fällt,
ergänzen so doch ihre Welt.
Höre laut die Pfützen platschen,
der Regen lässt mich nicht spazieren.
Nun spür` ich leises Klatschen,
darf mich köstlich amüsieren.
Hagel schickt der Himmel nieder,
Regen war ihm wohl zu schnell.
Spiegelt seine Schönheit wider,
auf dem Fenster kristall-hell.
Die Schuh` durchweicht und Regen fällt,
ich geh` am See spazieren.
Die Seele trocken, wie unbestellt,
dazu auch noch das Frieren.
Mein Blick fällt auf das Efeu-Grün,
vor Nässe so schön glänzend.
Seh` Hagebutten rot erglühen,
spür `s warm, ganz schwerelos aufblitzend.
Der Mond sorgt für Ebbe und Flut,
beeinflusst Schlaf und Menstruation.
Dass er auch das mit uns tut,
erscheint nach der Aufklärung als Sensation.
Als der Wald sein Dunkel zeigte,
ich zu trüb` Gedanken neigte.
Eine Lichtung trat hervor,
in mir schwellt `s zum Jubelchor.
Selbst ins Dickicht bricht der Sonnenschein,
bringt ins Dunkel Freude.
Gleich die Amseln stimmen ein,
in Gesang wie: “Seid nicht traurig, Leute!“
Fern und verheißungsvoll der Hügel,
der Weg am See entlang sehr schön.
Und wüchsen Dir prompt Flügel,
wandere hin, verklärten Blicks hinabzusehen.
Dort, in luftigen Höhen,
möcht` ich uns beide gern sehen.
Lass uns bauen ein Nest,
wie bei den Vögeln, ein Fest!
Vögel singend hacken die Zeit,
sei auch Du für den Tag bereit!
Uns bekommt auch nicht schlecht,
wenn klopft mal ein Specht.
Stolz, den Schnabel erhoben,
steht die Amsel da.
Wann wirst Du mich loben,
dafür, dass ich einfach da?
Vögel singen aus dem Bauch,
wie Du fällst Dein Urteil auch.
Es ist einfach wunderschön,
doch als Mensch kaum zu versteh`n.
Schwarz und männlich die Nachtigall
und ihre Glockenstimme weiblich.
Wie sonst ihr Widerhall,
nächtens, so unbeschreiblich?
Nimm doch nur die Nachtigall,
die da nicht erhört.
Sie singt weiter in dem Fall,
bis das Weibchen ist betört.
Hoch aus den Kronen, wie von Balkonen,
riefen sich Falken zum Rendezvous.
Nah in den Lüften sollt` es sich lohnen,
waren schnell einig und sofort per Du.
Kormorane fressen die Landschaft kahl,
vernichten, was lebenskräftig hier.
Da ist Naturschutz so fatal,
wie meine unerwiderte Liebe zu Dir.
Ohne Grün kein Leben.
Hat bei satter Farbe man mehr davon?
Müsste nur die Pflanzen besser pflegen