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Die Natur ist die beste Apotheke! Möchtest du auch gesund und natürlich leben? Viele Menschen möchten sich heutzutage auf das Natürliche zurückbesinnen und geben der Naturheilkunde in ihrem Leben wieder mehr Raum, sich zu etablieren. Viele Menschen machen positive Erfahrungen mit dem Einsatz natürlicher Wirkstoffe.Es kann also auch heutzutage eine gute Alternative sein, um Beschwerden zu lindern oder in Kombination mit anderen Mitteln zu agieren. Das Wichtigste hierbei ist, dass du dich darauf einlässt und offen für diese Erfahrung bist. Wünschst du dir Lebensfreude und Leichtigkeit in deinem Leben? Der Spaß an Düften und die Lust auf die eigenen Duftreise sollten vorhanden sein. Die Einsatzbereiche der Aromatherapie sind sehr vielfältig. Das stellt eine gute Basis dar, um für die meisten Bedürfnisse ein passendes ätherisches Öl zu finden. Stress lindern, Erkältungen vorbeugen, die Leidenschaft in der Liebe anregen, Spannungen mildern… die Einsatzgebiete sind vielfältig. Putzen, ein chemiefreier Haushalt? Du bekommst einfache Rezepte, sodass du beginnen kannst, deinen Haushalt langsam chemiefrei zu bekommen. Was bietet dir das Buch? Du bekommst einen tollen Mix aus Hintergrundwissen, Theorie, den wichtigsten Ölen und DIY Rezepten. Die Rezepte sind für deine Hausapotheke ebenso geeignet wie für den Haushalt. Das erwartet dich: Die besten Tipps zum Kauf 20 wichtige Öle 100 Rezepte für Haushalt und Hausapotheke Wann darf ich die Öle nicht nutzen? Anleitung zur eigenen Ölherstellung
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Jo-Ann Levin
Dein Basiswissen über
ätherische Öle und Aromatherapie
Mit tollen Rezepten für die Hausapotheke & den Haushalt.
Jo-Ann Levin
Dein Basiswissen über ätherische Öle und Aromatherapie
Mit tollen Rezepten für die Hausapotheke & den Haushalt.
Wichtiger Hinweis der Autorin:
Die Informationen, Tipps, Ratschläge und Adressen in diesem Buch sind sorgfältig recherchiert und geprüft worden und entstammen auch der Erfahrung aus der pädagogischen Praxis. Doch die Angaben sind alle ohne Gewähr. Die Autorin kann für Schäden oder mögliche Nachteile, die aus dem Befolgen von Ratschlägen oder praktischen Hinweisen entstehen könnten, keine Haftung übernehmen. Alle Hinweise, Hilfestellungen und praktischen Anwendungen sollen sowohl einen (Fach-)Arztbesuch als auch eine Diagnose oder Untersuchung nicht ersetzen, sondern eine Information als Ergänzung darstellen. Für die Anwendung der Empfehlungen wird keine Haftung übernommen.
Das erwartet dich in diesem Buch
Liebst du den frischen und blumigen Duft deines Parfüms? Fühlst du dich zu Hause dann besonders wohl, wenn dir eine angenehme Duftnote in die Nase dringt? Oder genießt du gerne ein entspannendes und duftendes, aromatisches Bad? Suchst du nach Antworten, um deinem Liebesleben einen neuen Kick zu verleihen?
Dann bist du hier genau richtig. Ich werde dir zeigen, welche Öle du problemlos in deinen Alltag integrieren kannst und welche Wirkung die einzelnen Komponenten auf dein Wohlbefinden haben. Aromaöle erfreuen sich an immer größer werdender Beliebtheit. Durch ihren natürlichen Ursprung sind sie für viele Menschen mittlerweile ein fester Bestandteil im Alltag geworden. Der Einsatz natürlicher Wirkstoffe bringt eine Vielzahl an positiven Aspekten mit sich. Egal, für welche Beschwerden oder Belange du ein ätherisches Öl in Betracht ziehen willst, dir steht eine breite Auswahl zur Verfügung.
Ich selbst nutze seit vielen Jahren oder sogar Jahrzehnten ätherische Öle. Meine Kunden in meiner Massagepraxis, die ich mobil und auch als Praxis vor Ort hatte, haben die frischen Öle in den Massagen sehr geliebt. Nicht nur, dass sie die Haut pflegen und gut duften. Sie haben auch eine tolle Wirkung auf unsere Stimmung.
Ebenfalls zur Raumbeduftung habe ich die Öle gern genutzt, wenn ich zum Beispiel in Büros massiert habe, in denen die Raumluft etwas zu wünschen übrigließ.
Es lässt sich für jedes Bedürfnis, viele Beschwerden und Situationen zur Unterstützung das richtige Öl finden. Durch natürliche Wirkstoffe in den ätherischen Ölen werden Körper und Geist völlig frei und positiv in ihrer Gesundheit gestärkt.
Öle können zu mehr Wohlbefinden und innerer Balance verhelfen, da sie auf verschiedenen Ebenen wirken. Welche verschiedenen Möglichkeiten du hast, um ätherische Öle in den Alltag einzubauen, sowie viele weitere, spannende und hilfreiche Fakten über ätherische Öle wirst du in diesem Buch finden.
Nehmen wir einmal an, du möchtest dein Liebesleben etwas aufpeppen und suchst eine natürliche Möglichkeit, dies umzusetzen. Auch dafür findest du unter den ätherischen Ölen sicherlich das Richtige.
Im letzten Kapitel wirst du erfahren, wie du ganz leicht deine eigenen Öle herstellen kannst.
Dieser Ratgeber gibt dir einen Überblick über die wichtigsten Themen und du bekommst einen Leitfaden an die Hand, welcher dir ohne Umwege zu mehr Wissen und Praxis im Umgang mit ätherischen Ölen verhilft.
“Die Natur ist die beste Apotheke”
Dieses Zitat von Sebastian Kneipp spiegelt die Priorität der Naturheilkunde in höchstem Maße wider. Viele Menschen möchten sich heutzutage auf das Natürliche zurückbesinnen und geben der Naturheilkunde in ihrem Leben wieder mehr Raum, sich zu etablieren. Was zu früheren Zeiten, beispielsweise im Mittelalter, die einzige Möglichkeit der Behandlung war, wurde zunehmend von der Humanmedizin abgelöst. Über die Wirksamkeit der Naturheilkunde oder ihre Grenzen in Bezug auf die Behandlungsmöglichkeiten lässt sich mit Sicherheit diskutieren. Tatsache ist allerdings, dass die Menschen früher viele positive Erfahrungen mit dem Einsatz natürlicher Wirkstoffe hatten.
Es kann also auch heutzutage eine gute Alternative sein, um Beschwerden zu lindern oder in Kombination mit anderen Mitteln zu agieren. Das Wichtigste hierbei ist, dass du dich darauf einlässt und offen für diese Erfahrung bist.
Gerade in Bezug auf ätherische Öle spielt die eigene Einstellung zu dieser unkonventionellen Art der Gesundheitserhaltung eine wichtige Rolle: Der Spaß an Düften und die Lust auf die eigenen Duftreise sollten vorhanden sein.
Die Einsatzbereiche der Aromatherapie sind sehr vielfältig. Das stellt eine gute Basis dar, um für die meisten Bedürfnisse ein passendes ätherisches Öl zu finden. Ätherische Öle sind Substanzen auf natürlicher Basis, welche von Pflanzen gebildet werden. Sie bestehen aus verschiedenen organischen Stoffen wie beispielsweise Alkohol, Ketone, Ester oder Terpenen.
In der Aromatherapie wird ganz gezielt mit ätherischen Ölen gearbeitet – sie werden auf unterschiedliche Art und Weise für die Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt. Sie soll die Schulmedizin nicht ersetzen, aber ergänzen. Häufig kann man Ursachen von Krankheiten hier gut behandeln, statt ausschließlich auf die Symptome einzugehen.
Die Aromatherapie arbeitet auf der Basis von Körper, Geist und Seele, also sehr ganzheitlich. Sie beschreibt also den Einsatz ätherischer Öle zur Linderung von Krankheitssymptomen, geht auf die Ursachen von körperlichen/psychischen Beschwerden ein oder dient der Förderung des allgemeinen Wohlbefindens.
Die vielen Wirkweisen der Öle laden dazu ein, zu probieren, zu testen, zu experimentieren. Natürlich gibt es Aromatherapeuten, die eine richtige Anamnese mit dir machen, um herauszufinden, was gerade in deinem Körper los ist, was die Ursache ist, dass es dir vielleicht nicht gut geht und was am besten helfen kann.
Die Aromatherapie für den privaten Hausgebrauch ist uneingeschränkt möglich, während die Aromatherapie als Berufsausübung nur approbierten Ärzten oder Heilpraktikern nach dem Heilpraktikergesetz erlaubt ist.
Doch auch selbst kannst du mit ätherischen Ölen schon einiges bewirken, wenn du dich mit den Wirkungen und Möglichkeiten der Aromen beschäftigst.
Eine von zahlreichen Möglichkeiten habe ich in den Anwendungen in der Nahrung und Getränken für mich gefunden – neben den vielen anderen Möglichkeiten wie Inhalation, Massage und vieles mehr.
Schon im alten Ägypten wurden verschiedene Duftstoffe zu therapeutischen Zwecken genutzt. Häufig wurden die Düfte zum Räuchern eingesetzt. Hier wurde die Bezeichnung “Parfum” abgeleitet. Der Ursprung der heutigen Aromatherapie lässt sich zurückführen auf den Franzosen “René-Maurice Gattefossé”.
Gattefossé war Chemiker für Kosmetika und Parfum. 1910 zog er sich bei einer Explosion in seinem Labor schwere Verbrennungen an Kopfhaut und Händen zu. Diese Wunden behandelte er mit Lavendelöl und war positiv überrascht, wie gut und vor allem ohne Narbenbildung diese abheilten.
Angetrieben von dieser überragenden Entdeckung stellte er Nachforschungen an und produzierte im Jahr 1918 eine antiseptische Seife aus ätherischen Ölen. Im Ersten Weltkrieg diente diese Seife hauptsächlich dazu, Verbandsmaterialien und Kleidung zu waschen. 1936 veröffentlichte er ein mittlerweile sehr bekanntes Werk: “Physiologische Ästhetik und Schönheitsprodukte”. Erstmalig geprägt wurde der Begriff der Aromatherapie in seinem Werk “Aromatherapie”. Dieses Buch beeinflusst viele AnwenderInnen bis heute.
Die Aromatherapie zählt zu der sogenannten “Phytotherapie” (Pflanzenheilkunde). Ätherische Öle bezeichnen hierbei Extrakte und Öle, welche aus verschiedenen Teilen einer Pflanze gewonnen werden. Mit einem normalen Öl kann man ätherisches Öl nämlich nicht vergleichen. Durch die Gewinnung aus dem natürlichen Ursprung steht das ätherische Öl charakteristisch für Natur, Duft und Wirksamkeit.
Ätherische Öle sind fettlöslich, leicht und verdampfen unter Hitze fast vollständig. Sie müssen lichtgeschützt gelagert werden! Die Bezeichnung “fettlöslich” ist hierbei wohl etwas irreführend, denn Fett als solches ist in den ätherischen Ölen nicht enthalten.
Olivenöl, Kokosöl und Mandelöl zählen jedoch nicht zu den ätherischen Ölen. Diese Öle werden häufig als sogenannte Trägeröle für Pflegeprodukte benutzt und zählen zu den kalt gepressten Ölen. Anwendungsgebiete für den Einsatz ätherischer Öle sind sehr vielfältig zu finden. Durch die Anwendung der Duftstoffe wird das allgemeine Wohlbefinden positiv beeinflusst und verschiedene Bereiche des Körpers angesprochen.
Dein olfaktorischer Sinn (Geruchssinn) beispielsweise wird durch die Aufnahme eines ätherischen Öls intensiv aktiviert. Daraus resultiert eine breit gefächerte Sinneswahrnehmung innerhalb deines Körpers. Dein Gehirn reagiert auf die Aufnahme dessen, was auch dazu führen kann, dass deine Erinnerung mit einem bestimmten Duft gekoppelt wird. Du kennst bestimmt den Effekt, dass ein besonderer Geruch aus der Kindheit Erinnerungen wachrufen kann.
Viele Menschen reagieren auf spezielle Düfte zu Weihnachten oder bestimmte Parfums, die sie mit etwas in Erinnerung bringen. Natürlich gibt es auch Gerüche, die an nicht so schöne Situationen erinnern können.
Erinnerst du dich noch an deinen letzten Bummel im Einkaufszentrum? Oder an deinen letzten in einem bestimmten, großen Seminar? Auch wenn es dir komisch vorkommen wird, genau an solchen Orten wird die Aromatherapie gezielt eingesetzt. Beispielsweise in Form von Verneblern. Viele Kaufhäuser arbeiten mit dieser Form der psychischen Beeinflussung.
Durch den Einsatz bestimmter Duftöle wird unser Unterbewusstsein angeregt, was dazu führen kann, dass unser Körper und unsere Seele beruhigt, entspannt und ausgeglichen werden. Und das führt natürlich im Umkehrschluss dazu, dass wir uns wohl fühlen. Und mit diesem Wohlbefinden lassen sich in einem großen Kaufhaus oder einem Einkaufszentrum viele Stunden verbringen, vielleicht mehr als unter „normalen“ Umständen.
Das freut die Unternehmen, da unser Kaufverhalten natürlich angeregt wird. Ich erinnere mich an meine Zeit als Praktikantin in der Erwachsenenbildung im Studium. Die Einrichtung, in der ich mein Praktikum absolvierte, bot jedes Jahr eine Weihnachtsbastelei an. Zwei der Damen, die es liebten, wenn ihre Kurse schön voll waren, – wer liebt das nicht – lockten mit frisch gekochtem Kaffee. Sie platzierten die Maschine früh morgens an der Tür, um mit dem Duft des Kaffees potenzielle Teilnehmerinnen anzulocken. Die beiden wussten wohl auch schon von der Aromatherapie ...
Ganz schön grenzwertig könnte man meinen, oder? Allerdings ist das völlig legal und wird oft so gehandhabt. Für dich absolut unsichtbar – und doch wird dein Unterbewusstsein davon angesprochen.
Auch auf größeren Bahnhöfen setzen immer mehr Betreiber auf den Einsatz ätherischer Öle. Auch hier ist das Ziel, die BesucherInnen in ihrer allgemeinen Stimmung positiv zu beeinflussen, was wiederum der Allgemeinheit zugutekommt. Lavendelöl beispielsweise ist eine solche beruhigende und stimmungsaufhellende Duftnote. Vielleicht genießt du in deinem eigenen Zuhause auch gerne den Duft verschiedener ätherischer Öle.
Gerade dann, wenn Erkältungssymptome plagen oder der Rücken eine Entspannung benötigt, greifen wir oft auf entsprechend aromatisierende Bäder oder Massagen zurück.
Die Wärme, kombiniert mit einem entsprechenden ätherischen Öl, lässt unsere Beschwerden schwinden und wir fühlen uns schnell wieder besser. Aber auch in der Küche kannst du ätherische Öle für eine Geschmacksexplosion einsetzen. So wird jedes Gericht zu einer duftigen Erfrischung. In meinem zweiten Buch über ätherische Öle findest du vor allem für leckere Smoothies, aber auch einige Gerichte reichlich Rezepte.
Viele Produkte in der Kosmetik beinhalten ätherische Öle. Doch sie frisch zu nutzen und individuell in Pflegeprodukte einzuarbeiten, ist natürlich sinnvoller, da sie so viel besser ihre Wirkung entfalten können. Sie verlieren sehr schnell ihr Aroma, daher ist es sinnvoll, sich eine Reihe von Ölen zu zulegen und sie tropfenweise frisch zu nutzen. Achte bitte dringend auf die Qualität, wie hier im Buch beschrieben!
Bestimmt fragst du dich schon, bei welchen Beschwerden die ätherischen Öle zum Einsatz kommen können. So ziemlich alle Beschwerden, welche mit deinem Körper oder deiner Seele zu tun haben, können durch die Wirkstoffe ätherischer Öle einen positiven Anreiz finden. Körper und Seele werden darin unterstützt, zu regenerieren. Ein optimales Gleichgewicht deiner inneren Balance ist die Grundlage für Wohlbefinden und Gesundheit.
Nachfolgend bekommst du einen Überblick über die verschiedenen Beschwerden, welche durch die Aromatherapie behandelt werden können. Im Verlauf dieses Buches werden wir uns dann natürlich auch noch mit verschiedenen ätherischen Ölen beschäftigen und finden heraus, welche spezifischen Inhaltsstoffe für bestimmte Beschwerden eingesetzt werden können.
Kopfschmerzen/Migräne
Gelenkschmerzen (z. B. durch Arthrose etc.)
Gliederschmerzen bei Infekten
Blockaden und Beschwerden der Muskulatur
Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, Durchfall)
Menstruationsbeschwerden
bakterielle Infektionen (z. B. Erkältung)
virale Erkrankungen (z. B. Grippe)
innere Unruhe
Konzentrationsstörungen
Depressionen
Hauterkrankungen (z. B. Neurodermitis, trockene Haut)
Pflege bei trockenen/schuppigen/fettigen Haaren
Verletzungen (z. B. Stöße)
Schlafstörungen
Angst-/Panikattacken
Wie werden ätherische Öle hergestellt?
Um ätherisches Öl aus den verschiedenen Pflanzenteilen gewinnen zu können, bedarf es bestimmter Vorgehensweisen, um gleichzeitig den hohen Gehalt an ätherischen Ölen herausfiltern zu können, andererseits aber auch nicht notwendige Bestandteile wie beispielsweise Zucker oder Eiweiße trennen zu können.
Die oberste Priorität bei der Herstellung von ätherischen Ölen sollte es sein, das Maximum an Öl und deren Wirkstoffen aus Pflanzenteilen gewinnen zu können.
Für jede Pflanze wird daher auch nur die Methode angewendet, welche eben genau dieses Ziel erreicht. Einige der verschiedenen Vorgänge und Methoden zur Gewinnung von ätherischen Ölen haben wir ja bereits kennengelernt. Um dir ein genaues Bild von den gängigen Herstellungsverfahren machen zu können, schauen wir uns diese nun noch einmal genauer an:
Es gibt ganz viele Herkunftsarten – die Öle können aus verschiedenen Pflanzenteilen gewonnen werden. Wie oben schon erwähnt aus den Blüten, bei Zitrusfrüchten aus den Schalen, aber auch aus den Blättern, Holzen, Wurzeln und so weiter.
Wie das Öl tatsächlich in den Pflanzen entsteht, darüber gibt es keine 100-prozentige Erkenntnis. Klar ist, dass das Öl im Protoplasma der Zellen entsteht. Dies wird beim Wachstum der Pflanzen produziert, ist also eher eine nebensächliche Erscheinung. Sie werden nicht weiter in der Verstoffwechselung eingebunden, sodass sie in den Pflanzenteilen verbleiben.
Man könnte sogar selbst ätherische Öle gewinnen. Natürlich bräuchte man die richtige Ausrüstung für eine Destille; dies wäre die einfachste Möglichkeit. Schau mal im letzten Kapitel.
Diese Destillen kann man käuflich erwerben und sind gar nicht so teuer, man erhält sie schon für 400 Euro.
Bevor du dich jedoch an das Destillieren machst, ist es wichtig zu wissen, welche Blütenteile oder Pflanzenteile nutzbar sind, welche Qualität sie haben sollten und wo du die Teile herbekommst.
Für viele Öle sind richtig viele Pflanzenteile notwendig, so erklärt sich auch der hohe Preis einiger Öle. Bei Rosen z. B. sind sehr sehr viele Blüten notwendig, um ein paar Tropfen Öl zu erhalten. Das würde sich zur eigenen Herstellung eher nicht eignen. Eukalyptus, Minze, Lavendel, Fenchel – das wären Pflanzen, mit denen der Preis nicht ins Unermessliche steigen würde. Im letzten Kapitel stelle ich dir Möglichkeiten vor, wie du eigene Öle herstellen kannst.
Die meisten ätherischen Öle werden durch das Verfahren der sogenannten Wasserdampfdestillation hergestellt. Der Einsatz von Wasserdampf hat sich seit vielen Jahrtausenden zur Gewinnung von ätherischen Ölen bewährt. Um das ätherische Öl aus den Pflanzenteilen zu extrahieren, werden diese zerkleinert und in einen geschlossenen Behälter gefüllt. Dieser Behälter wird nun von Wasserdampf durchströmt. In Wasser würde sich das ätherische Öl nicht herausfiltern lassen, der vorhandene Wasserdampf jedoch führt dazu, dass sich das Öl aus den Pflanzenteilen löst und von eben diesem “mitgenommen” wird. Sobald das Öl-Dampf Gemisch abgekühlt ist, trennen sich beide Komponenten voneinander und das ätherische Öl kann nun abgeschöpft werden.
Das Herstellungsverfahren der Kaltpressung findet hauptsächlich bei den Zitrusfrüchten seine Anwendung. Ob Zitronen-, Orangen- oder Bergamotteöl, diese Form der Herstellung ist hierfür die beste und schonendste Möglichkeit, den hohen Gehalt an ätherischem Öl zu gewinnen. Bei der Kaltpressung werden die Fruchtschalen zunächst an verschiedenen Stellen eingeritzt, gepresst und dann zentrifugiert. Das Zentrifugieren eines Wasser-Öl-Gemischs führt letztlich dazu, das ätherische Öl aus den Schalen herausfiltern zu können. Die Kaltpressung zählt nicht zu den chemischen Prozessen. Es ist eine völlig natürliche Form der Herstellung.
Enfleurage bezeichnet eine der aufwendigsten und ältesten Verfahren der Destillation. Zudem zählt sie zu den teuersten Herstellungsmethoden. Heutzutage wird diese Form der Gewinnung allerdings nur noch selten angewandt. Insbesondere für blumige Düfte wie Veilchen, Rose oder auch Jasmin wird die Enfleurage gerne angewendet. Kokosfett, Schweineschmalz oder auch Sheabutter werden hier als Extraktionsmittel verwendet.
Diese Mittel werden auf einer Glasscheibe etwa 1 bis 2 Zentimeter dick aufgetragen. Darauf werden dann die Blüten verteilt, welche zweitäglich immer wieder durch neue Blüten ersetzt werden. Nach 1-2 Monaten wurde der Blütenduft durch das verwendete Fett vollständig aufgesogen, weshalb es dann in Alkohol aufgelöst wird. Nach diesem Schritt wird der Alkohol von den Blüten-Merkmalen getrennt und zurückbleibt das Öl.
Das Verfahren mittels Extraktion durch Lösungsmittel wird oft im Kosmetikbereich angewendet. Hierbei werden den Pflanzenbestandteilen verschiedene Lösungsmittel wie beispielsweise Methanol, Alkohol oder Hexan beigefügt. In einem großen Gefäß werden diese Bestandteile den Dämpfen des Lösungsmittels ausgesetzt, was dazu führt, dass sich die Lösungsmittel mit den Pflanzenessenzen verbinden. Durch das Verdunsten dieser Kombination entstehen Duftstoffe sowie Duftmoleküle. Ätherische Öle, deren Herstellung auf die Extraktion zurückzuführen ist, zeichnen sich mit einer hohen Duftintensität aus. Diese Form der Gewinnung wird gerne bei Pflanzen wie Jasmin verwendet. Durch die Wasserdampfdestillation beispielsweise würde der Pflanze zu viel an wertvollen Inhaltsstoffen verloren gehen, oder die Menge an gewonnenem Öl würde sehr gering ausfallen. Daher ist das Verfahren der Extraktion eine bevorzugte Methode, um insbesondere das ätherische Öl aus sehr duftintensiven Pflanzen herzustellen.
Wenn du nun Öle kaufen möchtest, auch um sie in deinen Smoothies oder generell im Essen zu nutzen (leckere Rezepte findest du im Folgebuch), solltest du unbedingt auf die Qualität achten.
Es gibt verschiedene Punkte, die wichtig sind. Du solltest ausschließlich reine Öle verwenden und keine künstlichen, die lediglich Duftstoffe sind. Die künstlichen darfst du nicht auf der Haut anwenden und schon gar nicht essen oder trinken!
Die echten bzw. reinen ätherischen Öle werden so hergestellt, wie oben beschrieben und sind naturrein, nicht synthetisch.
Es gibt richtig viele Unterschiede bei den Ölen – in der Qualität natürlich, aber auch je nachdem wie die Öle verwendet werden, müssen sie sehr rein sein oder eben auch nicht. Es leuchtet ein, dass eine Duftkerze nicht so hochwertig sein muss wie ein Öl, das du isst oder trinkst.
In vielen Drogerien gibt es Öle zur Raumbeduftung – diese eignen sich zu 99 % niemals als Nahrungsmittel. Schau also bitte unbedingt auf die Packung!! Du willst dich ja nicht vergiften!
Bezeichnung
Die echten Öle heißen naturreine, ätherische Öle, naturbelassene oder genuine Öle. Darauf steht dann z. B.:
100 % naturreines Öl
100 % genuines Öl
100 % naturbelassenes Öl
100 % Naturduft
Das Land sollte darauf stehen auf dem Fläschchen – du kannst dir Analyseergebnisse der Firma zukommen lassen bzgl. der Reinheit und der Zusammensetzung aus dem Anbaugebiet.
Dies betrifft die Inhalte, die das Öl in seiner Konzentration beeinflussen, als auch die Verdünnung. Denn das Verdünnen ist erlaubt – und häufig findest du dies bei sehr teuren Ölen wie der Rose.
Die Verdünnung und auch das Mittel, also wie verdünnt wird, müssen auf der Flasche stehen. Du kannst hier also ablesen, wie viel Öl tatsächlich enthalten ist, wie hoch die Konzentration ist! Dies kann enorme Unterschiede im Preis machen. Wenn du Öle kaufst, dann du kannst auch anders dosieren, wenn du weißt, wie hoch die Konzentration ist.
Öle aus Apotheken sind arzneibuchkonform, es wird aber nicht nach Anbaugebieten unterschieden. Du wirst hier keine Rückstände finden, die dir schaden können, da diese Öle wirklich rein sind. Es gibt hier einen Standard, um immer die gleichen Inhaltsstoffe zu haben.
Naturidentische Öle sind nicht natürlich – diese Öle sind synthetisch und riechen einfach nur wie die echten Aromen. Ob diese Öle so wirken wie echte, lässt sich leider nicht sagen – ich würde sie nicht nehmen. Ebenso würde ich dir keine synthetischen Öle empfehlen, sie sind einfach künstlich. Sie haben mit der Natur nichts zu tun.
Nutzen
Raumbeduftung
Kosmetik
Medizin
Je nachdem, wozu ein Öl zugelassen ist, wird auf dem Schildchen des Öls etwas anderes stehen. Die Deklaration ist also abhängig von dem Einsatz des Öls. Wenn das Öl auch als Lebensmittel genutzt werden soll oder darf, dann hat es bestimmte Vorgaben, die auf dem Schildchen auf der Flasche stehen müssen.
Dies sind Vorgaben, die auf deiner Ölflasche stehen sollten:
Name der Ursprungspflanze: Deutscher und botanischer Name
100 % naturreines ätherisches Öl (oder siehe die Bezeichnungen oben)
Wie wurde es gewonnen? (Expression, Extrakt oder Destille)
Aus welchem Pflanzenteil? (Blatt, Wurzel, ...)
Herkunftsland (denn hier beeinflusst es die Qualität)
Wie wurde es angebaut? (Ist es kontrolliert biologisch=kbA? Z.B. Demeter?)
Wildsammlung=Ws? Konventionell=konv.?
Verdünnung (z. B. 10 % in Weingeist)
Mengenabgabe in ml
Chargennummer
Kontrollstelle
Hersteller wegen der Haftung
Verwendungsempfehlung (z. B. Raumduft oder Lebensmittel)
Dosierungsempfehlung
Allergene
Mindesthaltbarkeit
Hier siehst du ein Fläschchen meiner Rosengeranie aus kontrolliert biologischem Anbau. Die Etiketten, da die Fläschchen so klein sind, lassen sich meist abziehen. Nehmen wir meine Flasche mal unter die Lupe:
Es gibt viele Verwechslungen ohne den botanischen Namen. Wir reden zum Beispiel immer nur über das Lavendelöl, doch gibt es hier gravierende Unterschiede.
Es existieren viele Arten, die alle unterschiedlich angewendet werden. Es gibt z. B. den echten Lavendel, den Speiklavendel, den Schopflavendel und das Lavandin. Nicht alle wirken z. B. beruhigend, einige eignen sich eher zum Putzen als zum Einnehmen.
Oder Citronella ist zum Beispiel keine Melisse – auch wenn das häufig angeboten wird, als sei es das gleiche. Denn Melisse ist ungleich teurer, duftet zwar ähnlich, ist aber doch etwas ganz anderes mit anderen Eigenschaften. Der lateinische Name kann hier Aufschluss geben!
Wenn du dich also mehr mit der Aromatherapie beschäftigen möchtest, lege ich dir ans Herz, dich wirklich mit den Inhalten und Firmen, die Öle anbieten, auseinanderzusetzen.
Für dieses Büchlein genügt es erst einmal, dass du darauf achtest, dass die Öle wirklich für den Körper und eventuell Einnehmen geeignet sind (für Essen und Smoothies) und eine gute Qualität haben.
Einige Öle müssen Piktogramme für Gefahrenhinweise tragen – dies dient dem Schutz, da natürlich Öle in großen Mengen reizen können, vor allem die Schleimhäute oder wenn man große Mengen verschluckt.
Das heißt aber nicht, dass die Öle gefährlich sind, sondern lediglich Chemie sind – denn alles in der Natur ist irgendwie Chemie. Die EU hat ein Chemikaliengesetz, das möchte, dass die ätherischen Öle gekennzeichnet werden. Also da dies für alle Öle gilt, sind auch die „guten“ Öle mit Gefahrenhinweisen zugepflastert – das sagt nichts über die Qualität aus.
Nur bei den Ölen, die auch als Lebensmittel zugelassen sind, muss dies nicht draufstehen.
Ich nutze ehrlichgesagt auch Öle für Nahrungsmittel/Smoothies, die nicht als Lebensmittel deklariert sind, ich achte allerdings auf den kbA – oder die die kontrollierte Wildsammlung. Was war kbA? Kontrolliert biologischer Anbau. Mir ist das wichtig, da ich keine Pestizide aus der Agrarwirtschaft in meinem Essen möchte, die mir vielleicht eine Migräne herbeizaubern.
Natürlich können auch Öle ohne Bio-Hinweis darauf eine gute Qualität haben. Der Preis hat nicht immer damit zu tun, ob Öle gut oder schlecht sind.
Öle, die leicht herzustellen sind wie Zitrus oder Minze, sind günstiger als zum Beispiel die teure Rose, für die man Tausende Blütenblätter benötigt.
Damit auch wirklich klar ist, welches Öl du reinen Gewissens nutzen kannst, hier nochmals eine genaue, detaillierte Auflistung. Man kann es nicht oft genug betonen, dass Öl nicht gleich Öl ist.
Mit der Bezeichnung “rein” werden ätherische Öle bezeichnet, welche völlig natürlichen Ursprungs sind und keinerlei chemische Zusätze beinhalten.
Um ätherische Öle adäquat differenzieren zu können, werden vier Bezeichnungen verwendet: naturbelassen, natürlich, naturidentisch und künstlich. Welche Merkmale den einzelnen Bezeichnungen vorausgehen, wollen wir uns nun gemeinsam anschauen:
Unter dem Begriff naturbelassen verstehen sich jene ätherischen Öle, welche ihren Ursprung direkt aus einer Pflanze haben. Sie werden also direkt und ohne Umwege aus den einzelnen Pflanzenbestandteilen gewonnen. Folgende Punkte kannst du aus der Beschreibung eines naturbelassenen Öls entnehmen:
Anbauweise der Pflanze (ökologisch, Wildsammlung oder konventionell)
botanischer und deutscher Begriff der jeweiligen Pflanze
Anbauland
Pflanzenteil, aus welchem das Öl hergestellt wurde (Blüte, Blätter, Frucht)
Herstellungsverfahren der Pflanze
Angabe des verwendeten Lösungsmittels, wenn per Extraktion gewonnen wurde
Unter natürlichen Ölen verstehen sich sämtliche ätherische Öle, deren Ursprung nicht einzig aus einer bestimmten Pflanze hervorgeht. Sie dürfen keine synthetischen Zusatzstoffe enthalten.
Als naturidentisch werden ätherische Öle bezeichnet, deren Bestandteile synthetisch hergestellt werden. Als Orientierung dazu dient die chemische Zusammensetzung natürlicher, ätherischer Öle. Dadurch erhalten sie einen ähnlichen Geruch wie die natürlichen Öle.
Die unterschiedlichen Zusammensetzungen einzelner naturidentischer Öle lässt sich als wenig umfangreich bezeichnen. Während natürliche ätherische Öle häufig sehr viele Inhaltsstoffe aufweisen, sind die Bestandteile des naturidentischen Öls recht überschaubar. Naturbelassenes Rosmarinöl beispielsweise trägt ca. 150 verschiedene Inhaltsstoffe in sich, während das naturidentische Rosmarinöl ca. elf Bestandteile aufweist.
Überall dort, wo dir das Wort künstlich in Verbindung mit ätherischen Ölen ins Auge fällt, kannst du dir sicher sein, dass dort keinerlei “Natur” mehr als Bestandteil enthalten ist. Künstliche ätherische Öle werden speziell auf einen bestimmten Duftstoff hin entworfen und tragen keinerlei natürlichen Ursprung.
Durch die vielfältigen Wirkstoffe der einzelnen ätherischen Öle hast du die Möglichkeit, genau das für dich heraus zu filtern, was deinen Bedürfnissen entspricht. Natürlich kannst du auch mehrere ätherische Öle für verschiedene Belange anwenden.
Wenn du diese gesundheitlich verträgst, ist das kein Problem. Da viele Öle nach Anbruch nur wenige Monate haltbar sind, ist es natürlich weniger sinnvoll, zig verschiedene Flaschen zu öffnen, wenn du wirklich nur eine geringe Menge jedes einzelnen ätherischen Öls pro Anwendung benötigst. Aus diesem Grund empfiehlt es sich manchmal, Ölmischungen zu holen. Auf dem Markt sind viele verschiedene Mischungen erhältlich und je nach verwendeter Öle hast du eine gute Kombination für verschiedene Belange. Im Anhang des Buches findest du eine Adresse meiner persönlichen Lieblingsduftmischerin. So hast du die Möglichkeit, die wertvollen Wirkstoffe verschiedener Öle in einer Flasche zentral zu haben. Das erspart dir die Anschaffung mehrerer Flaschen und du musst keines der ätherischen Öle vorzeitig entsorgen, weil du es nicht bis zum Haltbarkeitsende aufbrauchen kannst. Auch deine Gesundheit und dein Wohlbefinden profitieren ungemein von den Ölmischungen.
In einer Duftlampe angewendet oder als Roller kann solch eine Mischung durch die vielfältigen Inhaltsstoffe dabei unterstützen, die Psyche auf mehreren Ebenen anzusprechen und so dein körperliches und seelisches Wohlbefinden wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Aber auch als Massage können die unterschiedlichen Bestandteile in den Ölmischungen die Sinne ganzheitlich positiv beeinflussen und mehrere voneinander unabhängige Beschwerden lindern. Durch den Einsatz dieser Kombinationen kannst du auch deine persönlichen Vorlieben in Bezug auf Düfte mit einbeziehen und dadurch die Vielfalt der verschiedenen Inhaltsstoffe genießen.
Ab und an werden Öle daher verändert, um sie im Wert zu erhöhen bzw. sie haltbarer zu machen. Fraktionieren ist ein Verfahren aus der Physik. Die Bausteine der Fette im Öl bleiben, wie sie sind, auch Triglyceride im Öl. Denn fette Öle sind ein Gemisch aus diesen und alle diese Triglyceride haben verschiedene Schmelzpunkte. Haltbarkeit und Stabilität sind dadurch natürlich beeinflusst ebenso wie der Geruch.
Insbesondere Trägeröle können einen starken Eigengeruch haben und sind auch oft nicht so gut haltbar. Vielleicht hast du auch schon mal erlebt, dass Öle flocken können oder ranzig werden. Werden Öle also fraktioniert, so halten sie besser. Sie haben auch keinen starken Eigengeruch mehr. Nimmt man z. B. Kokosöl, duftet es ziemlich stark nach Kokos.
Fraktionierte Öle halten somit ähnlich lange wie die ätherischen Öle. Doch auch ätherische Öle werden häufig fraktioniert – warum? Weil sie dann auch stabiler sind, länger halten und vor allem lieblicher riechen. Echte, unbehandelte ätherische Öle haben einen recht schweren, starken Duft, der bei der Fraktionierung wegfällt. Minzöl wird fruchtiger und Lavendelöl z. B. wird etwas süßer für unsere Nase.
Ätherische Öle wirken ganzheitlich. Auch wenn man die Öle nur zentral für ein bestimmtes Bedürfnis einsetzt, so hat es doch auch Auswirkungen auf andere Bereiche deines Körpers und deiner Seele.
Das macht die Aromatherapie zu einem Allroundtalent, wenn es darum geht, deine Gesundheit zu stärken und Beschwerden zu lindern. Nachfolgend schauen wir uns gemeinsam an, wie genau die ätherischen Öle deinen Körper beeinflussen können bzw. vom Körper aufgenommen werden.
Der Einsatz ätherischer Öle zeichnet sich so individuell aus wie die Bedürfnisse der AnwenderInnen. Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen, Wünsche und Erwartungen, wenn er sich mit dem Thema beschäftigt. Und auch die einzelnen gesundheitlichen Bereiche, in welchen ätherische Öle angewendet werden können, ist von Person zu Person unterschiedlich. Daher ist es auch gut zu wissen, mit welchen Methoden du ätherische Öle einsetzen und in deinen Alltag integrieren kannst. Welche das sind und wie sie umgesetzt werden, habe ich hier für dich zusammengefasst:
Wie bereits erwähnt, ist dein Geruchssinn, der olfaktorische Sinn, ein zentraler Aspekt der Wahrnehmung von ätherischen Ölen. Der Duft, den du riechst, kann in deinem Gehirn verschiedene Gefühle und Emotionen auslösen (limbisches System). Daher ist es auch oft im Leben so, dass wir bestimmte Gerüche mit Erinnerungen in Verbindung bringen.
Sei es der Geruch deiner Lieblingsspeise, ein Parfum von jemanden, den du magst oder auch der Geruch von Blumen im Frühling. Erinnerungen, welche in Verbindung mit Gerüchen stehen, können sowohl positiver als auch negativer Natur sein. Ausschlaggebend ist die Erfahrung, die wir in diesem Moment in der Kombination gemacht haben. Ob wir für einen bestimmten Duft Freude, Ekel oder Entspannung fühlen, hängt auch von unserer individuellen Empfindlichkeit ab. Vielleicht magst du den Duft von Lavendel überhaupt nicht und ekelst dich sogar davor?
Gerüche haben die Macht, in uns Erinnerungen hervorzurufen, welche sich in Sekundenbruchteilen in unseren Köpfen festsetzen. So erfreuen wir uns an dem Moment, in dem wir den Duft des Parfums unserer ersten großen Liebe einatmen. All diese Vorgänge werden durch unser Gehirn gesteuert. Die Aufnahme ätherischer Öle geschieht letztlich als Erstes über den olfaktorischen Sinn. Zu früheren Zeiten, als unsere Vorfahren noch selbst zur Jagd gingen, um sich ihre Nahrung zu suchen, war der Geruchssinn das wichtigste Hilfsmittel, um verdorbene Lebensmittel schnell erkennen zu können oder um Veränderungen beim Wetter wahrzunehmen. Heute haben wir eine Wetterapp und ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Unsere Vorfahren mussten ohne auskommen.
Mit der Zeit nahm diese Fähigkeit immer mehr ab. Heutzutage fällt es vielen Menschen schwer, sich intensiv auf ihren Geruchssinn zu konzentrieren. Faktoren wie beispielsweise Rauchen, Alkoholkonsum oder auch Belastung durch Abgase können die Aktivität des olfaktorischen Sinnes negativ beeinflussen.
Generell fühlen wir aufgrund der vielen Einflüsse von außen weniger. Wir nehmen die Umwelt und unseren eigenen Körper selten intensiv wahr. Vielleicht bist du Sportler oder beschäftigst dich mit Persönlichkeitsentwicklung, dann mag das etwas anderes sein. Generell sind wir ein wenig abgestumpft. TV, viele Angebote in den Kaufhäusern, Geruchsexplosionen durch Parfums, künstliche Hormone und so weiter. Erst wenn etwas am Körper schmerzt, wird uns bewusst: Ach, da war ja noch etwas ...
Über den Geruch können sehr heftige mentale, physiologische bzw. auch emotionale Reaktionen ausgelöst werden, die man sich positiv zunutze machen kann.
Unsere taktile Wahrnehmung wird über die Haut gesteuert. Die Haut ist dein größtes Organ im Körper. Viele Nervenbahnen und Sinnesrezeptoren sorgen dafür, dass deine Haut als zentrale Anlaufstelle für Sinneseindrücke jeglicher Art aktiviert wird. Durch die Poren, wie die feinen Öffnungen auf der Haut bezeichnet werden, können bestimmte Stoffe eindringen, in die Blutbahn gelangen und Reaktionen in deinem Körper auslösen. Daher ist die Wirkung über die Haut in der Aromatherapie weit verbreitet.
Durch Massagen, Einreibung oder auch als Zusatz in Badewasser können ätherische Öle über die Haut aufgenommen werden und entsprechend positiv auf den gesamten Körper einwirken.
So sorgen sie beispielsweise mit ihren verschiedenen Wirkstoffen dafür, dass Bakterien und Viren abgetötet werden und das Immunsystem nachhaltig gestärkt wird. Über deine Entgiftungsorgane Leber und Nieren werden die Inhaltsstoffe wieder aus dem Körper ausgeschieden. Natürlich gibt es bei der Anwendung auf der Haut auch einiges zu beachten, darüber werden wir in diesem Buch später mehr erfahren.
Auch deine Atmung spielt im Bereich der Aromatherapie eine große Rolle. Über die Schleimhäute der Atemwege werden die Wirkstoffe verschiedener ätherischer Öle aufgenommen und dienen so der Behandlung verschiedener Krankheitssymptome.
Eukalyptus oder auch Kamille beispielsweise haben eine entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaft. Durch Inhalation aufgenommen, können die Inhaltsstoffe ihre Wirkung im Körper entfalten.
Bei der oralen Anwendung von ätherischen Ölen sollte man sich als Anfänger beraten lassen bzw. tiefgehender informieren. Dieser Ratgeber ist eher für Starter gedacht, sodass die orale Anwendung maximal im Essen oder in den Smoothies genannt wird. Zum Gurgeln oder Spülen wird es dann ausgespuckt.
Das ätherische Öl wird ja oral – im Mund direkt im Körper aufgenommen, es gibt also keinen Filter wie die Haut zum Beispiel und die Konzentration des Öles ist dann sehr, sehr stark. Also bitte nicht einfach so pur schlucken!
Das kann ziemliche Reizungen der Schleimhäute hervorrufen oder auch im schlimmsten Fall schlecht für Leber und Niere sein, die das Ganze wieder aus dem Körper herausbringen müssen. Mache bitte lieber keine Selbstexperimente und probiere erst einmal einfache Anwendungen aus.
Beachte bitte auch das Kapitel mit den Informationen, wann ätherische Öle nicht zum Einsatz kommen sollten.
Vielleicht kennst du den Moment, wenn du ein Haus betrittst und dir ein angenehmer oder auch gewöhnungsbedürftiger Geruch in die Nase zieht. Viele Menschen setzen in der heimischen Luft auf eine Duftlampe. Sie neutralisiert Gerüche und dominiert mit einem selbst ausgewählten Duft. Meist aus Porzellan hat die Duftlampe am oberen Teil eine kleine Einbuchtung, in welcher einige Tropfen ätherisches Öl ihren Platz finden. Weiter unten, hinter einer offenen Aussparung befindet sich Platz für ein Teelicht. Dieses Teelicht sorgt mit seiner aufkommenden Wärme dafür, dass sich das ätherische Öl mit seiner Duftnote ausbreitet. Die Duftlampe eignet sich hervorragend dazu, Gerüche im Zuhause zu neutralisieren oder auch eine angenehme, harmonische Umgebung zu schaffen. Insbesondere in Bezug auf die Aromatherapie zeichnet sich der Einsatz der Duftlampe als wirkungsvoll aus.
Je nach Wirkstoff des ätherischen Öls werden verschiedene Bereiche deines Gehirns angesprochen und die Inhaltsstoffe können ihre Wirkung dort entfalten, wo sie dringend benötigt werden. Beispielsweise Lavendelöl gegen Schlafstörungen oder Kopfschmerzen.
Duftlampen gibt es mittlerweile in vielen Ausführungen, was sie zu einem schönen und passenden Dekorationsobjekt macht. Je nach Einrichtungsstil und persönlicher Vorliebe findet sich die passende Duftlampe. So sieht die Lampe nicht nur toll aus, sondern unterstützt gleichzeitig das Wohlbefinden. Die Duftlampe zählt zu dem Oberbegriff “Diffuser”.
Als Diffuser werden jene Gerätschaften bezeichnet, deren Auftrag es ist, ätherische Öle in der Raumluft zu verteilen. Besonders beliebt ist der Einsatz eines Diffusers in der Aromatherapie. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein solcher Diffuser aufgebaut ist und mit welchen Methoden er das ätherische Öl verteilt.
1.Zerstäubung
Bei der Zerstäubung ist ein Motor der Hauptantrieb. Dieser Motor gibt Vibrationen ab und sorgt dafür, dass Moleküle von den Ölen getrennt werden und sich als Kleinstpartikel in der Raumluft ausbreiten.
2. Wärme
Ein Diffuser, welcher mit Wärme agiert, benötigt eine Wärmequelle, um das Öl in der Luft zu verteilen. Eine solche Wärmequelle kann beispielsweise ein Teelicht sein (wie bei der Duftlampe). Ebenfalls gibt es mittlerweile auch Diffuser, welche mithilfe von elektrischen Strom die Wärme abgeben. Diese zeichnen sich dann durch eine eher geringe Wärmeentwicklung aus.
3. Ventilation
Ähnlich der Technik eines Ventilators arbeitet ein Diffuser mit einem Kaltluftsystem, welches durch leichte Ventilation die ätherischen Öle mit einem Luftstrom in die Luft verteilt.
4. Vernebelung
Mithilfe eines “Kälte”-Systems arbeitet ein Diffuser, welcher die ätherischen Öle mithilfe von Vernebelung in die Raumluft abgibt. Dieses Kältesystem wandelt das Öl in einen Nebel um. Dann wird ein kalter Luftzug über dem Nebel aktiviert, welcher dafür sorgt, dass sich das Öl in Tröpfchenform verteilt. Durch diese Methode wird die Luft weniger trocken.
Welcher Diffuser letztlich zu deinen Bedürfnissen passt, solltest du anhand einiger Kriterien für dich entscheiden. Es kommt beispielsweise darauf an, wie groß die Fläche ist, auf welcher der Diffuser wirken soll. In der Regel befindet sich auf der Verpackung der einzelnen Geräte eine Angabe in Quadratmeter, welche dir eine optimale Orientierung zur Installation gibt.
Bei der Anschaffung eines Diffusers, welcher mittels Vernebelung arbeitet, hast du die Auswahl zwischen verschiedenen Materialien. Ob Holz, Keramik, Glas oder Kunststoff. Auch hier liegt die Entscheidung, welcher deine Räumlichkeiten schmücken soll, alleine bei dir. Bedenken solltest du, dass einige Materialien, wie beispielsweise Porzellan anfälliger für Schäden sind. Bei einem Aufprall würde Holz eher robuster sein. Aber auch, was die Geräuschkulisse anbelangt, gibt es einige Unterschiede zu beachten. Wärmediffuser, wie eine Duftlampe, sind völlig geräuschlos, wogegen Vernebelungs- oder Zerstäuberdiffuser eine geringe Geräuschkulisse ausstrahlen. Hörbar ist dann oft ein leichtes Knistern. Dafür sind diese Geräte kostengünstig. Des Weiteren hast du auch die Wahl zwischen wiederaufladbaren Diffusern. Diese können problemlos überall mit hingenommen werden und sind dank ihrer kabellosen Konstruktion platzsparend und nicht an eine Stromquelle gebunden. Gerade für Reisen ist dies eine sinnvolle Alternative. Dafür können sie allerdings keine große Fläche abdecken.
Viele ätherische Öle können aufgrund ihrer krampflösenden und antibakteriellen Wirkung sehr gut per Inhalation vom Körper aufgenommen werden. Gerade bei Erkältungsbeschwerden ist diese Form der Anwendung sehr schonend und gleichzeitig effektiv. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du die Inhalation vorbereiten kannst. Am meisten verbreitet ist wohl die Inhalation durch einen Kochtopf, in welchem das Öl mit heißem Wasser aufgegossen wird.
Dann sucht man sich einen bequemen Platz, an welchem man entspannt sitzen/stehen kann und neigt den Kopf über den Wasserdampf. Um die Wirkung noch intensiver zu machen, hängst du ein großes Handtuch über deinen gesamten Kopf und den Topf. So hast du direkten Kontakt mit dem ätherischen Öl und kannst es bequem inhalieren.
Der Wasserdampf sollte dann gleichmäßig eingeatmet werden, sodass er im Inneren des Körpers seine Wirkung da entfalten kann, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Bei Kindern empfiehlt es sich, eine weniger gefährliche Methode anzuwenden. Da der Topf mit dem heißen Wasser leicht umkippen und so zu starken Verbrennungen führen kann, ist es hilfreich, gerade bei Kindern auf eine andere Form der Inhalation zurückzugreifen. Es gibt extra Behälter aus Kunststoff, welche geschlossen sind und einen Aufsatz zum Inhalieren haben.
Du gibst einige Tropfen ätherisches Öl (denke an den Grundsatz: Weniger ist mehr) in den Behälter, gießt darauf heißes Wasser und schraubst den Inhalationsaufsatz darauf. Für Kinder eignen sich aber am besten Düsen- oder Ultraschall-Vernebler. Es ist wichtig, dass der Dampf bis zur Lunge kommt, denn sonst besteht die Gefahr einer Pilzinfektion. Beachte bitte, dass Kinder viel empfindlicher sind und bis sie älter sind, gar nicht mit scharfen Ölen inhalieren sollten. Hier eignen sich besser Kochsalzlösungen aus der Apotheke.
Eine weitere Form der Inhalation kann die Anwendung eines Badezusatzes sein.
Durch das Zugeben eines ätherischen Öls als Badezusatz kann dieses durch den heißen Wasserdampf eingeatmet werden. So dient es dem ganzheitlichen Wohlbefinden, da du die Inhaltsstoffe des ätherischen Öls einatmen und über die Haut aufnehmen kannst.