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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Veranstaltung: Erzählungen und Romane nach 1989, Sprache: Deutsch, Abstract: „Erzählen, das bedeutet einen Bogen spannen, wo zunächst keiner ist, den Entwicklungen Struktur und Folgerichtigkeit gerade dort verleihen, wo die Wirklichkeit nichts davon bietet […].“ Diese Worte stammen vom 1975 in München geborenen Daniel Kehlmann, der es als deutscher Autor mit seinem 2005 erschienen Roman „Die Vermessung der Welt“ auf den zweiten Platz der weltweit meistverkauften Bücher des Jahres 2006 schaffte. Der Naturforscher Alexander von Humboldt und der Mathematiker Carl Friedrich Gauß, zwei bekannte historische Persönlichkeiten, werden zu Figuren dieser fiktiven Doppelbiografie. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich die zwei jungen Deutschen an die Vermessung der Welt – während Humboldt auf seiner abenteuerlichen Expedition ins südliche Amerika einen Berg an Messergebnissen anhäuft, widmet sich Gauß „allein am [heimischen] Schreibtisch, ein Blatt Papier vor sich“ (S. 247) der Wissenschaft und taucht dabei tief in die Gesetze der Zahlen und des Alls ein. Auf einer Tagung der „Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte“ treffen die beiden Genies aufeinander und stehen von da an in regem Austausch miteinander. Es werden also zwei völlig verschiedene - wenn nicht konträre - Charaktere in einem Roman vereint. Doch auf welche Weise werden die Lebensgeschichten der beiden Figuren Humboldt und Gauß zusammengeführt? Zu diesem Zweck sollen die Ebene der Textstruktur genauer betrachtet und ihre Besonderheiten herausgestellt werden: Wie ist der Roman aufgebaut? Welche Grundstruktur lässt der Text erkennen? Im Anschluss soll die Untersuchung der Textstruktur vertieft werden, indem die Anordnung und Verknüpfung der Themen und Motive analysiert wird. An dieser Stelle sind wiederkehrende Szenen bzw. Motive und im Laufe des Romans wiederholt auftauchende Figuren von Interesse, die auf irgendeine Art eine Verbindung - in Form von Ähnlichkeit oder Kontrast - zwischen Humboldt und Gauß herstellen. Abschließend soll die Frage beantwortet werden, in welchem Verhältnis Struktur und Inhalt in Kehlmanns Werk „Die Vermessung der Welt“ stehen und damit auch die Frage, ob dem Autor die Verbindung der beiden extremen Figuren innerhalb eines einzigen Romans gelungen ist.
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