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Seit Jahrtausenden werden in den verschiedensten Kulturen Steine zu Heilzwecken eingesetzt. Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist das Wissen um die Heilwirkung von Steinen bis heute lebendig. Aufgrund ihrer Kristallstruktur und Farben geben Heilsteine Schwingungen an uns ab, die Blockaden der Lebensenergie Qi auflösen und somit Körper, Geist und Seele in Einklang bringen können. Darüber hinaus enthalten einige Steine chemische Substanzen, die über spezifische medizinische Wirkeigenschaften verfügen und beispielsweise Defizite an Mineralstoffen oder Spurenelementen ausgleichen können. Das vorliegende Buch versorgt Sie mit dem nötigen Wissen rund um die Behandlung von verschiedenen Beschwerden und Krankheiten mit Heilsteinen. Sie erfahren, welche Steine für therapeutische Zwecke geeignet sind und wie Sie diese am besten anwenden. - Einführung in die Steinheilkunde und die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) - Wirkeigenschaften der wichtigsten, auch bei uns verfügbaren Heilsteine - Vorbeugung und Selbstbehandlung mit Heilsteinen - innerliche und äußerliche Anwendungen
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Seitenzahl: 230
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
Grundlagen der chinesischen Heilkunst
Das Wechselspiel von Yin und Yang
Die fundamentalen Substanzen des Körpers
Die fünf Elemente – Wu Xing
Die Organuhr
Die Meridiane – Jing Luo
Die sieben Hauptchakras
Entstehung von Krankheiten
Die Heilkraft der Steine
Farbwirkung
Kristallstruktur
Entstehung
Steinformen-Variationen
Mineralstoffe und Spurenelemente
Heilsteine von A bis Z
Achat
Amazonit
Amethyst
Apatit
Aquamarin
Aragonit
Aventurin-Quarz
Baryt
Bergkristall
Bernstein
Beryll
Calcit
Chrysopras
Diamant
Falkenauge
Feueropal
Fluorit
Granat
Jade
Jaspis
Karneol
Koralle
Labradorit
Lapislazuli
Malachit
Moldavit
Mondstein
Onyx
Opal
Peridot
Perle
Pyrit
Rauchquarz
Rosenquarz
Rubin
Saphir
Smaragd
Sodalith
Tigerauge
Tigereisen
Topas
Türkis
Turmalin
Versteinertes Holz
Zinkit
Zirkon
Anwendung von Heilsteinen
Entladen, Reinigen und Aufladen
Auswahl des richtigen Steins
Innerliche Anwendung
Einnahme von Heilsteinwasser
Einnahme von Elixieren
Äußerliche Anwendung
Auftragen von Heilsteinwasser und Elixieren
Wickel und Umschläge
Heilstein-Cremes
Badekuren mit Heilsteinen
Tragen von Heilsteinen
Auflegen von Heilsteinen nach der Organuhr
Aufenthalt in einem Steinkreis
Aufstellen von Heilsteinen im Umfeld
Meditation mit Heilsteinen
Akupressur mit Heilsteinen
Chinesische Heilmassage mit Edelsteinöl
Beschwerden und passende Heilsteine
Atemsystem
Bewegungsapparat
Blut
Drüsen
Gehirn
Gynäkologie
Haare
Haut
Herz-Kreislauf-System
Infektionskrankheiten
Nervensystem und Seele
Sinnesorgane
Urogenitalsystem
Verdauungssystem
Zähne
Danksagung
Impressum
Weitere Veröffentlichungen von Li Wu
Stichwortregister
Vorwort
Steine können die unterschiedlichsten Formen und Farben haben. Sie faszinieren durch ihre unvergleichliche Schönheit und haben eine unfassbare Anziehungskraft. Man möchte sie in die Hand nehmen, ihre Oberfläche berühren oder die verschiedenen Strukturen mit dem Blick abtasten und erforschen.
Sie schmückten Herrscher wie Pharaonen, Kaiser und Päpste, wurden den Göttern geopfert, um sie milde zu stimmen, und sind mit vielen mystischen Legenden verbunden. In China erfreut man sich seit vielen Tausend Jahren an bizarr geformten Gartensteinen oder den sogenannten Gongshi (= Gelehrtensteine). Sie symbolisieren Dauerhaftigkeit und Ewigkeit.
Die starke Ausstrahlungskraft, die Steine auf Menschen ausüben, ist nicht nur ihrer besonderen Ästhetik zu verdanken. In ihnen sind Energien angesammelt, die sie an ihr Umfeld abgeben und die heilende Wirkungen in unserem Organismus, aber auch in Geist und Seele entfalten. Aus diesem Grund haben sie seit Jahrtausenden einen festen Platz in traditionellen medizinischen Systemen wie beispielsweise der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Dieses Buch vermittelt Ihnen wertvolles Wissen über die Lehre der chinesischen Heilkunst, die tief in der chinesischen Philosophie verankert ist. Darüber hinaus werden Sie mit den heilsamen Wirkungen von Steinen vertraut gemacht und erhalten einen Leitfaden für deren Anwendung.
Öffnen Sie sich für die einzigartige Kraft von Heilsteinen und bringen Sie Körper, Seele und Geist mit Natur und Kosmos in Einklang.
Prof. TCM (Univ. Yunnan) Li Wu
Dr. Natalie Lauer
Caroline Baronin de Liser
Einleitung
Viele Tausend Jahre, bevor die Schulmedizin – und mit ihr die Pharmazie – Einzug hielt, beriefen sich die alten Kulturen auf die heilende Kraft der Natur, mit der wir seit jeher im stofflichen sowie im feinstofflichen Austausch stehen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und in vielen anderen ehrwürdigen medizinischen Systemen ist dieses Prinzip bis heute lebendig. Man geht davon aus, dass die feinstoffliche Energie Qi den Kosmos sowie die gesamte Natur mit all ihren Objekten und Phänomen durchdringt. Dabei beeinflusst das uns umgebende Qi Körper, Geist und Seele.
Die chinesische Lehre fußt auf uralten Überlieferungen über die Wirkung von Substanzen aus dem Pflanzen-, Tier- und Mineralreich auf die Lebensenergie, die unseren Körper durchströmt. So wird die älteste chinesische Materia Medica über Ackerbau und Heilpflanzen dem Kaiser Shen Nong zugeschrieben, der um 2800 v. Chr. gelebt haben soll. Sie ist unter der Bezeichnung Shen Nong Ben Cao Jing bekannt und widmet unter anderem der Verwendung und den medizinischen Eigenschaften von Steinen einige Texte.
Wie Heilkräuter enthalten Steine chemische Komponenten, die über spezifische medizinische Wirkeigenschaften verfügen. Darüber hinaus geben sie aber auch Energien an uns ab, die unter bestimmten Bedingungen unser körpereigenes Qi günstig aber auch schädlich beeinträchtigen können. Verschiedene Faktoren wie Qualität, Größe, Form, Farbe, Bildungsprinzip, Kristallsystem und chemische Zusammensetzung des Steins spielen für dessen energetische Ausstrahlung eine wichtige Rolle.
Unter Berücksichtigung der genannten Eigenschaften macht sich die TCM die Energien der Heilsteine zunutze und setzt sie zur Behandlung verschiedener Krankheits- und Beschwerdebilder ein. Da gemäß der chinesischen Lehre Körper, Geist und Seele untrennbar voneinander sind, folgt die Therapie einem ganzheitlichen Ansatz. Es werden keine Symptome bekämpft, vielmehr gilt es, den freien Fluss der Lebensenergie Qi wiederherzustellen, die allen psychischen und physischen Abläufen, allen Körperfunktionen und Organsystemen übergeordnet ist. Denn wenn diese blockiert ist und den Körper nicht mehr ungehindert durchströmen kann, entwickeln sich Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten.
Blockaden des Energiesystems kann man auf unterschiedliche Weise behandeln. Bei einer Therapie mit Heilsteinen können die ausgewählten Energieträger entweder am Körper getragen werden oder auf die betroffenen Körperregionen aufgelegt werden. Hierbei ist die Orientierung an der Organuhr sinnvoll, die Zeiten besonderer Aktivität der Funktionskreise angibt, in welchen die betreffenden Organe besonders empfänglich für die Energien der Heilsteine sind. Aber auch Akupressur mit Heilsteinen, Massagen mit Heilsteinöl, Meditation mit Heilsteinen oder das Aufstellen von Heilsteinen im nahen Umfeld harmonisiert die Lebensenergie Qi. Mit Heilsteinen energetisierte Cremes und Heilsteinwasser sowie Elixiere sorgen äußerlich angewendet (z.B. Wickel und Umschläge, Badekuren) für Wohlbefinden. Bei innerlicher Einnahme haben Letztere eine sehr intensive Wirkung, da die Energien dann den gesamten Organismus durchfluten.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin gehört das Heilen mit Steinen zum medizinischen Wissen.
Wenngleich Heilsteintherapien ganz erstaunliche Erfolge aufweisen und bei bestimmten Indikationen gute Wegbegleiter sind, sind auch ihnen Grenzen gesetzt und sie können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen.
Grundlagen der chinesischen Heilkunst
Neben dem Konfuzianismus und dem Buddhismus wirkte sich der Daoismus entscheidend auf China aus. Seine Ursprünge werden in das 4. Jahrhundert vor unserer Zeitschreibung datiert. Das fundamentalste Werk hierzu ist das Daodejing (Tao Te King). Die Schrift wird dem sagenumwobenen Laotse zugeschrieben, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll und dessen Biografie bis heute umstritten ist. Seine Spruchsammlung mystischer Aphorismen ist wahrscheinlich erst um 400 v. Chr. entstanden. Gemäß daoistischer Vorstellung ist der Mensch neben Himmel und Erde Teil einer kosmischen Ordnung, und der Quell körperlicher Gesundheit ist die Harmonie zwischen Mensch und Natur.
Das Wechselspiel von Yin und Yang
Das Prinzip von Yin und Yang ist tief in der chinesischen Philosophie verankert, seine Ursprünge sind mindestens bis ins 11. Jahrhundert v. Chr. zurückzuverfolgen. Im I-Ging (Yì Jīng), das auch unter der Bezeichnung Das Buch der Wandlungen bekannt ist, wird anhand einer Sammlung von Strichzeichen das Konzept des sich immer wieder neu formenden Gleichgewichts des Gegensatzpaares beschrieben. Dabei steht alles in einem Zusammenspiel und ist einem kontinuierlichen Wandel unterzogen. Das gilt für den universell existierenden Makrokosmos ebenso wie für den Mikrokosmos eines jeden Geschöpfes. Das Wirken der beiden Kräfte ist allgegenwärtig und bestimmt unser Leben.
Die dualen Gegensätze Yin und Yang sind eng miteinander verwoben, bedingen sich gegenseitig und gehen auseinander hervor. Sie verkörpern zwei Phasen einer zyklischen Bewegung, bei welcher das eine dem anderen immer entgegenstrebt. Steigt Yin, sinkt Yang und andersherum. Ein absolutes Yin oder Yang existiert nicht. Wenn der Tag vorübergeht, kommt die Nacht und diese mündet schließlich wieder in den Tag, dabei sind die Übergänge fließend.
Ursprünglich stellen die beiden Schriftzeichen für Yin und Yang die Schattenbzw. die Sonnenseite des Hügels dar. Yin steht unter anderem für Mond, Nacht, Dunkelheit, Winter, Herbst, Ruhe, Kälte, Regen, Alter, Tod, Passivität und für das Weibliche. Im Gegensatz dazu verkörpert Yang Sonne, Tag, Helligkeit, Sommer, Frühling, Feuer, Wind, Jugend, Wachstum, Aktivität und das Männliche.
Das Wissen des Gelben Kaisers
Das Buch des Gelben Kaisers (Huang Di Nei Jing) zählt zu den wichtigsten und ältesten überlieferten Standardwerken der Traditionellen Chinesischen Medizin. Es enthält insgesamt 81 Abhandlungen unbekannter Autoren, die in einem Zeitraum von etwa 400 Jahren zu einem Gesamtwerk kombiniert wurden, und liefert kostbare Informationen zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren. Dieses wertvolle Wissen wird dem Leser in Form von Frage- und Antwortdialogen zwischen dem Gelben Kaiser Huang Di und seinem Arzt Chi Po vermittelt.
Yin und Yang im menschlichen Körper
Auch der menschliche Körper folgt dem Muster der beiden Pole. So werden alle Körperteile, Organe und deren Funktionen jeweils nach Yin oder Yang klassifiziert.
Die Vorderseite sowie die rechte Seite des Körpers, das Körperinnere, der Unterkörper und die Zang-Organe (Lunge, Niere, Milz, Leber, Herz) präsentieren Yin. Hingegen werden die Rückseite sowie die linke Seite des Körpers, das Körperäußere, der Oberkörper und die Fu-Organe (Harnblase, Magen, Gallenblase, Dickdarm und Dünndarm) Yang zugeordnet.
Befindet sich das System in einer dynamischen Balance und sind Yin und Yang ausgewogen, bedeutet das Gesundheit. Eine Disharmonie führt schließlich zu Krankheit. Um diesen Einklang zu bewahren oder wiederherzustellen, leitet der TCM-Arzt verschiedene Prozesse ein, die je nach Bedarf Yin oder Yang fördern.
Chronische sowie degenerative Erkrankungen weisen auf ein Übermaß von Yin hin. Typische Symptome sind eine blasse Zunge, klarer Urin, weicher Stuhlgang, blasses Gesicht, Schläfrigkeit, Antriebslosigkeit und ein schleichender Krankheitsbeginn. Patienten leiden in der Regel unter einem unangenehmen Kältegefühl und haben das Bedürfnis nach Wärme.
Hingegen sind akute Zustände ein Indiz für überschüssiges Yang. Die Krankheitsprozesse gehen meist mit Entzündungen einher. Die Zunge ist häufig rot oder gelb belegt, der Urin ist dunkel und stark konzentriert. Verstopfung, Schlaflosigkeit und Unruhe sind nicht selten, das Gesicht ist gerötet, Hitzesymptome treten auf, und die Krankheit äußert sich sehr plötzlich.
Das Yin-Yang-Symbol Taijitu verkörpert das sensible Zusammenspiel der Kräfte. Ein absolutes Yin oder Yang existiert nicht. Das Symbol verdeutlicht die Anlegung der Geburt des Yin im Yang und andersherum.
Die fundamentalen Substanzen des Körpers
Zwischen dem Gegensatzpaar Yin und Yang fließt die Lebensenergie Qi. Sie gehört neben der Vitalessenz (Jing), den Säften (Jin-Ye), dem Blut (Xue) sowie der Vitalität (Shen) zu den fünf Grundsubstanzen, die den Organismus durchdringen. Diese Substanzen bestimmen die Lebensfunktionen und wirken auf Körper, Geist und Seele. Bei einem gesunden Menschen befinden sie sich im Sinne der Yin-Yang-Theorie im Einklang.
Urkraft und Lebensenergie – Qi
Qi ist die Vereinheitlichung von Materie und Energie. Es ist eine Urkraft, die den Ursprung und die Quelle allen materiellen und spirituellen Lebens darstellt. Qi umhüllt und erfüllt nicht nur das Universum, sondern auch die Natur und all ihre Lebewesen.
Im menschlichen Körper ist die Lebensenergie Qi die grundlegende Substanz für alle Funktionsabläufe. Sie schützt den Körper, regelt das Wachstum und steuert die körperliche sowie geistige Aktivität. Qi strömt über die Meridiane (Leitbahnen mit zahlreichen Verbindungspunkten) nach unten, oben, außen sowie innen und schafft so eine Verbindung zwischen den körperlichen Strukturen und ihren jeweiligen Funktionen.
Quellen des Qi
Das Qi setzt sich aus zwei Arten zusammen: das ererbte Qi (Ursprungs-Qi) wird während der Zeugung von den Eltern an das Kind abgegeben, baut sich im Laufe des Lebens ab und kann nicht wiederhergestellt werden. Es sammelt sich im Nierenmeridian und ist für das individuelle Wachstum und die Entwicklung zuständig. Bei dem anderen Qi handelt es sich um das sogenannte Sammel-Zong-Qi, das sich aus Atem- und Nahrungs-Qi zusammensetzt. Die Milz produziert aus der über den Magen aufgenommenen Nahrung (und Flüssigkeit) das Nahrungs-Qi, das anschließend zur Lunge aufsteigt und sich mit dem in der Lunge aus der Atemluft extrahierten Atem-Qi vereint. Das Sammel-Zong-Qi wird im späteren Verlauf mithilfe des Ursprungs-Qi zum Wahren-Zhen-Qi „veredelt“, das der ersten Stufe des körpereigenen Qis entspricht.
„Qi formt den menschlichen Körper genauso, wie Wasser zu Eis wird. So wie Wasser friert, um zu Eis zu werden, so ballt sich auch das Qi zusammen, um den menschlichen Körper zu formen“, schrieb einst der chinesische Arzt Wang Chong (27–97 n. Chr.).
Harmonische Funktionen
Die Lebensenergie erfüllt Funktionen auf physischer sowie mentaler Ebene:
→ Qi schützt vor externen, pathogenen Einflüssen.
→ Qi spendet dem Körper Energie. Es ist für das Wachstum, die Entwicklung, alle physiologischen Aktivitäten, die Blutzirkulation sowie für die morphologische Ordnung der Organe verantwortlich.
→ Qi wärmt den Körper.
Ein frei und harmonisch fließendes Qi spendet Vitalität, Lebensfreude und sorgt für Wohlbefinden und Gesundheit. Gerät es ins Stocken, kommt es zu gesundheitlichen Störungen und häufig zu physischen oder psychischen Erkrankungen.
Disharmonische Funktionen
Wenn sich das Qi staut und nicht mehr unbeschwert fließen kann, ist es nicht mehr in der Lage, seine Funktionen zu erfüllen. Schmerzen sind die Folge. Um dem entgegenzuwirken, muss das Qi harmonisiert werden. Verschiedene Leitsymptome für eine Qi-Stauung sind:
→ Ausstrahlende Schmerzen in der rechten Oberbauchgegend im oberen Rippenbogenbereich, Stimmungsschwankungen (Leber-Qi-Stauung)
→ Blähungen, ziehende und starke Schmerzen im Unterbauch (Dünndarm-Qi-Stauung)
Wenn ausreichend Qi vorhanden ist und es frei fließt, ist der Mensch gesund.
Eine Sonderform der Stagnation ist das sogenannte Rebellierende Qi. Das bedeutet, das Qi fließt gegenläufig der üblichen Flussrichtung.
→ Husten und Asthma (Rebellierendes Lungen-Qi)
→ Schlafstörungen und mentale Störungen (Rebellierendes Herz-Qi)
→ Übelkeit und Erbrechen (Rebellierendes Magen-Qi).
→ Durchfall (Rebellierendes Milz-Qi)
→ Asthma (Rebellierendes Nieren-Qi)
→ Menstruationsstörungen, Kopfschmerz und Schwindel, Gastritis und Verdauungsstörungen (Rebellierendes Leber-Qi)
Liegt ein Qi-Mangel vor, kann das Qi den Körper nicht mehr ausreichend wärmen, schützen und mit Energie versorgen. Das Qi muss in einem solchen Fall tonisiert werden. Hinweise auf einen Mangel sind unter anderem:
→ Schreckhaftigkeit und Ängstlichkeit (Gallenblasen-Qi-Mangel)
→ Kurzatmigkeit und Husten (Lungen-Qi-Mangel)
→ Mattigkeit und Appetitmangel (Milz-Qi-Mangel)
→ Herzrhythmusstörung und Schlaflosigkeit (Herz-Qi-Mangel)
→ Vermehrtes nächtliches Wasserlassen und vorzeitiger Samenerguss (Nieren-Qi-Mangel)
→ Morgenmüdigkeit (Magen-Qi-Mangel).
Ist das Qi nicht mehr vorhanden, tritt gemäß der chinesischen Vorstellung der Tod ein.
Mehr als fassbare Flüssigkeit – Xue
In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat Blut eine andere Bedeutung als in der westlichen Medizin. Es birgt zugleich einen materiellen sowie einen immateriellen Aspekt. Xue erfüllt energetische Funktionen und ist untrennbar mit dem Qi verbunden, das ihm Leben einflößt. Ein altes chinesisches Sprichwort erörtert den Zusammenhang von Blut-Xue und Qi folgendermaßen:
„Qi ist der Befehlshaber des Blutes – das Blut ist die Mutter des Qi.“
Während Qi den gesamten Körper durchströmt, fließt Xue in den Blutgefäßen und den Meridianen. Da in der chinesischen Lehre die Funktion wichtiger als die anatomische Präzision ist, werden die Leitbahnen nicht streng differenziert.
Milz, Herz und Leber sind hier von besonderer Bedeutung. Die Milz leitet das Blut, während das Herz für die gleichmäßige Zirkulation verantwortlich ist. Die Leber speichert überschüssiges Blut und kontrolliert es, wenn der Körper ruht.
Quellen des Xue
Nur wenn ausreichend Qi vorhanden ist, kann genügend Blut-Xue gebildet, gespeichert und abtransportiert werden. Xue wird unter Beteiligung von Magen, Milz und Herz aus Nahrung gewonnen. Dabei bildet die Milz aus der im Magen verdauten Nahrung eine klare Essenz, die vom Milz-Qi aufwärts zur Lunge befördert wird. Diese Essenz wird während des Transports in die Lungen vom Nahrungs-Qi in Blut umgewandelt. Dieser Prozess kann allerdings nur optimal ablaufen, wenn ausreichend Jing (siehe Seite 17) vorhanden ist. Entsprechend ist auch die Niere in den Aufbau von Blut involviert. Bei einem Blut-Xue-Mangel müssen deshalb auch immer Milz und Niere gestärkt werden, um die Blutproduktion anzukurbeln und wieder in Balance zu bringen. Auch Leberstörungen können die Blutqualität beeinflussen, weshalb auch diesem Organ im Zuge der Blutgesundheit Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.
Harmonische Funktionen
Xue wird als Yin-Aspekt der Körperregionen betrachtet. Neben Qi ist es die materielle Basis sämtlicher Lebensvorgänge. Ist Xue gestört, wirkt sich das ungünstig auf alle Funktionskreise und Leitbahnen aus.
→ Xue regelt die Menstruation.
→ Xue nährt, bewahrt und befeuchtet die Organe und den Organismus.
→ Xue befeuchtet den Körper.
→ Xue beherbergt den Geist Shen.
Xue erfüllt auch energetische Funktionen im Sinne der Yin-Yang-Theorie.
Disharmonische Funktionen
Eine Blut-Stauung kann an der Körperfläche und in den äußerlich liegenden Meridianen (Biao) ebenso auftreten wie im Körperinneren (Li). Äußerliche BlutStauungen werden durch disharmonierende Faktoren verursacht. Auch ein Qioder Blutmangel kann die Ursache hierfür sein. Blut-Stagnationen machen sich wie Qi-Stauungen durch Schmerz bemerkbar. Um das Problem zu beseitigen, muss der ungestörte Blutfluss wiederhergestellt werden. Folgende Symptome treten unter anderem bei einer inneren Blut-Stauung auf:
→ Erbrechen von Blut, stechender Schmerz in der Bauchregion zwischen Rippenbogen und Bauchnabel (Magen-Blut-Stauung)
→ Palpitationen (als unangenehm wahrgenommener Herzschlag), purpurfarbene Verfärbung der Zunge, Schmerzen in der Herzgegend, Schlafstörungen (Herz-Blut-Stauung)
→ Dunkles und zähes Menstruationsblut, stechende Schmerzen in der Oberbauchgegend im Rippenbogenbereich (Leber-Blut-Stauung)
Darüber hinaus kann auch ein Blut-Mangel vorherrschen. Ist dies der Fall, kann Blut-Xue seine nährende und befeuchtende Funktion nicht mehr erfüllen. Um diesen Mangel zu beheben, muss Blut-Xue tonisiert werden. Ausdruck eines Mangels ist:
→ Ausbleiben der Menstruation, zu starke Menstruationsblutung, blasses Gesicht, blasse Zunge (Leber-Blut-Mangel)
→ Vergesslichkeit, Apathie, Schlaflosigkeit, dünne Zunge (Herz-Blut-Mangel)
Wurzel des Lebens – Jing
Jing ist die angeborene, konstitutionelle Lebensenergie des Menschen, die in dem Nieren-Shen gespeichert wird. Die feinstoffliche Substanz bildet die Quelle von Yin und Yang im Organismus und trägt daher beide Pole in sich. Sie ist die Wurzel des Lebens und stellt die Basis für Fortpflanzung, Entwicklung und Tod dar. Je nach Entwicklungsstadium des Körpers dient Jing unterschiedlichen Prozessen: Bis zur Jugend wird es für die Reifung der Organe benötigt, danach erhält es die Organfunktion und wird für die Fortpflanzung gebraucht. Im Laufe des Lebens wird die ursprüngliche Jing-Essenz immer weniger. Aus diesem Grund wird mit dem Alter die Organfunktion schwächer und die Fortpflanzungsfähigkeit nimmt ab. Ist kein Jing mehr vorhanden, tritt schließlich der Tod ein.
Quellen des Jing
Die Vitalessenz aus zwei unterschiedlichen Quellen bezogen: Das vorgeburtliche Jing ist auch unter dem Begriff Vorhimmel-Essenz (Xian Tian) bekannt. Es entsteht bei der Zeugung aus Eizelle und Spermium. Dieses individuelle Jing begründet die Konstitution sowie das spezifische Entwicklungspotenzial des Individuums und kann nicht erneuert werden. Die Nachhimmel-Essenz (Hou Tian) ist das nachgeburtliche Jing. Es entsteht aus Nahrung und Atmung.
Harmonische Funktionen
Die Jing-Essenz bildet die Grundlage für mentale Funktionen. Sie verfügt sowohl über Yangals auch über Yin-Funktionen. Ihr Yang-Aspekt bildet die stoffliche Grundlage für das Nieren-Yang; er wärmt und nährt alle anderen Organe. Aus diesem Grund spielt Jing eine große Rolle für die Bereitstellung, Verteilung und Umwandlung aller Arten von Qi. Der Yin-Aspekt des Jing stellt die Voraussetzung für den Aufbau von Blut, Gehirn, Mark, Knochen und Sperma dar. Er steuert die Wachstums-, Entwicklungs- und Fortpflanzungsprozesse.
Disharmonische Funktionen
Sofern ein Jing-Mangel vorliegt, muss die Essenz adstringiert (zusammengezogen) werden, da sie ihre Funktionen sonst nicht mehr erfüllen kann. In der Regel macht sich ein solcher Mangel durch die folgenden Symptome bemerkbar:
→ Impotenz und Sterilität
→ Vorzeitige Alterung
→ Knochenerkrankungen
→ Nierenschwäche
→ Wachstumsstörungen
→ Schwache Konstitution
→ Mentale Störungen
Die Körpersäfte – Jin-Ye
Die Säfte zählen zur Gruppe der Yin-Substanzen und sind Qi, Xue und Jing untergeordnet. Jin-Ye bezeichnet alle Körperflüssigkeiten, darunter Inkrete, Sekrete und Exkrete sowie interstitielle Flüssigkeiten. Einzig Blut-Xue wird nicht als Körperflüssigkeit klassifiziert, da es im Gegensatz zu den Säften Jin-Ye nicht nur den Körper nährt und befeuchtet, sondern auch den Geist Shen beherbergt und mit dem Yin-Qi zirkuliert. Die Körpersäfte werden in leichte, klare Flüssigkeiten (Jin) und in schwere, trübe Säfte (Ye) unterteilt.
Harmonische Funktionen
Die leichten, klaren Flüssigkeiten repräsentieren den Yang-Aspekt. Sie wärmen, nähren und befeuchten Haut und Muskeln. Die schweren, dickflüssigen und trüben Säfte haben einen Yin-Aspekt und ernähren Organe, Gehirn, Mark, Gelenke sowie Körperöffnungen.
Disharmonische Funktionen
Bei einem Fülle-Zustand der Jin-Ye entwickeln sich Ödeme, die je nach OrganFunktionsstörung unterschiedlich lokalisiert sein können:
→ Ödeme im Bereich des Oberkörpers (Schleim-Nässe in der Lunge/Beeinträchtigung der Lungenfunktion; die Lunge sendet die Körperflüssigkeiten nicht zur Niere und verteilt sie nicht.)
→ Ödeme an den Beinen (Nieren-Yang-Mangel/Beeinträchtigung der Nierenfunktion; die Niere regelt den Wasserhaushalt nicht mehr.)
→ Ödeme in der Bauchregion (Milz-Yang-Mangel/Beeinträchtigung der Milzfunktion; die Milz wandelt die Nahrungssäfte nicht mehr angemessen um.)
Bei einer Degenerierung der Jin-Ye spricht man in der Traditionellen Chinesischen Medizin von Schleim. Dementsprechend treten häufig mit Schleim assoziierte Krankheiten auf. Sie können sich unter anderem in den folgenden Ausprägungen manifestieren:
→ Lunge: Schleimauswurf, z.B. in Verbindung mit Asthma oder Bronchitis
→ Fettgewebe: Adipositas
→ Haut: Geschwollene Lymphknoten, Kropf, Geschwulste, Knoten im subkutanen Gewebe
→ Galle und Niere: Steinbildung (verfestigter Schleim)
→ Meridiane: Epilepsie, Lähmung, Schlaganfall
→ Geist: Geisteskrankheiten und mentale Störungen
Shen ist untrennbar mit der allumfassenden Kraft des Kosmos verbunden.
Ein Jin-Ye-Mangel geht mit Symptomen von Austrocknung einher. Ursachen sind Durchfall, Erbrechen, übermäßiges Schwitzen sowie die inadäquate Umwandlung von Säften aus der Nahrung.
Der nährende Geist – Shen
Am schwierigsten ist wohl Shen erfassbar. Er ist die Energie des Kosmos, die nur dem Menschen angehört, und hat seinen Sitz im Herzen. Dieses Denkmodell entspricht im Grunde auch den westlichen Vorstellungen des Geistes. So finden sich in unserem täglichen Sprachgebrauch auch heute noch Redewendungen wie „mir ist das Herz in die Hose gerutscht “ oder „ich habe Herzblut vergossen“ und „sie sind ein Herz und eine Seele“.
Shen steuert Gefühle, Denken, Bewusstsein und Unterbewusstsein. Er ist untrennbar mit Qi und Jing verbunden. Befinden sich die anderen beiden Substanzen im Gleichgewicht, ist auch Shen in Balance und der Mensch ist beispielsweise psychisch belastbar, kann klar denken, hat eine starke Urteilskraft und Glanz in den Augen. Ist das Gegenteil der Fall, wird Shen schwach. Dies äußert sich in psychotischen oder neurotischen Symptomen. Bei einer absoluten Leere von Shen kommt es zu Apathie oder zum Verlust der Lebensfreude.
Da in der chinesischen Medizin-Theorie nicht zwischen den Ebenen von Körper, Geist und Seele unterschieden wird, können Störungen des Shen durch Ernährung, Bewegung oder beispielsweise mit Akupressur mittels Heilsteinen behandelt werden.
Das Element Wasser entspricht in der Organlehre den Nieren.
Die fünf Elemente – Wu Xing
Die fünf Elemente (auch fünf Wandlungsphasen genannt) wurden erstmals von Zou Yan (4. Jh. v. Chr.) als philosophische Lehre formuliert und stützen sich auf die Naturmetapher. Ihre Wurzeln sind in der chinesischen Sicht des Kosmos zu finden. Sie verkörpern dynamische Prozesse in der Natur sowie im Menschen und ihnen schwingt das Wechselspiel von Yin und Yang mit.
So sind die fünf Elemente einem stetigen Kreislauf unterzogen, der sich zum Beispiel in den Jahreszeiten, der Tageszeit, dem Pflanzenwachstum, dem Klima, dem Geschmack, einem Gefühl, der Farbe oder auch in einem Yin-Organ (Zang) sowie in einem Yang-Organ (Fu) offenbart. Im Körper fließt die Lebensenergie von einer Wandlungsphase in die nächste. Dabei werden alle Dinge den fünf abstrakten Grundfaktoren Erde, Metall, Wasser, Holz und Feuer zugeordnet. Es existieren unzählige symbolische Entsprechungen für die fünf Elemente.
So beinhaltet das Holz das Wachstum und steht beispielsweise für Osten, Frühling und Gallenblase. Das Feuer verkörpert Begeisterung und Lebensfreude und wird unter anderem mit Süden, Sommer und Harnblase assoziiert. Die Erde ist das Sinnbild für Beständigkeit und Klarheit. Ihr werden Mitte, Spätsommer und Magen zugeordnet. Metall repräsentiert Begierde und Eitelkeit. Ihm entsprechen Westen, Herbst und Dickdarm. Das Wasser steht für Konzentration, Wandlung, Unabhängigkeit und Flexibilität. Es beinhaltet unter anderem Norden, Winter sowie Harnblase.
Einteilung nach den fünf Elementen
Element
Holz
Feuer
Erde
Metall
Wasser
Geschmack
Sauer
Herb/bitter
Süß
Scharf
Salzig
Geruch
Ätzend
Verbrannt
Zusagend
Faulig
Verwittert
Gefühl
Wut
Freude
Befangenheit
Kummer
Angst
Farbe
Blau/Grün
Rot
Gelb
Weiß
Schwarz
Laut
Schreien
Lachen
Singen
Weinen
Seufzen
Himmelsrichtung
Osten
Süden
Mitte
Westen
Norden
Jahreszeit
Frühling
Sommer
Spätsommer
Herbst
Winter
Lebensphase
Kind
Jugendlicher
Erwachsener
Gereifter Erwachsener
Alter Mensch
Sinnesorgan
Augen
Zunge
Mund
Nase
Ohren
Gewebe
Augen
Blutbahnen
Muskeln
Haut
Knochen
Yin-Organ
Leber
Herz
Milz
Lunge
Nieren
Yang-Organ
Gallenblase
Dünndarm
Magen
Dickdarm
Harnblase
Das Elemente-System besteht aus Durchgangs- und Bewegungsphasen. Sie beschreiben zeitliche Abläufe und zyklische Strukturen. Nichts ist konstant, sondern alles befindet sich im stetigen Wandel innerhalb der phasisch ablaufenden Vorgänge. Dabei beeinflusst jeder Durchlauf eines Prozesses die Ausgangslage für den anschließenden Turnus. Das bedeutet, es findet keine monotone Wiederholung statt, sondern vielmehr eine Evolution.
Die Elemente bringen sich gegenseitig hervor, kontrollieren und überwältigen sich. Sie stehen deshalb in einer innigen Wechselbeziehung zueinander. Dabei sorgen vier Zyklen für die Balance der fünf Elemente: der Erschaffungszyklus, der Kontrollzyklus, der Erschöpfungszyklus und der Schädigungszyklus.
Der Erschaffungszyklus (Sheng-Zyklus)
Im Erschaffungszyklus erzeugt, nährt und unterstützt ein Element das nächste:
→ Feuer benötigt Holz, um brennen zu können.
→ Durch das Feuer entsteht Asche, die die Erde mit Nährstoffen anreichert.
→ Die Erde bringt Metalle und Mineralien hervor.
→ Metalle und Mineralien bereichern das Wasser.
→ Wasser lässt die Pflanzenwelt (Holz) gedeihen.
Ist ein Element zu schwach, kann es das nächste nicht mehr adäquat ernähren und eine Disharmonie entsteht. Verschiedene Kontrollmechanismen verhindern, dass die Energie der Wandlungsphasen außer Balance gerät.
Der Erschöpfungszyklus (Cheng-Zyklus)
Im Erschöpfungszyklus entzieht jedes Element dem vorhegehenden Energie und gewinnt somit an Stärke:
→ Feuer vernichtet Holz.
→ Holz nimmt Wasser auf.
→ Wasser zerstört Metall.
→ Metall entzieht der Erde Mineralien.
→ Erde erstickt Feuer.
Der Kontrollzyklus (Ke-Zyklus)
Da Mangel und Überfluss den Kreislauf schädigen würden, kontrollieren sich die Elemente gegenseitig und sorgen so für Gleichgewicht:
→ Wasser löscht das Feuer.
→ Feuer deformiert Metall.
→ Metall spaltet (Axt) oder zerkleinert (Säge) Holz.
→ Holz entzieht der Erde Nährstoffe.
→ Wälder (Holz) wirken beispielsweise Bodenerosionen entgegen.
→ Die Erde nimmt Wasser auf.
Der Schädigungszyklus (Wu-Zyklus)
Wie die Bezeichnung bereits verrät, gilt der Schädigungszyklus als zerstörerisch. Hier wird das kontrollierende Element von seinem „Schützling“ dominiert:
→ Wasser überschwemmt die Erde.
→ Die Erde zerstört das Holz.
→ Holz macht Metall stumpf.
→ Metall nimmt das Feuer auf.
→ Feuer lässt Wasser verdampfen.
Die Energie des Feuers wärmt und erhellt. Gewinnt sie allerdings zu viel Durchsetzungsfähigkeit, verschlingt sie alles um sich herum.
Die Organuhr
Der menschliche Körper verfügt über zwölf Hauptmeridiane (siehe „Die Meridiane – Jing Luo“, Seite 25). Ein Tag besteht aus zweimal zwölf Stunden. Wiederum wird jedes Organ einer bestimmten Doppelstunde zugeordnet. Die Aufteilung in einen Zweistundentakt basiert auf den zwölf Erdenzweigen, einem alten chinesischen Nummerierungssystem. Jede Nummer ist dabei einem Tierkreiszeichen zugeordnet und findet zugleich seine Yin- oder YangEntsprechung. Darüber hinaus stehen die Erdenzweige für die Bezeichnung der Jahre in einem 12er-Zyklus sowie für eine bestimmte Himmelsrichtung (bei einer 30°-Einteilung). Sie beeinflussen neben dem Wetter und den klimatischen Prozessen generell das Leben auf der Erde. Entsprechend wirken sie sich auch auf die Persönlichkeit der in ihrem Zeichen Geborenen aus, da den unterschiedlichen Zeitabschnitten spezifische Eigenschaften und Zyklen zugeschrieben werden. Demnach rekrutieren die Aufteilung der Organe in einen 24-Stunden-Rhythmus sowie die paarweise Anordnung der Organe und Meridiane auf altchinesischen astrologischen und astronomischen Beobachtungen. Doch welche Auswirkung hat diese Einteilung auf unseren Organismus?
Die Organuhr: Jeder Zeitabschnitt trägt einen spezifischen Namen, und es sind ihm u.a. jeweils ein Tierkreiszeichen sowie zwei Organe zugeordnet, von denen sich eines in der Hochphase (äußerer Ring) und das andere in der Ruhephase (2. Ring von außen) befindet. Beispielsweise ist die Leber zwischen 1 und 3 Uhr besonders aktiv und der Dünndarm am Tiefpunkt seiner Leistung. Dieser Zeitabschnitt wird mit dem Tierkreiszeichen Büffel in Verbindung gebracht und heißt Chou. Im Sommerhalbjahr (Zeitumstellung) müssen die genannten Zeiten um jeweils eine Stunde angepasst werden.
Die Lebensenergie zirkuliert stetig in unserem Körper. Dabei fließt das Qi im 24-Stunden-Rhythmus für eine Dauer von jeweils zwei Stunden besonders intensiv durch einen bestimmten Meridian und durch das ihm zugeordnete Organ.
Sofern Organe eine Störung aufweisen, verstärken sich die Beschwerden während der Maximalzeiten (Symptome für Disharmonien der verschiedenen Meridiane bzw. Organe siehe im nachfolgenden Kapitel). Deshalb empfiehlt es sich, therapeutische Maßnahmen während der Hochphase eines Organs durchzuführen. So ist beispielsweise der günstigste Zeitpunkt für eine Akupressur zur Stärkung des Herzens vor 13 Uhr.
Da während der Ruhephasen das Qi nur schwach durch die jeweilige Leitbahn und das ihr entsprechende Organ strömt, entfalten Behandlungen hier eine geringere Heilwirkung.
Der Aquamarin sorgt für innere Balance, Ruhe und Gelassenheit.
Die Meridiane – Jing Luo
Die Meridiane werden im chinesischen Jing Luo genannt. Dabei steht „Jing“ für Kette oder vertikaler Faden beim Weben. „Luo“ bedeutet so viel wie Schuss oder horizontaler Faden beim Weben. Da es sich um Energie-Leitbahnen des Körpers handelt, hat man sich im Westen in Anlehnung an die Geografie auf die Bezeichnung Meridiane geeinigt.
Diese unsichtbaren Leitbahnen durchziehen den Körper netzartig, durch sie zirkuliert das Qi. Liegt bei einem der Meridiane eine Störung vor, staut oder blockiert dies das Qi, und es kann nicht mehr frei fließen. Eine Schädigung der Gesundheit ist die Folge.
Das Strömungsgebiet der Leitbahnen befindet sich flach unter der Haut im Unterhautzellgewebe. Hier bilden sie eine Einheit mit den inneren Organen und der Körperoberfläche. Jeder Meridian verfügt über spezifische Akupunkturpunkte, die sogenannten Zugangspunkte, Höhlen oder Energiewirbel. Mittels dieser Körperpunkte kann auf das gesamte energetische System des Menschen eingewirkt werden. Auftretende Beschwerden können so beispielsweise durch Akupunktur sowie durch Akupressur mit oder ohne Heilsteine reguliert werden.