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"Annalieder" ist das beeindruckende literarische Debüt der jungen Vorarlberger Autorin Nadine Kegele. Anna und elf andere Frauen sind im Begriff, sich herauszuheben aus einem Leben, das unbeweglich macht. Eine legt sich mit Kaufhausdetektiven an, die andere will keinen Mann, der ihr mit Biologie kommt, eine denkt an brennende Elefanten und die andere wird, um eine Freiheit zu versuchen, die sie als Frau nicht erlebt, zum Mann. Es geht um Möglichkeiten und Wege, Verlassenwerden und Verlassen, Weiterleben und Sterben. Jede der zwölf Erzählungen ist eine Moritat, ein Gesang auf eine Heldin, eine Aufschreibung aus einem Leben, das beklemmend ist und eine Lösung für die persönliche Freiheit fordert. "Annalieder" sind keine Schönwettergeschichten und dennoch nicht ohne Komik. So wie Anna und die anderen Frauen sich abheben von der Unbeweglichkeit des Lebens, hebt sich Kegeles Sprache ab von unbeweglicher Literatur und konventionellen Denk- und Sprachmustern.
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Seitenzahl: 139
Kegele, Nadine: Annalieder / Nadine Kegele Wien: Czernin Verlag 2013 ISBN: 978-3-7076-0447-4
© 2013 Czernin Verlags GmbH, Wien Umschlaggestaltung: sensomatic Illustration: Oliver Marčeta ISBN E-Book: 978-3-7076-0447-4 ISBN Print: 978-3-7076-0424-5
Alle Rechte vorbehalten, auch das der auszugsweisen Wiedergabe in Print- oder elektronischen Medien
Für Tanja
Inhalt
Die Farbe Blut
Nie einen Rosengarten
Spreefiguren
Dann, allein, Galapagos
Anna sein
Hinter Papa
In Scheunen
Frauen mit Blumen
Nachtheulen
Vom Verbrennen der Elefanten
Knoblauchfresser
Die Farbe Blut
Typisch! Echt typisch! Mit dem Rasierer in der Hand zum Duschgel gegriffen und entzwei, die Brustwarze, in der Mitte durch. Wäre ihre Brustwarze nicht so ein Riesenknopf, wäre nichts passiert, gar nichts, dann wäre sie noch ganz, aber so. Mit der blutenden Brustwarze im gepanzerten BH rannte sie die Fußgängerzone hinauf, unsicher, ob sie links am Nepomukbrunnen vorbei zu ihrem Praktischen sollte oder doch rechts durch das Magdalenentor zum Gynäkologen. Ihr war heiß, sie schwitzte und hatte vergessen, Deo aufzulegen. Der Tag fing gut an. Und wenn ihr der Arzt nicht zu verstehen geben würde, dass alles wieder gut werden wird, sondern, sie mochte gar nicht daran denken, zur Nadel greift und näht, würde er auch nicht besser werden, weil dass alles nur besser werden könne, das stimmte immer nur bedingt. Sie hätte aufstehen sollen, als der Wecker zum ersten Mal geklingelt hatte, wusste sie jetzt, nicht erst beim dritten Schlummer. Sie würde den Handywecker austauschen gegen einen richtigen, so einen metallenen, mit Hütchen, Henkel und Bimmel, dachte sie, sobald sie nach Hause käme, und sah ihr T-Shirt sich verfärben. Dass sie das weiße angezogen hatte, passte zu diesem Tag.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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