BLOOD, GOLD & LOVE - Patrick Ginkel-Weigel - E-Book

BLOOD, GOLD & LOVE E-Book

Patrick Ginkel-Weigel

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Beschreibung

Sehr geehrte Leser, vielen Dank für den Erwerb dieses Buches. "Blood, Gold & Love" ist ein Roman. Er handelt von den Abenteuern des Piraten John Daniels. Der Piratenkapitän liest auf einen seiner Beutezüge einen jungen, 16-jährigen Burschen auf, Shawn Phillips. Er lässt ihn am Leben und versucht aus ihm einen Piraten zu machen, zu einem Teil seiner Crew. Sowohl der Captain als auch Shawn Phillips erleben auf diesem Abenteuer Höhen- und Tiefen. Sie finden immer näher zu sich und bauen sich eine Freundschaft auf.

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BLOOD, GOLD & LOVE

about pirates and thieves

Inhalt

Cover

Titelblatt

Vorwort:

Urheberrechte

Kapitel 1 - Gefahr am Horizont

Kapitel 2 - Einen Platz in der Welt

Kapitel 3 - Villa Hermosa

Kapitel 4 - Juan Ramirez Blanco

Kapitel 5 - Die Gier nach Gold

Kapitel 6 - In der Höhle des Löwen

Kapitel 7 - Home sweet home

Kapitel 8 - Piratenblut

Kapitel 9 - Auf zu neuen Ufern

Kapitel 10 - Die Gier nach Blut und Gold

BLOOD, GOLD & LOVE

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Kapitel 1 - Gefahr am Horizont

Kapitel 10 - Die Gier nach Blut und Gold

BLOOD, GOLD & LOVE

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Vorwort:

Sehr geehrte Leser,

vielen Dank für den Erwerb dieses Buches. “Blood, Gold & Love“ ist ein Roman. Er handelt von den Abenteuern des Piraten John Daniels.

Der Piratenkapitän liest auf einen seiner Beutezüge einen jungen, 16-jährigen Burschen auf, Shawn Phillips. Er lässt ihn am Leben und versucht aus ihm einen Piraten zu machen, zu einem Teil seiner Crew.

Sowohl der Captain als auch Shawn Phillips erleben auf diesem Abenteuer Höhen- und Tiefen. Sie finden immer näher zu sich und bauen sich eine Freundschaft auf.

“Das Meer ist wie eine Hure. Du liebst und verabscheust sie gleichermaßen. Doch wenn sie zu dir spricht, ist es nicht nur die nackte See die du hörst. Es sind nicht nur die Wellen die gegen die Planken schlagen und der Wind der dir seine Geheimnisse ins Ohr säuselt. Es ist die Verheißung des Glücks. Es ist die Gier nach Blut und Gold die dich dazu verführt diese Hure wieder und wieder zu besteigen”.

Zitat: Captain John Daniels.

Impressum

© 2023 Patrick Ginkel-Weigel

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter:

tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Kapitel 1 - Gefahr am Horizont

Man sagt, nach der Ruhe kommt der Sturm. Und nach dem Sturm ist vor dem Sturm….

Es ist ruhig auf den Gewässern. Die Sonne brennt erbarmungslos herab. Nur ein laues Lüftchen ist auf der nackten Haut zu spüren. Es ist der 12. Juni 1662. Das Handelsschiff Rosa Blanca ist auf ihrem Weg von der kubanischen Küste nach Cartagena, tief im Süden.

Drei Tage zuvor hat das spanische Schiff den sicheren Hafen in Santiago verlassen um Waren, Gold und Siedler nach Cartagena zu bringen. Der Kapitän des Schiffes ist ein erfahrener Veteran. Er hat solche Fahrten schon oft unternommen. Zu Recht genießt er das Vertrauen der spanischen Krone.

Ramon Jesus Llorca befehligt die Rosa Blanca. Mit harter Hand führt er das Kommando um seine Aufgaben im Dienste der Krone erfüllen zu können. Er patrouilliert das Schiff alle zwei Stunden um sicherzugehen das jeder Mann seine Arbeit erfüllt. Als er seinen Steuermann erreicht bleibt er andächtig stehen. Er kontrolliert mit seinem Kompass den eingeschlagenen Kurs.

“Der Kurs stimmt noch Steuermann. Wir haben eine lange Fahrt vor uns, pass auf das du uns bloß nicht abweichst Bursche”.

“Zu Befehl Captain”.

Der erste Offizier des Schiffes, Raul Sanchez sucht den Captain auf. Denn er hat etwas am Horizont entdeckt.

“Captain, Captain”! “Was ist Sanchez”!?“Sehen Sie sich das an, ein Schiff in Not”.

Captain Llorca zückt sein Fernglas. Es handelt sich um eine holländische Galeone. Starker schwarzer Rauch steigt vom Schiff aus auf. Die Männer wittern eine leichte Beute. Spanien und die Niederlande befinden sich mal wieder im Krieg. Niemanden stört es, wenn sich die Männer etwas dazuverdienen. Den spanischen König schon gar nicht. Der Kapitän spricht zu seinen Männern.

“Bereit machen zum Entern. Da wollen wir doch mal sehen was diese holländischen Gentlemen uns abgeben möchten”. Raul Sanchez wiederholt den Befehl seines Kapitäns, so wie es üblich ist. “Zu Befehl Captain! Klarmachen zum entern”!

Die Rosa Blanca steuert auf das qualmende Schiff zu. Die holländische Galeone scheint manövrierunfähig zu sein. Es sind nur sechs bis acht Mann an Deck zu sehen die um Hilfe winken. Der Rauch wird immer dichter.

Raul Sanchez fragt Kapitän Lorca wie er gedenkt vorzugehen. “Captain, wie ist der Plan”? “Wir gehen rüber und setzen die Mannschaft erstmal fest. Dann löschen wir das Feuer, holen uns die Vorräte, Waren und Gold, alles was da ist. Dann verschwinden wir wieder”. “Zu Befehl Captain”.

Captain Llorca: “Klarmachen zum entern”!

Raul Sanchez: “Klarmachen zum entern”!

Bootsmann: “Klarmachen zum entern”!

Der erste Offizier, Raul Sanchez setzt zusammen mit 24 Mann der 32-köpfigen Crew über. Als die Männer das Deck erreichen springen die sechs Männer der niederländischen Crew ins Wasser.

Hinter der großen Galeone tauchen zwei kleine Schaluppen auf, bis an die Zähne bewaffnet. Die eine taucht auf der linken, die andere auf der rechten Seite auf. Captain Llorca entdeckt die Schiffe. Die Gesichtszüge entgleisen ihm. Er hat den Kampf bereits verloren bevor er begonnen hat.

Die Schaluppen eröffnen das Feuer. Mit lautem Donnergrollen setzen die zwei kleinen Schiffe mehrere Kanonen Salven ab. Einmal, zweimal, dreimal. Die schweren Bleikugeln durchschlagen die Seiten der Schiffe. Die Todesschreie der spanischen Kanoniere schneiden sich ihren Weg durch den lauten Kanonendonner. Der Rauch der abgefeuerten Blei-Geschütze umfängt die Schiffe.

Die Masten der Rosa Blanca brechen. Ihre Kanonen sind beschädigt. Captain Llorca hat keine andere Möglichkeit als sich zu ergeben. Verärgert und gedemütigt schwenkt er die weiße Flagge.

Die Piraten klettern auf das Handelsschiff. Insgesamt 56 Mitglieder der Piraten entern die Rosa Blanca schlussendlich. Die Piraten treiben die spanische Mannschaft zusammen und entwaffnen sie. Sanchez und seine Männer geben ihre Waffen ebenfalls ab und setzen wieder über.

Einer der Piraten ist ihr Captain. Er läuft auf die Spanier zu die sich auf dem Deck versammelt haben und nebeneinander knien. Er richtet seine Worte an die feindliche Mannschaft. Seine Stimme ist tief und rau. Eindringlich aber auch beruhigend.

“Mein Name ist Captain John Daniels. Wer seid ihr”? Der spanische Kapitän möchte sogleich antworten um mit den Piraten zu verhandeln. “C….”.

Ein Pistolenschuss ertönt. Captain Daniels hat soeben Captain Llorca erschossen, bevor dieser überhaupt seinen Namen sagen konnte. Seine Pistole qualmt, seine langen blonden Haare wedeln im Wind. Captain Daniels ist ein altgedienter Haudegen, gerade wurde er 39 Jahre alt. Er fährt schon sein ganzes Leben lang zur See. Er trägt stets eine grüne Jacke, eine schwarze Hose und einen schwarzen Hut, dazu braune Stiefel.

Die restliche Crew der Spanier ist verängstigt. Er hat ihren Captain erschossen. Einen Mann der sich gerade ergeben hatte. Warum nur? Und was würde er noch mit ihnen machen.

Als wäre nichts gewesen setzt John Daniels erneut zum Sprechen an. Er hat den Männern etwas zu sagen. Er möchte ihnen eine Art Angebot unterbreiten.

“Ich mache jeden von euch einen Vorschlag. Ihr habt die Möglichkeit euch uns anzuschließen. Ich erwarte nur drei Dinge von euch. Loyalität, Mut und das ihr unsere gottverdammte Sprache sprecht. Ich hasse spanisch”.

Mann für Mann geht Captain Daniels mit seinem Bootsmann Rick Newton die Reihe durch. Newton trägt den Spitznamen “Deadman”. Denn er exekutiert die Männer die sich der Crew nicht anschließen möchten oder die Anforderungen nicht erfüllen können. Newton ersticht den ersten Mann, denn er kann nur spanisch. Ebenso den zweiten, der dritte und der vierte folgen ebenfalls.

Der fünfte Spanier jedoch hat ein Messer in der Hinterhand versteckt. Er hat gewiss keine Lust sich ebenfalls abschlachten zu lasen. Sein Nebenmann sieht es. Als Captain Daniels sich dem Mann etwas entgegen beugt, will ihn der fünfte Spanier abstechen. Doch sein Nebenmann verhindert dies. Er hält den Arm seines Kollegen fest.

Newton ersticht den Messerstecher mit seinem Schwert. Captain Daniels sieht den Helfer erleichtert an. Dann schießt er ihm ohne mit der Wimper zu zucken in den Kopf. Peng!

Ein junger Bursche schreit auf “wieso! Warum haben Sie das getan? Er hat sie gerettet”! Newton und Daniels laufen auf den jungen Kerl zu.

“Vielleicht, aber das wollte er nicht. Er wollte nur sich selbst retten. Hätte mich der Drecksack erwischt, wer weiß, vielleicht hätten diese Männer dann alle überlebt. Der Messerstecher hatte zumindest Mut. Der Hurensohn hatte aber keine Loyalität, verstehst du das Junge”?

Der junge Bursche sieht verängstigt auf den Boden. Er weicht den Blicken des Captains aus. Der Angstschweiß steht im auf der Stirn während die Sonne weiterhin auf die Männer herunterbrennt.

Dann antwortet er dem Kapitän. “Ich schätze schon”.

“Wenn ich mit dir rede siehst du mich gefälligst an. Oder bin ich so scheiß hässlich das du wegschaust? Du bist Engländer, oder? Wie heißt du und was machst du hier bei diesen spanischen Pfauen”?

“Ich heiße Shawn, Shawn Phillips. Ich bin seit vier Jahren im Dienst von Captain Llorca gefahren”.

Captain Daniels zückt erneut seine Pistole. Er richtet sie auf Shawn. Noch weiß er nicht wie er den Jungen einzuordnen hat.

“Du hast Spanien deine Treue geschworen? Bist du ein Verräter mein Junge”? “Nein, nein, nein, Sir. Ich wurde vor vier Jahren gefangen genommen. Captain Lloraca hat unser Schiff überfallen”. “Wo war das Kleiner”? “St. Augustine, St. Augustine”. “Was habt ihr dort gemacht”? “Wir waren auf einer Überfahrt von St. Augustine nach Port Royal. Wir waren schon an die zwei Wochen unterwegs. Da nahm uns ein spanisches Schiff unter Feuer”.

“Rick, den jungen Burschen lasst ihr vorerst am Leben. Ich traue ihm nicht. Aber er ist Engländer und keine spanische Tunte“. “Aye, aye Captain”!

Captain Daniels nimmt die Pistole runter. Er winkt seinen 1-ten Offizier, Travis White und seinen Quartiermeister Bastian Burns zu sich. Er will sich kurz mit ihnen beraten. Rick Newton schlachtet derweil zusammen mit den anderen Piraten die übrigen Spanier ab. Ihr Wimmern und Schreien geht Shawn durch Mark und Bein.

“Wie viel Platz haben wir noch für Waren Gentlemen”? “Knapp 41 Tonnen bei den Schaluppen und 113 Tonnen bei den Galeonen Captain”. “Was meinst du Travis, wieviel bringt uns das Schiff ein”? “In dem Zustand? Vielleicht 60-150 Goldstücke, je nachdem wie dumm der Käufer ist Captain”. “Dann lassen wir das Schiff zurück, für 60 Goldstücke ist mir das zu viel Mühe”.

Captain Daniels hält eine kurze Ansprache. “Alle herhören Männer! Wir plündern das Schiff und lassen es dann zurück. Das Wrack hält uns zu lange auf und bringt uns zu wenig Gold. Nehmt alles was ihr finden könnt. Junge, du hilfst uns und zeig uns jedes kleine Versteck das du kennst”!

Shawn Phillips: “Aye Captain”.

Travis White: “Aye Captain”!

Bootsmann: “Aye Captain”!

Die Crew macht sich daran das gekaperte Handelsschiff auszuräumen. Die Mannschaft ist schnell und effektiv. Sie räumt nach einem System aus und ein das sich der Captain zusammen mit dem Quartiermeister ausgedacht hat. Es folgt nach einfachen Regeln.

Alle Handelswaren werden an Deck gebracht und der Bestand sorgfältig aufgenommen. Ebenso die Lebensmittel und Kanonen. Das erbeutete Essen und die Waffen werden anteilsmäßig auf alle Schiffe verteilt, bis diese voll bestückt sind. Die Handelswaren werden so lange wie möglich ausschließlich auf den großen Schiffen wie Handelsschiffen, Fregatten oder eben Galeonen gelagert. So bleiben die Schaluppen leichter, schneller und wendiger. Genau deshalb lagern die Goldbestände in den Schaluppen. 70 % im Flaggschiff des Captains, der Dead Angle, 30 % in der anderen Schaluppe.

Als die Männer das spanische Handelsschiff ausräumen, treffen auch die drei dazugehörigen Galeonen ein. Jedes Schiff hat eine eigene kleine Crew. Auf den Galeonen befinden sich jeweils 18 Männer. Auf den beiden Schaluppen jeweils 90 Männer, der Captain inklusive.

Die Männer schuften hart in der prallen Sonne der Karibik. Doch die Hälfte der Arbeit ist immerhin getan. Quartiermeister Bastian Burns und Zahlmeister Nicolas Wright nehmen die Bestände auf. Die Mannschaft ist gespannt auf das Ergebnis, ebenso wie der Captain.

Burns und Wright sind endlich fertig. Alles ist notiert. Sie haben die Zahlen und Aufteilungen bereits festgelegt. Der Hauptverdienst der Piraten ist weniger das Gold das direkt erbeutet wird. Oftmals sind es die Waren und Schiffe die sie weiterverkaufen können. Captain Daniels ist schon ganz begierig auf das Ergebnis das ihm Burns und Wright präsentieren werden.

“Wie sieht´s aus meine Herren? Was haben wir”? “Nun Captain, wir haben 3 funktionstüchtige Kanonen und jede Menge Kugeln. Darüber hinaus haben wir 4 to. Zucker, 9 to. Gewürze, 31 to. Handelswaren, 2 to. Luxusartikel und 22 to. Lebensmittel. Und nicht zu vergessen, 112 Pullen Rum. Das heißt wir können noch weitere etwa 80 to. einlagern”. Nicolas Wright ergänzt - “jetzt zu den gefundenen Goldbeständen. Wir haben….. 382 Goldmünzen gefunden”.

Die Mannschaft jubelt ausgelassen und feiert ihren Captain. Shawn Phillips steht neben dem Schiffskoch Ben Torchwood. Ben ist Ende 20 und von beleibter Statur. Doch seine Kochkünste verschaffen ihm viel Respekt bei der Crew. Shawn versteht den Coup noch nicht ganz. Er kennt nur die Piratengeschichten die sich um sagenhafte, versteckte Goldschätze drehen.

“Ist das nicht etwas wenig Beute umso zu jubeln”? “Nein, keineswegs. Keiner unserer Jungs hat sein Leben verloren, alleine das macht es zu einem guten Fang. 382 Goldstücke ist mehr als die meisten dieser Männer alleine in ihrem Leben verdienen werden. Und die erbeutete Fracht wird zwischen 350-400 zusätzliche Goldstücke einbringen. Verstehst du, der Verkauf von gestohlenen Waren macht den Raubzug wesentlich ergiebiger”. “Ja ich verstehe. Das heißt die Beute liegt eigentlich bei 700-800 Goldstücken”. “So in etwa, ja”.

Der Captain gibt erneut Anweisungen. “Männer, ihr wisst was ihr zu tun habt. Jetzt schafft mir das Zeug aus den Augen damit wir endlich hier weg segeln können. Denn in Port Royal wartet man auf Piraten die die Stadt mit Waren versorgen”!

Travis White unterstreicht den Befehl seines Captains. “Aye, aye Captain! Ihr habt’s gehört Männer. Ran an die Arbeit ihr faulen Hunde”!

Die Crew macht sich daran die Beute zu verstauen. Der Navigator des Schiffes, Stan Masterson kommt zu Captain Daniels. Er will mit ihm die Route besprechen. Dabei fragt er ihn nach dem neuen Jungen.

“Was hast du mit ihm vor Captain”? “Hey, Phillips. Komm her, wie alt bist du”? “16 Jahre Captain“. “Ich stelle dir jetzt eine ganz klare Frage mein Junge. Und ich stelle sie dir nur einmal. Willst du sterben mein Junge, oder hast du Lust die Welt zu sehen”?

“Dann sehe ich lieber die Welt”. “Diese Welt ist brutal. Sie ist voller Blut, Schmerzen, Kanonendonner und Todesschreien. Bist du wirklich dazu bereit? Und bist du auch dazu bereit einen Menschen zu töten wenn du es musst Kleiner? Hast du die Eier einem anderen Menschen dein Schwert in den Wanzt zu treiben wenn er dich töten will“?

“Ich denke schon Captain”. “Hahahaha…. Du bist ein Narr Shawn Phillips. Lektion Nummer 1, niemand ist dazu bereit. Man wächst in diese Scheiße rein mein Junge. Das wirst du schon bald feststellen. Wenn du einmal drin bist, dann kannst du nie wieder zurück”. “Ja Captain”.

“Du fängst bei Ben in der Kombüse an. Passt auf das der Dickwanst nicht mehr so viel wegfrisst”. “Ist gut Captain”.

Nachdem die Männer die Beute verstaut haben setzen sie die Segel. Endlich geht es weiter. Endlich geht es nach Port Royal. Es ist eine ruhige Nacht. Der Mond spiegelt sich in den sanften Wellen des Wassers. Nur der Wind ist zu hören. Und ein Teil der betrunkenen Crew die im Unterdeck feiert.

Der Captain sitzt in seiner Kajüte und schreibt die Ereignisse des Tages in sein Logbuch:

“12. Juni 1662. Wir haben heute ein spanisches Handelsschiff gekapert. Unweit der kubanischen Küste bei Santiago. Die Beute belief sich auf 382 Goldmünzen. Die erbeuteten Waren werden zusätzlich ca. 300-400 Goldmünzen einbringen, sofern wir sie in Port Royal zu adäquaten Preisen verkaufen können. Wir haben die spanische Crew Mann für Mann ermordet, ohne einen einzigen unserer Männer verloren zu haben. Unter der feindlichen Besatzung war ein junger Bursche, 16 Jahre. Wir ließen ihn vorerst am Leben. Er scheint Engländer zu sein. Er spricht sowohl Englisch als auch Spanisch, auch die Schriften kann er lesen.

Vermutlich hat er eine gute Schulbildung genossen und stammt aus gutem Hause. Das passt zu der Geschichte die er uns über seine Gefangennahme durch die Spanier vor vier Jahren erzählte. Ich kann den Knaben jedoch noch nicht einordnen. Und ich traue ihm nicht”.

Shawn kann nicht schlafen bei dem Lärm. Er geht auf das Deck. Er genießt die Stille dort. Nur zwei Crewmitglieder laufen Patrouille in der Dunkelheit. Sie lassen ihn gewähren und am Mast sitzen. Schließlich schläft Shawn an Deck ein.

Plötzlich wacht er auf. Der Bootsmann Rick Newton tritt ihm gegen die Beine.

“Hoch mit dir du fauler Sack! Ab an die Arbeit”!

Shawn läuft in die Kombüse die ihm Ben gestern gezeigt hat.

“Guten Morgen Kleiner, auch schon wach”? „Guten Morgen. Ja ich bin wohl an Deck eingeschlafen. Newton hat mich geweckt”. “Hör zu kleiner, die meisten der Jungs hier sind völlig in Ordnung. Ich meine, das sind ein Haufen Mörder und Vergewaltiger, aber man kommt gut mit denen aus. Die tun dir nichts. Das ist eine eingeschworene Truppe. In diese Truppe musst du reinkommen. Aber ein paar der Typen sind auch ziemlich gefährlich”.

“Was willst du mir damit sagen Ben”? “Seh zu das du so schnell wie möglich von den anderen aufgenommen und akzeptiert wirst. Dann bist du sicher. Wenn du ein Fremdkörper bleibst, steckst du bald in ernsten Schwierigkeiten. Du musst einer von uns werden. Und damit beeilst du dich besser von Anfang an”. “Und was soll ich tun”? “Der einfachste und effektivste Weg ist es gut und hart zu arbeiten. Also fang mal an die Fische hier auszunehmen”.

Ben stellt einen riesigen Eimer Fische auf den Tisch. Der Gestank ist widerlich. Shawn muss sich erstmal vor Ekel abwenden. Kaum vorstellbar das jemand diesen Fisch noch essen soll.

Die Tage vergehen. Die Flotte von Captain Daniels nähert sich immer mehr Port Royal. Dann passiert etwas, womit zu diesem Zeitpunkt keiner mehr gerechnet hat. Quame ist der Falke auf der vorderen Galeone. Er schlägt Alarm, er ruft und winkt und gibt dem Captain damit zu verstehen den Horizont mit dem Fernrohr abzusuchen.

Captain Daniels zückt sein Fernrohr. Was er sieht ist eine spanische Barke. Sie ist bereits zu nah für einen Hinterhalt. Der Captain setzt sich mit seiner Schaluppe etwas ab und segelt gerade auf die Barke zu.

“Alle Mann auf Gefechtsstation. Macht euch bereit zu feuern”! Bootsmann: “Aye, aye Captain”!

Als die Schiffe nahe genug beieinander sind dreht die Dead Angle ebenso wie die Barke. Captain Daniels eröffnet das Feuer. Seine Kanonen haben eine größere Reichweite. Die Kanoniere feuern auf sein Kommando ihre Kugeln ab. Die Kanonenschläge hallen laut durch die Luft. Sie sind kilometerweit zu hören.

Die Dead Angle umkreist die spanische Barke und feuert eine Salve nach der anderen ab. Solange bis die Spanier die weiße Fahne hissen.

Captain Daniels: “Klarmachen zum entern”!

1-ter Offizier: “Klarmachen zum entern”!

Bootsmann: “Klarmachen zum entern”!

64 Mann der Besatzung setzen auf die Barke über. Doch die Spanier ergeben sich nicht kampflos. Pistolenschüsse fallen, das Rasseln und Klirren der Säbel und Klingen erzeugen einen ohrenbetäubenden Lärm. Das Blut spritzt in allen Richtungen. Travis White hat Shawn ein Rapier in die Hand gedrückt. Shawn stürzt sich ins Kampfgetümmel. Doch schnell wird er von einem der Spanier entwaffnet.

Rick Newton rettet ihm im letzten Moment das Leben in dem er Shawns Kontrahenten von hinten ersticht. Nach wenigen Minuten ist der Kampf vorbei. Das Deck gleicht einem Schlachthof. Überall liegen Leichen, abgetrennte Körperteile und Lachen von Blut und Gedärmen. Die Piraten haben den Kampf blutig für sich entschieden.