Babyspiele - Spielerische Babyförderung von Anfang an: Wie Sie Motorik, Wahrnehmung, emotionale Entwicklung & Sprachvermögen Ihres Babys fördern und eine enge Eltern-Kind Beziehung aufbauen - Anna-Lena Meinders - E-Book + Hörbuch

Babyspiele - Spielerische Babyförderung von Anfang an: Wie Sie Motorik, Wahrnehmung, emotionale Entwicklung & Sprachvermögen Ihres Babys fördern und eine enge Eltern-Kind Beziehung aufbauen E-Book und Hörbuch

Anna-Lena Meinders

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Beschreibung

Spielerische Baby-Förderung: Mit zwangloser Förderung vom ersten Augenblick an optimale Entwicklungschancen bieten Für frischgebackene Eltern ist eines klar: Von Anfang an nur das Beste fürs Baby! Zum Glück hat Mutter Natur die wichtigsten Dinge schon gut eingerichtet, aber durch gezielte Förderung können Sie den perfekten Start ins Leben entscheidend mitgestalten und wie das ganz einfach gelingt, zeigt Ihnen dieser Ratgeber. Ein Spielzeug werfen, Bedürfnisse ausdrücken, Mamas Stimmung erkennen und noch vieles mehr: Was für uns längst selbstverständlich ist, ist in Wahrheit das Ergebnis langer und aufregender Entwicklung und die beginnt bei Ihrem Baby in der ersten Sekunde seines Lebens. Klar, dass man als Eltern da alles richtig machen will, und tatsächlich haben Sie hier einiges in der Hand, um die Weichen des jungen Lebens optimal zu stellen. Finden Sie in diesem Buch zuerst einmal heraus, wie Lernprozesse eigentlich ablaufen, und machen Sie sich mit den wichtigsten kindlichen Entwicklungsschritten vertraut. Leicht verständliche und wissenschaftlich fundierte Erläuterungen zum Erwerb unterschiedlicher Fähigkeiten in Bereichen wie Motorik, Wahrnehmung, emotionale Fähigkeiten oder Sprache machen Sie dann in kürzester Zeit zum Entwicklungsexperten und mit einer Riesenauswahl an sofort umsetzbaren Spiel-, Bastel- und Förderideen können Sie Ihr Baby schließlich ganz konkret auf seiner Entdeckerreise begleiten. Zu viel Zwang und Fördern ist doch auch nicht gut? Das stimmt und deshalb setzen all die Anregungen in diesem Buch auf zwangloses, entspanntes und von kindlicher Neugier geleitetes Entdecken – für unbezahlbare gemeinsame Eltern-Baby-Erfahrungen! Wie funktioniert Entwicklung? Umgebungseinflüsse, Beziehungsgrundlage, kognitive Entwicklungsstufen oder Rituale und Routinen – entdecken Sie, welche Faktoren eine Rolle spielen und wie Sie hier aktiv mitgestalten können. Verschiedene Schwerpunkte: Ob Wahrnehmung, Motorik, soziale Entwicklung oder Sprachvermögen, machen Sie sich mit den einzelnen Entwicklungsfeldern und deren optimalen Rahmenbedingungen vertraut. Schritt für Schritt: Genau beschriebene Spiele, Wahrnehmungs- oder Interaktionsübungen trainieren gezielt einzelne Kompetenzen und fördern altersgerecht spezifische Entwicklungsschritte. Kreative Ideen: Ausgelassene Bewegungsspiele, Krabbelparcours, Bastelprojekte und vieles mehr sorgen für Spaß, Abwechslung und spielerische Lernerfolge zugleich. Mit diesem Buch schenken Sie Ihrem Nachwuchs den perfekten Start in ein glückliches, gesundes und selbstbestimmtes Leben und ermöglichen ihm eine Zukunft, in der ihm alle Türen offen stehen. Und wenn dann mal der Wunsch nach Entspannung im Vordergrund steht, finden Sie im Bonusteil zudem eine tolle Anleitung für Baby- und Kleinkindmassagen. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und legen Sie ganz einfach den Grundstein für eine freie, freudvolle und rundum gelungene Entwicklungsgeschichte!

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Seitenzahl: 164

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Zeit:4 Std. 17 min

Sprecher:Elena Halangk
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Babyspiele

Spielerische Babyförderung von Anfang an:Wie Sie Motorik, Wahrnehmung, emotionale Entwicklung & Sprachvermögen Ihres Babys fördern und eine enge Eltern-Kind-Beziehung aufbauen

Anna-Lena Meinders

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

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Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Auflage 2023

Inhalt

Vorwort1

Das Baby ist da!2

Unser Baby kommt in die Welt – Entwicklungsaufgaben für Kinder und Eltern3

Entwicklungsstufen4

In einer angemessenen Umgebung kann Gutes entstehen9

Die Bedeutung von Sprache für die kognitive Entwicklung14

Tragfähige Beziehungen: Die Grundlage von Entwicklung21

Entwicklung spielend fördern27

Baby’s Aufmerksamkeit erregen und Umgebungsreize setzen30

Lebens- und Lernwelten gestalten35

Spielen als Erwerbsstrategie43

Wie Lernen Kinder?47

Entwicklungsschwerpunkte gezielt spielend fördern53

Motorik54

Wahrnehmung56

Soziale und Emotionale Entwicklung58

Sprachvermögen59

Was Babys brauchen: Spielerisch optimale Entwicklung gestalten62

Ideen für jeden Lebensmonat62

Gezielte Förderung für Kinder im Alter von 1 bis 2 Jahren74

Kinderspiele mit Bewegung sind gut fürs Wachstum78

Spielerisch die Kreativität fördern mit Basteln und Malen82

Passende Spiele für 2-jährige zur Sprachförderung85

Spiele für 2-jährige für Motorik, Denken und Lernen95

Weitere Spiele für 2-jährige an Regentagen99

Entwicklungsspiele in den Jahreszeiten102

Krabbelparcours und Entdeckerwelten105

Bonus: Ganz entspannt! Baby- und Kleinkindmassage110

Nur Mut! – Sie schaffen das!123

Vorwort

Auch wenn zu Beginn des Lebens der Kosmos des Kindes aus seinen Eltern besteht, ändert sich die kindliche Entwicklung dahingehend rasant, dass es seine Umgebung wahrnehmen und entdecken möchte. Mit der Entdeckung der Umgebung werden spielerische Lernprozesse freigesetzt, bei denen sich das Kind seine Umwelt aneignet. Während für Erwachsene Kontraste, Farben, Formen und das räumliche Sehen eine Selbstverständlichkeit sind, so muss sie das Kind erst Stück für Stück erlernen. Eltern sind dabei daran interessiert, ihre Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung zu bestärken und zu unterstützen. Die Förderung der Entwicklung beginnt in diesem Zusammenhang bereits vom ersten Lebenstag an. Sie sollte ungezwungen sein und die entsprechenden Entwicklungszyklen und das Tempo des Kindes berücksichtigen. Bei der Förderung geht es in diesem Kontext nicht ausschließlich darum, bestimmte Lernziele zu erreichen, sondern vielmehr um die spielerische und auf Neugier basierende Aneignung des Unbekannten.

Bieten Eltern Ihrem Nachwuchs eine Umgebung, die die Neugier des Kindes fördert, unterstützen sie es dabei, sich auszuprobieren, die Wahrnehmung zu schärfen, motorische Fähigkeiten zu verbessern, seine Kreativität zu entwickeln sowie seine Sprachfähigkeiten auszubauen. Geben Sie Ihrem Kind dabei Raum und Zeit, werden Sie beobachten können, dass es die Welt, angetrieben von seiner intrinsischen Motivation und seinem Entdeckerdrang, selbstständig erkunden wird. Im Rahmen von Spielen suchen sich Babys dabei Lernanreize, die zu ihrem jeweiligen Entwicklungsstand passen, und bauen auf diese Weise ihre Motorik, die Konzentrationsfähigkeit und ihre Sprachfähigkeit aus. Besonders empfänglich sind Babys dabei, wenn sie sich in einem aufmerksamen und wachen Zustand befinden.

Wollen Sie Ihr Kind in seiner Entwicklung daher gezielt unterstützen, finden Sie in diesem Ratgeber einige praktische Anregungen und Beispiele, um die kindliche Entwicklung altersgerecht und entsprechend dem jeweiligen Entwicklungsstand zu befördern.

Das Baby ist da!

Inhaltlich wird sich dieses Buch mit den Entwicklungsaufgaben hinsichtlich der Babyförderung beschäftigen. Dabei wird es zu unterschiedlichen Entwicklungsstufen Bezug nehmen und erläutern, inwiefern Eltern und Bezugspersonen die kindliche Entwicklung in ihrem Verlauf bestärken können. Im Weiteren wird es dann darum gehen, inwieweit die Sprache bereits im frühen Lebensalter Einfluss auf die kognitive Entwicklung des Kindes nehmen wird. Hier wird vor allem beleuchtet, wie Elternteile Ihre Sprache im Alltag mit dem Kind nutzen sollten. Weiterhin wird es darum gehen, warum die Beziehung zwischen Eltern und Kind ausschlaggebend für eine gelingende kindliche Entwicklung ist. Anschließend wird die Bedeutung des Spiels als elementarer Bestandteil der kindlichen Welt genauer erläutert. Dabei erhalten Eltern und Bezugspersonen praktische Anweisungen, wie die Aufmerksamkeit des Kindes durch die Ausgestaltung der Umgebungsreize auf unterschiedlichen Ebenen erregt werden kann.

Daneben wird sich der Ratgeber damit befassen, wie Lebens- und Lernwelten für das Kind nützlich gestaltet werden können, um eine optimale Entwicklung zu gewährleisten. Im Anschluss wird es darum gehen, wie Kinder lernen und wie die verschiedenen Schwerpunkte der Entwicklung gezielt und spielerisch gefördert werden können. Im Anschluss geht es darum, was Babys brauchen und wie die Entwicklung entsprechend der jeweiligen Lebensmonate und Lebensjahre gefördert werden kann.

Im Anschluss liefert der Ratgeber praktische Spielanleitungen, um die Entwicklung in den Bereichen Motorik, Wahrnehmung, Sprache und Kreativität voranzutreiben. Im weiteren Verlauf liefert der Ratgeber dann Beispiele für Entwicklungsspiele, die sich an den Jahreszeiten orientieren, sowie Krabbelparcours, die Sie Ihrem Kind für die Förderung der Entwicklung anbieten können. Daneben erhalten Sie in diesem Kontext Anleitungen für die Baby- und Kleinkindmassage, mit der Sie Ihrem Kind zu mehr Entspannung und zur Linderung von Schmerzen verhelfen können, bevor im Anschluss ein Fazit die gesammelten Erkenntnisse zusammenfasst.

Unser Baby kommt in die Welt – Entwicklungsaufgaben für Kinder und Eltern

Eine Schwangerschaft dauert durchschnittlich vierzig Wochen. Zeit, in der sich die werdenden Eltern auf die Ankunft ihres Neugeborenen vorbereiten können. Wenn die Elternschaft eintritt, verändert das die Verantwortlichkeiten von Mutter und Vater. Somit ist die Elternschaft eines der einschneidendsten Erlebnisse innerhalb eines Lebens. Dabei haben Studien belegt, dass mit der einhergehenden Verantwortung die Persönlichkeit der Eltern weitreichende Veränderungen erlebt. Bedenkt man die Entwicklungsaufgaben, die mit der Elternschaft einhergehen, ist diese Veränderung nicht verwunderlich.

Entwicklungsaufgaben

Eine Entwicklungsaufgabe ist eine Aufgabe, derer sich ein Individuum innerhalb einer spezifischen Lebenssituation aufgrund der äußeren Umstände stellen muss. Hiermit sind sowohl psychische als auch soziale Anforderungen an eine Person verbunden. Unterschiedliche Lebensabschnitte bringen daher unterschiedliche Entwicklungsaufgaben mit sich. Im Allgemeinen tragen Entwicklungsaufgaben somit zur persönlichen Entwicklung und Reifung eines Menschen bei.

Für Entwicklungsaufgaben ergeben sich im Verlauf des Aufwachsens unterschiedliche Schwerpunkte. Während im Kindesalter beispielsweise die Entwicklung der sozialen Kompetenzen eine Entwicklungsaufgabe darstellt, geht es im Erwachsenenalter um Entwicklungsaufgaben wie die Familiengründung und die Kinderbetreuung.

Entwicklungsaufgaben in der Kindheit:

Zu den Entwicklungsaufgaben der Kindheit zählen

der Aufbau von emotionalem Grundvertrauen,die Entwicklung der Intelligenz,die Entwicklung von motorischen + sprachlichen Fähigkeiten sowiedie Entwicklung der grundlegenden Sozialkompetenzen.

Entwicklungsaufgaben des Erwachsenenalters:

Zu den Entwicklungsaufgaben des Erwachsenenalters zählen

die ökonomische Selbstversorgung, die Familiengründung, die Kinderbetreuung,die Teilnahme am kulturellen Leben,die Teilnahme am Konsumleben sowie die politische Partizipation.

Die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben im Laufe eines Lebens werden dabei innerhalb der Psychologie mit dem Konzept des Copings umschrieben.

Coping

Mit dem Begriff des Copings wird innerhalb der Psychologie ein Verhaltensmuster beschrieben, bei dem eine Person bestrebt ist, eine bevorstehende schwierige Situation mit den ihr zur Verfügung stehenden Fähig- und Fertigkeiten zu bewältigen. Im Rahmen des Copings geht es somit darum, mit den Anforderungen der Situation umzugehen und diese durch bestimmte Strategien selbstständig zu lösen. Der Mechanismus des Copings greift innerhalb der Elternschaft beispielsweise an den Stellen, an denen Eltern das Gefühl haben, dass ihnen das Elternsein über den Kopf wächst.

In erster Linie stellen Entwicklungsaufgaben daher Lernaufgaben dar, wobei eben die Entwicklung als ein Lernprozess angesehen wird, der sich über das gesamte Leben erstreckt. Innerhalb dieses Entwicklungsprozesses erwirbt der Mensch alle Fähigkeiten und Kompetenzen, die er für die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben sowie für die Bewältigung des gesellschaftlichen Lebens benötigt.

Entwicklungsstufen

Betrachtet man den Verlauf der kindlichen Entwicklung, kann diese in unterschiedliche Entwicklungsstufen unterteilt werden, die auf Jean Piaget zurückgehen.

Die Entwicklungsstufen nach Jean Piaget

Die Entwicklungsstufen nach Jean Piaget umschreiben eine Theorie, die die kindliche Entwicklung in unterschiedliche Stufen unterteilt. Das Modell teilt dabei die geistige Entwicklung von Kindern in vier Entwicklungsstufen, die aufeinander aufbauen.

Jean Piaget (1896–1980)

Entwicklungspsychologe und Begründer der kindlichen Entwicklungsstufen

Jean Piaget wurde 1896 in Neuenburg in der Schweiz geboren. Sein Vater war innerhalb des Wissenschafts- und Bildungssystems einflussreich. Die Anforderungen, die sein Vater an ihn stellte, waren hoch. 1915 nahm Piaget das Studium der Biologie auf. Nebenbei bildete er sich auf philosophischer Ebene weiter. 1918 promovierte er mit einem biologischen Thema und wandte sich danach der experimentellen Psychologie zu. Im Verlauf seiner Auseinandersetzung mit der Psychologie lernte er verschiedene Vertreter der analytischen Psychologie kennen, wodurch sein Interesse für diesen Bereich geweckt wurde. 1919 nahm er das Studium der Psychologie, Psychopathologie sowie der Logik und Wissenschaftsphilosophie auf. Die hier erworbenen Kenntnisse prägten seine späteren Arbeiten nachhaltig. Ab 1921 begann er seine Studien zur kognitiven Entwicklung von Kindergarten- und Grundschulkindern. Mit seinen Arbeiten beabsichtigte Piaget, die gesellschaftlichen Strömungen zu verändern. Außerdem setzte er sich ab 1925 für eine reformpädagogische Bildungspolitik ein. 1980 verstarb er in Genf.

Jean Piaget (1896–1980), ein Schweizer Entwicklungspsychologe, hat die kindliche Entwicklung dabei wie folgt gedacht: Die Theorie der Entwicklungsstufen nach Piaget besagt, dass Kinder gemäß ihrer intellektuellen Fähigkeiten und Kompetenzen sowie ihrer Fähigkeiten, Beziehungen wahrzunehmen, bestimmte Phasen durchlaufen müssen. Die Phasen der kindlichen Entwicklung treten dabei bei allen Kindern in gleicher Reihenfolge auf. Lediglich das Alter kann beim Eintritt in die unterschiedlichen Entwicklungsphasen von Kind zu Kind etwas variieren.

Erläuterung:

Kinder in jüngerem Alter sind meist in ihren emotionalen und sozialen Fähigkeiten noch nicht so weit ausgereift, dass sie sich gut in ihr Gegenüber einfühlen können, wie beispielsweise Erwachsene. Begründet liegt dies daran, dass Kindern in jungen Jahren noch gewisse Entwicklungsstufen fehlen, die sie bisher noch nicht durchlaufen haben. Erst durch natürliche Entwicklungen in den unterschiedlichen Phasen lernt das Kind im Verlauf des Aufwachsens, sich besser mit der Welt auseinanderzusetzen und sein Gegenüber empathischer wahrzunehmen.

Das Entwicklungsmodell von Piaget basiert darauf, dass jedes Kind mit zwei grundlegenden Tendenzen zur Welt kommt: Adaption und Organisation.

Adaption

: Die Adaption umfasst dabei die Anpassung an die Umwelt, die Veränderung der Umwelt, um diese den eigenen Bedürfnissen anzupassen (Assimilation), sowie die Veränderung des eigenen Verhaltens, um die eigene Person an die Umwelt anzupassen (Akkommodation).

Beispiel Adaption:

Ein Beispiel für einen kindlichen Adaptionsvorgang findet sich direkt im Anschluss an die Geburt des Säuglings. Hierbei passt der Säugling die einzelnen Organfunktionen an die veränderten Anforderungen des Lebens außerhalb des Mutterleibs an. Der Organismus stellt hier selbstständig vom fetalen Kreislauf auf den Kreislauf des Lebens um, sodass das Kind eigenständig seine Atmung aufnimmt, ohne dass es hierzu Unterstützung von außen benötigt.

Organisation

:

Die Organisation umfasst die Integration der eigenen Prozesse in die bestehenden Systeme.

Beispiel Organisation:

Das Kleinkind lernt beispielsweise nach der Aneignung der Auge-Hand-Koordination, die eigenen Beobachtungen und Handlungen in das bestehende System zu integrieren und auf diese Weise nach Gegenständen oder Ähnlichem zu greifen.

Auf die kognitive Entwicklung haben dabei

die Reifung (zum Beispiel die Entwicklung des Gehörs oder des Verdauungssystems sowie der Motorik),

die aktive Erfahrung (zum Beispiel die ersten Greifversuche),

die soziale Interaktion (zum Beispiel das erste Lächeln) sowie

das Streben nach Gleichgewicht (zum Beispiel Gehversuche)

einen Einfluss.

Nach dem Modell von Piaget ist jede der Entwicklungsstufen durch spezifische Merkmale charakterisiert. In jeder Stufe der kindlichen Entwicklung unterscheidet sich das kindliche Denken in seiner Entwicklung vom Denken eines Erwachsenen.

Beispiel:

Empfinden Erwachsene einen Zusammenhang als logisch, basiert dies darauf, dass sie die verschiedenen Entwicklungsstadien bereits vollständig durchlaufen haben und über ein ausgereiftes System verfügen, auf das sie zurückgreifen können. Da dem Kind diese Entwicklungen in jungen Jahren noch fehlen, wird es denselben Sachverhalt, der von einem Erwachsenen als logisch eingestuft wird, nicht zwangsläufig als logisch einstufen.

Die unterschiedlichen Entwicklungsstufen nach Piaget bauen innerhalb seines Modells aufeinander auf. Den einzelnen Stufen ordnet Piaget ein bestimmtes Lebensalter zu, das er in seiner Theorie jedoch ausschließlich als groben Anhaltspunkt betrachtet. Zwischen den einzelnen Stufen sind die Übergänge fließend. Aus diesen Annahmen ergeben sich dabei die folgenden Stufen:

die sensomotorische Stufe,

die präoperationale Stufe,

die Stufe der konkreten Operation sowie

die formaloperative Stufe.

Die sensomotorische Phase – Sinneserfahrungen (0-2 Jahre)

Die sensomotorische Phase verläuft innerhalb des Säuglingsalters von 0 bis 2 Jahren. In dieser Zeit sammelt das Kind Erfahrungen über seine Sinnesorgane (Sensorik) sowie durch seine Bewegung (Motorik). Mit jedem hinzugewonnenen Lebensmonat verbessert das Kind durch seine Entwicklung seine Bewegungen.

Um eine bessere Differenzierung vorzunehmen, unterteilt Piaget diese Stufe in weitere sechs Unterstufen. Hierbei werden je nach Lebensmonat

die

Reflexmechanismen

(z. B. Schlucken und Saugen; Geburt bis 1. Lebensmonat),

die

primäre Kreisreaktion

(z. B. zufällige Kombination von Reflexen; 1. bis 4. Lebensmonat),

die

sekundäre Kreisreaktion

(z. B. Reaktion auf äußere Reize; 4. bis 8. Lebensmonat),

das

intentionale Verhalten

(z. B. zielgerichtetes Verhalten; 8. bis 12. Lebensmonat),

die

tertiäre Kreisreaktion

(z. B. gezieltes Tasten; 12. bis 18. Monat) sowie

der Übergang zur

präoperationalen Phase

(z. B. bedachte Bewegungen; 18. bis 24. Lebensmonat)

unterschieden.

Beispiel:

Kinder interessieren sich in dieser Phase besonders für bunte Reize und Kontraste. Sie erleben ihre Stimme durch das Ausüben von Geräuschen, schlagen nach Spielzeug, greifen oder werfen Gegenstände, ziehen an der Decke und experimentieren mit ihrem Körper.

Die präoperationale Phase – Sprache und Symbolgebrauch (2-7 Jahre)

Die präoperationale Phase verläuft im Alter von 2 bis 7 Jahren im Kindergarten- und Vorschulalter. In dieser Phase ist das kindliche Denken noch nicht logisch und kann Zusammenhänge noch nicht gut erfassen. Die Wahrnehmung ist in dieser Entwicklungsphase noch besser ausgeprägt als die Logik. Im Kontext dieses Entwicklungsstadiums neigen Kinder zu nachahmendem Verhalten.

Beispiel:

In dieser Phase bildet das Kind Beziehungen zu anderen Kindern aus. Es spricht in der dritten Person von sich selbst und fragt häufig nach dem „Warum“.

Die Phase der konkreten Operation – logisches Denken und Kategorisierung (7-12 Jahre)

Die Phase der konkreten Operation verläuft innerhalb der Kindheit von 7 bis 12 Jahren. In dieser Phase lässt die Wahrnehmung zugunsten der Urteilsbildung nach. Kindern wird es zunehmend möglich, konkrete Denkoperationen durchzuführen.

Beispiel:

In diesem Stadium können Kinder mathematische Zusammenhänge erfassen und sich mit logischen Handlungen auseinandersetzen.

Die Phasen der formalen Operation - hypothetisches Denken und wissenschaftliche Rationalität (ab 12 Jahren)

Die Phase der formalen Operationen verläuft im Alter von 12 bis zum Lebensende innerhalb des Jugendalters. Mit dem Eintritt in diese Phase wird es dem Kind möglich, hypothetische Überlegungen anzustellen und logische Schlussfolgerungen anzustellen. Auch Problemlagen können in dieser Phase abgearbeitet werden.

Beispiel:

In dieser Phase können Kinder Hypothesen über Sachverhalte aufstellen, die sie zuvor gelernt haben.

Damit die Übergänge von einer Stufe in die nächste stattfinden können, muss die vorangegangene Stufe abgeschlossen sein.

Die schematische Darstellung des Modells von Piaget verdeutlicht: Ihre Babys und Kleinkinder sammeln im Verlauf ihrer Entwicklung schrittweise neue Erkenntnisse, Erfahrungen, Fähig- und Fertigkeiten, die sie zu mehr Selbstständigkeit und Handlungsbewusstsein befähigen. Bedenken Sie jedoch: Im Verlauf der Entwicklung schreitet die Fortentwicklung der Kompetenzen in einem individuellen Entwicklungstempo voran, sodass sich die gleichen Kompetenzen und Fertigkeiten bei unterschiedlichen Kindern zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausprägen können.

In einer angemessenen Umgebung kann Gutes entstehen

Wie Kinder innerhalb ihrer familiären Umstände groß werden, ist nicht nur entscheidend für ihren weiteren Lebensverlauf, sondern auch für die damit verbundenen Bildungsmöglichkeiten. Eltern prägen das Aufwachsen ihres Kindes wie kaum eine andere Instanz innerhalb der Entwicklung. Dies gilt sowohl für den Spracherwerb als auch für die Unterstützung bei den Hausaufgaben oder der Vorbereitung von Tests. Somit gestalten Eltern die Entwicklung und Lernumwelten ihrer Kinder. All diese Entwicklungen basieren dabei auf dem Faktor des Urvertrauens.

Urvertrauen

Der Begriff des Urvertrauens geht auf den Psychologen E. H. Erikson zurück. Er beschreibt eine stabile soziale Einstellung, die innerhalb der kindlichen Entwicklung bereits in den ersten Lebensmonaten geprägt wird. Das in dieser Zeit erworbene Urvertrauen entscheidet beispielsweise über Faktoren wie Mut, die Fähigkeit, Beziehungen zu schließen sowie Nähe von anderen Menschen zuzulassen.

Kinder mit einem guten Urvertrauen können mit belastenden Situationen besser umgehen, da sie gelernt haben, wie sie sich in misslichen Lagen verhalten oder diese gar vollständig vermeiden können. Hierdurch erfahren sie eine Stärkung ihres Selbstvertrauens, das in der Folge die Persönlichkeit stärkt. Wird das Urvertrauen nicht richtig entwickelt, verfügen Kinder innerhalb ihres Aufwachsens über ein nur geringes Selbstvertrauen und weisen meist wenig Resilienz auf.

Resilienz

Der Begriff der Resilienz beschreibt eine menschliche Eigenschaft, die vor belastendem Stress und Depressionen schützt sowie Energie und Tatendrang für die Bewältigung von Lebenssituationen liefert. Im fachlichen Kontext wird unter Resilienz zudem die psychische Widerstandsfähigkeit für die Bewältigung von akuten Krisen verstanden. Resiliente Menschen sind in der Lage, ihre Impulse zu kontrollieren, ihre Emotionen zu steuern, optimistisch zu denken, Situationen zu analysieren und sich diesen anzupassen sowie Ziele zu verfolgen, Beziehungen zu führen und letztlich Krisen zu bewältigen. Die Resilienz baut sich innerhalb des Menschen aus sieben Säulen auf: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbstwirksamkeit, soziale Bindungen, Zukunftsplanung sowie Selbstverantwortung.

Auch auf die Gesundheit hat der Aufbau von Urvertrauen innerhalb der ersten Lebensmonate Einfluss. Weisen Kinder eine höhere Stressresistenz auf, ist das Immunsystem stabiler und somit weniger anfällig für Krankheiten akuter oder chronischer Art. Die Basis des Urvertrauens wird dabei bereits im Mutterleib gelegt. Hier nimmt das Kind die Gefühle und Reaktionen der Mutter auf bestimmte Situationen wahr. Nach der Geburt wird diese Verbindung im Rahmen des Bondings ausgebaut.

Bonding

Der Begriff des Bondings beschreibt den Aufbau einer emotionalen Beziehung zwischen dem Säugling sowie seinen Eltern. Die Herstellung der Verbindung zwischen den Eltern und dem Kind wird dabei beispielsweise durch

Nähe,

das Spüren des Herzschlags, das Wahrnehmen des Geruchs, das Spüren von Wärme sowie das erste Anlegen an der mütterlichen Brust

ausgelöst.

Das Bonding prägt dabei die Beziehung zwischen Eltern und Kind und schafft Vertrauen sowie Sicherheit und fördert das Urvertrauen.

Um das Urvertrauen Ihres Kindes zu festigen – und damit Ihr Nachwuchs gestärkt durch das Leben schreiten kann –, sollten Sie die nachfolgenden Tipps beherzigen:

Praxistipps zur Stärkung des Urvertrauens

Aufmerksamkeit und Zuwendung: Als Eltern sollten Sie Ihr Kind aufmerksam wahrnehmen. Wenn Ihr Kind schreit, sollten Sie daher sofort reagieren und es trösten. Auf diese Weise lernt das Kind, dass es nicht allein mit seinen Gefühlen zurechtkommen und keine Angst haben muss. Damit sich das Kind beruhigt, sollten Sie mit ihm sprechen. Die Stimme ist ihm aus dem Mutterleib bekannt und wird es beruhigen. Während Sie Ihrem Kind Trost spenden, sollten Sie zudem darauf achten, dass Sie ihm positive Gefühle zeigen und lächeln. Rituale: Auch für Säuglinge sind wiederkehrende Situationen ein wichtiger Bestandteil, der ihnen Sicherheit liefert. Das Einführen von Ritualen in bestimmten Situationen kann dem Tagesablauf dabei Struktur liefern. So können Sie beim Einschlafen Ihrem Kind etwas vorsingen oder es beim Aufwachen leicht streicheln. Zudem ist auch das Stillen oder Füttern mit dem Fläschchen ein Ritual, das Ihr Kind wiedererkennen wird, wodurch es sich sicher fühlen wird.Schmusen, Kuscheln, Hautkontakt: Für Ihr Kind ist Hautkontakt, körperliche Nähe und Geborgenheit wichtig. Diese Faktoren fördern die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Kind, schaffen ein tiefes Vertrauen und geben innere Ruhe.Bedürfnisse erkennen: Nicht alle Kinder weisen die gleichen Bedürfnisse auf. Daher ist es wichtig, dass Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes erkennen lernen. Zudem sollten Sie seine Neugier und Selbstständigkeit fördern.