Dämonen - Ein Antitheater - Claudia Büchler - E-Book

Dämonen - Ein Antitheater E-Book

Claudia Büchler

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Beschreibung

Unser Held, genannt DER WANDERER wird von dem Zeitmacher, einem Dämon, verflucht. Der Dämon beraubt ihn seines Verstandes und Willen, ergreift mehr und mehr die Kontrolle über den Wanderer. Er verändert sich, und seine Geliebte kämpft um ihn und kämpft für ihn, doch er verliert mehr und mehr die Kontrolle über sich und er droht, die Liebe zu ihr zu verlieren. Bis der Wanderer alleine dem Zeitmacher gegenübersteht.

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Seitenzahl: 43

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Inhaltsverzeichnis

AKT I

AKT 2

AKT 3

AKT 4

AKT 5

AKT I

Szene 1

Der Boden ist schwarz.

Eine Bank steht vor einem zerrütteten Holzhaus.

Links neben dem Holzhaus steht eine grosse Uhr,

deren Glas kaputt ist, der grosse Zeiger ist

abgebrochen, das Zifferblatt hat Risse.

Der Meister sitzt auf der Bank. Er ist

verwundet, hat überall Schnittwunden, seine

Kleidung, ein langes weisses Hemd und beige

Hosen, sind zerfetzt.

Der Wanderer steht neben ihm.

Der Wanderer trägt ein weisses Hemd, darüber

eine dunkelrote Jacke und eine blaue Jeanshose.

Der Wanderer steht dem Meister abgewandt.

WANDERER

An einem dunklen Ort traf ich dich

Als alle Liebe von mir wich

MEISTER

Ich kam um dich zu retten

Doch bald siehst du meinen toten Körper

Du kannst mich nicht mehr retten

Hör auf mit Dämonen zu wetten

WANDERER

(Er hält vor sich in der Hand einen goldenen Anker an einer Kette.)

Meister, du hast mir den Anker übergeben

Es ist grausam und es fällt mir schwer

Ich hänge an deinem Leben

(Er drückt den Anker an seine Brust. Er lässt seinen Kopf hängen)

MEISTER

Lass dich jetzt bitte nicht gehen

Lass dir das Licht nicht entgehen

WANDERER

Der Weg war menschenleer und voller Schlamm

Regen und Hagel mich überkam

Ich liess dich liegen

Und du blutest überall

MEISTER

Bitte, erlöse mich von der Qual

Die Wunden sind eine hohe Zahl

WANDERER

(Er setzt sich zum Meister. Er nimmt des Meister Hand.)

Du hast mir so viel gegeben,

Du gabst mir Halt in meinem Leben

Es tut mir so weh

Bitte, ich kann dich nicht so gehen lassen

MEISTER

Ich hätte nicht mit dir hier her kommen dürfen

Alles das wird dich so schmerzhaft treffen

WANDERER

Meine Hände sind leer

Und ich kann es nicht fassen

Es tut weh, dich sterben zu sehen

Ich fühle mich verloren,

MEISTER

Gib deine Liebe nicht den Dämonen

Und bitte, finde deinen Anker Wenn

der Sturm dich überkommt

WANDERER

Wie kann ich vergeben

Bin ich doch Schuld an diesem Verlust

MEISTER

Du musst nun ohne mich weiter gehen

Bitte verliere nicht deine Lebenslust

(Der Wanderer erhebt sich.)

WANDERER

Ich rief nach dir vor langer Zeit

Hattest mich damals aus dem Dunkel befreit

MEISTER

Und der Weg war weit

Ich höre, wie dein Herz schreit

Sag mir, dass ein Teil von mir

Und Liebe in deinem Herz bleibt

(Der Wanderer kniet vor dem Meister nieder.)

WANDERER

Wie soll ich ohne dich weiter gehen?

Ohne deine Stimme in meinen Ohren

Und es tut weh, dich zu sehen in dem Zustand

Ich nehme deine Hand ein letztes Mal

Und was jetzt? Was jetzt?

(Der schwarze Vorhang wird gezogen.)

Szene 2

Die Autorin betritt die Bühne, hinter ihr der schwarze Vorhang. Sie geht umher so wie ihre Gedanken umher ziehen.

AUTORIN

Weit offen sind meine Augen

Meine Gedanken sich ranken und treiben

Ich erzähle eine Geschichte

Meine Gedanken eine Geschichte schreiben

Die Geschichte vom Wanderer

Lass uns hoffen, lass uns glauben

Es wird eine gute Geschichte sein

Und dass er die Liebe bewahre

Der Wanderer, nun umgeben und kämpfend mit einem

Dämon

Wie es ihm wohl ergeht?

Wenn der Dämon an ihm klebt

Der Dämon seine Fäden zieht,

Der Wanderer, als wäre er nun ein Anderer

Zeitmacher des Dämons Namen,

Und der Wanderer liegt

In seiner Geliebten Armen

Die Liebe, ein sicherer Tron

Der Wanderer, der sich nun windet

In seinem Ohr des Zeitmachers Hohn

Und seine Geliebte betet,

Auf dass die Liebe siegt

Und der Dämon verschwindet

Szene 2

Das Zimmer des Wanderers und seiner Geliebten hat hellblaue Wände. Ein dunkelbraunes Sofa, daneben ein Tisch, auf dem eine Sanduhr steht, ohne Sand darin. Neben dem Tisch steht eine Stehlampe. An der Wand hängt eine Uhr mit fünf Zeiger.

Die Geliebte trägt ein gelbes Top und eine dunkelblaue Hose.

Die Geliebte sitzt auf dem Sofa und trinkt einen Tee. Sofort steht sie auf, als sie den Wanderer sieht, wie er mit geduckter Haltung das Zimmer betritt.

(cont’d)

Was ist geschehen?

Ich dich noch nie so gesehen habe

Ich werde bei dir sein in diesen schweren Tagen

Wo warst du, was hat dich so verändert?

WANDERER

(Er lässt sich auf das Sofa fallen.)

Ich fühle mich wie gerädert

Und ich brauche deine Hilfe

Es sind Dämonen in mir, sie führen etwas im

Schilde

GELIEBTE

(Sie rutscht sich näher zum Wanderer. Er

erwidert es und rutscht sich näher zu ihr) Ich

bin bei dir, du hast meine Hilfe

Ich mag es, wie du dich mir näherst

WANDERER

Ich brauche deine Liebe, die mich nährt

GELIEBTE

Ich will dich gern wissen heil und unversehrt

Ich will, dass es dir gut geht

WANDERER

Ich wurde gebissen,

deren Gift nun in mir ist

Und ich weiss nicht, wie lange ich noch aufrecht stehe,

Denn ein Schmerz mich von innen zerfrisst

Der Zeitmacher tritt auf.

Er trägt schwarze Hosen und einen schwarzen, glänzenden langen Mantel.

Er trägt eine Seil als eine weite Schlinge um den Hals. An einem silber-blauen glänzenden Band, das er als X-Form über die Schultern trägt, ist auf der Höhe seiner Brust eine Uhr befestigt. Diese Uhr hat einen breiten Zeiger.