Blutrot bis zum Morgengrauen - Michael Schmitz - E-Book

Blutrot bis zum Morgengrauen E-Book

Michael Schmitz

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Beschreibung

Blutrot bis zum Morgengrauen ist eine Krimi- Roman Serie. Band 1 Die Atschers: Wie wird eine arme Schneiders Tochter zur Lady Atscher? Es geht um einen Geheimbund, in dem nur die mächtigsten und reichsten Männer Londons mit ihren ältesten Söhnen Zutritt haben. Von sexuellen Erniedrigungen bis hin zu einer brutalen Mordserie, in der keiner einen Mörder findet und es nur sehr wenige Verdächtige gibt. Eine fiktive Geschichte mit vielen Fakten zur Entstehung von London und dem Königshaus. Wer ist der Dirnen-Mörder von London? Geht mit den Atschers auf eine Reise durch die Zeit ab 1834, besucht mit ihnen britische Kolonien und einige der schönsten Städte der Welt. Viele Morde, Lieben und Intrigen pflastern das Leben der Familie Atscher. Seit dabei, wenn sie reisen, heiraten, lieben, morden und versuchen ihre Taten zu vertuschen. Aber eins sei vorweg genommen, am Ende kommt immer alles ans Licht.

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Blutrot bis zum Morgengrauen

Inhaltsverzeichnis1. Die Atschers2. Der Geheime Bund3. Der erste Mord4. Es ist Beatrice5. Verbotene Lieben6. Wer ist Victoria7. Es ist nichts mehr, wie es war8. Der zweite Mord9. Ist Adam Pooth der Mörder?10.Wer war die Tote?11.Anne und Robert12.Das Geheimnis am Sterbebett13.Mrs. Campell, die Detektivin14.Das neue Zimmermädchen15.Ein Geheimnis der Lady Marie Atscher16.Victoria und Edward17.Adam erblickt Victoria18.Annes Trauer19.Dark Castle20.Anne kommt hinter ein GeheimnisImpressum

Inhaltsverzeichnis

Die Atschers

Der Geheime Bund

Der erste Mord

Es ist Beatrice

Verbotene Lieben

Es ist nichts mehr, wie es war

Der zweite Mord

Ist Adam Pooth der Mörder?

Wer war die Tote?

Anne und Robert

Das Geheimnis am Sterbebett

Mrs. Campell, die Detektivin

Das neue Zimmermädchen

Ein Geheimnis der Lady

Victoria und Edward

Adam erblickt Victoria

Annes Trauer

Dark Castle

Anne kommt hinter ein Geheimnis

1. Die Atschers

Blutrot bis zum Morgengrauen

Die Atschers

Band I

Michael Schmitz

England 1834, im alten London. Lord George Atscher lebte mit seiner Familie, Lady Marie, dem ältesten Sohn Philipp, seinem jüngsten Sohn Eduard und der mittleren Tochter Anne, in einem wundervollen, prächtigen Schloss aus dem 16. Jahrhundert. Lady Marie war eine wunderschöne, ruhige, aber dennoch sehr aufbrausende Persönlichkeit. Sie liebte es, Kleider aus Samt und Seide mit viel Spitze zu tragen, ihre Vorliebe waren große Empfänge und Auftritte, bei denen sie alle Blicke auf sich ziehen konnte. Sie genoss es, zu den schönsten und reichsten Frauen der Stadt zu gehören. Dabei stammte sie selber aus einer sehr armen Familie von Schneidern.

Als junges Mädchen hatte sie immer davon geträumt, einmal die Kleider und Robben zu tragen, die ihre Eltern schneiderten. Als sie noch Kind war, durfte sie die Kleider aus Samt und Seide nicht einmal berühren, weil die Adligen nicht wollten, dass andere Menschen ihre Kleider auch nur anfassten.

Nur einmal hatte sie heimlich eines der Kleider getragen, und war dann mit ihrer Freundin nach draußen zum Spielen gegangen. Das Kleid bekam einen sehr großen Riss, den man nicht mehr reparieren konnte. Ihre Eltern waren so erbost, dass neben dem üblichen Stubenarrest noch eine Tracht Prügel folgte. Dieses Kleid war für die Mutter ihres heutigen Mannes Lord George Atscher.

Marie war schon als junges Mädchen eine Schönheit, ihre langen blonden Haare und ihre atemberaubenden blauen Augen brachten jeden Mann in London zum Schwärmen. Dass ihr Aussehen ihr alle Türen öffnen würden, wusste sie schon sehr früh. Sie wollte nur eines, nie so sein wie ihre Eltern, arm und hungrig, sie hatten selten etwas zu essen. Ihre Familie musste für reiche Damen und Herren der Londoner Adelsgesellschaft aus den feinsten Stoffen die schönsten Kleider und Gewänder schneidern. Die Stoffe waren häufig so edel und auch teuer, da hätte ihre Familie ein ganzes Jahr von leben können. Nur leider hatten ihre Eltern nichts davon. Schneider wurden nicht gut bezahlt, dieses Handwerk zählte zu den schlecht bezahlten Berufen, und sie waren leider keine Akademiker. Das strebte Marie allerdings auch nicht an, zwar war sie in der Schule nie die Beste, aber sie konnte ihre Lehrer immer mit ihrem guten Aussehen überzeugen. Die Jungs rannten ihr in Scharen hinterher, und die Lehrer vergötterten sie. Von den Mitschülerinnen und den Frauen in London wurde sie gehasst wegen ihrer Schönheit. Sie konnte ihre Reize schon immer sehr gut einsetzten, aber sie wusste auch, dass sie keinen an sich heranlassen würde. Marie wusste, sie muss sich für den einen Mann in ihrem Leben aufbewahren, und eine Dirne wollte eben keiner zur Frau. Die jungen Männer waren so verrückt nach ihr, dass sie bei Marie Schlange standen und sich um sie prügelten. Nur das alles konnte Marie nicht imponieren, weil selbst der stärkste junge Mann einfach nicht reich war.

Marie wollte um jeden Preis an die Macht und zur höheren Gesellschaft gehören. Niemals hat sie vergessen, wie sie zum ersten Mal Lord George Atscher traf, sie war einfach hin und weg bei seinem Anblick.

Der junge Lord bemerkte zwar ihrer Schönheit, aber er wusste auch, dass sie nicht standesgemäß war. Das war Marie jedoch gleichgültig, sie versuchte mit ihrer Jungfräulichkeit aufzutrumpfen, und das imponierte ihm so sehr, dass er sie zum Essen auf sein Schloss einlud. Denn solch eine Schönheit gab es kein zweites Mal in London, sie war einfach etwas Besonderes. Ihre Ausstrahlung zog nicht nur Lord Atscher in ihren Bann.

George war gerade von der Universität gekommen und ein sehr strebsamer, gutaussehender und sportlicher junger Mann. Selbst in seinem Ruderverein war er der Beste seines Jahrgangs, und die Frauen rissen sich um so einen attraktiven Junggesellen. Er imponierte natürlich vielen adligen Frauen, aber diese Frauen hatten alle nicht die gewisse Schönheit von Marie. Bereits als junger Mann war George mit seinem Vater in den Geheimen Bund gegangen, dem nur Männer von hohem Stand angehörten. Die Väter nahmen immer ihre ältesten Söhne mit dorthin. Man lernte dort Dinge, die man im Leben nicht brauchte, aber für Menschen mit Geld und Macht war es wie ein Rausch. George war immer völlig fasziniert von den Machtspielen im Geheimen Bund, er hatte nie gelernt zu lieben, bis er auf Marie traf. Sie veränderte sein Leben und er ihres. Marie hatte erreicht was sie wollte, einen reichen Mann an ihrer Seite. Er konnte ihr all die Wünsche und Träume erfüllen, die sie bereits als junges Mädchen hatte. George war am Anfang sehr schüchtern ihr gegenüber, er traute sich nicht aus seiner Haut.

Um George zu verführen, setzte Marie alle Waffen einer Frau ein, sie wollte ihn unbedingt für sich gewinnen.

Marie war für George etwas Besonderes, er konnte bei ihr seine wahren Gefühle ausleben und den Geheimen Bund einfach vergessen Auch der Sex mit Marie war für ihn etwas Besonders, es war etwas Neues für ihn, einer Frau einmal nicht Gewalt und Schmerzen zuzufügen. Er hatte nie gelernt, dass Sex zärtlich und leidenschaftlich sein konnte.

Für ihn stand fest, er wollte nur noch mit ihr zusammen sein, was seine Eltern und insbesondere sein Vater nicht dulden wollten. Marie gehörte einfach nicht zu ihrer Gesellschaftsschicht, seine Eltern schämten sich für die Entscheidung, die er getroffen hatte. Für die beiden stand fest, dass sein Vater sie nur als Lady Marie akzeptieren würde, wenn sie ihm einen Sohn schenkte. Erst war Marie der Gedanke, von George schwanger zu werden, nicht recht, weil sie Angst hatte, als eine alleinerziehende Mutter später keinen Mann mehr zu bekommen. Ihr Traum war es, zu heiraten und dann Kinder zu bekommen, aber sie hatte nicht gemerkt, dass sie bereits schwanger war. Da sie die letzten Tage sehr an Übelkeit litt, ging sie ins Londoner Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen. Als Dr. Pooth feststellte, dass sie schwanger sei, war das für Marie der glücklichste Moment in ihrem Leben. Sie konnte es kaum erwarten, George die frohe Nachricht zu überbringen, der sich auch sehr über sein erstes Kind freute. Der einzige, der es nicht dulden wollte, war Georgs Vater. Für ihn war es die größte Schande seines Lebens. Er stand auf dem Standpunkt, wenn er eine schöne Frau wolle, brauchte er nur den Geheimbund zu besuchen. Er war strikt gegen diese Beziehung, für ihn waren die Eltern überhaupt nicht standesgemäß.

 „Deine Wahl ist für mich nicht akzeptabel, diese Frau hat in unsere Familie nichts zu suchen.“

 „Aber Vater, ich liebe diese Frau, ich will mit ihr mein Leben verbringen.“

 „Meinst du, ich hätte deine Mutter bei unserer Hochzeit geliebt? Die Liebe kam mit den Jahren, und wenn ich eine schöne Frau wollte, ging ich in den Geheimen Bund.“

 „Im Geheimen Bund fehlt mir die Liebe, ich sehne mich nach Liebe und Zärtlichkeit.“

 „Die Eltern deiner Auserwählten sind nur Schneider, und wie sieht das aus, wenn ein Adliger von einer Schneidertochter ein Kind bekommt?“

 „Wenn ich sie heirate, ist sie meine Frau, und wer soll dann etwas dagegen sagen?“

 „Sie wird immer eine Frau aus der Unterschicht bleiben. Alle werden über uns reden, da ihre Eltern die Kleider der Reichen und Mächtigen in London schneidern.“

 „Vater, sie erwartet ein Kind von mir, und deshalb müsst ihr euch daran gewöhnen, dass sie ein Teil der Atscher-Familie wird. Ich werde sie heute zum Essen auf unser Schloss einladen.“

 „Ich hoffe, sie kommt in standesgemäßer Kleidung zum Essen. Du weißt, wie wichtig es deiner Mutter ist, dass man gut gekleidet an der Tafel sitzt.“

Das machte ihm Sorgen, da Marie keine Möglichkeit hatte, sich ein Kleid für diesen Abend zu kaufen. Marie hatte nie edle Stoffe in die Hand nehmen dürfen, da ihre Eltern es ihr verboten hatten, seit sie das Kleid zerstört hatte. Wie sollte Marie nur angemessen und standesgemäß gekleidet werden, wenn das Geld fehlte für ein prächtiges Kleid. George besorgte ihr Samt, Seide und prächtige Spitze, woraus ihre Eltern das schönste Kleid nähten, was je einer gesehen hatte. Mit diesem atemberaubenden Kleid war sie die schönste Frau auf Dark Castle, niemand konnte die Augen von ihr abwenden. Selbst Georges Vater war hingerissen, als Marie die Stufen des Schlosses betrat. Maries leichter und erhabener Gang sorgte dafür, dass sich jeder nach dieser Schönheit umdrehen musste. Aus dem einfachen Essen wurde ein Verlobungsabend, den sie so schnell nicht mehr vergaßen. Dank der Arbeit ihrer Eltern verspürten alle Frauen nur Neid wegen dieses wunderschönen Kleides. Sie konnte sich in der Gesellschaft so bewegen, dass es keinem auffiel, aus welcher Schicht sie kam.

Marie war einfach eine Königin der Herzen, und einer Hochzeit sollte nun nichts mehr im Wege stehen. Da Marie schon im dritten Monat schwanger war, musste die Hochzeit schnell geplant werden.

George Eltern wollten nichts dem Zufall überlassen und richteten eine Hochzeit für ihren ältesten Sohn aus, über die ganz London sprechen sollte. Das Brautkleid wurde von Maries Eltern geschneidert und war so prächtig, dass Marie in London von allen bewundert wurde. Jeder in London konnte sehen, wie schön sie war, und für viele kleine Mädchen war es wie ein Traum, als aus der kleinen Schneidertochter eine wahre Lady wurde. Es wurde eine Hochzeit gefeiert, wie sie noch niemand in London gesehen hatte. Marie hatte es geschafft, sie war nun Lady Marie Atscher, und den Titel konnte ihr nun keiner mehr nehmen. Sie war mehr als glücklich darüber, dass sie ihre Jungfräulichkeit für den Richtigen aufbewahrt hatte.

Bald kam auch schon ihr erster Sohn zur Welt. Philipp war der ganze Stolz der Familie. Er war ein wunderschöner kleiner Junge mit hellblonden Haaren und tiefblauen Augen wie seine Mutter, von seinem Vater hatte er die Intelligenz, die Stärke und die stattliche Größe.

Die Liebe der beiden war so groß, dass auch schon bald ihre kleine Tochter Anne geboren wurde. Anne war ganz das Ebenbild ihres Vaters, sie war die kleine Prinzessin und wusste wie sie ihren Vater um den Finger wickeln konnte.

So lebten sie sehr glücklich auf ihrem Schloss und mit ihren Bediensteten, wie der Hausdame Mrs. Campell, die schon seit langem auf dem Schloss lebte. Sie war jedoch sehr streng und resolut. Mrs. Campell hatte ein Problem mit Lady Marie, sie konnte sie nicht respektieren, weil sie ihr nicht standesgemäß genug war, um auf dem Schloss zu leben. Mrs. Campell stammte aus einem sehr guten Hause der Londoner Besserverdiener, sonst hätte sie auch nicht den Beruf als Hausdame bei den Atschers bekommen. Deshalb war ihr Marie auch ein Dorn im Auge.

Sie betrieb ein ganz hinterhältiges Spiel mit den Herrschaften, spielte sie gegeneinander aus, ohne dass jemand merkte, was sie vorhatte. Sie vertrat den Standpunkt, Marie habe das Kind nur bekommen, um den Titel zu erhalten.

Es gab da auch noch Mrs. Rayn, sie war die Köchin und die gute Seele des Schlosses. Mrs. Rayn war so ziemlich die einzige Frau, die akzeptiert hatte, dass Lady Marie aus der Unterschicht kam. Sie war selbst nicht von hohem Stand und bewunderte Lady Marie, nicht zuletzt, weil sie so schön war. In ihr hatte Marie eine wirkliche Freundin im Schloss gefunden.

Der Gärtner Mr. Stone hatte eine bewegte Vergangenheit, er saß wegen Raub und Körperverletzung im Gefängnis. Er hatte seine Strafe abgesessen und bekam von den Atschers eine zweite Chance, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Er war seinem Lord George tief ergeben und kümmerte sich um den gesamten Schlosspark und die wunderschönen Rosen. Der Kutscher Mr. James kümmert sich um die Kutschen und die arabischen Pferde, die zum Schloss gehörten. Diese liefen laut Lord Atscher am edelsten vor der Kutsche. Er liebte schöne Dinge, die sein Herz höherschlagen ließen. Mr. James lebte mit und für die wunderschönen Pferde. Zu dem Schloss gehörte ein sehr großes Gestüt und sehr viel Hektar Land, das von den Bauern im Umland bewirtschaftet werden. Die Familie Atscher besaß auch sehr viele Geschäfts- und Mietshäuser in London, sie waren eine der reichsten Familien des Landes, reicher war nur noch der König Alfred Buckingham. Was auf so einem Anwesen natürlich nicht fehlen durfte, war ein Butler. Mr. Cunningham war ein sehr jugendlicher und sehr attraktiver Butler, er stammte aus einer Butler-Dynastie, sein Vater und Großvater waren schon Butler bei den Atschers. Mr. Patrick Cunningham war sehr sportlich und wollte eigentlich immer mehr sein als nur ein Butler, er träumte davon, so zu leben wie die Herrschaften. Patrick hatte in seiner frühen Jugend mit der Schwester von Lord George Atscher gespielt und immer gehofft, sie eines Tages zur Frau nehmen zu können.

Sie hatten ihre gesamte Kindheit zusammen verbracht und gemeinsam durch den Schlosspark getobt, und seinen ersten Kuss bekam er von ihr.

Das wurde von ihrem Vater allerdings nicht zugelassen.

 „Er ist nur der Sohn des Butlers und du bist eines Lords Tochter, wir können uns nicht mit dem normalen Volk zusammentun.“

 „Aber Patrick ist meine große Liebe.“

 „Von Liebe kann in eurem Alter noch nicht die Rede sein.“