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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,5, Pädagogische Hochschule Heidelberg (Institut für Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Projektunterricht in der Sekundarstufe I, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Thematik der Leistungsbewertung im projektorientierten Unterricht. Anlass zu diesem Thema war eine Sitzung im Seminar „Projektunterricht in der Sekundarstufe 1“. Es handelte sich um eine Diskussion zum Thema „Benotung von Projekten – ja oder nein“. Ich war der Meinung, Projekte sollten nicht benotet werden, da sie Leistungsdruck erzeugen, selektionsorientiert wirken und dadurch Konkurrenz entstehen kann, was sich wiederum hinderlich auf das soziale Klima in der Klasse auswirkt. Außerdem lassen sich vielfältige kreative Leistungen nicht auf eine Note reduzieren, weil diese nicht aussagekräftig genug ist, um Schülerleistung zu beurteilen. Ein Gegenargument einer Kommilitonin war jedoch, dass gerade solche alternativen Leistungen, die den Schülern viel Spaß machen und wobei sie ihre Stärken zeigen können, später auch anerkannt werden sollten sowie Einfluss auf die Endnote beziehungsweise das Zeugnis haben sollten. Dieser Grund leuchtete mir ein, dennoch bin ich überzeugt, dass eine Projektarbeit nicht zwangsläufig in eine Note münden muss, um Anerkennung zu bekommen, sondern andere Formen der Bewertung dies auch ermöglichen. Der Einstieg in das Thema des Projektunterrichts gestaltet sich nicht einfach, da dieser heutzutage an staatlichen Sekundarschulen mit bestimmten Vorurteilen unter den Lehrern belastet ist. Es wird angezweifelt, ob Projektunterricht überhaupt nachhaltig Lernerfolge erzielen kann. Außerdem heißt es, Projektunterricht wäre eine „nette spielerische Ergänzung zum ernsthaften (lehrer- und stoffzentrierten) und leistungsbezogenen Lernen“ . Weiterhin stößt die Umsetzung projektorientierten Unterrichts auf Probleme in der Leistungsbewertung. Gerade in den letzten Jahren gab es viele Änderungen und Reformen dies bezüglich, die teilweise auch bereits umgesetzt wurden. Die Schwierigkeit bleibt jedoch bestehen, dass Lehrern das Wissen fehlt, eine aus Projektunterricht resultierende Leistung, die durch die Berücksichtigung auch nicht-fachlicher Kompetenzen viel komplexer ist, angemessen zu bewerten. Sie müssen somit einen ‚Spagat‘ vollziehen; nämlich der Selektion durch Noten auf der einen Seite und der reformpädagogischen Bemühungen auf der Anderen. Dadurch lässt sich unvermeidlich feststellen, dass eine Bewertungskultur verbreitet werden sollte, die sich an den zu lernenden Kompetenzen von Projektunterricht orientiert.
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Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definition
2.1 Bewertung
2.2 Projektunterricht
3 Grundlagen zur Anwendung ‚neuer‘ Bewertungsformen
3.1 Erweiterter Lernbegriff
3.2 Pädagogischer Leistungsbegriff
4 Begründung veränderter Bewertungspraxis
5 Diagnostische Grundlagen
5.1 Bezugsnormen
5.2 Begriff der Inferenz
5.3 Skalierungsformen
6 Gütekriterien
6.1 Problematik der Testtheoretischen Gütekriterien
6.2 Pädagogische Qualitätskriterien einer veränderten Bewertung
7 Neue Formen der Leistungsbewertung und ihre praktische Umsetzung
7.1 Schülerbeteiligung am Bewertungsprozess
7.2 Prozess-, Präsentations- und Produktbewertung nach T. Bohl
7.3 Beurteilungsverfahren nach R. Scianna
7.4 Portfolio
8 Beispiel: Projektprüfung in Baden-Württemberg
9 Fazit
Quellenverzeichnis
Anhang
Abbildung 1: Bezugsnormenorientierte Formulierungsmöglichkeiten (Quelle: Bohl (2004b), S. 65)
Abbildung 2: Inferenz (Quelle: Bohl (2004b), S. 62)
Abbildung 3: Bewerten als Teil einer Handlungseinheit (Quelle: Bohl (2003b), S. 220)
Abbildung 4: Fragebogen zur Selbstbewertung des Arbeitsprozesses (Quelle: Bohl (2004b), S. 127)
Abbildung 5: Indikatoren einer Projektskizze (Quelle: Bohl (2004b), S. 118)
Abbildung 6: Indikatoren eines individuellen Arbeitsprozessberichtes (Quelle: Bohl (2004b), S. 118)
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Thematik der Leistungsbewertung im projektorientierten Unterricht.
Anlass zu diesem Thema war eine Sitzung im Seminar „Projektunterricht in der Sekundarstufe 1“. Es handelte sich um eine Diskussion zum Thema „Benotung von Projekten – ja oder nein“. Ich war der Meinung, Projekte sollten nicht benotet werden, da sie Leistungsdruck erzeugen, selektionsorientiert wirken und dadurch Konkurrenz entstehen kann, was sich wiederum hinderlich auf das soziale Klima in der Klasse auswirkt. Außerdem lassen sich vielfältige kreative Leistungen nicht auf eine Note reduzieren, weil diese nicht aussagekräftig genug ist, um Schülerleistung zu beurteilen. Ein Gegenargument einer Kommilitonin war jedoch, dass gerade solche alternativen Leistungen, die den Schülern viel Spaß machen und wobei sie ihre Stärken zeigen können, später auch anerkannt werden sollten sowie Einfluss auf die Endnote beziehungsweise das Zeugnis haben sollten. Dieser Grund leuchtete mir ein, dennoch bin ich überzeugt, dass eine Projektarbeit nicht zwangsläufig in eine Note münden muss, um Anerkennung zu bekommen, sondern andere Formen der Bewertung dies auch ermöglichen.
Der Einstieg in das Thema des Projektunterrichts gestaltet sich nicht einfach, da dieser heutzutage an staatlichen Sekundarschulen mit bestimmten Vorurteilen unter den Lehrern belastet ist.[1] Es wird angezweifelt, ob Projektunterricht überhaupt nachhaltig Lernerfolge erzielen kann. Außerdem heißt es, Projektunterricht wäre eine „nette spielerische Ergänzung zum ernsthaften (lehrer- und stoffzentrierten) und leistungsbezogenen Lernen“[2]. Weiterhin stößt die Umsetzung projektorientierten Unterrichts auf Probleme in der Leistungsbewertung. Gerade in den letzten Jahren gab es viele Änderungen und Reformen dies bezüglich, die teilweise auch bereits umgesetzt wurden.[3] Die Schwierigkeit bleibt jedoch bestehen, dass Lehrern das Wissen fehlt, eine aus Projektunterricht resultierende Leistung, die durch die Berücksichtigung auch nicht-fachlicher Kompetenzen viel komplexer ist, angemessen zu bewerten. Sie müssen somit einen ‚Spagat‘ vollziehen; nämlich der Selektion durch Noten auf der einen Seite und der reformpädagogischen Bemühungen auf der Anderen.[4] Dadurch lässt sich unvermeidlich feststellen, dass eine Bewertungskultur verbreitet werden sollte, die sich an den zu lernenden Kompetenzen von Projektunterricht orientiert.
Es stellt sich allerdings die Frage, ob rechtliche Regelungen, wie zum Beispiel Notenverordnungen so verändert werden können, dass Projektunterricht bewertet werden kann, ohne in eine Note zu münden und trotzdem in Zeugnissen Relevanz findet. Weiterhin ist es interessant zu erforschen, ob durch eine veränderte Bewertungspraxis, am Beispiel von Projektunterricht, eine generelle Abschaffung der Zensurengebung erreicht werden kann.