Corporate Social Responsibility. Theoretische Ansätze zur sozialen Verantwortung von Unternehmen - Thomas Schrott - E-Book

Corporate Social Responsibility. Theoretische Ansätze zur sozialen Verantwortung von Unternehmen E-Book

Thomas Schrott

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,0, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werden die CSR-Definitionen von Carroll, dem WBCSD und dem Grünbuch der Europäischen Kommission vorgestellt. Eine einheitliche Begriffsklärung ist derzeit nicht verfügbar. Es gibt verschiedene Ansätze, die versuchen, ein umfassendes Bild von CSR zu liefern. Der klassische Ansatz von Friedman sieht in der Profitmaximierung die einzige Verantwortung des Unternehmens, während die moderne Sichtweise Carrolls auch eine ethische und freiwillige Verantwortung einschließt. Bei den Alternativen handelt es sich um Abwandlungen des klassischen und modernen Modells. Es gibt keinen All-In-One-Ansatz. Geschichtlich hat CSR seinen Ursprung in den USA infolge von Initiativen der frühen Industrialisten. Der zunehmende Druck von Seiten der Öffentlichkeit, ausgelöst durch Umweltverschmutzung und soziale Missstände, bewegte die Unternehmen in den 70er Jahren vermehrt dazu, sozial verantwortungsvoll zu handeln. Heutzutage ergreift vor allem die Europäische Union auf europäischer Ebene zahlreiche Maßnahmen zur Förderung von CSR. In Österreich unternimmt die Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und anderen unparteiischen Organisationen im Bereich von CSR vielfältige Anstrengungen. Die Palette der Projekte ist groß und reicht von Gütesiegeln über Informationen im Internet bis hin zur Förderung älterer ArbeitnehmerInnen und Frauen.

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Impressum:

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Inhalt

 

1 Corporate Social Responsibility - Versuch einer Begriffsklärung

1.1 Wissenschaftliche Definition

1.2 Aktuelle Versuche einer Begriffsklärung

2 Ansätze von Corporate Social Responsibility

2.1 Klassischer Ansatz

2.2 Moderner Ansatz

2.3 Alternative Ansätze

2.4 Unterschied zwischen CSR und Public Relations

3 Werdegang und Rahmenbedingungen von CSR

3.1 Geschichtlicher Hintergrund

3.2 Rahmenbedingungen

3.3 CSR in Europa und den USA

4 Corporate Social Responsibility in Österreich

4.1 Maßnahmen der Regierung

4.2 Maßnahmen der Sozialpartner

4.3 Allgemeine Maßnahmen

5 Folgen und Nutzen von Corporate Social Responsibility

5.1 Positive Auswirkungen von CSR

5.2 Social Responsible Investing (SRI)

6 Zusammenfassung

7 Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)

7.1 Bücher und Zeitschriften

7.2 Homepages und Online-Dokumente

 

1 Corporate Social Responsibility- Versuch einer Begriffsklärung

 

Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR), zu Deutsch „soziale Verantwortung von Unternehmen“, ist in der Literatur nicht einheitlich definiert. Die Vielzahl voneinander abweichender Definitionen lässt sich dadurch erklären, dass sich die Sichtweise von CSR im Zeitablauf immer wieder geändert hat und auch in Zukunft weiter ändern wird.

 

Bereits 1974 beschrieb Neil Churchill die wandelbare Charakteristik von CSR passend mit „Social Responsibility is a moving target“[1]. Ein bewegliches Ziel zu treffen ist schwer. Genauso schwierig ist es, einen formbaren Begriff wie Corporate Social Responsibility zu definieren. Folglich kann CSR auch 30 Jahre nach Neil Churchill nicht präzise abgrenzt werden.

 

Darüber hinaus herrscht in der Literatur weitgehend Verwirrung über den CSR-Begriff vor. Corporate Citizenship, Corporate Philanthropy, Business Social Responsibility, Community Involvement, Stakeholder-Dialog, Corporate Governance, Triple Bottom Line usw. sind lediglich ein paar Begriffe, die synonym mit Corporate Social Responsibility verwendet werden.[2]

 

1.1 Wissenschaftliche Definition

 

Die wahrscheinlich bekannteste, wenngleich auch nicht ganz neue, wissenschaftliche Definition der sozialen Verantwortung von Unternehmen stammt von Archie Carroll aus dem Jahr 1979 und lautet:

 

„The social responsibility of business encompasses the economic, legal, ethical and discretionary expectations that society has of organizations at a given point in time.”[3]

 

Carroll geht davon aus, dass eine gründliche Definition von CSR die wirtschaftliche, gesetzliche, ethische und freiwillige Verantwortung umfassen muss, um die Gesamtverpflichtung eines Unternehmens gegenüber der Gesellschaft abzudecken. Betrachtet man die geschichtliche Entwicklung der Wirtschaft, so lag der Fokus zunächst auf der ökonomischen, dann auf der gesetzlichen und erst später auf der ethischen und freiwilligen Verantwortung. Die vier Kategorien der sozialen Verantwortung sind voneinander vollkommen unabhängig.

 

 

Abb. 1: Vier Kategorien sozialer Verantwortung[4]

 

In der linken Hälfte der Abbildung 15 sind die vier Kategorien, nach ihrer Wichtigkeit geordnet, dargestellt. Die unterschiedlichen Proportionen sind Ausdruck der relativen Bedeutsamkeit jeder einzelnen Form der Verantwortung.[5]

 

1) Wirtschaftliche Verantwortung: Die historisch wichtigste und maßgeblichste Verantwortung eines Unternehmens ist seine Wirtschaftlichkeit. Ein Unternehmen ist für die Gesellschaft nur dann wertvoll, wenn es die richtigen Güter zu fairen Preisen produziert ohne dabei Verluste zu machen. Diese Kategorie bildet die Grundlage für alles Weitere.

 

2) Gesetzliche Verantwortung: An zweiter Stelle steht die Forderung, dass Unternehmen ihre wirtschaftliche Tätigkeit unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllen.

 

3) Ethische Verantwortung: Sie bezeichnet all jene ethischen Aspekte, die nicht schon ohnehin in den ersten beiden Kategorien inkludiert sind. Eine Abgrenzung zu treffen, was ethisches Verhalten darstellt, ist schwierig. Carroll subsumiert unter dieser Kategorie alle Erwartungen der Gesellschaft gegenüber dem Unternehmen, die über die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinausgehen.

 

4) Freiwillige Verantwortung: Schließlich umfasst der CSR-Begriff auch jene Form von Verantwortung, die von der Gesellschaft nicht direkt gefordert wird, sondern vom Unternehmen freiwillig übernommen werden kann. Diese Verhaltensweisen sind von der Gesellschaft erwünscht, werden aber nicht gefordert oder gar sanktioniert.[6]