Bedingungslos lieben statt wertefrei zu leben - Petra Deckart - E-Book

Bedingungslos lieben statt wertefrei zu leben E-Book

Petra Deckart

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Beschreibung

Was fehlte in der DDR-Diktatur? Die LIEBE, denn liebende Menschen sind unbeugsam. Nach 56 Jahren in 2 totalitären Systemen gibt es selbst Jahrzehnte später noch immer Defizite bei der Charakterbildung in Freiheit. Im Zeichen der Humanität reicht die ethisch geprägte Autorin den Unterdrückten und Entwürdigten aller Diktaturen der Welt vermittelnd die Hand. Ebenfalls in dieser Reihe erschienen: Reisegedichte von A bis Z und andere Impressionen (GLAUBE) Die Welt ist aus den Fugen (HOFFNUNG)

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Seitenzahl: 45

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Petra Deckart

Bedingungslos lieben

statt wertefrei zu leben

Gedichte und Geschichten

Weimarer Schiller-Presse

  FRANKFURT A.M. LONDON NEW YORK

Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit.Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.

©2010 FRANKFURTER LITERATURVERLAG

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FRANKFURTER VERLAGSGRUPPE GMBH

Mainstraße 143

D-63065 Offenbach

Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194

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Medien- und Buchverlage

DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN

seit 1987

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.

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www.prinz-von-hohenzollern-emden.de

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Titelfoto: Petra Deckart

ISBN 978-3-8372-5253-8

» La vérité est en marche

et rien ne l‘arrêtera «

Emile Zola

13 janvier 1898

Allen Lebewesen

– insbesondere meinen Eltern –

gewidmet,

die ein Leben lang

liebend

füreinander einstehen

An die Liebe

Du bist das Überwältigendste

das Unerklärlichste

das Tiefste

das niemals Endende

– das nicht voraus zu Planende!

Diese Welt ist nichts – ohne Dich

Du schaffst Verständnis

Du kreierst Kultur

Du gibst Kraft

– Du weckst Leidenschaft!

Du forderst zu Höchstleistungen heraus

Du streust Zärtlichkeit

Du verbindest lebenslang im Guten

Du stärkst die Zwischenmenschlichkeit

– bei Erleben setzen Herz oder Atem aus!

Anekdote

Heute, am 08. Oktober 2009, klingelte um 07.00 Uhr mein Telefon.

Freudig erregt sprang ich aus dem Bett und meldete mich an selbigem.

Dachte natürlich, dass Stockholm den Literaturnobelpreis verkünden würde.

Es war leider nur: „T‘schuldigung, falsch verbunden.“

Als um die Mittagszeit die Türklingel ging, wollte ich gar nicht öffnen, weil zeitgleich im Radio die diesjährige Literaturnobelpreisträgerin bekannt gegeben wurde.

Ich öffnete dennoch die Tür, denn es hätte ja auch sein können, dass das Preisgeld bereits ausbezahlt würde.

Es war lediglich der 2. Band („Die Welt ist aus den Fugen“) meiner Memoiren, der per UPS zugestellt wurde.

Also warte ich weiter.

Auf der Suche nach der verlorenen Poesie

Einmal mehr in Paris, der Stadt meines Lebens, angekommen.

Diesmal habe ich ein paar Tage gebraucht, um wieder große Freude empfinden zu können.

Bin durch die Straßen gewandert, die ich seit Jahrzehnten kenne, habe mich an schöne Momente erinnert, konnte meine verlorene Poesie jedoch nicht wiederfinden.

Ich dachte immer, dass wenn ich mit mir (im Speziellen) zufrieden bin, ich auch dichten könne – dem ist leider nicht so. Meine Poesie, die mir aufgrund der allgegenwärtigen faschistischen Tendenzen in Deutschland (im Allgemeinen): konkret, die ständig wiederkehrenden mordenden Amokläufe junger Männer an Schulen, abhanden kam, kehrte noch nicht zu mir zurück.

Paris reicht nicht mehr aus, um meine Poesie erneut zu entfachen.

Glücklicherweise steht mir für diesen Sommer noch ein „rencontre“ an der Côte d‘Azur bevor.

Daher betrachte ich diesen Paris-Aufenthalt als Vorbereitung darauf.

Bamberg

Als BWL-Studentin residierte ich

einst auf der Altenburg.

Luther hätte das gut gefallen,

hört man hier doch Gottes Echo hallen.

Bamberg mit seinen 7 Hügeln

vergleicht sich gerne mit Rom.

Kunsthistorisch ebenso bedeutungsvoll,

erreichen Kulturschwärmer leicht ihr Soll.

Glücklicherweise blieb hier verborgen,

dass ich eigentlich eine Hexe bin.

In Bamberg brannten davon jede Menge,

mir wärs jedoch lieber wenn ich hänge.

Auch sonst berge ich so manches Geheimnis,

geständig bin ich nicht mal unter Folter.

Jedenfalls endeten viele Hexen unterm Hammer

in der Altenburger Folterkammer.

Ich dagegen zog von Bamberg aus,

die Mauer um West-Berlin einzureißen.

Dies ist mir spontan und gut gelungen.

Lebe nun in Potsdam – völlig ungezwungen.

Buenos Aires

Die Wiege des Tango

bei dem sich Eva Ibarguren

und Juan Domingo Perón fanden.

Eine Sanges-Darbietung

mit gebildeten Einwanderern

in gebrochenem Deutsch

im Teatro Colón.

Ein Ausflug

an den Río de la Plata

und ins Polo-Stadion.

Eine Verneigung

an der Grabstätte

der Frauenrechtlerin:

Evita Perón.

Sowie ein Abstecher

nach La Boca

mit bunten Häusern,

dem Stadion von Maradona

und einem umweltverschmutzten

stinkenden Hafen,

in welchem mich

zivilisatorische Zweifel trafen.

Berlin

Nationalsozialismus.

Real existierender Sozialismus.

Seelische Mauer-Krüppel.

Scientology.

Geheime Staatspolizei.

Staatssicherheit, Polizei.

Seelische Mauer-Krüppel.

Scientology.

Seelische Mauer-Krüppel.

Entwürdigung.

Entmündigung.

Scientology.

Anarchie.

EthikerInnen kriegst du nie

klein:

MEMORIAL

1967 wurde der unbescholtene Student Benno Ohnesorg von dem Polizisten K. – einem Stasi-Auftrags-Mörder – mit einem aufgesetzten Schuss hingerichtet.

Dieser uniformierte Polizist wurde vom Außendienst bis zu seiner altersbedingten Pensionierung in den Innendienst der Berliner Polizei versetzt.

Die Freisler-Nachfolger und die der Schergen und Schlächter ignorierten die Tat.

Es gab keine lebenslange Verurteilung wie bei den RAF-Mördern.

(Gedopter) Schwachsinn führt zur Verblödung: 1933 wurden die Voraussetzungen dazu geschaffen, ohne die eine „Karriere“ in Berlin nicht möglich ist.

Wahrheitsfindende oder EthikerInnen werden zwangpensioniert oder ermordet.

Grundgesetz, Leistung und Befähigung zählen nicht.

MENSCHENRECHTE UND MORD VERJÄHREN NIE

Cannes

Erneut an der Côte d‘Azur.

Diesmal mit meinem Lebensgefährten.

Wir feiern unseren 30sten hier.

Mit allem, was wir je verehrten.

Da ist zunächst die strahlende Sonne.

Auch das Mittelmeer ist nicht schlecht.

Wir verzehren die guten Speisen mit Wonne.

Das französische „savoir vivre“ ist uns recht.

Kein Ort, an dem wir jetzt lieber wären.

Die Croisette lädt uns zum Promenieren.