Consider Me (Playing for Keeps 1) - Becka Mack - E-Book

Consider Me (Playing for Keeps 1) E-Book

Becka Mack

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Beschreibung

Carter Beckett ist begnadeter Topspieler der NHL, Bad Boy in jeder Beziehung, sexiest Man alive – und mein absoluter Albtraum!  Der Typ ist arrogant, egozentrisch und weiß offenbar nicht, was ein Filter ist. Frauen sind für ihn Groupies und bisher musste er sich noch nie in seinem Leben um irgend etwas bemühen. Keine Ahnung, wieso ich in sein Visier geraten bin. Aber eins ist klar: Sein Charme wird an mir abprallen - und gegen sexuelle Frustration gibt es schließlich little helper.   Aber je öfter sich unsere Wege kreuzen, desto schwieriger wird es, standhaft zu bleiben und mein Herz zu schützen. Denn Carter hat noch eine andere Seite, die niemand kennt, die er nur mir offenbart. Und die hat so ganz und gar nichts mit einem Player zu tun. Alles, was er will, ist mein Vertrauen und eine Chance. Aber bin ich dazu wirklich bereit?   Knisternd, prickelnd, emotional - eine Opposites Attract Romance zwischen einem NHL-Star und einer Lehrerin.Der TikTok-Erfolg von Becka Mack!

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Seitenzahl: 809

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Becka Mack

Consider Me

Aus dem Englischen von Franzi Berg

**Carter Beckett ist begnadeter Topspieler der NHL, Bad Boy in jeder Beziehung, unverschämt attraktiv – und mein absoluter Albtraum!**

Carter Beckett ist arrogant, egozentrisch, eingebildet und musste sich noch nie in seinem Leben um irgendetwas bemühen. Er bekommt alles, was er will – und jetzt will er mich! Aber eins ist klar: Ich habe nicht die geringste Absicht, mich auf ihn einzulassen.

Aber je öfter sich unsere Wege kreuzen, desto schwieriger wird es, standhaft zu bleiben und mein Herz zu schützen. Denn Carter hat noch eine andere Seite, die niemand kennt. Eine, die er nur mir offenbart. Und die hat so ganz und gar nichts mit einem Player zu tun.

Trotzdem halte ich mich zurück – bleibe vorsichtig. Was bedeutet, dass Carter zum ersten Mal in seinem Leben derjenige ist, der bettelt.

Um mein Vertrauen, um eine einzige Chance.

Just to … consider him.

Knisternd, prickelnd, emotional - eine Opposites Attract Romance zwischen einem NHL-Star und einer Lehrerin.

WOHIN SOLL ES GEHEN?

Buch lesen

Vorbemerkung

Playlist

Danksagung

Viten

Für meinen kleinen Jungen.Du bist das Ausrufezeichen am Ende des glücklichsten Satzes.Danke, dass du mein Wunder und mein wahr gewordener Traum bist.

VORBEMERKUNG

Liebe Leser*innen,

dieser Roman enthält potenziell triggernde Inhalte. Aus diesem Grund befindet sich hier eine Content Note. Am Romanende findest du eine Themenübersicht, die Spoiler enthält.

Entscheide bitte für dich selbst, ob du diese Warnung liest. Gehe während des Lesens achtsam mit dir um. Falls du auf Probleme stößt und/oder betroffen bist, bleibe damit nicht allein. Wende dich an deine Familie und an Freunde oder suche dir professionelle Hilfe.

Wir wünschen dir alles Gute und das bestmögliche Erlebnis beim Lesen dieser besonderen Geschichte.

Becka und das Carlsen-Team

DIE »CONSIDER ME«-PLAYLIST

SOMETHING LIKE OLIVIA – John Mayer

GOOD FOR YOU – Josh Gracin

CONSIDER ME – Allen Stone

I’M WITH YOU – Vance Joy

CAN I KISS YOU? – Dahl

SHAPE OF YOU – Ed Sheeran

YOURS IN THE MORNING – Patrick Droney

SATURDAY SUN – Vance Joy

YOU & ME – James TW

CROSS ME – Ed Sheeran, ft. Chance the Rapper & PnB Rock

HALF OF MY HEART – John Mayer

CONVERSATIONS IN THE DARK – John Legend

LET’S STAY HOME TONIGHT – Needtobreathe

COULDA LOVED YOU LONGER – Adam Doleac

IF IT WEREN’T FOR YOU – Finmar

SLOW DANCING IN A BURNING ROOM – John Mayer

TRY LOSING ONE – Tyler Braden

PLEASE KEEP LOVING ME – James TW

SPEECHLESS – Dan + Shay

UNTIL YOU – Ahi

MILLIONAIRE – Chris Stapleton

YOURS (WEDDING EDITION) – Russell Dickerson

EINS

DREIZEHN IST KEINE GLÜCKSZAHL

CARTER

»Fuck.«

Ich rolle mich auf den Rücken, atme scharf ein und recke den Arm über den Kopf. Ich bin echt alle, verschnaufe kurz, bevor ich die Beine über die Bettkante schwinge, mich aufsetze und dabei das Kondom von meinem erschlaffenden Schwanz ziehe. Mit der Zunge fange ich den Schweißtropfen auf, der sich an meiner Oberlippe gebildet hat, und fahre mir mit den Händen durchs Haar.

»Nein«, quengelt Laura und schiebt die Unterlippe vor. Fast wirft sie sich quer übers Bett, um mich am Aufstehen zu hindern. »Bleib doch noch ein bisschen liegen, Carter.«

Ich halte das Kondom hoch. Das sollte als Erklärung reichen, oder? »Ich schmeiß nur eben das hier weg, Laura.«

Sie zieht die hellen Brauen zusammen. »Lacey.«

Ich muss ein Lachen unterdrücken. Ups. »Stimmt. Sorry, Lacey.«

»Wir könnten gleich weitermachen«, ruft Lacey, als ich das Kondom in den Badezimmermülleimer werfe.

Ich lehne mich mit dem Unterarm an die Wand, während ich pinkle. Und ob wir weitermachen könnten. Ich mag Sex. Ich liebe Sex. Umso mehr noch mit blonden Granaten wie Laura.

Fuck. Lacey.

Lacey, die vom Cover der Maxim-August­ausgabe. Daran erinnere ich mich sehr deutlich, weil sie das gestern in der Bar nur so um die dreizehn Mal erwähnt hat. Als ihr das M-Wort zum dritten Mal über die Lippen gekommen war, habe ich angefangen mitzuzählen.

Wir könnten absolut in die zweite Runde gehen, aber mir ist eher danach, die Tür hinter ihr zufallen zu sehen. Weil ich mir ein bisschen Alleinsein verdient habe. Entgegen dem, was alle von mir denken, schätze ich das Alleinsein, auch wenn diese Zeit besser genutzt wäre, um gewisse Körperteile in Frauen zu stecken, die zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens bereits überwiegend nackt auf dem Cover eines Magazins abgebildet waren.

Versteht mich nicht falsch, Lacey ist die Art Frau, mit der man, ohne zu zögern, ins Bett steigt, wenn man ein bisschen Spaß will. Deshalb haben wir ja auch gerade eine halbe Stunde lang wie die Karnickel gevögelt, nachdem ich sie schon im Lift einmal erfolgreich gefingert hatte.

Vielleicht war ich großzügig gewesen oder in der Stimmung, doch in Wahrheit wollte ich einfach nur, dass sie die Klappe hielt. Ich meine, ich hatte es schon bei den ersten zwölf Erwähnungen kapiert – sie war mal auf dem Cover eines Magazins.

Ich habe immer gedacht, die Dreizehn ist eine Glückszahl und kein schlechtes Omen.

»Geht nicht«, sage ich schließlich, während ich mir die Hände wasche und mich im Spiegel betrachte. Meine geschwollene Unterlippe ist aufgerissen. Dabei hatte ich noch Glück, im Gegensatz zu dem anderen Typen. »Muss morgen ziemlich früh zum Flughafen.«

Unser Flug geht erst mittags, ich will bloß einfach nicht, dass sie bleibt.

Ich verschränke die Arme vor dem nackten Oberkörper, lehne mich gegen den Türrahmen und beobachte, wie sie es sich im Bett gemütlich macht. Nope, keine Chance, Süße.

»Du solltest dich auf den Weg machen.«

Ich fische ihr Kleid vom Boden und halte es vor mich, damit sie nicht sehen kann, was ich für ein Gesicht mache. Die meisten meiner Unterhemden haben mehr Stoff als dieses Teil. Versteht mich nicht falsch, sie sah darin umwerfend aus. Es ermöglichte mir einen herrlichen Blick auf ihre Titten und ihren Arsch, als sie an unserem Tisch vorbeischlenderte und mir »Fick mich«-Vibes schickte.

Ich werfe es zu ihr aufs Bett. Mehr hatte sie nicht an. Keinen BH, keinen Slip.

Fuck, spätestens da hätten meine Alarmglocken schrillen müssen, oder?

Ich ziehe meine Boxerbriefs wieder an und betrachte sie mit in die Seiten gestemmten Händen. Warte. Sie rührt sich nicht, starrt mich einfach nur mit großen blauen Augen an. Sie scheint zu glauben, je größer sie die werden lässt, desto eher lenke ich ein. Sie könnte nicht falscher liegen.

Ich kratze mich am Kopf. Wippe auf und ab, schlage mir ein paarmal mit der Faust in die geöffnete Hand, schnalze mit der Zunge und warte darauf, dass sie irgendwas macht.

So fucking unangenehm.

»Kann ich heute Nacht hierbleiben?«, fragt sie dann doch schließlich leise.

Wieder diese Frage. Die kriege ich jedes Mal zu hören. Ich kapier’s nicht. Wollen die wirklich bleiben oder hofft echt jede Braut, mit der ich rummache, insgeheim, dass sie die Eine ist, die Carter Beckett ändern kann? Dass ich für sie mein Singledasein aufgebe? Manchmal frage ich mich, ob da heimlich Wetten mit einem hohen Preis laufen, wer das Rennen machen wird.

Oh, Moment, es gibt ja einen Preis. Nämlich den Mannschaftskapitän der Vancouver Vipers mit einem achtstelligen Gehalt.

Meine Antwort ist immer dieselbe. »Ich biete keinen Übernachtungsservice.«

»Aber ich …« Ihr Kinn beginnt zu zittern, ihre Augen füllen sich mit Tränen. Verdammt noch mal. Was soll das denn jetzt? Wir kennen uns gerade mal zwei Stunden, was gibt es da zu heulen? »Ich dachte, wir verstehen uns. Ich dachte … ich gefalle dir.«

»Mir hat es gefallen, Zeit mit dir zu verbringen«, sage ich angestrengt und reibe mir den Nacken. Der Sex war eine glatte Sieben von Zehn. »Das war echt gut mit dir.«

Die Vergangenheitsform wähle ich absichtlich, um zu unterstreichen, dass das jetzt vorbei ist, dass sich unsere Wege hier trennen und höchstwahrscheinlich nie wieder kreuzen werden, doch offenbar versteht sie genau das Gegenteil.

Ihr Gesicht fängt an zu strahlen. »Vielleicht könnten wir ja zusammen ausgehen? Ein richtiges Date?«

Ach, du lieber …

Ich unterdrücke das Bedürfnis, mir die Hand ins Gesicht zu klatschen. Aber wieso eigentlich? Ich ziehe die Hand langsam bis zum Kinn und wieder hoch. Immerhin das Stöhnen lasse ich sein. Dafür verdiene ich ein paar Gummipunkte, finde ich.

»Wir leben in unterschiedlichen Ländern.« Nicht mal an der gleichen Küste. Wir könnten fast nicht weiter voneinander entfernt wohnen. Sie in Florida, ich in Vancouver.

»Also, ich könnte vielleicht … nach Van–«

»Nein.« Langsam werde ich sauer. Mit angespanntem Kiefer wende ich mich ab und hebe meine Hose auf, die ich an der Tür fallen gelassen habe, als wir ins Hotelzimmer gestolpert sind. Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und öffne die Uber-App. »Ich date nicht. Tut mir leid. Ich will gerade nichts Ernstes.«

Ich verstehe nicht, wieso ich das überhaupt noch sagen muss. Was mein Privatleben angeht, bin ich nicht schüchtern.

Nein, das ist Quatsch. Niemand weiß was über mein Privatleben außer meinem Team und meiner Familie. Bloß was die Stunden zwischen den Spielen und dem Moment betrifft, in dem ich allein in meinem Bett einschlafe, bin ich nicht schüchtern. Ich werde jedes Wochenende mit anderen Frauen fotografiert. Die Mädels wissen, worauf sie sich bei mir einlassen. Es gibt sogar Foren, in denen sie sich darüber beklagen, dass ich sie behandle wie One-Night-Stands, während sie sich insgeheim einen zweiten Ritt erhoffen.

Dabei sind sie nichts anderes für mich. Alles One-Night-Stands. Das wissen sie von vornherein, trotzdem ziehen sie enttäuscht ab, wenn der Abend genau so verläuft.

Ich stecke das Handy zurück in die Tasche und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau, die in meinem Hotelbett liegt. Sie fährt mit den Händen über die rote Seidenbettwäsche, ihr Blick ruht auf mir.

»Ich habe dir ein Uber bestellt«, sage ich. »Ist in fünf Minuten unten.«

Ihr fällt die Kinnlade herunter. Ob aus Überraschung oder weil sie diskutieren will, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass sie sich dringend anziehen muss, damit ich sie vor die Tür setzen und endlich allein sein kann, bevor mein Kopf explodiert.

»Lauren, pass auf –«

»Lacey.«

»Stimmt, Lacey, sorry. Also, Lacey, ich hatte echt ’ne Menge Spaß mit dir, aber der Abend endet hier. Ich bin viel zu oft unterwegs, um eine ernsthafte Beziehung zu führen.«

»Und das ist der einzige Grund?« Sie schiebt ihre Hand in meine, sodass ich sie aus dem Bett ziehen kann. Mein Blick wandert über ihren Körper, ich bin schließlich nicht blind – und sie sieht echt fucking heiß aus. Lange, gebräunte Beine, umwerfende Titten, flacher Bauch. »Du hast keine Zeit wegen dem Hockey?«

»Ja«, lüge ich. »Ich habe einfach keine Zeit.« Ich könnte sie mir nehmen, schätze ich. Wenn ich denn wollte. Aber ich will nicht. Für keine.

»Oh.« Das scheint sie immerhin endlich zufriedenzustellen. Vielleicht macht es sie weniger verlegen. Keine Ahnung, ist mir eigentlich auch egal. Die einzigen beiden Frauen, an denen mir etwas liegt, sind meine Mom und meine Schwester. Und Cara, schätze ich. »Bekomm ich dann deine Nummer?«

Vergiss es. »Niemand bekommt meine Nummer.«

Bevor sie was erwidern kann, piepst die Tür meiner Suite und geht auf.

»Bist du noch wach, Beckett? Ich hab Bock auf ein schnelles Spiel, bevor – waah, Scheiße, ey.« Mein Teamkollege und bester Kumpel Emmett Brodie bleibt wie angewurzelt im Eingang stehen, sein Blick huscht von mir zu Laaa… Lacey. Er reißt eine Hand hoch, um die Augen von ihr abzuschirmen. Vermutlich glaubt er, Cara würde ihn kastrieren, wenn er eine andere Frau auch nur ansieht. Möglich, dass er damit nicht ganz falschliegt, sie ist echt wild drauf. »Genau deshalb teile ich mein Zimmer mit Lockwood.«

Und das macht er nun schon seit fast einem Jahr. Bevor er Cara kennengelernt hat, waren wir immer zusammen untergebracht. Hin und wieder kann ich ihn noch dazu überreden, aber er und Lockwood sind beide in festen Beziehungen, weshalb sie nicht gerade scharf darauf sind, dass irgendwelche nackten Mädels im Zimmer rumspringen, wenn wir Auswärtsspiele haben. Kapier ich schon. Glaube ich. Ich verstehe halt nix von Beziehungen, egal ob fest oder nicht.

»Sie wollte gerade los«, sage ich Emmett, der an seiner Hand vorbeilugt, um Lacey anzusehen. Sie ist noch immer nackt. Dass Emmett da steht, scheint sie nicht im Geringsten zu stören. Sie mustert ihn sogar von Kopf bis Fuß.

Das ist das Problem. Mädels – gewöhnliche und auch solche, die auf dem Maxim-Cover waren – schlafen eigentlich mit jedem, solang er auf einer Spielerliste steht und Millionen verdient. Deshalb nennt man sie auch Puck-Bunnys, weil sie von einem Spieler zum anderen hüpfen.

»Dein Fahrer ist da«, sage ich zu Lacey. »Solltest dich vielleicht mal anziehen.«

»Nun, ich …«

»Er hat eine Freundin und ich kein Interesse.« Mein Ton ist genervt. Ich will mit meinem Kumpel Call of Duty spielen und danach friedlich pennen. Sie muss gehen. Jetzt sofort.

Lacey blinzelt mich an. Dann streift sie sich endlich das Kleid über den Kopf, die rote Seide umhüllt ihre schmale Taille perfekt. Fuck, sie ist schon krass heiß. Sobald sie durch die Tür ist, erinnere ich mich vermutlich nicht mehr an ihren Namen, aber daran … daran werde ich mich erinnern.

»Darf ich dir meine Nummer geben? Dann kannst du mich anrufen, wenn du das nächste Mal in der Stadt bist oder du deine Meinung änderst und willst, dass ich –«

»Klar«, unterbreche ich sie, weil ich absolut nicht will, dass sie diesen Satz zu Ende spricht. Ich deute zu dem vom Hotel bereitgelegten Notizblock auf dem Nachttisch, weil ich sie ganz sicher nicht in die Nähe von meinem Handy lasse. Das Letzte, was ich brauche, ist eine so hochgradige Klette, die mir ewig schreibt oder – schlimmer noch – meine Nummer im Internet verbreitet. Ich gebe meine Nummer nie raus, an keine. »Schreib sie auf.«

Emmetts Augen werden groß, seine Mundwinkel krümmen sich leicht nach oben, während er sich an mir vorbei ins Bad schiebt.

Lacey folgt mir zur Tür und ich wuchte sie auf. Da steht sie und schaut mich an wie ein Welpe, der sich verirrt hat. Sie kann noch so schmollen, ich ändere meine Meinung nicht.

»Danke … für den schönen Abend. Hoffentlich sehen wir uns wieder.«

»Hoffentlich.« Unwahrscheinlich.

Sie lächelt derart strahlend, dass sie mir fast leidtut. Aber dann beugt sie sich vor, um mir einen Kuss auf den Mund zu geben. Im letzten Moment drehe ich mich weg und ihre Lippen landen auf meiner Wange.

»Tschüss, Lauren.« Die Tür fällt ins Schloss und ich schließe ab.

»Lacey!«, brüllt sie aus dem Flur.

Emmett kommt aus dem Bad, bebend vor Lachen. »Du bist so ein Arsch, Carter.«

Ich folge ihm zur Couch, wo er schon die Xbox anwählt, lasse mich ans andere Ende plumpsen und packe mir sortierend in den Schritt. »Die kapieren es einfach nicht. Ich will keine Beziehung.« Ich schnappe mir die halb leere Oreo-Packung vom Tisch, drehe einen Keks auf und lecke die Füllung ab. »Wieso glauben die denn alle, sie können sich durch einen One-Night-Stand einen festen Freund angeln?«

»Dann sind dir ihre Träume, einen Mann zu finden, der sie liebt und mit dem sie ein glückliches Leben haben können, scheißegal?«

Ihre Träume? Was zur Hölle? »Cara macht dich langsam zu einem Waschlappen. Die können gern so lang träumen, wie sie wollen. Nur eben nicht von mir.«

»Weil du dich nie auf eine einlassen wirst?«

Ich hebe eine Schulter, lasse sie wieder fallen. »Keine Ahnung. Vielleicht, vielleicht auch nicht. In nächster Zeit jedenfalls definitiv nicht.«

Er lacht kopfschüttelnd und wirft mir einen Controller zu. »Eines Tages wird ein Mädchen in dein Leben marschieren und deine ganze Welt auf den Kopf stellen, und dann wird dir nichts anderes übrig bleiben, als auf die Knie zu fallen und sie anzuflehen, dich niemals zu verlassen.«

Nickend stecke ich mir noch einen Keks in den Mund. »Und das wird der Tag, an dem ich mich auf eine einlasse.«

ZWEI

BETT > SEX

CARTER

Der absolute Nachteil internationaler Reisen im Winter ist hundertprozentig der Schock für den Körper, wenn man Mitte Dezember nach ein paar Tagen am Strand in Florida und North Carolina wieder in British Columbia aus dem Flieger klettert.

Wir kratzen hier an Tiefkühlerbedingungen, schlimmer noch, fast minus 18 Grad. Mal davon abgesehen, dass dies für die Westküste schon sehr ungewöhnlich ist, hat der Winter nicht mal offiziell angefangen. Ich wohne in North Vancouver, wo man normalerweise nur den Hauch eines typisch kanadischen Winters mitbekommt, nicht so was. Fühlt sich an wie ein schlechtes Omen, aber für gewöhnlich ignoriere ich derart offensichtliche Zeichen.

Trotzdem ist es einfach arschkalt, ich habe einen leichten Kater, gerade einen fünfeinhalbstündigen Flug mit meinem Team hinter mir, wo wir Euchre gespielt haben und ich jede fucking Runde verloren habe abgesehen von einer erbärmlichen. Heute ist einer der seltenen Samstage, an denen fürs Team kein Hockey existiert, doch statt zu Hause im Jogger abzuhängen, alte Disney-Filme zu gucken und allein eine riesige Pizza in mich reinzustopfen, werde ich hier durch die eiseskalte Nacht gescheucht, weil ich zu einer Überraschungsparty muss.

»Ich bin echt fertig, Alter«, stöhne ich und ramme die Hände tiefer in die Taschen meines Wollmantels, während wir über den Bürgersteig latschen. Mit den Zähnen ziehe ich mir den Schal übers Kinn.

»Ich auch, ey«, brummt Garrett Andersen, mein Rechtsaußen. Er näselt ein bisschen, sein Ostküstendialekt schimmert immer nur durch, wenn er müde oder betrunken ist. Gerade wegen Ersterem. »Konnte mich fast nicht aufraffen, aber …« Er packt sich in den Schritt. »Die würde ich halt doch gern behalten, vielen Dank.«

Seine Sorge ist nicht unbegründet. Das Geburtstagskind hat uns schon bei weit milderen Vergehen mit Kastration gedroht. Nichts liegt mir ferner, als Cara an ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag zu verstimmen. Sie ist schon an jedem anderen Tag Furcht einflößend genug, ohne dass man den Teil einer Party verpasst hat, wo alle aufspringen und »Überraschung!« rufen. Ich verlasse mich darauf, dass sie mindestens drei Drinks intus hat und sich genug über die glitzerpinke Geschenktüte an meinem Arm freut, um zu vergessen, dass sie wütend auf uns ist.

»Und wir wissen schließlich alle, dass du keine Möglichkeit auslässt, einen reinzumachen«, fügt Garrett hinzu und nickt zu der Bar auf der anderen Straßenseite, auf die wir zusteuern.

Normalerweise nicht, stimmt, aber ich bin arschmüde. Habe schon beschlossen, dass ich früh verschwinden werde, um zu meinem Bett zurückzukehren, auf das ich jetzt vier Nächte verzichten musste, ganz ohne warmen Ort, in dem ich meinen Schwanz versenken könnte. Die Vorstellung, in meinem Bett zu schlafen, ist einfach zu verlockend. Nennt mich verrückt, aber kein Sex der Welt kann mit einer ordentlichen Mütze Schlaf mithalten, wenn man die wirklich nötig hat.

»Vielleicht benehme ich mich heute ja ausnahmsweise mal«, erwidere ich und grinse, während er die Augen über mich verdreht. »Eine Nacht halte ich auch ohne durch.«

Er joggt voran und über die Straße, als sich eine Lücke im Verkehrt auftut. »Unwahrscheinlich.«

»Ups«, flüstere ich, weil mein Ellbogen versehentlich in seine Seite stößt, als ich an ihm vorbei zur Tür greife. Lächelnd halte ich sie ihm auf und mache eine einladende Geste, damit er vorgeht.

Die Bar sieht genauso aus, wie ich geahnt habe: pink bis unters Dach und voller als voll. Normalerweise liebe ich das Chaos, was vielleicht der Grund dafür ist, dass ich mich wie von selbst aufrichte, als ich das ausgelassene Lachen und die laute Musik höre, doch heute würde ich mich am liebsten nur in eine Ecke verziehen und mit meinen Teamkumpels ein kaltes Bier trinken. Oder zwei.

Außer Pink wimmelt es noch von Gold- und Blumenscheiß. Ein Glück gibt es Caras beste Freundin, fast hätten wir uns nämlich um die Deko kümmern müssen, bis Emmett Entwarnung gab. Ich habe sie noch nicht kennengelernt, aber es erfordert schon ’ne Menge Mut, freiwillig die Deko einer Party zu übernehmen, wenn das Geburtstagskind selbst Eventplanerin ist. Ich möchte niemals in die Verlegenheit geraten, Cara zu enttäuschen, siehe vorhin erwähnte potenzielle Kastration.

»Gare-Bear! Carter!«

Direkt nach dem Kreischen wirft sich jemand so heftig in meine Arme, dass mir kurz die Puste ausgeht.

»Herzlichen Glückwunsch, Cara«, singe ich, während das Geburtstagskind an mir herunterrutscht, um dann Garrett halb totzuquetschen.

Caras Blick fällt auf die kleine pinke Geschenktüte in meiner Hand und sofort wippt sie noch mehr auf den Ballen als sowieso schon durch die himmelhohen Absätze. »Uhhh, gib schon her!«

»Na, na«, tadele ich und halte die Tüte in die Luft. »Wo sind denn deine Manieren?«

Sie verdreht die Augen und renkt sich fast den Arm aus. »Gib mir bitte mein verdammtes Geschenk.«

Ich schnaube und lege es in ihre gierigen Hände. »Von Gare-Bear und mir.«

Dann zwinkere ich Garrett zu, denn seine runtergezogenen Mundwinkel und tiefen Falten an der Stirn verraten mir, was ich schon längst weiß: Die einzigen Menschen, die diesen Spitznamen unbeschadet nutzen dürfen, sind seine kleinen Schwestern und Cara.

Cara verliert keine Zeit, reißt die Tüte auf und schmeißt das Seidenpapier über die Schulter. Kreischend öffnet sie das kleine Samtkästchen, zieht die Platinkette mit dem diamantenbesetzten C-Anhänger heraus. »Leg sie mir um, leg sie mir um!«

Sie dreht sich vor mir und fasst ihre hüftlangen goldenen Locken über der Schulter zusammen. Meine Augenbrauen wandern unwillkürlich hoch, während mein Blick an ihrem Rücken hinunter zu ihrem vollen Hintern gleitet. Rückenfreies Kleid. Nice.

Hey, sie ist die Freundin eines meiner besten Kumpel, ich würde sie niemals anfassen, trotzdem habe ich Augen im Kopf. Ich kann den Anblick einer gut aussehenden Frau genießen, ohne dass da was laufen muss.

Garrett rammt mir den Ellbogen in die Rippen, ich sacke mit einem »Uff« zusammen. Dann nimmt er Cara die Kette aus der Hand, legt sie ihr um den Hals und schließt sie.

Sie kreischt noch immer, die Hände vor der Brust gefaltet, und dann gibt sie uns einen schnellen Kuss auf die Wange. Nachdem sie sich bei uns untergehakt hat, bringt sie uns zur Bar.

»Ihr werdet den Spaß eures Lebens haben, so viel ist klar. Meine Freundinnen sind genial, besonders meine beste Freundin. Ich kann’s nicht erwarten, dass ihr sie kennenlernt!« Dann wirft sie mir einen Blick zu, der mir sagt, ich soll keine Scheiße bauen, obwohl ich noch gar nichts gemacht habe. »Zeig dich bloß von deiner besten Seite heute.«

Ich reiße die Hände in die Luft. »Was soll das denn heißen?«

»Du weißt genau, was das heißen soll. Keine Dummheiten mit Liv, hörst du?«

»Wer ist Liv?«

Sie schnaubt. »Olivia! Meine beste Freundin!«

»Ohhhh, okay, okay.« Irgendwie verpassen wir uns seit einem Jahr, wobei ich glaube, dass Emmett da die Finger im Spiel hat. Er hat mal so was gesagt wie, dass ich einmal mit ihr vögeln und ihr damit das Herz brechen würde, weshalb Cara ihn ganz automatisch abservieren würde, was dann ja schlussendlich meine Schuld wäre. Ich schätze also, sie ist tabu für mich.

Mir egal, zumindest heute. Ich habe eine Reihe Nachrichtenanfragen von Lacey in meiner Instagram-Inbox, eine oberdeutliche Mahnung, warum ich mal eine oder zwei Wochen Pause bei den Ladys einlegen sollte. Schwer, sie zu vergessen, wenn sie dreizehn verfickte Nachrichten in nur einer Stunde schickt. Dreizehn! Genauso oft, wie sie betont hat, auf dem Maxim-­Cover gewesen zu sein. Zufall? Wohl kaum.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger Lust habe ich darauf, heute jemanden abzuschleppen. Das verfestigt nur umso mehr den Entschluss, schnellstmöglich nach Hause zu kommen und mit dem Gesicht in einer Packung Oreos einzupennen.

Cara lässt uns mit dem Versprechen zurück, später zu uns zurückzukehren, und tanzt dann quer durch den Raum zu ihren Freundinnen. Garrett und ich entdecken den Rest unseres unbändigen Teams in der Ecke der Bar. Allem Anschein nach sind sie schon fast alle strack, Drinks schwappen über, weil sie die Gläser gegeneinanderknallen und lauthals lachen. Für meine Jungs gibt es halt nichts Besseres als einen freien Samstag.

»Wie seid ihr denn um den Überraschungsteil herumgekommen?« Adam Lockwood, unser Tormann, klatscht mich kurz ab, bevor er das Bier an den Mund setzt. »Ihr Glücklichen.«

Ich nicke dem Barkeeper zu und forme »Mill Street« mit den Lippen. Mit einem Nicken greift er zu einem Bierglas und füllt es. »Meine Mom hat mich nicht gehen lassen«, erkläre ich und ziehe den Mantel aus. »Ob das so viel besser ist?«

Mein Fehler war, direkt nach der Landung bei meiner Mutter vorbeizufahren. Sie gehört zu den Leuten, die sich in dem Moment, in dem man gehen möchte, an alles erinnern, was sie dir noch erzählen wollen, was nie bis zum nächsten Telefonat warten kann. Sie hört nie auf zu reden. Es war schon sieben, als ich endlich loskam, aber dann musste ich ja noch nach Hause und duschen.

»Hey, Woody.« Ich stupse ihn mit dem Ellbogen an. »Wo ist dein Mädchen?« Während ich das Bier vom Tresen nehme, fällt mir nämlich auf, dass die Rothaarige, die sonst immer an seinem Arm hängt, gar nicht da ist. Wenn ich so drüber nachdenke, hat sie sich in letzter Zeit immer seltener blicken lassen. Kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich sie zuletzt gesehen habe.

Er fährt sich mit der Hand durch die dunklen Locken und räuspert sich. »Ach, Court hatte was anderes vor. Cara versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber toll findet sie das nicht, das ist klar.«

Ich komme nicht dazu, was darauf zu erwidern, dass seine Freundin sich mal wieder drückt und dann auch noch vor einer Party, die seit mindestens zwei Monaten feststeht, weil eine schwere Hand auf meine Schulter klatscht und Bier aus meinem Glas schwappt.

Ich weiß, dass es Emmett ist, weil eine dieser Umarmungen folgt, die dir komplett die Luft rauspressen. Außerdem weiß ich sofort, dass er betrunken ist, weil er lallt und mir seine Worte heiß und extrem bourbonhaltig entgegenschlagen. »Du bist zu spät.«

»Sorry, Alter.« Ich wuschle ihm durchs Haar, einfach weil es Spaß macht, einen so massigen, stämmigen Kerl anzustacheln. »Schon bisschen besoffen, Großer?«

Er schlägt meine Hand weg und schaut sich dann um. »Hat Cara dir schon gesagt, dass du mit keiner ihrer Freundinnen vögeln darfst?«

Stöhnend lass ich den Kopf nach hinten fallen. »Ja, doch.« Ich verdrehe die Augen. Dann wandert mein Blick durch die Bar, über die Menschenmenge, die sich rhythmisch auf der Tanzfläche bewegt. »Ist eh irrelevant. Mir ist nicht … äh, ich bin nicht …« Die Wörter verrecken auf meiner Zunge, als mein Blick auf ihr verharrt und Verlangen durch mich hindurchschießt. »Äh … heute nicht.« Die Fingerspitzen lösen sich vom Glas, weil ich ins Nirgendwo deute. »Die Sache.«

»Wie bitte?«

Ich sehe Emmett an, dann wieder sie. Ich vergesse, was ich eigentlich sagen will, aber es kann sowieso nicht so wichtig sein wie die zierliche, gnadenlos schöne Brünette, die mit Cara tanzt.

Wenn ich ehrlich bin, ist tanzen auch nicht das richtige Wort, um zu beschreiben, wie die beiden sich zusammen bewegen. Ich habe keine Ahnung, wie man das beschreiben könnte, aber … Scheiße.

Cara legt schützend einen Arm um ihre winzige Freundin, zieht sie an sich, und mir klappt ganz buchstäblich die Kinnlade runter, während ich den beiden zusehe.

Mein Blick folgt jeder Kontur ihres Körpers, jeder Bewegung. Diese umwerfende Schönheit schleudert sich das dunkle Haar über die Schulter und fährt sich mit der Zunge über die Oberlippe. Dann wirft sie die Arme in die Luft und dreht den Kopf zur Seite, damit sie hören kann, was auch immer Cara ihr ins Ohr flüstert. Ich sehe gebannt zu, wie sie den Kopf in den Nacken legt und strahlend in Gelächter ausbricht.

Ich bin hingerissen, berauscht, besessen, kann den Blick gar nicht abwenden, und als Cara die Hände an die Flanken ihrer Freundin legt und langsam hinunterwandern lässt, muss ich ein Stöhnen unterdrücken, weil ich das auch gern machen will.

»Denk nicht mal drüber nach, Carter.«

Ich kann mich doch irgendwie losreißen, sehe Emmett an. »Was?«

»Ich habe gesagt: Denk nicht mal drüber nach, verdammt!« Er schüttelt den Kopf. »Nein. Die nicht.«

Die nicht? Wieso? Wer ist sie denn? Als ich zurückschaue, zieht gerade ein Mann, den ich nicht kenne, sie an seine Brust.

Ihr Freund? Fuck.

Ein triumphales Geräusch vibriert hinten in meinem Hals, weil sie ihn verlegen ansieht und den Kopf schüttelt. Ihr Mund sagt: Danke, nein, dann schiebt sie seine Hand weg und dreht ihm – und mir – den Rücken zu.

Und heilige Scheiße, was für ein Hintern. Seidige Schultern verschmelzen im Licht des Stroboskops mit einem geschmeidigen Rücken. Die sanfte Taille weitet sich zu wohlgeformten Hüften. Ihr schwarzer Lederrock ist so eng, dass er jede ihrer Kurven betont. Sofort frage ich mich, wie sie da überhaupt reingekommen ist und wie zur Hölle ich sie später daraus befreien soll.

Schere, beschließe ich. Ich werde ihn einfach aufschneiden und ihr danach Geld für einen neuen in die Hand drücken.

Garrett streckt den Arm aus, legt mir einen Finger unters Kinn und macht meinen Mund zu. »Himmel, Beckett. Alles okay?«

Ich wedele mit der Hand in ihre Richtung, fühle mich benebelt. »Alter.« Mehr kriege ich nicht raus. Sehen die nicht, was ich sehe?

Garrett folgt meinem Blick und summt anerkennend, aber Emmett ruiniert alles mit einem fast hörbaren Augenrollen.

»Carter, ich meine das todernst. Wenn du die auch nur anfasst, lässt Cara dich deine Eier fressen.«

»Mit Cara werd ich schon fertig.«

Emmett schnaubt, Garrett lacht und Adam rammt sich die Faust gegen die Brust, weil er so husten muss. Niemand wird mit Cara fertig. Nicht mal Emmett. Die Hälfte der Zeit wird nicht mal Cara mit Cara fertig.

Nach einem Räuspern setze ich das Bierglas an meine Lippen. »Wie heißt sie?«

Emmett schüttelt noch immer den Kopf. »Nein. Ich sage nichts.«

Ich sehe zu, wie sie sich das Haar aus der feuchten Stirn streicht, wie sie sich die offenen, dunklen Locken über die Schulter streift. Sie tippt Cara an und stellt sich auf die Zehenspitzen, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern, wendet sich dann ab und schlendert über die Tanzfläche, ihre Hüften wogen von rechts nach links, bis sie – mit Mühe – einen Barhocker erklimmt und den Barkeeper angrinst. Als er ihr mit einem Augenzwinkern ein Bier hinschiebt, wird sie rot und senkt den Blick. Süß.

Ich bin wie gefesselt, als sie ein Bein über das andere schlägt, dann das Glas ansetzt und in einem langen Zug zur Hälfte leert, als bekäme sie das bezahlt. Weil sie sich in der Bar umsieht, mache ich mich ein bisschen größer. Ihr Blick wandert über mich, dann weiter.

Zuckt zu mir zurück.

Röte kriecht ihren Hals hinauf und färbt auch ihre Wangen, weil ihr bewusst wird, dass ich sie beobachte. Also schenke ich ihr mein charakteristisches schiefes Grinsen, das meine Grübchen so schön in Szene setzt, und lache, denn sie fixiert sofort den Fernseher hinter der Bar und tut so, als hätte sie mich nicht bemerkt.

»Dann muss ich’s wohl selbst herausfinden.« Ich klopfe meinem Freund auf den Rücken und zwinkere meinem Team zu. »Entschuldigt mich, Jungs.«

»Alles klar. Viel Glück, Beckett.« Emmett ertränkt sein entnervtes Lachen in seinem Drink. »Aber ich verspreche dir, sie hat kein Interesse an dir. Die kriegst du niemals rum.«

Niemals? Unwahrscheinlich. Ich bin der Kapitän unserer ­Hockeymannschaft und gehöre zu den höchstbezahlten Spielern der NHL aller Zeiten. Ich kann nicht mal Milch kaufen, ohne mindestens eine Telefonnummer oder einen Heiratsantrag zu bekommen. Auch ein Grund dafür, dass ich mir meine Lebensmittel mittlerweile liefern lasse.

Ich lege mir die flache Hand an die Brust und entferne mich rückwärts von ihm – mit einem fetten Grinsen. »Dabei weißt du doch, wie sehr ich Herausforderungen liebe.«

Seine Reaktion verstehe ich nicht in Gänze, weil ich mich schon abgewendet habe, nur die Wörter Beerdigung und deine Eier gekocht, die definitiv abschreckend sind.

Aber nicht abschreckend genug, um mich aufzuhalten.

DREI

ERSTE MALE SIND BESCHISSEN

CARTER

Von ihr strahlt eine ziemliche Wärme ab, merke ich, als ich mich neben sie quetsche. Die Röte, die noch immer auf ihren Wangen steht, schreibe ich mal mir zu, auch wenn es der einzige Hinweis darauf ist, dass ihr meine Nähe bewusst ist.

Ihr kann es zumindest nicht nicht bewusst sein, trotzdem tut sie so, als hätte sie keine Ahnung, dass ich direkt neben ihr stehe, und als wäre sie voll auf die Werbung konzentriert, die gerade im Fernsehen läuft. Es ist einer dieser Imagefilme einer Tierschutzorganisation, dieser zeigt Sarah McLachlan und einen Haufen niedlicher Welpen, doch sie wirkt gerade eher so, als wäre es eine Qual, weiter auf den Bildschirm zu gucken. Ich gehe schwer davon aus, dass sie zu der Sorte Frau gehört, die normalerweise heult, wenn sie so was sieht. Den Typ kenne ich gut, weil meine Mom und Schwester jedes Mal bei diesen Filmen losflennen. Letztes Jahr hat meine Schwester sich meine Kreditkarte gemopst und fünfzehnhundert Dollar gespendet.

Summend setze ich mich auf den Stuhl neben ihr und als ich die Beine spreize, berührt mein Oberschenkel ihren. Sie gibt sich Mühe, das zu ändern, aber dann wandert ihr Blick langsam auf diese Verbindung zwischen uns und zu meiner großen Überraschung kann sie sogar noch röter anlaufen. Ich beobachte, wie ihre Wangen tiefrot werden, während sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher richtet.

Keine Ahnung, was das für ein Spielchen ist, aber ich mache mit. Ich kann sie den lieben langen Tag anglotzen.

Ich stütze mich mit dem Ellbogen auf die Bar, lege das Kinn auf die Faust und stelle mich darauf ein, ihr Gesicht genauer zu studieren, als ich je etwas studiert habe.

Lange, dichte Wimpern umrahmen hübsche Augen, die warm und groß sind wie zwei Tassen Espresso. Blasse Sommersprossen bedecken ihre Wangen und Nase, genauso niedlich wie der Rest von ihr. Die geschwungenen Lippen, die kirschrot angemalt sind und deren Enden demonstrativ nach unten zeigen und den perfekt mürrischen Blick abrunden. Wie bedauerlich, sie würden toll aussehen um meinen –

»Was ist?«

Bei ihrem beißenden Ton, gepaart mit dem spitzen Blick, mit dem sie mich anstarrt, ziehe ich die Brauen hoch.

Ihre Wimpern zucken, während sie kurz die Augen schließt und lautlos seufzt, als bräuchte sie einen Moment, um sich zu sammeln.

»Sorry«, entschuldigt sie sich dann und rutscht auf dem Barhocker herum. »Ich wollte nicht unhöflich sein. Kann ich irgendwie behilflich sein?«

Ich hebe das Glas an die Lippen. »Nein.«

Jetzt dreht sie sich in meine Richtung und schiebt so mein Knie mit ihren beiseite. »Nein? Dann bist du nur rübergekommen, um mich anzustarren?«

»Ganz genau.« Ich lasse den tiefen Ausschnitt ihres schwarzen Spitzentops auf mich wirken, sehe, wie schnell sich ihr Brustkorb hebt und senkt. Himmel, sie ist wirklich umwerfend. Mit wachsender Arroganz stelle ich fest, dass sie auch mich mustert. »Darf ich dir was ausgeben?«

Sie schreckt auf, war offenbar zu sehr damit beschäftigt, mich zu mustern, doch sie fängt sich schnell und schüttelt leicht den Kopf. Ich glaube jedoch, das gilt mehr ihr selbst als mir.

»Nein danke.« Sie setzt ihr Bier zu einem weiteren großen Schluck an den Mund. Kurz erscheint ihre Zunge, um einen Tropfen der bernsteinfarbenen Flüssigkeit aufzufangen, der sich an ihrer Oberlippe gesammelt hat. »Hab schon was.«

»Und wenn das leer ist?« Was es in vermutlich zehn Sekunden sein wird, so wie sie es runterkippt.

»Ich kann meine Drinks selbst zahlen«, zischt sie, fügt dann leiser hinzu, »aber danke.« Als würde das den stechenden Ton abschwächen. Sie trommelt mit den Fingern auf die Holztheke, während sie weitertrinkt und den Blick durch die Bar schweifen lässt, als würde ich magisch verschwinden, wenn sie mich nicht ansieht. Ich bin nicht ganz sicher, warum, aber ich muss lächeln.

»Ich wollte damit nicht andeuten, dass du das nicht kannst. Ich wollte dich eigentlich nur gern zu was einladen und dann hier bei dir sitzen, während du das trinkst.«

»Aber das machst du doch so auch schon.« Sie legt den Kopf schief und mustert mich mit so viel Misstrauen, dass ich bereit bin, ein Verbrechen zu gestehen, das ich nicht begangen habe.

Ein leises Lachen entkommt mir, zusammen mit einem »Shit«. Offenbar weiß sie nicht, wer ich bin. »Woher kennst du Cara?«

»Sie ist meine beste Freundin«, erwidert sie so gleichgültig, als würde sie buchstäblich alles lieber tun, als sich mit mir zu unterhalten.

Ah, die unbekannte beste Freundin. Jetzt ist mir auch klar, warum Emmett wollte, dass ich mich von ihr fernhalte.

Sie dreht sich weg, scannt die Bar, vermutlich auf der Suche nach Cara. Wenn nicht das, dann versucht sie wohl hauptsächlich, mich nicht direkt anzusehen. Doch es ist unschwer zu erkennen, dass ihr Blick auch über mich wandert, über meinen Körper.

»Ach, echt? Eine Schande, dass wir uns noch nicht begegnet sind, oder? Dann nimmt Cara dich ganz allein in Beschlag.« Ich halte zwei Finger in die Luft, bis der Barkeeper guckt, dann deute ich zum Glas meiner neuen Freundin. »Wie heißt du?« Ich bin ziemlich sicher, dass Cara das schon mal erwähnt hat, aber da war es mir egal. Jetzt nicht mehr.

Sie macht ein argwöhnisches Geräusch, als das frische Glas Bier vor ihr abgestellt wird. Ich weiß, dass sie Bier mag, also hat sie wohl tatsächlich keine Lust auf mich. Was mein Interesse an ihr nur steigert.

»Das wäre nicht nötig gewesen«, sagt sie, »aber danke.«

Ich unterdrücke den Impuls zu lachen, weil mir das bei ihr auch nicht weiterhelfen wird. Es ist unterhaltsam, ihren inneren Kampf – sollte sie mir lieber den Kopf abbeißen oder weiter nett und höflich sein? – zu beobachten.

Und ich warte ja noch immer auf eine Antwort, also bleibe ich einfach schweigend sitzen, nippe an meinem Bier, weil ich weiß, dass ich was Bescheuertes sagen würde, sollte ich jetzt den Mund aufmachen, und damit wäre alles verkackt. Mir wurde schon häufiger gesagt, dass ich keinen Filter habe, anders als gewöhnliche Leute. Aber ich bin halt nicht gewöhnlich, ich bin Carter Beckett.

Noch ein Seufzer von ihr. Sie hat wohl verstanden, dass ich nicht einfach aufstehen und gehen werde, nur weil sie nicht leicht nachgibt. Ich gebe das ja ungern zu, aber ich wollte mich noch nie so wenig vom Fleck bewegen wie gerade.

»Olivia.« Der Name weht sanft zu mir herüber und leise summend lasse ich ihn mir durch den Kopf gehen, teste ihn gedanklich aus.

»Schön, dich kennenzulernen, Olivia. Du kannst dich gern später für das Bier bedanken, wenn du willst.« Ich zwinkere ihr zu und breite die Beine aus, mache es mir gemütlich.

Ihre braunen Augen folgen der Bewegung und sie schnaubt. Ich glaube, es hat noch nie ein Mädchen vor mir geschnaubt. Das ist irgendwie … niedlich?

»Lieber stecke ich den Kopf draußen in eine Schneewehe.« Sie trinkt noch einen Schluck, bevor sie das Glas kurz hochhält. »Aber das behalte ich trotzdem, weil ich nicht viel davon halte, gutes Bier zu verschwenden, trotzdem wirst du dich mit dem Dank zufriedengeben müssen, den ich vorhin ausgesprochen habe.«

Uhhh, die mag ich wirklich. Mit dem Feuer zu spielen, macht immer Spaß, aber je weiter dieses Spielchen geht, desto mehr begreife ich, dass Emmett – wage ich es, das auszusprechen? – recht hatte. Sieht so aus, als hätte ich hier zu tun. Aber die Herausforderung nehme ich gern an. Keine Ahnung, wann ich zuletzt was investieren musste, um eine in die Kiste zu kriegen. Wäre ja dumm, mein Talent verkümmern zu lassen, und ich kann mir auch kaum jemanden vorstellen, der den Aufwand mehr wert wäre als diese freche Brünette, die mich noch immer finster anfunkelt.

»Du weißt nicht, wer ich bin, oder?«

Olivias dunkle Augen mustern mich über den Rand des Glases hinweg. »Glaub mir«, sagt sie langsam mit leicht belustigtem Ton, während sie sich etwas zu mir beugt, »ich weiß ziemlich genau, wer du bist.«

»Und wer bin ich, Süße?«

»Carter Beckett.« Ich bin mir nicht sicher, ob ich meinen Namen schon mal derart unenthusiastisch ausgesprochen gehört habe, und ich weiß nicht, ob ich darüber schmollen oder lachen soll, dass sie sich wieder dem Fernseher zuwendet, als wäre es ihr mehr als scheißegal, wer ich bin. »Kapitän der Vancouver Vipers. Und das ›Süße‹ kannst du gern behalten und dir in den Hintern schieben.«

Ich verschlucke mich am Bier, trommle mir mit der Faust gegen die Brust. Gut möglich, dass ich hier gerade ersticke, aber die Andeutung eines Lächelns sehe ich trotzdem auf ihrem Mund, was mich nur weiter anstachelt.

»Kein Hockeyfan, was?«

»Oh, ich liebe Hockey. Hab selbst fünfzehn Jahre lang gespielt.«

Meine Brauen schießen in die Höhe. »Ach was.« Ich fahre mir mit dem Daumen übers Kinn. Die Vorstellung, mit einer rumzumachen, die nicht nur was von Hockey versteht, sondern selbst gespielt hat! Wie verlockend. »Als Hobby?«

Wieder schnaubt sie. So unfassbar niedlich.

»Okay, das werte ich mal als Nein.« Ich lasse den Blick noch einmal über ihre Kurven gleiten, die straffen Waden, die schwarzen Riemchenschuhe. »Du bist ziemlich winzig. Hast du auf dem Eis nicht ordentlich gelitten?«

»Keine Sorge, Mr Beckett. Ich schlage mich ganz gut.«

»Musstest auch mal auf die Strafbank, was?«

»Fast so oft wie du«, verkündet sie amüsiert, ihre Schokoaugen funkeln vor Erheiterung, während sie zu der Platzwunde an meiner Lippe schaut, die ich mir gestern beim Spiel geholt habe.

Jetzt muss ich noch breiter grinsen. Von wegen sie interessiert sich nicht für mich.

Ich neige mich zu ihr, kann ihrer Anziehungskraft nicht widerstehen. »Zu meiner Wohnung ist es nicht weit.«

»Wie praktisch für dich.«

»Maximal zehn Minuten zu Fuß.«

Olivia hebt das Glas erneut an diese so einladenden Lippen. »Das ist nah.«

»Ich könnte uns ein Uber bestellen, wenn dir das lieber wäre.«

Sie muss lachen, schlägt sich die Hand vor den Mund, um nicht überall Bier hinzuspucken. Ich bin wie gebannt von ihr, sehe zu, wie sie sich erst den Mund abwischt und dann die Theke. Das amüsierte Funkeln in ihren Augen lässt meine Zuversicht wachsen, dass das hier in die richtige Richtung läuft – geradewegs in meine Wohnung.

»Oh, Mr Beckett. Du bist so naiv wie hübsch.« Sie legt mir die Hand auf die Brust und tätschelt sie gönnerhaft. »Das Letzte, was ich heute tun werde, ist mit dir nach Hause gehen.«

»Aber warum nicht?« Ich komme noch näher und so entgeht mir der Moment nicht, in dem ihr kurz der Atem stockt. Ihre Zunge zuckt für eine Sekunde hervor, benetzt ihre Unterlippe, was mich darin bestärkt, Folgendes zu flüstern: »Ich möchte dir das Hirn rausvögeln. Vielleicht landest du ja zur Abwechslung auf der Strafbank.«

Olivia fängt an zu kichern, was fast so niedlich ist wie das Schnauben. »Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du Frauen mit solchen Sprüchen rumkriegst.«

»Nein, natürlich nicht.«

»Wundert mich nicht.«

Ich grinse. »Normalerweise reichen mein Name und mein hübsches Gesicht.«

Eine ihrer dunkelbraunen Strähnen ist so verlockend nah, ich drehe sie um meinen Finger und sehe, dass sie von einem leichten Karamellton durchzogen ist. Sie hat schöne Haare. Und schöne Augen. Schöne Lippen. Schöne Schenkel. Schöne Titten. Fuck, sie ist einfach schön.

Sanft ziehe ich an der Locke, ziehe sie zu mir und muss grinsen, weil sie gar nicht zu merken scheint, dass sie nachgibt.

»Wir könnten es auch in acht Minuten schaffen, wenn ich dich huckepack nehme.« Ich schaue demonstrativ zu ihren Beinen und lecke mir die Lippen, als ich ihr in die unschuldigen, weit aufgerissenen Augen blicke. »Dann kannst du deine schönen Beine erst um meine Hüften schlingen, bevor ich sie mir um den Kopf lege.«

Wärme strömt in Wellen von ihr aus, ihr Mund öffnet sich leicht, weil sie so abgehackt einatmet. Dann zuckt sie zurück und bringt genug Abstand zwischen uns, dass die Luft um mich abkühlt.

Mit einem Räuspern holt sie ihr Handy aus der Handtasche und scrollt ziellos durch Instagram, als würde sie sich zu Tode langweilen. »Furchtbare Vorstellung.«

»Das sehe ich anders.«

Ihre Augen funkeln boshaft, als unsere Blicke sich treffen. »Eigentlich hast du recht. Meine Füße tun vom vielen Tanzen ziemlich weh. Huckepack klingt super.« Sie lächelt über mein Schmunzeln, fügt dann jedoch in wesentlich ernsterem Ton hinzu: »Aber ich lasse mich nicht auf One-Night-Stands ein, Carter.«

Scheiße. Mehr gibt mein Repertoire leider nicht her.

Ich fahre mit den Zähnen über meine Unterlippe und habe genau im Blick, wie ihre Finger gegen das Glas trommeln, wie sie immer wieder aufschaut, um zu prüfen, ob ich sie weiter ansehe, wie ihr langsam wieder die Röte in die Wangen kriecht, weil ich es tue. Ihre Körpersprache, die Nervosität, mit der sie durch meine Aufmerksamkeit zappelt, passt nicht zu ihren bissigen Antworten, und irgendwie macht sie das nur noch faszinierender.

»Okay«, sage ich, bevor mein Kopf überhaupt wirklich zugestimmt hat. Aber, scheiß drauf, warum eigentlich nicht? Wenn es eine Frau gibt, die ich mal wiedersehen möchte, dann könnte das definitiv diese Olivia sein. »Wieso auch nach einer Nacht aufhören? Ich hab so im Gefühl, dass du wie ein Ohrwurm bist, den ich mir gern durch den Kopf gehen lasse.« Möglich, dass ich für sie sogar das streng geltende Übernachtungsverbot aufhebe. Wir könnten es morgen den ganzen Tag lang treiben, bevor ich sie ihres Weges ziehen lasse. Mit der flachen Hand schlage ich auf die Theke und rucke das Kinn Richtung Tür. »Dann los, Schönheit.«

Ihr bleibt der Mund offen stehen. »Das ist jetzt ein Scherz, oder?«

»Ich lade dich morgen sogar zum Frühstück ein.« Und dann schenke ich ihr das Lächeln, von dem ich schon oft gehört habe, dass es besonders charmant ist.

Sie schlägt die Hand vors Gesicht und flüstert dabei etwas, das erstaunlich nach oberdreistes Arschloch klingt. Der Blick in ihren Augen, als sie die Hand langsam sinken lässt, ist schwer zu deuten. Will sie mich lieber auslachen oder schlagen? Vielleicht sogar beides.

»Offenbar hast du mich falsch verstanden.« Sie leert das Glas und springt dann von ihrem Stuhl. Himmel, sie ist so winzig. Selbst sitzend überrage ich sie noch um Längen. Sie baut sich direkt vor mir auf, obwohl ich trotzdem zu ihr runtergucken muss. Sie riecht gut. Ein bisschen wie frisch gebackenes Bananenbrot. Ist das komisch? Ich würde sie einfach gern probieren.

»Ich habe absolut kein Verlangen danach«, sagt sie sehr langsam und betont jedes Wort, damit ich auch mitkomme, »eine weitere Kerbe in deinem Bettpfosten zu sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass deine verwuschelten Haare, die schönen grünen Augen und das schiefe Grinsen sonst dafür sorgen, dass dir die Slips zu Füßen liegen, dieser allerdings nicht.«

Meine Finger haben ein Eigenleben, legen sich auf ihre Hüfte und ziehen sie zwischen meine Beine. Lächelnd neige ich mich zu ihr. »Dann gibst du es also zu! Du findest mich schön.«

Olivia verdreht die Augen. »Wieso wundert es mich nicht, dass du ausgerechnet den Teil gehört hast?« Sie deutet über ihre Schulter. »Du kannst hier jede haben, die du willst. Such dir eine andere, die du zum Frühstück einladen kannst.«

So läuft das nicht. Das Frühstücksangebot galt exklusiv für sie.

»Aber ich will dich«, wimmere ich spielerisch, nehme ihre Hand und verschränke meine Finger mit ihren. Sie ist so warm und weich und winzig, sie verschwindet in meiner Pranke, und Olivia betrachtet meinen Daumen, der über ihre Haut streichelt. »Du siehst unerhört gut aus und riechst umwerfend. Außerdem verstehst du was von Hockey. Du hast mir mindestens dreimal unmissverständlich gesagt, dass ich mich verpissen soll, und ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt jemanden so attraktiv fand.«

Ihre Hand entspannt sich, während sie sich nähert. Ihre Handfläche fährt über meinen Oberschenkel, ihre Fingerspitzen tanzen meinen Arm hinauf, bis sie warm an meinem Kinn entlangstreicht. Sie hebt den Kopf im selben Moment, in dem ich meinen senke, das Feuer in ihrem Blick verspricht eine unvergessliche Nacht.

Ihr Atem streichelt meine Lippen und als ich darüberlecke, kann ich sie schmecken.

»Hat es jemals eine geschafft, dich abblitzen zu lassen?«, flüstert sie.

Stolz schwellt meine Brust. »Noch nie.«

Da wächst ein riesiges Grinsen auf ihrem Gesicht. »Tja, wie sagt man so schön: Es gibt für alles ein erstes Mal.«

Meine Stirn legt sich in Falten, während ich sie anblinzle. Sie zieht ihre Hand aus meiner und tritt zurück. »Was?«

»Viel Spaß noch«, ruft sie über die Schulter, bevor sie sich durch die Menge schiebt, und weg ist sie.

Leck mich am Arsch. Das gefällt mir kein bisschen.

VIER

DANKE, ABER NEIN DANKE

OLIVIA

Sonntage und Kater sind wie gemacht für zwei Dinge: Junkfood und Schlaf.

Eigentlich will ich einen fettigen Cheeseburger so groß wie mein Kopf und eine riesige Portion Pommes. Stattdessen sitze ich bei Starbucks und schlürfe Mitte Dezember einen Iced Latte, als würde ich ohne jämmerlich sterben, und esse dazu irgendwas mit der Aufschrift gesund, und das nur, weil McDonald’s erst in fünfzehn Minuten was anderes als Frühstück anbietet.

Meine beste Freundin Cara hebt beim Anblick meines Getränks eine ihrer perfekt geformten Augenbrauen. »Es ist schweinekalt, Liv.«

Ich summe nur zustimmend, weil ich gerade am Strohhalm sauge, aber schiebe die Hände in die Ärmel meines Pullis. »Der Winter naht.«

»Der Winter ist da.« Mein Game-of-Thrones-Zitat hat genau den Effekt auf sie, den ich erwartet habe – gar keinen. »Und du trinkst einen verdammten Eiskaffee.«

»Iced Latte«, verbessere ich sie und stochere mit dem Finger in meiner Käse-Frucht-Protein-Box. Drücke auf das hartgekochte Ei. Mal im Ernst, was ist das? Nix für mich jedenfalls. So was esse ich Montag bis Freitag, aber doch nicht an einem Sonntagmorgen, nachdem ich mir am Vorabend mein halbes Körpergewicht in Bier einverleibt habe. Mit einem Seufzer klemme ich den Deckel wieder auf die Box. Ich gebe auf und werde Cara bitten, auf dem Rückweg zu ihrer Wohnung noch durch den Drive-in zu fahren.

»Mir egal, was da drin ist, Ollie, aber es ist fucking Eis.«

Eigentlich bin ich Teetrinkerin, aber nur entkoffeinierten. Cara sagt immer, ich bin eine Psychopathin, doch von Koffein bekomme ich einfach Magenschmerzen und Herzrasen. Kaffee zu trinken, ist für mich echt Furcht einflößend. Aber heute Morgen brauch ich ihn. Hab das Gefühl, nicht richtig zu funktionieren. Heißen Kaffee hasse ich aber noch mal mehr, was meine Wahlmöglichkeiten noch weiter beschränkt hat, als wir vor zehn Minuten bestellt haben. Der Barista hat mich angesehen, als hätte ich fünf Köpfe, und gebeten, meine Bestellung zu wiederholen.

»Mein Kopf tut weh.« Ich mache einen Schmollmund und setze dazu den perfekten Dackelblick auf.

Cara geht in Konkurrenz, schiebt ihre Unterlippe so weit vor, wie sie kann, und dann legt sie noch den Kopf schief. »Och, Süße. Du hast zu hart gefeiert.«

»Meine Füße bringen mich um.« Ich brauche dringend ein Fußbad oder – besser noch – eine Fußmassage. Dieser Idee folgend hake ich mein Bein um Caras Knöchel und reibe den Fuß an ihrer langen Wade auf und ab.

Sie schüttelt mich ab. »Ich werde dir sicher nicht die Füße massieren. Aber vielleicht übernimmt Em das, wenn wir zurück sind.«

Ich verziehe das Gesicht. »Ich frage garantiert nicht deinen Freund, ob er mir die Füße massiert.«

»Wieso nicht?« Sie steckt sich eine Weintraube in den Mund. »Er hat die perfekten Hände. Groß. Stark.« Sie wackelt mit den Augenbrauen. »Magisch.«

»So was will ich nicht wissen.« Ich werfe mit dem Strohhalmpapier nach ihr.

Cara rückt etwas zurück und schlägt die Beine übereinander. Mit schmalen Augen mustert sie mich. »Sprechen wir noch über den Elefanten im Raum?«

Ich nippe an meinem Kaffee. Himmel, der ist fantastisch. Möglich, dass ich tagelang nicht mehr schlafen kann. »Welchen Elefanten?«

»Elefant ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Treffender wäre wohl der eins neunzig große sexy Muskelmann, der ein Marvel-Superheld sein könnte oder ein griechischer Gott.«

Ich lasse den Blick durch den Laden wandern. »Sehe ich hier auch nicht.«

Sie drückt sich die Zunge in die Wange und ihre Mundwinkel heben sich. »Ich spreche von Carter Beckett, Liv.«

»Ah, der Elefant.« Ich begutachte meinen Nagellack. »Über den haben wir doch schon gesprochen.« Um ehrlich zu sein, hatte ich es gerade geschafft, seine nervige, narzisstische Visage aus meinem Kopf zu verbannen.

»Da hatte ich mindestens drei Mojitos und fünf Tequila intus, ich erinnere mich an keine Silbe.«

Sehr viel haben wir eigentlich auch nicht geredet. Vielmehr hat Cara mich in den Schwitzkasten genommen und so weit wie möglich von Carter Beckett, dem Kapitän der Vancouver Vipers, dem Multimillionär, dem Ausnahme-Playboy, weggezerrt. Man muss ihr zugutehalten, dass sie mir eine Handvoll Gründe präsentieren wollte, um mich von ihm fernzuhalten, allerdings hat sie so gelallt, dass sie an sich schon schwer zu verstehen gewesen wäre, wenn sie sich nicht noch ständig irgendwelche Häppchen in den Mund gesteckt hätte, wann immer ein Kellner vorbeikam.

»Du hast gesagt, ich soll auf Abstand gehen, und ich habe dir gesagt, dass ich schon ordentlich Abstand zwischen uns gebracht habe.« Da war ein Moment, ein sehr kurzer, als er meine Hand hielt, als er mich tief mit seinen smaragdgrünen Augen ansah, in dem ich darüber nachgedacht habe. Ich gebe dem Alkohol die Schuld für den fast begangenen Fehler.

Carter Beckett ist die Definition von sexy. Er ist teuer gekleidete Arroganz mit geschmeidigen, harten Muskeln und einem charmanten Lächeln. Vermutlich ist er außerdem das Werbeposter für Chlamydien, wer kann das schon sagen. Wahrscheinlich trifft er Vorsichtsmaßnahmen, aber er kommt auf jeden Fall viel rum.

Cara stützt ihr Kinn in die Hand. »Hätte mir klar sein müssen, dass er dich mag.«

»Dass er mich mag? Ha. Der mag mich nicht. Der will mit mir in die Kiste. Und ich mach dir keinen Vorwurf, dass du darauf nicht gekommen bist. Ich bin buchstäblich das Gegenteil von den Ladys, mit denen er so fotografiert wird.«

»Bist du nicht!«

»Bin ich wohl.«

Cara wischt auf ihrem Handy rum und zeigt mir dann ein Foto von Carter und einer langbeinigen Brünetten, den Arm um ihre Taille geschlungen, während sie an seinem Hals saugt. Bonuspunkte dafür, dass sie es offenbar trotzdem geschafft haben, auf dem Bürgersteig zu bleiben und nicht in den Verkehr zu stürzen.

»Siehst du? Ihr habt beide braune Haare.«

Ich verdrehe die Augen. »Und sie ist ungefähr einen Meter größer als ich, Cara. Ach, und guck!« Ich tippe auf ihre verlinkte Instagram-Seite und werfe Cara einen vielsagenden Blick zu. »Sie ist Cheerleaderin der Dallas Cowboys.«

Ich ziehe nicht die Ich-bin-anders-Karte, dabei ist das die Wahrheit: Ich sehe ganz anders aus als die Frauen, mit denen dieser Mann sonst abgelichtet wird.

Wenn man sich auf das, was die Medien so reproduzieren, verlässt, dann bevorzugt Carter Frauen, die wie Cara aussehen: Beine bis zum Himmel, lange, schlanke Körper, seidiges, glattes Haar. Um ganz ehrlich zu sein, glaube ich, dass die beiden nur aus einem einzigen Grund nicht zusammen sind: Sie sind sich zu ähnlich – großmäulig, prahlerisch und unglaublich stolz. Klingt doch nach einer explosiven Kombi.

»Meinetwegen.« Sie wedelt abwehrend mit der Hand durch die Luft. »Okay, du bist klein.« Sie kichert, weil ich sicher nicht gerade begeistert aussehe. »Um nicht winzig zu sagen. Und okay, du bist kein Model. Aber du bist Sportlehrerin, das ist ja fast das Gleiche …«

»Das ist nicht im Entferntesten vergleichbar.«

»Aber du bist genauso hinreißend wie die.« So, wie sie das sagt, klingt es sogar einigermaßen überzeugend, allerdings war sie schon immer meine größte Unterstützerin.

Ich tippe ihr über den Tisch hinweg gegen die Nasenspitze. »Danke, aber du bist meine beste Freundin. Du musst so was sagen.« Ein müdes Seufzen kommt mir über die Lippen, während ich durch das große Fenster die Leute betrachte, die draußen mit Einkaufstaschen an den Armen vorbeilaufen.

Irgendwann verlassen auch wir den Laden. Cara hakt sich bei mir unter und so schlendern wir zurück durch die Mall. Ich kann nicht sagen, wieso ich mich habe überzeugen lassen, sie heute Morgen zum Shoppen zu begleiten. Ich sollte einfach aufhören, nach durchzechten Nächten bei ihr zu pennen. Sie hat sich auf mich gestürzt, bevor ich mich überhaupt an meinen eigenen Namen erinnern konnte, geschweige denn wusste, wo mein Rückgrat ist. Und genau deshalb bin ich hier gelandet, beim Shoppen an einem Sonntagmorgen und – das ist eigentlich das Schlimmste – ohne mein Katerfrühstück von Mc­Donald’s.

Auch nur eine weitere Fehlentscheidung wegen Alkohol.

»Ich hab Hunger«, brummele ich und verschränke die Arme vor der Brust, während Caras Daumen über das Display ihres Handys huschen. »Auf was Richtiges.«

»Perfektes Timing, Babe.« Sie steckt das Handy weg. »Emmett ist wach und bestellt zum Mittagessen Pizza.«

Etwas in mir fängt an zu strahlen wie ein Spielautomat. Möglicherweise mein Magen. »Mit Bacon?«

»Mit extra viel Bacon.«

***

Cara verkündet ihre Ankunft zu Hause, wie sie ihre Ankunft überall verkündet: mit Flair.

Als wir reinkommen, breitet sie die Arme aus, dreht sich und schleudert alle sechs Einkaufstaschen zu Boden. »Wir sind zu Hause, Babe! Liv braucht ’ne Fußmassage!«

»Brauche ich nicht«, rufe ich gleich hinterher und versuche, mich aus meinen Stiefeln zu befreien. Ich mag Emmett echt, trotzdem wäre es seltsam, mir vom Freund meiner besten Freundin die Füße massieren zu lassen. Gerade kriege ich nicht mal die verfickte Socke richtig angezogen. Sie hängt vorn an meinen Zehen und ich hüpfe auf einem Bein durch den Flur, dem Geruch von Salami und Bacon folgend, während ich versuche, ihn über meinen Fuß zu ziehen.

Ich hasse Socken. Ich hasse Stiefel. Ich hasse Winter.

Meine Nase reckt sich von ganz allein in die Luft, ich atme tief ein und reibe mir mit der freien Hand über den Bauch. »Boah, riecht das gut, Em. Komm zu Mama.«

Ich bekomme endlich einen Finger in die Socke und kann sie über die Ferse ziehen, doch dann verliere ich das Gleichgewicht. Der rutschige Marmorboden hilft nicht, zusätzlich waren weiche Wollsocken auch einfach eine bescheuerte Idee … und so stolpere ich mit ein paar gepflegten Kraftausdrücken rückwärts, wedele mit den Armen und packe das Nächstbeste, was ich in die Finger kriege.

Es sind ein Paar starke Arme. Besonders muskulös. Durchtrainiert. Uh, diese Unterarme sind herrlich. Sie schlingen sich um meine Taille, bevor ich überhaupt richtig stürzen kann. Wärme strahlt von meinem Bauchnabel aus, als sie mich aufrichten. Ich starre die außerordentlich große Hand an, die meinen Oberkörper stützt, und ein erwartungsvoller Schauer überläuft mich, als mir ein paar Worte direkt ins Ohr geflüstert werden.

»Hi, Mama.«

Meine Hand gleitet langsam über seinen Arm, was den Unterschied nur noch hervorhebt. Wo ich hell und weich bin, ist er golden und fest.

Heißer Atem trifft auf meinen Nacken und ich schließe die Augen, weil mich ein verlockender Geruch umfängt. Eine Spur Citrus gemischt mit irgendwas Natürlichem. Vielleicht Limette und moschusartiges Zedernholz.

Ich weiß ziemlich genau, wessen Arme mich da umfangen, wessen Hände mich halten, wessen Lippen in der Nähe meines Kinns verharren. Das alles weiß ich, aber es hält mich trotzdem nicht davon dem ab, was ich als Nächstes tue.

Er hält mich ja noch immer in den Armen, das Einzige, was ich wirklich bewegen kann, ist mein Kopf. Und den drehe ich in Zeitlupe. So richtig langsam. Exorzismusmäßig. Ich bin nicht sicher, ob mein Unterkiefer je so tief hing. Vermutlich könnte ich gerade locker meine Faust in den Mund nehmen. Mein Bruder hat mal behauptet, ich könne das nicht, da war ich neun, und es war eine Wonne, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.

Als die grünen Augen in mein Blickfeld kommen, das wilde kastanienbraune Haar, das schiefe, sexy Grinsen, das mich so wütend macht, zeige ich die einzig logische Reaktion: Ich kreische.

Dann stoße ich Carter Beckett von mir weg und husche so schnell ans andere Ende der Küche, dass meine Füße in unterschiedliche Richtungen wegrutschen. Ich knalle voll auf den Schritt. Emmett schießt zu mir und hilft mir auf, lacht dabei aber schallend. Mein Schritt tut so weh, dass ich am liebsten zusammensacken und in Ruhe weinen würde – mit meinem Stück Pizza, versteht sich.

»Hätte ich das doch gefilmt«, keucht Cara und wischt sich die Lachtränen von den Wangen. »Carter, ich wette, so ist noch keine vor dir weggerannt, was?« Sie deutet mit einem Stück Pizza von mir zu Carter. »Das war großartig.«

Ich bekomme Ganzkörpergänsehaut, als ich mir einen Teller nehme und versuche – aber erbärmlich scheitere –, so zu tun, als würde mir Carter Beckett nicht über die Schulter schauen, während ich mir ein Stück aussuche.

Seine Körperwärme umfängt mich, so dicht hängt er über mir, die Hände rechts und links von mir auf den Tisch gestützt. »Würdest du dich mal entscheiden, du Zwerg? Dieser große Kerl hat Hunger.«

»Ich muss das Stück mit dem meisten Bacon finden. Hetz mich nicht, großer Kerl.«

Das amüsiert ihn offenbar. Sein Gesicht kommt noch näher, sein Atem trifft auf meinen freiliegenden Halsansatz, als er flüstert: »Ich käme nicht im Traum auf die Idee, dich zu hetzen. Im Gegenteil, ich möchte mir unbedingt Zeit mit dir lassen, Olivia.«

»Verdammt noch mal.« Ich wende mich an Cara und Emmett, stemme eine Faust in die Seite. »Wer von euch beiden hat mir denn verschwiegen, dass er zum Mittagessen vorbeikommt?«

Cara wirft die Hände in die Luft. »Ich hatte absolut keine Ahnung.«