Atlan 371: Die Robotfürsten - H.G. Francis - E-Book

Atlan 371: Die Robotfürsten E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Pthor, der Kontinent des Schreckens, hat sich auf Loors, dem Planeten der Brangeln, lange genug aufgehalten, um es Atlan zu ermöglichen, Spercos, des Tyrannen der Galaxis Wolcion, Gewaltherrschaft ein jähes Ende zu setzen und den unterdrückten Völkern die verlorene Freiheit wiederzugeben. Inzwischen ist Pthor zu neuem Flug durch den Kosmos gestartet. Eingeleitet wurde der Start durch den "Ruf des Wächters", der fast alle Lebewesen auf Pthor in tiefen Schlaf versinken ließ, und durch das Erscheinen des "schwarzen Kontrolleurs". Um zu verhindern, dass Pthor wieder der Kontrolle der mysteriösen Beherrscher der Schwarzen Galaxis anheimfällt, macht sich Atlan, der dank dem Goldenen Vlies nicht in Tiefschlaf verfallen ist, auf den Weg zur "Seele" von Pthor. Doch es gelingt Atlan nicht, auf die Steuerung Einfluss zu nehmen. Statt dessen wird der Arkonide auf die "Dimensionsschleppe", den Ableger Pthors, verschlagen, der eine kleine Welt für sich bildet. Während Atlan sich aus der Dimensionsschleppe den Weg zurück nach Pthor erkämpft, blenden wir um zur FESTUNG, wo Kennon-Grizzard und Razamon als erste aus dem "Dornröschenschlaf" erwachen. Um die neue Lage zu klären, unternehmen die beiden Männer einen Erkundungsflug nach Wolterhaven - mitten unter DIE ROBOTFÜRSTEN ...

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Nr. 371

Die Robotfürsten

Wolterhaven – Tollhaus der Roboter

von H. G. Francis

Pthor, der Kontinent des Schreckens, hat sich auf Loors, dem Planeten der Brangeln, lange genug aufgehalten, um es Atlan zu ermöglichen, Spercos, des Tyrannen der Galaxis Wolcion, Gewaltherrschaft ein jähes Ende zu setzen und den unterdrückten Völkern die verlorene Freiheit wiederzugeben.

Inzwischen ist Pthor zu neuem Flug durch den Kosmos gestartet. Eingeleitet wurde der Start durch den »Ruf des Wächters«, der fast alle Lebewesen auf Pthor in tiefen Schlaf versinken ließ, und durch das Erscheinen des »schwarzen Kontrolleurs«.

Um zu verhindern, dass Pthor wieder der Kontrolle der mysteriösen Beherrscher der Schwarzen Galaxis anheimfällt, macht sich Atlan, der dank dem Goldenen Vlies nicht in Tiefschlaf verfallen ist, auf den Weg zur »Seele« von Pthor. Doch es gelingt Atlan nicht, auf die Steuerung Einfluss zu nehmen. Statt dessen wird der Arkonide auf die »Dimensionsschleppe«, den Ableger Pthors, verschlagen, der eine kleine Welt für sich bildet.

Während Atlan sich aus der Dimensionsschleppe den Weg zurück nach Pthor erkämpft, blenden wir um zur FESTUNG, wo Kennon-Grizzard und Razamon als erste aus dem »Dornröschenschlaf« erwachen.

Die Hauptpersonen des Romans

Kennon-Grizzard – Der Terraner bekommt es mit verrückten Robotern zu tun.

Razamon – Kennons Begleiter.

Herr Maicol – Ein Roboter übertreibt seine Dankbarkeit.

Trailer – Großbürger von Wolterhaven.

Gentleman-Kelly-zwei

1.

Er öffnete vorsichtig ein Auge und spähte unter seinem linken Arm hindurch, den er schützend über seinen Kopf gelegt hatte. Die geisterhafte Stille in seiner Umgebung gefiel ihm nicht.

In seiner unmittelbaren Nähe lagen zwei Gestalten auf dem Rücken. Sie wandten ihm ihre Gesichter zu.

Verblüfft stellte er fest, dass es nicht die Gesichter von Arkoniden waren. Diese Wesen waren bleich, hatten dunkle Augen und langes, rotes Haar. Die Haut wirkte transparent, und er glaubte, das Knochengerüst darunter erkennen zu können.

Verwirrt schloss er das Auge wieder. Er versuchte, sich zu konzentrieren. Hatte er nicht eben noch mit Orbanaschol III. debattiert? Hatte er nicht mit ihm über Atlan gesprochen und ihm angekündigt, dass dieser auf Arkon erscheinen werde?

Sinclair Marout Kennon spürte, dass sich ein Teil seines Bewusstseins in einer Sackgasse gefangen hatte. Irgendwie war ihm klar, dass er nicht mehr im altarkonidischen Imperium war, doch er konnte sich nicht erklären, wo er sich jetzt aufhielt.

Er öffnete beide Augen und blickte auf seine rechte Hand, die dicht vor seinem Kopf auf dem Boden lag. Es war eine wohlgeformte, kräftige Männerhand, die in nichts an seine eigene Hand erinnerte.

Ruckartig richtete er sich auf und setzte sich auf den Boden. Ein heftiges Schwindelgefühl war die Folge, so dass er fast wieder umgefallen wäre. Mit eiserner Energie kämpfte er das Schwächegefühl nieder. Seine Blicke klärten sich.

Er stellte fest, dass er sich in einem Raum befand, der etwa fünfzig Meter lang und zwanzig Meter breit war. Die Decke wölbte sich in mehr als zehn Metern Höhe über ihm. Sie war mit farbenprächtigen Bildern verziert. Er sah, dass sich außer ihm noch etwa zwanzig Männer und Frauen in der Halle befanden. Sie lagen auf dem Fußboden und schienen tot zu sein.

So sehr Kennon sich auch bemühte, er fand nicht heraus, was vorher gewesen war. Lediglich der Name Grizzard spukte ihm im Kopf herum.

Da er sich noch schwach fühlte, kroch er auf allen vieren zu dem Mann hin, der ihm am nächsten war. Er ertastete seinen Puls. Fraglos lebte der Mann noch, wenngleich sein Herz äußerst langsam schlug.

Das linke Lid Kennon-Axtons zuckte. Er erhob sich und drehte sich mehrmals um sich selbst. Dann eilte er mit schleifenden Füßen zu einigen anderen Männern hin, untersuchte sie und stellte fest, dass sie auch lebten.

Schließlich blieb er an der einzigen Tür des Raumes stehen. Er schüttelte den Kopf.

Nach wie vor konnte er sich nicht erklären, was geschehen war. Er glaubte, ein fernes Pfeifen zu hören. Er bohrte sich die Finger in die Ohren, weil er meinte, seine Gehörgänge seien verstopft, doch das Pfeifen blieb. Später sollte es von selbst verstummen, ohne dass es ihm bewusst werden würde.

Sein Rücken schmerzte, und unwillkürlich richtete er sich auf. Überrascht stellte er fest, dass es ihm nicht schwerfiel, das zu tun.

Er rieb sich das linke Auge, und das Lid beruhigte sich. Dann zuckte er zusammen und blickte an sich herab. Mit aller Deutlichkeit wurde er sich dessen bewusst, dass er nicht mehr in seinem verkrüppelten Kennon-Körper lebte, sondern in einem anderen, der völlig gesund war. Daher brauchte er die Füße nicht über den Boden zu schleifen und mit dem linken Lid zu zucken. Er brauchte sich auch nicht krumm zu halten.

Kennon atmete tief durch.

Dies war der Körper Grizzards.

Er wunderte sich, dass er noch Sekunden zuvor daran gezweifelt hatte, dass es so war. Doch noch immer war ihm nicht klar, wie er in die Situation geraten war, in der er sich befand.

Kennon-Grizzard öffnete die Tür. Sie führte auf einen breiten Gang hinaus. Auch hier lagen bewusstlose Männer und Frauen auf dem Boden.

Kennon-Grizzard eilte den Gang entlang, wobei er über einige der Liegenden hinwegsprang. Am Ende des Ganges befand sich eine breite Tür, die sich selbsttätig vor ihm öffnete. Er kam in einen Kuppelsaal, in dem allerlei Maschinen standen. In mehreren Sesseln lagen bewusstlose Männer, die an den Maschinen gearbeitet und mit ihrer Hilfe irgend etwas gelenkt hatten.

Während Kennon noch darüber nachdachte, wozu die Maschinen tatsächlich dienten, fiel ihm der Begriff FESTUNG ein. Er stutzte und blieb stehen. Dann erinnerte er sich daran, dass er sich in der FESTUNG befunden hatte; es gelang ihm jedoch nicht, sich noch mehr bewusst zu machen. Wieso stand er schon wieder auf den Beinen, während die anderen noch ohnmächtig waren? Was unterschied ihn von den anderen? War es die Tatsache, dass sein Ich in einem anderen Körper existierte?

Kennon drehte sich um, als er meinte, ein Geräusch hinter sich zu hören, doch hinter ihm war niemand.

Er sehnte sich plötzlich nach dem Roboter Gentleman Kelly, der mit seiner speziellen Ausrüstung stets verhindert hatte, dass ihn irgend jemand überraschte. Obwohl Kennon jetzt über einen kräftigen und leistungsfähigen Körper verfügte, sah er in einem ähnlich gut ausgestatteten Roboter eine unschätzbare Hilfe, die ihm in seiner gegenwärtigen Situation notwendiger denn je erschien.

Gab es nicht irgendwo in der Nähe der FESTUNG eine Stadt, in der viele Roboter existierten?

Kennon-Grizzard hörte ein eigenartiges Rumpeln, das aus einem der Nebenräume kam.

Kennon-Grizzard eilte auf eine der Türen zu, legte seine Hand auf die Kontaktplatte daneben und wartete, bis das Schott zur Seite glitt. Er blickte in einen Raum, der etwa zehn Meter lang und vier Meter breit war, und der sich in einem für Kennon nicht erkennbaren Winkel fortsetzte. An den Wänden standen mehrere Sitzgelegenheiten, vor denen sich Kommunikationsgeräte der verschiedensten Art erhoben.

Der Terraner wollte wissen, was hinter der Abbiegung war. Er eilte weiter, als er ein erneutes Rumpeln vernahm. Als er den seitlich abzweigenden Raum einsehen konnte, blieb er wie vom Schlag getroffen stehen. Vor ihm befand sich ein robotisches Geschöpf, das aussah wie eine Raupe. Seitlich aus seinem Kopf ragten kräftige Greifzangen hervor. Mit diesen packte der Roboter gerade einen Sessel und presste ihn in ein Mahlwerk, das sich an der Unterseite des Kopfes befand. Innerhalb von wenigen Sekunden verschwand das Möbelstück im metallischen Schlund der Maschine.

Doch das war es nicht, was Kennon entsetzte.

Auf dem Boden lagen mehrere Dellos. Seltsamerweise erinnerte er sich jetzt daran, dass sie so genannt wurden. Sie waren nur noch etwa einen Meter von dem Monstrum entfernt, dessen Schlund blutverschmiert war. So konnte Kennon-Grizzard nicht mehr daran zweifeln, dass dieser Roboter zumindest einen der Dellos bereits zermalmt hatte, als sei dieser ein Möbelstück, das aus dem Weg geräumt werden musste.

Die Vorstellung, zusehen zu müssen, wie der nächste der Bewusstlosen auf gleiche Weise verschlungen wurde, war ihm unerträglich. Er warf sich auf das Möbelstück, das ihm am nächsten stand. Es war ein Metalltisch. Er hob es hoch über den Kopf und schleuderte es vor die Maschine.

Surrend hielten die Greifarme inne, die bereits einen der Dellos packen wollten. Die Klauen öffneten und schlossen sich, als könnten sie sich nicht zwischen Tisch und Dello entscheiden.

Kennon fühlte, wie ihn namenloser Hass gegen den Roboter überfiel. Vor seinen Augen begann es zu flimmern.

»Nimm den Tisch«, brüllte er. »Nimm ihn endlich.«

Es schien, als habe der Roboter ihn verstanden. Der Tisch verschwand in seinem Mahlwerk. Dann streckten sich die Greifer wieder dem Dello aus.

Kennon sah rot.

Er stürzte sich auf die Maschine, wich den gefährlichen Greifern aus und kletterte auf den Rücken der Raupe. Vergeblich versuchte der Roboter, ihn zu packen.

Der Terraner erkannte, dass er die Maschine zwar vorübergehend von den Dellos abgelenkt, dass er damit jedoch noch keinen endgültigen Erfolg erzielt hatte. Schon senkten sich die Greifer wieder nach unten.

Kennon-Grizzard blickte sich suchend um, entdeckte jedoch keine schwache Stelle am Roboter, an der er hätte ansetzen können. Er sprang wieder vom Roboter herunter und setzte geschickt an den Greifarmen vorbei, die sich nach ihm ausstreckten. Er fasste den Dello, der am meisten gefährdet war, am Fuß und zog ihn vom Automaten weg. Doch dann erkannte er, dass er damit nur einen Aufschub erreichte.

Zornig schleuderte er einen Stuhl zur Seite. Der Roboterhass nahm immer mehr zu. Er fühlte, dass er nahe daran war, die Kontrolle über sich zu verlieren.

Der Roboter schoss plötzlich nach vorn. Die Klauen schlossen sich um die Hüften eines der Androiden. Kennon-Grizzard wurde übel. Er schrie und versuchte, den Dello zu retten. Vergeblich.

Er fuhr herum, nachdem er erkannt hatte, dass er keine Möglichkeit hatte, den Aufräumautomaten aufzuhalten.

Als er durch die Tür eilte, stolperte er über einen Androiden, der auf dem Boden lag. Dann bemerkte er weitere Dellos. Einer von ihnen hielt eine Farbspritzpistole in den Armen.

Kennon nahm die Pistole an sich und kehrte in den Nebenraum zurück, wo der Roboter sich bereits dem nächsten Androiden näherte. Inzwischen hatte der Terraner längst erkannt, dass er es mit künstlichen geschaffenen Humanoiden zu tun hatte. Doch das änderte nichts daran, dass er um jeden Preis verhindern wollte, dass sie von einem Roboter vernichtet wurden.

»Komm her«, rief er der Maschine zu. Der ganze Hass, den er gegen sie empfand, lag in diesen Worten.

Der Roboter reagierte wie gewünscht. Rumpelnd bewegte er sich auf seinen zahllosen Rädern auf ihn zu.

Kennon-Grizzard hob die Pistole und sprühte die optischen Wahrnehmungsorgane des Roboters mit Farbe ein. Der Automat blieb augenblicklich stehen. Er fuhr feine Pinsel aus und versuchte damit, die Linsen zu reinigen, doch die Farbe trocknete zu schnell. Kennon fühlte sich tief befriedigt. Lachend schleuderte er die entleerte Pistole gegen den Roboter.

Dann drehte er sich um und ging davon.

Als er etwa zehn Schritte weit gekommen war, setzte sich der Roboter in Bewegung. Rumpelnd folgte er ihm. Kennon blickte über die Schulter zurück. Er sah, dass der Automat Sensoren ausgefahren hatte. Er vermutete, dass der Roboter sich mit Hilfe von Infrarotortern orientierte.

Der Roboter holte schnell auf. Kennon-Grizzard begann zu rennen. Doch schon bald erkannte er, dass er dem Automaten auf diese Weise nicht entkommen konnte. Er versuchte es mit einigen Tricks, indem er mal eine Tür verriegelte, mal durch mehrere Räume im Kreis herum lief. Doch das half ihm alles nichts. Der Automat rückte ihm unerbittlich näher und zerstörte dabei alle Hindernisse, die er ihm in den Weg legte.

Schließlich aber entdeckte Kennon einen Antigravschacht. Der Terraner legte die Schaltung frei und nahm die Sicherung heraus, so dass sich das nach unten gepolte Antigravfeld abbaute. Dann sprang er über die Öffnung im Boden hinweg. Sie hatte einen Durchmesser von knapp drei Metern.

Sekunden darauf raste der Roboter auch schon heran. Kennon blieb ruhig stehen. Er verfolgte, wie die Raupe sich über die Öffnung im Boden schob und nach vorn kippte. Plötzlich wirbelten die Greifer durch die Luft. Sie zerfetzten die Verkleidung der Röhre, konnten den Sturz aber nicht aufhalten. Der Roboter rutschte in die Öffnung hinein und verschwand in der Tiefe.

Kennon trat an den Schacht heran. Er konnte den Roboter nicht mehr sehen, aber er hörte, wie er aufprallte. Er schätzte, dass der Schacht etwa hundert Meter tief war.

Gelassen schaltete er den Antigravprojektor wieder ein.

Er hatte einen schalen Geschmack auf der Zunge. Das Gefühl des Triumphes, das ihn vorher erfüllt hatte, wich einer tiefen Enttäuschung. Was bedeutete es schon, dass er einen Roboter besiegt hatte – noch dazu einen, der lediglich Reinigungs- und Aufräumungsarbeiten zu erledigen hatte?

Er wurde sich dessen bewusst, dass er sich von seinem Hass gegen Roboter hatte hinreißen lassen. Vergeblich fragte er sich, warum es ihm nicht gelang, Robotern gegenüber ungezwungen zu sein. War es, weil er jahrhundertelang in einem Robotkörper gelebt hatte? Oder lagen die Wurzeln seines Hasses gegen Roboter noch tiefer?

Kennon wurde bewusst, dass er sich plötzlich an vieles erinnerte, was vorher völlig versiegt war. Er wusste wieder, wer er war, und was in ferner Vergangenheit geschehen war. Doch noch fehlte die Erinnerung an die Ereignisse der letzten Tage und Stunden.

Gleichmütig zuckte er mit den Schultern.

Auch das würde ihm bald wieder gegenwärtig sein, meinte er.

Er stieg in den Antigravschacht und ließ sich nach unten tragen, bis er den zertrümmerten Roboter sah. Dann verließ er den Schacht und ging an zahllosen Bewusstlosen vorbei durch die verschiedenen Räume der FESTUNG. Immer wieder hoffte er, auf jemanden zu stoßen, der ebenso wie er aus der Ohnmacht erwacht war, er wurde jedoch enttäuscht. Es schien niemanden zu geben.

Schließlich entschloss er sich, die FESTUNG zu verlassen und sich draußen umzusehen. Er nutzte jede Gelegenheit, nach unten zu kommen und sich gleichzeitig nach außen hin zu bewegen, bis er schließlich einen Luftzug verspürte. Er folgte ihm und fand kurz darauf ein offenes Schott, durch das helles Tageslicht fiel.

Zögernd trat er hinaus, da er nicht wusste, was ihn erwartete. Unwillkürlich strich er sich dabei über die Hüften. Er trug keine Waffe.

Ein leichter Wind wehte ihm entgegen. Er bewegte die Blätter der Bäume und Büsche. Ihr Rascheln war das einzige Geräusch, das er vernahm. Zwischen den Beeten einer parkähnlichen Anlage sah es ebenso aus wie in der FESTUNG. Auch hier lagen zahllose Dellos am Boden.

Er untersuchte einige und fand, dass sie sich alle in der gleichen Situation befanden. Ihr Pulsschlag war äußerst langsam und schwach. Ihre Bewusstlosigkeit war so tief, dass noch Stunden vergehen konnten, bis sie daraus erwachten.

Schließlich blieb Kennon-Grizzard unter einem Baum stehen. Sein Entschluss stand fest. Er wollte einen Roboter haben, der über ihn wachte. Ein Roboter würde ihn vor körperlichen Auseinandersetzungen mit seinen Gegnern bewahren. Diese scheute er nicht, hielt sie aber für unnötig. Ihm waren geistige Auseinandersetzungen von jeher wichtiger gewesen.

Er löste sich aus dem Schatten des Baumes, um sich nach einem Fluggerät umzusehen.

In diesem Moment hörte er einen Schrei.

Er fuhr herum. Seine Augen weiteten sich.

Aus einem offenen Schott der FESTUNG taumelte ein schwarzhaariger Mann hervor. Er hinkte stark und streckte die Arme aus, als ob er nicht sehen könnte.

»Razamon«, schrie Kennon-Grizzard.

2.

Als die Impulse ausblieben, fasste sie einen Entschluss. Die Einheit kam zu dem Ergebnis, dass sie nicht mehr länger warten durften und gezwungen war, sich nun auszugraben.

Sie schob die Fühler durch den Sand nach oben und stellte fest, dass sie sich tiefer im Boden befand, als sie eigentlich sollte. Erst als die Fühler eine Schicht von fast zwei Metern durchstoßen hatten, sprachen die lichtempfindlichen Zellen an und schickten einen belebenden Impuls.