Bye Bye, Toxic Leader - Joi Bella - E-Book

Bye Bye, Toxic Leader E-Book

Joi Bella

0,0
17,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Was tun, wenn die Führungskraft einen ständig kritisiert, die Aufgaben schier unlösbar sind und der Job wortwörtlich Bauchschmerzen bereitet? Joi Bella hat genau das erlebt und sich selbst aus einem toxischen Arbeitsumfeld befreit. Hier analysiert sie, welche Machtstrukturen, Kommunikationsfallen und psychologische Mechanismen dazu führen, dass Arbeit unglücklich macht. Ein empowernder Guide mit vielen Tipps, Checklisten und Impulsen für alle, die sich in ihrem Job wieder wohlfühlen wollen.


Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 249

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Fängt man so ein Vorwort an? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, denn bei den wenigen Büchern, die ich je gelesen habe, habe ich das Vorwort immer übersprungen. Shame on me, aber Ehrlichkeit währt am längsten.

Bye Bye, Toxic Leader ist ein Buch, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es jemals schreiben werde. Okay, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich überhaupt mal ein Buch schreiben werde. WOW – was ein Plot Twist.

Vielleicht erinnern sich ja einige von euch an diese eine, sehr lange, super klein geschriebene (sorry noch mal dafür) Instagram-Story im Mai 2023. Der Tag, an dem ich öffentlich darüber sprach, was die Monate zuvor in meinem (Arbeits-)Leben abseits von Social Media so abgegangen war, nämlich vieles. Viel Schlechtes vor allem. So schlecht, dass ich für eine kurze Zeit mein ganzes Dasein hinterfragt habe, meine Fähigkeiten – einfach mich selbst. Darüber zu sprechen war eine so unfassbare Erleichterung, wobei ich aber auch ein wenig Schiss hatte, diese ganze „toxische Führungskräfte/Arbeitgebende“-Sache überhaupt öffentlich zu machen.

Das Feedback darauf war aber so unfassbar positiv und verständnisvoll. Immer noch erreichen mich fast täglich Nachrichten von Menschen, die mir ihre Geschichte aus ihrem ehemaligen oder noch aktuellen Job mitteilen. Ich hätte niemals gedacht, dass dieses Thema so viele betrifft. Irgendwie hat sich dadurch ein Gefühl von „Ich bin nicht alleine“ in mir ausgebreitet. Gleichzeitig aber auch ein Gefühl von Traurigkeit darüber, dass es überhaupt so viele betreffen muss. Unabhängig davon, wie alt man ist oder in welcher Branche man arbeitet.

„Boah Joi, du könntest über diese Story sicher ein Buch schreiben!“, war eine der Nachrichten, die auf meine Instagram-Story reinflatterte, und mit dieser nahm dann auch alles ihren Lauf. Jetzt sitze ich hier und schreibe das Vorwort. Wild.

Was euch erwartet? Hoffentlich bodenlos guter Mehrwert und vor allem die Chance, andere Blickwinkel einzunehmen, sowohl von Führungskräften als auch von Mitarbeitenden – und sich über viele Dinge bewusst zu werden. Vielleicht regt dieses Buch zum Nachdenken an, stützt eure Ansichten, vielleicht formt es aber auch neue, gibt euch Mut und hilft euch auf eurem persönlichen Weg. Vielleicht schafft es auch einen Raum für einen konstruktiven Austausch, ohne alles und jeden über einen Kamm zu scheren und in Schubladen zu stecken. So oder so, ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen und könnt am Ende etwas für euch mitnehmen, und sei diese Sache noch so klein.

Jetzt habe ich lange genug um den heißen Brei rumgelabert. Fangen wir doch einfach mal ganz von vorne an. Meine persönliche Geschichte – „vom Traumjob zum Albtraum“.

Also, here we go.

Im Job-Himmel angekommen

Und dann war es so weit. Es ging los. Für mich irgendwie noch ungewohnt, aber meine ersten Arbeitstage fanden komplett online statt, denn meine Stelle war remote, also unabhängig von einem festen Arbeitsort. Ich war aufgeregt und glücklich zugleich. Ich konnte diesen neuen Lebensabschnitt kaum erwarten, hatte mich die letzten Wochen so sehr darauf gefreut und war gleichzeitig noch traurig über das, was hinter mir lag.

Auch wenn zu Beginn alles online stattfand, war es, als würde alles vor Ort geschehen, denn Homeoffice war für mich aufgrund der Coronapandemie nichts Neues mehr.

Der Wecker klingelte um 6:30 Uhr. Ich war nicht müde oder kaputt, sondern schon die ganze Zeit wach. Als hätte ich die ganze Nacht darauf gewartet, dass es endlich losging. Also stand ich auf, und während ich mich erst mal im Bad fertig machte, dachte ich darüber nach, was mich wohl alles erwarten wird. Ich sprang unter die Dusche, putzte mir die Zähne und zog mich danach an. Irgendwie fühlte es sich komisch an: der gleichen morgendlichen Routine nur für einen anderen Job nachzugehen. Über mein Outfit hatte ich mir nicht viele Gedanken gemacht. Eine Anzughose, obwohl man die im Bildausschnitt der Laptop-Kamera eh nicht sieht, und ein einfaches T-Shirt. Fertig.

Um 8:50 Uhr war ich startklar für meinen ersten Arbeitstag. Ich saß am Esstisch im Wohnzimmer, mein Kaffee stand neben mir, und ich wartete darauf, dass es endlich losging. Ich sprang in den ersten Termin um 9:00 Uhr, bei dem sich alle neuen Mitarbeitenden zusammenfanden. Im Warteraum checkte ich noch ein letztes Mal den Winkel, schaute, ob der Hintergrund auch gut aussah, prüfte die Stromverbindung meines Laptops und dachte darüber nach, ob mein Outfit nicht zu locker war oder doch viel zu streng.

Ehe ich die Gedanken abschließen konnte, sah ich auf dem Bildschirm auf einmal viele unbekannte Gesichter. Ich war die Einzige, die remote startete, aber das war kein Problem. Beim Rundgang wurde ich (oder besser gesagt: der Laptop) durch das Büro getragen. Ich war nämlich eine von etlichen Mitarbeitenden, die ausschließlich remote arbeitete. Trotzdem gab es ein Büro, in dem auch viele vor Ort waren. Mittags kam dann aber der Part, der mich etwas nervös machte. Ich lernte mein Team kennen.

Wie das Team wohl so ist? Werde ich da gut reinpassen? Wie ist die Stimmung und was wird man von mir halten? All das schoss mir durch den Kopf. Ich war euphorisch, doch gleichzeitig besorgt. Was, wenn ich mich nicht wohlfühle? Ich fing an, zu vergleichen und mich daran zu erinnern, in welchen Atmosphären ich gearbeitet hatte. Würde ich überhaupt jemals wieder diesen Spaß haben, auch ohne die Menschen, mit denen ich mal gearbeitet habe?

Als der Termin begann, lächelten mich viele freundliche Gesichter an. Ich merkte, wie meine nostalgische und gleichzeitig nervöse Stimmung verschwand.

Laptop zu. Der erste Tag war geschafft. Abends auf der Couch merkte ich, wie mein Kopf brannte. Typisch für das Gefühl von „Ich hing zu lange vor dem Bildschirm“, inklusive einer Vielzahl an neuen Informationen. Aber ich war glücklich über meinen ersten Tag. Glücklich darüber, wie gut und professionell das Onboarding verlief.

Onboarding

So nennt man eine zielgerichtete Integration von neuen Mitarbeitenden in ein Unternehmen. Es geht darum, die Mitarbeitenden „an Bord“ zu holen. Das Onboarding beginnt in der Regel schon vor dem ersten Arbeitstag. Man erhält vorab Informationen zum Ablauf des ersten Arbeitstags und darüber hinaus. Wie lange und umfangreich ein Onboarding ist, hängt individuell vom Unternehmen ab.

Ich reflektierte mich selbst. Wie war ich? Hatte ich einen guten Eindruck gemacht? Hätte ich mehr sagen können oder doch lieber stiller sein sollen? Egal. „Mach dir nicht so viele Gedanken, das wird schon“, sagte ich mir immer wieder.

Ab Tag zwei ging‘s ans Eingemachte. Ich lernte ständig neue Abteilungen kennen, stellte mich vor, bekam Aufgaben, um ins Tagesgeschäft einzusteigen, und übernahm parallel Kooperationen von einer Kollegin, die das Team bald verlassen sollte. WOW! Wie viel doch auf der Unternehmensseite im Influencer Marketing passiert. Wie aufwendig der E-Mail-Verkehr ist, die Verhandlungen, die Planung von Kampagnen und die Auswertung. Ich nahm in den ersten Tagen und Wochen schon so viel mit, weshalb ich froh war, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Der Spirit in meinem Team und im restlichen Unternehmen war unfassbar stark. Ich spürte das Engagement, die Freude und die Motivation überall. Vor Ort im Büro und am Bildschirm zu Hause, wo ich an meinem kleinen Schreibtisch saß. Das Gefühl, mit Menschen zu arbeiten, die gemeinsam für eine Sache, ja, ich würde schon sagen, kämpfen, macht einfach Bock!

Ich möchte trotzdem ehrlich sein – den Unterschied zwischen Mittelstand und Start-up habe ich schon sehr gespürt. Ich würde es so beschreiben: Man fühlt sich zu Beginn häufig positiv „gepusht“, weil Motivation und Engagement in vielen Bereichen extrem hoch sind. Gleichzeitig verlangt einem das Start-up-Leben aber auch eine Menge Energie und vor allem Zeit ab. Überstunden sind ein ungeschriebenes Gesetz.

Ich pendelte ständig zwischen dem Gefühl von unendlicher Motivation und einem unaufhörlichen Zeitdruck. Dazu war es für meinen Job nicht vorteilhaft, dass ich jede Woche zwei Tage aufgrund meines Studiums freihatte und somit inklusive Wochenende vier Tage „nicht erreichbar“ war.

Anfangs fiel es mir schwer, meine 24 Arbeitsstunden mit dem Workload zu vereinbaren. Warum? Das Influencer Marketing lebt von Schnelligkeit. Sobald eine Kampagne geplant ist, geht es in die Kommunikation, in die Verhandlung der Preise und Festlegung der Upload-Termine des erstellten Contents. Anschließend werden Briefings für die ausgewählten Influencer erstellt, inklusive individueller Rabattcodes und Website- und/oder Produktlinks. Danach wird alles festgehalten, sodass am Ende die Performance für die Influencer und somit auch der Kampagne nachvollziehbar wird.

Wie in allen Bereichen des Lebens können ungeplante Dinge den eigenen Workflow unterbrechen. Es gibt Rückfragen zu Briefings oder ein erstellter Link funktioniert nicht. In diesem Fall muss es schnell gehen, damit die geplante Kooperation dennoch umgesetzt werden kann. Und solche „Der Link funktioniert nicht“-Momente kamen immer dann, wenn ich freihatte. Aber auch abseits solcher Augenblicke war das Postfach am Montag oft so voll, dass ich mehr oder weniger zwei von drei Arbeitstagen dafür verwendet habe, die aufgelaufenen E-Mails abzuarbeiten.

Ich bekam Zweifel. Zweifel an mir, Zweifel daran, ob das alles überhaupt das Richtige für mich war. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem Job nicht eins wurde, und das, obwohl ich es so sehr wollte. Es wurde mir unangenehm, nachzufragen, auch wenn ich in meinem vorherigen Job gelernt hatte, dass ich davor keine Angst haben musste.

Meine Gedanken kreisten in den ersten Wochen extrem. Ich wollte diesen Job so sehr, und dann stand ich da und kam nicht weiter. Ich hinterfragte meine Arbeitsweise, und ja, auch mich selbst und meine Fähigkeiten. Ich kam mir so verloren vor.

Ich atmete also tief durch, legte eine kurze Pause ein und machte mir klar: Beim letzten Job hat es auch geklappt, auch bei diesem neuen Arbeitgebenden wirst du dich einarbeiten. Ich habe gelernt, dass, egal wo ich anfangen würde, ich immer wieder von vorne anfange. Neue Unternehmen, neue Strukturen und Abläufe, neue Programme, neue Aufgaben oder auch ähnliche, die sich je nach Unternehmen trotzdem unterscheiden.

Irgendwie beruhigte mich dieser Gedanke. Auf sein vergangenes Ich zurückzuschauen und sich bewusst Mut zuzusprechen kann manchmal wirklich Wunder bewirken.

Ich wollte etwas ändern. Ich wollte zeigen, dass ich hier richtig bin und dass ich den Job wirklich will. Ich wollte zeigen, dass ich Bock hatte zu lernen und mich weiterzuentwickeln, doch dieses Gefühl, das gerade nicht so zeigen zu können, nagte an mir.

Ich beschäftigte mich mit meinen Leistungen nach der Arbeit, an meinen freien Tagen und an den Wochenenden. Morgens beim Aufstehen und abends auf der Couch. Ich dachte über meine Arbeitsleistung nach, wie viel ich geschafft hatte und wie viel nicht. Ich dachte darüber nach, wo ich schneller hätte sein können. Ich dachte darüber nach, was andere besser machen und warum. Ich dachte darüber nach, wo ich nicht hätte nachfragen sollen, um nicht das Gefühl zu vermitteln, ich sei unsicher und unselbstständig. Ich dachte darüber nach, wie ich Dinge besser machen könnte, bis mir eine Idee kam, die mir den ersten Schubser in die falsche Richtung geben sollte: Ich schlug vor, eine Power Hour einzuführen. Eine Stunde pro freiem Wochentag, in der ich nur „Notfälle“ erledigte. Dafür würde ich zwei Stunden an den offiziellen Arbeitstagen weniger arbeiten. Na ja … aus einer 24-Stunden-Woche wurde inoffiziell eine 26-Stunden-Woche plus die Überstunden, die notwendig waren, um überhaupt mit dem Workload hinterherzukommen. Für mich war das aber okay, denn ich wollte beweisen, dass ich das kann. Also meckerte ich auch nicht über den weiter ansteigenden Workload.

Ich wollte mir beweisen, dass ich das kann und gut genug für das bin, was mich begeistert. Ich wollte nicht kleinlich sein. Hinzu kam, dass mich das Zusammengehörigkeitsgefühl insbesondere mit meinem Team sehr motivierte. Natürlich wollte ich stolz auf mich sein, aber mindestens genauso schön ist, wenn man gemeinsam als Team Ziele erreicht. Ich wollte, dass wir als Team stolz auf unsere Leistung sein konnten.

Also setzte ich den Vorschlag einer Power Hour um – und es funktionierte. Ich kam dadurch viel schneller in den Workflow rein und auch besser mit dem Workload zurecht. Ich freute mich sehr darüber, dass ich eine Lösung für mein „Problem“ gefunden hatte. Die gewonnene Zeit, die eigentlich keine war, nutzte ich dafür, um tiefer in das Influencer Marketing einzutauchen. Ich brachte mich mehr in Meetings ein, teilte meine Ideen und bekam ein positives Feedback dafür, wie offen ich kommunizierte. Das Gleiche galt auch für meine One-on-One-Calls – meine Feedback-Gespräche. Ich teilte meine ehrlichen Gedanken und bekam ein Feedback, mit dem ich anfangs sehr gut arbeiten konnte. Ich fühlte mich sicher. Sicher in meinem Job. Sicher mit meinem Team und meiner Führungskraft. Meine anfänglichen Sorgen, nicht gut genug zu sein und eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, verschwanden nach zwei bis drei Monaten komplett. Es fühlte sich richtig an, dort zu sein.

Schnurstracks bergab

Doch wie kommt man von dieser Euphorie zu Bauchschmerzen am Sonntagmittag? Wie kann sich ein Arbeitsverhältnis so verändern, dass man all das, was man zuvor über sich gelernt hat, ganz langsam zerbröselt? Dass man nicht mehr weiß, wo oben und unten ist, und anfängt, sich zu hinterfragen, sich kaputtzumachen. Dass man auf einmal das Gefühl hat, nicht gut genug zu sein, niemals etwas zu können und ein unwohles Gefühl bekommt, wenn im Chat-Programm steht „Person XY schreibt …“. Dass man den Gedanken hat, dass jede Kleinigkeit negativ beurteilt oder einem angelastet wird.

Ich kann mich noch gut an eines der ersten Feedback-Gespräche erinnern, in dem ich meiner Chefin sagte, dass wir meiner Meinung nach unsere Marketingstrategie ändern müssten. Alles andere sei langfristig nicht sinnvoll. Ihr denkt euch jetzt sicher: Jo, wie kann sie so was sagen, obwohl sie gerade erst ein paar Monate an Bord ist?

Diesen Impuls gab ich bereits in meinem Bewerbungsgespräch, als ich gefragt wurde, ob ich etwas am aktuellen Influencer-Marketing ändern würde. Ich fand diese Frage ziemlich schlau, und gleichzeitig überlegte ich, ob ich das, was ich wirklich dachte, sagen sollte. Ich entschied mich dafür. Ehrlich und direkt. Und ich wurde genommen.

Also wollte ich an meinem Impuls festhalten, weil ich daran glaubte, dem Unternehmen eine wichtige Perspektive geben zu können, gerade weil ich noch nicht lange dabei war und einen frischen Blick von außen hatte. Deshalb entschloss ich mich, bald nach Beginn meiner Tätigkeit noch einmal mit meiner Vorgesetzten über das Thema zu sprechen. Warum?

Ganz einfach: Es dauert, bis ein strategischer Umschwung real spürbar wird. Vor allem dann, wenn man performancegetrieben arbeitet. Unsere Ziele wurden immer weniger realistisch. Nicht nur für mich, sondern insgesamt für das Team. Also schlug ich den Strategiewechsel vor mit dem Hinweis, dass wir das schnellstmöglich machen sollten.

Das Feedback meiner Führungskraft dazu? Positiv, sehr sogar! So gut, dass es zu meinem ersten eigenen Projekt wurde, langfristig die Influencer-Marketingstrategie zu optimieren. Wie geil ist das denn bitte? Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie stolz ich darauf war. Ich fühlte mich gehört und wahrgenommen, dachte aber gleichzeitig darüber nach, ob ich mich nicht gerade selbst überschätzte.

Auch die Reaktion meines Teams war positiv, und ich verspürte eine erneute Euphorie. Ich organisierte Meetings, in denen wir darüber sprachen, wie wir diese Optimierung angehen könnten. Daraus entstanden weitere Nebenprojekte und Aufgaben – natürlich passend zu meiner Stundenzahl.

Okay Stopp.

Tief durch-

atmen.

Wir versuchten, uns neu auszurichten, doch durch den immer höher werdenden Druck, die Ziele zu erreichen, wurde der Arbeitsalltag zunehmend durch kurzfristige und spontane Anpassungen geplanter Kampagnen erschwert. Der Mehraufwand führte zu Ineffizienzen, welche sich negativ auf den Workload und Workflow auswirkten. Der Druck, alles pünktlich schaffen zu müssen, weil davon wiederum die Erreichung der Ziele abhing, erhöhte das Stresslevel. Irgendwann ging es so weit, dass mein freiwilliges Angebot, meine Stunden aufzuteilen (wir erinnern uns zurück) als selbstverständlich angesehen wurde und ich die Power Hour (es wurden auch gern mehrere) regelmäßig an meinen freien Tagen einlegen musste. In unseren Meetings ging es dann aber doch wieder nur darum, die alte Strategie zu fahren, anstatt sich den neuen Ansätzen zu widmen.

So oft wie nur möglich versuchte ich, darüber zu kommunizieren. Wir wollten unsere Strategie optimieren, arbeiteten aber doch wieder in die entgegengesetzte Richtung, obwohl wir uns im Team eigentlich einig waren. Nicht zu wissen, warum Dinge von der Führungsebene so und nicht anders entschieden wurden, war ermüdend und demotivierend. Das, was ein Team in solchen Momenten braucht, sind vor allem klare Vorgaben, klare Prioritäten. Gab es die? Nein. Ich hatte das Gefühl, dass wir als Team nicht gehört wurden.

Der Druck stieg von Woche zu Woche, von Monat zu Monat. Ich ver