Atlan 361: Sklaven des 3. Planeten - H.G. Francis - E-Book

Atlan 361: Sklaven des 3. Planeten E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Pthor, der Kontinent des Schreckens, der dank Atlans und Razamons Eingreifen der Erde nichts anhaben konnte, liegt nach jäh unterbrochenem Hyperflug auf Loors, dem Planeten der Brangeln, in der Galaxis Wolcion fest. Pthors Bruchlandung, die natürlich nicht unbemerkt geblieben war, veranlasste Sperco, den Tyrannen von Wolcion, seine Diener, die Spercoiden, auszuschicken, damit diese den Eindringling vernichten. Dass es ganz anders kam, als Sperco es sich vorstellte, ist allein Atlans Eingreifen zu verdanken. Denn der Arkonide übernahm beim Auftauchen von Spercos Dienern sofort die Initiative und ging systematisch daran, die Macht des Tyrannen zu untergraben. Inzwischen haben dank Atlans Hilfe die von Sperco Unterdrückten ihre Freiheit wiedererlangt. Der Tyrann von Wolcion ist tot. Er starb in dem Augenblick, als sein Raumschiff bei der Landung auf Loors zerschellte. Während Atlan, der als einziger die Schiffskatastrophe überlebte, sich zusammen mit "Feigling", seinem mysteriösen neuen Gefährten, auf den mühevollen Rückweg zur FESTUNG macht, wenden wir uns Algonkin-Yatta, dem Kundschafter von Ruoryc, und Anlytha, seiner Gefährtin, zu. Atlans Spuren beharrlich folgend, haben die beiden so ungleichen Wesen die Galaxis Wolcion erreicht und stoßen auf die SKLAVEN DES 3. PLANETEN ...

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Nr. 361

Sklaven des 3. Planeten

Der Kundschafter von Ruoryc auf Atlans Spuren

von H. G. Francis

Pthor, der Kontinent des Schreckens, der dank Atlans und Razamons Eingreifen der Erde nichts anhaben konnte, liegt nach jäh unterbrochenem Hyperflug auf Loors, dem Planeten der Brangeln, in der Galaxis Wolcion fest.

Pthors Bruchlandung, die natürlich nicht unbemerkt geblieben war, veranlasste Sperco, den Tyrannen von Wolcion, seine Diener, die Spercoiden, auszuschicken, damit diese den Eindringling vernichten.

Dass es ganz anders kam, als Sperco es sich vorstellte, ist allein Atlans Eingreifen zu verdanken. Denn der Arkonide übernahm beim Auftauchen von Spercos Dienern sofort die Initiative und ging systematisch daran, die Macht des Tyrannen zu untergraben.

Inzwischen haben dank Atlans Hilfe die von Sperco Unterdrückten ihre Freiheit wiedererlangt. Der Tyrann von Wolcion ist tot. Er starb in dem Augenblick, als sein Raumschiff bei der Landung auf Loors zerschellte.

Während Atlan, der als einziger die Schiffskatastrophe überlebte, sich zusammen mit »Feigling«, seinem mysteriösen neuen Gefährten, auf den mühevollen Rückweg zur FESTUNG macht, wenden wir uns Algonkin-Yatta, dem Kundschafter von Ruoryc, und Anlytha, seiner Gefährtin, zu.

Die Hauptpersonen des Romans

Algonkin-Yatta – Der Kundschafter von Ruoryc auf Atlans Spuren.

Anlytha – Algonkin-Yattas Gefährtin.

Garkö und Trössö – Zwei rivalisierende Goonies.

Veltosc

1.

»Da ist etwas«, meldete Loggy, indem er Anlytha diese Gedanken denken ließ.

Anlytha richtete sich unwillkürlich auf. Ihre Blicke fielen auf die ovalen Bild- und Ortungsschirme.

»Tatsächlich«, entfuhr es ihr. Der Tonfall machte deutlich, dass sie nicht damit gerechnet hatte, bereits im sternenarmen Raum am Rand der fremden Galaxis, die das Kundschafterschiff erreicht hatte, auf irgend etwas zu stoßen.

Algonkin-Yatta betrat die Zentrale. Kein Muskel bewegte sich in seinem schwarzen Gesicht.

»Ein Raumschiff«, stellte er fest.

Der Kundschafter hatte eine blau-schwarz schimmernde Haut, zu der die stahlblauen Augen in einem lebhaften Kontrast standen.

»Vielleicht bekommen wir ein paar Informationen.«

Algonkin-Yatta war auf der Suche nach Atlan, den er schrankenlos bewunderte. Jahrelang schon folgte er dem Arkoniden. Jetzt glaubte er, ihm dicht auf der Spur zu sein.

Das fremde Raumschiff war tonnenförmig und sah plump aus. Algonkin-Yatta führte eine Reihe von Fernmessungen durch und kam zu dem Schluss, dass es sich bei dem Raumschiff um eine primitive Ausführung handelte, von der keine Gefahr ausging.

Gelassen führte er das Kundschafterschiff an den fremden Raumer heran. Dabei bemühte er sich, über Funk Kontakt mit den Insassen zu bekommen. Vergeblich.

»Sie schweigen sich aus«, stellte Anlytha fest. »Und sie driften antriebslos.«

»Die Energiemessungen zeigen aber an, dass die Systeme an Bord arbeiten«, bemerkte Algonkin-Yatta. »Es muss jemand an Bord sein.«

Er führte den eigenen Raumer längsseits, nachdem er Kurs und Geschwindigkeit angepasst hatte. Dann verließ er die Zentrale und legte einen Raumanzug an. Seine Gefährtin Anlytha begleitete ihn wie selbstverständlich. Auch sie streifte sich einen Raumanzug über. Algonkin-Yatta beobachtete sie, als sie mit geschickter Hand die letzten Verschlüsse betätigte.

Zögernd steckte er eine Waffe in eine der Taschen seines Raumanzugs. Der Kundschafter von Ruoryc war ein bärenstarker Mann, der eine Waffe grundsätzlich nur einsetzte, wenn er gar keine andere Möglichkeit mehr sah, sich zu behaupten.

Anlytha klemmte einen Teil ihres weißen Federschopfes im Raumhelmverschluss ein, öffnete den Helm noch einmal und verschloss ihn erneut. Dann wechselte sie zusammen mit dem Mathoner zu dem tonnenförmigen Raumschiff hinüber. An einer Art Haltestange zogen sie sich am Schiff entlang bis zu einem Schleusenschott, das mit einer primitiven Hebelmechanik versehen war. Mühelos ließ es sich öffnen. Dahinter lag eine Schleusenkammer, die groß genug für sie beide war.

Algonkin-Yatta schob seine Begleiterin sanft hinein, folgte ihr und schloss das Schott.

»Sauerstoffatmosphäre«, stellte er kurz darauf fest, als Atemluft durch die Ventile in die Kammer schoss.

Irgend etwas prallte polternd gegen das Innenschott der Schleuse.

»Hat da jemand geschrien?«, fragte Anlytha.

Der Mathoner antwortete mit einer vagen Geste. Er hatte nichts gehört.

Als der Außendruck hoch genug war, öffnete der Kundschafter den Raumhelm.

»Das werden wir gleich wissen«, sagte er.

Quietschend glitt das Innenschott zur Seite und gab den Blick frei auf eine echsenähnliche Gestalt, die bewegungslos auf dem Boden lag. Das Wesen hatte einen flachen, langgestreckten Kopf. Aus den leicht geöffneten Lippen lugten scharfe Reißzähne hervor. Blut sickerte aus einer Wunde an der Kehle.

Algonkin-Yatta beugte sich über das Wesen und legte ihm die Hand an den Hals.

»Tot«, erklärte er, als er sich wieder aufrichtete.

»Wie schrecklich«, entgegnete Anlytha mit schriller Stimme. »Was ist hier nur passiert?«

»Das werden wir bald wissen«, bemerkte er, während er über den Toten hinwegstieg und sich in Richtung Bug bewegte, wo er die Hauptleitzentrale des Schiffes vermutete.

»Es stinkt hier«, stellte Anlytha naserümpfend fest. »Und die Luft ist feucht.«

»Wir haben es mit Wesen zu tun, die sich offenbar nur bei hoher Luftfeuchtigkeit wohl fühlen. Ich finde nicht, dass es unangenehm riecht.«

»Es stinkt«, wiederholte sie. Demonstrativ schloss sie den Helm ihres Raumanzugs.

Er ging nicht auf ihre Worte ein, da er wusste, dass sie nicht so gemeint waren, wie sie sich anhörten.

Vor einem verschlossenen Schott blieb er stehen. Er deutete auf einige Blutflecken auf dem Boden.

Anlytha stellte sich mit dem Rücken an die Seitenwand des Ganges und nickte ihm zu. Algonkin-Yatta legte seine Hand an einen Hebel neben dem Schott und drückte ihn nach unten. Leise zischend glitt das Schott zur Seite.

Es gab den Blick auf ein reptilienartiges Wesen frei, das hoch aufgerichtet vor ihnen stand und mit beiden Händen eine Waffe hielt. Die Augen des Fremden waren geschlossen, und die Mündung der Waffe zeigte auf den Boden. Es war offensichtlich, dass sich der Fremde nur noch mit letzter Kraft auf den Beinen hielt. Auch er hatte eine Wunde am Hals, aus der Blut hervorpulsierte.

Der Kundschafter trat schnell auf den Fremden zu und entriss ihm die Waffe.

Aufschreiend fuhr der Verletzte zurück. Drohend zeigte er die Zähne, während er in instinktiver Abwehr die Arme hob.

Algonkin-Yatta warf die Waffe zur Seite, um dem Verletzten zu zeigen, dass er nicht daran dachte, sie einzusetzen. Er streckte ihm die Hand entgegen.

»Ich möchte Ihnen helfen«, erklärte er.

Er hatte nur wenig Hoffnung, dass der Fremde ihn auch verstand. Sie befanden sich in einer Galaxis, in der er noch niemals zuvor gewesen war und die keinerlei Verbindung mit der Milchstraße hatte. Daher war es äußerst unwahrscheinlich, dass der positronische Translator Informationen über die Sprache der hier lebenden Intelligenzen hatte.

Krächzende Laute kamen aus dem Rachen des Verletzten. Das Reptilienwesen bäumte sich auf, dann brach es zusammen und blieb tot auf dem Boden liegen.

»Warum hat er sich nicht hingelegt, um sich behandeln zu lassen?«, klagte Anlytha. »Vielleicht hätte ich ihm helfen können.«

Sie stutzte und horchte in sich hinein. Gedankenverloren öffnete sie danach den Raumhelm. Sie schien den strengen Geruch nicht mehr zu bemerken, der überall in der Luft lag.

Anlytha wusste, dass sie gewisse chirurgische Fähigkeiten hatte. Diese hatte sie bereits bewiesen. Doch sie erinnerte sich nicht daran, woher sie diese hatte.

Algonkin-Yatta hatte sie aus ihrem havarierten Raumschiff irgendwo zwischen den Sternen geborgen. Er hatte sie gerettet, aber sie hatte ihm nicht sagen können, wer sie war. Sie hatte die Erinnerung verloren und bisher auch nicht wiedererlangt.

Der Kundschafter gab ihr ein Zeichen, still zu sein. Wortlos ging er weiter. Sie befanden sich auf einem etwa fünfzehn Meter langen Gang, der an einem offenen Schott endete. Algonkin-Yatta sah allerlei technisches Gerät, wie es gemeinhin zum Instrumentarium einer Leitzentrale gehörte. Daher nahm er an, dass sie die Zentrale des Raumschiffs erreicht hatten.

Er wollte sich ruhig verhalten, um eventuell noch Überlebende nicht in Angst und Schrecken zu versetzen. Er wollte sie nicht zu unkontrollierten Handlungen verleiten, sondern hoffte, sie überraschen und damit gewaltsame Auseinandersetzungen verhindern zu können. Er nahm den Lähmstrahler in die Hand. Dann betrat er die Zentrale.

Er bemerkte auf den ersten Blick, dass alles auf die Zahl Drei abgestimmt war. In der Zentrale standen drei Andrucksessel. Alle technischen Einrichtungen waren dreifach vorhanden.

In einem der Sessel saß ein reptilienähnliches Wesen. Seine linke Hand lag auf der Armlehne des Sessels. Dem Kundschafter fiel auf, dass diese Hand nur drei Finger hatte.

Der Sessel schwenkte herum.

Das Reptilienwesen war verwundet wie die anderen auch, doch es schien bessere Chancen zu haben. Neben ihm auf dem Boden lag eine Waffe. Algonkin-Yatta war klar, dass diese Waffe nicht benutzt werden sollte.

Er steckte den Lähmstrahler weg und hob die Hand zu einem Zeichen des Friedens. Dabei beobachtete er sein Gegenüber genau. Er sah, dass er eine Stichwunde an der rechten Seite hatte, die schwach blutete. Die Augen des Reptilienwesens waren jedoch noch lebhaft und wach, so dass der Kundschafter hoffte, noch rechtzeitig gekommen zu sein.

Anlytha entdeckte eine offene Lade mit allerlei Verbandszeug. Sie erriet, dass der Verletzte bereits versucht hatte, sich selbst zu verbinden, es aber nicht geschafft hatte. Sie nahm einige Binden an sich und schob Algonkin-Yatta zur Seite, während dieser damit begann, den Translator für die Kommunikation vorzubereiten.

Der Verletzte begriff.

Er gab eine Reihe von Lauten von sich und zeigte dem Kundschafter dann ein Gerät am Hauptleitpult des Raumschiffs. Minuten später gelang es Algonkin-Yatta bereits, einige Worte verständlich zu machen.

»Wir sind Freunde«, erklärte er. »Wir wollen helfen.«

Das Reptilienwesen akzeptierte, zumal der Kundschafter und seine Begleiterin durch ihr Verhalten bereits gezeigt hatten, dass sie keine feindlichen Absichten hegten.

Etwa eine halbe Stunde verstrich. Dann glaubte der Kundschafter, genügend Informationen gewonnen zu haben, so dass er ein Gespräch beginnen konnte.

»Was ist geschehen?«, fragte er.

»Weshalb wurde an Bord gekämpft?«

»Du hast die anderen gefunden?«

»Ich habe sie gefunden. Sie sind tot.«

Die Nachricht schien das Reptilienwesen mit tiefer Befriedigung zu erfüllen.

»Es musste so kommen«, erklärte es. »Wer gegen den Geist der Dämonen verstößt, kann nicht ohne Antwort bleiben.«

»Wohin fliegt dieses Schiff?«, fragte Algonkin-Yatta, der begriff, dass es über religiösen Fragen zum Streit gekommen war.

»Das Schiff hat kein Ziel mehr«, erwiderte der Verletzte. »Wir wollten die Galaxis Wolcion verlassen, um in einer anderen Sterneninsel ein neues Leben zu beginnen.«

Auch zu dieser Äußerung schwieg der Kundschafter. Ihm war klar, dass der Raumer den Abgrund zwischen den Galaxien niemals überwinden konnte. Dazu reichte die Ausrüstung nicht aus.

»Wir befinden uns also in der Galaxis Wolcion, deiner Heimat«, erwiderte der Mathoner.

»Sie ist nicht mehr meine Heimat«, erklärte das Echsenwesen. Seine schwärzliche Haut glänzte feucht. »Der Tyrann Sperco hat das Leben unerträglich gemacht. Er beherrscht fast alle Welten dieser Galaxis. Wir waren entschlossen, lieber den Tod zwischen den Sterneninseln zu finden, als unter der Herrschaft dieses Tyrannen zu leben. Er hat mit Hilfe der Spercoiden Angst und Schrecken verbreitet.«

Ein Schwächeanfall unterbrach den Verletzten. Er sank im Sessel zurück und schloss die Augen.

Anlytha zweifelte nicht daran, dass er sterben würde. Das gab sie dem Kundschafter durch Zeichen auch zu verstehen. Die Verletzung war zu schwer, und verschiedene Anzeichen deuteten darauf hin, dass er unter inneren Blutungen litt. Diese konnte sie nicht stillen, wenn sie nicht operierte. Eine Operation war jedoch völlig ausgeschlossen. Sie verfügte weder über das notwendige Instrumentarium, noch über das erforderliche Wissen über den biologischen Aufbau des Fremden, um genügend Chancen für eine Rettung zu haben.

»Es gibt allerdings ein Gerücht«, fuhr der Verletzte nach einigen Minuten fort, ohne die Augen zu öffnen. »Es besagt, dass die Macht des Tyrannen Sperco von Fremden gebrochen worden ist.«

»Wer sind die Fremden?«, fragte Algonkin-Yatta. »Wie sehen sie aus? Sind es Echsenwesen, so wie du?«

»Ich weiß es nicht«, antwortete der Sterbende. »Es gibt keine Informationen darüber, nur ein Gerücht.«

Der Kundschafter wollte weitere Fragen stellen, doch Anlytha legte ihm ihre Hand an den Arm.

»Er stirbt«, flüsterte sie.

Tatsächlich erschlaffte der Fremde. Sein Kopf sank nach unten, und er starb innerhalb weniger Sekunden.

»Was soll man davon halten?«, fragte Anlytha.

»Das werden wir vielleicht bald wissen«, sagte der Kundschafter.

»Dann willst du dich hier umsehen?«, fragte sie.

»Natürlich.«

Algonkin-Yatta ließ keinen Zweifel daran, dass er sich über diese Galaxis informieren wollte.

»Du glaubst, dass die Fremden, die die Macht Spercos gebrochen haben, Atlan und seine Freunde sind«, sagte sie.

Der Kundschafter schüttelte den Kopf.

»Dafür gibt es nicht den geringsten Beweis. Wir werden uns hier ein wenig umsehen. Danach wissen wir vielleicht schon eher, ob es sich lohnt, für einige Zeit in dieser Galaxis zu bleiben.«

Er setzte sich an den Computer der Leitzentrale und nahm die Arbeit auf, während Anlytha die Zentrale nach Dingen durchsuchte, die sie mitgehen lassen konnte.

*

Sieben Planeten umkreisten die gelbe Sonne.

»Seltsam«, sagte der Kundschafter, als er sich dem Sonnensystem so weit genähert hatte, dass Einzelheiten auszumachen waren. »Zwischen dem dritten und dem vierten Planeten ist irgend etwas.«

Sie hatten das tonnenförmige Schiff der Echsenwesen verlassen. Es trieb weiterhin dem Rand der Galaxis zu und würde diese innerhalb der nächsten zwei Jahre verlassen. Dann würde es sich in der Unendlichkeit zwischen den Galaxien verlieren.

»Es sieht aus wie Teppiche von schlangenförmigen Gebilden«, sagte Anlytha.

Das Kundschafterschiff verzögerte. Auf den ovalen Bildschirmen zeichneten sich seltsame Szenen ab. Zwischen den schlangenförmigen Gebilden waren humanoide Gestalten zu erkennen.

»Der dritte und der vierte Planet sind Sauerstoffwelten«, stellte der Kundschafter fest. »Die Humanoiden dürften also Sauerstoffatmer sein.«

»Was ist das?«, fragte Anlytha. »Was hat das zu bedeuten?« Sie deutete auf die schlangenförmigen Gebilde, die sie auf den Bildschirmen erkennen konnte.

»Sieht aus wie eine Weltraumfarm«, entgegnete er.

Vorsichtig führte er das Kundschafterschiff näher an die Gebilde heran, die einen beträchtlichen Teil des Weltraums zwischen den beiden Planeten ausfüllten.

Minuten später waren weitere Einzelheiten auszumachen. Jetzt trennten Algonkin-Yatta nur noch etwa einhunderttausend Kilometer von den Gebilden.

»Es sind Eier in den Schläuchen«, rief Anlytha. »Sie pulsieren.«

Auch der Kundschafter erkannte nun, dass die vermeintlichen Schlangen Schläuche waren, die aus einem transparenten Material bestanden. In regelmäßigen Abständen befanden sich eiförmige Gegenstände darin. Diese pulsierten.

»Ich kann mir das nicht erklären«, sagte das Mädchen. »Was machen die Humanoiden da?«

»Ich weiß es nicht«, erwiderte er. »Irgend etwas wird da erzeugt. Es scheint von erheblicher Bedeutung für die Humanoiden zu sein, denn sonst würde man kaum diesen Aufwand betreiben.«

Das Raumschiff erzitterte.

Sonnenhelle Blitze zuckten über die Bildschirme, und eine Alarmpfeife heulte auf. Irgendwo zerplatzte eine Plastikscheibe. Ein Schott öffnete sich, und gleichzeitig verschwammen die Bilder auf den Schirmen. Flammende Lichter zeigten Algonkin-Yatta an, dass das Raumschiff einen Treffer erhalten hatte.

Anlytha zeigte auf einen der Ortungsschirme.

Mehrere pfeilförmige Raumschiffe zeichneten sich darauf ab. Sie näherten sich mit rasender Geschwindigkeit.

»Ich war ein wenig zu unvorsichtig«, bemerkte der Kundschafter gelassen. Er beschleunigte. Das Raumschiff jagte auf den vierten Planeten zu und entzog sich damit dem Angriff der pfeilförmigen Schiffe, die ihm nicht folgen konnten.

»Ich hätte besser aufpassen müssen«, erklärte Algonkin-Yatta. »So etwas darf nicht passieren. Es hätte uns auch schlimmer erwischen können.«

Er stellte fest, dass die pfeilförmigen Raumschiffe die Verfolgung bereits aufgegeben hatten. Offenbar glaubten die Humanoiden, dass er keine Gefahr mehr für sie darstellte.

Der Mathoner überprüfte das Schiff mit Hilfe der positronischen Einrichtungen. Verärgert stellte er fest, dass beträchtlicher Schaden entstanden war. Der Triebwerksbereich war gefährdet. Er musste dringend überholt werden. Das konnte durch die robotischen Einrichtungen geschehen. Darum brauchte er sich nicht zu kümmern.

Er kam jedoch nicht umhin, auf dem vierten Planeten zu landen und das Kundschafterschiff dort für einige Zeit allein zu lassen, so dass die Roboter die Reparaturen in Ruhe durchführen konnten.

Er wollte die Zeit nutzen, sich ein wenig auf dem Planeten umzusehen. Er hoffte, Hinweise auf Atlan zu finden. Die Aussichten, schon auf dem ersten Planeten der Galaxis Wolcion, den er betrat, auf eine Spur des Arkoniden zu stoßen, war denkbar gering. Dennoch wollte er nichts unversucht lassen.

Der vierte Planet war nur dünn besiedelt. Algonkin-Yatta entdeckte einige Städte von beträchtlichen Ausmaßen. Auf dem freien Land aber gab es kaum Siedlungen. Auffallend waren große und flache Gebäude mit transparenten Dächern, die überall in den gemäßigten Zonen des Planeten errichtet worden waren.