Collection Baccara Band 290 - Sara Orwig - E-Book

Collection Baccara Band 290 E-Book

Sara Orwig

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Beschreibung

IN DEN ARMEN DES MILLIARDÄRS von ORWIG, SARA Megan glaubt zu träumen. Vor ihr steht Jared: sexy, gefährlich arrogant lächelnd, inzwischen ein millionenschwerer Unternehmer … Geh weg, will sie rufen, wir brauchen dich nicht! Aber das wäre eine glatte Lüge. Sie braucht ihn so sehr. Und ihr Sohn auch - sein Sohn SEHNSUCHT, DIE WIE FEUER BRENNT von HOHL, JOAN Alles hat Schwester Becca bei dem Einsatz in Afrika gegeben! In einer romantischen Berghütte will sie sich jetzt erholen - doch dann taucht Dr. Andrews auf. Der Mann, den Becca mehr liebt als ihr Leben. Und der selbst unter der glühenden Sonne Afrikas kühl zu ihr war VERHEIRATET MIT EINEM FREMDEN von LINDSAY, YVONNE "Ich bin dein Mann." Gebannt schaut Belinda in stahlgraue Augen. Stimmt das? War sie wirklich mit Luc Tanner verheiratet? Geheimnisvolle Dunkelheit herrscht seit dem Unfall in ihrem Gedächtnis - erhellt nur von Flammen der Leidenschaft, die zwischen ihnen lodern

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 548

Veröffentlichungsjahr: 2010

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IMPRESSUM

COLLECTION BACCARA erscheint vierwöchentlich im CORA Verlag GmbH & Co. KG,

20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1

Redaktion und Verlag:

Brieffach 8500, 20350 Hamburg

Tel.: 040/347-25852

Fax: 040/347-25991

Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Redaktionsleitung:

Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)

Cheflektorat:

Ilse Bröhl

Lektorat/Textredaktion:

Iris Paepke

Produktion:

Christel Borges, Bettina Schult

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn,

Marina Grothues (Foto)

Vertrieb:

asv vertriebs gmbh, Süderstraße 77, 20097 Hamburg

Telefon 040/347-29277

Anzeigen:

Christian Durbahn

Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste.

© 2008 by Dolce Vita Trust

Originaltitel: „Claiming His Runaway Bride“

erschienen bei: Silhouette Books, Toronto

in der Reihe: DESIRE

Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

Übersetzung: Nicole Selmer

© 2009 by Sara Orwig

Originaltitel: „Dakota Daddy“

erschienen bei: Silhouette Books, Toronto

in der Reihe: DESIRE

Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

Übersetzung: Valeska Schorling

© 2008 by Joan Hohl

Originaltitel: „The M. D.’s Mistress“

erschienen bei: Silhouette Books, Toronto

in der Reihe: DESIRE

Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

Übersetzung: Nicole Selmer

Fotos: Harlequin Books S.A.

Deutsche Erstausgabe in der Reihe: COLLECTION BACCARA

Band 290 (7) 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

Veröffentlicht im ePub Format im 06/2010 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

ISBN-13: 978-3-942031-55-4

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

COLLECTION BACCARA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

Aus Liebe zur Umwelt: Für CORA-Romanhefte wird ausschließlich 100% umweltfreundliches Papier mit einem hohen Anteil Altpapier verwendet.

Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYLADY, MYSTERY,

TIFFANY HOT & SEXY, TIFFANY SEXY

CORA Leser- und Nachbestellservice

Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an! Sie erreichen den CORA Leserservice montags bis freitags von 8.00 bis 19.00 Uhr:

CORA Leserservice

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01805/63 63 65 *

Postfach 1455

Fax

07131/27 72 31

74004 Heilbronn

E-Mail

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*14 Cent/Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom;

42 Cent/Min. aus dem Mobilfunknetz

www.cora.de

Yvonne Lindsay

Verheiratet mit einem Fremden

1. KAPITEL

Ich bin seine Frau?

Wie konnte sie so etwas nur vergessen haben?

Wie konnte sie jemanden wie ihn vergessen haben?

Belinda musterte den schweigsamen Fremden, der neben ihrem Vater an ihrem Krankenhausbett stand. Er war groß, und nach dem Sitz seines Designeranzuges zu schließen, schien er in letzter Zeit Gewicht verloren zu haben. Die linke Hand hatte er in die Hosentasche gesteckt, mit der rechten umfasste er einen glänzenden schwarzen Gehstock.

Sie wusste nicht einmal, wie er hieß. Wie konnte sie mit einem Mann verheiratet sein, dessen Namen sie nicht kannte? Panik stieg in ihr auf.

Der Blick seiner grün schimmernden Augen ruhte unverwandt auf ihr. Hinter seiner unbewegten Miene war eine schwer zu deutende Regung erkennbar – war es Zorn? Die markanten Züge seines Gesichts deuteten zumindest darauf hin, dass er einen eisernen Willen und wenig Geduld hatte.

Belinda schluckte, um die Angst zu bekämpfen. Würde man wirklich von ihr erwarten, bei diesem Mann zu bleiben, der ein Fremder für sie war? Sie warf ihrem Vater einen Blick zu. Sein Lächeln wirkte angespannt, er war nervös. Plötzlich erschien die Aussicht, ihr Krankenzimmer und das Auckland City Hospital zu verlassen, gar nicht mehr so attraktiv.

„Wenn Sie wirklich mein Ehemann sind, warum waren Sie dann nicht hier in der Klinik, so wie meine Eltern? Ich bin schließlich schon vor zwei Wochen aus dem Koma erwacht.“ Ihr vorwurfsvoller Ton klang selbst in ihren Ohren seltsam schrill.

Ihr Vater und der Fremde wechselten einen kurzen Blick.

„Nun?“ Unter der Bettdecke ballte sie die Hände zu Fäusten.

„Ich bin bei dem Unfall ebenfalls verletzt worden, doch jetzt bin ich so weit genesen, dass ich nach Hause kann – zusammen mit dir.“

Instinktiv spürte sie, dass dies bestenfalls die halbe Wahrheit war. In den vergangenen Wochen war sie von den Ärzten und Schwestern ebenso wie von ihren Eltern mit Samthandschuhen angefasst worden. Sie erhielt medizinische Auskunft über ihren Zustand, aber sonst keine Informationen. Nicht einmal über den Unfall, durch den sie vier Wochen lang im Koma gelegen hatte, wusste sie Näheres.

Nach zahlreichen Tests und Untersuchungen waren die Ärzte zu dem Schluss gekommen, dass ihre Amnesie nicht durch die Kopfverletzung verursacht worden war. Sie hatte gedämpfte Gespräche aufgeschnappt, in denen von „Trauma“ und „hysterischer Amnesie“ die Rede war.

Die Ausdrücke hatten sie erschreckt. War sie etwa verrückt? Und was hatte es zu bedeuten, dass sie sich weder an den Unfall noch an ihre Ehe oder ihren Ehemann erinnern konnte? Gab es etwa einen guten Grund, all das zu vergessen?

Wieder schaute sie den Fremden an. Sein Klinikaufenthalt erklärte, dass der Anzug ihm nicht richtig passte. Sie hatte den Eindruck, er war ansonsten ein Mann, der auch auf kleine Details Wert legte. Vermutlich war es kein Zufall, dass er am selben Tag entlassen wurde wie sie.

Verärgert runzelte sie die Stirn.

Man hatte sie hereingelegt.

„Nein. Ich werde nicht mit Ihnen nach Hause gehen. Ich kenne Sie ja nicht einmal.“ Die Panik in ihrer Stimme war jetzt unverkennbar.

Der Unbekannte musterte sie eindringlich. „Ich bin Luc Tanner, und du bist Belinda, meine Frau. Natürlich werden wir gemeinsam nach Hause gehen.“ Er warf ihrem Vater einen Blick zu. „Glaubst du denn wirklich, dein Vater würde zulassen, dass du mit mir kommst, wenn er nicht sicher wäre, dass es das Richtige ist? Sei ganz beruhigt, du kennst mich sehr gut.“

In seinen Worten schwang ein seltsamer Unterton mit, der sie erschauern ließ. Belinda bemühte sich, die Fassung wiederzugewinnen. Was der fremde Mann – Luc, wie sie ihn wohl nennen sollte – sagte, klang schlüssig. Dennoch …

„Vielleicht sollte ich erst einmal bei meinen Eltern bleiben“, sagte sie zögerlich. „Zumindest so lange, bis meine Erinnerung zurückkehrt.“

„Und wenn das nicht passiert? Vergessen wir unsere Ehe dann einfach? Das Versprechen, das wir einander gegeben haben?“

Ein leicht bedrohlicher Ton lag in seiner Stimme, aber sie musste ihm recht geben. Was war, wenn die Erinnerung an die letzten Monate nicht zurückkehrte? Und warum konnte sie sich an so vieles erinnern, aber nicht an ihre Ehe, ihre Hochzeit oder die Liebe, die sie anscheinend füreinander empfanden?

Bei diesem Gedanken überlief sie eine plötzliche Erregung. Auch wenn ihr Gehirn sich weigerte, ihr Körper konnte sich nur zu deutlich an ihn erinnern. Trotz seiner Unnahbarkeit war Luc ein äußerst attraktiver Mann. Bei dem Gedanken daran, dass sie mit ihm intim gewesen sein musste, stieg ihr die Hitze in die Wangen.

Neugierig musterte sie sein Gesicht, den leichten Bartschatten, die dünne Narbe an seinem Unterkiefer und den sinnlich geschwungenen Mund. Hatte sie in seinen Armen gelegen, seinen Duft eingeatmet, ihre Finger durch das kurz geschnittene dunkle Haar geschoben, während er in ihr war?

„Belinda, ich weiß, dass du Angst haben musst, aber ich bin dein Mann.“

Seine dunkle Stimme klang wie eine zärtliche Liebkosung. Anscheinend hatte er beschlossen, die Taktik zu wechseln.

„Wenn du mir nicht vertrauen kannst, wem dann? Wir werden das hier gemeinsam durchstehen. Und sollte deine Erinnerung nicht zurückkehren, dann werden wir neue Erinnerungen für dich schaffen.“

Neue Erinnerungen. Warum klang das so seltsam in ihren Ohren?

Sie warf ihrem Vater einen zögerlichen Blick zu.

„Er hat ganz recht, Schätzchen“, sagte Baxter Wallace. „Und außerdem haben deine Mutter und ich eine Reise geplant. Wir haben sie nach deinem Unfall natürlich verschoben, aber jetzt, da es dir und Luc besser geht, würden wir gerne fahren. Wenn du mit Luc nach Hause gehst, wird alles in Ordnung kommen.“

Bildete sie sich das nur ein, oder klangen seine Worte etwas gezwungen?

„Die Ärzte sagen, dass du entlassen werden kannst. Es wird Zeit, nach Hause zu gehen.“ Luc streckte seine linke Hand aus, an der ein goldener Ring aufblitzte. Ein Ring, den sie ihm angesteckt haben musste, als sie ihm ihre Liebe erklärte.

Instinktiv warf sie einen Blick auf ihre Hand. Sie trug keinen Ring.

„Oh ja, natürlich.“ Luc schob eine Hand in seine Jackentasche und zog zwei Ringe heraus. Leicht hinkend trat er an ihr Bett. „Hier, lass mich.“

Seine Finger fühlten sich warm an, als er ihre Hand sanft, aber mit besitzergreifender Geste umfasste.

Er schob den Platinring mit den weißen Diamanten auf ihren Ringfinger. Die Edelsteine funkelten im Licht, und Belinda hielt den Atem an. Ein beängstigendes Déjà-vu-Gefühl überfiel sie. Das Bild, wie Luc ihr diesen Ring an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit ansteckte, stand ihr vor Augen. Erregung und Angst zugleich durchfluteten sie.

Vergeblich versuchte Belinda, die Erinnerung festzuhalten, sie verschwand so abrupt, wie sie gekommen war.

Sie bemerkte, dass Luc einen weiteren Ring auf ihren Finger schob. Der kunstvoll geschliffene blaugraue Diamant, der von kleineren weißen Steinen umgeben war, versprühte ein kaltes Feuer. Er war umwerfend schön.

„Habe ich den ausgesucht?“

Luc hob seine dunklen Augenbrauen. „Du kannst dich nicht daran erinnern? Eben dachte ich für einen Moment …“

Er hatte den kurzen Funken ihrer Erinnerung gespürt. Die Vorstellung, dass er sie so gut kannte, war beunruhigend, vor allem, da sie selbst nichts über ihn wusste.

„Nein“, flüsterte sie. „Ich kann mich nicht erinnern.“

„Ich habe den Ring an dem Tag in Auftrag gegeben, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe.“

„An dem Tag, als wir … aber wieso?“ Verwirrt schaute Belinda ihn an.

Luke erwiderte ihren Blick. „Ich wusste schon an diesem Tag, dass du meine Frau werden würdest.“

Sie lachte gezwungen. „Und ich hatte dabei nichts zu sagen?“

„Belinda.“ Er sprach ihren Namen so zärtlich aus, dass es fast wie ein Streicheln war. „Du hast mich geliebt. Und du wirst dich wieder daran erinnern.“

Er hob ihre Hand an seinen Mund und küsste sie. Seine Lippen waren kühl auf ihrer erhitzten Haut, und ein erregender Schauer durchfuhr sie. Wie würde es sich anfühlen, wenn er ihren Mund küsste, sie streichelte und liebkoste? Würde das ihre gemeinsame Vergangenheit und die verlorenen Erinnerungen zurückbringen?

Luc zog sie an sich, die Hitze seines Körpers drang durch das dünne Krankenhausnachthemd. Unwillkürlich zuckte sie zurück, zu beunruhigend waren die Gefühle, die seine Nähe auslösten. Sein Körper war ihr fremd, dennoch fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Wie war das möglich?

„Der Hubschrauber wartet bereits, und ich fürchte, wir können den Landeplatz der Klinik nicht viel länger blockieren.“

„Hubschrauber? Wieso fahren wir nicht mit dem Auto? Und wohin eigentlich?“

„Tautara Estate liegt südöstlich vom Lake Taupo. Vielleicht wird es deinem Gedächtnis helfen, wieder dort zu sein.“

„Lake Taupo – das ist fast vier Autostunden von hier. Was ist denn, wenn …“ Sie verstummte hilflos. Ja, was wenn? Es würde niemand da sein, um ihr zu helfen, wenn die Panik, die in ihrem Kopf lauerte, plötzlich ausbrach.

„Was meinst du?“, fragte Luc mit angespannter Stimme.

„Nichts.“ Belinda schaute nach unten, sodass die Haare ihr Gesicht verdeckten. Luc sollte nicht sehen, dass ihr Tränen in den Augen standen. Eine innere Stimme sagte ihr, sie sei dabei, einen schrecklichen Fehler zu begehen, aber sie wusste einfach nicht, wie der genau aussah. Ihre Ärzte waren der Meinung, die Erinnerung würde von selbst zurückkehren und dass es keinen Sinn hatte, es erzwingen zu wollen, aber in diesem Moment war die Dunkelheit in ihrem Kopf unerträglich beängstigend.

„Dann lass uns gehen.“

Belinda registrierte, dass Lucs Gang nicht vollkommen sicher war. War er wirklich schon gesund genug, um die Klinik zu verlassen? Instinktiv wusste sie, dass sie ihm diese Frage nicht stellen konnte. Er war zu stolz, um eine körperliche Schwäche einzugestehen. Sie drehte sich zu ihrem Vater um und umarmte ihn.

„Wir sehen uns bald, Dad. Sag Mum viele Grüße von mir.“ Sie versuchte, seiner Miene zu entnehmen, warum er sich ihr gegenüber so ausweichend verhielt, seit Luc aufgetaucht war. Er sah jedoch zur Seite und umarmte sie so fest, als würde er sie zum letzten Mal sehen.

„Natürlich, das mache ich“, sagte Baxter Wallace mit belegter Stimme. „Ihr ging es heute nicht so gut, daher ist sie nicht mitgekommen.“

„Baxter.“ Lucs Stimme verriet seine Ungeduld, und ihr Vater trat einen Schritt zurück.

„Geh nur, Schätzchen. Alles wird gut, du wirst schon sehen.“

„Natürlich wird alles gut. Warum auch nicht?“ Luc nahm ihren Arm und dirigierte sie zur Tür.

Kurz darauf, als der Hubschrauber vom Dach der Klinik startete, versuchte Belinda sich vergeblich daran zu erinnern, wieso sie sich jemals auf ihre Entlassung gefreut hatte. Sie hatte nichts bei sich außer den Kleidern, die sie trug, und den Ringen an ihrem Finger. Ringe, die ebenso wenig zu ihr zu gehören schienen wie der Mann, mit dem sie offenbar verheiratet war.

Sie schaute nach vorne, wo Luc neben dem Piloten saß. Ihr Ehemann, der dennoch ein Fremder für sie war und es vermutlich noch sehr lange bleiben würde.

Du hast mich geliebt.Und du wirst dich wieder daran erinnern.

Seine Worte hallten in ihrem Kopf nach, und ihr wurde plötzlich klar, dass er nicht über seine Gefühle zu ihr gesprochen hatte. Davon, dass er sie liebte, war nicht die Rede gewesen. Diese Erkenntnis war wie ein Schlag ins Gesicht.

Erleichterung durchflutete Luc, als sich der Hubschrauber Tautara Estate näherte, das spektakulär über einem wunderschönen Tal lag, durch das sich ein Fluss zum Lake Taupo schlängelte. Er war erschöpft und konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, seine schmerzende Hüfte zu reiben. Nur widerwillig hatte er eingesehen, dass er selbst noch nicht in der Lage war, den Hubschrauber zu fliegen. Die gebrochene Hüfte, der Milzriss und eine Infektion heilten weitaus langsamer, als er es sich wünschte.

Dabei hatte die Tatsache, dass seine Frau nur einige Zimmer entfernt von ihm lag, wenn auch für die Ärzte in einem unerklärlichen Koma, schon erheblich zu seiner Heilung beigetragen. Als sie vor zwei Wochen aus dem Koma erwachte, hatte er bereits mit der Krankengymnastik begonnen. Auf keinen Fall wollte er bei seinem Wiedersehen mit Belinda als Krüppel erscheinen, daher hatte er sich selbst einer harten Tortur unterzogen.

Mit Erfolg. Er war fast zu Hause.

Mit ihr.

Der Hubschrauber folgte dem Lauf des Flusses, an den Luc seine prominenten Gäste oft zum Forellenangeln führte. Die vertraute Landschaft war Balsam für seine Seele. Hier, in seinem eigenen Revier, wo er alles unter Kontrolle hatte, würde er sich schneller erholen.

Er drehte sich zu Belinda um, die aus dem Seitenfenster blickte, und ein seltsamer Besitzerstolz durchströmte ihn. Sie war sein. Ob sie nun ihre Erinnerung zurückgewann oder nicht, schon bald würde es wieder so werden, wie er es von Anfang an geplant hatte – vor dem Unfall.

Der Blick ihrer blauen Augen war ernst, als sie sich umsah. Ihr Gesicht war blass, die Hände im Schoß zu Fäusten geballt. Sie hatte sich während des Fluges kaum gerührt.

Wie seltsam, dass sie sich nicht an ihn erinnerte, nicht an ihre Beziehung oder die Hochzeit. Auch an den Unfall erinnerte sie sich nicht, und zum Teil hoffte er, dass es so bleiben würde.

Als der Hubschrauber über Tautara Estate kreiste, trat ein Lächeln in sein Gesicht. Die Lodge, ein beeindruckendes Zeugnis seines Erfolges und seiner Macht, war inzwischen unter den Einflussreichen und Wohlhabenden dieser Welt bekannt. Für ihn war es zu dem Zuhause geworden, das er vorher nie gekannt hatte. Die Worte seines Vaters klangen ihm in den Ohren: Du wirst es nie zu etwas bringen. Dir wird niemals etwas gehören.

Du hattest unrecht, alter Mann, dachte er nicht zum ersten Mal. Ich habe es zu wesentlich mehr gebracht, als du dir jemals erträumt hast.

Oh ja, und schon bald würde alles wieder so werden wie früher.

Der Pilot landete den Hubschrauber, und Luc stieg aus, um Belinda aus der Kabine zu helfen. Schweigend gingen sie auf das Haupthaus zu, das direkt vor ihnen lag. Sie blieb abrupt stehen.

„Stimmt etwas nicht?“ Mühsam unterdrückte er den Impuls, sie einfach in seine Arme zu nehmen und über die Türschwelle zu tragen.

„Ich bin schon hier gewesen?“, fragte sie unsicher.

„Sicher. Sehr viele Male, auch vor unserer Heirat.“

„Ich müsste mich doch daran erinnern, aber das tue ich nicht. Da ist einfach … nichts.“

Angesichts ihrer hilflosen Verzweiflung verspürte er einen Anflug von Mitgefühl, der jedoch schnell wieder verschwand.

„Komm ins Haus, vielleicht hilft das deinem Gedächtnis weiter.“

Er griff nach ihrer Hand und stellte befriedigt fest, dass sie seine Finger fest umklammerte, fast so, als hätte sie Angst, allein zu sein. Mit einem grimmigen Lächeln schloss er die andere Hand fester um seinen maßgefertigten Gehstock, der ihn immer an die Verletzung erinnern würde, die das Resultat ihrer kurzen Ehe war.

Ob Belinda sich erinnerte oder nicht, sie war wieder dort, wo sie hingehörte. Als sie über die Türschwelle in die Eingangshalle mit der hohen Decke und dem traditionellen neuseeländischen Holzparkett traten, hätte er am liebsten einen Triumphschrei ausgestoßen.

Niemand widersetzte sich Luc Tanner, ohne dass es Konsequenzen hatte. Schon gar nicht seine schöne Ehefrau.

Belinda schaute sich um. Sie hatte das Gefühl, an einem völlig fremden Ort zu sein. Die Eingangstür mit dem kunstvoll verzierten Glas und dem Rahmen aus Rimu-Holz war ihr gänzlich unbekannt, und als sie mit klackernden Absätzen durch die Halle ging, gab es nur ein kleines Aufflackern in ihrem Kopf. Der Schatten einer Erinnerung, der sofort wieder verschwand.

„Ich bringe dich zu unserer Suite.“

„Unsere Suite?“

„Ja, Tautara Estate ist eine Luxuslodge für Gäste aus dem Ausland. Sie zahlen viel Geld, um ihre Privatsphäre zu genießen, aber ich bestehe auch auf meiner. Hier entlang.“

Er führte sie durch weitere Türen einen breiten Korridor entlang. Links von ihr bot eine durchgehende Fensterfront eine wunderbare Aussicht über das Tal und den Lake Taupo, der in der Ferne glitzerte. Die stille Schönheit der Landschaft stand in hartem Kontrast zu der nervösen Unruhe, die Belinda verspürte.

Am Ende des Korridors öffnete Luc eine Tür mit einer Key Card. Beim Anblick des luxuriösen Salons unterdrückte Belinda einen leisen Aufschrei. Er war mindestens doppelt so groß wie das Wohnzimmer in dem großzügig geschnittenen Zuhause ihrer Eltern in Auckland. Doppelt so groß und allem Anschein nach auch doppelt so luxuriös eingerichtet.

Sie ging vor Luc die Stufen hinunter, die in den Raum führten. Mit einer Hand strich sie über die schweren Pflanzenkübel und dann über das glänzende Klavier, das gleich links in einer Nische stand.

„Spielst du?“, fragte sie und schlug mit einem Finger eine der elfenbeinfarbenen Tasten an. Ein unmelodischer Ton erklang.

„Ab und an“, sagte Luc ausweichend.

Sie hob den Kopf und sah ihn zum ersten Mal, seit sie das Krankenhaus verlassen hatten, direkt an.

„Hast du mir vorgespielt?“

Die Antwort auf die Frage war auf einmal von großer Bedeutung. Das Klavier war wunderschön, und Musik konnte Leidenschaft und Emotionen ausdrücken, wenn Worte dazu nicht in der Lage waren. Als sie Luc ansah, schienen sich seine Augen zu verdunkeln. Die Narbe an seiner Wange verblasste, da er die Zähne zusammenbiss.

„Luc?“ Sie musste es wissen.

„Ja. Ja, ich habe für dich gespielt“, brachte er schließlich hervor.

In seinen Augen spiegelte sich plötzlich ein seltsames Feuer, das auf ihren Körper übergriff. Zwei rote Flecken erschienen auf seinen Wangen, und er spannte die Kiefermuskeln an. Sie konnte die Energie, die er ausstrahlte, förmlich spüren. Hatte er sie mit seiner Musik verführt? Hatten diese langen, kräftigen Hände zuerst ihre Magie auf den Klaviertasten entfaltet und danach auf ihrem Körper?

Eine Welle des Begehrens durchschoss ihre Glieder, ihr Atem wurde plötzlich schwer.

Belinda zwang sich, den Blick von ihm abzuwenden, und inspizierte den Rest der exklusiven Ausstattung des Salons. Der Raum war nicht nur sehr teuer eingerichtet, sondern wurde offensichtlich auch gerne und viel genutzt. Man sah, dass dessen Bewohner sich dort wohlgefühlt hatten. Zumindest bis vor dem Unfall.

„Ich zeige dir den Rest der Suite.“

„Ja, das ist eine gute Idee.“ Sie folgte ihm über ein paar Stufen auf der anderen Seite des Salons zu einem Essbereich und einer kleinen, aber sehr praktisch eingerichteten Küche. „Das heißt, du bist hier wirklich ganz unabhängig“, sagte sie.

„Wir sind es.“ Die Betonung, die er auf das Wort „wir“ legte, war nicht zu überhören.

„Die Lodge hat einen eigenen Fitnessbereich und einen Pool, und dort drüben kannst du den Tennisplatz sehen“, fuhr Luc fort und wies durch ein Fenster hinaus. „Mein Büro ist im Haupthaus.“

„Sind denn im Moment keine Gäste hier?“ Belinda blickte hinaus auf den leeren Tennisplatz.

„Nein. Nicht seit dem Unfall.“

Verwirrt runzelte sie die Stirn. „Aber ist das nicht ungewöhnlich? Hätte dein Personal den Hotelbetrieb nicht aufrechterhalten können, während du im Krankenhaus warst?“

„Natürlich hätten sie das. Sonst würde ich sie kaum beschäftigen.“

„Also, warum sind keine Gäste hier?“

„Für diesen Zeitraum war die Lodge aus persönlichen Gründen für Gäste geschlossen.“

Sie bemerkte, dass er seine Hand fester um den Knauf des Gehstocks schloss.

„Persönliche Gründe?“

„Unsere Flitterwochen, um genau zu sein.“

Belinda war bei seinem Tonfall zusammengezuckt. Er hatte die Worte ausgestoßen, als wären sie vergiftet.

Unsere Flitterwochen?

„Wie lange genau sind wir denn verheiratet?“, fragte sie mit zittriger Stimme.

„Nicht lange.“

„Luc! Sag es mir.“

„Die Ärzte sagen, dass du Zeit brauchst. Du sollst dich nicht überanstrengen.“

„Wie lange sind wir verheiratet?“, wiederholte sie und betonte jedes Wort deutlich, obwohl ihr Mund wie ausgetrocknet war.

„Etwas mehr als sechs Wochen.“

„Sechs Wochen? Aber das heißt ja …“ Sie sprach nicht weiter. Ihre Knie schienen unter ihr nachzugeben, und sie griff nach hinten, um sich an der Wand abzustützen.

„Ich hätte es dir nicht sagen sollen.“

Luc trat einen Schritt auf sie zu, aber Belinda hob abwehrend die Hände. „Nein, nicht. Es geht mir gut. Es war nur … etwas unerwartet. Das ist alles.“

Sechs Wochen? Das bedeutete, dass der Unfall sich kurz nach ihrer Hochzeit ereignet haben musste. Warum nur wollte ihr niemand Genaueres darüber erzählen? Und warum um Himmels willen konnte sie sich nicht erinnern?

Stumm schaute Luc sie an, dann wandte er sich um und öffnete die Tür zu einem pompösen Schlafzimmer. Automatisch ging ihr Blick zu dem großen Bett, das den Raum dominierte.

Trotz des großzügig geschnittenen Zimmers und der breiten Fensterfront, durch die das Sonnenlicht fiel, fühlte sie sich auf einmal beengt. Die Spannung zwischen Luc und ihr war mit den Händen greifbar. Noch immer starrte sie auf das Bett mit dem blau und grau gemusterten Überwurf aus schwerem Damast. Sie hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, wo sie schlafen würde. Erwartete Luc etwa, dass sie die Nächte dort mit ihm verbrachte?

Die Vorstellung, wie ihre beiden Körper ineinander verschlungen auf diesem Bett lagen, raubte ihr für einen Moment den Atem. Sie räusperte sich.

„Ist dies das einzige Schlafzimmer?“

„Ja. Wenn wir erst eine Familie haben, werden wir diesen Teil der Lodge vergrößern. Die Pläne existieren bereits.“

„Ich würde lieber woanders schlafen.“

„Das geht nicht.“

„Wie bitte?“

„Du bist meine Frau. Du schläfst bei mir.“

„Aber …“

„Hast du etwa Angst vor mir, Belinda?“

Luc trat so nahe heran, dass sie sein Aftershave riechen konnte. Er strich eine Strähne ihres Haares zurück. Sie bog den Kopf zur Seite, dennoch spürte sie, wie Hitze in ihre Wangen schoss.

„Angst? Natürlich nicht.“ Das war gelogen. Sie war in Panik. Was sie anging, hatte sie diesen Mann erst in dem Augenblick kennengelernt, als er vor ein paar Stunden ihr Krankenzimmer betrat.

„Glaubst du etwa, ich würde mich dir aufzwingen?“ Er strich über ihr Haar und sah sie an.

„Ich … ich weiß nicht“, stammelte Belinda. „Ich kenne dich ja nicht.“

„Oh, da liegst du grundlegend falsch, meine Liebe. Du kennst mich sehr, sehr gut.“

Er beugte sich vor, und noch bevor sie seine kühlen Lippen auf ihrem Mund spürte, sah Belinda einen seltsamen, fast besessenen Ausdruck in seinen Augen. Sie erstarrte unter seiner Berührung, aber gegen ihren Willen reagierte ihr Körper auf seine Liebkosung. Er küsste sie fester, voller Verlangen, dem sie automatisch nachgab.

2. KAPITEL

Beinahe hätte Belinda die Arme gehoben, sie um seinen Nacken geschlungen und sich an ihn geschmiegt, um das plötzlich in ihr aufflammende Begehren zu stillen. Luc ließ seine Zunge zwischen ihre Lippen gleiten und erkundete ihren Mund. Sie sehnte sich nach seiner Berührung, sehnte sich danach, von ihm aus der Dunkelheit des Vergessens erlöst zu werden.

Plötzlich trat er einen Schritt zurück.

„Siehst du, wir sind einander gar nicht so fremd, wie du glaubst.“ Sein funkelnder Blick schien sie förmlich zu durchbohren und zum Widerspruch herauszufordern. „Von Aufzwingen kann gar keine Rede sein.“

Humpelnd wandte er sich zur Tür und ließ sie stehen.

„Wohin gehst du?“, fragte sie. Sosehr seine Gegenwart und ihre eigene Reaktion darauf sie auch verunsicherten, sie wollte erst recht nicht allein sein. „Du musst müde sein. Dein Hinken ist schlimmer geworden.“

Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, wusste sie, dass es ein Fehler gewesen war. Luc Tanner war kein Mann, der gerne an seine Schwächen erinnert wurde.

„Oh, Belinda, du klingst ja fast wie eine besorgte Ehefrau.“ Er warf ihr ein kaltes Lächeln zu. „Ich muss mich um mein Geschäft kümmern, das schon viel zu lange ohne mich auskommen musste. Ruh dich aus bis zum Abendessen.“

Er drehte sich um und verließ den Raum.

Wer war dieser Mann, den sie geheiratet hatte? Was hatte sie an ihm angezogen? Und was um alles in der Welt hatte ihn an ihr angezogen?

Belinda legte ihre zittrigen Finger auf ihren Mund. War es zwischen ihnen nur um die körperliche Anziehung gegangen? Nach ihrer Reaktion auf seinen Kuss zu schließen, war das durchaus möglich. Dabei hatte Sex in ihren früheren Beziehungen nie eine große Rolle gespielt, sie war immer eher zurückhaltend gewesen, um es diskret zu umschreiben. Bei Luc jedoch hatte sie das Gefühl, dass sich hinter seiner kühlen Fassade alles andere als Zurückhaltung verbarg.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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