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Was fehlte in der DDR-Diktatur? Die LIEBE, denn liebende Menschen sind unbeugsam. Nach 56 Jahren in 2 totalitären Systemen gibt es selbst Jahrzehnte später noch immer Defizite bei der Charakterbildung in Freiheit. Im Zeichen der Humanität reicht die ethisch geprägte Autorin den Unterdrückten und Entwürdigten aller Diktaturen der Welt vermittelnd die Hand. Ebenfalls in dieser Reihe erschienen: Reisegedichte von A bis Z und andere Impressionen (GLAUBE) Die Welt ist aus den Fugen (HOFFNUNG)
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Seitenzahl: 45
Petra Deckart
Bedingungslos lieben
statt wertefrei zu leben
Gedichte und Geschichten
Weimarer Schiller-Presse
FRANKFURT A.M. LONDON NEW YORK
Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit.Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.
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Titelfoto: Petra Deckart
ISBN 978-3-8372-5253-8
» La vérité est en marche
et rien ne l‘arrêtera «
Emile Zola
13 janvier 1898
Allen Lebewesen
– insbesondere meinen Eltern –
gewidmet,
die ein Leben lang
liebend
füreinander einstehen
An die Liebe
Du bist das Überwältigendste
das Unerklärlichste
das Tiefste
das niemals Endende
– das nicht voraus zu Planende!
Diese Welt ist nichts – ohne Dich
Du schaffst Verständnis
Du kreierst Kultur
Du gibst Kraft
– Du weckst Leidenschaft!
Du forderst zu Höchstleistungen heraus
Du streust Zärtlichkeit
Du verbindest lebenslang im Guten
Du stärkst die Zwischenmenschlichkeit
– bei Erleben setzen Herz oder Atem aus!
Anekdote
Heute, am 08. Oktober 2009, klingelte um 07.00 Uhr mein Telefon.
Freudig erregt sprang ich aus dem Bett und meldete mich an selbigem.
Dachte natürlich, dass Stockholm den Literaturnobelpreis verkünden würde.
Es war leider nur: „T‘schuldigung, falsch verbunden.“
Als um die Mittagszeit die Türklingel ging, wollte ich gar nicht öffnen, weil zeitgleich im Radio die diesjährige Literaturnobelpreisträgerin bekannt gegeben wurde.
Ich öffnete dennoch die Tür, denn es hätte ja auch sein können, dass das Preisgeld bereits ausbezahlt würde.
Es war lediglich der 2. Band („Die Welt ist aus den Fugen“) meiner Memoiren, der per UPS zugestellt wurde.
Also warte ich weiter.
Auf der Suche nach der verlorenen Poesie
Einmal mehr in Paris, der Stadt meines Lebens, angekommen.
Diesmal habe ich ein paar Tage gebraucht, um wieder große Freude empfinden zu können.
Bin durch die Straßen gewandert, die ich seit Jahrzehnten kenne, habe mich an schöne Momente erinnert, konnte meine verlorene Poesie jedoch nicht wiederfinden.
Ich dachte immer, dass wenn ich mit mir (im Speziellen) zufrieden bin, ich auch dichten könne – dem ist leider nicht so. Meine Poesie, die mir aufgrund der allgegenwärtigen faschistischen Tendenzen in Deutschland (im Allgemeinen): konkret, die ständig wiederkehrenden mordenden Amokläufe junger Männer an Schulen, abhanden kam, kehrte noch nicht zu mir zurück.
Paris reicht nicht mehr aus, um meine Poesie erneut zu entfachen.
Glücklicherweise steht mir für diesen Sommer noch ein „rencontre“ an der Côte d‘Azur bevor.
Daher betrachte ich diesen Paris-Aufenthalt als Vorbereitung darauf.
Bamberg
Als BWL-Studentin residierte ich
einst auf der Altenburg.
Luther hätte das gut gefallen,
hört man hier doch Gottes Echo hallen.
Bamberg mit seinen 7 Hügeln
vergleicht sich gerne mit Rom.
Kunsthistorisch ebenso bedeutungsvoll,
erreichen Kulturschwärmer leicht ihr Soll.
Glücklicherweise blieb hier verborgen,
dass ich eigentlich eine Hexe bin.
In Bamberg brannten davon jede Menge,
mir wärs jedoch lieber wenn ich hänge.
Auch sonst berge ich so manches Geheimnis,
geständig bin ich nicht mal unter Folter.
Jedenfalls endeten viele Hexen unterm Hammer
in der Altenburger Folterkammer.
Ich dagegen zog von Bamberg aus,
die Mauer um West-Berlin einzureißen.
Dies ist mir spontan und gut gelungen.
Lebe nun in Potsdam – völlig ungezwungen.
Buenos Aires
Die Wiege des Tango
bei dem sich Eva Ibarguren
und Juan Domingo Perón fanden.
Eine Sanges-Darbietung
mit gebildeten Einwanderern
in gebrochenem Deutsch
im Teatro Colón.
Ein Ausflug
an den Río de la Plata
und ins Polo-Stadion.
Eine Verneigung
an der Grabstätte
der Frauenrechtlerin:
Evita Perón.
Sowie ein Abstecher
nach La Boca
mit bunten Häusern,
dem Stadion von Maradona
und einem umweltverschmutzten
stinkenden Hafen,
in welchem mich
zivilisatorische Zweifel trafen.
Berlin
Nationalsozialismus.
Real existierender Sozialismus.
Seelische Mauer-Krüppel.
Scientology.
Geheime Staatspolizei.
Staatssicherheit, Polizei.
Seelische Mauer-Krüppel.
Scientology.
Seelische Mauer-Krüppel.
Entwürdigung.
Entmündigung.
Scientology.
Anarchie.
EthikerInnen kriegst du nie
klein:
MEMORIAL
1967 wurde der unbescholtene Student Benno Ohnesorg von dem Polizisten K. – einem Stasi-Auftrags-Mörder – mit einem aufgesetzten Schuss hingerichtet.
Dieser uniformierte Polizist wurde vom Außendienst bis zu seiner altersbedingten Pensionierung in den Innendienst der Berliner Polizei versetzt.
Die Freisler-Nachfolger und die der Schergen und Schlächter ignorierten die Tat.
Es gab keine lebenslange Verurteilung wie bei den RAF-Mördern.
(Gedopter) Schwachsinn führt zur Verblödung: 1933 wurden die Voraussetzungen dazu geschaffen, ohne die eine „Karriere“ in Berlin nicht möglich ist.
Wahrheitsfindende oder EthikerInnen werden zwangpensioniert oder ermordet.
Grundgesetz, Leistung und Befähigung zählen nicht.
MENSCHENRECHTE UND MORD VERJÄHREN NIE
Cannes
Erneut an der Côte d‘Azur.
Diesmal mit meinem Lebensgefährten.
Wir feiern unseren 30sten hier.
Mit allem, was wir je verehrten.
Da ist zunächst die strahlende Sonne.
Auch das Mittelmeer ist nicht schlecht.
Wir verzehren die guten Speisen mit Wonne.
Das französische „savoir vivre“ ist uns recht.
Kein Ort, an dem wir jetzt lieber wären.
Die Croisette lädt uns zum Promenieren.