Brüche durch Übergänge. Wie AdresatInnen von "Hilfen zur Erziehung" Erfahrungen der Diskontinuität machen - Stefanie Rottler - E-Book

Brüche durch Übergänge. Wie AdresatInnen von "Hilfen zur Erziehung" Erfahrungen der Diskontinuität machen E-Book

Stefanie Rottler

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Pädagogik - Sozialpädagogik, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Organisationsbezogene Handlungskompetenzen, Sprache: Deutsch, Abstract: Allgemein betrachtet stellen Übergänge im Lebenslauf von Individuen, in besonderer Weise von heranwachsenden jungen Menschen, heutzutage eine Herausforderung dar, sei es beispielsweise der Übergang von einer Kindertageseinrichtung in die Schullaufbahn oder der vom Jugend- ins Erwachsenenalter. Diese Arbeit möchte sich jedoch vielmehr mit jenen spezifischen Übergängen beschäftigen, mit denen sich AdressatInnen von Hilfen zur Erziehung (HzE) konfrontiert sehen – zusätzlich zu den eben erwähnten, alle jungen Menschen betreffenden Übergängen. Die HzE gehören gemäß Sozialgesetzbuch VIII neben vier anderen großen Arbeitsfeldern als sozialstaatliche Leistung der Kinder- und Jugendhilfe an und haben den Auftrag, Personensorgeberechtige mit ihren Kindern und Jugendlichen in prekären Lebenssituationen mittels geeigneter Hilfeform(en) zu unterstützen. Hierbei ergibt sich dann ein Übergang, wenn ein im Hilfeplanverfahren als sinnvoll erachteter Wechsel von einem Hilfsangebot zu einem anderen umgesetzt wird. Statistisch betrachtet handelt es sich dabei um ein alltägliches Phänomen in den HzE, da beinahe die Hälfte aller HilfeempfängerInnen nach Beendigung einer Hilfe ein Neue annimmt. Obwohl die unterschiedlichen Hilfeformen, wie zum Beispiel die Heimerziehung, im Laufe der letzten Jahrzehnte zumindest ihren „kontrollierend-restriktiven Charakter“ (Hamberger 2008) verloren haben, so wird die Heimerziehung von AdressatInnen zumeist als kritisches, gar krisenhaftes Lebensereignis wahrgenommen. Dies ist nachvollziehbar, angesichts der Tatsache, dass HilfeempfängerInnen nicht selten ganze Erziehungshilfekarrieren durchleben, in denen die zahlreichen Übergangserfahrungen zwangsläufig zur Unterbrechung der Kontinuität eines geregelten Alltagslebens führen. Wo eine solches Klima der Diskontinuität entsteht, sind ursprünglich unbeabsichtigte Erfahrungen von Brüchen im Alltag der AdressatInnen vorprogrammiert. Im Folgenden soll anhand einer zunächst knapp rekonstruierten Fallgeschichte einerseits dargestellt werden, wie AdressatInnen der HzE besagte durch institutionelle Übergänge entstandene Brüche erleben, andererseits sollen aber auch daraus resultierende strukturelle und soziale Konsequenzen untersucht werden.

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