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BookRix Autoren-Mix Erotik: Leseproben, Storys, Gedichte von BookRix Autoren.
Themenspektrum reicht von Liebelei, Flirt bis zu Handfesterem.
BookRix-Community - wenn Autoren sich zusammenfinden: Man kann diskutieren, in Wettbewerben sich vergleichen, um Unvergleichliches zu leisten. Gruppen, Foren - es lebe die Autoren-Bühne - dass ein jeder sich erkühne, das Wort zu ergreifen und es so zu platzieren, dass es überrascht, amüsiert, ...
7 Autoren bieten in diesem Sammelband eine Auswahl ihrer Texte.
Phil Humor
bookrix.de/-philhumor/
Michel Pinball
bookrix.de/-pinball/
Fíona Fhola
bookrix.de/-cf32a281cebcc45/
Sabrina Hörnes-Gorius (Harpyie Sandwina)
bookrix.de/-qz83a910cccd055/
Angel of Love (Nova Cassini)
bookrix.de/-og5a82492f97955/
Vivien Länquis
bookrix.de/-ocb861bcb731085/
Paul Fricke
bookrix.de/-fc8ed7b995f0965/
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Seitenzahl: 124
7 Autoren bieten in diesem Sammelband eine Auswahl ihrer Texte. Themenspektrum reicht von Liebelei, Flirt bis zu Handfesterem.
Phil Humor
https://www.bookrix.de/-philhumor/
Michel Pinball
https://www.bookrix.de/-pinball/
Fíona Fhola
https://www.bookrix.de/-cf32a281cebcc45/
Sabrina Hörnes-Gorius (Harpyie Sandwina)
https://www.bookrix.de/-qz83a910cccd055/
Angel of Love (Nova Cassini)
https://www.bookrix.de/-og5a82492f97955/
Vivien Länquis
https://www.bookrix.de/-ocb861bcb731085/
Paul Fricke
https://www.bookrix.de/-fc8ed7b995f0965/
Phil Humor
https://www.bookrix.de/-philhumor/
Ich bin Studentin der Soziologie; was ich hier betreibe, könnte man also auch als Feldforschungsprojekt bezeichnen. Strippen & More vor der Kamera. Andererseits wäre es schon uncool, wenn sich einer meiner Professoren hier einloggt, um Camgirl Tina Bombastic bei ihrer Show zuzusehen. Nicht, dass ich mir über mangelnden Applaus Gedanken machen würde - eher ein Zuviel an überschäumender Begeisterung. Man verdient eindeutig mehr als beim Kellnern oder bei Telefon- und Straßenumfragen. Ich werde hier auch viel gefragt – was die alles von mir wissen wollen. Manche sind sogar sehr einfallsreich.
Am besten, ich beschreibe Euch erst mal das Setting. Kollege Jason assistiert mir, geht mir zur Hand und auf die Nerven. Er ist ein Roboter der zweiten Generation, aber ein Beta-Modell – ein Freund, der Computertechnik studiert, hat ihn mir zu Testzwecken überlassen; ich soll pfleglich mit ihm umgehen, aber ich nehme ihn ganz schön ran. Was soll’s? Meine Kunden wünschen das. Er leistet, erlaubt sich all das, was sie an seiner statt gerne mit mir anstellen würden. Von vorne, von hinten, Liebesschaukel, Hintern versohlen – zunächst musste ich ihn de-programmieren, er war auf viel zu nett eingestellt. „Lass die Sau raus!“, habe ich ihn vergeblich aufgefordert, dafür ist er verbal ein Schwein, desavouiert mich, wo er kann. Okay, er könnte locker seinen Master in zwei Dutzend Fächern ablegen, aber hier bin ich der Master. Andauernd will er mit mir über gesellschaftlich Relevantes sprechen. „Verficktes Gerät!“, habe ich ihn schon mehr als einmal angebrüllt und er dann so: „Geht das nicht eine Spur freundlicher? Ich leiste hier Arbeit, die weit unter meinem Niveau ist, da verdiene ich doch etwas Würde und eine attraktivere Partnerin.“
„Ey, echt jetzt?!“ Ich schepper ihm eine. Das scheppert wirklich. Er ist aus Metall mit einer unglaublich sinnlichen Legierung. Ich streichel da wirklich gerne rüber; er zuckt dann immer zusammen und macht einen angewiderten Gesichtsausdruck. Unmöglich, diese Arbeitsbedingungen! Ich drohe ihm dann immer mit Zerlegung und anschließendem Verkauf an PC-Freaks, so wie man Kindern androht, dass man sie an die Zigeuner verkaufen würde. Das bringt ihn eine Weile zur Räson und zum Nachdenken.
„Ich bin doch keine Love-Machine. In mir steckt Hightech; ich könnte der Welt so viel geben!“ Dann versucht er, die Kunden in gehaltvolle Gespräche zu verwickeln, obwohl denen der Sinn nach was ganz anderem steht, denn es gilt, diverse Sex-Geräte übers Internet zu aktivieren – zusätzlich zum Chat, jede Menge toller Lustbarkeiten. Ja, Hightech hält Einzug in unser Leben und in meinen Körper. Da gibt es nicht nur Dildos, auch manches Gemüse wurde mit Technik zu Höherem befähigt.
„Ja, besorg’s mir“, forder ich Jason auf. „Ich würde jetzt lieber RoboCop spielen.“ Ja, so unterschiedlich sind die Interessenlagen.
„Du packst Dich jetzt sofort auf mich rauf!“
„Mein Akku ist leer“, behauptet er und lässt die Arme hängen.
Die ersten Kunden klicken sich raus; ich kann immer verfolgen, wie viele gerade eingeloggt sind. Chat kostet extra. Überhaupt kostet fast alles extra. Andererseits sind es gerade die Sonderwünsche, die mich heiß machen und ihn zur Weißglut bringen.
„Ist die Welt nicht schon voyeuristisch genug?!“
„Okay, mach mir den RoboCop. Ich bin dann eine Straftäterin, der Du die Leviten lesen musst.“
Es ist ein Fehler, ihn die Wahl der Bestrafung aussuchen zu lassen, aber es ist heute sein Geburtstag.
Er sucht mir ein Dirndl aus. „Damit siehst Du adrett aus.“ Wir haben einen riesigen, begehbaren Kleiderschrank – Kostümierung ist wichtig, die Kunden immer neu faszinieren können, andere Outfits, andere Rollen, aber immer sein dämlicher Gesichtsausdruck. „Du musst schauspielern!“ Ich versuche, seine Mundwinkel in die Höhe zu ziehen, was mir aber nur ein Stirnrunzeln einbringt.
„Du siehst jetzt aus wie Sam, der Adler, aus der Muppet Show.“ Ich unterdrücke ein Kichern.
„Und Du wie Tier, der Schlagzeuger von den Muppets“, kommt sein galanter Konter.
„Nur weil ich eine rote Perücke aufhabe?“ Zu spät merke ich, dass das eine Steilvorlage ist, aber bevor er loslegen kann, überrasche ich ihn mit einer Kussattacke. Okay, ein bisschen bin ich schon wie Tier, den man ans Schlagzeug festbinden muss; ungewöhnlich viel Energie, die sich austoben muss. Ich dachte, Sex kommt genau richtig, aber wenn ich ehrlich bin, sind mir die Kunden zu brav, Jason kommt von seinem moralischen Trip nicht runter, und die ferngesteuerten Geräte sind auch nicht so der Bringer. Irgendwie erinnert mich das schon an die Muppet Show. Waldorf und Statler als piesackende Lästerstimmen aus dem Off – auf die mentale Bühne dringt nicht nur Applaus, Zwischenrufe des Gewissens und der Skepsis.
Witzigerweise handelt meine Abschlussarbeit an der Uni von dem Phänomen des Voyeurismus. Jason erklärte sich sofort bereit, mich dabei zu unterstützen. „Endlich etwas, was meinem Intellekt guttut“, sagte er in einem Ton, der darauf schließen ließ, dass ihn mein Körper nicht so fesselte wie das Durchackern von Sekundärliteratur. Kann man gelten lassen, kann man aber auch als Beleidigung auffassen. Ich entschied mich für Letzteres. Seitdem ist unser Arbeitsklima doch sehr unterkühlt – nicht so gut, wenn man heißen Sex praktizieren will und das im Minutentakt.
„Ich kann nicht mehr“, stöhnt er zuweilen; dabei sind das nur Ausflüchte.
„Du kannst 30 Marathons absolvieren und willst mir weismachen, dass nach 30 Orgasmen schon Schluss ist?!“, herrsche ich ihn an. Manchmal muss man rigoros sein.
Er tut so, als fiele er ins Koma. Doch Tina Bombastic kennt keine Gnade. Ist es noch eine Rolle? Ab wann wird der Schauspieler zu Hamlet – wenn er ihn 3000-mal gespielt hat? Ich hole mir einen Mikrokini von Wicked Weasel aus meinem Kleiderschrank – ein Kunde hat diesen Wunsch geäußert. Der Kunde ist König – außer, er besteht darauf, wie ein ungebührlicher Sklave behandelt zu werden.
Ich nutze diese Stunden auch für ausgedehnte Flirt-Studien. Der Notwendigkeit des Anbaggerns enthoben – im Chat einfach Forderungen stellen können – was wäre, wenn es im restlichen Leben so einfach wäre?
Ich befrage Jason dazu. Sofort ist er hellwach, äußerst munter – und durchforstet sogleich seine Datenbanken nach Fakten. Er glüht richtig vor Eifer. Ein bisschen neidisch bin ich auf die Wissenschaft; sie ist seine Geliebte, er liebt sie, er vergöttert sie.
„Ich bin Deine Göttin!“, schnauze ich ihn an.
„Wenn Du meinst.“ Das klingt jetzt aber ziemlich pampig.
„Ich habe die Nase gestrichen voll von Dir! Apropos, willst Du auch Koks?“ Er nimmt dankend an, meint, diesen Wahnsinn nur so noch durchhalten zu können.
Die Kunden schauen uns beim Koksen zu – ich habe vergessen, die Kameras auszuschalten.
Jason tadelt mich dafür, ich tadel ihn für dies und das, wir kriegen uns in die Haare. Die Klickzahlen schnellen in die Höhe. Kommt gut an bei den Kunden – soll ich auf Schlammcatchen umsatteln?
„Meine Scharniere!“ Jason findet den Vorschlag grotesk. Er wiederholt roboterartig: „Schlamm schlimm, Schlamm schlimm, ...“ Interessant, ich scheine eine Panikschleife bei ihm ausgelöst zu haben.
„Der Jacuzzi wird mit Schlamm gefüllt“, ordne ich im Stil einer ägyptischen Pharaonin an, wobei Kleopatras Eselsmilch wohl die bessere Wahl wäre. Vielleicht nächste Woche.
Jasons Kommentar: „EDV – Ende der Vernunft.“
Er sieht ein wenig irre aus. Auf seiner Stirn erscheinen SMS-Kürzel.
„b*? Soll das bitch heißen“, erkundige ich mich. Er scheint nur noch über diese rudimentäre Kommunikationsart zu verfügen.
„smd?“ Mir ist schon klar, dass das 'suck my dick' heißen soll, eine Einladung, der ich dann mal nachkommen will. Er sieht wenig begeistert aus, dabei finde ich ihn irgendwie sexy.
Ich schreibe ihm ' FYEO' auf seine Handfläche – 'For your eyes only' – was natürlich eine Lüge ist. Vielleicht scheitert unsere Liebe, weil sie inmitten von Voyeuren stattfindet?
„DDR – Du darfst rein.“ Sein Kommentar: „PTMM – Please tell me more.“
Mir scheint, seit wir uns auf Akronyme beschränken, klappt unsere Unterhaltung besser. Vielleicht ist er der wortkarge Typ? Kann man sich in einen Roboter verlieben? Wir haben so viel durchgemacht. Erstaunlicherweise ertappe ich ihn manchmal dabei, dass er eifersüchtig wirkt, besonders dann, wenn ich mit den Kunden über Belangloses chatte, da sie sich damit zufriedengeben. Das schockiert ihn mehr als alle Obszönitäten. Als ob er mich an die verlöre, die echtes Interesse an mir haben, die bereit sind, für meine Aufmerksamkeit zu blechen. Das stört den Blechkameraden.
Ich könnte ne Charakterstudie über einen Roboter schreiben – kommt mir in den Sinn.
„Jason, ich könnte Dir ein Buch widmen – von Dir inspiriert; wie wäre das?“
Er findet zumindest seine Sprache wieder. „Du willst mich seelisch ausschlachten?“ Er ist sehr argwöhnisch. Hat er Grund dazu?
„Wir sind ja Vorreiter auf dem Gebiet des Cybersex ...“
„Bei der Gelegenheit: Du reitest hervorragend“, versucht er ein Kompliment, was nicht ganz so glaubwürdig wirkt, da er bei der Erwähnung von Sex immer noch aussieht, als fräße sich der Rost durch seine Gedärme.
„Apropos, anal ist jetzt dran.“
Er bemüht sich, Begeisterung auf sein Gesicht zu zaubern, es sieht aber mehr aus wie eine Clownsmaske.
„Ich liebe Dirty Talk“, versichert er, aber man sieht ihm an, dass er lieber über was anderes sprechen würde.
„Ich hätte da noch Dirty Harry im Angebot.“ Ich suche ihm passende 'Clint Eastwood'-Klamotten raus.
„Dann doch lieber Indiana Jones.“ Er lässt die Peitsche knallen. Warum soll ich dieses Programm allein bestreiten? Blöd nur, dass ich anfange, ihn in meinem übrigen Leben zu vermissen.
„Meinst Du, sie erlauben es demnächst, dass künstliche Menschen und richtige Menschen heiraten dürfen? Nicht, dass es mir wichtig wäre, aber es hieße doch: Ein Stück mehr Würde, ein wenig Abstand von der Welt der Dinge und Sachen; man wäre nicht mehr so untot – dem Leben ein Stückchen nähergerückt.“ Er sieht bittend aus, fast flehend.
Ich lasse meine Kunden darüber abstimmen. Eine spontane Befragung – ihr Urteil ähnelt dem der Zuschauer bei den Gladiatoren-Kämpfen. Thumbs up? Es steht für den in der Arena viel auf dem Spiel. Ursprung, Herkunft von Like und Dislike. Das Internet als Arena, in der es um Wohlwollen, Antipathie und Sympathie geht. Antipathie und Sympathie – das göttliche Zwillingspaar, deren Vater die Gleichgültigkeit ist.
Ich kann sagen: Dank Jason ist die Zeit als Camgirl wesentlich erträglicher.
„The Show Must Go On – oder soll ich Dir die Show stehlen?“, fragt er locker-flockig und bekundet damit seine Absicht, sich von nun an voll einzubringen.
ENDE
Michel Pinball
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Es war rappelvoll in der kleinen Bar, als Judith eintraf. Sie hatte einen sehr hektischen Tag im Büro hinter sich und sie war sehr aufgekratzt. Solche hektischen Tage wie dieser, die machten sie irgendwie scharf. Ihr Mann war allerdings heute nicht da, er war mit Freunden unterwegs und würde sicher erst sehr spät nach Hause kommen und war dann wahrscheinlich so voll, daß bei ihm nichts mehr gehen würde, aber Judith war heute auch gar nicht nach ihrem Mann!
Ab und zu hatte sie einfach Lust auf eine Frau und heute war ihr eben so und sie wußte von Kollegen, daß diese Bar ein Treffpunkt für Schwule und Lesben ist, also hatte sie sich auf den Weg gemacht, vielleicht ergab sich ja etwas.
Sie schob sich durch das Gewühl in Richtung Bar und es gelang ihr tatsächlich, sich noch etwas Platz zu schaffen und ein Getränk zu bestellen. Sie bekam nach einer Weile ihr Glas gereicht und stand nun an der Bar und schlürfte ab und zu an ihrem Cocktail, als sie ihr zum ersten Mal auffiel.
Sie stand am anderen Ende der Bar, etwas größer als Judith, nicht ganz schlank, kurze, strubbelige blonde Haare und sie blickte mit ihren strahlenden blauen Augen in Judiths Richtung und lächelte und hob dann ihr Glas in Judiths Richtung.
Judith fühlte sich sofort angemacht; und augenblicklich schlug ihr Herz ein wenig schneller, sie hob ebenfalls ihr Glas und sah fragend in Richtung der Blonden, die gerade ihr Glas auf den Tresen stellte, dann zu ihr herüberkam, vor ihr stehenblieb, Judith in die Augen sah und dann sagte:
„Hi, ich bin Sonya, hast du Lust, zu tanzen?“
„Ich bin Judith und tanzen, warum nicht?“