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Was ich euch noch sagen wollte: Ein paar Stichpunkte handgeschriebener Text sollten es werden. Ein paar liebevolle Ratschläge eines Vaters an seine Kinder – für den Fall, dass er plötzlich einmal nicht mehr da ist. Nur ein paar Anregungen und Tipps, wie sie ihr Leben erfolgreich meistern können. Aus den Stichpunkten wurden Zeilen. Aus den Zeilen wurden Seiten und aus den Seiten wurde ein Buch. Auf der Autobahn des Lebens lautet der Titel eines spannenden Lebensratgebers für Jugendliche und junge Erwachsene. Verständlich, mitreißend, ehrlich und zeitlos geschrieben für alle diejenigen Menschen, die gern wissen möchten, worauf es ankommt im Leben. Geschrieben von einem Ehemann und Vater mitten im Leben – aus dem Leben, für das Leben.
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Seitenzahl: 519
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Dieses Buch widme ich
meinen Kindern
voller Liebe, Stolz und Zuversicht.
Möge euch das Buch eine Hilfe sein.
Ich habe es für euch geschrieben.
Der Schüler / Student muss es wissen.
Der Assistent muss wissen, wo es steht.
Der Professor muss einen kennen, der weiß, wo es steht.
(alte Weisheit)
Schule ist Voraussetzung für deine Bildung. Schule ist die Grundlage für dich, im Leben zurechtzukommen.
Sicher wirst du das eine oder andere Fach später im Leben nicht weiter benötigen. Dennoch gehört es zum Gesamtbild, es macht das Bild vollständig.
Bildung ist das A und O. Ohne Bildung fehlt dir die Orientierung im Leben. Du schleppst dich nur durchs Leben. Bildung ist etwas, das mit dem Ende der Schule nicht endet, sondern bis zum Lebensende erfolgt. Ich behaupte, die wirkliche Bildung für dein Leben fängt erst nach der Schule an.
Das, was du für ein glückliches, erfülltes und tolles Leben brauchst, bekommst du häufig erst später vermittelt. Das kann dir die Schule nicht bieten. Aber sie ist der erste Schritt für dich, die Basis, auf der du später aufbauen kannst.
Wir steigen in diesem Buch auf wie ein Adler. Der Adler ist der König der Lüfte und verliert sich nicht in »Klein-Klein-Scheiß«, sondern betrachtet sein Gebiet von oben, um einen Überblick der Gesamtheit zu bekommen. Durch den Überblick erkennt er das Wesentliche. Und dann geht er das Wesentliche gezielt an – und ist erfolgreich.
Ich möchte dir helfen, einen Überblick über das Leben, über dein Leben zu bekommen. Ich möchte, dass auch du aufsteigst wie ein Adler und die Autobahn des Lebens in ihrer Gesamtheit betrachtest. Ich möchte deinen Blick für das Wesentliche im Leben schärfen, damit du die Abfahrten, Rastplätze, Baustellen und Chancen deines Lebens erkennen kannst. Ich möchte, dass du ein erfolgreiches Leben führen kannst.
Mit diesem Buch werfen wir einen Blick auf die Zeit in der Schule und die Zeit, die nach der Schule kommt. Egal, ob du dann eine Ausbildung machst, studierst oder nichts vorhast. In jedem Falle wirst du dich verändern. Daran kommst du nicht vorbei, das ist normal und das ist gut so. Du kannst bereits jetzt, während du noch zur Schule gehst, gute Grundlagen legen für dein weiteres Leben. Dazu soll dir dieses Buch eine Hilfe sein.
Freue dich auf das Leben! Es ist lebenswert.
Ich lade dich mit diesem Buch auf eine Reise ein. Eine Reise durch das Leben. Wir fahren gemeinsam mit deinem Lebensauto auf der Autobahn des Lebens. Ich erkläre dir die vier Räder deines Autos ausführlich. Jedes Rad für sich steht für einen Lebensbereich. Ich zeige dir, wie du dein Lebensauto pflegen kannst, damit es lange durchhält.
Bevor du nun in dein Lebensauto steigst, wartet die Fahrschule auf dich. Ohne Fahrschule kein Führerschein. Ich gebe dir mit diesem Buch die Fahrschule für die Autobahn des Lebens an die Hand, das theoretische Wissen, den Überblick. Den praktischen Teil musst du selbst absolvieren. Das kann dir niemand abnehmen.
Mein klares Ziel, meine Vision, ist es, Jugendlichen und auch Erwachsenen das Rüstzeug an die Hand zu geben, ein erfolgreiches und glückliches Leben zu führen. Ich möchte, dass du an dich glaubst, dass du unbefangen, neutral, selbstbewusst, achtsam, liebevoll und voller Lebensfreude ans Werk gehst, dein eigenes Leben gestaltest und deinen Platz im Leben findest – unabhängig von deinen familiären oder gesellschaftlichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen.
Ich verwende in diesem Buch die männliche Schreibform bei Berufen. Das hat nichts damit zu tun, dass ich ein Mann bin oder die weibliche Form nicht mag. Es vereinfacht das Schreiben. Und ihr Mädchen und Frauen: Fühlt euch bitte ganz genauso angesprochen wie »er«. Danke.
Das Buch ist keine Bibel. Ich erhebe hier weder den Zeigefinger noch will ich dich belehren. Vielmehr möchte ich dir meine persönlichen Lebenserfahrungen der letzten 40 Jahre aufzeigen; gute 40 Jahre, in denen ich schon auf der Lebensautobahn unterwegs bin. Ich zeige dir Dinge, die sich bewährt haben, Erfahrungen, mit denen du sehr gut durchs Leben kommen wirst.
Natürlich schaffe auch ich es nicht zu jeder Zeit, das hier im Buch verfügbare Wissen anzuwenden. Natürlich mache ich auch jede Menge Fehler und muss die Konsequenzen dafür tragen. Natürlich würde ich manche Dinge, die ich früher tat, heute nicht wieder tun. Aber jede Entscheidung war die richtige zum jeweiligen Zeitpunkt.
Das Leben ist ein lebenslanger Lern- und Verbesserungsprozess. Denn ein uraltes Sprichwort besagt:
Gehst du nicht mit der Zeit,
gehst du mit der Zeit.
Schön, dass du dir dieses Buch gekauft hast.
Bist du bereit für die Autobahn des Lebens? Ich freu’ mich auf dich!
Steig ein, los geht’s!
Alle Geschichten, die du in diesem Buch lesen wirst, beruhen auf Tatsachen. Das heißt, ich habe alles genauso erlebt, gehört, gelesen, gefühlt und durchgemacht. Genauso wie es war, wie ich es empfunden habe. Sie sollen dich unterhalten, dich zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken bringen. Sie sollen dir Mut machen, Hoffnung geben und verdeutlichen, dass alles im Leben einen Sinn hat.
Oftmals Jahre später wurde mir erst bewusst, dass genau diese Erlebnisse einen Wendepunkt in meinem Leben darstellten. Es ist komisch, aber gerade an diesen schwierigen, herausfordernden, unbekannten und unangenehmen Situationen bin ich gewachsen. Sie haben mich gelehrt, anders an gewisse Dinge heranzugehen, sie aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Durch das Niederschreiben mancher Geschichten ist es mir erst möglich geworden, seelischen Ballast, eine gewisse Schwere abzuwerfen.
Just in dem Moment, wo sie passieren, empfindet man Krisen als Bedrohung. Vergeht etwas Zeit, blickt man oft anders auf die Begebenheit zurück.
Und ich bin dankbar dafür, dass ich sie so erleben durfte. Jetzt im Nachhinein.
Das Wichtigste im Leben ist, dass du über die Runden kommst und deinen Platz findest.
Um über die Runden zu kommen und seinen Platz zu finden, ist es erforderlich, die vier wesentlichen Bereiche des Lebens zu kennen und zu verinnerlichen. Diese vier Lebensbereiche sind
Arbeit
Beziehungen
Gesundheit
Ruhe
Sie sind die vier Räder deines Lebensautos. Auf ihnen rollst du durchs Leben. Ohne sie kommst du nicht von der Stelle bzw. fährst im wahrsten Sinne auf der Radfelge. Du kaust auf dem Zahnfleisch und nicht auf dem Zahn. Sie gehören zur absoluten Grundausstattung deines Autos.
Auf alle vier Bereiche werde ich in diesem Buch ausführlich eingehen. Es ist mir wichtig, dass du verstehst, warum sie so bedeutend für dich sind. Jeder für sich und alle zusammen. Jedes einzelne Kapitel ist ein wichtiges Bauteil deines Lebensautos.
Leider bringt es dir keine Punkte, in einem der vier Bereiche besonders viel zu tun, um damit das »Weniger« in einem anderen Bereich auszugleichen (zu kompensieren). Du musst dafür sorgen, dass du in allen vier Bereichen gut bist, sie alle gleichermaßen beachtest und verinnerlichst. Eine Zeitlang kannst du dich natürlich auf den einen oder anderen Bereich stärker konzentrieren, das ist auch in Ordnung. Ebenso, wenn du einem Bereich eine Zeitlang einmal nicht so viel Aufmerksamkeit schenkst oder schenken kannst. Auch das ist nicht schlimm. Schlimm wird es dann, wenn du einen oder zwei Bereiche fast gar nicht mehr beachtest, sie sozusagen schleifen lässt. Das ist dasselbe, als wenn dein Auto nur auf 2 oder 3 Rädern fährt und das eine eiert bzw. hat kaum noch Luft auf dem Reifen. Es fährt sich schlecht durchs Leben. Das führt zu schnellerem Verschleiß, du fühlst dich nicht wohl.
Wenn es dir gelingt, ein Gleichgewicht zwischen allen vier Bereichen herzustellen, dann stellt sich automatisch ein Zustand ein, den wir als Zufriedenheit und Glück bezeichnen. Wenn du zufrieden und glücklich bist, dann kommst du immer (!) über die Runden. Dieser Zustand führt dich durchs Leben wie ein Autopilot, wie der Tempomat deines Autos, ohne Druck.
Du führst ein ausgeglichenes Leben. Wenn du ein ausgeglichenes Leben führst, bist du mit dir im Einklang. Dann hast du das Höchste erreicht. Das ist die Kunst, im Leben über die Runden zu kommen. Das ist der Inhalt dieses Buches. Das ist mein Wunsch an dich!
Was brauchst du alles an Werkzeug?
Für die Fahrt durchs Leben benötigst du einen Werkzeugkasten. Dieser sollte folgende Grundausstattung haben:
Menschlichkeit
Gerechtigkeit
Zuverlässigkeit
Vertrauen
Liebe
Diese Werkzeuge sind deine Universalschlüssel, mit denen du alle vier Räder festziehen und pflegen kannst. Sie passen immer und auf alle vier Räder, sprich in alle vier Lebensbereiche. Auch in Notsituationen – oder gerade dann – solltest du dich wieder erinnern, dass du diese Werkzeuge bei dir hast und einsetzen kannst.
Deine persönliche Einstellung zu jeder Sache im Leben ist Grundvoraussetzung, damit du dir klar wirst, was du eigentlich willst:
Willst du nur ein bisschen arbeiten, um den Tag in irgendeiner Form herumzubekommen, oder willst du arbeiten, um deine Erfüllung zu finden?
Willst du nur ein bisschen Geld verdienen, um gerade nicht zu verhungern, oder willst du Geld verdienen, damit du Freude im Leben hast und all die Dinge umsetzen kannst, die dir etwas bedeuten?
Willst du nur ein bisschen gute Noten, damit du gerade versetzt wirst, oder willst du Noten, damit du später beste Voraussetzungen für deinen Traumjob hast?
Willst du nur ein bisschen Partnerschaft, damit du nicht allein bist, oder willst du einen Partner, mit dem du durch dick und dünn gehen kannst?
Willst du nur Menschen um dich herum, damit du nicht einsam bist, oder willst du echte Freunde, die dich auf deinem Lebensweg begleiten und beraten?
Willst du nur ein bisschen gesund sein, damit die Hose noch zugeht oder du nicht so viele Pillen schlucken musst, oder willst du richtig gesund sein, damit du einen athletischen Körper bekommst und beweglich bis ins hohe Alter bist?
Willst du nur ein bisschen Pause machen, damit du auf andere Gedanken kommst und nicht umkippst, oder willst du echte Erholung und Freizeit, die du in vollen Zügen genießen kannst?
Willst du, dass dein Leben »irgendwie« abläuft und schauen, was so auf dich zukommt, oder willst du dein Leben aktiv gestalten und das Lenkrad in die eigene Hand nehmen und das Leben leben, das für dich vorgesehen ist?
Mache keine halbherzigen Sachen, sondern entscheide bewusst, wie du an jede Sache im Leben herangehst.
Beachte das Universalgesetz von Geben und Nehmen. Und zwar exakt in dieser Reihenfolge; es gilt für alle vier Bereiche:
Zeig im Bereich Arbeit zuerst, wie gut du bist. Zeig, was du draufhast und kannst, dann kannst du mehr Geld, mehr Verantwortung und mehr Freiheiten bekommen.
Zeig im Bereich der Beziehungen zuerst, dass du ein guter Schüler, Lehrer, Nachbar, Kollege, Freund, Ehepartner und Liebender bist. Danach wirst du die Anerkennung, das Vertrauen und die Liebe erhalten, nach denen du dich sehnst.
Zeig im Bereich der Gesundheit zuerst, dass es dir wirklich ernst ist, dich gesund zu ernähren, dich zu bewegen, auf dein Gewicht und Erscheinungsbild zu achten und dich selbst disziplinieren zu können. Danach wirst du als Ergebnis einen gesunden, sportlichen Körper bekommen und auch attraktiv auf dein Umfeld wirken.
Zeig im Bereich der Ruhe, dass du dich überwinden kannst, deine Ruhe- und Schlafpausen einzuhalten, auf deine Körpersignale zu hören und dir bewusst Zeit nur für dich zu nehmen. Du erhältst die unschätzbaren Geschenke der Ausgeglichenheit, der Zufriedenheit und des Seelenfriedens.
Des Weiteren musst du dir die Eigenschaft aneignen, die wesentlichen Dinge anzugehen. Wenn du die Knackpunkte, die Stellschrauben im Leben nicht kennst, läufst du dir im wahrsten Sinne einen Wolf. Du werkelst wie ein Wilder im Hamsterrad, bist fix und fertig und hast dennoch nichts gekonnt.
Es ist wirklich so wichtig, sich das klarzumachen. Ich betone es hier extra für dich.
Woran erkennst du das Wesentliche im Leben?
Ich veranschauliche dir das Wesentliche im Leben einmal anhand eines großen Glases. Es gibt verschiedene Varianten dieser Schilderung, diese gefällt mir persönlich am besten.
Nimm ein großes Glas. Fülle es mit handgroßen Steinen bis zum Rand. Ist das Glas voll? Nein.
Nimm einen Eimer Sand. Fülle den Sand mit in das Glas bis zum Rand. Ist das Glas jetzt voll? Nein.
Nimm einen Eimer Wasser. Fülle es ins Glas zu den Steinen und dem Sand. Randvoll.
Ist das Glas denn jetzt voll? Ja!
Das Glas ist dein Leben. Du füllst es.
Die Steine sind das Wesentliche des Lebens, deine wichtigen Dinge im Leben. Das sind die wichtigen Dinge aus den vier Lebensbereichen, wie z. B. Beruf, Geld, Partner, Liebe, Familie, Ernährung, Gesundheit, Sport, Ruhe, Erkenntnis, Glaube usw.
Der Sand stellt die weniger wichtigen Dinge im Leben dar, wie z. B. Einkaufen, Staubwischen, Essenkochen, Putzen, Abwaschen, Aufräumen, Gartenarbeit usw.
Diese Dinge sind für den einen oder anderen gar lästig. Sie gehören zum Leben dazu, sie sind mehr oder weniger notwendig.
Das Wasser stellt die unwichtigen Dinge im Leben dar, wie z. B. Klatsch und Tratsch (vor allem über Menschen, die nicht anwesend sind), Sachen, die man selbst überhaupt nicht will, viele »Verpflichtungen / Pflichtveranstaltungen« und so weiter, die man sich aufbürdet oder aufbürden lässt, usw.
Was will dir die Schilderung sagen?
Erfülle dein Leben immer zuerst mit den wesentlichen Dingen des Lebens, deines Lebens. Es ist trotzdem immer noch genug Platz frei für die weniger wichtigen Dinge. Und auch die unwichtigen Dinge drängen sich wie von Zauberhand immer wieder dazwischen. Nimm sie einfach zur Kenntnis, ohne dich weiter darum zu kümmern.
Stell dir nun einmal bildlich vor, du kippst das Glas mit den Steinen, dem Sand und dem Wasser aus. Der komplette Inhalt liegt auf dem Tisch.
Jetzt fängst du zuerst an, den Sand oder das Wasser einzufüllen. Und zwar genau die Menge(n), die du zuvor ausgeschüttet hast. Das Glas ist schon ziemlich voll.
Nun sind noch die Steine an der Reihe. Alle Steine, die du ausgeschüttet hast.
Du wirst feststellen, dass du nicht mehr alle Steine ins Glas bekommst für eine randvolle Füllung. Egal, wie du es versuchst, es bleiben Steine außen liegen!
Wenn du dein Leben zuallererst mit den weniger oder gar unwichtigen Dingen füllst, dann hast du schlicht und ergreifend nicht mehr genügend Platz für die wirklich wichtigen Dinge. Die bleiben außen vor.
Achte also darauf, dein Leben zuerst mit den wichtigen Dingen zu füllen. Der Rest kann warten und kommt von ganz allein dazu.
Mit deiner Lebenszeit verhält es sich genauso. Deine Lebenszeit ist endlich. Manche leben länger, manche kürzer. Das ist so, das ist das Leben.
Überlege dir daher ganz genau, wo, wie und mit wem du deine Lebenszeit verbringen willst. Vergeude sie nicht mit Tätigkeiten oder Menschen, die du nicht magst. Sonst ist deine Zeit vorbei und du fragst dich, wie das nur kommen konnte; wie du dein Leben so verplempern konntest. Einmal ausgegeben, kehrt Lebenszeit nie wieder zurück.
Sage zu jeder Minute: Ja, dafür will ich jetzt meine Zeit opfern. Oder auch: Nein, dafür ist mir meine Zeit zu schade.
Komm jetzt aber bitte nicht mit Schule … Schule und Ausbildungen sind notwendig, damit du im Leben über die Runden kommst. Ohne Bildung, ohne Grips in der Birne fehlen dir die Grundvoraussetzungen für ein glückliches und erfolgreiches Leben.
Du musst lernen, mit Problemen, Hindernissen und Veränderungen umzugehen, denn sie begleiten dich von der Geburt bis zum Tod. Sie machen das Leben aus, denn Leben bedeutet übersetzt nichts anderes als »sich verändern«. Entwicklung ist etwas ganz Normales im Leben. Wenn du dich nicht entwickelst, erstarrst du.
Was du mit 15 gut findest, musst du mit 35 nicht mehr gut finden. Das, was du mit 20 trägst, muss dir mit 40 nicht mehr gefallen. Das, was du mit 25 getan hast, wirst du mit 50 eventuell nicht mehr tun. All das ist normal und gehört zum Leben dazu.
Die Kunst ist es, zwischen dem Alten und Neuen, zwischen Bewährtem und der Veränderung zu bestehen. Auf Bewährtem aufbauen und gleichzeitig offen für Neues zu sein. Je besser du diese Kunst beherrschst, desto glücklicher und erfüllter ist dein Leben. In allen Lebensbereichen.
Und dann bewahre dir deine Freiheit im Leben.
Trenne dich von der Sichtweise der absoluten Sicherheit, denn die gibt es nicht.
Niemand gibt dir die Garantie, dass du deinen Job und dein Geld behalten wirst.
Niemand gibt dir die Garantie, dass dich dein Partner nicht verlässt.
Niemand gibt dir die Garantie, dass du immer gesund und geschützt bist. Niemand gibt dir die Garantie für deinen Seelenfrieden.
Freiheit dagegen ist etwas ganz anderes. Du kannst und du solltest sie dir in jedem Lebensbereich nehmen. Sie ist wie die Luft, die du einatmest. Durch sie bist du ein selbstständiger Mensch. Lass dir deine Freiheit von niemandem nehmen. Für keine Sicherheit der Welt.
»Jene, die grundlegende Freiheit aufgeben würden,
um eine kleine, vorübergehende Sicherheit zu erlangen,
verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.«
Benjamin Franklin
Das Leben ist wie eine Fahrt auf einer riesigen Autobahn. Die Autobahn des Lebens führt dich zu unzähligen Orten, Schauplätzen und Abfahrten, an denen du immer wieder einmal vorbeifahren wirst – und zwar jedes Mal gereifter und erwachsener. Es ist wie ein Zyklus, den du regelmäßig durchleben wirst. Du wirst eines von unzähligen Autos sein, die auf der Autobahn unterwegs sind. Da sind große »Schlitten« dabei und Nobelkarossen wie auch vermeintliche »Schrottkisten«. Und dennoch bist du ein ganz besonderes Auto, denn DU bist etwas ganz Besonderes.
Wenn du geboren wirst, befindest du dich auf dem Rücksitz des Autos deiner Eltern. Sie sind es, die dir das Leben geschenkt haben. Sie sind es, die am Anfang für dich da sind und dir alles geben, was du zum Leben brauchst.
Hier auf dem Rücksitz darfst du es dir bequem machen und einfach nur schauen, was um dich herum passiert. So lernst du nach und nach die Autobahn des Lebens wahrzunehmen und kennen zu lernen. Auch wenn es dir vielleicht nicht immer bewusst ist: Ohne deine Eltern wärest du nie da angekommen, wo du dich gerade befindest.
Du denkst vielleicht, dass deine Eltern immer mit dir zusammen reisen. Doch es kommt der Tag, an dem du an einer Abfahrt aussteigen musst. Deine Eltern können dich nicht dein ganzes Leben lang durchs Leben schleppen. Du musst ab dann deine Reise ohne sie fortsetzen und zwar in deinem eigenen Auto. Das ist der Zeitpunkt, wo du erwachsen wirst. Das ist ein ganz besonderer Moment im Leben. Ab sofort bestimmst du, wo die Reise hingehen soll, und trägst die volle Verantwortung für alles, was du tust. Jetzt wirst du erkennen, was es bedeutet, auf eigenen Beinen zu stehen. Und du wirst dankbar sein für alles, was dir bis dahin beigebracht wurde.
Du wirst jedem der genannten vier Lebensbereiche begegnen. Und das Rüstzeug erhältst du von mir.
Auf deiner Fahrt auf der Autobahn des Lebens wirst du an unzähligen Parkplätzen, Hinweisen und Sehenswürdigkeiten vorbeikommen. Du wirst durch Höhen und Tiefen, durch einladende und gefährliche Gegenden, durch Schönes und Bitteres, durch Lustiges und Trauriges fahren. Du wirst Unglücke hautnah erleben und manchmal geht es schlichtweg um Leben und Tod. Es wird eine Reise sein voller Freuden, Leid, Begrüßungen und Abschied.
Es gibt Sonne und Regen, trockene Pisten und glatte Straßen. Kurvenreiche Strecken warten ebenso auf dich wie schnurgerade Straßen. Zuweilen wirst du geblendet werden und Nebel dir die Sicht versperren. Dann wird sich der Himmel aufklaren und dir imposante Landschaften präsentieren.
Es warten tolle Momente auf dich wie auch ernüchternde Pannen. Viele Hindernisse werden dir im Wege stehen, aber auch viele Möglichkeiten. Du wirst bekannte Wege fahren und auf unbekannte Strecken ausweichen müssen. Du wirst manchmal Vollgas geben und manches Mal eine Vollbremsung machen.
Neben dir wirst du viele Entdeckungen machen: Da fahren deine Geschwister, Cousins, Freunde und sogar die Liebe deines Lebens. Sie alle sind ebenfalls unterwegs und werden dich sicher ein ganzes Stück begleiten.
Du wirst viele unbekannte Autos auffahren und abfahren sehen. Bei vielen Autos wirst du nicht einmal merken, dass sie überhaupt auf der Autobahn unterwegs waren.
Dennoch gehören sie alle dazu zum Leben. Zu deinem Leben.
Es gibt Menschen, die vielleicht nicht so viel Glück wie du gehabt haben. Das sind Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Auch sie sind ein Teil unserer Gesellschaft, sie gehören dazu.
Dafür gibt es Reisebusse, mit denen sie durchs Leben befördert werden können, Reisebusse unserer Gemeinschaft. Jeder bekommt einen Platz und darf es sich bequem machen. Sie tragen auf ihre ganz persönliche Art und Weise dazu bei, dass wir menschlich und liebevoll auf der Straße des Lebens vorankommen können.
Sei dankbar, dass es dir gut geht!
Eines Tages kommt der Moment, wo du abfahren musst. Den Moment kennt niemand. Aber die Fahrt auf der Autobahn des Lebens wird weitergehen – auch ohne dich. Wenn dieser Moment gekommen ist, soll dein Platz auf der Autobahn des Lebens mit schönen Erinnerungen gefüllt bleiben und im Herzen deiner Kinder und Enkel weiterfahren.
Bevor wir nun detailliert auf die vier Lebensbereiche eingehen und uns somit auf die Reise begeben, habe ich ein paar grundsätzliche Fragen an dich. Sie stehen sinnbildlich für deinen Körper, für dein Leben, für deine Lebensreise.
Ich bitte dich darum, sie ehrlich für dich selbst zu beantworten:
Wo soll es eigentlich hingehen?
Hast du schon ein Ziel eingegeben?
Verfügst du über ausreichende Kenntnisse?
Hast du genug Geld bei dir?
Hast du die richtigen Versicherungen?
Hast du genügend Luft auf allen vier Reifen?
Wie sieht deine Grundausstattung aus?
Wie sieht es mit deiner Notfall-Ausstattung aus?
Bist du in der Lage, eine Panne zu überstehen?
Was für einen Schlitten fährst du eigentlich?
Hast du den richtigen Sprit getankt?
Fährst du mit angezogener Handbremse?
Gehst du regelmäßig zur Durchsicht und Wartung?
Leuchtet das eine oder andere Warnsignal?
Fährst du regelmäßig auf den Rastplatz?
Funktioniert dein Sicherheitssystem?
Sieht dein Auto gut und gesund aus? Magst du es?
Wirkt es einladend auf andere Menschen?
Hast du genug Platz im Auto für weitere Insassen?
Magst du die anderen Insassen?
Liegen Müll oder Ballast in deinem Auto?
Schleppst du unnützes Zeug mit dir herum?
Kannst du alles schnell finden, wenn du es brauchst?
Fühlst du dich wohl in deinem Auto?
Hast du ausreichend Profil?
»Don’t work hard, work smart«
[Arbeite nicht hart, sondern gescheit]
Chiara Doran
Von nix kommt nix. Diesen Ausspruch hast du mit Sicherheit schon gehört. Und es ist in der Tat so. Wer fleißig ist, gescheit arbeitet, Ideen hat und diese zielstrebig verfolgt, wird es automatisch zu etwas bringen. Arbeit ist die Grundlage für dein tägliches Sein. Durch Arbeit leistest du Dienst an der Gesellschaft, durch Arbeit produzierst du etwas, durch Arbeit verdienst du Geld, um dir dein Leben zu finanzieren. Durch eine sinnvolle Arbeit, die dir Spaß macht, kommst du dem Sinn des Lebens, deines Lebens ein Stück näher.
Arbeit ist Grundvoraussetzung, damit etwas passiert. Nur auf der faulen Haut zu liegen – dafür wurdest du nicht geboren.
Manche sind von Beruf »Sohn« oder »Tochter«. Das alleine reicht aber nicht aus. Sie steigen in ein vorhandenes System ein, welches sie nicht selbst geschaffen haben. Sie müssen hier Verantwortung übernehmen, damit dieses System weiter bestehen kann. Wenn sie nicht arbeiten, geht es zugrunde. Sich mit den Lorbeeren der Eltern und Vorfahren zu schmücken oder darauf auszuruhen hält nicht lange vor und ist auch der weiteren Bewunderung nicht wert.
Manche Menschen haben vielleicht im Lotto gewonnen. Glückwunsch! Reicht das Geld auch, um ein Leben lang finanziell ausgesorgt zu haben, oder ist es eventuell schon wieder alle? Wer mit wenig Geld nicht umgehen kann, dem nützen in der Regel auch keine großen Summen. Er wird sie genauso verlieren, weil er nicht gelernt hat, mit seinem Geld umzugehen. Und wenn er dann keine Arbeit hat, um wieder zu Geld zu kommen und den tieferen Sinn seines Daseins zu spüren, dann wird es hart. Dann fährt er auf der Felge des Reifens Arbeit.
Arbeiten wie ein Verrückter allein nützt aber auch nichts. Du springst wie ein Hamster im Rad herum, bist am Abend fix und fertig und am Ende des Geldes ist trotzdem noch Monat übrig. Fleißig zu sein ist dennoch die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Arbeiten. Wichtig ist, dass du gescheit arbeitest, also mit Köpfchen. Du musst ein Gespür dafür entwickeln, wann du Gas geben musst bei deiner Arbeit oder wenn Notfälle auftauchen. Dann musst du alles geben. An manchen Tagen kannst du einen Gang zurückschalten und manchmal ist es erforderlich, eine Vollbremsung bei deiner Arbeit zu machen, bevor du im Abgrund landest.
Arbeit soll Spaß machen. Ja, du hast richtig gehört. Versuche bei deiner Arbeit, den Sinn zu verstehen, und schau einmal von einer anderen Seite auf sie. Und von mir aus pfeife ein Lied dazu, solange es die anderen nicht stört. Sich mit seiner täglichen Arbeit zu identifizieren, sie gern und immer wieder zu tun ist einer der Schlüssel für höchste Zufriedenheit im beruflichen Bereich. Du bist nicht dazu da, morgens ins Hamsterrad zu steigen und abends kaputt nach Hause zu kommen. Du bist dazu da, deine Arbeit professionell und überlegt zu erledigen, einen Nutzen für die Firma und die Gesellschaft zu erzielen und zufrieden den Heimweg anzutreten. Falls das aktuell bei dir nicht der Fall ist, dann solltest du dich dringend einmal selbst fragen, ob deine Arbeit wirklich das ist, was du willst. Du beschäftigst dich schließlich einen sehr großen Teil deines Lebens mit Arbeit.
Im Folgenden schauen wir einmal, was dich im Bereich der Arbeit in deinem Leben so alles erwarten kann.
Wer nichts weiß, muss alles glauben.
Marie von Ebner-Eschenbach
Mensch, schon wieder Schule. Tja, was soll ich dir dazu sagen. Schule ist ein Muss. Hier bekommst du das theoretische Wissen für dein Leben mitgeteilt. Und zwar kostenlos.
Falls du beabsichtigen solltest, die Schule zu schmeißen und dich irgendwie durchs Leben zu schaukeln – dann mach es doch einfach. Dann laufe dumm durch die Welt und sieh mit an, wie andere dein Leben gestalten. Und wenn du Jahre später feststellst, was du für ein Dummkopf warst, dann heule nicht herum. Denn du selbst warst es, der diesen Schritt getan hat.
Und wenn du dann mit fortgeschrittenem Alter wieder die Schulbank drückst, dann kostet dich das neben Geld auch noch viel Zeit, deine Lebenszeit. Aber wie gesagt, du hast es selbst in der Hand.
In der Schule gibst du immer dein Bestes. Was ist das Beste? Na ganz klar: die Note 1. Diese Note ist grundsätzlich immer anzustreben, egal in welchem Fach.
Natürlich kann es sein, dass du am Ende nur eine 2 oder schlechter bekommst. Aber das Entscheidende ist, dass du die Note 1 angepeilt hast. Darauf kommt es an.
Ein Hochspringer sagt nicht: »Ich lasse 1,70 m auflegen, und wenn ich die schaffe, bin ich zufrieden.« Er sagt vielmehr: »Ich lege 2,00 m auf und versuche, die zu schaffen.« Vielleicht schafft er nur 1,90 m. Er hat das Ziel (Note 1) verfehlt, aber er hat weitaus mehr erreicht als nur 1,70 m. Und genau das ist der Punkt in der Schule.
Du peilst in jedem Fach die Note 1 an. Immer und zu jeder Arbeit und in jedem Test. Du bereitest dich stets so vor, als ob du alles wissen musst, um eine 1 zu bekommen. Du programmierst dein Unterbewusstsein auf Höchstleistung und Erfolg. Was passiert, wenn du nur die Note 3 anpeilst? Damit sagst du deinem Unterbewusstsein: »Ach, weißt du, mir reicht auch eine 3, mehr schaffe ich sowieso nicht.« Und was passiert? Genau, dein Gehirn wird programmiert auf Note 3 und die wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bekommen.
Auch wenn du in Mathe oder Sport keine Leuchte bist, so peile trotzdem auch hier immer die 1 an. Tue einfach so, als ob das möglich ist. Und dann garantiere ich dir, dass eine gute Note dabei herauskommt. Voraussetzung ist natürlich stets, dass du dich ordentlich vorbereitest und ausreichend lernst. Wie schon gesagt, von nichts kommt nichts.
Wie lernt man eigentlich richtig?
Richtiges Lernen beginnt bereits im Unterricht. Hier ist es ganz wichtig für dich herauszufinden, was für ein Lern-Typ du bist. Bist du ein visueller, ein akustischer oder ein praktischer Lern-Typ? Das ist wichtig, dass du das für dich herausfindest.
Visuelle Lern-Typen lernen über die Augen. Sie lesen lieber selbst im Buch und verfolgen aufmerksam, was der Lehrer an die Tafel schreibt. Sie schreiben viel und konzentriert mit.
Akustische Lern-Typen lernen über die Ohren. Sie hören dem Lehrer beim Unterricht zu und lernen bereits dadurch einen Großteil des Stoffes. Sie schreiben meist weniger mit und lauschen lieber dem Gesagten.
Praktische Lern-Typen sind eine Kombination aus beidem. Sie lernen, indem andere ihnen etwas zeigen oder vormachen. Sie beobachten und hören aufmerksam zu und behalten das Vorgeführte schnell im Gedächtnis.
Es ist wirklich wichtig, dass du herausfindest, wie du am besten lernst. Ich selbst zum Beispiel bin der absolute visuelle Lern-Typ. Vorlesungen in der Schule und an der Uni haben mir nicht viel gebracht, da ich nicht zuhören und gleichzeitig mitschreiben konnte. Ich habe daher lieber daheim das Buch selbst durchgearbeitet.
Wenn du eher visuell veranlagt bist, dann schreibe ordentlich und viel mit in der Schule und lies dir deine Mitschriften daheim noch einmal durch. Dadurch lernst du den Stoff und behältst ihn wunderbar im Kopf.
Wenn du eher akustisch veranlagt bist, so höre im Unterricht aufmerksam zu. Nach dem Unterricht daheim mache dir Notizen und lerne diese. Natürlich kommst du nicht immer umhin, auch von der Tafel abzuschreiben, wenn es der Lehrer wünscht. Aber du solltest – deiner natürlichen Neigung folgend – mehr zuhören und im Nachhinein zu Papier bringen.
Wenn du eher praktisch veranlagt bist, dann frage viel nach. Frage nach, warum dieses oder jenes so ist, und lasse es dir, wenn möglich, vorführen und zeigen. Das ist für dich die wirksamste Methode zu lernen.
Vokabeln, Gedichte, Bio, Geschichte, Musik usw. lernst du am besten auswendig. Ja, das muss jetzt sein! Lege dir dazu ein weißes A4-Blatt auf das, was du lernen musst. Nun überlegst du dir die erste Vokabel / Zeile / Strophe und sagst sie auf. Dann schiebst du das Blatt eine Zeile runter und prüfst deine Aussage. War sie korrekt? Wenn ja, sagst du die zweite Vokabel / Zeile auf. Wenn nein, verdeckst du alles und beginnst von vorn. Es kann sein, dass du bei der vorletzten Zeile nicht richtigliegst, dann geht das Ganze trotzdem gnadenlos von vorn los. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Du wiederholst das Meiste mehrfach und lernst dadurch intensiv. Du bist erst fertig, wenn du alle Vokabeln / Zeilen / Strophen korrekt vorher gesagt hast. Es wird nicht geschummelt. Das Ganze dauert meistens nicht länger als 30 Minuten. Und das genügt vollkommen für ein Fach.
Wenn am nächsten Tag ein unangemeldeter Test kommt, kannst du dich beruhigt zurücklehnen, denn du wirst es abrufen. Mag sein nicht alles, aber für eine gute Note reicht es immer.
Bei langen Gedichten und Texten machst du das Ganze über mehrere Tage und zerlegst den »Elefanten« in Teilstücke. Und zum Schluss hast du alles im Kopf. So funktioniert Auswendiglernen am besten.
Für alle anderen Fächer, in denen es auf logisches Denken ankommt, kommst du mit Auswendiglernen nicht weiter. Das sind zum Beispiel Mathe, Physik, Chemie, Sport usw. Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten für dich: Entweder dir fällt es zu oder du musst sehr fleißig sein. Wenn es dir zufällt, dann gratuliere ich dir! Wenn nicht, dann musst du die Ärmel hochkrempeln und wiederholen und wiederholen bzw. trainieren, trainieren, trainieren. Es gibt keinen anderen Weg. Übe alte Aufgaben von Vorjahren, erkläre es dir gegenseitig mit anderen in einer Lerngruppe, nimm einen Nachhilfelehrer und frag immer wieder deinen Lehrer. Mit der Zeit wirst du spüren, wie du dich an das Gebiet herantastest. Auch wenn du kein Überflieger wirst, so hast du trotzdem dein Möglichstes gegeben. Und darauf kommt es an. So funktioniert Lernen in diesen Fächern am besten.
Leider wird auf deine persönliche Gabe zu lernen nicht immer Rücksicht genommen. Es geht eher nach »Schema F« zu für alle. Das ist auch ein Grund, warum manche Schüler hingestellt werden, als würden sie es nicht kapieren. Vielleicht sollten die Lehrer und Schulen einmal innehalten und sich fragen, WIE ihre Schüler lernen.
Deine natürliche Gabe zu lernen sollte auch ein Hinweis sein, welchen Beruf du eines Tages erlernen möchtest. Wenn du eher der praktische Typ bist, wirst du in der Verwaltung und in »trockenen« Büroräumen zugrunde gehen. Daher überlege genau, was du später einmal werden möchtest.
Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur,
was noch zu tun bleibt.
Marie Curie
Eine Ausbildung dient dazu, dich in einem Fachgebiet zum Experten zu machen. Du erlernst die speziellen Kenntnisse eines Berufes. Und das ist eine tolle Sache. Du bist nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung ein Profi auf diesem Gebiet. Logischerweise besitzt du unmittelbar nach deiner Ausbildung keine jahrelange Berufserfahrung, das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber du bist trotzdem ein Experte auf deinem Gebiet und kannst stolz auf dich sein. Und wenn du bereit bist, in deinem Beruf stets das Beste zu geben und deine Kunden, die deine Produkte oder Dienstleistungen kaufen, in höchstem Maße zufrieden zu stellen, dann wirst du deine Erfüllung finden. Ein schöneres Geschenk als zufriedene Kunden gibt es nicht. Sie schenken dir nämlich ihr Vertrauen.
Handwerk hat goldenen Boden, so lautet ein altbekannter Spruch. Und der hat bis heute noch volle Gültigkeit. Egal welches Handwerk es nun ist: Gute Handwerker werden jederzeit gebraucht. Vor allem in Krisenzeiten sind sie die Garantie schlechthin. Vor allem, wenn sprichwörtlich Not am Mann ist, braucht man Handwerker mehr denn je. Solltest du dich für einen handwerklichen Beruf entscheiden, so kann ich dich nur beglückwünschen.
Leider werden handwerkliche Berufe oftmals als »einfache« Berufe abgetan und leider oftmals viel zu gering bezahlt. Man hat zuweilen das Gefühl, dass nur akademische Berufe »bedeutend« sind und Ansehen genießen. Das stimmt aber nicht.
Wenn wir einmal ganz ehrlich zu uns selbst sind, so sind gerade die vermeintlich einfachen Berufe diejenigen, welche die eigentliche Arbeit machen. Sie schaffen unsere Wertschöpfung. Hier wird das getan, was anderswo nur »verwaltet« wird. Ohne diese Berufe hätten die anderen nämlich nichts zu tun. Und der Erfolg, der durch diese einfachen Berufe erwirtschaftet wird, das ist der Wohlstand, von dem unsere gesamte Gesellschaft lebt. Das sollten wir nicht vergessen.
Ein ganz spezieller Vorteil in überwiegend praktischen Berufen liegt darin, dass die mit körperlicher Arbeit verbunden sind. Am Feierabend bist du zwar körperlich fix und alle, aber du hast den Kopf frei. Stressige Energien können nur über den Körper abgegeben werden und das ist bei solchen Arbeiten möglich.
Reine Theoretiker und »Bürohengste« hingegen arbeiten mit dem Kopf. Natürlich sind auch sie nach Feierabend reif für die Insel, aber die »Birne« ist nicht frei. Die überwiegend kopflastige Arbeit ist mindestens genauso anstrengend wie die körperliche, auch das muss klar gesagt werden. Man sitzt nicht nur am PC und spielt Solitär. Auch planerische, buchhalterische und denkende Arbeit kostet unglaublich viel Kraft. Der entscheidende Nachteil der theoretischen Berufe ist aber, dass stressige Energie am Tage nicht über den Körper abgegeben werden kann. Somit bleibt sie im Körper und belastet die Leute am Abend. Sie können nämlich schlecht abschalten und nehmen viele Probleme mit nach Hause.
Die einzige Möglichkeit, diese stressige Energie loszuwerden, ist körperliche Betätigung. Deshalb besuchen nicht umsonst viele Akademiker Fitnessstudios oder ähnliche Einrichtungen. Ich glaube nicht, dass ein hart arbeitender Bauarbeiter nach einem 10-Stunden-Tag noch 2 Stunden joggen geht.
Die Entscheidung, ob du eine Ausbildung machst, studierst oder beides machst, liegt vollständig bei dir. Du allein entscheidest, welchen Bildungsweg du einschlagen wirst. Und im Alter von 15 Jahren kann man das verlangen.
Wichtig ist, dass du dich und deine Leistungen ehrlich und realistisch einschätzt. Das Abitur macht nur Sinn, wenn du in mindestens zwei Fächern die Note 1 bringst, ohne dich großartig anzustrengen. Du musst hier gute Noten aus dem Ärmel schütteln in diesen Fächern, auch ohne große Vorbereitung. Diese Fächer sind nämlich dein »Rettungsboot« beim Abitur und halten dich über Wasser und bei Laune. Die Laune wird dir sehr schnell vergehen, wenn du in jedem Fach büffeln musst wie ein Ochse und zum Schluss doch nur Note 4 oder schlechter herausspringt. Das macht auf Dauer überhaupt keinen Spaß, sondern frustriert. Dann sei lieber ehrlich zu dir selbst und wechsele die Schule. Dann bringst du dort bessere Leistungen und bist zufriedener.
Du solltest kein Abitur machen, nur weil das deine Eltern vielleicht gern sehen würden. Oder vielleicht wollen sie auch, dass du ihre Firma übernimmst und nun unbedingt das oder jenes werden »musst«. Bedenke: Es ist DEIN Leben. Du sitzt am Lenkrad und entscheidest, wohin die Reise geht. Denn im späteren Berufsleben musst du glücklich werden, nicht deine Eltern.
Eine Bitte an alle Eltern: Vielleicht konntet ihr früher einen bestimmten Beruf aus verschiedenen Gründen nicht erlernen und wollt nun unbedingt, dass dies euer Nachwuchs schafft. Bedenkt bitte, dass euer Kind für sich selbst sorgen muss und darf und ihm allein die Entscheidung obliegt, welchen Beruf es erlernt. Ihr helft ihm nicht, wenn ihr euer Kind in eine Sache hineindrängt, in der es möglicherweise unglücklich ist. Euch zuliebe wird es das eventuell tun, aber darum geht es nicht. Es geht um euer Kind selbst, nicht um euch und eure Vorstellungen und Wünsche.
Bist du gut in der Schule und bringst hervorragende Leistungen in allen Fächern, so bietet dir das Abitur sehr gute Möglichkeiten für dein späteres Berufsleben. Du erwirbst damit die allgemeine Hochschulreife. Der tiefere Sinn des Abiturs liegt im späteren Studium, darum macht man normalerweise Abitur. Nur um die Zeit herumzubringen und mal zu schauen, ob man dann weiß, was man werden will, ist nicht unbedingt Sinn des Abiturs. Aber es ist immer deine persönliche Entscheidung.
Hast du das Abi in der Tasche, dann bewirbst du dich um einen Studienplatz bzw. schreibst dich direkt an der Universität ein. Man nennt das Immatrikulation. Erkundige dich am besten zeitig vorher (noch beim Abi), ob es für deinen gewünschten Studiengang einen Numerus clausus gibt. Der besagt, dass du diese Fachrichtung nur studieren darfst, wenn du einen bestimmten Notendurchschnitt beim Abitur vorweisen kannst. Es lohnt sich daher in jedem Falle, rechtzeitig vorher nachzufragen, um späteren bösen Überraschungen vorzubeugen.
Das Studentenleben ist eine coole Sache, ich spreche da aus eigener Erfahrung. Man hat, vergleicht man es mit dem späteren Berufsleben, viel freie Zeit. Die kannst und sollst du auch in vollen Zügen genießen, du hast es dir verdient.
Nichtsdestotrotz kommt irgendwann die Stunde der Wahrheit und die Prüfungen stehen an. Das Studium kann nicht unendlich dauern, sondern muss einmal fertig gebracht werden. Es ist nämlich auch kein Sinn des Studiums, bis zum 30. Semester an der Uni zu hängen und sich von einer Hiwi-Stelle zur nächsten zu schaukeln.
Bereite dich gründlich, frühzeitig und am besten im Team auf die Prüfungen vor. Gemeinsam macht Lernen viel mehr Spaß und man motiviert sich gegenseitig, falls der eine mal nicht so gut drauf ist. Beginne in kleinen Einheiten zu lernen, nicht alles auf einmal. Und dann wiederhole, wiederhole und wiederhole. Das ist das Geheimnis erfolgreichen Lernens.
Wenn du dein Studium erfolgreich absolviert hast, so bewirbst du dich für einen Beruf. Der Vorteil ist, dass du Berufe ergreifen kannst, die einem normalen Schulabgänger verwehrt sind, weil ihm das theoretische Wissen dazu fehlt. Das ist der Vorteil, den Akademiker haben. Und es ist gut so, dass es kluge Köpfe in der Gesellschaft gibt. Die Gesellschaft lebt vom gesunden Mix aus Akademikern und Handwerkern, aus Häuptlingen und Indianern eben.
Manchmal fragen sich Studenten, wenn sie die Uni verlassen, was sie eigentlich »können«. Nun, du hast eine sehr wichtige Sache beim Studium gelernt: dich in unbekannte Fachgebiete einzuarbeiten und hierfür Lösungen zu erarbeiten. Das kann nicht jeder.
Nach dem Studium bist du ein Wissenschaftler. Wie der Name es bereits sagt, bist du da, um Wissen zu schaffen. Wer soll es sonst tun außer dir? Du hast schließlich lange studiert und das Zeug dazu, in unbekannte Gefilde vorzudringen.
Und gerade das Neue ist es, was das Leben so spannend macht. Es gibt immer wieder Änderungen, Veränderungen, Erfindungen usw. Und dafür braucht es kluge Leute, die die Welt verändern. Und du als Studierter trägst deinen Teil dazu bei.
Warte als Student bitte nicht, bis du dein Abschlusszeugnis in der Hand hältst, und suche dann einen Arbeitgeber. Draußen wartet in der Regel niemand auf dich. Ergreife noch während deines Studiums die Initiative und schaue dich nach potentiellen Berufsmöglichkeiten um. Mache Praktika, auch ohne Bezahlung. Schnuppere in verschiedene Jobs hinein und bereite deinen Weg bereits im Studium vor – für danach.
Während des Studiums solltest du deine viele freie Zeit auch genießen. Wenn du es planst, einige Zeit im Ausland zu verbringen oder einfach einmal die Welt zu erkunden, so ist das die beste Zeit hierfür. Auch wenn der Geldbeutel nicht immer der dickste ist: die Zeit und die Möglichkeit zu haben als meist ungebundener junger Mensch, bekommst du so schnell nicht wieder im Leben. Daher tue es im Studium, falls du so etwas vorhast.
Die große Kunst im Beruf ist, die Balance zwischen Theorie und Praxis zu finden. Reine Theorie braucht die Praxis, um zu zeigen, dass sie auch etwas taugt. Jeder theoretisch arbeitende Mensch ist bestens beraten, seine Vorstellungen nicht nur auf dem Papier, sondern auch einmal unter Praxisbedingungen zu testen. Die tollsten Ideen bringen keinem etwas, wenn sie nicht realisiert werden. Das ist die Feuertaufe für den theoretischen »Krams«. Aber auch die Praktiker können sich nicht nur darauf ausruhen, dass die Praxis das alleinige Allheilmittel ist. Ohne Theorie geht es auch nicht, einfach nur darauflosarbeiten ist nicht immer von Vorteil.
Der Kern besteht darin, sich über eine Sache Gedanken zu machen und sie dann praktisch auszuprobieren. Die gesunde Mischung aus Theorie und Praxis führt immer zum Erfolg. Und genau das ist es, was dich in deinem Beruf glücklich werden lässt.
Wenn du eine Stunde lang glücklich sein willst, schlafe.
Wenn du einen Tag glücklich sein willst, geh fischen.
Wenn du ein Jahr lang glücklich sein willst, habe ein Vermögen.
Wenn du ein Leben lang glücklich sein willst, liebe deine Arbeit.
Chinesisches Sprichwort
Beruf kommt von Berufung. Du bist auf dieser Welt für etwas berufen. Du hast gewissermaßen einen Job zu erledigen. Die Kunst für ein glückliches Leben ist es, nun für dich herauszufinden, welcher Beruf der richtige für dich ist.
Du kannst auf zwei Wegen deinen Beruf finden: Entweder du erlernst einen Beruf, den die Gesellschaft gerade braucht, weil dort zum Beispiel eine Lehrstelle oder ein Studienplatz frei wird. Oder du erkennst zuerst, welche Tätigkeit dir unglaublich viel Freude bereitet. Und diese Tätigkeit, die du für dich als Traumberuf gefunden hast, die übst du dein Leben lang aus.
Es kann sein, dass du Prüfungen vermasseln und etliche Niederlagen einstecken musst. Es kann sein, dass du zunächst einen ganz anderen Beruf erlernst und erst später erkennst, dass er dich eventuell doch nicht erfüllt. Auch das ist nicht schlimm. Durch die erste Ausbildung hast du eine Lebenserfahrung gewonnen und dir Kenntnisse erworben auf diesem Gebiet. Und du hast gelernt, die Ärmel hochzukrempeln und etwas zum Abschluss zu bringen. Wenn du bereits drei oder vier Jahre in einer Ausbildung warst, dann bring sie zu Ende. Mach den Abschluss, dann hast du etwas in der Tasche. Das alles kann dir niemand mehr nehmen.
Dass du deinen Traumberuf gefunden hast, erkennst du daran, dass du diese Arbeit so gerne machst und dir nichts anderes vorstellen kannst. Du würdest sie theoretisch auch ohne Bezahlung machen, so sehr gefällt sie dir. Sie macht dich glücklich und das ist der Punkt. Wenn du jeden Tag glücklich bist mit deiner Arbeit, deine Aufgaben voller Leidenschaft und Hingabe erledigst, dann hast du deinen Traumjob gefunden. Und es spielt überhaupt keine Rolle, was das für ein Beruf ist.
Laut Umfragen sind 2/3 der Berufstätigen unzufrieden mit ihrem Job. Lass dir diese Zahl einmal durch den Kopf gehen. Zwei Drittel der Arbeitenden machen etwas, nur um Geld zu verdienen oder die Zeit irgendwie totzuschlagen. Ist das nicht der blanke Wahnsinn? Der Großteil der Menschen tut etwas, tagein und tagaus, was ihnen im Grunde gar keinen Spaß macht. Das ist die Macht der Gewohnheit. Sie machen sich selbst etwas vor. Sie verplempern einen riesengroßen Teil ihres Lebens mit etwas, was sie gar nicht gern machen. Das ist schade. Wie unvorstellbar schön wäre es, wenn diese Menschen ihrer wirklichen Berufung nachgehen und sich selbst und der Gesellschaft den größten Dienst erweisen würden!
Versuche für dich selbst herauszufinden, welche Art von Arbeit dir besonders gefällt und dich erfüllt. Probiere schon in der Schule etliche Jobs aus, mache viele Praktika. Beim Traumjob merkst du nicht, wie die Zeit verfliegt und du ganz in dieser Arbeit aufgehst. Sie belastet dich in keiner Weise und du erlebst unzählige Glücksmomente. Dabei spielt es keine Rolle, ob du der CEO (Chef) einer Firma oder die Putzfrau wirst. Das ist völlig egal. Wenn du Erfüllung bei deiner Tätigkeit findest und du sie richtig gern tust, dann hast du einen Grundstein für ein erfülltes Leben gelegt. Dein Lebensbereich Arbeit ist somit bestens abgedeckt.
Wäre jeder Tag ein Feiertag,
sich vergnügen wäre so ermüdend wie arbeiten.
William Shakespeare
Suche dir einen Job, bevor du ihn brauchst. Warte nicht ab, bis er dir auf dem Silbertablett serviert wird. Das kommt höchst selten vor und meistens nur dann, wenn du sehr gut im Beruf bist und deine Kenntnisse und Fähigkeiten gefragt sind.
Überlege dir zuallererst, wo du beruflich tätig sein möchtest. Ist es daheim in vertrauter Umgebung angenehmer oder kannst du dir vorstellen, weiter weg zu arbeiten? Schaffst du es, mit deiner Arbeit dich selbst und später deine Familie zu ernähren? Was für Perspektiven hast du in diesem Beruf? Und dann beantwortest du dir vielleicht noch diese Fragen:
Arbeitest du gern mit Menschen?
Arbeitest du gern allein?
Arbeitest du gern im Team?
Arbeitest du gern draußen oder lieber drinnen?
Diese und weitere Fragen kannst du dir im Vorfeld stellen, um dir klar zu werden, was du eigentlich willst. Du kannst mögliche Berufe für dich ableiten. Dann durchforstest du gezielt Zeitung, Internet und Aushänge. Vielleicht kennst du auch jemanden, der schon in deinem Traumjob arbeitet. Prima, dann frag ihn einfach, wie es ihm gefällt und ob er dir behilflich sein kann.
Der Klassiker ist die Bewerbung nebst Lebenslauf. Der kann auch mal in handschriftlicher Form verlangt werden. Dein möglicher Arbeitgeber möchte erfahren, ob du ins Team passt. Bitte denke daran: Das Ziel einer Bewerbung ist es, seine Kenntnisse zum Vorteil des Unternehmens einzusetzen und nicht umgekehrt. Die Fragen nach Urlaub, Gehalt und sozialen Vergünstigungen müssen natürlich geklärt werden, aber sie sind nicht der Grund, warum du dich auf eine Stelle bewirbst. Deine Aufgabe ist es, glasklar herauszustellen, warum die Firma genau dich braucht.
Hervorragende Bewerbungsunterlagen sind ein absolutes Muss. Kein schmutziges Papier, keine Rechtschreibfehler und keine falschen Anreden. Das muss sitzen.
Erscheine zum Vorstellungsgespräch überpünktlich, selbst wenn du warten musst. Es gibt für Unpünktlichkeit keine Entschuldigung.
Sei höflich zur Sekretärin oder zum Pförtner. Beide haben eine ungeheuer wichtige Position im Unternehmen. Sie zu ignorieren oder ihnen gegenüber unhöflich aufzutreten ist ein Eigentor für dich.
Während des Vorstellungsgespräches verhalte dich natürlich. Versuche nicht jemand zu sein, der du nicht bist. Gib ehrlich Auskunft, aber verstecke dich auch nicht. Das, was du besonders gut kannst und was die Firma braucht, darfst du gern ausführlich schildern.
Sollte die Bewerbung oder das Gespräch nicht zum gewünschten Erfolg führen, so lass den Kopf nicht hängen. Es zeigt dir immerhin, wo du noch besser werden kannst, was du beim nächsten Mal verändern solltest. Es gibt immer auf der Welt eine Möglichkeit zu arbeiten, du musst nur genau hinschauen.
Eines muss dir aber auch klar sein: Wenn du die 100. Bewerbung geschrieben und immer noch keinen Job gefunden hast, so liegt ein grundlegender Fehler vor. Entweder sind deine Unterlagen mangelhaft oder du bewirbst dich beim falschen Arbeitgeber oder du bist vielleicht einfach zu bequem, es einmal in weiterer Entfernung zu versuchen. Mag sein, dass meine Worte hart sind, aber du bist für deinen Erfolg selbst verantwortlich und niemand anders auf der Welt.
Verlierer sagen: Ich versuche es.
Franz X. Bühler
Private Unternehmen werden in der öffentlichen Diskussion oft als Firmen betrachtet, die möglichst vielen Menschen Arbeit zu geben haben. Je mehr Menschen beschäftigt werden, desto »wichtiger« ist die Firma. Das hört man sehr oft in der Politik und damit versucht man, Wählerstimmen zu bekommen.
Aber: Die Aufgabe einer Firma ist es nicht, Arbeitsplätze zu schaffen oder die Statistik der Arbeitslosenzahlen für die Politik zu verbessern. Die Aufgabe einer Firma besteht darin, mit ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung den maximalen Nutzen für ihre Kunden zu erzielen. Um nichts anderes geht es bei einer Firma.
Wenn du also den Wunsch hast, dich selbstständig zu machen, dann musst du dir im Klaren darüber sein, was du deinen potentiellen Kunden als größtmöglichen Nutzen anbieten kannst. Du musst ein Produkt herstellen oder eine Dienstleistung erbringen, die so einen hohen Wert besitzt, dass andere Menschen dafür gern bezahlen. Das ist die entscheidende Frage, die es zu klären gilt.
Angestellter zu sein ist wie Autofahren mit geschlossenem Dach. Du hast ein vorgegebenes Arbeitsspektrum, welches du bearbeitest. Deine Gedanken, Visionen, Träume und Freiheiten werden durch das Autodach begrenzt, du dienst schließlich einer fremden Firma. Dafür bist du bei Wind und Wetter geschützt und kannst den Scheibenwischer einschalten, wenn die Sicht einmal nicht so besonders ist. Wenn du einmal krank bist, so machst du es dir auf dem Rücksitz bequem und lässt dich weiterkutschieren, bis du wieder fit bist. Du hast eine gewisse Sicherheit, was dein Einkommen und deine Aufgaben betrifft. Sie werden dir mehr oder weniger vorgegeben, je nachdem, welche Position / Hierarchie du in einer Firma innehast.
Es kann sein, dass du keinen Bock hast, als Angestellter zu arbeiten, und lieber dein eigener Herr sein willst. Auch das ist in Ordnung. Alles im Leben hat zwei Seiten, so auch die Selbstständigkeit. Das ist weder richtig noch falsch, selbstständig zu sein, du kommst so oder so durchs Leben. Sich selbstständig zu machen ist vielmehr eine Frage deiner persönlichen Einschätzung und deiner Risikobereitschaft.
Und bitte, liebe Angestellte, schaut nicht neidisch auf selbstständige Berufskollegen. Ihr hättet euch schließlich auch selbstständig machen können!
Selbstständig zu sein ist wie Cabriofahren, ohne Dach. Du siehst den Himmel über dir und kannst deine Träume und Visionen ausleben. Du genießt den frischen Wind um die Nase und die Freiheit, die sich dir bietet. Das ist ein tolles Gefühl. Du bist dein eigener Herr. Als Selbstständiger hast du die Möglichkeit, dir dein Leben aufzubauen, von dem du immer geträumt hast. Es liegt in deiner Hand, es wahr werden zu lassen.
Da es nicht immer nur Frühling und Sommer gibt, sondern auch Herbst und Winter, kann es in einem Cabrio auch einmal sehr ungemütlich werden. Du hast keinen Schutz vor Regen, Nässe und Kälte. Sie prasseln auf dich ein. Auch für schlechte Zeiten, wenn die Auftragslage nicht so rosig ist, musst du dich warm anziehen. Du bist in besonderem Maße dafür verantwortlich, auf deinen Fahrstil zu achten. Du musst Rücksicht nehmen auf deine Gesundheit, deine Vorsorge und deine Arbeitskraft. Bei Ausfall hilft dir niemand, es vertritt dich kein anderer Mensch.
Als Selbstständiger hast du die Freiheit, alles tun zu dürfen, was du magst. Dein Einkommen kann Werte annehmen, von denen ein Angestellter nur träumt. Es kann aber auch Werte annehmen, die dich unter die Armutsgrenze fallen lassen. Beides ist möglich, beides wird kommen.
Der Schritt in die Selbstständigkeit sollte genau geplant und vorbereitet sein. Einfach mal so auf blauen Dunst eine Firma gründen ohne jegliche Vorstellung, was du eigentlich willst, ist töricht und wird nicht von Erfolg gekrönt sein. Suche dir einen Partner, der dich auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet.
Stelle dir die folgenden Fragen:
Was kann ich ganz besonders gut?
Wer braucht mein Produkt oder meine Dienstleistung?
Kann ich dafür Geld verlangen und kann ich davon leben?
Bin ich bereit, beruflich mein eigener Herr zu werden?
Bin ich bereit, meine Komfortzone zu verlassen?
Bin ich sattelfest genug, auch stürmische Zeiten zu überstehen?
Bin ich in der Lage, auch mit weniger Einkommen über die Runden zu kommen?
Habe ich jemanden, der mich im Notfall oder bei Ausfall vertritt?
Bin ich bereit, Dinge zu delegieren, die ich nicht besonders kann?
Bin ich bereit, Risiken auf mich zu nehmen?
Bin ich bereit, Neues auszuprobieren und alte Pfade zu verlassen?
Bin ich bereit zu wachsen?
Bin ich bereit, Verantwortung für andere zu übernehmen, wenn meine Firma wächst?
Wenn du diese Fragen mit Ja beantworten kannst, so hast du gute Voraussetzungen, dich selbstständig zu machen. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, es nebenberuflich zu tun bzw. es zu einem späteren Zeitpunkt erneut anzugehen.
Fazit:
Sowohl Selbstständige als auch Angestellte haben ihren ganz persönlichen Grund, warum sie gerade diese Form der Arbeit gewählt haben. Und das ist in Ordnung so. Jeder soll so leben, wie es ihm beliebt. Plane und recherchiere gründlich im Vorfeld und dann entscheide dich dafür, was deine innere Stimme sagt.
Tue das, wovor du Angst hast, und das Ende der Angst ist dir sicher.
Lebensweisheit
Egal, ob du nun angestellt bist oder selbstständig arbeitest: Ohne Fleiß und Disziplin geht es nicht. Fleißig und diszipliniert arbeiten bedeutet, dass du dir vorher im Klaren bist, was du eigentlich tun möchtest. Auf das Gaspedal zu steigen wie ein Bekloppter und dabei noch nicht einmal zu wissen, wohin die Reise geht, führt dich nicht zum Ziel. Da kannst du noch so fleißig und diszipliniert arbeiten.
Zuerst musst du ein Ziel haben. Darauf gehe ich noch ein. Wenn du das hast, dann kannst du ganz gezielt darauf hinarbeiten. Konzentriere dich dabei immer auf das Wesentliche. Es kommt nicht darauf an, besondere Arbeiten möglichst einfach zu machen, sondern die einfachen Arbeiten besonders gut zu machen. Hierin steckt das Geheimnis erfolgreicher Arbeit.
Wenn du etwas nicht weißt, dann frage nach. Es bringt dir nichts, deine Unkenntnis zu überspielen; irgendwann fliegt das sowieso auf. Es ist überhaupt keine Schande zu fragen, wenn man etwas nicht weiß. Ganz im Gegenteil: Du zeigst damit, dass du dich mit einer Sache richtig auseinandersetzt. Darüber hinaus spart dir Fragen viel Zeit. Das bedeutet natürlich nicht, dass du den ganzen Tag mit Fragen überbrücken sollst, um nichts mehr selbst zu tun. Was ich meine, ist, im richtigen Augenblick eine konstruktive Frage zu stellen. Und mit der Antwort erledigst du dann den Auftrag.
Sei dir bewusst, dass jeder Mensch im Berufsleben ersetzbar ist. Niemand ist unabkömmlich. Du könntest ja mal einen Unfall haben oder in Ohnmacht fallen … Spaß beiseite: Das Leben geht auch ohne dich weiter. Natürlich besitzt du einzigartige Eigenschaften, die in der Form niemand ersetzen kann. Aber 80 % deiner Aufgaben werden weiter fortgesetzt werden, in welcher Art und Weise auch immer. Versuche daher bitte nicht, alles an dich zu reißen und nichts preiszugeben. So nach dem Motto »Wenn ich alles Wissen für mich behalte, dann bin ich unkündbar«. Das ist absoluter Quatsch. Gerade wenn du offen bist im Job und deinem Team deine Fähigkeiten zur Verfügung stellst, dann kannst du nur gewinnen.
Vor allem als Selbstständiger sorge dafür, dass alles normal weiterläuft, wenn du nicht da bist. Dann hast du die richtige Struktur in deiner Firma, quasi den Autopiloten eingeschaltet.
Zuverlässigkeit ist eines der Erfolgsgeheimnisse im Berufsleben, und nicht nur dort. Bloße Anwesenheit und Überstunden sind selten gefragt.
Wenn du zuverlässig im Job bist, man sich auf dein Wort verlassen kann, dann besitzt du eine Gabe von unschätzbarem Wert. Man kann sich auf dich verlassen.
Mitarbeiter, auf die man sich verlassen kann, sind gern gesehen und sehr gefragt. Kein Chef der Welt schmeißt einen zuverlässigen Mitarbeiter raus, nur weil der einen Fehler gemacht hat. Wenn du täglich dein Bestes gibst und das Wesentliche im Job erledigst, brauchst du dir keine weiteren Gedanken zu machen.
Gibt es Probleme bei der Arbeit – und das ist regelmäßig der Fall –, dann laufe nicht davon. Sie holen dich in einer anderen Form wieder ein. Sieh Probleme als Herausforderungen an. Es sind Hinweise, dass es noch nicht so funktioniert, wie du es dir vorgestellt hast. Bleib am Ball und zieh eine Sache durch. Anfangs mag es schwierig scheinen, aber mit der Zeit läuft es leichter und besser. Das ist bei jeder Tätigkeit der Fall.
Schalte bei Routineaufgaben so oft wie möglich auf deinen Autopiloten. Das ist wie beim Auto: Das fährt dich dann mit der von dir eingestellten Geschwindigkeit dahin, egal ob es bergauf oder bergab geht. Mache dir auch deinen eigenen Tempomaten zunutze. Du verbrauchst weniger »Sprit«, also körperliche Energie und kannst Abweichungen vom Normalfall sehr leicht feststellen.
Mit Routine meine ich hier ausdrücklich nicht, dass du alles nur nach Schema F erledigen sollst. Mitdenken ist jeden Tag gefragt. Ich meine aber, dass du für sich immer wiederholende Tätigkeiten einen gewissen Arbeitsablauf im Blut haben solltest.
Das wahre Berufsleben zeigt sich ohnehin erst, wenn du ein paar Jahre gearbeitet hast. Alles andere sind Erfahrungen, die du sammeln darfst. Wissen und Erkenntnisse von der »Straße« sind dem Wissen aus der Schule und der Universität immer überlegen, weil sie angewendetes Wissen sind. Learning by doing lautet eine bekannte Weisheit. Vielen Menschen, die bereits seit Jahren erfolgreich in einer Branche arbeiten, kann man nichts mehr vormachen. Sie haben so viel an Berufserfahrung, davor gilt es den Hut zu ziehen. Wissen, das du jeden Tag aktiv anwendest, macht dich mit der Zeit zu einem weisen Menschen.
Wenn du fleißig, diszipliniert und zuverlässig arbeitest, wenn du im richtigen Moment nachfragst und bei Schwierigkeiten nicht aufgibst, dann wirst du automatisch erfolgreich sein im Berufsleben. Dann brauchst du dir um andere Dinge keinen Kopf zu machen. Denn Erfolg ist die logische Konsequenz aus den genannten Eigenschaften.
Die meisten Menschen sind so glücklich,