Blau-weiß-tot - Anette Huesmann - E-Book

Blau-weiß-tot E-Book

Anette Huesmann

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Beschreibung

Der Starspieler des Eishockeyclubs Adler Mannheim wird in der SAP Arena vor den Augen des entsetzten Publikums erschossen. Die Täterin wird noch vor Ort verhaftet - allerdings ist die Frau dem Opfer nie zuvor begegnet und schweigt beharrlich über ihr Motiv. Sonderermittlerin Chris Peters steht vor einem Rätsel - und scheucht mit ihren Ermittlungen einen Täter auf, der vor nichts zurückschreckt . . .

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Seitenzahl: 366

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Anette Huesmann, Jahrgang 1961, ist Journalistin und Dozentin für Kreatives Schreiben. Sie lebt seit mehr als einem Vierteljahrhundert in der Rhein-Neckar-Region und schreibt spannend und kenntnisreich über Mannheim und die Metropolregion. Präzise Recherchen und eine lebendige Sprache sind wesentlich für ihre Arbeit als Wissenschaftsjournalistin, und auch ihre Romane zeichnen sich dadurch aus.

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.

© 2015 Emons Verlag GmbH Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: shutterstock.com/B Calkins Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch Lektorat: Susann Säuberlich, Neubiberg eBook-Erstellung: CPI books GmbH, LeckISBN 978-3-86358-871-7 Der Badische Krimi Originalausgabe

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Für Tabea

1

Die Besucherin roch nach Angst. Chris musterte sie kritisch und registrierte automatisch die wichtigsten Details. Etwa fünfzig Jahre alt, gepflegte Kleidung, bequeme Schuhe, das Gesicht vollkommen ausdruckslos. Nicht gerade der typische Adler-Fan. Chris bückte sich und untersuchte die Jeans der Frau. Nichts. Sie tastete weiter nach oben und prüfte ihre Jacke. Die Zuschauerin war sauber. Eigentlich hatte sie nichts anderes erwartet– und trotzdem machte sie das noch misstrauischer.

Chris kniff die Augen zusammen und fragte nach der Eintrittskarte. Ein Muskel im Gesicht der Besucherin zuckte, doch sie gab Chris ohne Protest ihr Ticket. Jochen, heute ihr Partner bei den Eingangskontrollen, warf ihr einen fragenden Blick zu. Chris lächelte entschuldigend und prägte sich den Sitzplatz ein. Erst dann ließ sie die Besucherin gehen. Sie hatte nichts in der Hand, um sie festzuhalten oder ihr den Eintritt zu verweigern. Auch wenn sie das am liebsten getan hätte. Sie konnte schräge Typen auf zehn Meter Entfernung riechen– und wenn diese Frau nicht schräg war, dann wusste sie auch nicht. Unwillig runzelte Jochen die Stirn und wandte sich wieder den Menschen zu, die noch vor ihm standen.

Auch Chris winkte die nächste Besucherin heran. Die Fans des Mannheimer Eishockeyteams konnten es kaum abwarten, endlich die Einlasskontrolle der SAP Arena hinter sich zu bringen. Doch die merkwürdige Zuschauerin ging Chris nicht aus dem Kopf. Ihr Frühwarnsystem meldete Alarmstufe Rot– das kam höchst selten vor und hatte sie bisher noch nie in die Irre geführt. Sie warf einen Blick zu EingangD, wo die Verdächtige gerade hinter den Glastüren verschwand, und prägte sich ihre Kleidung ein. Sie nahm sich vor, die Frau nicht aus den Augen zu verlieren.

Heute spielten im Play-off-Viertelfinale die Mannheimer Adler gegen die Nürnberg Ice Tigers, nicht gerade ein Event, das Irre und schräge Typen anzog. Doch man wusste nie. Sie hatte in ihren vier Jahren beim Veranstaltungsschutz der Arena schon eine Menge erlebt, und jeden Tag tauchten neue Verrückte auf.

* * *

Endlich erreichte Anita Schürer das Eingangsfoyer. Ihr Herz schlug bis zum Hals, und sie musste sich zwingen, sich nicht umzusehen. Die Frau von der Security hatte sehr misstrauisch gewirkt, und Schürer war froh, dass sie nichts Verdächtiges bei sich trug. Eilig stieg sie die Treppe hoch und erreichte die Kioskstraße, die Pufferzone zwischen Eingangsbereich und der hell erleuchteten Halle. Warme Luft schlug ihr entgegen, angereichert mit dem Geruch nach Bier und Pommes.

Sie ging weiter in die Halle und nahm die steile Treppe nach oben, vorbei an leeren Sitzreihen. Zum Viertelfinale der DEL-Play-offs wurden eine Menge Zuschauer erwartet, doch die meisten würden erst kurz vor dem Spiel kommen. Jetzt, wenige Minuten nach Hallenöffnung, war sie eine der ersten.

Flüchtig warf Schürer einen Blick nach unten. Die Eisfläche mit den riesigen Logos bekannter Mannheimer Firmen glitzerte verlassen im Licht der Scheinwerfer. Sie erreichte die oberste Tribüne und folgte den Sitzreihen bis zu den Stehplätzen im Block402. Dort befand sich inmitten der letzten Reihe der blau lackierten Rücklehnen eine unauffällige Stahltür. Erleichtert sah Schürer das kleine Stück Holz zwischen Tür und Rahmen. Die Brandschutztüren sollten laut Vorschriften immer geschlossen sein. Doch da nur wenige Angestellte des Sicherheitsdienstes einen Schlüssel hatten, wurden sie oft verkeilt, damit Reinigungskräfte und Security-Guards nicht nach Schließern suchen mussten. Schürer drückte die Tür auf.

»Hey, was machen Sie da?«

Zwei Jungs standen plötzlich neben ihr, etwa zehn und acht Jahre alt. Der größere trug ein riesiges Adler-Shirt mit einer weißen77 auf blauem Grund und musterte sie interessiert. Der kleinere in Jeans und Mickimaus-Shirt betrachtete neugierig die halb offen stehende Tür.

Überrascht blickte sich Schürer um, sie hatte die beiden nicht kommen sehen. Sie zwang sich zu einem Lächeln und machte einen Schritt zur Seite, stand nun zwischen den Jungs und der Tür hinter ihr. Sie suchte nach Worten.

»Guck mal«, sagte der kleinere entzückt und schob sich an Schürer vorbei in das Halbdämmer unter dem Hallendach. Der ältere blieb wie angewurzelt stehen und drehte seinen Kopf, blickte seinem Bruder sehnsüchtig hinterher. Widerstrebend wandte sich Schürer um.

»Wie das alte Segelschiff, du weißt schon, in Bremerhaven letztes Jahr!«, rief der Kleine. Er blieb mit offenem Mund unter den geschwungenen Dachbalken stehen, legte den Kopf in den Nacken und sah an den Sparren entlang nach oben.

»Ja, sieht toll aus«, murmelte Schürer. Sie spürte den zweifelnden Blick des älteren Jungen auf sich ruhen und beobachtete nervös den kleineren, der aufgeregt unter den riesigen Dachbalken hin und her lief.

»Was machen Sie da?«

Wie aus dem Nichts tauchte hinter Schürer auf der steilen Treppe eine junge Frau auf. Ihr blondiertes Haar ging an den Haarwurzeln in undefinierbares Braun über. Sie musterte die Fremde mindestens ebenso misstrauisch wie die beiden Jungs. Schürer zwang sich erneut zu einem Lächeln.

»Die beiden wollten einen Blick auf die Dachkonstruktion werfen«, sagte sie und wich dem fragenden Blick aus.

»Jetzt kommt«, rief die Blondierte verärgert, »wir wollten doch noch Cola und Pommes besorgen!« Nach einem letzten misstrauischen Blick nahm sie ihre beiden Söhne an die Hand und zog sie mit sich. Schon drei Schritte weiter schienen die Kinder und ihre Mutter die offen stehende Tür vergessen zu haben.

Schürer seufzte erleichtert. Sie schlüpfte in den fensterlosen Raum und versetzte dem Holzkeil einen Stoß. Er flog weit nach hinten und blieb unter einem der Dachbalken liegen. Die schwere Stahlfeder über ihrem Kopf drückte die Tür ins Schloss. Geräusche und Lichter verblassten. Schürer war eingeschlossen in einer fensterlosen Schleuse. Von hier aus ging es ein paar Stufen hoch zu einer weiteren Stahltür. Diese führte wieder hinaus in die Arena auf den Catwalk, einen schmalen Steg aus Metallträgern, Gitterrost und Stahlgeländer, der sich über die gesamte Hallenlänge dicht unterhalb des Arenadachs entlangzog.

* * *

Die unauffällige Frau, die so durchdringend nach Angstschweiß gerochen hatte, ließ Chris keine Ruhe. Sie winkte Heike Mehlert zu sich her, die nur widerstrebend ihren Platz einnahm.

»Ich muss aufs Klo«, murmelte Chris und drängte sich an ihr vorbei, ohne auf ihren Protest zu achten. Wohin mochte die Frau verschwunden sein? Chris schob sich durch eine Gruppe gut gelaunter Adler-Fans. Suchend blickte sie sich um, konnte jedoch keine Frau entdecken, die ihr bekannt vorkam. Die Verdächtige würde sie auf diese Weise vermutlich nicht finden, trotzdem mochte sie nichts unversucht lassen.

Sie machte sich auf den Weg zu dem Sitzplatz, der auf dem Ticket der Besucherin gestanden hatte. Schwer atmend quälte sie sich zwischen den Sitzrängen die steilen Stufen nach oben und verfluchte, dass sie seit Jahren keinen Sport mehr trieb. Oben angekommen, blieb sie stehen und rang nach Luft. Dann ging sie langsam weiter und stand endlich in Block404 vor dem Sitz Nummer19, Reihe13, dem Platz direkt am Gang. Leer. Doch die meisten Plätze lagen noch verlassen da, bis zum Anpfiff war es mehr als eine Stunde hin.

Laute Musik dröhnte durch die Halle, und nur im Fanblock standen vereinzelte Menschen mit riesigen Fahnen und Adler-Shirts. Das Piepen des Walkie-Talkies unterbrach Chris’ Gedanken. Stirnrunzelnd blickte sie auf das Display. Blöd, ausgerechnet jetzt meldete sich ihr Chef.

»Ja?«, gab sie zur Antwort.

»Wo bist du?« Gerds Stimme klang verzerrt. »Du bist nicht auf deinem Posten.«

»Eine Besucherin kam mir verdächtig vor. Ich versuche sie gerade zu finden.«

»Beweg dich verdammt noch mal auf deinen Platz zurück«, dröhnte seine wütende Stimme aus dem Lautsprecher. »Ich bezahle dich nicht dafür, dass du quer durch die Halle irgendwelchen Hirngespinsten nachrennst.«

»Mit der Frau stimmt was nicht«, beharrte Chris. »Glaub mir.«

»In einer Minute bist du unten«, bellte Gerd, und ein Klicken verriet, dass er die Verbindung unterbrochen hatte.

Wütend stopfte Chris das Walkie-Talkie zurück in ihre Tasche. Gerd war ein Dummkopf, wenn er sie nicht ernst nahm. Sie sah es fast als persönliche Beleidigung, dass sie die Frau noch nicht gefunden hatte. Es waren bisher kaum Besucher in der Halle, und normalerweise konnte sie sich auf ihren Spürsinn verlassen.

* * *

Erleichtert stellte Schürer fest, dass zwischen den Dachträgern Tageslicht durchsickerte. Sie legte sich auf den Bauch und kroch unter den Treppenaufgang. Sie musste ihren Kopf weit nach unten drücken, dann konnte sie ihre Hand nach hinten schieben, in den Winkel des Stahlträgers, der die Treppe trug. Sie griff wiederholt ins Leere. Schürer kämpfte gegen die Panik und versuchte sich zu erinnern, wo genau sie beim letzten Mal gekniet hatte. Sie kroch weiter unter die Treppe und unterdrückte einen Aufschrei, als sie sich schmerzhaft den Kopf stieß.

Mit ihrer Linken beschrieb sie immer größere Kreise auf dem kalten Metall. Endlich bekam sie die Plastiktüte zu fassen, die sie vor drei Tagen dort befestigt hatte. Sie gönnte sich einen Moment Pause und versuchte dann, den Klebestreifen zu lösen. Immer wieder musste sie nach hinten greifen, bis sie die dünn gepolsterte Tasche endlich in der Hand hielt.

Aufatmend spürte sie die vertrauten Umrisse der AK47. In den vergangenen Wochen war sie mehrfach in der Arena gewesen und hatte Teile der Waffe in die Halle geschmuggelt. Beim letzten Mal war es ihr gelungen, die Einzelteile zusammenzubauen und in die Schleuse zu bringen.

Schürer kehrte zur Tür zurück und ging in die Hocke. Dass sie die Waffe endlich gefunden hatte, verlieh ihr neue Kraft. Die Gewehrtasche ruhte auf ihren Knien. Gedämpft drang die Stimme des Sprechers zu ihr nach hinten.

»In wenigen Minuten ist es so weit, die Mannschaften kommen gleich aufs Eis zum Warm-up.«

* * *

Suchend streifte Chris durch die Gänge. Vereinzelte Adler-Fans kamen ihr entgegen, gefüllte Plastikteller und -becher in den Händen. Allmählich füllte sich die Arena, und das eingespielte Ritual begann. Der Sprecher nannte Rückennummer und Vornamen der aufgestellten Spieler, die Zuschauer brüllten gemeinsam den Nachnamen. Die Verdächtige war vermutlich nicht zwischen den anderen Besuchern zu finden. In Gedanken klapperte Chris alle Räume ab, in denen man sich hier in der Arena verstecken konnte. Toiletten? Der Putzraum? Ihr Bauchgefühl führte sie zurück in die Halle. Forschend glitt ihr Blick über die Sitzreihen und blieb schließlich an der Brandschutztür direkt unterhalb des Hallendachs hängen. Sie stutzte. Irgendwas war anders.

Unten in der Halle öffnete sich die Tür zu den Umkleidekabinen. Die Spieler der Mannheimer Adler stürmten auf das Eis, lautstark begrüßt von den Rängen des Fanblocks. Dort hatten sich die Stehplatzreihen zwischen den blauen Rückengittern bereits gefüllt. In den anderen Blocks lehnten vereinzelte Besucher an den Metallgeländern und beobachteten das Mannheimer Team. Nun kamen auch die weiß gekleideten Ice Tigers auf die Eisfläche, begleitet von lauten Buh-Rufen und Pfiffen.

Chris machte sich wieder auf den Weg nach oben und ignorierte das Seitenstechen, das bis in ihren Rücken ausstrahlte. Sie hasste es, wenn sie von irgendwas ausgebremst wurde. Sie zwängte sich durch einige Besuchergruppen in Block402, viele trugen Kleidung in den Adler-Farben blau-weiß-rot, zugleich die Stadtfarben Mannheims.

Endlich erreichte sie die Stahltür und betrachtete kritisch die Oberfläche. Die Brandschutztür stand sonst meist offen. Trotz der Vorschriften steckte oft ein Keil zwischen Tür und Rahmen. Skeptisch musterte Chris das Sicherheitsschloss, dann blickte sie sich suchend um. Im Block nebenan tauchte zwischen den Sitzreihen eine Supervisorin auf. Chris winkte sie heran und bat sie, die Tür aufzuschließen.

* * *

Ein kratzendes Geräusch drang durch die Dunkelheit. Schürer riss den Kopf hoch und spürte, wie ihr Herz gegen die Rippen hämmerte. Sie schob sich hastig nach oben, trat einen Schritt zur Seite und drückte sich hinter der Tür flach gegen die Wand. Da bewegte sich schon die Stahltür auf sie zu. Aufbrausendes Stimmengewirr und ein diffuser Lichtstrahl schwappten zu ihr herein.

* * *

Chris hielt die Tür zur Schleuse des Catwalks auf und starrte in die spärlich erleuchtete Dunkelheit, in der sie nichts Ungewöhnliches entdecken konnte. Die Supervisorin warf ebenfalls einen Blick unter die Dachsparren und entfernte sich dann mit einem Achselzucken. Chris kniff die Augen zusammen und musterte den staubigen Zementestrich und die Treppe hoch zum Catwalk. Ihr Blick fiel auf einen Holzkeil, der weit hinten unterhalb einer der Dachsparren lag. Ihre Nasenflügel weiteten sich. Wenn die Tür ausnahmsweise verschlossen wurde, lag der Keil nie innen, immer außen. Und selbst wenn ihn jemand nach innen geschoben hätte, würde er nicht so weit hinten liegen. Da musste man ja auf dem Bauch unter die Holzbalken robben, um den wieder zu fassen zu kriegen.

Ein Rauschen drang aus ihrem Walkie-Talkie, dann Gerds Stimme. »Beweg verdammt noch mal deinen Arsch hier runter«, tönte es aus dem Lautsprecher. »Sonst bist du deinen Job los. Du fliegst noch heute.« Seine Stimme überschlug sich.

»Schon gut, reg dich ab«, murmelte Chris geistesabwesend und schob das Walkie-Talkie zurück in ihre Jacke. Angestrengt lauschte sie in den halb dunklen Raum vor sich. Sie drückte die Tür weiter auf und blickte sich aufmerksam um. Nichts. Vielleicht hatte Gerd recht, und sie war auf dem falschen Dampfer. Sie ließ die Tür wieder zufallen und machte sich auf den Weg zur Einsatzzentrale.

* * *

Die Schleuse versank wieder in der Dunkelheit. Schürer brauchte lange, bis sich ihr Atem beruhigt hatte. Diesmal erlaubte sie sich keine Schwäche mehr. Sie verkroch sich jenseits der Wendeltreppe hinter einem Dachbalken, wo man sie nicht mehr sehen konnte. Dort blieb sie dicht an die Dachkonstruktion gepresst stehen, die Waffe im Arm, obwohl ihr das Stehen schon nach einigen Minuten schwerfiel. Minute um Minute lauschte sie dem gedämpften Stimmengewirr, das von draußen hereindrang, an- und abschwoll und allmählich immer weiter zunahm.

* * *

Thomas Wagner sog tief die kalte Luft ein, schnappte sich einen der Pucks, die auf dem Eis bereitlagen, wich seinen Mitspielern aus und führte die Scheibe bis zum Tor. Dort zog er ab und glitt, ohne darauf zu achten, ob die Scheibe ihr Ziel gefunden hatte, zurück hinter die blaue Linie, wo er sich den nächsten Puck holte. Seine Muskeln glühten, und er spürte, dass er in Topform war. Er war bereit für eines der wichtigsten Spiele seines Lebens. Nur wenige wussten Bescheid. Die Vancouver Canucks hatten angeklopft, einer der besten kanadischen Clubs. Endlich, er hatte es kaum fassen können, als sein Spielerberater ihn anrief. Er hatte so darauf gehofft, all die Jahre. Jeder Jungadler träumte davon, eines Tages in der nordamerikanischen NHL zu spielen. Die Saison war bisher bombig verlaufen, keiner konnte ein Spiel so gut lesen wie er. Und das machte sich jetzt bezahlt. Mit siebenundzwanzig Jahren war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Wenn es wirklich klappen sollte, würde er weltweit Schlagzeilen machen. Vielleicht war heute sogar der Scout in der Halle.

Rasch warf er einen Blick nach oben auf die Ränge. Die kurze Unaufmerksamkeit kostete ihn den Torschuss. Der Pass ging vorbei. Leise fluchte er und versuchte, das Geschehen in den Hinterkopf zu verbannen. Wenn er es jetzt schaffte, nach Kanada zu wechseln, dann wäre das eine Sensation. Doch dafür musste er heute gut sein. Das wäre der beste Einstieg für die Vertragsverhandlungen, die vielleicht schon in den nächsten Tagen stattfinden würden.

»Hey, Tom, was soll das!«

Wagner riss den Kopf hoch und wich einem Teamkameraden aus, dem er fast ein Bein gestellt hätte. Neben ihm tauchte Sven auf und warf ihm einen wütenden Blick zu. Wagner riss sich zusammen. Es war wichtiger denn je, dass er sich heute auf das Spiel konzentrierte. Er beschleunigte und holte sich eine weitere Scheibe aus dem Mittelkreis.

* * *

Als die Tür sich ein zweites Mal öffnete, war Schürer vorbereitet. Zwei Beleuchter betraten die Schleuse und kletterten, ohne sie zu bemerken, die Wendeltreppe nach oben, um schließlich hinter der Stahltür in Richtung Catwalk zu verschwinden. Schürer warf einen Blick auf ihre Uhr. Noch eine halbe Stunde bis zum Anpfiff. In wenigen Minuten würde die sorgfältig einstudierte Choreografie beginnen. Der blau-weiß-rote Adlerkopf des Clubs wurde mit den Verfolgerspots vom Catwalk auf die Eisfläche projiziert. Später würde das Maskottchen der SAP Arena aufs Eis gehen, ein Mensch im Hamster-Plüschkostüm, gefolgt von einer Gruppe von Kindern in voller Eishockeymontur, Minuten später die Schiedsrichter.

* * *

»Ich meine es ernst«, tobte Gerd, als Chris bei ihm eintraf. Seine blonden Haare standen in alle Richtungen, und seine helle Gesichtshaut hatte eine ungesunde Farbe angenommen. Gerd war ein schmächtiger Mann, und seine Kleidung wirkte meist, als hätte jemand vergessen, den Kleiderbügel zu entfernen.

»Da war eine Frau, die hat was vor, da bin ich ganz sicher«, versuchte es Chris erneut. »Ich hab sie noch nicht gefunden, aber irgendwo muss sie sein.«

»Du fliegst noch heute«, erwiderte Gerd, und seine Lautstärke schraubte sich immer weiter nach oben, »wenn du nicht endlich lernst, das zu tun, was ich dir sage.«

Chris presste die Lippen zusammen.

»Kapiert?« Jetzt schrie er fast.

Verbittert starrte Chris ihn an. Eigentlich war es absurd, dabei wollte sie nur ihren Job richtig machen.

»Okay«, sagte sie schließlich und biss sich auf die Lippen. »Ganz wie du willst.«

Gerds Gesichtsfarbe wurde noch einen Ton dunkler. Chris kehrte auf ihren Kontrollposten bei EingangD zurück, wo Heike bereits ungeduldig auf ihre Ablösung wartete. Chris nahm ihren Platz ein und wandte sich der nächsten Besucherin zu, die aufgekratzt vor ihr stand und endlich in die Arena wollte. Es waren nur noch wenige Minuten bis zum Anpfiff.

* * *

Nach Spielbeginn kletterten die beiden Beleuchter die Wendeltreppe hinunter und verließen die Schleuse wieder. Die Minuten danach verrannen quälend langsam. Schürer verharrte eng an den Dachbalken gepresst, obwohl inzwischen ihr Rücken und ihre Beine schmerzten. Immer wieder sah sie auf die Leuchtziffern ihrer Uhr. Endlich war es so weit. Die ersten Schritte fielen ihr schwer, sie ging ein paarmal im Kreis, bis ihr Tritt sicher war. Sie legte das Gewehr zur Seite und lockerte die Handgelenke. Dann schloss sie ihre Finger erneut um die Kalaschnikow und steuerte die Treppe an. Nach zehn Stufen endete sie vor der Tür zum Catwalk.

Zögernd streckte sie die Hand aus und legte sie um das kalte Metall. Wenn der Zugang jetzt abgeschlossen war, wäre alles umsonst gewesen. Schürer schloss die Augen und drückte die Klinke nach unten. Erleichtert stieß sie den Atem aus, als die Tür sich öffnete.

Die Geräusche schlugen fast schmerzhaft laut gegen ihr Trommelfell. Unmittelbar unter ihr lag der Fanblock, und zahllose Kehlen riefen im Chor: »Schiri, Arschloch, Schiri, Arschloch!« Die Trommeln setzten ein und trieben die Lautstärke weiter nach oben. Zufrieden musterte Schürer den Gitterweg, nur wenige Meter über den Köpfen der Adler-Fans. Niemand achtete auf sie.

Der Catwalk war ein schmaler Steg, der an drei Seiten der Halle dicht unterhalb der Dachkonstruktion verlief. In Abständen führte eine schmale Metallleiter hinunter auf kleine Plattformen, die wie Wespennester unter dem Catwalk klebten. Sie waren etwa drei Quadratmeter groß und von einem brusthohen Geländer umgeben, auf dem ein Verfolgerspot verschraubt war. Von hier aus hatten die Beleuchter das Logo der Adler auf die Eisfläche projiziert. Die erste Plattform ließ Schürer hinter sich und bewegte sich langsam an der Längsseite der Halle entlang. Die Eishockeyspieler fegten über das Eis, begleitet von den Rufen der Zuschauer. Sie konnte sich Zeit lassen. Von unten war sie kaum zu sehen, der Catwalk verlief oberhalb der Beleuchtung. Selbst wenn ein Security-Mitarbeiter sie entdeckte, würde es Minuten dauern, bis jemand bei ihr eintraf.

Wenig später erreichte sie die zweite Plattform am anderen Ende der Halle, die sich kurz vor dem Tor der Ice Tigers befand. Sie litt nicht an Höhenangst, trotzdem löste der Blick nach unten in Schürer ein nebliges Gefühl aus. Mit der Rechten hielt sie die Waffe fest, und mit der Linken umklammerte sie das Geländer, als sie die schmale Leiter nach unten auf die Plattform kletterte. Seit Monaten trieb sie regelmäßig Sport, um diesem Moment körperlich gewachsen zu sein. Das Training machte sich bezahlt. Ihr Atem ging regelmäßig, und ihre Muskeln zitterten nicht, als sie sich mit dem Rücken gegen das kalte Stahlgeländer der Plattform lehnte. Sie packte das Gewehr aus und schob die Gewehrtasche in ihre Jacke.

Schürer nahm die Kalaschnikow in Anschlag. Sie hatte die Waffe auf Einzelfeuer gestellt und auf vierzig Meter Entfernung justiert, die ballistische Kurve der Patrone sollte also kein Problem sein. Sie ließ ihren Atem ruhig ein- und ausströmen, wie sie es hundertfach geübt hatte. Sie durfte den Zeigefinger nicht zu früh auf den Abzug legen. Sobald ihr Finger das kalte Metall berührte, würde sie ihn sanft nach hinten ziehen, in einer einzigen fließenden Bewegung– bis der Rückstoß der Waffe ihr zeigen würde, dass sie den Schuss ausgelöst hatte.

* * *

In der Arena war das erste Drittel in vollem Gang, die meisten Besucher saßen auf ihren Plätzen. Heike tauchte auf, um Chris planmäßig abzulösen. Auch heute hatte sie ihre dunklen Haare in einer phantasievollen Frisur um den Kopf geschlungen. Irgendwie schaffte sie es, dass sogar ihre Dienstkleidung aufreizend wirkte. Seit einem halben Jahr arbeitete sie mit Chris im Team. Die beiden hatten sich nicht viel zu sagen und ließen sich gegenseitig in Ruhe.

Chris beschloss, die Schleuse zum Catwalk noch einmal zu kontrollieren. Gerd hatte sie vorhin abgelenkt, und jetzt ließ sie das Gefühl nicht los, etwas übersehen zu haben. Sie kehrte in die Halle zurück und kletterte erneut zwischen den Stehplätzen nach oben. Warum nur verkroch sich jemand ausgerechnet in der Schleuse zum Catwalk? Auf einmal kam ihr ein Gedanke. Chris blieb stehen und blickte sich mit zusammengekniffenen Augen um. Die Beleuchtung blendete sie, doch dann blieb ihr Blick an einer dunklen Gestalt hängen, die regungslos auf einer der Plattformen direkt über dem Tor der Gastmannschaft verharrte. Womöglich war das die Besucherin, nach der sie die ganze Zeit Ausschau gehalten hatte. Sie schluckte und tastete nach ihrem Walkie-Talkie. Schützend schirmte sie mit der Linken die Augen ab und versuchte, die Gestalt genauer zu erkennen. Doch riesige Fahnen mit den gesperrten Nummern ehemaliger Spitzenspieler der Adler erschwerten ihr die Sicht. Endlich hatte sie das Walkie-Talkie erwischt und machte es sprechbereit. Die Trommeln der Fans ertönten, begleitet von lauten enttäuschten Rufen. Chris wartete einen Moment, bis die Lautstärke wieder etwas nachließ.

»Bin hier unter dem Catwalk«, sagte sie. »Da oben ist jemand.«

»Blödsinn.« Gerds Stimme klang dumpf.

»Glaub mir«, beharrte Chris. »Da oben steht jemand.«

»Lass den Quatsch und kümmere dich um deine Aufgaben«, blaffte es aus dem Lautsprecher. Gerd beendete das Gespräch, ohne eine Antwort abzuwarten.

Chris fluchte und schob das Walkie-Talkie in ihre Jacke zurück. Sie legte den Kopf in den Nacken und blickte grübelnd nach oben. Dann schüttelte sie sich wie ein Hund, der einen Regenguss abgekriegt hatte, und machte sich auf den Weg zum Catwalk.

* * *

Thomas Wagner schlenzte die Scheibe hinüber zu Sven. Der zog sie nach einem schnellen Move ab, konnte aber diesmal den Torhüter nicht überwinden. Das Spiel lief gut, und bisher war ihm noch kein Fehler unterlaufen. Wenn er so weitermachte, hatte sein Berater die beste Startposition für die Vertragsverhandlungen, die er sich denken konnte.

Wagner fuhr ins gegnerische Drittel und bekam genau im richtigen Moment den Puck auf die Kelle. Allein lief er auf den Torhüter zu. Stimmen brandeten auf, die Trommeln wurden lauter. Von hinten kam jemand näher. Er spürte nur einen kurzen Ruck, dann landete er auf dem Eis. Der Pfiff des Schiedsrichters ertönte. Penalty. Verärgert riss Wagner den Kopf hoch. Er hatte eine klare Torchance gehabt, bevor er von hinten gehakt worden war. Rasch kam er wieder hoch. Jetzt lag es an ihm, den Penalty in ein Tor zu verwandeln.

Er fuhr hinter die Mittellinie zurück und nutzte die Gelegenheit, ein paarmal durchzuatmen. Der Schiedsrichter legte den Puck zurecht und verließ den Anspielkreis. Die Menge rief seinen Namen. Seine Chance.

* * *

Der Metallrost unter ihren Füßen begann zu vibrieren. Schürer hob nervös den Kopf und blickte sich um. Aus der Schleuse hatte eine dunkel gekleidete Gestalt den Catwalk betreten und kam direkt auf sie zu. Unruhig blickte Schürer nach unten in die Halle, wo knapp vierzig Meter von ihr entfernt Wagner hinter der Mittellinie anlief. Das Glück war auf ihrer Seite, ein Penalty mit Wagner. Die beste Chance, die sie kriegen würde. Schürer wandte erneut den Kopf. Die Gestalt auf dem Catwalk kam unbeirrt auf sie zu. Doch im Moment war sie noch etliche Meter entfernt.

* * *

Chris ließ die dunkle Gestalt nicht aus den Augen. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie eine Waffe im Anschlag hielt. Sie begann zu rennen, aber ihre Füße waren schwer wie Blei, und bald brannte jeder Atemzug in ihrer Lunge wie Feuer. Unter ihr wurden die Trommeln schneller, laute Schreie ertönten, der Fanclub rief den Namen des Lokalfavoriten.

* * *

Wagner führte die Scheibe Richtung Tor. Er genoss die zahllosen Stimmen, die seinen Namen riefen, das hämmernde Geräusch der Trommeln. Jetzt hatte kein anderer Gedanke mehr Platz, es war nur noch wichtig, den Torhüter zu überwinden. Dieser kam aus dem Tor heraus und bewegte sich langsam wieder rückwärts. Jetzt. Wagner hob den Stock.

Da traf ihn eine unvorstellbare Wucht am rechten Schulterblatt. Thomas Wagner wurde nach vorn geworfen. Verblüfft registrierte er, dass winzige weiße Kristalle auf ihn zukamen und in alle Windungen seines Gehirns krochen. Dann prallte sein Kopf hart auf den Boden.

* * *

Chris war noch etwa fünfzig Meter von der Plattform entfernt, als ein lauter Knall ertönte und der einzelne Spieler nach vorn auf die Eisfläche kippte. Ihr Schritt stockte, und entsetzt starrte sie nach unten. Der massige Körper schlidderte über das Eis und hinterließ eine verschmierte blutrote Spur. Die Kraft seines eigenen Anlaufs trieb den leblosen Spieler auf das Tor zu. Der Torhüter starrte wie festgefroren auf den menschlichen Körper, den die Fliehkräfte bis vor die Kanten seiner Schlittschuhe trugen. Die lauten Rufe verstummten. Eine gespenstische Stille legte sich über alle Ränge der ausverkauften Halle.

* * *

»Was machst du da oben, was machst du verdammt noch mal da oben?«

Gerds Stimme überschlug sich. Chris drehte die Lautstärke des Walkie-Talkies herunter. Von Gerd war vermutlich in den nächsten Minuten nichts Vernünftiges zu erwarten. Unter ihr erklangen hysterische Schreie, dann hob sich der Geräuschpegel explosionsartig.

Chris sah hinüber zu der Gestalt und kämpfte gegen die Angst, dass vielleicht noch weitere Menschen sterben mussten. Es gab für sie keinen Zweifel, dass der Eishockeyspieler diesen Anschlag nicht überleben würde. Chris setzte sich in Bewegung und näherte sich langsam der Plattform. Der Tumult in der Halle überlagerte alle Geräusche.

Die Person stand noch immer mit dem Gewehr im Anschlag vor dem Geländer, als wäre sie mitten im Schuss erstarrt. Erst als Chris die Plattform erreichte, kam Leben in die Gestalt. Sie nahm das Gewehr herunter und wandte sich um. Ihr Gesicht war blass, ihre Augen weit aufgerissen. Regungslos starrte sie Chris entgegen. Es war tatsächlich die Besucherin, die Chris in der ganzen Halle gesucht hatte. Das Gewehr hielt sie in ihrer Rechten, die jetzt kraftlos nach unten hing.

Fieberhaft überlegte Chris, was sie in diversen Lehrgängen gelernt hatte. Sicherheitsabstand, Ruhe bewahren, Augenkontakt. Sie blickte der Frau fest in die Augen.

»Legen Sie die Waffe ab!«, rief Chris mit lauter Stimme, um die Schreie unter ihnen zu übertönen.

Die andere stutzte, musterte die Kalaschnikow in ihrer Rechten, als fragte sie sich, wie das Gewehr dorthin gekommen war. Dann bückte sie sich und legte es vor sich auf das Gitter. Sie richtete sich wieder auf und sah Chris an. Ihr Gesicht war noch immer blass, aber ihre Augen blickten trotzig, als wollten sie sagen: Na und? Was willst du jetzt tun?

2

Die Luft im Personalraum wurde allmählich stickig. Chris hatte es sich auf dem Boden bequem gemacht und die Kopfhörer übergestülpt. Ihr MP3-Player spielte Amy Winehouse. Rechts von ihr saßen die Damen vom Schloss, wie Chris die Studentinnen nannte. Sie hatten sich Pizza besorgt und waren anscheinend wild entschlossen, sich durch die Wartezeit zu futtern. Ein paar der Männer scharten sich um einen Tisch und pokerten, andere waren vor die Tür gegangen und rauchten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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