Ayurveda - Andrea Kathrin Loewig - E-Book

Ayurveda E-Book

Andrea Kathrin Loewig

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Beschreibung

 Zu Hause entgiften und entschlacken mit der "Königin der ayurvedischen Kuren"    In diesem Buch erzählt  Andrea Loewig , bekannt auch als Chefärztin in der TV-Serie " In aller Freundschaft ", von ihrer Liebe zum Ayurveda und zur  Panchakarma-Kur . Sie wurde für die vielbeschäftigte Schauspielerin zu einer idealen Quelle für nachhaltige  Regeneration ,  Entschleunigung  und neue innere  Balance .   Zusammen mit dem hochkompetenten Team des "European Ayurveda Resort Sonnhof Tirol", darunter  indische Ayurveda-Ärzte  und  Ernährungsexperten , möchte Andrea Loewig auch Sie für diese Erfahrung begeistern. Erleben Sie eine komplette Panchakarma-Kur zu Hause: 7 Tage lang erwarten Sie jeweils  kleine Meditationen  und  Rituale , Massagen,  Yoga-Übungen  sowie  ayurvedische Rezepte , die Ihre  Geschmacksnerven stimulieren  und Ihre Entgiftungs- sowie  Selbstheilungskräfte befeuern . Zusätzlich verrät Andrea Loewig ihre persönlichen Geheimtipps und Rituale, um auch in ein ganz normales, tägliches Leben den  Zauber des Ayurveda  einzubauen.   Ein Buch nicht nur für alle Fans von Andrea Loewig: Entdecken Sie das Geheimnis eines 5000 Jahre alten  Detox -Konzeptes -  entgiften  und  entschlacken , regenerieren und entschleunigen Sie mit der " Königin der ayurvedischen Kuren "! 

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Seitenzahl: 234

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Impressum

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Barbara Fellenberg

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Bildredaktion: Simone Hoffmann

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, München, Bettina Stickel

Fotogestaltung: Susanne Schramke, München

Foodproduktion: Jochen Arndt, Berlin

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-8338-8623-2

1. Auflage 2023

Bildnachweis

Coverabbildung: GU/Kirsten Nijhof (Autorenfoto), Stocksy, Getty Images

Illustrationen: Sarah Burghardt

Fotos: Ayurvedahotel Sonnhof; Getty Images; Eberhard Grossgasteiner/Unsplash; GU/Kirsten Nijhof; GU-Archiv/Wolfgang Schardt; Casey Horner/Unsplash; iStockphoto; Collins Lesulie Joe/Unsplash; Oscar Keys/Unsplash; Kenrick Mills/Unsplash; Plainpicture; Claud Richmond/Unsplash; Charly Schwarz, Innsbruck; Shutterstock; Stocksy; Thomas&Thomas/Zoest

Styling: Susa Lichtenstein

Haare & Make-up: Natalie Rexygel/SHINE

Syndication: www.seasons.agency

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Alle Ratschläge und Anwendungen in diesem Buch wurden von den Autoren sorgfältig recherchiert und in der Praxis erprobt. Dennoch können nur Sie selbst entscheiden, ob und inwieweit Sie diese Vorschläge umsetzen können und möchten. Lassen Sie sich in allen Zweifelsfällen zuvor durch einen Arzt oder Therapeuten beraten. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

AYURVEDA KANN JEDER!

Ayurveda ist ein wahres Kraftelixier! Das durfte auch Schauspielerin Andrea Loewig erfahren. In einem Ayurveda Resort in Tirol konnte ihr Körper entgiften und ihre Seele aufatmen. Ganz nebenbei hat der TV-Star gelernt, auch mal innezuhalten, die Ruhe zu genießen und sich auf das zu fokussieren, was im Leben wirklich zählt.

Mein Weg zum Ayurveda

Andrea Loewig ist Schauspielerin, Synchronsprecherin, Tänzerin und Sängerin. Einem breiten Publikum bekannt ist sie vor allem durch die Ärzteserie »In aller Freundschaft«, die seit 1998 in der ARD ausgestrahlt wird und in der sie als Oberärztin Dr. Globisch in der Rolle der Anästhesistin und Chirurgin tätig ist, also ganz und gar in der Schulmedizin beheimatet. In ihrem Privatleben liegt ihr aber schon seit langer Zeit auch die Naturheilkunde am Herzen.

FRAU LOEWIG, WIE UND WANN SIND SIE ZUM AYURVEDA GEKOMMEN?

Mein Weg zum Ayurveda begann im Grunde schon vor über 20 Jahren, als eine gute Freundin, die beruflich viel auf Reisen war, mir begeistert von ihren Ayurvedakuren in Sri Lanka erzählte. Sie war nicht ernsthaft krank, hatte aber immer wieder mit Reizdarmsymptomen zu kämpfen. Dagegen halfen ihr die meist zweiwöchigen Panchakarma-Kuren, die sie sich einmal im Jahr gönnte, sehr gut – besser als alles, was die Schulmedizin in dieser Hinsicht anzubieten hat. Auch das ganze Ambiente, von dem sie erzählte: das gute ayurvedische Essen, die Ölmassagen, Yoga und Meditation unter Palmen – das klang so traumhaft, dass ich das unbedingt mal mit ihr zusammen machen wollte.

Aber wie das Leben so spielt: Zuerst war es mein berufliches Engagement, das mich davon abhielt, dann kam 2008 meine Tochter Josephine zur Welt und an eine Ayurvedakur war als berufstätige und alleinerziehende Mutter nicht mehr zu denken. Ich habe den Traum, eine solche Kur zu machen, also wieder für einige Jahre hintangestellt, ohne ihn aber jemals ganz zu vergessen. Immer wenn ich meine Freundin traf, erzählte sie mir von ihren Erfahrungen mit dem Ayurveda und führte mich ein in diese faszinierende Welt der Doshas, die sich aus den fünf Elementen zusammensetzen. Ich fand das ungeheuer spannend, aber es blieb sehr lange eine fremde Welt, von der ich hoffte, sie irgendwann näher kennenzulernen.

Bevor sich die Möglichkeit ergab, tatsächlich eine ayurvedische Kur zu machen, stieß ich auf ein Buch über Ayurveda, das mich sehr beeindruckte. Eine andere Freundin hat es mir zu Weihnachten geschenkt, weil sie selbst so angetan war von den in diesem Buch beschriebenen Alltagskuren, die jeder für sich allein zu Hause durchführen kann.

»Wie neugeboren durch modernes Ayurveda« heißt dieses Buch, geschrieben von Kulreet Chaudhary, einer indischstämmigen Ärztin, die in den USA aufgewachsen ist und dort auch Medizin studiert hat. Als sie selbst erkrankte und unter Reizdarmbeschwerden, schweren Migräneattacken und unerklärbarer Gewichtszunahme litt, halfen alle schulmedizinischen Bemühungen nicht weiter und ihre Familie überredete sie schließlich dazu, sich von ayurvedischen Ärzten behandeln zu lassen. Tatsächlich wurde sie geheilt und hatte nun den Wunsch, dieses alte Heilwissen möglichst vielen Menschen in der westlichen Welt zugänglich zu machen. Und zwar nicht in seiner ganzen Komplexität, sondern so, dass jeder Mensch es in sein Alltagsleben integrieren kann. Genau das hat meine Freundin erfolgreich gemacht und ist damit sogar ihre überflüssigen Pfunde losgeworden.

HABEN SIE SELBST DAS DANN AUCH AUSPROBIERT UND ETWAS AN IHREM LEBEN ODER VIELLEICHT AUCH ERST MAL NUR AN IHRER ERNÄHRUNG VERÄNDERT?

Oh ja, absolut. Da gibt es zum Beispiel einen Tee aus Anis, Kreuzkümmel und Koriander (siehe >), den man den Tag über trinken soll, um seinen Stoffwechsel zu harmonisieren und Heißhungerattacken zu vermeiden. Dieser Tee ist genial, weil er einen von diesem Heißhunger befreit, den unsere Lebensmittelindustrie leider forciert mit extrem zuckerhaltigen Produkten. Ich bin alles andere als dogmatisch oder rigide, was Ernährung angeht, denn ich glaube, dass Verbote Süchte eher verstärken, als dass sie sie langfristig heilen. Aber ich versuche schon lange, mich und meine Familie gesund zu ernähren, und es gibt ja eine Menge überzeugender Studien, die zeigen, was für enorme gesundheitliche Probleme durch diese Zuckersucht weltweit entstanden sind. Damit habe ich mich in den letzten Jahren oft beschäftigt.

WAS HAT SIE DENN AN CHAUDHARYS BUCH BESONDERS ÜBERZEUGT UND DEM AYURVEDA VIELLEICHT EINEN SCHRITT NÄHERGEBRACHT?

Ich bin ein praktischer, sehr aktiver, manchmal auch ungeduldiger Mensch und habe eine ganze Menge zu tun mit Job und Familie. Besonders angesprochen hat mich deshalb, dass diese Ärztin in ihrem Buch schrieb, man müsse nur vier Dinge berücksichtigen, um sich zu »resetten«, den Körper zu entgiften, den Stoffwechsel zu harmonisieren, gegebenenfalls abzunehmen und Heißhungerattacken zu vermeiden. Die vier Schritte, die man gehen muss, benennt sie folgendermaßen: 1. Verändern Sie Ihre Biochemie, 2. Überwinden Sie Heißhungerattacken, 3. Verbrennen Sie Fett und gewinnen Energie und 4. Schlagen Sie Ihren ungesunden Lebensgewohnheiten ein Schnippchen.

Das klang für mich reizvoll und vor allen Dingen machbar, für jeden umsetzbar und ungeheuer entlastend. Man muss also nicht unbedingt stundenlang meditieren, im Schneidersitz sitzen können und Yoga praktizieren. Im Grunde geht es nur darum, herauszufinden, was einem guttut und was man möglichst vermeiden sollte. In den allermeisten Fällen ist es überhaupt nicht nötig, sein Leben komplett umzukrempeln.

In meinem Freundeskreis – und vor allem bei meinen Freundinnen – hat sich seit längerer Zeit herumgesprochen, dass Ayurveda uns viel zu bieten hat. Nehmen Sie zum Beispiel Triphala, ein sogenanntes Kräftigungs- und Verjüngungsmittel (»Rasayana« auf Sanskrit), das speziell verjüngend auf den Verdauungstrakt wirkt, aber auch für reine Haut sorgt und gut für die Sehkraft sein soll.

GILT IHR INTERESSE SPEZIELL DEM AYURVEDA ODER HABEN SIE AUCH SONST MIT NATURHEILKUNDE GUTE ERFAHRUNGEN GEMACHT?

Homöopathie und Traditionelle Chinesische Medizin finde ich auch sehr interessant. Ich trinke ab und zu Selleriesaft nach Anthony Williams und nehme immer wieder kurmäßig Nahrungsergänzungsmittel wie Zink und Vitamin C ein. Ich glaube, ich habe mittlerweile gelernt, in mich hineinzuhören und zu spüren, was mein Körper braucht.

Vor einigen Jahren war ich drei Tage bei einer Schamanin, die unter anderem mit energetischen Massagen arbeitet. Damals waren meine Akkus ziemlich leer. Nach den drei Tagen sagte sie zu mir, sie habe noch nie erlebt, dass jemand mit so leeren Akkus gekommen und nach so kurzer Zeit mit so vollen Akkus wieder gegangen sei. Ich denke, das liegt daran, dass ich im Prinzip schon sehr lange auf meine Gesundheit achte.

Mein Wahlspruch dabei lautet. »Wer heilt, hat recht.« Es gibt viele Wege zur Heilung, davon bin ich überzeugt. Und ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass neben der Schulmedizin auch verschiedene andere Heilmethoden anerkannt werden. Dass sie ergänzend und nicht konkurrierend betrachtet werden. Natürlich gibt es Situationen, in denen die Schulmedizin gefragt ist. Diese hat zum Beispiel in der Chirurgie in den letzten Jahrzehnten bahnbrechende Fortschritte gemacht. Auch dank der immer weiter voranschreitenden technischen Errungenschaften. Aber es gibt eben auch Krankheitsbilder, bei denen sie praktisch auf der Stelle tritt und versucht, nur die immer zahlreicher werdenden Symptome zu bekämpfen. Wie bei den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Ich fände es großartig, wenn ein Schulmediziner einen Patienten gemeinsam mit einem Homöopathen oder einem ayurvedischen Arzt behandeln und dessen Leiden ganzheitlich betrachtet würde. Abgesehen davon muss aber jeder Mensch seinen eigenen Heilungsweg finden, der zu ihm beziehungsweise zu seiner jeweiligen Situation passt. Und das kann sich im Laufe des Lebens auch ändern.

Bei mir fing es zum Beispiel irgendwann an, dass ich im Frühjahr das Bedürfnis hatte, mich zu entgiften. Ich lebe schon lange außerhalb von Berlin und habe einen sehr starken Bezug zur Natur. Mein Garten, die Spaziergänge mit meinem Hund: Das sind für mich wichtige »Energiespender«, die mich ins Gleichgewicht bringen, wenn ich gestresst bin. Und wenn ich im Frühling die Natur beobachte und in mich hineinhöre, entsteht dieses Bedürfnis eigentlich fast von allein. Viele dieser gelben Blüten im Frühjahr können uns mit ihren Bitterstoffen beim Entgiften helfen. Solche Zusammenhänge finde ich faszinierend. Dass wir wieder lernen, uns als einen Teil der Natur zu betrachten, halte ich für sehr wichtig – auch im Hinblick auf die Klimakrise und unsere generelle Ausrichtung.

DAS IST EIN WUNDERBARER ÜBERGANG ZUM THEMA AYURVEDA, DENN DORT GILT DER MENSCH JA ALS UNTRENNBARER TEIL DES KOSMOS. KOMMEN WIR ALSO AUF IHRE AYURVEDAKUR ZU SPRECHEN, DIE SIE VOR DEM BEGINN DER PANDEMIE NICHT ETWA IN SRI LANKA, SONDERN IN EINEM AYURVEDAHOTEL IN TIROL GEMACHT HABEN. WIE KAM ES DAZU?

Wie so oft im Leben waren es verschlungene Umwege, die mich an diesen wunderschönen Ort geführt haben. Es würde zu weit führen, das im Einzelnen zu erklären. In Kürze nur so viel: Durch die Borrelioseerkrankung meiner Tochter kam ich zu einem Arzt, der eine besondere Form der energetischen Therapie entwickelt hat und an zwei Orten praktiziert, einer davon ist eben im European Ayurveda Resort Sonnhof in Hinterthiersee.

Es ist schon lustig, denn eigentlich bin ich ja der »Meertyp«. Wenn man mich fragt, wo ich Urlaub machen möchte, dann kommt spontan: »am Meer«. Deshalb hatte ich mir früher auch immer vorgestellt, eine Ayurvedakur in Sri Lanka oder in Indien am Meer zu machen. Doch die Gerüche nach ayurvedischen Gewürzen und Aromaölen und diese Landschaft, diese Berge um Hinterthiersee – all das hat mich von Anfang an fasziniert. Das ist ein Kraftort. Es ist absolut ruhig dort, aber diese Ruhe hat nichts Bedrückendes oder Lähmendes, sondern wirkt im Gegenteil belebend. Und so beschloss ich, mit einer Ayurvedakur nicht zu warten, bis ich nach Sri Lanka fliegen kann, sondern es einfach in Österreich zu probieren.

GAB ES EINEN ANLASS GESUNDHEITLICHER ART FÜR IHRE ENTSCHEIDUNG ODER HATTEN SIE DAVOR BESONDERS VIEL STRESS?

Eigentlich nicht. Meine Akkus waren vielleicht nicht gerade im Bestzustand, aber im Grunde ging es mir gut. Dr. Sharma, der leitende Ayurvedaarzt im Sonnhof, führte die Zungen-, Puls- und Augendiagnose durch und kam nach dem Anamnesegespräch zum Ergebnis, dass er nichts mehr zu tun hätte, wenn alle Patienten in einem so guten Zustand zur Kur kämen. Mir ging es einfach darum, ganzheitlich zu entgiften, zur Ruhe zu kommen und aufzutanken. Gemeinsam mit einer Freundin, die mit mir zur Kur gekommen war, durfte ich deshalb auch eine Panchakarma-Kur »light« machen. Während die meisten anderen Patienten abends nur eine Suppe essen durften, kamen wir voll in den Genuss der leckeren ayurvedischen Küche. Wir blieben auch nur eine Woche lang dort. Eine reguläre Panchakarma-Kur dauert zwei bis drei Wochen.

WAS HAT IHNEN BESONDERS GUTGETAN? WELCHE BEHANDLUNGEN HABEN SIE ALS BESONDERS WIRKSAM ERLEBT?

Diese Ölmassagen, die zu den Reinigungsritualen zählen, und auch den Stirnguss, den manche gar nicht so mögen, fand ich unglaublich entspannend und wohltuend. Aber genau genommen ist es die Kombination aus allem, der ganzheitliche Ansatz, der mir so gefällt. Man tut nicht nur etwas für den Körper, sondern auch für die Seele und den Geist. Ich bin von meinem Naturell her ein sehr aktiver, man kann auch sagen hibbeliger Mensch, der immer in Aktion ist. In Hinterthiersee habe ich manchmal anderthalb oder fast zwei Stunden auf meinem Balkon gesessen und einfach nur in die Landschaft geschaut, ohne eine Spur von Unruhe in mir zu spüren. Das war eine Form des Ankommens bei mir selbst, des In-mir-Ruhens, wie ich es selten erlebt hatte. 

Und gleichzeitig passte das zu einem Prozess, den ich schon seit einigen Jahren durchlaufe. Ich bin nicht mehr die Jüngste und ich merke, dass ich an einen Punkt komme, an dem es nicht mehr darum geht, alles zu erringen, zu bekommen, zu werden. Ich bin 1966 geboren und ein »Feuerpferd« im Sinne der chinesischen Astrologie: leidenschaftlich, abenteuerlustig, ehrgeizig, kreativ und immer in Fahrt. Früher wurde mir oft gesagt: »Ein bisschen leiser ginge auch.« Ich wollte alles schaffen, war die Lauteste und manchmal durchaus anstrengend für meine gesamte Umgebung. Das war aber auch okay, denn auf diese Weise konnte ich vor allem beruflich viel erreichen. Aber mittlerweile bin ich in einer Lebensphase, in der das Seindürfen, das Angekommensein und die Zufriedenheit mit dem, was ist, und das Genießen mit allen Sinnen vorrangig werden. Ich habe nicht mehr ständig Angst, etwas zu verpassen, wenn ich in meinem Garten sitze. 

Genau diese Prozesse werden unterstützt, wenn man sich Zeit nimmt für eine ayurvedische Reinigungskur, in der es ja auch darum geht, Dinge loszulassen – körperlich, geistig und seelisch –, sich darüber klar zu werden, was einem wirklich wichtig ist. Aus ayurvedischer Sicht ist »Ansammlung/Stauung« – also ein Ungleichgewicht der Doshas – das erste Stadium von Krankheit. Insofern kam die Panchakarma-Kur für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. In früheren Zeiten, in denen ich noch voll in meinem Hamsterrad am Rotieren war, hätte mir eine solche Kur zwar sicher auch gutgetan, ich hätte mir aber nicht die Zeit dafür genommen und wenn ich es doch gemacht hätte, mich wahrscheinlich nicht so darauf einlassen können, wie das jetzt der Fall war.

ZU EINER AYURVEDAKUR GEHÖREN AUCH YOGA UND MEDITATION. WIE GING ES IHNEN DAMIT? KONNTEN SIE DEM AUCH ETWAS ABGEWINNEN?

Yoga mache ich schon sehr lange. Das war meine Rettung, nachdem ich als Tänzerin abtrainieren musste, weil ich schwanger war und nicht mehr zum Balletttraining gehen konnte. Ich habe sehr viel getanzt und als Jugendliche war mein großer Traum, Musicaldarstellerin zu werden. Diesen Traum habe ich mir auch erfüllt und bin als Hauptdarstellerin in ein paar Musicals aufgetreten. Da gehörten Tanz und Gesang dazu und um das durchzuhalten, muss man wirklich hart trainieren: Ballett an der Stange, Steppen und so weiter. Damals war Yoga für mich nicht angesagt. Außerdem war ich der Meinung, dass ich dabei nur frieren und mich langweilen würde. Als ich dann auf Yoga umstieg, habe ich mich daher zunächst für Bikram Yoga, auch Hot Yoga genannt, entschieden, weil man dabei ebenfalls auf Hochtouren kommt. In einem Bikram-Yoga-Studio trainiert man bei 40 °C und hat nach anderthalb Stunden das Gefühl, man hätte vier Stunden normales Hatha Yoga gemacht. Die Yogastunden im Sonnhof habe ich aber natürlich auch genossen. Es ist nur so, dass es mir tendenziell noch immer am leichtesten fällt, meinen Geist zur Ruhe zu bringen, wenn mein Körper auf Höchstleistung geht.

DANN IST MEDITATION WAHRSCHEINLICH EHER SCHWIERIG FÜR SIE?

Dr. Sharma sagte nach der Diagnose zu mir: »Sie sind kein Meditationstyp. Maximal geführte Meditationen gehen für Sie.« Und genauso ist es. Wenn ich in einer Gruppe bin und eine geführte Meditation angeboten wird, bin ich dabei. Auch in Verbindung mit sanftem Yoga kriege ich es hin. Mich aber einfach nur allein hinsetzen oder -legen und meditieren, das ist zumindest bisher nicht mein Ding. Ich denke, da muss jeder seinen Weg finden und schauen, wo er steht und was ihm liegt. 

So hat Dr. Sharma zum Beispiel auch ins Schwarze getroffen, als er meinte, ich sei kein reiner Lesetyp, sondern solle lieber Hörbücher hören, als mich mit dem Lesen zu quälen. Und das stimmt. Ich lese zwar massenhaft Drehbücher, aber viele Bücher, die ich in den letzten Jahren von Freunden geschenkt bekommen habe, stehen noch ungelesen im Regal. Tatsächlich fällt es mir viel leichter, zuzuhören, als zu lesen.

Und sehen Sie, das finde ich auch großartig am Ayurveda, dass man einen nicht umkrempeln oder zu etwas bringen will, das einem nicht liegt. Man spricht im Ayurveda von drei Konstitutionstypen, auch Doshas genannt, von denen keine besser oder schlechter ist als die andere: Vata, Pitta und Kapha. Jeder Mensch hat diese Doshas in unterschiedlich starker Ausprägung in sich. Ganz ausgeglichen ist vermutlich keiner. Ich bin Pitta-Vata mit einer Tendenz zu Pitta und relativ wenig Kapha. Pitta- und Vata-Typen brauchen beide viel Bewegung, um im Gleichgewicht zu bleiben. Und das trifft hundertprozentig auf mich zu.

Tendenziell brauche ich eher Meditation in Bewegung. Wenn ich allein mit meinem Hund spazieren gehe, kann ich meinen Geist wunderbar zur Ruhe bringen und den Kopf freikriegen. Ich kann aber auch mal im Garten sitzen und einfach nur die Vögel beobachten. Der Natur kann ich sehr viel abgewinnen und in Resonanz mit ihr gehen. Und was mir im Übrigen auch guttut und was ich mir sehr gern ab und zu gönne, ist ein Mittagsschläfchen. Das sind so meine Formen des Innehaltens und Auftankens.

FÜR DIE VERSCHIEDENEN AYURVEDISCHEN KONSTITUTIONSTYPEN GIBT ES TEILS UNTERSCHIEDLICHE ERNÄHRUNGSEMPFEHLUNGEN. ACHTEN SIE DARAUF, WENN SIE SELBST KOCHEN? UND HABEN SIE REZEPTE AUS DEM SONNHOF MIT NACH HAUSE GENOMMEN?

Auf den Konstitutionstyp muss ich beim Essen ehrlich gesagt gar nicht so sehr bewusst achten. Interessanterweise habe ich die Nahrungsmittel, von denen Dr. Sharma mir sagte, sie würden mir eher nicht bekommen, sowieso schon nur selten oder gar nicht gegessen und umgekehrt hatte ich schon eine Vorliebe für die Dinge, die gut für mich sind. Außerdem habe ich im Sonnhof gelernt, dass man die sogenannte Tridosha-Ernährung, also eine Ernährung, in der der alle Doshas berücksichtigt werden, immer genießen darf, wenn man keine extremen Ungleichgewichte hat. Sonst wäre es ja auch extrem schwierig, für eine Familie zu kochen.

Wenn ich zu Hause koche, und das tue ich gerne, sofern ich nicht gerade am Drehen bin, beschränke ich mich nicht auf ayurvedische Gerichte. Aber ich weiß, dass mir diese Ernährung guttut und im Übrigen auch sehr gut schmeckt. Mein Wunsch ist schon, sie noch mehr in meinen Alltag zu integrieren. Verschiedene Gewürze wie etwa der Kreuzkümmel sind neu in mein Repertoire gekommen oder die Gewürzmischungen für Vata und Kapha. Hummus, diese wunderbare Kichererbsenpaste, liebe ich mittlerweile sehr. Meine Tochter und mein Mann legen aber nach wie vor Wert auf ihr Fleisch, und einmal die Woche kriegen sie dann halt auch gutes Fleisch aus biologischer, artgerechter Tierhaltung. Ansonsten biete ich aber auch Alternativen an und vertraue darauf, dass steter Tropfen den Stein höhlt. Außerdem sehne ich den Tag herbei, an dem es Fleischersatz gibt, der wirklich schmeckt wie Fleisch, aber keines ist. Dann werde ich nochmals versuchen, meine Familie umzustimmen.

Das Schöne am Ayurveda ist ja auch, dass es keine rigorosen Verbote gibt, sondern nur Regeln, an die man sich in der Tendenz halten sollte. Die Lebensfreude und der Genuss sind wichtige Bestandteile des Ayurveda, und deshalb setzt er auf Zurückhaltung und Maßhalten, aber nicht auf Verbote. Und dann habe ich selbst noch so einen Trick oder wie man das auch immer nennen mag: Wenn ich etwas esse oder trinke, was für mich eigentlich nicht so förderlich ist, zum Beispiel Milch, dann sage ich innerlich: »Bitte, tu mir gut. Gib mir Kalzium und hilf mir meine Speicher aufzufüllen. Ich habe jetzt gerade richtig großen Appetit auf dich und möchte dich genießen.« Unser Bewusstsein und die Macht unseres Geistes sind stark und ich bin überzeugt, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich etwas mit schlechtem Gewissen zu mir nehme oder ob ich dazu gute Gedanken als Beigabe wähle. 

ERINNERN SIE SICH NOCH, WIE DAS WAR DIREKT NACH DER KUR? HATTEN SIE DA SO EIN GEFÜHL, KÖRPERLICH UND GEISTIG GEREINIGT UND ERFRISCHT ZU SEIN?

Absolut, ich habe mich supergut gefühlt nach der Woche. Ich war zur Ruhe gekommen, fühlte mich energiegeladen, aber auch offener. Meine Wahrnehmung für mich und meine Umgebung hatte sich verändert. Überdeutlich fiel mir das auf, als ich mich kurz danach in Leipzig mit einem Freund wie immer im Straßencafé getroffen habe. Das kam mir plötzlich so laut vor, die Leute, der Verkehr, alles so stressig. Ich habe das gar nicht mehr ausgehalten und musste den Freund bitten, mit mir ein ruhigeres Lokal in einer Seitenstraße aufzusuchen. So etwas hatte ich davor eigentlich nur einmal erlebt, als ich nach der Geburt meiner Tochter ein Vierteljahr zu Hause geblieben war und dann zum ersten Mal mit dem Kinderwagen durch die Einkaufsstraße von Friedrichshagen gelaufen bin. Damals hatte ich auch das Gefühl, mein Kind packen und sofort wieder in den ruhigen Garten fliehen zu müssen.

Das hört sich jetzt vielleicht etwas übertrieben an, aber mir wurde klar, wie meine und wahrscheinlich unser aller Sensoren in unserem normalen Alltagswahnsinn abstumpfen müssen, um das auszuhalten. Und wenn diese Schutzhülle, die wir um uns herum bauen, dann mal durchlässiger wird, merken wir erst, wie vielen Reizen wir uns normalerweise aussetzen. In Leipzig im Straßencafé hatte ich jedenfalls das Gefühl, dass mein Körper, meine Sensoren mir sagten: »Lass uns doch wieder nach Hinterthiersee fahren.« 

Nicht, dass ich zur Einsiedlerin werden möchte, aber nach Möglichkeit möchte ich mir schon wenigstens alle zwei Jahre so eine Woche Rückzug und Auftanken bei einer Ayurvedakur gönnen. Und ansonsten natürlich auch im Alltag mehr darauf achten, immer wieder kleine Auszeiten zu nehmen, mich gesund zu ernähren, genug zu schlafen und für ausreichend Bewegung in der Natur zu sorgen.

UND DAMIT WÄREN WIR BEIM KONZEPT DIESES BUCHES, IN DEM WIR DEN LESERN UND LESERINNEN EINE EINFACH UMZUSETZENDE 7-TAGE-DETOX-KUR FÜR ZU HAUSE MIT REINIGUNGSRITUALEN, AYURVEDISCHEN REZEPTEN, KLEINEN MEDITATIONEN, YOGA- UND ATEMÜBUNGEN SOWIE INSPIRATIONEN ZUR SELBSTREFLEXION ANBIETEN WOLLEN. 

Ja, das liegt mir sehr am Herzen. Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich in ein Ayurveda Resort zu begeben – weder finanziell noch zeitlich. Aber es gibt sehr vieles, was man auch zu Hause umsetzen kann, wenn – und das ist freilich die Voraussetzung dafür – man sich die Zeit dafür nimmt. Ich möchte jeden dazu ermutigen, es einfach mal auszuprobieren. Am besten zusammen mit Partner oder Partnerin, wenn man nicht allein lebt. Wir erleben turbulente Zeiten und sie werden nicht einfacher in absehbarer Zeit. Wir haben gerade alle eine Menge zu bewältigen, jeder Einzelne für sich und unsere Gesellschaft als Ganzes. In solchen Zeiten geht es auch darum, den Fokus immer wieder auf gute und schöne Dinge zu lenken – auf Dinge, die heilsam und die wirklich wichtig sind. Eine ayurvedische Detoxwoche reinigt nicht nur körperlich, sondern hat auch seelische und geistige Aspekte. Man verzichtet freiwillig auf das eine oder andere und spürt dabei, dass »weniger« auch besser sein kann und es viele Dinge gibt, die man getrost hinter sich lassen kann. Gleichzeitig sensibilisiert man seine Wahrnehmung und kann das Leben mit allen Sinnen genießen. 

Dass möglichst viele Menschen diese Erfahrung machen, das wünsche ich mir, und steuere dazu gerne meine persönlichen Tipps bei!

GESUNDHEITSGEHEIMNISSE DES AYURVEDA

»Ayurveda« bedeutet so viel wie »Wissenschaft vom gesunden Leben«. Da verwundert es nicht, dass er sich deutlich mehr mit den Voraussetzungen für Gesundheit befasst als mit Krankheiten. Weit vor der Behandlung von Erkrankungen rangieren die Gesundheitsvorsorge und Regeln für einen Lebensstil, der uns möglichst lang gesund erhält.

GANZHEITLICH HEILEN

Ayurveda, die indische Lehre vom gesunden Leben, hat längst den Westen erobert – auch weil sie weit mehr ist als bloße Medizinheilkunde. Ayurveda vermag ebenso, Krankheiten vorzubeugen und die Balance von Körper, Geist und Seele (wieder)herzustellen.

Die meisten Menschen, die von Ayurveda gehört, sich aber noch nicht eingehender mit dieser Lehre aus dem alten Indien beschäftigt haben, bringen sie in Verbindung mit Massagen, Entschlackungskuren und einer speziellen Ernährungslehre. Auch in diesem Buch geht es schwerpunktmäßig um das Thema Entgiftung. Ayurveda umfasst jedoch weitaus mehr und du solltest dir ein wenig Zeit nehmen, um dich mit der faszinierenden Welt der ayurvedischen Heil- und Lebenskunst vertraut zu machen, bevor du damit beginnst, mithilfe des nächsten Kapitels eine Detoxwoche allein zu Hause durchzuführen.

Ayurveda gilt als ältestes ganzheitliches Medizinsystem der Welt, befasst sich aber keineswegs nur mit der Heilung von Krankheiten. Vielmehr ist die ayurvedische Auffassung von Gesundheit und Krankheit eingebettet in ein philosophisches Gesamtkonzept, in dem der Mensch als ein untrennbarer Teil des Kosmos gesehen wird.

Wann genau Ayurveda entstanden ist, wissen wir nicht. Archäologische Funde belegen jedoch, dass indische Ärzte schon im 6. Jahrhundert v. Chr. ein sehr genaues Verständnis der menschlichen Anatomie, der Verdauung und des Blutkreislaufs hatten. In Sri Lanka gab es bereits 427 v. Chr. die ersten Krankenhäuser. Man vermutet, dass es dort und in Indien schon sehr früh Schulen und Universitäten gab, an denen das umfangreiche medizinische Wissen gelehrt wurde. Durch Ärzte, die an verschiedenen Herrscher- und Königshäusern praktizierten, verbreitete sich Ayurveda dann weiter in den Osten bis nach Indonesien und in den Westen bis nach Griechenland. Auf diese Weise wurde er zur Grundlage für die Traditionelle Chinesische und die Tibetische Medizin, hatte aber auch Einfluss auf die westliche Medizin, die ihre Wurzeln im antiken Griechenland hat.

Ayurveda ist, wenn man so will, die »Mutter aller Heilkünste«. Durch den regen Wissensaustausch zwischen Ost und West seit der Antike hat er aber auch von der europäischen Naturheilkunde, insbesondere der Phytotherapie, profitiert. Was Ayurveda allerdings von vielen naturheilkundlichen Ansätzen, die es überall auf der Welt gab, unterscheidet, ist sein philosophisches, ganzheitliches Konzept, das alle Aspekte des Lebens umfasst.

Heutzutage müssen Ayurvedaärzte in Indien und Sri Lanka fünfeinhalb Jahre lang studieren und danach ein Staatsexamen ablegen. Das entspricht genau dem Zeitraum, den auch westlich ausgebildete Mediziner brauchen, um ihr Studium abzuschließen. Es handelt sich also keineswegs um eine Schmalspurausbildung. Im Gegenteil! Denn die meisten spezialisieren sich danach noch auf einen bestimmten Bereich des Ayurveda und studieren mindestens noch einmal drei Jahre lang.

DIE WISSENSCHAFT VOM LANGEN, GESUNDEN LEBEN

Der Begriff »Ayurveda« setzt sich zusammen aus den Wörtern »ayus« (Leben) und »veda« (Wissen oder Weisheit). Man kann Ayurveda also übersetzen als »Wissenschaft vom Leben« oder auch als »Lebensweisheit«. Dabei geht es um Heilung und Gesundheit in einem umfassenden Sinne. Denn im Ayurveda wird der Mensch stets als Einheit von Körper, Seele und Geist betrachtet. Körperliche Beschwerden oder Krankheitssymptome isoliert von der seelischen und geistigen Verfassung eines Menschen zu behandeln, wie dies in der westlichen Schulmedizin oft praktiziert wird, widerspricht der ayurvedischen Lehre von Grund auf. Aber auch Psychosomatik, die einseitig von Auswirkungen eines psychischen Konfliktes auf körperliche Funktionen ausgeht, hat mit der ayurvedischen Auffassung wenig gemeinsam. Weitaus näher sind dem Ayurveda da schon neuere Forschungen aus der Psychoneuroimmunologie oder der Neurogastroenterologie. In diesen Forschungszweigen konnte mittlerweile nachgewiesen werden, dass etwa Störungen im Magen-Darm-Trakt oder ein aus der Balance geratenes Darmmikrobiom Ängste und Depressionen zur Folge haben und umgekehrt psychische Probleme körperliche Beschwerden nach sich ziehen können.