Calypso - Der blutige Traum vom Frieden - - Lisa Harley Lopez - E-Book

Calypso - Der blutige Traum vom Frieden - E-Book

Lisa Harley Lopez

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Beschreibung

Treffen sich eine Pazifistin, ein Kriegstreiber und eine Söldnerin … Was klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes, ist Alltag im Leben von Lieutenant Hope Reaper. Begleitet von ihrem Bodyguard Nesaia ist sie wild entschlossen, die Kolonialisierung ihres neuen Heimatplaneten nicht in einem Blutbad enden zu lassen – doch ihr Vorgesetzter sabotiert sie. Als ihr Schiff, die Hekate, zur Landung ansetzt, bricht unter den Ureinwohnern Panik aus. Der neu gewählte Anführer Mataminai sieht sich mit einer fremden Spezies konfrontiert und muss entscheiden, wie er ihr begegnen will. Als er den Menschen gastfreundlich gegenübertritt, gerät die Situation außer Kontrolle. Die kurzweilige Novelle aus dem jungen Subgenre Hope Punk richtet sich an Jugendliche und Erwachsene, die sich, eingebettet in ein ungewöhnliches Science-Fiction-Setting, mit aktuellen Themen beschäftigen möchten. Calypso - Der blutige Traum vom Frieden zeigt starke, bisweilen hoffnungsfrohe und mutige Charaktere, die, entgegen aller Vernunft, für ihre Werte einstehen und für eine bessere Zukunft kämpfen. Leser*innen werden dabei unweigerlich, aber ohne erhobenen Zeigefinger, mit Themen wie Rassismus, Feminismus und dem Umgang mit unserer Welt konfrontiert. Die Story besticht durch Witz und einen ungezwungenen Schreibstil. Nicht nur Fans von Avatar oder Disney’s Pocahontas werden sich in dieser Geschichte zu Hause fühlen.

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhaltsverzeichnis

 

Heimatstern

Kaiwa

Der Sternenwal

Der Tag der Landung

Ein Strand voller Sorgen

Terra VII

Sie sehen aus wie wir

Neugierig

Hoffnung

First Contact

Maijanna

Saseámahai

Kein Wort zu niemandem

Das Gericht der Kaiwara

Goulia

Ein Tod für jeden Arm

Gerechtigkeit

Eiseskälte

Der Vertrag von Sey Heywen

Sturmbringerin

Glossar

Danksagung

Die Autorin

Impressum

 

 

 

 

Für Mareen,

die Nesaia in meinem Leben

Heimatstern

Terra VII – das Jahr der Landung

 

Lieutenant Hope Reaper schlug entnervt die Decke zur Seite. Wem machte sie etwas vor? Sie würde sowieso nicht schlafen können. Nicht, wenn die Hekate so kurz vor ihrem Ziel war.

Hope stand auf, griff sich ihren glänzenden Morgenmantel und schlüpfte in die weiten Ärmel. Mit einem Ruck zog sie den Gürtel zu, schaltete die kleine Kaffeemaschine ein und trat ans Fenster. Der Anblick war atemberaubend schön.

Der blaue Planet. Im Gegensatz zum Heimatplaneten der Menschen, Terra 0, verdiente dieser die Bezeichnung noch. Wie ein Saphir, rein und strahlendblau, hing er dort mitten im schwarzen All und wartete auf sie. Hope lächelte. Terra VII – ihre neue Heimat.

Die Verriegelung der Tür summte und mit einem Zischen öffnete sie sich. Stirnrunzelnd blickte Hope Nesaia entgegen. »Was machst du denn hier?«

»Nachsehen, ob alles okay ist«, murmelte sie, lief barfuß durch Hopes Kabine und spähte in die dunkleren Ecken und Winkel. In Ihrem schwarzen Satinpyjama sah die durchtrainierte, große Frau aus, als wäre sie auf dem Weg zum nächsten Karateturnier. Wäre das allerdings der Fall, würde sie vermutlich relativ schnell wegen regelwidrigen Verhaltens disqualifiziert werden.

Hope strich ihre beiden strenggeflochtenen Zöpfe nach hinten. »Warum sollte nicht alles okay sein?«

»Wenn um diese Zeit jemand in deiner Kabine umherwandert, hast du entweder Schlafstörungen oder Besuch. Ich wollte nur sichergehen, dass es kein ungebetener ist.«

Hope runzelte die Stirn. »Woher wusstest du, dass …« Sie riss die Augen auf. »Nesaia! Du hast gesagt, du hast sie entfernt.«

»Wen?«

»Die Bewegungssensoren.«

»Oh, ich dachte, das sei ein Scherz.«

»Himmel, nein! Ich will nicht überwacht werden, auch nicht von dir. Deinstalliere sie wieder!«

»Nein«, antwortete Nesaia schlicht und kam zu ihr herüber.

»Nein?« Hope starrte sie an. »Du arbeitest für mich.«

Nesaia zog einen Zigarillo aus ihrem Ausschnitt und zündete ihn unter Hopes naserümpfenden Blick an. »Du hast mich engagiert, damit ich auf dich aufpasse. Und ich passe auf dich auf.«

Hope sank in den Sessel, den sie ans Fenster gestellt hatte, weil sie die Aussicht so liebte. »Vielleicht hätte ich in das Anforderungsprofil ein Minimum an Sozialkompetenz schreiben sollen.«

Nesaia schnaubte. »Sozialkompetenz rettet dir nicht den Arsch, Hoppy.«

»Nenn mich nicht so.«

»Wieso nicht?«

»Das untergräbt meine Autorität.«

»Hier ist doch niemand.«

»Aber wenn du es dir angewöhnst, sagst du es womöglich vor anderen und dann tut es der Rest der Mannschaft auch bald.«

»Jetzt hör mir mal zu, Hoppy. Ich bin dein Bodyguard. Ich werfe mich für dich in einen Kugelhagel, wenn es sein muss. Aber eher fress ich meine Zigarillos als dir oder irgendeinem Uniformfutzi mit Stock im Arsch die Stiefel zu lecken. Und du solltest dir am besten sofort abgewöhnen, dich darum zu sorgen, wie andere dich nennen. Leute sagen Dinge. Immer. Wenn sie sie dir nicht ins Gesicht sagen, dann reden sie hinter deinem Rücken und das ist schlimmer.«

»Findest du?«, fragte Hope spitz und sah zu ihrer Uniform. Den Rang eines Lieutenants zu erhalten, war schwere Arbeit gewesen, und sie war stolz darauf.

Nesaia ließ das Feuerzeug in die kleine Tasche ihres Pyjamas gleiten. »Jede Meuterei beginnt mit Getuschel, oder?«

»Warum sollten sie meutern?«

»Weiß ich nicht. Aber ich war auf genug Schiffen, um zu wissen, dass eine Mannschaft, die ihrem Boss auch einmal aufziehen darf, wesentlich loyaler ist als eine, die immer salutieren und die Hacken zusammenschlagen muss.«

Hope schmunzelte. »Vielleicht solltest du diese Perlen der Weisheit an Kommandant Zhang weitergeben.«

»Ich arbeite für dich. Und bei einer Meuterei rollt erst sein Kopf und anschließend deiner – oder auch nicht. Kommt ganz darauf an, wie du dich als Zweite im Rang machst.«

»Warum redest du von Meuterei, Nesaia? Es gibt keinerlei Anzeichen dafür. Wir alle stehen kurz vor einem Neuanfang. Sie sind vielleicht aufgeregt, aber niemand wird meutern.« Hope sah wieder aus dem Fenster. Die blaue Kugel löste in ihr ein unerklärliches Sehnsuchtsgefühl aus. Der blaue Planet. Terra VII. Der achte Versuch, es richtig zu machen.

Nesaia blies Rauch aus ihren Nasenlöchern und folgte ihrem Blick. »Du bist richtig vernarrt in das Ding, was?«

»Diesmal machen wir es richtig. Ohne Blutvergießen!«

»Das hängt von den Eingeborenen ab. Wenn sie …«

»Wir sind die Fremden. Wir müssen ihnen mit Respekt begegnen. Ich habe … Ich will … Unsere Spezies muss doch in der Lage sein, sich an einem neuen Ort niederzulassen, ohne das vorher Dagewesene zu vernichten.«

»Muss sie das?«, fragte Nesaia gleichmütig und erinnerte Hope daran, dass in der schwarzhaarigen Frau eine Mörderin schlief.

Deswegen hatte sie sie engagiert. Eine Söldnerin mitten unter Militärs. Wer wusste, wozu das noch einmal gut sein würde. Sie schaute Nesaia an. Im fahlen Glimmen der Nachtbeleuchtung wirkte ihre olivfarbene Haut ungesund bleich. Vermutlich sah Hope unter ihren dunkelroten Zöpfen nicht besser aus. »Ja, sie muss. Ich glaube daran.«

»Warum bin ich dann hier, Hoppy?«

»Zur Sicherheit.«

Nesaia schmunzelte. »Sag bloß …«

»Ich sagte, ich glaube daran. Nicht, dass ich denke, dass es leicht wird. Ein Fehler und die Geschichte von Terra VII beginnt ebenso mit Hass und Völkermord, wie die von den anderen Terras. Ich wünschte nur, Kommandant Zhang würde eine friedliche Co-Existenz ebenso ambitioniert anstreben wie ich.«

»Tja«, Nesaia lehnte sich neben dem Fenster gegen die Wand. »Für einen Bonus würde ich …«

»Nein.«

»Unfälle passieren so oft, Hoppy.«

»Nesaia …«

»Raumschiffe sind nicht ganz ungefährlich. Überall scharfe Kanten, Leitern und erst all diese Knöpfe. Da kann man sich mit einem versoffenen Kopf schon mal vertun und wenn man Pech hat …«

»Nein!«

»… öffnet man versehentlich eine Luftschleuse.«

»Nesaia!«

»Ja, Lieutenant Hoppy?«

»Du krümmst Kommandant Zhang kein Haar, verstanden?«

»Wieso sollte ich? Seh ich aus, als wäre ich Hairstylistin?« Die Söldnerin grinste verschmitzt.

Hope seufzte angestrengt und sah wieder aus dem Fenster zu ihrem neuen Heimatstern. »Findest du das nicht auch wunderschön?«

Nesaia schaute wieder hinaus. »Ist okay. Sieht ziemlich nass aus.«

Hope warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Ich versichere dir, dass es auf der anderen Seite mehr als genug Land gibt«, sie funkelte sie schelmisch an, »…Nessy.«

Nesaia hob eine Braue. »Nessy? Hmm.« Sie zog an ihrem Zigarillo. »Es gibt ’n Ungeheuer, das so heißt. Gefällt mir.«

Hope verzog enttäuscht das Gesicht. Die Frau konnte man aber auch mit nichts ärgern, oder? »Willst du Kaffee?«

»Wenn Whiskey drin ist … Du hast doch Whiskey, oder?«

Die Offizierin holte die Flasche aus dem Fach unter der Kaffeemaschine und schwenkte sie hin und her. »Natürlich. Immerhin hast du mich in deinem Arbeitsvertrag dazu verpflichtet, immer welchen vorrätig zu haben.«

Nesaia warf sich in den frei gewordenen Sessel und lachte heiser. »Eigentlich war das ein Scherz, aber ich hatte vergessen, dass ihr beim Militär keinerlei Sinn für Humor habt.«

»Na, herzlichen Dank. Hier.« Sie reichte Nesaia ihr Glas. »Dein Irish Coffee, Whiskey-Girl.« Sie stieß mit ihrem eigenen Getränk dagegen. »Auf die Landung.«

Kaiwa

Mataminai schlenderte zufrieden durch die feiernde Menge. Überall, wo er hinkam, strahlten seine Leute ihn an, golden im Licht des Feuers. Sie jubelten, johlten und prosteten ihm zu. Manche drückten ihm herzlich die Schulter oder umarmten ihn gleich ganz. Sie feierten ihn, als hätte er etwas Großes vollbracht. Dabei hatte er gar nichts getan. Sie waren es, die ihn gewählt hatten. Er hatte den Rest seines Lebens Zeit, ihnen dafür zu danken.

Mataminai trat hinunter ans Wasser und die Wellen liebkosten angenehm kühl seine Knöchel. Er lächelte. War das ein Glückwunsch von seiner Göttin? Er schaute zu den wirbelnden Lichtern seiner Vorfahren und folgte ihrem ewigen Tanz. Eines Tages würde Calypso ihn zu sich zurückholen und ihn in ihren Rhythmus einreihen.

Der neu gewählte Anführer watete tiefer in die Wellen, ließ seine Finger durch das Salzwasser gleiten und lauschte dem Gesang des Meeres. Die weißen Zeichnungen, die sich bei ihm ungewöhnlich weit bis über den Handrücken erstreckten, leuchteten auf, als die Wellen sie überspülten.

Führe mich, Calypso. Schick milde Winter und üppige Sommer. Der raue Stoff von Mataminais Tunika klebte auf seiner Haut, ein Sog umwirbelte seine Beine und er meinte, dass die tanzenden Seelen etwas näher rückten. Der junge Mann drehte die Handflächen nach oben. Er würde seine Leute nicht enttäuschen, alles für sie geben.

Mataminai griff nach der aufwendigen Halskette aus Perlen, Muscheln, Blumen und vielen weiteren liebevoll eingeflochtenen Details und zog sie über den Kopf. Kurz strich er über eine seidig-weiche Bila-Muschel und legte das frisch angefertigte Kunstwerk auf die Wasseroberfläche. »Calypso«, murmelte er, »die See gibt, die See nimmt … doch nimm im Zweifelsfall mich.« Eine größere Welle brach sich an ihm und ihr Wasser spritzte dem Mann mitten ins Gesicht. Er lachte. »Âe.[Fußnote 1] Ich habe verstanden. Es war ein Versuch, aber du bist nicht bestechlich, was, Calypso?« Er zögerte. »Mein Geschenk kannst du trotzdem behalten.«

Er beobachtete, wie die Kette in langsamen Kreisen in die Tiefe glitt und schließlich von einer Strömung erfasst und hinaus ins Meer gezogen wurde. Mataminai drehte sich zurück zum Strand und bemerkte, dass Maijanna ihn beobachtete. Ihr Silberhaar wehte im leichten Wind der Sommernacht und bildete einen starken Kontrast zu der kupferfarbenen Haut. Mataminai musste bei ihrem Anblick unweigerlich lächeln. Obwohl er schon ungefähr dreißig Sommer auf dieser Welt war, hatte er an keinem der schönen Strände, die Kaiwa zu bieten hatte, jemanden gefunden, mit dem er sein Leben verbringen wollte. Doch in letzter Zeit ertappte er sich dabei, dass seine Blicke häufiger zu Maijanna huschten und in seiner freien Zeit wanderten seine Gedanken immer öfter zu ihr, ihrem Lächeln voller Lebensfreude und ihren Augen aus Sternenlicht.

»Du beobachtest mich, Maijanna?« Er watete aus dem Wasser und trat zu ihr.

»Die Kette habe ich dir gemacht. Weißt du, wie viel Arbeit das war?«

»Ja, sie war wunderschön. Ich bin sicher, Calypso wird das zu würdigen wissen.«

Ihr Blick glitt über die Wellen und dann wieder zu ihm. »Na, wenn das so ist … Und, wie fühlt man sich als mächtigster Mann im Dorf?«

»Als trüge ich alle Steine Kaiwas auf meinem Rücken.«

Maijannas Brauen trafen sich über ihrer Nasenwurzel. »Dann bist du unglücklich mit unserer Wahl?«

»Nein, Nickianna[Fußnote 2], immerhin habe ich mich doch selbst zur Wahl gestellt.«

»So klein bin ich nicht mehr, Mataminai.« Sie reckte das Kinn mit dem Stolz der Kaiwara. »Ich bin fünfundzwanzig Sommer alt.«

Er schmunzelte und neigte mit fragender Miene den Kopf. Ein paar Haarsträhnen fielen nach vorn und die eingeflochtenen Holzperlen und Muscheln stießen mit einem leisen Geräusch gegeneinander. »Bist du groß genug, um mit mir zu tanzen?«

Anstatt ihm zu antworten, ergriff sie seine Hand und zog ihn mit sich zwischen die anderen Tanzenden zum Feuer. Tamas, sein Freund aus Kindertagen, prostete ihm zu, als er ihn entdeckte und Mataminai dachte, dass dies vielleicht die schönste Nacht war, die er je erleben würde. Frisch gewählter Anführer und in seinen Armen das wohl hübscheste Mädchen des Dorfes. Sein Blick glitt hinauf zum Sternenzelt und er erstarrte. »Bei der Schwärze des Abgrunds!«

Der Sternenwal

Maijanna drehte sich neugierig lächelnd um und erblasste. Sie stolperte zurück und fiel in den Sand. Die Umstehenden lachten. »Zu viel getrunken, Maijanna?«

Die junge Frau fing an zu wimmern. Ihre Lippen bebten und aus dem Wimmern wurde ein gellender Schrei: »APOCA![Fußnote 3]« Ihr Finger deutete gen Himmel, wo sich ein Albtraum aus dem glitzernden Firmament löste – und immer näher kam.

Die anderen hörten auf zu lachen, sahen hoch und keuchten vor Entsetzen. Dann schrien auch sie: »Apoca! APOCA!«

»Mataminai!« Jemand ergriff seine Hand und er sah direkt in Maijannas weinende Augen.

»Du musst etwas tun, Mataminai.«

Er schaute sich um. Panik breitete sich unter seinen Leuten aus. Kaiwara jeden Alters rannten kopflos durcheinander. Die einen griffen nach brennenden Holzscheiten oder Fischspeeren, um sich irgendwie zu bewaffnen. Andere nahmen ihre Kinder und sahen sich auf der Suche nach einem Versteck um. Wieder andere rannten ins Wasser. Gute Idee!

»Ins Wasser!«, brüllte Mataminai und gestikulierte wild. »Flieht ins Wasser! Bleibt so lange unten, wie ihr könnt. Helft den Jüngeren, wenn sie Luft holen müssen.« Das war also seine erste Anweisung als Anführer gewesen. Flieht. Versteckt euch. Was für ein Omen.

Die kleine Maéjura kam auf ihren kurzen Beinen zu ihm gelaufen. Schnell hob er seine Schwester hoch und lief hinab zum Wasser. Er blieb noch einmal stehen, ließ den Blick prüfend über den Strand schweifen. Niemand zu sehen.

Gut.

Er sah hoch zu dem Monster. Es erinnerte in seiner Form an einen Wal. Einen Wal mit mehr Augen als ein Wesen haben sollte und einer Schwanzflosse aus weißem Feuer. Träge schob er sich über den Himmel und schickte ein dumpfes, monotones Dröhnen über Kaiwa.

»Matti, ich hab Angst«, hauchte Maéjura.

Er riss sich von dem Sternenwal los und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Brauchst du nicht. Ich passe auf dich auf.« Dann rannte auch er ins Wasser, um sich in den Armen seiner Göttin zu verstecken.

Der Tag der Landung

Lieutenant Hope Reaper eilte mit entschlossenen Schritten den Gang zum Büro des Kommandanten entlang. Ihre Fäuste zitterten vor unterdrückter Wut.

Nesaia lief leichtfüßig neben ihr her und beobachtete das aufgebrachte Mienenspiel ihrer Geldgeberin. »Wow, Hoppy, du bist ganz schön in Fahrt, wenn man bedenkt, dass du sonst so eine Pfadfinderin bist.«

»Ich bin keine Pfadfinderin, Nesaia«, fauchte Hope, blieb stehen und funkelte die Söldnerin an. »Ich bin Pazifistin! Klar?«

Nesaia hob die Brauen und ihre Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. »Kristallklar.«

Sie gelangten zu Kommandant Zhangs Büro und Hope drängte sich umstandslos an dem wachhabenden Unteroffizier vorbei, der nach einem Blick auf ihr Rangabzeichen nicht widersprach. Bei Nesaia war er nicht so nachsichtig. Trotz ihres Rufs und der Wehrhaftigkeit, die sie mit jeder Faser ihrer nachtschwarzen Kleidung ausstrahlte, trat der junge Mann ihr in den Weg und legte entschlossen eine Hand auf ihre Schulter. »Du nicht, Söldnerin.«

Nesaia lachte leise. »Glaub mir, das willst du nicht, Kleiner. Nimm deine Griffel weg oder ich hänge sie mir als Andenken um den Hals.«

Der Soldat wurde noch blasser als er eh schon war. »Ich habe Befehl …«

»Ich gehe durch diese Tür, du Sitzpinkler, und wenn es sein muss, gehe ich vorher durch dich hindurch.« Nesaia machte eine flinke Bewegung aus dem Handgelenk und hielt die Spitze einer schmalen Klinge vor sein Gesicht. »Weiß deine Mutter, dass du dich hier herumtreibst? Zur Seite oder ich mach dich so rund, dass Arsch und Mund eins sind.«

Der Unteroffizier schluckte und die Söldnerin lächelte kalt.

»Jetzt machen Sie schon. Lassen Sie sie durch und öffnen endlich die verdammte Tür!«, rief Hope ungeduldig.

Mit einer sichtbaren Mischung aus Widerwillen und Erleichterung nahm er die Hand von Nesaias Schulter und trat zur Seite. »Zu Befehl, Lieutenant Reaper.«

»Grünschnabel«, murmelte die Söldnerin verächtlich. »Früher sind die nicht so schnell blass um die Nase geworden.«

Der Unteroffizier tat, als würde er ihre Worte ignorieren, doch seine trotzige Miene verriet ihn. Hastig tippte er einen Code ein und öffnete ihnen die Tür. »Lieutenant Reaper und … ihre Begleitung, Kommandant Zhang.«

»Können reinkommen«, sagte die dunkle Stimme ihres Vorgesetzten und die beiden Frauen betraten nacheinander das Büro.

Kommandant Zhang stand an dem Billardtisch, den er von Terra 0 mitgebracht hatte, und zielte mit dem Queue auf eine Kugel. »Was gibt es, Reaper? Sie sehen aufgeregt aus.«

»Aufgeregt?«, brauste Hope auf. Ihre Stimme klang ärgerlich hoch. »Aufgeregt? Wieso haben Sie die Landung bei Nacht angeordert?«

»Warum warten?«, entgegnete Zhang ungerührt und stieß mit dem Queue zu. Die Kugel schoss davon, verfehlte aber knapp ihr Ziel. Der Kommandant seufzte, legte den Stock beiseite und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. In seiner rot-schwarzen Uniform mit dem goldenen Rangabzeichen dominierte er regelrecht den Raum. »Ist das ein Problem für Sie?«

»Allerdings. Wissen Sie, was Sie angerichtet haben? Von einem Mann Ihres Ranges hätte ich etwas mehr Weitblick erwartet.«

»Vorsicht«, erwiderte er kalt. »Sie vergessen Ihren Stand, Lieutenant.«

Doch in Hope kochte es. Sie reckte das Kinn und trat auf ihn zu. »Meinen Rang? Ich bin für den Erstkontakt zuständig. Mit Ihrer Anordnung haben Sie meine Aufgabe massiv erschwert.«

»Ach.«

Seine Gleichgültigkeit fachte Hopes Wut noch mehr an. »Wie soll ich jetzt das Zutrauen der Einheimischen gewinnen?«

»Das schaffen Sie schon«, meinte Zhang in einem Tonfall, als würde er mit einem Kind sprechen. »Haben Sie Vertrauen in sich, Reaper.« Sein Blick richtete sich wieder auf den Billardtisch.

»Vertrauen? Wir haben Panik ausgelöst! Wie konnten Sie nur ignorieren, dass wir mit der Hekate direkt über das Dorf fliegen? Noch dazu bei Nacht? Vermutlich haben die Leute gedacht, die Welt geht unter.«

»Tja, immerhin werden sie uns jetzt keinen Ärger machen, nehme ich an.« Zhang griff nach dem Queue und ging um den Tisch herum.

Fassungslos beobachtete Hope, wie er seinen stahlblauen Blick auf eine Kugel heftete und sich vorbeugte, um auf sie zu zielen. »Kommandant?«

»Ja?«, fragte er abgelenkt.

»Haben Sie überhaupt ein Interesse an einer Co-Existenz mit den Eingeborenen?«

Er stieß zu und diesmal hatte er Erfolg. Die Kugel prallte gegen eine weitere, die davonkullerte und in eines der Löcher stürzte. »Nein.« Er spähte zu Hope. »Sie kennen unsere Mission. Der Auftrag lautet, es zu versuchen, aber die Erschließung hat Priorität. Sobald ich dem General mitteile, dass dieser Planet tatsächlich für Menschen geeignet ist, schickt er die Landungstruppen und ich werde erste Siedlungen errichten lassen. Dann kommen die Archen und unsere Siedlungen werden wachsen. Mit jedem Schiff werden sie an Größe gewinnen und auf Terra 0 können unsere Leute unter den Kuppeln aufatmen. In ein paar Jahrzehnten gehört dieser Planet den Terranern.«

»Ich kenne den Ablauf«, sagte Hope kühl. »Aber wo sehen Sie die Einheimischen in diesem Plan?«

»Wie Sie schon sagten: Für den Erstkontakt sind Sie zuständig, Reaper. Sollten die Wilden auf Ihre Diplomatie nicht anspringen, übernehme ich die Sache.«

»Sie meinen, dann …«

»Sie können gehen.«

»Aber Kommandant Zhang, wir müs…«

»Ich sagte: Sie. Können. Gehen. Lieutenant.«

Hope presste die Lippen zusammen und knirschte: »Zu Befehl. Kommandant.« Sie drehte sich um und begegnete Nesaias müdem Lächeln. Soll ich?, schienen ihre Augen zu fragen.

Genervt von so viel Mordlust auf so engem Raum verließ Hope das Büro ihres Vorgesetzten. Sie würde das wieder geradebiegen. Deshalb war sie hier. Sie würde den Traum ihrer Großmutter erfüllen, die bei dem Blutbad auf Terra VI dabei gewesen war. Ich werde das schaffen.

Ein Strand voller Sorgen

Mataminai stand vor seinem Haus, in dem er mit Maéjura wohnte, und sah hinaus auf den Ozean. Nebel waberten über die Oberfläche, was auf einen frühen Herbst hindeutete. Mataminais Sorgenfalten vertieften sich. Ein früher Herbst konnte einen frühen und langen Winter bedeuten. Wen würde er sich diesmal holen?

Er schaute durchs Fenster in Maéjuras Zimmer. Durch einen Spalt in den Vorhängen sah er seine kleine Schwester mit dem Stoffgoulia[Fußnote 4] friedlich in ihrem Bett schlummern. Sie war noch so klein. Nicht sie, Calypso. Sie ist gerade erst fünf Sommer alt.

Mataminai drehte sich zurück zum Ozean. Eher würde er frieren und hungern, als dass der Winter die Kleine holte.

Das Licht der Seelen verblasste, während die Sonne in seinem Rücken aufging und einen goldenen Schleier über das glitzernde Wasser warf. Die Nacht war lang gewesen. Die Erinnerung würde für immer in seinem Gedächtnis eingebrannt bleiben: die Angst um Maéjura und das ganze Dorf. Die Umrisse seiner Leute, die sich am Grund des Ozeans in Riffen verbargen, die Gesichter angstvoll zur Oberfläche gerichtet, während ihre vom Wasser leuchtenden Haare um ihre Köpfe waberten. Die brockenschwere Verantwortung, als er beschloss, dass sie ins Dorf zurückkehren sollten. Und die Sorge. Die Sorge, die geblieben war. Die Sorge, dass der Sternenwal zurückkehren würde – dass er dieses Mal angreifen würde.

»Mataminai?« Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.

Maijanna. In einem langen, blau-weißen Kleid kam sie auf ihn zu und obwohl er schon so viele Sorgen hatte, fragte er sich, ob sie mit den nackten Füßen nicht fror.

»Ist dir das nicht zu kalt, Maijanna? Der Herbst streckt schon seine Finger über Kaiwa aus. So früh am Tag ist der Sand eiskalt.«

Sie schob eine seiner geflochtenen Strähnen zurück und strich über die geriffelte Holzperle daran. »Mach dir keine Gedanken um mich.«

»Ich mache mir Gedanken um euch alle, Nickianna.«

Sie lächelte sanft. »Das weiß ich.« Sie legte ihre Hand in seine. »Das hast du letzte Nacht bewiesen.«

»Ich weiß nicht recht.« Mataminai guckte hinab auf ihre Finger und schloss seine Hand darum. »Ich hätte schneller reagieren müssen. Vielleicht habt ihr den falschen gew…«

»Nein.« Sie hob sein Kinn an. »Haben wir nicht.«

»In der Panik hätte sich jemand verletzen können.«

»Es hat sich aber niemand verletzt.« Ihre Stimme, die sonst weich war wie der Dünensand im Sommer, klang jetzt erstaunlich entschieden. »Allen geht es gut. Sie sind erschöpft und verängstigt, doch es geht ihnen gut.« Sie griff nach seiner anderen Hand und blickte ihn direkt an. »Die Frage ist: Was wirst du als Nächstes tun?«

Mataminai sah in ihre Augen. Es verlieh ihm eine seltsame Ruhe, in das Leuchten darin zu blicken. Was würde er tun? »Ich denke«, sagte er langsam, »ich werde Späher ausschicken. Wir sollten wissen, wo der Sternenwal ist und was er tut.«

»Was, wenn sie ihn nicht entdecken?«

»Etwas so Riesiges und Lautes übersieht man nicht. Wenn unsere Leute ihn nicht finden, ist er weitergezogen.«

»Dann hoffe ich, dass sie ihn nicht aufspüren können«, sagte Maijanna leise. »Ich hatte noch nie solche Angst wie letzte Nacht.«

Mataminai machte einen kleinen Schritt auf sie zu. »Aber jetzt nicht mehr?«

»Nicht mehr so sehr.«

Ein Gedanke – oder vielmehr ein Wunsch – drängte sich in seinen Geist und ehe er ihn wegschieben konnte, hörte er sich sagen: »Maijanna, möchtest du …« Er biss sich auf die Zunge und sah zur Seite.

»Möchte ich was?«

Er antwortete nicht. Er war Anführer. Konnte er sich das hier erlauben? Jetzt? Konnte er? Durfte er? Sollte er vielleicht sogar? Ein Dorf wurde am besten von zweien geführt und Maijanna war vielleicht …

»Mataminai?«

Er schaute sie an.

Sie lächelte wissend. »Na los. Frag mich. Frag mich richtig.«

Zuversicht keimte in ihm. Er schloss die Hände fester um ihre und fragte: »Möchtest du heute Abend bei mir essen?«

»Was gibt es denn?«, fragte sie keck und tat so, als ließe sie ihn zappeln.

Er schmunzelte, gönnte sich diesen kurzen Moment der Unbeschwertheit. »Lass dich doch überraschen.«

»Ist gut. Bei Sonnenuntergang an der Träumerin?«

»Nein, nicht an meinem Schiff. Komm lieber hierhin.« Ein Schatten fiel zurück auf sein Gesicht. »Ich will das Dorf nicht allein lassen.«

Ein Funkeln trat in ihre ewig lächelnden Augen. »Siehst du, Mataminai? Du wirst ein großartiger Anführer sein.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich muss meine Aufgaben erledigen. Bis heute Abend.« Sie wandte sich ab und rief im Davongehen: »Und gib deiner Schwester einen Kuss von mir.«

Mataminai beobachtete, wie sie sich mit ihrer anmutigen Art entfernte. Ein Gefühl von Hoffnung und Optimismus breitete sich warm in ihm aus und spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. Katschai, Maijannas Vater, trat aus seinem Haus und schaute sich suchend nach seiner Tochter um. Als sein Blick auf sie fiel und sie ein paar Worte sagte, huschten seine Augen hinüber zu Mataminai. Er musterte ihn, die Sorgenfalten auf seiner Stirn schienen ein wenig von ihrer Tiefe zu verlieren, und nickte seinem Anführer knapp zur Begrüßung zu. Katschai war nie ein Mann vieler Worte gewesen. Er wandte sich ab und folgte seiner Tochter ins Haus.

Heute Abend also. Mataminai berührte mit den Fingern die Stelle, an der zuvor Maijannas Lippen gelegen hatten. Gib deiner Schwester einen Kuss von mir. Er grinste. Den Kuss würde er mit niemandem teilen.

»Takitesa, Mataminai![Fußnote 5]« Tamas kam zu ihm gelaufen und riss ihn aus seinen Gedanken. »Was ist los? Hat sie dir eine Ohrfeige gegeben?«

»Im Gegenteil.« Mataminai ließ seine Hand sinken und schaute seinen besten Freund an. »Geht es dir gut?«

»Das wollte ich dich fragen. Deine ersten Stunden als Anführer waren nicht gerade so, wie du sie dir vorgestellt hast.«

»Mir geht’s gut«, sagte Mataminai knapp. »Aber es ist gut, dass du hier bist. Ich brauche ein paar Leute, die genug Nerven haben, um die Gegend nach dem Sternenwal abzusuchen. Kannst du das für mich tun?«

Tamas’ Miene wurde ernst. Er legte Mataminai die Hand auf die Schulter und nickte einmal. »Verlass dich auf mich.«

»Seid vorsichtig.«

»Versprochen.« Damit lief er auch schon davon und zu ein paar Frauen und Männern, die ihre Boote auf Schäden abzusuchen schienen. Das Erscheinen des Sternenwals hatte bei allen für Ruhelosigkeit gesorgt.

Mataminai ließ den Blick über den Strand wandern, an dem noch die Reste des abrupt geendeten Festes zu sehen waren. Na bitte. Das würde sie für eine Weile ablenken.

Terra VII

»Dieses verfickte Arschloch!« Hope stürmte in ihre Kabine, heiße Wut im Bauch. »Hast du das gehört? Es interessiert ihn nicht. Es. Interessiert. Ihn. Nicht.« Sie schlug mit der Hand gegen das Fenster und blickte hinaus.

Getreide. Bäume. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie sich auf ihrem neuen Heimatplaneten befand. Der ganze Ärger über die Art der Landung hatte sie vergessen lassen, dass sie da waren. Angekommen. Wir sind da. Gelandet! Hallo, neue Welt.

Die Hekate stand mitten auf einem von hohen Gräsern umrahmten Feld. Einem Feld, das offenbar bestellt wurde. Hope starrte auf die umgeknickten und versengten Ähren. Bitterkeit breitete sich in ihr aus. Sie hatten noch keinen Fuß auf den Boden gesetzt und schon etwas zerstört.

Nesaia trat neben sie. »Es ist mehr als bloßes Desinteresse, wenn du mich fragst.«

»Was meinst du?« Abgelenkt sah Hope zu ihr hoch.

»Zhang. Es ist ihm nicht nur egal. Er will nicht, dass du es schaffst. Ich kenne diese Sorte Mensch. Er will vor dem General glänzen und wenn du es schaffst, eine Co-Existenz mit den Wilden herbeizuführen, stiehlst du ihm das Rampenlicht. Viel besser gefällt ihm die Vorstellung, dass er Angriffe auf das terranische Militär abgewehrt und den Planeten für Terra erobert hat.« Nesaia sah Hope fest in die Augen. »Er wird jede Gelegenheit nutzen, um dich scheitern zu lassen.«

»Ich werde nicht scheitern!«, entgegnete Hope.

»Doch, wirst du. Er ist Kommandant, der mächtigste Mann auf dem Schiff. Er kann dir schaden, ohne sich die Hände dreckig zu machen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder du wirst ihn los oder du scheiterst. Eine einfache Wahl, wenn ich mir deine Besessenheit ansehe.«

»Wenn hier jemand besessen ist, dann ja wohl du«, meinte Hope und sah wieder hinaus auf das Feld, »und zwar von dem Bonus für den Mord an meinem Vorgesetzten.«

»Ich würde dir einen Rabatt geben. Wegen des Whiskeys.«

»Nesaia, was für eine Heuchlerin wäre ich, wenn ich dir diesen Auftrag erteilen würde? Frieden schließt man nicht mit Blut an den Händen.«

Nesaia schnaubte, griff nach Hopes Hand, mit der sie gegen das Fenster geschlagen hatte, und hielt sie ihr vors Gesicht. Die Knöchel über Zeige- und Mittelfinger waren aufgeplatzt und bluteten.

---ENDE DER LESEPROBE---