Anthologie-Sammlung von Bridget Sabeth - Bridget Sabeth - E-Book

Anthologie-Sammlung von Bridget Sabeth E-Book

Bridget Sabeth

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Beschreibung

Dieses Buch ist eine Sammlung von lustigen, nachdenklichen und unterhaltsamen Gedichten, Gedanken und Kurzgeschichten aus fast drei Jahrzehnten von Bridget Sabeth. Die Genres bedienen Krimi, Fantasy, Historie, Liebe ... und ist somit ein bunter Mix mit einer großen Bandbreite. Als Bonus gibt es von den erschienen Romanen der Autorin Probekapitel zum Lesen. Ganz nach dem Motto: 'Magie ist, wenn sich Buchstaben zu Wörtern verbinden, Texte und Geschichten entstehen, die uns verzaubern, und in eine ferne Welt entführen.'

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Familien-Liebe
Zeilen, an mein ungeborenes Kind
Zum zweiten Mal Mutter
Mein schönstes Lächeln I
Kuss voller Liebe
Lichtspiele
Kindermund
Das Lächeln eines Kindes
Danke
Mein schönstes Lächeln II
Zum Muttertag
Gedanken
Was ist los mit mir?
Du
Meine Fantasie geht auf die Reise
Menschen
Mein Albtraum
Eine kleine Bitte
Wie tief kann der Mensch sinken?
Die Zeit heilt alle Wunden
Beeindruckend
Ich habe Angst
Ein Mensch stirbt
Frei wie ein Vogel
Heimat
Weine nicht
Warum schreibst Du?
Manchmal
1 Sekunde
Der Takt des Lebens
Ich glaube an dich, mein Gott
Meine Freundin
(Auf dem Weg von einem Mann zu einer Frau)
Altes Gebetsbuch von Johann Hollersbacher 1880:
Ein Stück Zeitgeschichte
Lange Zeit dachte ich
Chaos
Ungewissheit
Meine Wünsche zur Weihnachtzeit und dem baldigen Neuen Jahr
Wünsche
Meine Vorsätze für’s Neue Jahr
Ein Tag wie jeder andere
Hilfe
Stoppt den Wahnsinn
Der Kreislauf
Regen
Liebe, Sehnsucht, Schmerz
Sehnsucht
Wenn der Schmerz dich überflutet …
Ich würde dich gerne küssen …
Eine Liebe ist zerbrochen …
Bei dir
Du bist für mich...
Kurz gesagt
Du bist
Liebe
Ein Flugzeug
Ich habe Dich
Liebe II
Weißt du?
Du und Ich
Dein Herz trage ich …
Aus Schatten wird Licht
Der Lauf des Lebens
Kopf gegen Herz
Gedanken
Ein kleines Mädchen – Schweigen ist Gold
Cassie – 24 ERWACHT
Cassie – Verwobene Verbindungen
Cassie – Verbunden in Liebe & Schmerz
Die Ehre meiner Seele
Lillian – Im Schatten des Seins
Sissi – Numquam retro … Niemals zurück?
Alsuna Jasmin - Sonnenblume
Am Ende siegt die Wahrheit
Sandy – Entwurzelt zwischen den Kontinenten
Weshalb mussten wir uns verlieren?

Anthologie-Sammlung

Bridget Sabeth

‚Magie ist,

wenn sich Buchstaben zu Wörtern verbinden,

Texte und Geschichten entstehen,

die uns verzaubern,

und in eine ferne Welt entführen.‘

Impressum

Texte, Umschlag, Urheberrecht, Cover/Coberbearbeitung: © Copyright by Bridget Sabeth

Logo Tirom-Verlag

Brigitte Kreuzer

Raningerweg 2, 8761 Pöls-Oberkurzheim

[email protected]

Website: https://author-bridgetsabeth.jimdofree.com/

Alle Rechte vorbehalten!

Familien-Liebe

Zeilen, an mein ungeborenes Kind

Zuerst war es eine kleine Wölbung meines Bauches … dann begannen die Hosen zu kneifen und im Spiegel sehe ich, wie sich mein Körper verändert, rundet, um dir in mir Platz zu geben.

Ein Klopfen gegen die Bauchdecke, anfangs zaghaft, kaum wahrnehmbar … wie ein Fisch hast du im Inneren entlanggestrichen, doch mit der Zeit wurden deine Bewegungen stärker und intensiver.

Es ist Leben in mir!

Ein kleiner Mensch wächst heran, der mich braucht, um sich zu entwickeln und zu gedeihen. Er benötigt meine schützende Hülle, meine Liebe und Fürsorge. Jetzt und später – nach der Geburt – in den ersten Lebensjahren – darüber hinaus – bis er auf den eigenen Beinen steht und Verantwortung übernehmen kann.

Bis dorthin dauert es noch lange!

Obwohl … die Zeit vergeht rasend schnell. Wenn ich daran denke, dass ich heuer zweiundzwanzig Jahre alt werde. Für viele bin ich damit ein junges Ding. Und so fühle ich mich in meinem Kopf. Wie ein Teenager, mit lauter Flausen … Aber es heißt für mich erwachsen zu werden! Ich muss in die Rolle der Mutter hineinwachsen. Es ist eine neue Aufgabe für mich – eine Lebensaufgabe.

Vermutlich wird es nicht immer leicht werden. Aber ich freue mich darauf! So sehr!

Ich freue, mich ein Baby zu bekommen!

Ich freue mich, Mutter zu werden!

Ich freue mich, auf dich!

Die Zukunft? – Die ist ungewiss. Doch ich werde stets versuchen, mein Bestes zu geben. Ob für dich meine Entscheidungen dann richtig sind, das wird die Zeit zeigen.

Bald … ja bald sind wir eine richtige kleine Familie.

Ich liebe dich mein Baby, obwohl ich nicht weiß, wie du aussehen wirst. Ob du ein Mädchen oder ein Junge wirst …

Ich sehne mich danach, dich in meinen Händen zu halten, dich zu berühren, an dir zu schnuppern, dein Glucksen zu hören … Noch sind es deine Bewegungen in mir, die mich faszinieren und mich zum glücklichsten Menschen machen.

Du hast mein Herz gefesselt.

Auf die schönste Art und Weise!

***

Zum zweiten Mal Mutter

Es dauert nicht mehr lange und ich werde zum zweiten Mal Mutter sein,

in mir wächst heran ein kleines Töchterlein.

Ich freue mich sehr auf unser Kind,

auch wenn einige Veränderungen vorprogrammiert sind.

Ich frage mich, wie mein Sohn mit der neuen Situation umgeht,

wenn plötzlich ein Schwesterchen im Mittelpunkt steht.

Denn ich liebe meinen Sohnemann sehr,

so hoffe ich, die Umstellung fällt ihm nicht allzu schwer.

Wahrscheinlich wird er anfangs etwas eifersüchtig sein,

denn er muss mich ja „teilen“ mit seinem Schwesterlein.

Trotzdem möchte ich für beide eine gute Mutter werden,

denn für mich ist das Wichtigste meine Familie auf diesen Erden!

***

Mein schönstes Lächeln I

Ich brauche Euch, denn ich bin so klein,

doch ich weiß, eurer Liebe kann ich stets sicher sein.

Und welche „Prüfungen“ auch noch vor mir sind,

ihr werdet mir beistehen, denn ich bin euer Kind.

Dank eurer Liebe kam ich auf diese Welt,

und zwischen uns herrscht eine solch enge Verbindung, die bestimmt ewig hält.

Ich fühl’ mich wohl, wenn ihr mich umsorgt und hegt,

oder wenn ihr mich tröstet und pflegt.

Doch vieles ist so neu für mich,

und manchmal habe ich Angst – ganz fürchterlich.

Bei Euch spüre ich, ich werde geliebt von ganzem Herzen,

und es dauert nicht lange, da vergesse ich sämtliche Wehwehchen oder Schmerzen.

Wenn ich Euch brauch’ – seid Ihr stets bei mir,

mit meinem schönsten Lächeln DANK ich Dir und Dir!

Kuss voller Liebe

Erst vor wenigen Stunden

habe ich ein kleines Wunder entbunden.

Lächelnd und müde von den Strapazen der Geburt liege ich im Bett,

schlummere mit meiner kleinen Tochter um die Wett.

Ein leises Klopfen und die Türe öffnet sich,

mein großer und mein kleiner Mann begrüßen mich.

Behände klettert auf das Kinderbettchen mein zweijähriger Sohn:

„Oh, wie süß!“, erklingt es in einem entzückten Ton.

Lächelnd beugt er sich über das Gestell und drückt einen Kuss auf die rosafarbenen Pfirsichbäckchen des Schwesterleins,

die mir beweisen, das muss ein Kuss geschwisterlicher Liebe sein!

***

Lichtspiele

Im Wechselspiel der Farben, ruhst du an meiner Brust,

müde von der Geburt, hast du zum Trinken keine Lust.

An unserer Seite sitzt dein Papa, er durchschnitt vor wenigen Minuten die Nabelschnur,

im Moment interessiert uns weder Zeit noch eine Uhr.

Im blauen Lichtersternenhimmel sind deine Äuglein fest zu,

als die Farbe auf Rot wechselt, protestierst du im Nu!

Laut schreit mein kleiner Wicht,

nein, das Grelle behagt dir nicht.

Zum Glück wandelt sich das Rot in einen gelblichen Ton,

und bei der nächsten Blauphase schlummerst du schon.

Leider stoppt das Farbwechselspiel nicht,

zornig wirst du beim nächsten roten Licht.

Daraufhin haben dein Papa und ich herzlich gelacht,

weil es an einer Farbe liegt, die dich wütend macht.

Heute noch schmunzle ich manches Mal,

denn „Blau“ ist die Farbe deiner Wahl.

In deinem Zimmer ist ein blaues Lichtband angebracht,

das dir als hübsches Mädchen Schlummer bringt Nacht für Nacht.

***

Kindermund

Mein Bua fohrt heit mit seina Godl aus,

fohrt mit ihr ins Spiele-Schachner Haus.

Er wird bold 4 Johr olt,

desholb derf er sich aussuchn, wos eahm gfollt.

So geht er holt seini Rundn,

und wirklich bold hot er wos gfundn.

Vulla Freid holt er an Orztkoffa in da Hond,

oba do siacht er an großn Traktor am Rond.

Er inspiziert in Frontloder gonz genau,

sogt za seiner Tante: „Kumm her – schau!

Mit sowos hätt ich a murtz Freid,

oba den kaf ma net heit.

Do muss da Osterhos her,

denn wia du, is der um oaniges stärker.

***

Mit mein Buabn bin ih zur Kirchnbeitrogsstöll hin,

und do wor a großes Kreuz mitn Jesus drin.

Gonz fasziniert hot er dös aungschaut,

und gonz va alloan hot sih sein Fantasie aufbaut.

„Der Monn is im Himml obn“, klärte er mih auf.

„Und die Leit, dö sterbn, keamman ebenfolls hinauf.

A Leita wird do aufgstöllt,

und do kletterns donn aufi in die ondere Wölt.“

***

Zwoa Freundinnen san zu Besuch bei mir,

wia sitzn ba da Couch – olle vier.

Mia redn und dazöhln uns a poor Sochn,

zwischendurch is es ah zan Lochn.

Doh aufamoal wird die ane Freundin rot im Gsicht,

und schaut aun mein kloanan Wicht.

Sein Zeigefinga streckt er zu ihr,

„tick, tick, tick“, kummts aus sein Munderl hervir.

Für uns is klor, er moant die Uhr,

nur die Freundin fühlt sih betroffn – zweng ihrer Figur.

***

Gschlofn hob ich gut in dera Nocht,

erst is Woanan von meinem Bubn hot mih munta gmocht.

„Wahrscheinlich muss er aufs Klo“, sog ih zu mir

und steh bold drauf vor seiner Zimmertir.

Irgendwos plätschert – dös kimmb mir komisch vor,

und ich siach mein Bubn ba seina Parkgarage davor.

„Wos mochst du do!“, ruaf ich fossungslos,

do kimmb mein Maun und frogt: „Wos isn los?“

„Jo schau dir oan dos,

va da Garage bis zan Bodn is olles mit sein Lulu noss!“

Da Bua hot a wengerl gschreckt dreingschaut,

is olladings glei wieda in sein Bett obghaut.

Mia hobn gmocht ols trockn und schean,

und er hot gschlofn – ols war nix gwean.

Togs drauf hob ich eahm noh amol aungredt,

oba noch sein Blick zu urteiln: Glabts er ’s ma net!

***

Das Lächeln eines Kindes

Wie schön ist das Lächeln eines Kindes

– so ehrlich, echt und rein,

frei von Hintergedanken,

umrahmt mit strahlenden Augen,

in die ich versinke.

Ein Lächeln – dein Lächeln,

das mich bewegt,

mein Herz erfüllt mit Freude und Dankbarkeit.

Ich ringe um Worte,

um diese tiefe Glückseligkeit in mir zu beschreiben.

Dieses Lächeln – dein Lächeln,

das Lächeln meines Kindes,

bringt in mir eine besondere Stimmung empor.

Mein gesamter Körper, meine Seele,

wird erfüllt mir Liebe und innerer Zufriedenheit.

Dieses Lächeln – deine Lebensfreude

ist für mich das wertvollste Geschenk auf dieser Erde,

du strahlst und juchzt,

freust dich bis in die Fingerspitzen hinein,

unbeschwert – ahnungslos – lebst du den Moment.

Dennoch kannst du mächtig protestieren,

wenn du dich unwohl fühlst,

du Hunger hast, die Windel nass ist,

dir langweilig ist und du Zuspruch benötigst,

aber es ist nicht das „Böse“ der Welt, das dich beschäftigt.

Ich bin von dir fasziniert, davon,

wie sich so ein kleiner Mensch ausdrücken kann.

Ich sauge die Einzelheiten deines Wesens auf,

beobachte deine Bewegungen,

möchte dich stundenlang betrachten.

Dein ausgelassenes Strampeln,

energiegeladen mit zarten Beinchen und Händchen,

selbst in aller Mühe,

findet sich in deinem Gesicht meist ein Lächeln,

gepaart mit einem Blick voller Wissbegier.

Unermüdlich bist du in deinem Tun,

verfolgst du das Rasselspiel,

betrachtest Dein Geschwisterchen,

horchst meiner Stimme oder anderen Geräuschen,

drehst Kopf und Körper in jene Richtung, aus der die Laute stammen.

Wenn Du an meiner Brust Hunger und Durst stillst,

blicke ich in ein seliges zufriedenes Gesicht,

Schlummer findest du in deinem Bettchen,

umgeben von deiner Stoffpuppe und dem Spielzeugmond,

selbst deine Träume sind es, die dich zum Lächeln bringen.

Es heißt, Glück ist nicht fassbar,

doch – ich tue es bei dir.

Jede Kleinigkeit erfüllt mein Herz mit Dankbarkeit,

berührt meine Seele mit inniger Liebe,

so vieles, das ich erst als Mutter sehe und begreife.

Die Mutterschaft hat mich weicher und sanfter gemacht,

verschüttete Erlebnisse emporgeholt,

ich trage Verantwortung – für dich!

Einiges muss ich nun entbehren – doch viel mehr habe ich gewonnen!

Mit dir – mit meiner Familie – mit dem schönsten Lächeln eines Kindes!

***

Danke

Bei Euch wusste ich, wo ich zu Hause bin,

hatte ich mal Sorgen, so ging ich zu Euch hin.

Ich hab eine wundervolle Kindheit und Jugendzeit bei Euch verbracht

und das, was ich jetzt bin, habt Ihr aus mir gemacht.

Natürlich gab es hin und wieder Streitereien in unserem Haus,

aber allzu lange böse sein, das hielt keiner aus.

Deswegen fällt mir der Abschied von daheim schwer,

anfangs vermisste ich die vertraute Umgebung sehr.

Doch mein neues Reich find’ ich richtig toll,

was auch für Euch ein kleiner Trost sein soll.

Dass wir uns gegenseitig besuchen werden, ist sonnenklar,

denn als Eltern und Großeltern seid Ihr unverzichtbar.

Und manchmal bring ich meinen Sohn zu Euch rauf,

wenn ich keine Zeit hab, passt Ihr auf den kleinen Racker auf.

Die Zeit vergeht zu geschwind,

es ist nicht lange her, da war ich ein Kind.

In meinem Herzen bin ich wie ein Teenager, zu allen Schandtaten bereit,

doch ich bin Mutter und Hausfrau in Wirklichkeit.

Als ich meinen Mann kennen lernte, träumten wir von den eigenen vier Wänden,

und wir haben es geschafft, erbaut mit unseren Händen.

Nun sind wir eine Familie, im eigenen Haus,

und für Eure stete Hilfe spreche ich Euch ein herzliches Dankeschön aus.

Was die Zukunft bringt, werden wir erst sehen,

doch ich hab Euch lieb und hoffe, dass wir uns weiterhin so gut verstehen!

Mein schönstes Lächeln II

Vor gar nicht langer Zeit war ich in Mamas Bauch zu Haus,

und um ehrlich zu sein, wollte ich anfangs da gar nicht raus.

Ich fühlte mich geborgen,

solange ich Mamas Herzschlag hörte, verspürte ich keine Sorgen.

Doch es muss nach etwa zehn Monaten gewesen sein,

da stürzte diese kleine Welt für mich plötzlich ein.

Fortgetrieben wurde ich aus meinem kuscheligen Nest,

als das grelle Licht mir entgegenschlug, protestierte ich fest.

Ich hörte ein endloses Stimmengewirr

und dachte: „Was mache ich bloß hier?“

Doch als über meinen Körper zärtlich Hände strichen,

ist jegliche Angst aus mir gewichen.

Und so lag ich dann an Mamas Brust,

spürte ihre Wärme, ihren Herzschlag und trank nach Herzenslust.

Als ich einschlafen wollte,

wurde ich erneut fortgerissen, hatte keine Ahnung, was das nun schon wieder sollte!

Ich wurde gebadet und man steckte mich in eine Windel und Kleidung hinein;

trotz heftigsten Strampelns konnte ich mich nicht mehr daraus befrei’n.

Beruhigend sprach Papas Stimme auf mich ein,

und erschöpft schlief ich endlich in seinen Armen ein.

Als ich munter wurde, lag ich in einem kleinen Bett,

so allein zu sein, fand ich gar nicht nett.

Als ich schimpfen wollte, hat mich Mama entdeckt,

sie hob mich hoch und hat mein Gesicht mit zärtlichen Küssen bedeckt.

Und um meinen Hunger zu stillen, kam ich erneut an Mamas Brust,

dort vergaß ich jeglichen Frust.

So war ich des Lebens frohgemut,

denn schlafen, schmusen, essen, baden – war richtig gut.

Eines Tages jedoch – ich schlummerte friedlich,

da quälte ein Schmerz mich ganz fürchterlich.

Ich konnte nur weinen und schrei’n,

doch bei Mama sollte es bald besser sein.

Bei einer Bauchmassage entspannte ich mich sehr,

als die „heiße Luft“ draußen war, zwickte nichts mehr.

Zuhause kam ich in ein größeres Bett hinein,

dort sollten ab nun eine Stoffpuppe und ein Spielmond meine Bettgefährten sein.

Nachts schlaf ich schon immer mehr,

dafür bin ich am Tag umso neugieriger.

Es gibt ja so vieles zu entdecken und zu sehen,

ich liebe es vor allem spazieren zu gehen.

Doch das Wichtigste ist, wenn ich dich brauch – bist du bei mir,

Mama – mit meinem schönsten Lächeln dank ich dir!

Zum Muttertag

Liebe Mama – das, was Du für uns tust

wird nicht immer honoriert;

doch den heutigen Tag,

hab’ ich speziell für Dich reserviert.

Dass Du was Besonderes bist

muss ich nicht extra sagen,

und unermüdlich antwortest Du

auf all meine Fragen.

Egal welcher Kummer mich plagt

– Du bist stets für mich da;

und schon in Deinem Bauch

waren wir einander ganz nah!

Mit Dir kann ich lachen, spielen,

aber auch mal streiten,

doch besonders genieße ich

unsere Kuscheleinheiten.

Tag für Tag und Jahr für Jahr

bist Du bei mir

mit all Deiner Liebe und Fürsorglichkeit

– dafür DANK ich heute Dir!

Als Abschluss sage ich nur mehr:

„Mama, ich geb’ Dich nicht mehr her,

Du bist die Beste auf der Welt,

und ich liebe Dich so sehr!“

Gedanken

Was ist los mit mir?

Mich zipft alles so schrecklich an,

doch ich weiß nicht, was ich dagegen machen kann.

Jede Kleinigkeit schlägt mir auf den Magen,

doch was wirklich los ist, kann ich nicht sagen.

Vielleicht ist es wegen der Schule, meinen Freunden oder dem Privatleben,

aber was es auch ist, irgendwie fehlt mir der Tatendrang nach neuem Streben.

Ausgehen bereitet mir keine Freude mehr,

mich für irgendetwas zu entscheiden, fällt mir ebenfalls sehr schwer.

Ich kann bei gewissen Sachen,

nicht mehr unbeschwert mitlachen.

Die Lust ist mir bei fast allem vergangen,

ich frag’ mich: Wie kann ich meine Lebensfreude wiedererlangen?

Ich kann mich selbst kaum verstehen,

aber trotzdem muss es weitergehen!

Warum ist das Leben nur so verdammt schwer?

Und echte Freunde vermisse ich sehr!

Ich hoffe auf einen lieben Menschen, der mich versteht,

und der auf meine Probleme und Sorgen eingeht.

Du

Vorige Woche war ich in der Disko,

dort sah ich dich.

Du warst so locker – zu locker!

Ich schaute dich an, äußerlich so vertraut und dennoch völlig fremd.

Ohne mit der Wimper zu zucken, starrtest du durch mich hindurch.

Deine Augen wirkten wie von einem Schleier umhüllt.

Davor ein unsichtbares abwehrendes Schild,

das mich von dir ausgrenzte.

Ich schob meine Bedenken weg,

ließ mich vom heiteren Trubel mitreißen.

Als ich wieder nach dir suchte, warst du fort.

Ich dachte mir nichts dabei – bis heute:

Als ich dein Bild in der Zeitung sah mit der Überschrift:

TOD DURCH ÜBERDOSIS

***

Meine Fantasie geht auf die Reise

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte in mein Inneres klettern und mich wie eine außenstehende Person beobachten. Ich möchte eine kleine Wanderschaft machen und als Ziele wähle ich: Herz – Gehirn – Magen und die Sinnesorgane. Wahrscheinlich scheint dieser Wunsch verrückt, so verrückt wie ich eben bin.

Und tatsächlich, die Fantasie schickt mich auf die Reise. Ich falle in ein Licht, umgeben von einem rhythmischen Pochen. Wie eine kleine Maus tipple ich durch ein Labyrinth. Mein Weg ist vorgegeben, von dem ich nicht abkommen kann. Alles wirkt so neu und doch ist es ein Teil von mir.

Das vorbeizischende Blut nimmt mich schwerelos mit und trägt mich bis zum Herzen. Im ersten Moment sehe ich darin bloß ein Körperorgan, die Blutpumpe, aber je länger ich das Herz betrachte, wird mir klar, dass weit mehr darin verborgen wird. Es gibt ein Schloss, in dem ein Schlüssel steckt.

Vorsichtig öffne ich die Verriegelung und ein Licht flutet mir entgegen. Blinzelnd entdecke ich im Schein meine Lieben. Zwei- und Vierbeiner. All jene, die ich gernhabe, die mir etwas bedeuten – mein geheimer Schatz!

Vorsichtig wage ich mich weiter vor, entdecke Tunnels, die in unterschiedliche Richtungen abzweigen. Sie sind beschriftet mit: Geheimnisse – schöne Erlebnisse – zu verarbeitende Schmerzen – Lieblingstiere …

Jede Überschrift lässt sogleich ein Ereignis in mir emporflackern, die ich momentan nicht aussprechen vermag. Nachdenklich setze ich den Weg fort, steil geht es bergan, atemlos gelange ich zum Gehirn.

Undurchschaubar erscheinen die verschnörkelten Gewinde, Gehirnzellen flitzen vorbei, sie schimmern in unterschiedlichen Facetten. Wie hypnotisiert steuere ich darauf zu, bis sich vor mir eine Weite ausbreitet – eine Lichtung mit Gefühl-Farbklecksen: Glück, Liebe, Angst, Trauer, Hass, Vertrauen ...

Nur auf den ersten Blick wirken die Kleckse wie voneinander abgegrenzt. Ich bemerke zierliche Äderchen, die miteinander verwoben sind.

Ich folge dem Pfad, wandere zu den Augen. Gebannt blicken sie gerade aus. Ein Blitzen, ein Blinzeln, ein Schimmern … Sie sind das Tor nach außen, nehmen Sinneseindrücke auf, die sie verarbeiten und weiterleiten.

Ein Kitzeln in der Nase gefolgt von einem lauten „Hatschi“, lässt mein Augenmerk darauf richten. „Der Nase nach“ hat sie als Wegweiser ihre Funktion. Manchmal rümpft man sie, wenn Ekel aufsteigt. Heute schnuppert mein feines Näschen, taucht ein in die Welt der Düfte und Aromen und nimmt bei dieser Reise meinen Mund mit, der sich lächelnd verformt.

Darin liegt die Herberge unserer Worte, die in den Ohren echoartig widerhallen. Geräusche und Klänge werden unentwegt zu neuen Eindrücken zusammengeführt. Leise oder anschwellend. Während die Zunge akrobatisch im feuchten Nass tanzt, ertastet sie zudem Temperaturen sowie Formen und schmeckt voller Genuss.

Lachend besteige ich eine Art Rutsche. Schnell juchzend geht es bergab mitten in den Magen. Ein See aus Speisen breitet sich vor mir aus, angetrieben von der Lebensmittelfabrik herrscht einiges an Lärm, ein Blubbern dort, ein Hämmern und ein Rumoren da. Unermüdlich geht es auf und ab wie auf einer Achterbahn.

Es gibt kein Verweilen.

Überwältigt von den Eindrücken realisiere ich, wie fein abgestimmt mein Körper untereinander ist. So vieles geschieht unbewusst. Die Organe forschen, gleichen aus, heilen, harmonieren und manchmal rebellieren sie, wenn sie vermehrt unseren Fokus benötigen. Nichts ist getrennt, sondern sie sind zusammen eine Einheit.

Ein Knurren bringt mich zurück – „Hunger“, schreien Magen und Gehirn gleichermaßen. Schmunzelnd verlasse ich meine fiktive Reise. Die Augen blicken auf. Dankbar und erfüllt für dieses Leben.

***

Menschen

Gefesselt im Schein des Nichts,

umhüllt von einer Mauer gefüllt mit Schweigen.

Stimmen, Geflüster …

weit fern und unverständlich.

Die Suche nach Halt,

einer vertrauten Umgebung,

einem bekannten Gesicht.

Wo ist die Freundschaft geblieben?

Die Liebe?

Wo befindet sich das Glück?

Das Gefühl verstanden zu werden?

Verzweiflung steht in so manchem Antlitz,

ein leiser Schrei,

die Suche nach einem Ausweg.

Alleinsein und Verlassensein stellen sich in den Weg aller Hoffnung.

Es herrscht Angst vor der Zukunft,

und der Kampf ums Überleben scheint nie aufzuhören.

Frustration, Depressionen sind beinahe Alltag.

Nirgends ist ein Licht, das diesem Märtyrertum ein Ende setzt.

So dreht sich die Uhr weiter,

ohne dass etwas passiert,

bis ein großer Knall alles zum Einstürzen bringt,

all das Leid dieser Welt in Dunkelheit begräbt.

Was bleibt,

ist ein Trümmerhaufen unserer Ideale.

Chaotisch,

ohne Anfang und ohne Ende.

Doch es ist diese scheinbar ausweglose Situation,

die Auftrieb gibt.

Wenn man nichts mehr hat,

nackt ist,

freut man sich an den kleinen Dingen des Lebens,

sie sind es,

die uns zu verständnisvollen, liebenden und dankbaren Menschen machen!

***

Mein Albtraum

Mein Albtraum beginnt um 7 Uhr in der Früh

und endet spätestens um 3 Uhr nachmittags.

Es beginnt mit nicht viel

und endet mit gar nichts.

Zu einem netten Wort

kommen tausend Sachen, die einen anzipfen.

Die Arbeitsmoral sinkt in maßlose Tiefen,

da scheint der absolute Nullpunkt beinahe normal.

Normal ist hier gar nichts,

Sekunden wirken wie Stunden.

Ich sehne mich danach, dem Albtraum zu entfliehen,

lechze nach Erholung,

wünsche mir Freiheit,

fern von Plänen oder Pflichten,

einfach sein!

So halte ich durch,

will – muss den Albtraum aushalten,

mit der übriggebliebenen Kraft,

werden die letzten Reserven mobilisiert,

obwohl alles auf Sparflamme läuft.

Und dann … die Uhr tickt,

der Zeiger rückt nach vor,

nachmittags,

ein Ende,

Zeit zum Auftanken!

***

Eine kleine Bitte

Nur wenn ich das tue,

an das ich glaube,

zu dem ich stehe,

und was ich für richtig halte,

wird meine Seele frei sein!

Ich hasse Lügen,

Intrigen und Unaufrichtigkeit.

Ich brauche Liebe,

Verständnis und Vertrauen;

Nur damit kann ich mich verwirklichen.

Ich versuche, durch die Augen andrer zu sehen,

will meine Fehler eingestehen,

probiere zu geben, dafür will ich manchmal etwas nehmen.

Eine Hand muss man beidseits ergreifen,

damit Frieden im Herzen und in der Seele einkehrt.

Versuch, dem anderen zu verzeihen,

denn es gibt keinen Menschen auf dieser Welt,

der ohne Fehler ist.

Solltest auch du irren,

etwas falsch machen,

wird ebenso in dir die Sehnsucht lodern,

nach Vergebung und Erlösung.

***

Wie tief kann der Mensch sinken?

Was ist das für ein Gefühl,

ausgebrannt zu sein,

sich verloren zu fühlen,

mit einer endlosen Leere in dir?

Gefühle des Versagens,

ohne Hoffnung,

beschimpft und ausgelacht,

so unsagbar klein.

Keine Freunde,

bist ein hoffnungsloser Fall,

trotzdem lebst du,

atmest die kostbare Luft der anderen.

Nimmst ihnen den Raum weg,

wirst verspottet,

ziehst dich zurück:

einsam, kraftlos und leer.

Verzweifelt versuchst du, dich zu wehren,

Hass bäumt sich in dir auf,

du willst kämpfen,

schlägst blindlings umher.

Aber am Ende

bleibst du der Verlierer,

es gibt kein Ziel für dich,

es gibt – nichts.

So sag’ mir,

verdammt noch einmal,

was du fühlst,

denkst, spürst, was immer!

Stumm betrachte ich den Spiegel,

erhalte keine Antwort,

sehe darin mein tränenüberströmtes Gesicht,

zerzaustes Haar.

Ein Beuteln, ein kehliges Schluchzen,

bis … bis es hervorbricht,

wie aus einem Vulkan:

Wie tief kann der Mensch noch sinken!?

Die Zeit heilt alle Wunden

Ich möchte weinen,

um mich zu befreien von dem aufgestauten Schmerz.

Ich möchte laut schreien,

um mich abzureagieren, damit nicht die gesamte Last auf meine Seele drückt.

Ich möchte ein bisschen Verständnis,

um darauf mit Liebe und mit Zärtlichkeit zu antworten.

Ich möchte vertrauen,

aber die Enttäuschungen sitzen so verdammt tief in meinem Herzen.

 

Ich fühle mich wie in einem Gefängnis,

ich sitze hinter den kalten Gitterstäben,

und genau dort lagern meine Gefühle,

sind die Emotionen versteckt.

 

Dort befindet sich all das,

nachdem ich mich sehne,

was ich mir wünsche,

aber der Weg dorthin ist versperrt.

Es gibt Umwege,

einen Irrgarten,

zig Türen,

gesichert mit einem Schloss.

 

Ich möchte endlich erlöst werden,

von meinen Qualen und Selbstvorwürfen,

von dem Durcheinander,

doch es ist die Zeit, die erst alle Wunden heilt!

 

Beeindruckend

Die Fahrt nach Graz ins Landessonderkrankenhaus,

zeigte mir, wie sieht’s bei den „Beklopften“ aus.

Wie eine Art Gefängnis stellte ich es mir vor,

aber es gab weder Gitter noch hohe Mauern oder ein eisernes Tor.

Menschen marschierten dort aus und ein,

als würde es eine gewöhnliche Tagesstätte sein.

Sie lachten, redeten, bewegten sich frei,

als ob dies das Normalste auf dieser Erde sei.

Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus,

und so zogen wir von Haus zu Haus.

Uns wurden gezeigt diverse Krankheiten der Psychiatrie,

doch wir sahen ebenso Schädelhirntrauma-, Schlaganfallpatienten und welche der Gerontologie.

Nur die geschlossene Abteilung machte mich ängstlich,

denn zwei Kerle stritten fürchterlich.

Trotz Schlichtungsversuche der Pfleger kamen die beiden kaum voneinander los,

das gegenseitige Missfallen war anscheinend zu groß.

Einen Lebenseinblick schenkte uns ein Mann,

er fing zuerst mit seinen Problemen und Sorgen an.

Er träumt von einem normalen Leben, einer besseren Zeit,

sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit.

„Was wirklich falsch läuft“, laut ihm weiß er das schon,

außer er befindet sich mitten in einer Depression,

dann kommt er aus eigenem Antrieb nicht aus seinem Tief hinaus,

ist deshalb zum dritten Mal ein Patient im Sonderkrankenhaus.

Meine Überzeugung ist: Diese Menschen haben nicht nur ein Recht zu leben,

sondern wir sollten ihnen unser Mitgefühl und Aufmerksamkeit geben!

Viel bedrohlicher hab’ ich es mir dort vorgestellt,

nun weiß ich, das Landessonderkrankenhaus ist ein Teil in unserer Welt.

Die Hilfe, die unsere Öffentlichkeit vielfach verwehrt,

erhalten sie dort und das ist bestimmt niemals verkehrt!

 

***

 

Ich habe Angst

Ich habe Angst,

mich in etwas hineinzusteigern, was es gar nicht gibt.

 

Ich habe Angst,

den falschen Weg in meinem Leben gewählt zu haben.

 

Ich habe Angst,

das zu verlieren, was mir so viel bedeutet.

 

Ich habe Angst,

vor mir selbst, vor meinen Gedanken.

 

Ich habe Angst,

vor Illusionen, in einer Traumwelt zu leben.

 

Ich habe Angst,

zu kleinlich zu wirken, zu pingelig zu sein.

 

Ich habe Angst,

vor meinen Gefühlen, vor Liebe und Schmerz.

 

Ich habe Angst,

den Anforderungen nicht gewachsen zu sein, zu versagen.

 

Ich habe Angst,

dass diese Angst am Ende alles zerstört.

 

Ich habe Angst,

da mir meine Gefühle ständig einen Streich spielen.

 

Manchmal verstehe ich diese Angst nicht,

kann nichts mehr zuordnen, zweifle an mir.

 

Ich habe Angst,

weil ich bereits als kleines Kind Angst hatte.

 

Die Angst lebt in mir,

und ich habe Angst, sie eines Tages nicht mehr unter Kontrolle halten zu können!

 

***

 

Ein Mensch stirbt

Ein Mensch stirbt,

langsam schwindet seine Kraft,

aber er wurde doch geboren, um zu leben!

Er liegt im Bett, atmet,

und scheint doch weit entfernt,

nur mehr halb auf dieser Welt.

Manchmal öffnet er die Augen.

Ich lese Angst darin,

oder ist es Leere?

Es scheint, als würden sie fragen:

Lebe ich?

Ist es ein Traum?

Die Suche nach etwas Vertrautem …

Ein Starren an die weiße Decke des Krankenzimmers,

ein Zucken der Hand,

ein letztes Festhalten, bevor man entschwindet.

 

Neben ihm die Gattin –

verzweifelt sieht sie mich an,

sucht Beistand,

spürt, dass es mit ihrem Mann zu Ende geht.

„Wie lange noch?“,

scheint in ihrem Blick zu stehen.

Minuten, Stunden?

Warum, warum er?

Er wird gebraucht!

Von seiner Familie und den Freunden!

 

Ich schaue sie an,

möchte mitweinen,

bin gegenüber dem Schicksal machtlos.

Stumm wünsche ich mir für ihn Erlösung von den Qualen,

aber da ist Liebe,

eine unfassbare starke Liebe,

die auf ein Wunder hofft.

 

Wunder sind selten,

in diesem Stadium aussichtslos.

„Wie soll es ohne ihn weitergehen?“

Ihre Frage spricht alle Ängste aus,

zeigt mir, wie schwer es ist,

mit dem Sterben des Partners umzugehen.

Wie verblasste Erinnerungen wirken die gemeinsam erlebten Jahre,

die zu kurz erscheinen,

zu wenig genutzt,

und dennoch unentwegt emporlodern …

 

Das erste Treffen,

mit einem besonderen Menschen,

der großen Liebe,

die nicht zu brechende Lebensfreude,

das Gründen einer eigenen Familie …

… ein schmerzerfülltes Stöhnen holt sie mit einem Schlag zurück in die Realität,

seine Hand liegt in ihrer,

die sie liebevoll streichelt,

so zart,

als hätte sie Angst davor, ihn zu wecken.

Ihr Blick, müde und schwer,

verquollene Augen, Tränenausbrüche,

die Reserven sind bald ausgeschöpft,

dabei bräuchte sie davon mehr denn je!

 

Wird ihr Liebster den kommenden Tag erleben?

Die nächste Stunde?

Angst, Verzweiflung – keine Hoffnung.

Soll der Abschied derart nah sein?

Tränen.

Verlorene Zukunftsträume!

Schluchzen.

Ungehörte Gebete!

Zittern.

Verlorenes Leben!

Wispern.

 

Ich erfahre von seinem Kampf,

der enormen Zuversicht,

der Ignoranz gegenüber dieser Krankheit,

dem unermüdlichen Weiterarbeiten trotz der körperlichen Bürden …

Dieses „Warum?“ hallt in mir nach,

ein leiser Schrei, der alles Laute übertrifft,

umso schmerzvoller.

Ich kann nichts tun,

bloß zuhören,

während der Sand der Lebensuhr unermüdlich rieselt,