Böse Frauen Band 2 - Brisko Bach - E-Book

Böse Frauen Band 2 E-Book

Brisko Bach

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Beschreibung

Auch im zweiten Band der "Bösen Frauen" Reihe geht es heiß her. In der ersten Geschichte taucht der kriminelle James.H Junior in einem Kloster unter. Was er noch nicht ahnt, ist, dass er dort wesentlich mehr als nur Buße tun wird. An einem Abend in seiner Stammkneipe trifft Mayer auf seine Hypnotiseurin, die ihm half,das Rauchen abzugewöhnen. Doch in derselben Nacht bekommt er zu spüren, das sie mit Hypnose nicht nur das Rauchen abgewöhnen kann, sondern ihr Opfer auch unterwerfen und versklaven kann. Als Rolands Mutter ihren Lebensgefährten heiratet und mit ihm zusammenzieht,sieht alles nach einer friedlichen Patchworkfamilie aus. Doch Rolands Stiefschwester Sidonia entpuppt sich als ein sadistisches Miststück.

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Böse Frauen Band 2

Böse Frauen Band 2Das KlosterHypnoseDie böse StiefschwesterImpressum

Böse Frauen Band 2

Das Kloster

Ich nahm nicht viel mit. Ich packte nur ein paar Kleidungsstücke und etwas zu essen in meinen Rucksack. Es sollte eine lange Reise geben...ohne Heimkehr.

Mein Name ist James.H Junior. Alles hatte damit angefangen, dass ich mich ins Drogengeschäft einbrachte. Zwar wäre normales arbeiten sicherlich auch möglich gewesen, doch ich wollte nicht wie die meisten anderen einfach nur den Standard haben. Ich wollte ein dickes Auto, ich wollte einen grosses Haus mit einem Swimming Pool, eigenem Personal, schöne Frauen...Ich versorgte die ganze Stadt mit Drogen. Die Bahnhöfe, den Stadtpark und schließlich auch die Schulen. Die Schüler wurden mit der Einstiegsration versorgt, damit sie süchtig und dann dauerhaft zahlende Kunden werden.

Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Es würde zu weit führen, jetzt ins Detail zu gehen. Kurz gesagt, ich musste untertauchen, da die Polizei und das Kartell mir auf den Versen waren. Das ganze Geld, dass ich in den letzten 6 Jahren zur Seite geschafft hab, vergrub ich in der Wüste. Doch wo sollte ich hin? Wo sollte ich denn untertauchen?

Ich hatte bei meinen Vorbereitungen ein Kloster ausfindig gemacht, das fernab der Zivilisation liegt. Einen besseren Schutz konnte ich nicht haben. Die würden nicht zur Polizei laufen, solange ich Reue zeige und diesen Einsichtsquatsch von wegen „Ich will mich ändern“ und so ablasse. Und auch meine Verfolger würden mich niemals in einem Kloster vermuten.

Meinen Ferrari, der mich die letzten 3 Jahre treu begleitet hat, stellte ich am Straßenrand ab, nachdem die Stadt aus meinem Rückspiegel verschwunden war.. Von hier an würde es mit dem Bus und zu Fuß weitergehen. Der Bus brachte mich ungefähr 200 Kilometer weiter, ehe ich den Rest bei der brütenden Sonne zu Fuß weiterlief. Es war nun nicht mehr weit. Ungefähr eine halbe Stunde Fußmarsch trennte mich nun noch von meinem Ziel.

Auf meiner letzten Rast nahm ich mein letzten Schluck aus der Wasserflasche, die ich angenervt in die Büsche warf. Die letzten Minuten in Freiheit waren angebrochen. Ich war frei von der Illusion, dass es ein Zuckerschlecken sein würde. Es war nicht so eingesperrt wie im Gefängnis, doch es war trotzdem das Exil, das mich zumindest für die nächsten 1 bis 2 Jahre erwartete.

Diesen Tipp hatte mir einer meiner sogenannten Geschäftspartner gegeben. Es gab bereits den einen oder anderen Boss des organisierten Verbrechens, die dort untergetaucht waren. Die Polizei hatte sie nie geschnappt. Allerdings musste man dazu sagen, hatte man auch nichts grossartiges mehr von ihnen gehört, doch man wusste zumindest, dass sie noch am Leben waren. Und nur das zählte für mich. Sie waren frei und sie lebten noch.

Die letzten Meter und dann war ich an der Tür angekommen. Ich wischte mir den Schweiß aus den Haaren und sah mich um. Das würde jetzt für die nächste Zeit mein neues Zuahuse sein.

Es erklang ein lautes pochen, als ich gegen die massive Holztür klopfte.

„Hallo?“ rief ich, als nach 2 Minuten keine Reaktioon erfolgte.

Ich klopfte erneut und endlich hörte ich das Schloß in der Tür.

Eine Nonne machte mir die Tür auf und sah mich an.

„Was wollen Sie?“ fragte sie mich. Sie war zu jung, um die Obernonne zu sein, doch zu alt, um neu dabei zu sein. Ich schätze sie so um die 45.

„Ich bin hier, um Buße zu tun...um ein neues Leben anzufangen.“ sagte ich. „Ich möchte in eurer Gemeinde aufgenommen werden.“

„Buße zu tun, wofür?“ wollte sie wissen.

„Oh, ich habe schlimmes getan.“ gab ich zur Antwort. Ich wusste, dass ich ehrlich sein konnte, denn diese Gemeinde war zur Verschwiegenheit verpflichtet. Kein Wunder, dass viele Verbrecher vor mir hier untergetaucht waren. „Ich bin James.H Junior, vielleicht sagt mein Name Ihnen etwas. Dann wissen Sie, was ich getan habe.“

„Namen haben hier keine Bedeutung.“ schüttelte die Nonne den Kopf. „Mich interessiert auch nicht, was Sie sich aufgebaut haben und wofür andere Menschen Sie fürchten. Alles, was Sie auf den Schultern tragen, lassen Sie vor der Tür. Ihre Habseligkeiten sowie Ihre Schuld.“

„Ich verstehe.“ nickte ich. Dass ich das ganze Geld in der Wüste verbuddelt hatte, wusste die nicht. Und das musste sie auch nicht wissen, dass ich genug habe, um mir ein schönes Leben zu machen, wenn ich das hier hinter mich gebracht habe.

„Das ist genau das, was ich will. Mein Leben als schlechter Mensch, der durch das schnöde Mammon verführbar war, hinter mich lassen und ein neuer, guter Mensch werden.“ heuchelte ich.

Die Frau schien zu überlegen und sah mich musternd an.

„Warten Sie bitte.“ sagte sie schließlich und machte die Tür wieder zu. Es dauerte gefühlte 10 Minuten, bis sie die Tür wieder öffnete.

„Sie können eintreten.“ sagte sie. „Die Oberschwester erwartet sie.“

Ich trat ein und weitere 6 Schwestern standen dort. Alles Weiber da. Die Sache schien mir leichter und angenehmer als ich angenommen hatte. Schon etwas ironisch, ich geh da rein, weil sie mich bekehren wollen und dabei werden ich sie womöglich bekehren.

Einer Nonne schaute ich ins Gesicht und stellte sie mir ohne ihr Nonnenkostüm vor, dafür ganz versaut in Strapse. Sie war ungefähr Mitte 20. Was musste sie bewogen haben, hier reinzugehen? Vielleicht zwanghafte Sexsucht. Tief und innig hoffte ich es sogar, damit ich hier in dieser langen Zeit mich nicht nur mit meinen Hände behelfen muss. Diese Hühner mussten hier ja vollkommen untervögelt sein. Ich glaubte, mein Exil könnte ein Dauerurlaub werden.

„Schwester Dorothea wird Ihnen Ihr Zimmer zeigen.“ sagte die Schwester, die mir die Tür aufgemacht hatte. Schwester Dorothea war dieses jungen Ding Mitte 20.

Ich folgte ihr durch mehrere Gänge nach draußen in den Garten. Zu meiner Enttäuschung sah ich dort doch den einen oder anderen Mann, der gerade dabei war, im Garten zu arbeiten. Ich vermute mal, dass sie gerade Kartoffeln sammeln.

„Wir haben draußen noch mehr Felder, die wir säen und die Lebensmittel auf dem Markt verkaufen. Davon leben wir.“ erklärte Schwester Dorothea. „Die Männer sind für die Saat zuständig.“

„Also machen die Männer die körperliche Arbeit und die Frauen sind für unser Seelenheil zuständig.“ vermutete ich.

„So ungefähr.“ stimmte Schwester Dorothea mir zu. „Ihr Seelenheil und die Wäsche.“

Wir liefen weiter und der Weg führte in ein vereinzeltes Haus.

„Hier werden die Männer untergebracht.“ erklärte sie.

„Wieviele Männer leben hier?“ wollte ich wissen. Schließlich musste man ja auch in Erfahrung bringen, wie groß die Konkurrenz hier ist.

„Es sind im Moment nicht viele. Gerade mal 5 Männer.“ antwortete Schwester Dorothea.

Die Gedanken, die mir kamen, waren zwar nicht der Grund, warum ich ausgerechnet hier im Kloster untertauchen wollte, doch es könnte sich immerhin nach ein paar Wochen als Interessante Abwechslung erweisen.

Sie zeigte mir mein Zimmer, was aus einem Schrank, einem Bett und einem Nachttisch befand. Auf dem Nachttisch befand sich eine Bibel. Was auch sonst, wenn man den Weg zu Gott zurück finden wollte?

„Im Schrank hängt Ihre Mönchskutte. Ziehen Sie die bitte an. Ich hole sie in einer halben Stunde ab, dann können sie vor Oberschwester Martina vorsprechen.“

Pünktlich auf die Minute stand Schwester Dorothea eine halbe Stunde später wieder vor meiner Tür, um mich zum Vorgespräch bei der Oberschwester abzuholen.

Die Oberschwester war zu meiner Überraschung jünger, als ich mir eine Oberschwester vorgestellt hatte. Sie war blutjung, gerade mal Anfang 30. Meine Verwunderung konnte ich nicht verbergen. Offensichtlich konnte man es in meinen Augen sehen.

„Warum schauen Sie mich so an?Haben Sie mit einer älteren Oberschwester gerechnet?“ fragte sie mich.

„Offen gesagt ja. Ich habe auf dem Gelände schon Schwestern gesehen, die wesentlich älter waren, von denen ich eher dachte, dass sie eine Oberschwester sein könnten.“ antwortete ich.

Sie setzte sich vor mir auf ihren Bürostuhl.

„Ich vertrete Oberschwester Mathilda. Warum? Haben Sie ein Problem mit meinem Alter?“ fragte sie in einem herausfordernden Unterton.

„Nein...nein...ich war lediglich etwas verwundert.“ schüttelte ich den Kopf.

„Ich wollte schon sagen...Nun gut, kommen wir zu Ihnen. Warum haben Sie hier Unterschlupf gesucht?“

„Ich bin hier...“ begann ich „...um ein besserer Mensch zu werden.“

„Ein besserer Mensch? Waren Sie ein schlechter Mensch?“ wollte sie wissen.

„Ich habe mir ein Drogenimperium aufgebaut.“ gab ich zu, im Schutz ihrer Verschwiegenheit „Ich habe die ganze Stadt mit Drogen versorgt. Sogar vor Schulkindern habe ich keinen Halt gemacht.“

„Ich verstehe...“ lächelte sie zu meiner Überraschung „Und das dünne Eis, auf dass Sie sich begeben haben, ist nun eingestürzt und suchen nun einen Platz, wo Sie untertauchen können.“

„Nein...nicht nur...“ log ich. Doch sie hob ihr Kinn herausfordernd. „ Ja ich gebe zu, das war der Wendepunkt, der mich zum nachdenken brachte. Doch mein Wunsch, Buße zu tun und ein besserer Mensch zu werden, ist aufrichtig.“

„So...Buße möchten Sie tun.“ Sie hob prüfend eine Braue.

„Ja...richtig.“ stimmte ich zu.

„Okay...gut...James....“ Das erste mal, seit ich hier war, nannte sich mich beim Vornamen. „In einer Stunde treffen wir uns zum beten in der Kapelle. Sei pünktlich.“

„Selbstverständlich.“ nickte ich.

Dorothea führte mich wieder zurück in meinem Zimmer. Glücklicherweise hatte sie mich über das ganze Gelände geführt und wusste daher, wo ich die Kapelle finde.

Ich öffnete leise die Tür zur Kappelle. Ich nahm an, dass alle versammelt wären, um zu beten, doch es waren nur 2 Nonnen, die vor dem Kreuz knieten.

Ich deutete mit den Händen ein Kreuz an und kniete mich zwischen ihnen. Links neben mir war nun Schwester Dorothea. Zu meiner Rechten war eine Nonne, eine Schwester, dessen Namen ich noch nicht kannte. Doch ich hatte sie bereits gesehen. Sie war diejenige, die mir die Tür zum Kloster geöffnet hatte.

Zu dritt knieten wir nebeneinander und schwiegen eine Weile. Von links und rechts nahm ich das Geflüster eines Gebetes wahr. Vater unser im Himmel...Pah, wenn ich dieses scheinheilige Gesäusel schon höre. Ich schwieg weiterhin, schon allein, weil ich das Vater unser gar nicht konnte. Religion war eines der Fächer, die ich gerne geschwänzt hatte.

„Sie beten nicht?“ fragte mich schließlich die ältere, als sie merkte, dass ich nur die Lippen bewegte.

„Doch..natürlich bete ich.“ log ich.

„Okay..komisch...ich höre nichts.“ scharf sah sie mich an.

„Ich kann das Vater unser nicht.“ räusperte ich mich gespielt beschämt.

„Bitte?“ Entsetzen machte sich in ihrem Gesicht breit.

„Ich kann das Vater unser nicht.“ wiederholte ich.

Sie erhob sich von ihren Knien und stand nun vor mir.

„Das kann ich nicht glauben. Man kann nicht in einem Kloster leben und noch nicht mal das Vater unser können!“ hörte sie sich nun auf einmal streng an.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Dann wird es Zeit, es zu lernen.“ sagte sie.

Ich sagte nach wie vor nichts. Was sollte ich schon dazu sagen? Was bildet sich dieser Pinguin ein? Das ich ein dummer Schüler bin?

„Vater unser im Himmel...“ sprach sie.

Ich wollte sie dieses Gesülze vor sich hinreden lassen. Ich stierte währendessen auf den Boden und dachte daran, was ich mit dem ganzen Geld machen werde, wenn ich hier raus bin. Doch zu meiner Überraschung riß sie meinen Kopf an den Haaren nach oben und schrie mich an.

„Sprich mir nach! Vater unser im Himmel...!“

„Vater unser im Himmel...“ plapperte ich entsetzt nach.

„Geheiligt werde dein Name...“

Ich hatte keine Chance, mich zu verweigern, denn sie zog fester an meinen Haaren.

„Geheiligt werde dein Name..“ schrie ich.

„Dein Reich komme!“ schrie sie mir nun direkt ins Gesicht.

„Dein Reich komme....“ ächzte ich.

„Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden!“ schrie sie.

„Dein Wille geschehe, im Himmel und auf der Erde...“ keuchte ich.

Sie gab mir eine Ohrfeige. Schockiert sah ich sie an. Ich konnte es nicht fassen. Die ältere Nonne hatte mir gerade eine geknallt.

„...wie im Himmel, so auch auf Erden!...Bist du zu dumm, um mir nachzusprechen?!“

„Wie im Himmel, so auch auf Erden.“ korrigierte ich mich.

Nun wurde sie wieder ruhiger. Offenbar hatte sie ihre Beherrschung, die sie gerade verloren hatte, wieder erlangt.

Sie kam einen Schritt näher. Erst jetzt spürte ich, dass sie unter ihrer Nonnenkutte Stiefel trug. Denn ihren Absatz drückte sie auf meine Hand. Schmerzen durchzogen meine Hand.

„Unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld.“

Ich konnte vor Schmerzen kaum sprechen.

„Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld.“ wiederholte sie geduldig.

„Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld.“ ächzte ich vor Schmerz.

„...wie auch wir vergeben unsere Schuldigern.“ fuhr sie fort.

„...wie auch wir vergeben unsere Schuldigern.“ wiederholte ich unter Schmerzen.

Wieder zog sie meinen Kopf an den Haaren nach hinten.

„Und führe uns nicht in Versuchung!“ war ihre Stimme wieder lauter.

„Und..und...“ stotterte ich nach.

„Und führe uns nicht in Versuchung!“ schrie sie lauter.

„Und führe uns nicht in Versuchung.“ haspelte ich hinterher.

„...sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Sie sah mich streng an.

„...sondern erlöse uns von dem Bösen.“ rief ich.

„Sondern erlöse uns von den Bösen.“ wiederholte sie eindringlicher, obwohl ich es schon korrekt wiederholt hatte.

„Hab ich doch gesagt.“ sagte ich mit zittriger Stimme.

„Du wiederholst das trotzdem nochmal! Du bist doch hier, um von dem Bösen erlöst zu werden...Also...erlöse mich von dem Bösen!“ sie zerrte wieder an meinen Haaren.

„...sondern erlöse mich von dem Bösen.“ gab ich nach und wiederholte es ein weiteres Mal.

„Denn dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit in Ewigkeit...Amen.“ rasselte sie im ruhigem Ton runter. Dann nahm ihr Tonfall wieder schärfe an. „Wiederhole es!“

„Denn dein ist das Reich...und die Kraft...“ Ich musste überlegen, damit ich es nicht falsch wiedergebe „und die Herrlichkeit in Ewigkeit...Amen.“

Einige Augenblicke sah sie mich an, dann lächelte sie zufrieden.

„Gut. Sehr gut.“ sagte sie. „Schon bald wirst du es auswendig können.“

„Ja, Schwester.“ nickte ich.

Sie kam mir näher und flüsterte beinahe.

„Du hast drum gebeten, dass wir dich vom Bösen erlösen. Und wir werden dir hier das Böse austreiben. Und das ist ein Versprechen.“

Ohne noch weiteres zu sagen, verließ sie die Kapelle.

Schwester Dorothea sah mich an. In ihren Gesichtszügen war ein Lächeln zu erkennen.

„Und wenn Schwester Maria das sagt, meint sie das auch so.“ sagte sie.

Als ich zurück in meinem Zimmer war, ließ ich meiner Wut freien Lauf. Bis zum Zimmer hatte ich es hinuntergeschluckt.

„Was bildet sich diese Fotze eigentlich ein?! Ich bin James .H Junior und dieses Miststück erniedrigt mich wie einen unartigen Schüler!“ führte ich Selbstgespräche. Doch nach einigen Minuten wurde ich durch ein Klopfen an meiner Tür unterbrochen.

„Ja?“ rief ich.

Die Tür öffnete sich und Oberschwester Martina trat ein. Sie trug wie alle anderen hier eine Nonnenkutte, nur diesmal war sie aus Latex.

„Wie ich höre, hast du heute schon deine erste Lektion gelernt. Das Vater unser.“ lächelte sie.

„Ja, allerdings auf eine Art, die mir gar nicht behagt. So hat mich noch keiner behandelt.“ beschwerte ich mich.

„Da geh ich mal von aus. Deshalb bist du ja auch ein böser Mensch geworden, weil dir keiner Manieren beigebracht hat, als noch Zeit dazu war. Das Böse muss jetzt erst noch aus dir rausgetrieben werden.“ entgegnete sie.

Ich war baff und wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Deshalb hielt ich es für besser, zu schweigen.

„Wie dem auch sei.“ fuhr sie fort. „Ich habe mich über dich erkundigt. Schließlich möchte ich wissen, welche Last wir dir von den Schultern nehmen sollen.“

„Ich habe mit Drogen im großem Stil gehandelt. Das hatte ich bereits beim Gespräch gesagt.“ erwiderte ich. Was bildet sich diese Schnäpfe eigentlich ein, sich über mich zu erkundigen?

„Ja, das hattest du schon gesagt. Ich finde es löblich, dass du direkt bei der Aufnahme mit offenen Karten gespielt hast.“ lobte sie mich. „Ehrlichkeit ist gerade hier ungeheuer wichtig. Wir passen hier auf unsere Brüder und Schwestern auf. Es gibt keinen Grund, hier etwas zu verheimlichen.“

„Ja das stimmt. Das war auch eines der Gründe, warum ich hier Zuflucht gesucht habe. Weil ich hier offen beichten kann.“ sagte ich wie auswendig gelernt, was Oberschwester Martina offenbar durchschaut hatte, wie ich an ihrem Grinsen erkennen konnte.

„Was ist eigentlich aus dem ganzen geld geworden, dass du in den Jahren angehäuft hast?“ fragte sie.

„Ich musste alles zurück lassen. Das einzige, was ich mitgenommen hatte, war mein Ferrari. Und selbst den habe ich irgendwo in der Pampa stehen gelassen. Mittlerweile hat den sicherlich jemand mitgenommen. Da ich eh ein neues Leben anfangen wollte, habe ich ihn nicht abgeschlossen. Ich bin also arm wie eine Kirchenmaus.“log ich.

Sie stand auf und stellte sich ans Fenster und schaute hinaus.

„Es gibt für Lug und Trug hier absolut keinen Grund. Wir können hier mit unseren Brüdern und Schwestern ehrlich und aufrichtig umgehen. Teilen ist unser Prinzip.“

Innerlich lachte ich sie aus. Was für ein krankes Miststück. In was für einer Welt lebt denn die? Doch das durfte ich natürlich nicht zeigen.

„Wir haben für dich eine Messe organisiert, um dich in unserer Gemeinde einzuweihen. Dort wirst du auch die anderen Brüder und Schwestern kennenlernen.“ sagte sie.

„Okay...klingt gut.“ sagte ich. Und ich dachte, dann werde ich auch die anderen Schwestern kennenlernen und schauen, ob auf absehbarer Zeit etwas für mich dabei ist. Auch ohne mein Geld war ich immerhin ein attraktives Kerlchen.

„Gut..also treffen wir uns in 2 Stunden in der Kappelle. Dort wird die Einweihung stattfinden.“ sagte sie und verließ mein Zimmer.

An die Kappelle hatte ich seit meiner Begegnung mit Schwester Maria nun nicht unbedingt die angenehmsten Erinnerungen. Doch ich musste hier untertauchen. Von daher hieß es für mich, es dieser kranken Gemeinde es erstmal Recht zu machen.

„Liebe Brüder und Schwestern...heute darf ich mit Freude ein neues Mitglied in unserer Gemeinde vorstellen.“ sprach Oberschwester Martina zu den anderen. Ich saß in der ersten Reihe der Kappelle und hab scheinheilig die Hände gefalten. Sie trug genauso wie zuvor ihre Latexkutte. Offenbar durfte nur die Oberschwester diese Kutte tragen.

„Ihr wisst, liebe Brüder und Schwestern...das Böse lauert überall. Es ist überall anwesend und nicht zu unterschätzen. Nur der ewige unbändige Glaube an das Gute und an Gott ist es, was uns vor dem Bösen beschützt.“ Sie erhob mahnend den Zeigefinger. Innerlich konnte ich mir das Lachen kaum verkneifen. Vor meinem inneren Auge hatte ich das Bildnis von dem Engelchen und dem Teufelchen auf den Schultern, die zu mir sprachen. „Komm laß uns Geld verdienen und Drogen verkaufen.“ sprach das Teufelchen. „Nein mach das nicht. Bleib ein armer Schlucker und lass dich von einem Chef dumm anmachen.“ sprach das Engelchen auf der anderen Schulter. Auf wen wird man wohl hören?