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Bin ich ein Kampfhund? Ich darf mich vorstellen: Zazou. Eine Cane Corso Hundedame. Hier erzähle ich meine Geschichte. Mittlerweile lebe ich seit mehr als zehn Jahren bei meinem Frauchen Sue, die mich, als ich acht Monate alt war, gefunden hat. Besser muss ich sagen, gerettet hat. Mit vielen Fotos.
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Seitenzahl: 33
Für Paddy und Balou
Einleitung
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Ich darf mich vorstellen: Zazou. Eine Cane Corso Hundedame.
Mittlerweile lebe ich seit zehn Jahren bei meinem Frauchen, die mich, als ich acht Monate alt war, gefunden hat. Besser muss ich sagen, gerettet hat. Aber dazu später mehr.
Jetzt hier, von meinem Platz aus, kann ich alles beobachten, was wichtig ist. Für mich wichtig ist. Ich höre schon lange, bevor mein Frauchen überhaupt etwas mitbekommt, wer sich nähert, wer vorbeifährt. Fahrradfahrer mag ich gar nicht. Meine Familie und das Haus zu beschützen, ist meine Aufgabe. Deshalb schlafe ich auch immer nur mit einem geschlossenen Auge. Das andere wacht über alles. Mit meinen Ohren funktioniert es auf die gleiche Art. Jedoch bin ich bereits über zehn Jahre alt und meine Reaktionen sind nicht mehr so ausgeprägt wie früher, als ich noch ein junger agiler Hund war. Meine Bewegungen werden langsamer. Es schmerzt ab und zu in meinen Gelenken, fühlt sich alles eingerostet an, obwohl ich mich reichlich bewege. Dennoch bin ich dankbar dafür, wenn mein Frauchen an einem Tag keine Lust hat, weit zu laufen. Da ich ihre Sprache nicht beherrsche, sie meine auch nicht, kommunizieren wir fast ausschließlich mit Zeichen und Gesten. Das funktioniert super gut. Wenn ich mit ihr unterwegs bin und ich keinen Antrieb mehr habe weiterzulaufen, stelle ich mich quer vor sie und zeige ihr damit, dass es für heute reicht. An meinem Hecheln erkennt Sue, so heißt mein Wohnungsgeber, dass ich Schmerzen habe. Sie hat es vorher schon gesehen. Jedoch möchte ich natürlich raus und laufen. Erschnüffeln, was sich von gestern bis heute auf unseren Wegen getan hat, wer da war. Ich erkenne einen Hund aus der Nachbarschaft. Mit seinen sieben Lebensjahren wird er es nicht mehr lernen auf einen Fleck zu pinkeln, still dabei zu stehen. Er verteilt seine Hinterlassenschaften auf zwei Meter. Einmal habe ich ihn dabei beobachtet, als wir uns durch Zufall trafen.
Welch akrobatische Glanzleistung auf drei Pfoten.
Zu Sue und ihrem Mann kam ich im September 2014, nachdem ich von Argentinien aus nach Deutschland geflogen wurde und zuerst bei einem Typ in Norddeutschland gelandet bin. Dort, im Norden, angekommen, wurde ich von der Familie nicht nett empfangen. Klein sei ich, so wurde über mich geurteilt und die Farbe passt nicht, wie die auf den Fotos von Argentinien. Dann wurde ich von oben bis unten untersucht. Es wurde an mir herumgetatscht, überall. Mein Kopf senkte sich, denn es war mehr als unangenehm und es tat mir am Knie weh. Meine Ohren wurden nach oben gehalten. Sie fotografierten mich aus allen Winkeln, hielten dazu noch meinen Schwanz gerade. Mein neuer Herr war nicht freundlich. So mein Eindruck. Er hatte immer mehr an meinem Aussehen auszusetzen und meckerte über meine Rute, weil sie nicht gerade sei, wie bei anderen Cane Corso. Und davon hatte er anscheinend einige. Außerdem sei ich zu klein für mein Alter und ich würde komisch laufen. Er stellte mich auf den Fußboden, entfernte sich einige Schritte von mir, drehte sich um und rief meinen Namen. Ich hob den Kopf, denn meinen Namen kannte ich bereits und lief wedelnd auf ihn zu. Sein Gesicht verfinsterte sich, als er mich anschaute, sodass ich auf dem letzten Stück zu ihm langsamer wurde, den Kopf wieder senkte und einen Meter vor ihm stehen blieb. Sein Unmut war groß. Er schimpfte mich aus. Bezeichnete mich als Krüppel-Hund mit Schweineschwanz.
Ja, mein Schwanz war nicht gerade wie bei den anderen Hunden. Er kringelte sich, wenn ich wedelte, nach oben und ja, ich humpelte zu diesem Zeitpunkt.